Physikalische Medizin und Rehabilitation -...

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H 7775 E 17. Jahrgang Heft 3, März 1976 Physikalische Medizin und Rehabilitation Zeitschrift für praxisnahe Medizin gegen Alterserkrankungen GERIATRICUM-SCH WARZHAUPT Orale Procain-Therapie lurch sinnvolle Katalysator-Haematoporphyrin-Kombinalion sei degenerativen Beschwerden psychischer und physischer Art wie Abbau- srscheinungen, cerebrale und periphere Mangeldurchblutungen, Claudicatio ntermittens, reduziertes Hör- und Sehvermögen, Konzentrations- und Ge- dächtnisschwäche, depressive Verstimmungen, Arthrosen. x täglich 1 Kapsel, mindestens 5 Monate. Keine Nebenwirkungen. Kontraindikationen nicht bekannt. lus : Procainhydrochlorid 0,05 g, Haematoporphyrin 0,0002 g, Magnesium carbonicum 0,03 g und Spuren <on Natnumhydrogenphosphat, Kaliumchlond und Magnesiumhydrogenphosphat 50 Kapseln K.H.3 DM 13,80 60 Kapseln K.H.3 DM 24,50 Nicht allgemein kassenubhch Schrifttum und kostenloses Versuchsmuster auf Anfrage 150 Kapseln K.H.3 DM 49,50 Inhalsverzeichnis Ankündigungen II! Neue Phytopharmaka . . . . IV Aus der pharmazeutischen Industrie V Das interessiert den Leser . . VI Aus dem Verbandsleben . . . IX R. F. Weiß, Editoria) 45 E. Sedlacek, Die Fußreflexzonen 47 F.-J. Roth, Röntgendiagnostik der Divertikulose des Dickdarms 52 F r a g e b o g e n d e s Z Ä N . . . . 5 3 K. Zicha, Frühdiagnose bei Spondylarthritis ankylopoetica . 56 F. Kuhlmann, Die Behandlung der Darmstörung nach Abführ- mittelmißbrauch 58 G. Köhler, Kreislauf und vege- tatives System im Sport . . . 61 C. Ph. v. Berckheim u. O. Bergs- mann, Die Feldstärke des Tho- rax in Abhängigkeit von exter- nen Spannungsquellen und ihre Veränderung durch Aufnahme von Ladungsträgern 63 Leserbrief XXXI Wir stellen zur Diskussion . XXXII Referat XXXV Buchbesprechungen . . . . XXXV 3110 Uelzen 1 Postfach 120/140 Tel. (05 81) 17021

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H 7775 E

17. Jahrgang

Heft 3, März 1976

Physikalische Medizinund Rehabilitation

Zeitschrift für praxisnahe Medizin

gegen Alterserkrankungen

GERIATRICUM-SCH WARZHAUPT

Orale Procain-Therapielurch sinnvolle Katalysator-Haematoporphyrin-Kombinalionsei degenerativen Beschwerden psychischer und physischer Art wie Abbau-srscheinungen, cerebrale und periphere Mangeldurchblutungen, Claudicationtermittens, reduziertes Hör- und Sehvermögen, Konzentrations- und Ge-

dächtnisschwäche, depressive Verstimmungen, Arthrosen.x täglich 1 Kapsel, mindestens 5 Monate. Keine Nebenwirkungen. Kontraindikationen nicht bekannt.

lus : Procainhydrochlorid 0,05 g, Haematoporphyrin 0,0002 g, Magnesium carbonicum 0,03 g und Spuren<on Natnumhydrogenphosphat, Kaliumchlond und Magnesiumhydrogenphosphat

50 Kapseln K.H.3 DM 13,80 60 Kapseln K.H.3 DM 24,50

Nicht allgemein kassenubhch

Schrifttum und kostenloses Versuchsmuster auf Anfrage

150 Kapseln K.H.3 DM 49,50

Inhalsverzeichnis

A n k ü n d i g u n g e n I I !

Neue P h y t o p h a r m a k a . . . . IV

A u s de r p h a r m a z e u t i s c h e n

Indus t r ie V

Das in te ress ie r t den Leser . . VI

A u s d e m V e r b a n d s l e b e n . . . IX

R. F. Weiß, Editoria) 45

E. Sedlacek, Die Fußreflexzonen 47

F.-J. Roth, Röntgendiagnostikder Divertikulose des Dickdarms 52

F r a g e b o g e n d e s Z Ä N . . . . 5 3

K. Zicha, Frühdiagnose beiSpondylarthritis ankylopoetica . 56

F. Kuhlmann, Die Behandlungder Darmstörung nach Abführ-mittelmißbrauch 58

G. Köhler, Kreislauf und vege-tatives System im Sport . . . 61

C. Ph. v. Berckheim u. O. Bergs-mann, Die Feldstärke des Tho-rax in Abhängigkeit von exter-nen Spannungsquellen und ihreVeränderung durch Aufnahmevon Ladungsträgern 63

Leserbrief XXXI

Wir stellen zur Diskussion . XXXII

Referat XXXV

Buchbesprechungen . . . . XXXV

3110 Uelzen 1

Postfach 120/140 • Tel. (05 81) 17021

Ankündigungen

Preis der deutschen Gesellschaft für Medizinische Tumor-therapie (DGMT)

Das Preiskuratorium der DGMT (Leiter Dr J Keizer) gibtdie Ausschreibung eines Preises in Hohe von

DM 10 000,-

fur eine hervorragende Arbeit auf dem Gebiet der

Krebsfrüherken nun g

bekannt Es können u a klinische oder theoretische Arbei-ten aus allen Gebieten der Medizin und Zahnmedizinebenso eingereicht werden wie herausragende Beitragezur Laienaufklarung

Form: In sich geschlossene Onginalarbeiten DeutscheSprache, fünffache Ausfertigung Veröffentlichte Arbeitenwerden nur ausgeschlossen wenn sie alter als 1 Jahr sindHabilitationsschriften oder bereits anderweitig ausgezeich-nete Arbeiten scheiden aus

Termine: Ankündigung der Ausschreibung bei Eröffnungdes Jahreskongresses der DGMT am 30 10 1975 in Baden-Baden

Annahmeschluß für eingereichte Arbeiten

1. Juli 1976

Bekanntgabe der ausgezeichneten Arbeiten zum Jahres-kongreß der DGMT im Oktober 1976

Einreichungsort: Geschäftsstelle des Präsidiums der DGMT,7 Stuttgart 1 Postfach 803

(Dem Kuratorium gehören an Dr med Nieper Prof Drmed Oeser Dr med Rilling Prof Dr med Scheibe, ProfDr med Wrba Weitere Fachvertreter können bei Bedarfzugezogen werden )

Die Deutsche Gesellschaft für Physikalische Medizin undRehabilitation fuhrt ihren 81 Kongreß vom 11. bis 13. Ok-tober 1976 in Marburg (12. Oktober in Bad Berleburg)durch.

Themen

1 Die Kur als physiologischer und therapeutischer Prozeß

2 Therapieeffekte durch lokale mechanische und ther-mische Einwirkungen auf die Haut

3 Prüfung von individuellen Voraussetzungen für die Re-habilitation

Nach dem Kongreß findet am 14 Oktober eine gemeinsamewissenschaftliche Sitzung mit dem Sonderforschungsbe-reich .Adaptation und Rehabilitation' der Deutschen For-schungsgemeinschaft über Ergebnisse und Probleme die-ses Arbeitsgebietes statt

Vortragsanmeldungen (bis zum 1 Juli 1976) und AnfragenProf Dr W Schmidt-Kessen Herderstraße 7, D-7800 Frei-burg/Br

schließt eine therapeutische Lücke

zur konservativen Behandlung von

Schleimhautaktives Sinulogikum

Zusammensetzung Mac ex Rad Gentian 0 2 g Flor Primul0 6 g, Herb Rumic acet 06 g Flor Sambuc 06 g HerbVerben 0 6 g in 100g — 1 Dragee enthalt Rad Gentian 0 006gFlor Primul 0 018 g Herb Rumic acet 0 018 g Flor Sambuc0 018 g Herb Verben 0 018 g Vitamin C 0 010 gIndikationen* Akute, subakute und chronische SinusrtidenRhinosinusitis Sinobronchitis sinogeneKopfschmerzen Rhimtissicca Ozaena Tubenkatarrh Zur Infektprophylaxe beim bron-chitischen SyndromNebenwirkungen wurden bisher nicht beobachtetDosierung Kinder erhalten 3mal täglich '/» Teelöffel oder 1 Dra-gee Erwachsene 3mal taglich 1 Teelöffel voll oder 2 DrageesSteigerung der Dosis ist möglich und unbedenklich

Handelsformen Sinupret OP mit 100 ml DM 7 75Sinupret OP mit 60 Drag DM 7 75Sinupret OP mit 240 Drag DM 22 95

BIONORICA KG • NÜRNBERG

Phys Med u Reh Heft 3 1976 III

Seit über 60 Jahren Jacobi's natürliches Heilmittel

icrafofChr. Ludwig JaCObl 1 Berlin 61 • Hasenheide54

Anwendung bei: Magen-,Darm-, Leberfunktions-und Gallenbeschwerden

Zusammensetzung Herb. Alchem , Herb Visc alb.Rad Onon , Herb Nasturt,Rad Cich., Fol. Myrtilli, Fol Boldo.Fol Betulae, Herb. Tarax, Herb. Cynogl, Rad.Angel., Herb Enodictyon., Flor. Stoech., Fol Salv., Rhiz. Gram., Rad Bard aaO,6g,Fol. Uvae Ursi, Herb. Card, bened Herb. Vtol tric. aa 0,8 g, Fruct Jump, Rad.Zedoar., Fol. Melissas, Rad. Valenanae, Fruct Crataegi ox., Rad. Gentianae, Rhiz.Rhei, Herb Equiseti arv., Herb Gemstae aa1,2 g, Herb Menthae pip. 2 g, ElectThenaca sine Opio 3 g, Aloe luc. cap 6 g Aq cons ad. 500 g

100 g „ K o n z e n t r a t " f ü r d e n a u s w ä r t i g e n H a n d e l 8,05 D M

500 g g e b r a u c h s f e r t i g , n u r f ü r B e r l i n . . . . 8,05 D M

Neue Phytopharmaka

Venopfarrt® retard

Zusammensetzung- 1 retard-Dragee enthalt Extr. SemAesculi hippocastani spir. sicc. 100 mg (standardisiert auf50 mg Aescm), Extr. Fruct. Cardui mariani sicc, c. Acetonparat. 15 mg (standardisiert auf einen Gehalt von 7,5 mgSilymann)

Indikationen: Chronisch-venöse Insuffizienz (primäre undsekundäre Varicosis, Stauungsödem auch in der Schwan-gerschaft). Phlebitis, Thrombophlebitis, Ulcus cruris vari-cosum, Hamorrhoiden, spastische Dysmenorrhoe.

