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Eidgenössisches Departement für

Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK

Bundesamt für Umwelt BAFU

Phosphor-Recycling in der SchweizVon der VVEA zur Umsetzung der Regelungen

Dr. Kaarina SchenkBundesamt für Umwelt BAFU

TecOrbe I Yverdon I 9. November 2018

Abteilung Abfall und Rohstoffe

2Phosphor-Recycling in der Schweiz | Von der VVEA zur Umsetzung der Regelungen

Dr. Kaarina Schenk I TecOrbe 9.11.2018

Phosphorvorkommen

Reserven unter 100 Millionen Tonnen werden nicht

abgebildet. Die Karte stellt insgesamt 99 Prozent der

weltweit bekannten Reserven dar.

Quelle: BGR (2013)

Israel 180

Jordanien 1.500

Syrien 1.800

Russische Föderation 1.300

USA 1.400

Per u 820

Tunesien 100

Marokko 50.000

Senegal

180

Algerien 2.200

Brasilien

270

Südafrika

1.500

Irak 460

Saudi Arabien 750

Ägypten 100

Australien

490

China 3.700

Art der Lagerstätte

sedimentär

magmatisch

Reserve [Mio. t]

Länderrisiko (LR) 2011

-2,50 bis -1,50

-1,50 bis -0,50

- 0,50 bis 0,50

0,50 bis 1,50

1,50 bis 2,50

Derzeit bekannten Phosphatlagerstätten; Vorkommen unter 100 Mio. Tonnen sind nicht berücksichtigt; die

Karte stellt 99% der weltweit bekannten Reserven dar.



Phosphor ein kritisches Element

EU

DG

Ente

rprise 2

014



Abfallverordnung VVEA

• Aus Klärschlamm, Abwasser oder aus der Asche aus der

thermischen Behandlung von solchem Klärschlamm ist

Phosphor zurückzugewinnen und stofflich zu verwerten.

• In Tier- und Knochenmehl enthaltener Phosphor ist stofflich

zu verwerten, soweit das Tier- und Knochenmehl nicht als

Futtermittel verwendet wird.

• Schadstoffe sind zu entfernen.

• Qualitätsanforderungen sind zu erfüllen.

10 Jahre nach Inkrafttreten der VVEA (1.1.2026)



Klärschlammentsorgung in der Schweiz

Verwertung von Klärschlamm ist verboten (2006) !

Überblick der entsorgten Klärschlammmengen 2016

Klärschlamm trocken

(tTS)

Anteil an der Klär-

schlammentsorgung

Monoverbrennung 120’233 63.4%

KVA 27’063 14.3%

zementwerk 42’336 22.3%

Export 43 0.02%

Total 2016 189’674



P-Flüsse in ARA



Phosphorflüsse in der Schweiz 2016

Die Schweiz ist Netto-Importeur von P in der Grössenordnung von 10’000 tP/a

Erhöhung der P-Effizienz in der Landwirtschaft

Mit der Umsetzung der VVEA können ca. 9’700 tP/a zurück in den Kreislauf

Damit könnte der nationale Bedarf an Mineraldünger (4’200 tP/a) gedeckt werden



MinRec – eine neue Düngerkategorie

Ziele

• Förderung der Kreislaufwirtschaft

• Ressourcenschonung durch nachhaltige Entwicklung

• Nutzung von Nährstoffen aus sekundären Rohstoffen

• Reduktion der Schadstoffbelastungen im Boden

• Reduktion kritischer Schadstoffimporte (U, Cd)

• Verringerte Importabhängigkeit

• Einsparung von Deponievolumen



Herleitung der Grenzwerte (Prinzip)

Pollutant Limit MinRec (mg/kg P)

Cadmium 25

Arsenic 100

Mercury 10

Nickel 500

Zinc 10000

Chromium 1000

Lead 500

Copper 3000

Herleitung für anorganische Schadstoffe nach ALARA («as low

as reasonably achievable») Prinzip:

1. Bestimmen der Minimalanforderungen bezüglich Schadstoffbelastung mittels Bilanz

- wo möglich - sonst Anreicherung über mindestens 500 Jahre

2. Ausscheiden aller Produkte, die diese Minimalanforderungen nicht erfüllen

3. Betrachtung des technischen Potentials der Verfahren, um Grenzwerte so tief wie

möglich festzulegen

gelten ab 1.1.2019



VVEA-Vollzugshilfe

«Phosphorreiche Abfälle»

Adressat: Kantone

Konkretisierung der Rahmenbedingungen

• Effizienz der P-Rückgewinnung

• Entsorgungsinfrastruktur

• Technische Kriterien

• Analysenhäufigkeit, Probenahme...

• Kontrolle

Wer: Bundesämter, Kantone, Branchen, P-Experten

Konsultation für 2019 vorgesehen



Swiss-Phosphor

Fokussiert auf vier Schwerpunkte:

1. Koordination und Interessenabwägungen

2. Kommunikation

3. Markt für Recyclingphosphor

4. Abklärung und Diskussion möglicher Finanzierungsmodelle

Projektdauer: 1. September 2018 bis 31. Dezember 2020

Projektziele: → Verbesserung des heutigen Kenntnisstandes

→ Richtige Systementscheide

→ Verbesserung der Kommunikation

Wer: BAFU, BLW, Kantone, Branchen



Umsetzung bis 2026

• Gesetzliche Rahmenbedingungen sind festgelegt

• Technologien im industriellen Massstab

• Bewertung der Technologien im CH- Kontext

• Es gibt nicht nur einen Königsweg

• Umfassende Ökonomiestudie

• BAFU-Vollzugshilfe “Phosphorreiche Abfälle”

• “Swiss-Phosphor”

• Kommunikation

• Wissens- und Erfahrungsaustausch mit den Akteuren



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