Kontraindikationen: nicht bekannt.

Dosierung: Morgens und abends je 1 retard-Dragee vor denMahlzeiten unzerkaut einnehmen.

Verkaufspreis: Originalpackung 20 retard-Dragees 11,— DM,Originalpackung 50 retard-Dragees 22,70 DM, Bündelpak-kung 500 retard-Dragees

Hersteller: Dr. Willman Schwabe, 75 Karlsruhe.

Biücura®, verdauungsforderndes Leber- und Gallemittelmit vegetativ stabilisierender Wirkung.

Zusammensetzung \e Dragee: Extr. Kava-Kava sicc 30 mg,Extr. Cynarae scolymus sicc 40 mg, Extr. Cardui Manaesicc. 50 mg, Extr A/oes 20 mg, Extr Frangulae sicc 20 mg,Fei taun 30 mg, Oleum Menthae pip 5 mg, Guajazulen0,5 mg

Eigenschaften. Galle- und Verdauungsbeschwerden resul-tieren meist aus einer komplexen Summation von neurody-ston und organisch bedingten Funktionsstörungen im Le-ber-Galle-Magen-Bereich Eine Normalisierung der physio-logischen Verhaltnisse setzt deshalb die gleichzeitige Be-einflussung aller am Beschwerdekomplex beteiligten Fak-toren voraus

BILICURA® ist die therapeutische Antwort auf die Gallen-leiden des modernen Menschen. BILICURA® umfaßt diephysischen und somatischen Vorgänge zugleich Zur Dämp-fung psychisch und nervös bedingter Spannungs- und Er-regungszustande enthalt BILICURA® Kava-Kava, eine Spe-zialzubereitung aus Piper methysticum, die durch Ruhigstel-

lung der überreizter» Organe die wichtigste Voraussetzungfür den therapeutischen Erfolg schafft. Die funktionellen Ab-laufe werden durch bewahrte organspezifische Wirkstoffereguliert, die polyvalent in das Leber-Galle-Verdauungs-systern eingreifen Gallebildung und Gaüefluß werden durchExtr. Cynarae und Fei taun kräftig angeregt und verbesserndadurch auf physiologische Weise die Fettverdauung. Dieß-Oxydation der Fettsauren wird gesteigert. PathologischeResorptionsstorungen werden beseitigt Die in Mitleiden-schaft gezogene Leber wird durch die antihepatotoxischenEffekte der Inhaltsstoffe von Extr. Canarae und Extr. Carduischonend aktiviert und gegen schädliche Einflüsse abge-schirmt. Durch Erhöhung der enzymatischen Aktivität derLeberzellen wird die Entgiftungsfähigkeit verbessert. DieHeilungstendenz und die damit verbundene Ausschaltungder Schmerzzustande werden durch die antiseptische Wir-kung von Oleum Menthae und die antiphlogistische Wir-kung von Azulen (Guajazulen) nachhaltig gefordert. Wohl-tuende Schmerzlinderung wird durch den spasmolytischenEffekt von Oleum Menthae pip. und relaxierenden Einflußvon Kava-Kava erzielt. Für die Beseitigung der Darmträg-heit sorgen die mild wirkenden pflanzlichen Laxantien ExtrFrangulae und Extr. Aloes. Beide Stoffe sind gut verträglichund konzentrationsmäßig den durchschnittlichen Bedürfnis-sen angepaßt. Oleum Menthae wirkt carminativ und ver-hindert die lastigen Blähungen. BILICURA® erfüllt die An-forderungen an ein modernes Gallenpräparat: es dämpftdie psychomotonsche Überreizung und normalisiert denFunktionsablauf im Leber-Galle-Verdauungssystem DieFett-Toleranz wird erheblich verbessert. Schmerzen, auchkrampfartige, werden nachhaltig beseitigt. Die Verdauungs-funktion wird gesteigert und die Darmtatigkeit normalisiert.Indikationen: Akute und chronische Hepato-Cholepathien,neurodystone Funktionsstörungen im Leber-Galle-Verdau-ungssystem; Dyskinesien der Gallenwege; Cholecystitis,Cholangitis, Cholecystektomiesyndrom, Gallenabflußstorun-gen, Fettunvertraglichkeit, Obstipation, Meteorismus.

Dosierung und Anwendungsweise: Normdosis dreimal täg-lich 1 bis 2 Dragees unzerkaut zum Essen einnehmen.

Nebenwirkungen und Begleiterscheinungen sind nicht be-kannt. Kontraindikationen: Verschluß-Ikterus, schwere Le-berschäden, Gallenblasenempyem, Heus, Coma hepaticumBesondere Hinweise sind nicht erforderlich

Das älteste, percutane Kardiakum, seit S Jahrzehnten bewährt, dabeiin Wirkung und Anwendung stets weiterentwickelt und verbessert.

Cornervp&,caronare und periphere Durchblutungsstörungen,pectanginäseBeschwerden,Segmenttherapie.In 100g Salbe Extr.Crataeg.2,2g,-Valerian1,7gTinct.ConvallO,8g,-CastorO,6g Camph.1,0g. Menthol 0,5g.Nicotin 0,155g. O P 3Og DM 5,35

Recorsan-Gesellschaften Gräfeifing und Lüneburg

IV Phys Med u Reh Heft 3, 1976

Darreichungsformen und Packungsgrößen: 50 Dragees7,95 DM, 100 Dragees 14,45 DM, 500 Dragees 53,45 DM.Hersteller: Müller, Göppingen, Chemisch-PharmazeutischeFabrik.

Aus der pharmazeutischen Industrie

Durch die Neueinführung einer zur subkutanen Throm-boempolieprophylaxe geeigneten Heparinzubereitung

Liquemin 5000 (5000 USP-Einheiten Natriumheparinat pro0,5-ml-Ampulle) ist eine Umbenennung der Ampullenflaschezu 5 ml von früher Liquemin 5000 in jetzt Liquemin® 25 000erforderlich geworden. Die Konzentration (5000 USP-E. Na-triumheparinat/ml) ist dabei unverändert geblieben. Nurdie Bezeichnung wurde bei den Ampullenflaschen alsodahingehend geändert, daß zukünftig die gesamte Heparin-menge pro Ampulle bzw. Ampullenflasche der Bezeichnungentspricht. Wir kommen hiermit auch einem von verschie-denen Seiten geäußerten Wunsch nach, Verwechslungendurch die neue Kennzeichnung besser vermeiden zu helfen.Da sich für einige Zeit neben den Packungen mit der neuenauch noch solche mit der bisherigen Bezeichnung im Han-del befinden können, ist es bei der Verordnung und Ver-wendung von Liquemin 25 000 wichtig zu wissen, daß

1. in den 5-ml-Ampullenflaschen stets 25 000 USP-E. Heparinenthalten sind ungeachtet der neuen Bezeichnung Lique-min 25 000 bzw. der alten Bezeichnung Liquemin 5000;

2. das neueingetührte Liquemin 5000 demgegenüber stets5000 USP-E. pro 0,5-ml-Ampulle enthält und zur subku-tanen Thromboembolieprophylaxe mit und ohne Einmal-spritze bestimmt ist.

Schon äußerlich sind die betreffenden Packungen und diedarin enthaltenen Ampullenflaschen bzw. Ampullen deutlichverschieden. Die Packungen sind zudem mit einem unüber-sehbaren Hinweis-Etikett versehen. Dennoch ist aufmerk-same Beachtung der Aufschriften vor allem in der Über-gangszeit dringend anzuraten.

Cystit®

Zusammensetzung: 1 Kapsel enthält 150 mg Nitrofurantoin,das durch ein spezielles pharmazeutisches Verfahren ver-zögert freigesetzt wird.

Indikationen: Cystitis (akut und chronisch), Pyelonephritis-Langzeitbehandlung nach Initialtherapie mit einem Anti-biotikum, stumme Phase der chronischen Pyelonephritis.Systematische Infektionsprophylaxe bei diagnostischen,geburtshilflich-gynäkologischen und urologischen Eingriffen,bei funktionellen Leiden des Urogenitalsystems sowie beiStrahlenbehandlung im Urogenitalbereich.

Kontraindikationen: Das Präparat soll nicht angewandt wer-den bei allen Anzeichen von gestörter Nierenfunktion bzw.Niereninsuffizienz, wie Anurie, Oligurie, bei Rest-N-Erhö-hung über 70 mg% wegen ungenügender Exkretion, Serum-Kreatinin-Werten über 2 mg%, Kreatininclearance unter35 ml. Min., Polyneuropathie, allergischen Erscheinungennach Nitrofurantoirr. Anwendung bei Neugeborenen vor der4. Lebenswoche (hämolytische Anämie), es sei denn, daßder Arzt es ausdrücklich gestattet hat.

Dosierung: Bei akuten Harnweginfektionen nehmen Erwach-sene zweimal täglich 1 Kapsel (am besten morgens undabends) mit den Mahlzeiten über 10 bis 14 Tage ein. Kinderihrem Gewicht entsprechend 3 bis 5 mg/kg Körpergewicht.

Lobonasalezur differenzierten

Nasenschieimhaut-Therapie

stark-sekretionsminderndLobonasalNasensalbeZUSAMMENSETZUNG:

schwach sekretionsminderndLobonasal miteNasensalbeZUSAMMENSETZUNG:

Adrenalin-Lsg. 1:1000 20mg, Ephedrinhydrochlorid 10mg,Ephedrinhydrochlorid 20mg, Perubalsam 5mg,Menthol 3mg,Perubalsam Smg,Menthol 3mg, bas. Aluminiumazetat 2mg inbas. Aluminiumazetat 2mg in Spezialsalbengrundlage ad lg.Spezialsalbengrundlage ad lg. j N D I K A T I O N E N :

INDIKATIONEN: Rhinitis acuta, Rh. sub-Rhinitis acuta, rez. Epista- a c u t a > Rh. vasomotorica,xis, Schleimhautschwellun-Rh chronica, rez. Epista-gen.ANWENDUNG:Als dünnen Film auf dieSchleimhaut auftragen, zuTamponaden.

PACKUNG:Tube mit Kanüle zu ca. 6g.

sekretionsfordernd

LobonasalSchnupfpulverZUSAMMENSETZUNG:Dextrosegemisch 890mg,Pepsin 100mg, Borsäure 10mg.

INDIKATIONEN:

Rhinitis sicca, Rh. atrophi-cans, Rhinopharyngitis sic-ca, Pharyngitis sicca, Ozae-na.ANWENDUNG:Bei Bedarf eine Prise hoch-schnupfen, auch einblasen, ge-löst zu Spülungen oder Inhala-tionen. In Kombination mitLobonasal spezial.

PACKUNG:Schraubdose zu ca. 20g.

xis, Nasenschleimhaut-schutz, zur Prophylaxe.ANWENDUNG:Als dünnen Film auf dieSchleimhaut auftragen, zuTamponaden.

PACKUNG:Tube mit Kanüle zu ca. 6g.

sekretionsforderndLobonasal spezialNasensalbeZUSAMMENSETZUNG:Dextrose 300mg, Pepsin 50mg,Kaliumrhodanid 2Smg, Peru-balsam 5mg in Spezialsalben-grundlage ad lg.

INDIKATIONEN:' Rhinitis sicca (anterior),

Rh, atrophicans, Rh. medi-camentosa, Rhinopharyn-gitis sicca et atrophicans,Pharyngitis sicca et atrophi-cans, Ozaena; z.Prophylaxe.ANWENDUNG:Als dünnen Film auf dieSchleimhaut auftragen. InKombination mit LobonasalSchnupfpulver.

PACKUNG:Tube mit Kanüle zu ca. 6g.

Klaus HuscherHerstellung pharmazeutischer Präparate

D 85 Nürnberg, Elsa-B randström-Straße 1

Phys. Med. u. Reh. Heft 3, 1976

Zur Langzeitbehandlung bei chronischen Harnweginfek-tionen, in der stummen Phase einer chronischen Pyelo-nephritis usw. sollte 1 Kapsel täglich am Abend über meh-rere Wochen bis Monate eingenommen werden.

Verkaufspreis: Packung mit 20 Cystit®-Kapseln 14,80 DM.Packung mit 50 Cystit®-Kapseln 29,85 DM.

Hersteller: von Heyden, München.

Maudor

Zusammensetzung: 1 Dragee enthält: Extractum Rusci acu-leati siccum 0,300 g, Aesculinum 0,030 g.

Indikationen: Postthrombotisches Syndrom, venöse Durch-blutungsstörungen, Thromboseprophylaxe, statische, trau-matische oder peripher-zirkulatorische Ödeme (Schmerzen,Müdigkeit, Brennen), Varikophlebitis, Schwangerschaftsvar-ikosis, Hämorrhoiden (zur Sicherung des Erfolges lokalerTherapie mit Ruscorectal®,) Ulcus cruris varicosum, zur un-terstützenden Behandlung nach Venenverödung oder opera-tiver Entfernung von Varizen.

Kontraindikationen: Schwere Menorrhagien, Jalenle PbJebo-thrombose bei Bettlägerigen mit länger bestehendem Decu-bitus.

Dosierung: In schweren Fällen: Viermal täglich 1 Drageebis zur Besserung. Anschließend zur Weiterbehandlungzweimal täglich 1 Dragee. Bei mittleren und leichteren Er-krankungen sowie zur Thromboseprophylaxe: Dreimal täg-lich 1 Dragee.

Verkaufspreis: 50 Dragees 17,15 DM, 100 Dragees 29,45 DM.Import und Vertrieb: ENDOPHARM Arznei mittet fabrik GmbH,Abt. Jouveinal-Pirodukte, 6079 Sprendlingen.

Die Konfrontation Mensch — Medikament ist äußerst kom-plex und vielschichtig geworden. Der Glaube in „die Medi-zin" war in früheren Jahrhunderten unerschütterlich. Heute— im Zeitalter der Massenmedien — gibt es kaum Patienten,die noch nichts über Wirkungen und Nebenwirkungen, Son-nen- und Schattenseiten des Fortschritts gehört haben.

Die Arzneimittelwirkungen, denen der Kranke meist seineGenesung verdankt, treten dabei in der öffentlichen Diskus-sion oftmals völlig in den Hintergrund. Die „Wunder" sindeben alltäglich geworden. Die Wirkung des Penicillins bei-spielsweise, noch vor zwanzig Jahren ein wirkliches Wun-der, erscheint heute selbstverständlich. Stattdessen erregennun die Nebenwirkungen dieses Antibiotikums, von allergi-schen Reaktionen der Haut bis zum anaphylaktischenSchock, weit mehr Aufmerksamkeit.

Der einzelne Mensch ist, auch was das „Wunder" seinerHeilung anbetrifft, ziemlich vergeßlich. Hat er seine Krank-heit überstanden, dann verblassen die Erinnerungen an dasÜberstandene sehr schnell. Arzt und Medikamente, die ihngesund machten, sind nicht mehr notwendig. Über beideskann man nun „distanzierter" sprechen.

Der gesunde Mensch ist nicht mehr Partner eines Bündnis-ses, sondern strebt die Rolle des kritischen Betrachters anund vertritt meist eine Ansicht, die auf eigenen, sehr sub-jektiven, nicht aber zu verallgemeinernden Beobachtun-gen beruht oder von der augenblicklichen Stimmung in derÖffentlichkeit bestimmt wird.

Das alles wird derselbe Mensch abermals vergessen, wenner wiederum einen Arzt und ein Arzneimittel in Anspruchnehmen muß. Jetzt ist er erneut bereit, den ärztlichen An-weisungen zu folgen, das angeblich so gefährliche Arznei-mittef zu nehmen. Dieser Mensch greift sogar in die eigeneTasche, um möglichst schnell gesund zu werden.

Dr. med. REINER SCHECK

Das interessiert den Leser

Die Vertrauenskrise der Gesunden(dgk) Jeder stößt zunehmend auf bezeichnende Diskrepan-zen in unserer doch so aufgeklärten Zeit: Die öffentlicheMeinung übt mehr denn je Kritik an ärztlichen Maßnahmen,sie begegnet mehr denn je Diagnosen, Heilverfahren undArzneimitteln mit Skepsis. Dieser Meinung schließt sichauch der einzelne nur allzu oft an. Das tut er freilich nur,solange er gesund ist. Denn ist er krank, bedarf derselbeMensch unerläßlich des Vertrauens zum Arzt, zu seinenMaßnahmen und zum Medikament, das verschrieben wird.Nur so kann er gesund werden.

Versuche am Menschen?Probleme der Arzneimittelprüfung und Arzneimitteisicherheit(dgk) Eine Arzneimittelprüfung am Menschen erfüllt eigent-lich, wie jeder ärztliche Eingriff, rechtlich den Tatbestandder Körperverletzung. Beides ist daher nur zulässig, wennder Patient einwilligt und wenn der erstrebte Effekt in einemvertretbaren Verhältnis zur etwaigen Gefährdung steht.

Nach dem Arzneimittelgesetz der Bundesrepublik Deutsch-land ist es verboten, neuentwickelte Arzneimittel am Men-schen zu erproben, wenn sie zuvor nicht ausreichend imTierversuch pharmakologisch und toxikologisch geprüftwurden, „dem jeweiligen Stand der wissenschaftlichen Er-

toxi-log

Dr.Loges+Co HirvToJArzfieimittel H ° 9 ^

2O9Winsen(U]he) ^ • B L J

es unspezifischesReiztherapeuticum

Bei allen Infektionen, Grippe.Zur Erhöhung körpereigener Abwehr.Zusammensetzung : (Tropfen) Eohinacea 0 20,0, Eupatorium 0 10,0, Baptisia 010,0,China 0 4,0, Bryonia, Aconitum, Ipecacuanha als D< aa ad 100,0.

Tropfen 20 ml 3,95 DM50 ml 7,90 DM

100 ml 15,00 DMTabletten 40 St. 4,95 DM

VI Phys. Med. u. Reh. Heft 3, 1976

kenntnis entsprechend". Richtlinien des Bundesgesund-heitsministeriums präzisieren diese allgemeine Forderungdes Arzneimittelgesetzes noch im Detail. In ihnen werdenMethoden beschrieben und das Vorgehen bei solchen Prü-fungen im einzelnen festgelegt.

Die Richtlinien schreiben vor, daß der Hersteller den prüfen-den Arzt vor der Anwendung des neuen Arzneistoffes amMenschen ausführlich und vollständig über die Ergebnisseder pharmakologisch-toxikologischen Prüfungen informierenmuß.

Jeder Arzneimittelprüfung ist die Grundsatzfrage vorauszu-schicken: Von welcher medizinischen Bedeutung wird dasneue Medikament voraussichtlich sein? Vermag es nur zulindern, nur einzelne Krankheitssymptome zu beseitigen, dieUrsache dagegen aber nicht? Oder bekämpft es die Krank-heit kausal, rettet somit vielleicht sogar das Leben desKranken? Je mehr dies der Fall ist, desto größer wird dasRisiko sein dürfen, das bei der Prüfung in Kauf genommenwird. Um so mehr wird auch der Patient bereit sein, diesesRisiko zu tragen.

Um die Wirkungen und Nebenwirkungen von Arzneimittelnobjektiv zu erfassen, ist es manchmal unumgänglich, Pla-cebos einzusetzen. Das sind Zubereitungen, die genau soaussehen, wie das entsprechende Medikament, aber keiner-lei Wirkstoff enthalten. Solche „Leerpräparate" erlauben es,die echte Wirkung, die ein Stoff im Körper hervorruft, vondem psychologischen Effekt zu trennen, den jedes verab-reichte Arzneimittel auslöst. Schon der Glaube an die Hei-lung durch die Arznei läßt auch Placebos wirken bzw. ver-stärkt die Wirkung des echten Arzneimittels.

Auch solche Versuche sind aber nur dort statthaft, wo siemedizinisch vertretbar sind und wo sie nicht gegen dasärztliche Ethos verstoßen. Andererseits sind diese Versucheaber notwendig, wenn der Fortschritt nur mit ihrer Hilfeobjektivierbar ist. Dr. med. R. HOLD

Aus dem Verbandsleben

Der Präsident der Bundes-ärztekammer und des deut-schen Ärztetages hat dieErnst-von-Bergmann-PlaketteHerrn Prof. Dr. Kurt Franke,Sanatorium Mühl im Kneipp-heilbad Lauterberg/Harz, zuseinem 75. Geburtstag ver-liehen für seine Verdiensteum die ärztliche Fortbildungauf dem Gebiet der Präven-tivmedizin. K. Franke ist alsProfessor für Physiotherapie-Naturheilverfahren und Bal-

neologie an der Medizin. Universitätsklinik Göttingen seitJahren tätig und ist auch Träger des Bundesverdienstkreu-zes I. Kl. sowie des goldenen Sportabzeichens und derBircher-Benner-Medaille in Gold.

Der Ärztekammer-Präsident wies auf der Kammer-Vollver-sammlung in seiner Laudatio darauf hin, daß Prof. Frankesich seit über 25 Jahren sehr engagiert für eine Präventiondurch Kneippkuren eingesetzt habe. Er legte auch den Kol-legen Frankes sehr lesenswertes wissenschaftliches Gold-mann-Taschenbuch über „Moderne Abhärtungsprobleme"besonders ans Herz.

GERIATRICUMREGENERESEN® nach Prof. Dr. H. Dyckerhoff

Der Alterungsprozeß ist mit einem Absinken desRNS-Gehaltes und einem daraus resultierendenrückläufigen Eiweiß-Aufbau verbunden.RN 13® enthält deshalb Ribonukleinsäuren (RNS)aus den erfahrungsgemäß beim Altersabbau be-vorzugt betroffenen Organen. Außer der subjek-tiven Besserung hat der Doppel-Blindversuchergeben, daß eine objektive Intensivierung derProtein-Biosynthese und eine Vermehrung derPlasma-Proteine erfolgt.Zusammensetzung: 1 Ampulle zu 5 ml enthalt ca 6 mg Ribonu-kleinsäuren, gewonnen aus gleichen Teilen Leber, Milz, Niere,Herz, Gefaßwand, Großhirnrinde (fetal), Placenta, Testis, Ovar,Nebennierenrinde, Hypophyse, Thalamus.Hypothalamus(Jung-tier) und Ribonukleinsäure aus HefeIndikationen: Genatrische Beschwerden, altersbedingte endo-krine Involution, allgemeine Abnutzungserschemungen, zurLeistungssteigerung, Erhaltung des Kraftepotentials und zurREGENERESEN'-NachbehandlungDosierung und Anwendungsweise: Jenach der Lage des Falleskönnen jeden 2 Tag bis zu 4 Ampullen i m appliziert werdenRN 13* ist mit jeder anderen REGENERESE mischbarNebenwirkungen und Begleiterscheinungen sind nicht bekanntKontraindikationen: Gicht (Störung des Punnstoffwechsels)Besondere Hinweise: Antibiotika (bei bakteriellen entzündli-chen Erkrankungen, septischen Prozessen), deren Wirkungs-mechanismus auf einer Hemmung der Protein-Biosyntheseberuht Behandlung mit Zytostatika (Immunsuppressiva) undenergiereiche (ionisierende) Strahlen können die Wirkung vonRN 13® abschwachen

Darreichungsformen und Packungsgrößen:O P 5 Ampullen zu 5 ml DM 75 10O P 10 Ampullen zu 5 ml DM 139 —

VertriebMüller/Göppingen • Chemisch-Pharmazeutische Fabrik

Phys. Med. u Reh. Heft 3, 1976 IX

Disci intervertebralescervicales (bzw. lumbales^

AesculusD6, D12, D30,

Cartilago

Symphytum-Komplex cervicale

mitFrischorgan-auszügen undPotenzakkordengegen degenerativeProzesse derWirbelsäule

(HWS)

Medulla spin.cervicales(bzw. lumbales)

Nervus ischiaticus

Hypophyse

Symphytum D12, D30,

Symphytum-Komplex lumbale(LWS)

Handelsformen:5 und 10 Ampullenä 5 und 10 ml.Tabletten 100 Stück

Pharmakon-Rödler6521 Florsheim-Dalsheim

RODLERMittel

Probleme mit der Wirbelsäule?Die von der Fa Rodler auf den Markt gebrachten zwei Spezialpraparate (jeweils in Ampullen- und Tablettenform) werden mitsehr gutem Erfolg bei Degenerationsprozessen der Wirbelsäule, besonders bej Bandscheibenschaden, angewandt

Zu der Behandlung mit Symphytum-Compositum einige Beispiele:

60jähriger Zahnarzt leidet seit 1946 an heftigen Schmerzen von der linken Nackenpartie ausgehend bis in den linken Unter-arm. Im Mai 1972 traten die Schmerzen so stark auf, daß er zeitweilig seinen Beruf nicht mehr ausüben konnte. Die Rö-Auf-nahmen der HWS zeigen einen degenerativen Prozeß zwischen H 5 und H 6 mit Einengung der Foramina vertebralia. Fach-ärztlicherseits wird eine Covelt'sche Operation vorgeschlagen, die aber aus Zeitmangel nicht so schnell durchgeführt werdenkann. Nach der Behandlung mit Symphytum cervicales kann Patient nach mehreren Wochen seinen Beruf wieder ausüben.

Fall 2 52jahriger Bergmann leidet seit Jahren an einem LWS-Syndrom mit ausgeprägter Osteoporose Wegen heftiger Ischialgienerfolgt eine vierwochige stationäre Behandlung. Patient wird ohne Besserung entlassen Nach der Behandlung mit Symphy-tum lumbales sind die Ischialgien so weit verschwunden, daß Patient einen Urlaub antreten kann

Fall 3 Bei einer 57jahngen Patientin besteht seit mehreren Jahren ein LWS-Syndrom, das sich in Form von Ischialgien und starkenRuckenschmerzen äußert. 1971 vierwochige stationäre Behandlung Erfolg nur von kurzer Dauer Frühjahr 1972 erneute vier-wochige stationäre Behandlung, ohne wesentliche Besserung Patientin wird hoffnungslos und gegenüber jedem weiterenTherapievorschlag skeptisch Die Behandlung mit Symphytum lumbales bringt ihr aber doch wesentliche Erleichterung

Fall 4 54jahrige Patientin leidet an einem HWS- und LWS-Syndrom Rontgenologisch handelt es sich um eine Osteochondrose der5 HWS-Bandscheibe mit Einengung der Foramina mtervertebralia. An der LWS gleichfalls eine Osteochondrose mit Einen-gung der Foramina mtervertebralia Sehr gute Besserung nach Behandlung mit Symphytum cervicales und Symphytum lum-bales

Fall 5 52jahriger Kaufmann leidet seit 1969 an einer rontgenologisch gesicherten Osteochondrose der LWS. Er klagt über starkeRuckenschmerzen und Ischialgien. Die Schmerzattacken sind so heftig, daß Patient das Bett hüten muß und seinem Berufnicht nachgehen kann Frühjahr 1972 Behandlung mit Symphytum lumbales. Nach kurzer Behandlungszelt voilige Beschwerde-freiheit.

In Ergänzung zu den obigen Fällen ist noch zu sagen, daß nach der Behandlung mit Symphytum comp. die vorher erforder-lich gewesenen Analgetika nicht mehr nötig waren.

In der Regel gibt man zwei- bis dreimal wöchentlich eine Injektion von je 5 ccm Symphytum cerv. oder lumb. paravertebral.Später können die Injektionen in größeren Abständen vorgenommen werden. Manche Patienten sprechen aber besser auf dasSetzen von Quaddeln re und li der Wirbelsäule an. Da dies mitunter schmerzhaft ist, empfiehlt es sich, 1 ccm Lidocain zudem Präparat hinzuzugeben. An den Tagen, an denen keine Injektionen erfolgen, läßt man von dem entsprechenden Sym-phytum, das es auch in Tabletten gibt, 3mal täglich 2 Tabletten einnehmen.

(Name und Anschrift der Patienten sind bekannt)

Phys Med u Reh Heft 3 1976

17. Jahrgang

März 1976 Heft 3

Physikalische Medizinund Rehabilitation

Zeitschrift für praxisnahe MedizinSchriftleitung:H. Haferkamp, Mainz, R. F. Weiß, Marstetten-Aitrach, undK Schimmel, MünchenOrgan des Zentralverbandes der Ärzte für Naturheilverfah-ren e. V, Sitz Stuttgart

Wissenschaftlicher BeiratH Bsalonski (Bad Godesberg) — F Brantner (Villach) — N Breiden-bach (Beuren) — P Dosch (München) — H Fleischhacker (Wien) —

K Franke (Bad Lauterberg) — P Frick (Mainz) — H G Guttner (Dres-den) — H Harmsen (Hamburg) — W H Kahlert (Bad Salzuflen) —J Kaiser (Bad Wonshofen) - K Kotschau (Schloßberg) — H Kolb(Wetzlar) — H Krauß (Berlin-Buch) — W Küster (Magdeburg) —R v Leitner (Berlin) — H Mensen (Bad Rothenfelde) — W v Na-thusius (Hirzenhain/Oberhessen) — H Paul (Bad Godesberg) —A Pischinger (Wien) — H P Rusch (Frankfurt/M) — H Seyfarth(Rostock) — W Schauwecker (Bensheim) — E G Schenck (Aachen) —H Schlüter (Berleburg) — O Schumacher Wandersieb (Bad Munster-eifel) — E Hollischer (Baden-Baden) — H L Watb (Homberg/KreisAlsfeld) — W Zabel (Berchtesgaden) — W Zimmermann (München)

Editorial

Der Zentralverband der Arzte für Naturheilverfahren e Vveranstaltet in diesem März seinen Jubilaumskongreß esist der 50 Fortbildungskurs des Zentralverbandes der wiein den ganzen letzten Jahren traditionell in Freudenstadtim Schwarzwald stattfindet Er ist in der gleichen Art auf-gezogen wie es sich schon in vielen Jahren bewahrt hat,nämlich die enge Verbindung von Vortragen und KursenDas entspricht der Forderung, welche die Besucher aneinen solchen Kongreß steifen Freilich müssen dabei zweiForderungen gleichzeitig erfüllt werden, die nicht immerleicht in Einklang zu bringen sind Es ist einesteils die Ein-führung in Wesen und Praxis der Naturheilkunde, undandererseits die Fortbildung für diejenigen, die auf diesemGebiet schon lang tatig sind und sich über das Neue, fürdie Praxis Brauchbare und über neuartige Forschungs-richtungen und Betrachtungsweisen orientieren wollen Eshat sich gezeigt daß sich beide Anforderungen sehr wohlerfüllen lassen, wenn bewußt und sorgfaltig abgestimmtVortrage und Kurse derart orientiert werden

Große Vorlesungen und EinzelkurseIn den letzten Jahren hat sich in der Gestaltung des Medi-zinstudiums ein bemerkenswerter Wandel vollzogen Mankam von der „großen Vorlesung' alten Stils immer mehrund mancherorts fast gänzlich ab und bevorzugte kleineKurse, vor allem die Unterweisung unmittelbar am Kranken-bett (bedside teachmg) Das wurde aus den USA übernom-men, wo es schon lange eine beherrschende Rolle spielt,und nun auch in unsere Studienordnung fest eingefugt ImGrunde ist dieses aber durchaus nichts wirklich Neues Eswurde bereits m der früheren Ausbildung der klinischen Se-mester sehr gepflegt und mit großer Sorgfalt durchgeführt,nur nannte man es noch nicht so weil es eigentlich eineSelbstverständlichkeit war Sehr erinnere ich mich noch,wie oft ich in der Medizinischen Poliklinik der BerlinerChante neben meinem hochverehrten Lehrer, Geheimrat

Prof His, dem Entdecker des His sehen Bundeis , gestan-den habe, ihm meine Befunde darlegte und von ihm dabeikontrolliert und in bedeutsamer Weise belehrt wurde Zu-erst mußten wir jungen Mediziner die Kranken selbst unter-suchen, die in die Poliklinik kamen, und dann stellten wirsie dem Chef vor Und in der Klinik am Krankenbett, ginges nicht anders Wohlgemerkt es war der Klmikleiter selbstoder einer der bekannten und wissenschaftlich bedeuten-den Oberarzte

Heute vollzieht sich das ,bedside teachmg' jedoch vielfachganz anders Es werden junge Assistenten ja sogar Tuto-ren, also altere Studenten dazu , abgestellt' schon weil esbei dem heutigen Arbeitsdrang gar nicht anders geht

Und dann horten wir unsere großen Kliniker in den täg-lichen Vorlesungen, wo sie aus ihrem großen Wissen her-aus tiefschürfende Übersichten über die einzelnen Krank-heitsgebiete gaben, oft mit weitreichenden Ausfuhrungenüber medizinische Grundfragen Das setzte zwar bei denHörern erhebliche Kenntnisse und ein williges Mitgehenvoraus, gab dann aber auch festhaftende Anschauungenund Einblicke in Krankheitsablaufe, ihre Gesetzmäßigkeitenund ihre Probleme

Nachdem diese großen Vorlesungen, die durch Jahrzehntehindurch das Kernstuck der medizinischen Ausbildung waren,im Zeitalter der Technik und der Aufsplitterung der Medizinin fast nicht mehr zu überblickende Emzelfacher immermehr in den Hintergrund getreten waren kommt man heutewieder mehr und mehr darauf zurück nur zögernd anschei-nend, aber doch mit immer größerem Nachdruck Man mußteerkennen daß das Spezialwissen nicht genügt und letztlichunbefriedigend bleibt, und daß man ohne die Erarbeitungder Grundlagen der Medizin auch heute noch nicht aus-kommtSomit ist beides notwendig, und das gilt auch für die Fort-bildungsveranstaltungen des Zentralverbandes

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Neue Formen der FortbildungAllerdings haben sich doch auch neue Formen in den letz-ten Jahren entwickelt, die gerade vom Zentralverband ge-pflegt und ausgestaltet wurden Es sind die Podiumsdiskus-sionen, wie man heute besser sagt anstelle des früherenAusdrucks .Rundtisch-Gesprache', der den räumlichenVerhaltnissen meistens nicht entspricht Leicht ist es freilichnicht, derartige Podiumsdiskussionen wirksam zu gestal-ten Der Leiter muß sorgfaltig ausgesucht werden, denn ersoll weitgehend über der Thematik stehen und ihren gan-zen Spielraum beherrschen Die Referenten müssen ebensosorgfaltig ausgewählt werden und sollen möglichst alleRichtungen vertreten, die für das jeweilige Thema in Be-tracht kommen Dann aber entwickelt sich meist eine außer-ordentlich lebhafte und ergiebige Diskussion, an der auchalle Zuhörer eifrig teilnehmen Eine solche Podiumsdiskus-sion hat sich als weit besser und beliebter erwiesen a!s dieüblichen Diskussionen nach Abschluß der einzelnen Vor-trage In der Podiumsdiskussion wird die Möglichkeit ge-boten ein Thema nach den verschiedensten Richtungenhin abzuhandeln und manchmal sogar weitgehend auszu-schöpfen Vor allem werden die praktischen Belange dabeiin ausgiebiger Weise gewahrt

Einer Gefahr gilt es freilich auch hierbei zu begegnen unddies ist hauptsächlich die Aufgabe des GesprachsleitersSie besteht darin, mit aller Bestimmtheit abzuwehren daßsich die einzelnen Diskussionsbeitrage zu eigenen Vortra-gen entwickeln Selbst die Teilnehmer irn Saal können viel-fach einer solchen Versuchung nur schwer widerstehen

Zeitliche Einteilung von Vorträgen und KursenSchwierig ist es oft, die vielen Kurse mit den Vortragen zeit-lich gut zu koordinieren Es sollte nicht so sein daß dereinzelne Kongreßteilnehmer nur diejenigen Kurse besuchtfür die er ein spezielles Interesse hat Vielmehr mußte erdie allgemeinen Vortrage genauso besuchen, auch dann,wenn sie andere Gebiete betreffen Aufgabe und Ziel ist esja gerade eine Übersicht zu bieten über die verschiedenenMöglichkeiten sowohl bei den einzelnen Krankheiten, ihrerPathogenese, Klinik und Therapie als auch besonderer Be-handlungsmethoden wie sie gerade im Zentralverband be-tont gepflegt werden Wir sollen nicht einseitig sein son-dern wir müssen auch von anderen Anschauungen undMethoden zumai auf unserem engeren Gebiet der Natur-heilverfahren, zumindest wissen

Was ist Naturheilkunde?Damit kommen wir zu einem wesentlichen Anliegen Geradedie jüngeren Arzte fragen uns immer wieder, was ist denneigentlich die Naturheilkunde', die sich hier darstellt undworin liegt das Besondere der Naturheilverfahren mitder sich diese Kongresse beschäftigen? Schon das Wort„Naturheilkunde ' deutet an, daß in ihrer Betrachtungsweiseund in ihrem Verfahren die , Heilkräfte der Natur", die vismedicatrix naturae ganz im Vordergrund stehen Das sinduralte Bestandteile jeder Heilkunde überhaupt Nur werdensie in der heutigen Zeit durch den apparativen Perfektionis-mus und die Aufsplitterung in immer größeres Einzelwissenweitgehend in den Hintergrund gedrangt

Man kann es auch anders ausdrucken. Man hat von „Ganz-heitsmedizin" gesprochen und daraufhingewiesen daß mannicht Krankheiten, sondern eben nur den kranken Men-schen betrachten und behandeln muß Diese Erkenntnisbricht sich in der gesamten Heilkunde gerade heute immermehr Bahn Bei aller Wertschätzung der Einzelergebnisse,durch die uns oft ganz neue Möglichkeiten aufgetan wur-den, darf man doch nicht vergessen daß sie letztlich ihren

Wert nur haben können, wenn sie sich in den Gesamtbauder Medizin eingliedern

So ist es in der Hauptsache eine Schwerpunktverlagerung,welche der Naturheilkunde ihre Sonderstellung gibt Siegeht vom ganzen Menschen aus und sucht alles heranzu-ziehen, was die Abwehrkrafte des Organismus erhohen undso zur Überwindung der Krankheit beitragen kann Sie er-strebt letztlich derart eine Synthese zwischen Erfahrungund Wissenschaft, auch zwischen Praxis und „großer Kli-nik Naturheilkundhches Denken und Handeln ist kein Son-derfall der gesamten Medizin, sondern muß alle ihre Fächerdurchsetzen Es ist einer der Grundpfeiler, auf welchen dieHeilkunde seit jeher beruht und immer beruhen wird. Es istkein Zufall daß man gerade in der heutigen Zeit des Um-bruchs und des Suchens nach anderen Werten, die unseine technisch hoch entwickelte Medizin nicht geben kannin immer größerem Ausmaß auf die naturgemäßen Heilver-fahren zurückkommt Dabei ist es nicht zu vermeiden, daßauch manche Übertreibungen und erneute Einseitigkeitenauftreten Schon seit jeher war es eine sehr wesentlicheAufgabe der Naturheilkunde und ihrer Vertreter auch in denVerbanden, zumal im Zentralverband, gegen krasse Außen-seiteranschauungen und -methoden sich deutlich abzugren-zen Andererseits aber wird man neuen Verfahren zunächstRaum geben müssen, sich zu entfalten, und Erfahrung undZeit werden dann ganz von selbst zeigen ob sie der Be-achtung und der Eingliederung in das gesamte Gebiet derNaturheilkunde würdig sind

Ärzteverbände für NaturheilverfahrenZumal im deutschsprachigen Raum war die Naturheilkundeschon seit den Anfangen des vorigen Jahrhunderts ver-breitet und besaß viele Anhanger Man denke nur an Pneß-nitz und Kneipp die der Naturheilkunde wesentliche Im-pulse gegeben haben Beide und viele andere waren keineArzte und doch setzten sich ihre Verfahren bis in die heu-tige Zeit durch Immer wieder fanden sich Arzte, welche sichdieser Methoden annahmen und sie weiter ausgestaltetenwie Hauffe, Grote und andere Bereits im Jahre 1904 wurdeein Arzteverband für physikalische und diätetische Behand-lung gegründet Außerdem gab es einige Arzteverbande fürspezielle Heilweisen wie den Kneipp-Arztebund, der aufeine Anregung von Kneipp selbst zurückgeht Die DeutscheGesellschaft für Naturheilkunde vereinigte dann alle Rich-tungen zu einem einheitlichen großen Arzteverband, in demBrauchte und Grote eine maßgebliche Rolle spielten undder auch die Homöopathen mit einschloß Er horte mit demEnde des 2 Weltkrieges auf Aber es dauerte nur wenigeJahre, bis sich die an der Naturheilkunde interessiertenArzte wieder in eigenen Verbanden zusammenschlössenDer in Stuttgart gegründete Zentralverband der Arzte fürNaturheilverfahren' sah von Anfang an seine Aufgabedarin alle diese Arzte eben ,zentral" zu vereinigen ohnesich dabei auf eine enge Richtung festzulegen Er wolltegleichsam die Heimstatte für die vielen Arzte werden, diesich je nach ihrer besonderen Einstellung Veranlagungund Ausbildung mit den mannigfachen Verfahren der Natur-heilweise beschäftigen Neue Manner und Frauen kamenhinzu, wobei vor allem an die viel zu früh verstorbenenKusche und Tiegel und die so hochgeschätzte und eifrigeKollegin Glaser gedacht sei

Neue EntwicklungenLeider gelang es nicht, alle Arzte für Naturheilverfahren ineinem Verband zu vereinen. So müssen wir heute die be-dauerliche Tatsache zur Kenntnis nehmen daß mehrereArzteverbande nebeneinander bestehen, die doch im Grundegleiche Grundlagen und gleiche Bestrebungen haben Es

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liegen die Dinge hier nicht anders wie auf vielen anderenGebieten auch wo die Nachkriegszeit Entfaltungen nachverschiedenen Richtungen hin begünstigte Genutzt hat dasder Naturheilkunde bestimmt nicht Um so erfreulicher istes, daß sich in der letzten Zeit Bestrebungen der gegen-seitigen Annäherung bemerkbar machen, noch zart zwarund in ersten Anfangen Jedoch ist es gerade das neu er-wachte Interesse an den naturheilkundlichen Verfahren, dasbis weit in das große Publikum und in die Massenmedieneingedrungen ist, das hier eine Zusammenarbeit fordertund wahrscheinlich auf die Dauer unvermeidlich macht,wenn nicht die Sache selbst darunter leiden soll Nur einsolches Zusammenwirken kann erreichen, daß die Natur-heilkunde den ihr gebührenden Platz im Gesamtbau derMedizin wieder erhalt, der ihr nach ihrem Wesen und ihrerBedeutung zukommt

Gratulation zum Jubiläumskongreß des ZentralverbandesIn diesem Sinne sei dem .Zentralverband der Arzte fürNaturheilverfahren' zu seinem 50 Fortbildungskongreß im

März 1976 der herzlichste Gluckwunsch ausgesprochen Erist verbunden mit der Hoffnung und Erwartung, daß sichder Zentralverband seinem Namen gemäß immer mehr zueiner Sammelstelle aller Arzte entwickelt, welche die Natur-heilkunde in ihren mannigfachen Formen ausüben, undnicht minder derjenigen die sich in diese besondere Formder Heilkunde einfuhren lassen wollen, sei es auch nur umsie kennenzulernen Es muß ja durchaus nicht immer sosein, daß der Arzt in Praxis und Klinik ausschließlich dieMethoden der Naturheiikunde anwendet Aber er muß vonihnen wissen und ihren .Stellenwert' abschätzen könnenDann wird es sich erweisen daß die naturheilkundlichenVerfahren letztlich bei keiner Art der Ausübung der Heil-kunde zu entbehren sind und daß die Naturheiikunde eingleichwertiges Fach für Forschung, Lehre und Praxis istwie die anderen Disziplinen der Medizin auch Hier hat der„Zentralverband ' seinen Platz und seine Aufgabe, und des-halb ist zu wünschen, daß seine Kurse und Kongresse auchweiterhin so beliebt bleiben wie bisher und immer weitereAnerkennung und Wertschätzung finden R F. Weiß

E. sediacek Die Fußreflexzonen

Dr William Henry Hope Fitzgerald ist mit seiner „Zone-Therapy" auch der Vater der Lehre von den Fußreflex-zonen Fitzgerald ist von dem Bestreben ausgegangen,Schmerzen dadurch zu beseitigen, daß er geringere Schmer-zen zufugte Er soll durch Beobachtungen dazu gekommensein, die er bei Patienten machte Von ihnen hatten die beiEingriffen in seinem Arbeitsgebiet als Laryngologe keineoder geringe Schmerzen, die ihre Fingerbeeren gegen dieKanten des Operationsstuhles preßten Er untersuchtenun sorgfaltig alle die Stellen am Korper, von denen solcheschmerzstillende Wirkungen auf andere Korperbereiche zuerzielen sind Dabei kam er auf eine Reflexzonenemteilungdie von der üblichen, den Myomeren entsprechenden, voll-kommen abweicht Er teilte den Korper in zweimal fünfLangsscheiben die beiden ersten dieser Zonen schließenan die Medianebene an und enden in Daumen und Groß-zehen, die fünften Zonen hegen außen und Kleinfinger undkleine Zehen sind ihr Abschluß Die anderen drei Zonenbefinden sich dazwischen und beinhalten die entsprechen-den Finger und Zehen Jede Korperregion und jedes Or-gan liegt in einer oder mehren Zonen, von denen eine dieHauptzone ist Jede Stelle in einer Zone beeinflußt dieganze übrige Zone und wird von jedem Platz der Zoneund allem was in der Zone sich befindet beeinflußt JederFuß ist somit auch in fünf Zonen eingeteilt die jede vonder entsprechenden Zehe auf der Fußsohle zur Ferse undam Fußrucken zum Sprunggelenk verlauft Die medialenFußkanten und die Innenseite der Fersen sind in der Zone1, die lateralen und die äußere Fersenseite in der fünftenVon der ganzen Zone auf der Fußsohle mußte auf alleOrgane und Korperregionen einzuwirken sein die in dieserKorperzone sind Doch sind in den Fußzonen umschriebeneStellen, von denen aus eine Korperregion oder ein Organbesonders sicher beeinflußt wird und Störungen von Regionund Organ deutliche Reizungen verursachen Diese Stellensind die Fußreflexzonen Dazu macht man noch eine zweiteEinteilung auf den Fußsohlen und zieht an der schmälstenStelle des Fußgewölbes über Kahnbein und Wurfelbein eineLinie, die man als Gürtellinie bezeichnet Diese Gürtel-linie entspricht der Taille des Oberkörpers knapp oberhalbder Darmbeinkamme Alles was im Korper oberhalb der

Taille liegt hat seine Zone zwischen Gürtellinie und Zehen-spitzen, was sich unterhalb befindet, hat die zugehörigeZone zwischen Gürtellinie und Fersenrand Fußrucken Fuß-rander und die Seiten der Fersen sind entsprechend mitein-bezogen Außerdem ist noch darauf hinzuweisen, daß derFußrucken der Korpervorderseite entspricht die Fußsohledem Korpennneren und dem Rucken Die Fußreflexzonefindet sich in der Langszone auf der Fußsohle und am Fuß-rucken im gleichen Abstandsverhaltnis zur Gürtellinie wiedas zustandige Organ oder die Korperregion von der Tailleentfernt ist So stellen die Fußsohlen und die Fußrucken inihren Reflexzonen eine Art Landkarte des ganzen Korpersdar und es ist bei einiger Überlegung nicht allzu schwer,sich selbst ein Fußzonenschema zu zeichnen wenn man dieOrganlage im Korper auf die durch die Langszonen und dieGürtellinie auf den Fußen gegebene Einteilung projiziert Soist z. B. die Zone für die Schadeldecke und den Scheiteldie Kuppe der großen Zehen für die Stirnhohlen die derzweiten Zehen, die für die Kieferhöhlen an der medialenGroßzehenflache, knapp distal vom Großzehenzwischenge-lenk. Dieses selbst ist die Gegend für die Schadelbasis, Die Augen' sind auf der mittleren Phalange der zweitenZehen, rundherum, für den vorderen Teil des Sehapparatesam Zehenrucken für die Tiefe der Augenhohlen auf derSohlenseite, für die Ohren sind die fünften Zehen zu-standig fürs Innenohr und die Eustachische Rohre mehrdie vierten. Die Herzzone findet man am zweiten Phalan-geal-Metatarsalgelenk und dem Kopfchen des zweiten Mit-telf ußknochens, links, die Leber rechts am Schaft desvierten Mittelfußknochens knapp proximal vom KopfchenDie Armzone liegt quer über dem Fußrucken zwischen derZone für die Halswirbelsaule und der der Schulter DieHalswirbelsaulenzone findet sich an der Fußinnenkantedistal und proximal vom Grundgelenk der Großzehen, unddie für die Schulter um das Grundgelenk der kleinen Zehenherum Der Ellbogen hat seine Entsprechung über demGrundgelenk der dritten Zehe Magen und Pankreaszonefallen über den Basen des ersten und zweiten Mitteifuß-knochens zusammen, doch findet man die am rechten Fußeher bei Magenstorungen gereizt und die linke bei solchendes Pankreas In diesen beiden im Bereich der Langszone 1

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nimmt man die für das Sonnengeflecht an. Der exakteNachweis dafür ist schwer zu erbringen. Bei der Suche nachden Nierenzonen beugt man die Großzehe und lateral vonder vorspringenden Sehne des Großzehenbeugers liegt sieam zweiten Mittelfußknochenschaft an der Grenze zur Basis.Die in der Mitte des kleinen Beckens befindlichen Organehaben ihre Zone an der inneren Seitenfläche der Ferse, dieam Rand des kleinen Beckens an der Außenfläche derFerse. Für das ganze Bein zieht eine Zone quer über dieFußsohle, wo die Gehfläche mit ihrer dickeren Haut an dasEnde des Fußgewölbes grenzt. Unterhalb des innerenKnöchels am Sprungbein ist eine Zone für den ganzenBauchraum. Die Reaktionsfelder für die Drüsen mit innererSekretion erreicht man für die Hypophyse und die Epiphyseim Bereich der Schädelbasis, ist gleich Zwischengelenk derGroßzehen, die der Schilddrüse und Parathyreoidea überden Grundgelenken der Großzehen, des Pankreas über derBasis der ersten und zweiten Mittelfußknochen links, dieder Ovarien an der lateralen Fersenseite, die der Hoden anderen Innenseite, die der Nebennieren in den Nierenzonen.Die „Mammae" sind am Fußrücken über dem disfafenSchaftende des zweiten und dritten Metatarsale. Die Re-f.'exzonen sind selbstverständlich immer vorhanden, sie sindblank oder zeigen Reizungszeichen. Ihre Größe schwanktzwischen Kleinfingernagelgröße, z. B. für Augen und Ohren,Daumennagelgröße für die Schilddrüsen, doppelte Daumen-

nagelgröße für die Lungen. Die Zone für die Wirbeisäuleist langgestreckt an der Innenkante der Fußsohle vom Mit-telgelenk der Großzehe bis zum Kahnbein, entlang derKnochenkanten, 5 bis 10 mm breit. In dieser Größe findetman die Zonen gereizt, wenn die zugehörigen Körperregio-nen und Organe chronisch oder höchstens subakut ge-stört sind; bei akuten treten auch Reizungen in der Umge-bung der zentralen oder Hauptzone auf, bei heftigen Stö-rungen bis auf das Vfer- und Fünffache und auch an denkorrespondierenden Stellen des anderen Fußes. So er-streckte sich die Herzzone auf der linken Fußsohle beieinem Anfall von paroxysmaler Tachykardie bis zum 4. Me-tatarsale, auch am Fußrücken in gleicher Ausdehnung undebenso am rechten Fußrücken. Nach drei Tagen war dieZone noch über dem zweiten und dritten linken Mitteifuß-knochen auf der Fußsohle gereizt. Neben der Größe än-dern sich ebenso die Tastbefunde im Zonenbereich. Dieeinfachste Veränderung ist das „Gefühl", daß sich das Ge-webe anders anfühlt als in der nächsten Umgebung. Dies istdort häufig, wo unter der Haut gleich das Periost liegt. An-sonsten bedenke man, was in der Fußsohle alles zwischenHaut und Knochenhaut sich findet, Muskeln, Sehnen undSehnenscheiden, Schleimbeutel, Arterien, Venen, Bindege-webe, Faszien. Man spürt das Gewebe im Bereich der Zonehärter, derber, einen derben Strang, einen kleinen Knoten,anderseits kann sich das Gewebe auch aufgelockert, sulzig

Stirnhöhle

Augen

-Scheitelijebbein

Kieferhöhle^Nasenrachenräu meL J-Schädelbasis rrv*=* -Hypophy:

EpiphaseTonsiitenKehlkopfLuftröhre

Speiseröhre

Schilddrüse

Leber, Gallenblase

ZwölffingerdarmMagervBauchspeicheldrüseNieren, NebennierenGÜRTELLINIE

Sonnengeftecht

Querer

Dünndarm

-ganzes BeinMastdarmKleines Beck

SOHLEN

FUSSREFLEXIONEN nach Dr. Fitzgerald, Ingham, und eigenen Erfahrungen

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Hüfte

Dickdarm

aufsteigender

BlinddarmWurmfortsatz

anfühlen. Dazu kommen die Schmerzempfindungen des Pa-tienten. Sie reichen von „den Druck etwas deutlicher spü-ren" bis zu heftigen Schmerzen. Der Schmerz mag bei derersten leisesten Berührung so stark sein, daß der Patientunwillkürlich den Fuß zurückreißt. Spontan hat er womög-lich an der Stelle nie Schmerzen gehabt. Zur Untersuchungund Behandlung sitzt der Patient bequem auf einem Lehn-stuhl, ähnlich einer Fernsehliege, beide Beine etwas erhöht,so daß der davor sitzende Untersucher die Fußsohlen desPatienten in der Höhe seines Rippenbogens hat. Ein länge-res Fußbad vor der Untersuchung ist unzweckmäßig, weildadurch der Zustand des Gewebes verändert werden kann.Zuerst betrachtet man die Füße. Schwielen, Hühneraugen,die inflammierte Haut über einem Hallux vaigus werdengewöhnlich durch den Schuhdruck erklärt. Doch findet mannicht auf jedem Fuß solche Veränderungen, obwohl all-gemein gleich schlechtes Schuhwerk getragen wird. So ästes zweckmäßig, immer zu beachten, ob eine solche Schwielenicht im Bereich einer Fußzone liegt. Eine Patientin zeigteleichte Schwielen an der Sohlenseite der Grundphalangebeider Großzehen, dort, wo die Zehe nicht auftritt. Auf dieFrage, ob sie häufig an Heiserkeit leide, gab sie dies zu.Die Stelle entspricht der Kehlkopfzone. Schwielen auf derKuppe der zweiten Zehen weisen immer auf die Stirnhöhlenhin, die sehr verbreiteten Schwielen über den Grundgelen-ken der zweiten bis vierten Zehe werden, sicher mit Recht,mit dem Einsinken des Quergewölbes in Zusammenhanggebracht. Da es sich dabei gleichzeitig um die Lungen-

Bronchienzonen handelt, so wird man bei diesem Befundsich trotz alledem um die Lungen und Bronchien kümmern.In der Leberzone bestand bei einem Patienten ein Hühner-auge, gleichzeitig ein Leberschaden. Das Hühnerauge ver-dünnte sich ohne Lokalbehandlung zu einer kaum mehrbemerkbaren Hautrauhigkeit, als durch Diät und andereTherapie der Leberschaden fast vollkommen beseitigtwurde. Dazu noch ein Umstand: bei dem Patienten war dervierte Mittelfußknochen eingesunken und das Hühneraugesaß über dem Köpfchen des Metatarsale. Obwohl sich andieser anatomischen Abweichung nichts änderte, heilte dasHühnerauge so gut wie ab. Um ein solches Absinken vonMittelfußknochen festzustellen, läßt man die Zehen plantar-wärts krümmen. Bevor man ans Tasten geht, verschiebtman noch den fünften und vierten Mittelfußknochen an denKöpfchen gegeneinander. Lassen sie sich schwer verschie-ben, denke man an die Schultern. Nach dieser Inspektiongeht man ans Tasten. Mit der einen Hand hält man denFuß in mittlerer Stellung, er soll nicht stark dorsal oderplantar flektiert werden. Mit der Daumenkuppe der freienHand wird zuerst die Fußsohle, dann die Fußkanten undschließlich der Fußrücken abgefühlt. Man übt anfangskeinen besonderen Druck aus, geht aber, wenn man ober-flächlich nichts findet, mit etwas gesteigertem Druck in dietieferen Gewebspartien. Dazu werden zwei Griffe geübt. Dereine besteht in kleinen Kreisungen der Daumenkuppe ausder Schulter heraus, dabei bewegt man mit größerenMuskelpartien und ermüdet weniger rasch. Bei dem an-

Schulter

—KieferhöhleSchädelbasisKehlkopfZähneArme

Ellbogen

Mammae

Schulter

Hüfte

RUCKEN

Hüfte

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Bauchraum

Wi\Vf Kleines Becken \ - - ^Harnblase Wirbelsaule

\\-Testes\ - Prostata^Uterus

Speiserohre —'7 / /LuftröhreKehlkopf -SchadelbasisKieferhöhle -Siebteln -

-Hüfte-Knie

deren Griff bewegt man den Damen im Grund- und Mittel-gelenk, wobei man nur die Daumenmuskeln zur Verfugunghat und leichter ermüdet Vielleicht hat man auch mit demersten Griff ein feineres Tastgefuhl, man tastet jedenfallsmit den beiden Griffen etwas verschieden Wenn jemandgewohnt ist bei anderen Massagearten aus dem Schuiter-gelenk heraus zu massieren wird er sich zuerst mit demKreisengriff leichter tun Es empfiehlt sich zuerst mit demDaumenkreisen die Fußsohlen nach gereizten Zonen abzu-suchen den ziehenden Griff kann man dann mit seineretwas anderen Tastart zur Überprüfung bestimmter Ver-änderungen heranziehen, so rollen Strange deutlich unterdiesem Griff weg Man muß sich völlig auf seinen Tastsinn,auf das Fühlen, einstellen und laßt sich nicht durch Ge-sprach davon ablenken Zuerst kommt der eigene Tastbe-fund und dann die Frage ob die Stelle wehtut oder ob derDruck anders gespurt wird als nebenan Man soll vermei-den, voreingenommen an das Abfuhlen der Zonen heranzu-gehen Auch deswegen ist es zu empfehlen zuerst nachVeränderungen in den Zonen zu suchen und erst dannnach den Beschwerden zu fragen Allzuleicht fühlt man sichverpflichtet, dort Reizungen zu entdecken, wo sie nach denOrganstorungen zu finden sein mußten Diagnose im kli-nischen Sinn darf man sich von den Fußzonen nicht er-warten, man weiß aber nach dem Reizzustand der Zonedaß das zugehörige Organ oder die Korperregion gestörtsind Für die erste Untersuchung benotigt man für einenFuß rund 20 Minuten und hat damit die ersten Anhalts-punkte wie man bei der Behandlung vorzugehen hat Mangeht dazu von dem Reizzustand der Reflexzonen aus Dochmuß man bei der therapeutischen Massage immer das Tast-gefuhl walten lassen, da sich der Tastbefund leicht ändertReizerscheinungen gehen zurück, man darf mehr in dieTiefe gehen, Reizzonen werden kleiner, andere zeigen sichwieder empfindlicher Die therapeutischen Griffe sind diegleichen wie bei der Untersuchung dazu verwendet mannoch das Daumenendglied, vieleicht auch einmal denDaumenballen wenn man eine sehr groß gereizte Zonesanft bearbeiten will, die Daumenkante nur so daß derNagelfalz nicht in Mitleidenschaft gezogen wird Die Kup-pen des Zeigefingers und des Mittelfmgers nimmt man für

längere, schmale Zonen und die Zonen, die auf der Fuß-sohle und am Fußrucken liegen, zur Abwechslung mitDaumen und Zeigefinger in die Zange ebenso die beidenSeitenflächen der Fersen Mit den Fingerknocheln wirdnicht massiert man hat damit kein Tastgefuhl und drucktzu leicht zu stark Instrumente sind noch mehr zu verwerfenHat man nun durch Tasten und Befragen einen Befund undeine Vorstellung, so überlegt man, welche Zonengruppenman in Angriff nimmt Im Mittelpunkt steht die Hauptzonezu der man zwischendurch immer wieder zurückkehrt Dochfangt man nicht immer mit ihr an Ist sie sehr stark gereiztbei entsprechend heftigen Störungen in ihrem Korperbe-reich, dann kommt vielleicht zuerst die Wirbelsaulenzonedran, die man sowieso in jede Massage einbeziehen sollHandelt es sich z B um die Stirnhohlen, so beginnt manmit der Halswirbelsaulenzone dann werden auf der großenZehe die Siebbeinzellen, die Kieferhohlen und der Nasen-Rachenraum und die Kehlkopfzone vorgenommen, alle ammedialen Rand der Großzehe dann die eigentliche Zoneauf der Kuppe der zweiten Zehe womöglich hat man auchauf der dritten Zehe Reizungen gefunden Ist eine Zonesehr stark gereizt, so behandelt man zuerst ihr Randgebietund schleicht sich erst bei der zweiten oder dritten Sitzung,je nach Tastbefund vorsichtig in die Mitte der Zone einDie Intensität der Einwirkung hangt vom ausgeübten Druckab, aber auch von der Geschwindigkeit des Massagegriffes,je langsamer man arbeitet um so weniger wird der nächsteDruck die Wirkung des vorhergegangenen steigern DerDruck darf soll, etwas schmerzen doch muß die Schmerz-sensation sofort verschwinden wenn man den drucken-den Finger abhebt Halt der Schmerz darüber hinaus an,dann wurde zu heftig gearbeitet Im allgemeinen wirdzweimal in der Woche 20 Minuten lang behandelt Beiheftigen Reizungen wo man nur sehr sanft und kurz be-handefn darf, wird man am Anfang womöglich täglich be-handeln Hat man nach 10 Sitzungen keinen Erfolg dannhat diese Methode in dem Krankheitsfall versagt Doch er-reicht man oft genug schon mit zwei drei Behandlungeneinen deutlichen, vielleicht sogar einen durchschlagendenErfolg

Gegenanzeigen gibt es keine wenn man bei akuten Krank-heitszustanden vorsichtig vorgeht Beim Krebs kann manvielleicht die Schmerzen mildern. Lokale Gegenanzeigensind Sch/eimbeute/- und Sehnenscheidenentzündungen,Thrombosen der Fußsohlenvenen GelenksentzundungenMuskelrheumatismus Doch wird man sich überlegen obdiese Lokalerkrankung nicht in einer Zone eines gestörtenOrgans liegt Ein „Fersensporn" im Bereich der Dunn-darmzonen machte bei dem stehenden Beruf der Patientinerhebliche Schmerzen, die verschwanden, nachdem derDünndarm bei einer Mayrkur sehr deutlich gebessert wurdeMit der Fußzonentherapie vermag man rasche Erfolge zuerzielen Ein Patient litt seit Wochen unter heftigen Schmer-zen im rechten Arm, besonders bei Ruhe Es waren schonverschiedene therapeutische Versuche gemacht worden,unter anderem auch lokale Massagen, BewegungsubungenNach der ersten Fußzonenmassage waren die Schmerzenerheblich gebessert, die vierte wurde nur mehr zur Ab-sicherung des Therapieerfolges gemacht Der Patient hatsich die Zonen gemerkt und massiert sie jetzt wenn hinund wieder etwas Schmerzen im Arm auftreten Es wurdedie Wirbelsaulenzone beiderseits, selbstverständlich, eben-so beide Schulter- und Armzonen aber auch die Huftzonenbehandelt In der allgemeinen Zonentherapie wird bei star-ker Alteration der Schulter zuerst die Huftgegend selbstbehandelt und umgekehrt Eine Patientin mit einer an-gedeuteten Huftgetenksfuxation, die kaum mehr 100 m weitgehen konnte, vermochte nur bei gestrecktem Bein den

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Strumpf vom Bein zu streifen. Nach der ersten Fußzonen-behandlung konnte sie den Fuß wieder aufs Knie des ande-ren Beines legen. Ein ungefähr 4Ojähriger Patient hatteplötzlich einen Lumbago- und Ischiasanfall. Er mußte beimStiegensteigen das rechte Bein nachziehen. Nach der zwei-ten Behandlung war er nahezu schmerzfrei. Es wurde dieWirbelsäulenzone mit Betonung der Lenden- und Kreuz-zone massiert. Diese liegt über der Basis des ersten Meta-tarsale und dem os naviculare. Dann die für die Hüftgegendum das laterale Keilbein herum, die für das ganze Beinund die beiden für das kleine Becken. Die Schulterzone istzumindest zu inspizieren. Eine Patientin schneuzte nachder vierten Fußzonenbehandlung der Nebenhöhlenzonen,der Schädelbasiszone und der der Halswirbelsäule einge-trocknetes, gelbes Sekret aus, obwohl ihre Nebenhöhlen-affektion schon mehrere Jahre lang als abgeheilt galt, dieZonen zeigten aber noch mäßige Reizungen. Massagen derKleinbeckenzonen vor den Mensen machten diese nahe-zu beschwerdefrei. Nach Massage der Herzzone stieg derBlutdruck bei einer Patientin von RR 105/80 auf 120/80und die Schwächegefühle verschwanden. Die Nebennieren-zone und die Pankreaszone hatten keine Wirkung. AndereKrankheitszustände benötigen eine längere Behandlung.Nach zwei Unfällen, die jedesmal mit einer Gehirnerschüt-terung verbunden waren, bestand eine Phasenverschiebungdes Tagesrhythmus. Die Patientin hatte erst am Abend dasGefühl munter zu sein, hatte erst dann Appetit, wie sonstfrüher gleich am Morgen. Nach rund 14 Fußzonensitzungenwar der normale Tagesrhythmus wieder hergestellt. Eswurden die Zonen für Schädelbasis und die Hormondrüsenbearbeitet. Bei einer Patientin war nach einer Virusinfefctronder Geruchssinn erheblich herabgesetzt, für einige Ge-ruchsqualitäten geschwunden. Nach einer Fußzonentherapie,in der auch die Nasennebenhöhlen und die Schädelbasismit dem Nasen-Rachenraum miteinbezogen wurde, trat nach6 Sitzungen die Geruchsempfindung „Apfel" wieder auf,bei den weiteren Behandlungen auch andere Geruchs-qualitäten. Es wird von den Handflächen aus auch Zonen-therapie betrieben, doch ist sie nicht so wirksam wie vonden Füßen aus. Kneipp hat ebenfalls mehr von den An-wendungen an den Füßen als von den Händen gehalten.An den Händen erwähnt er das Bad, den Dampf und denWickel, die kalten Hände und Handkrankheiten nur je ein-mal; an den Füßen das kalte Bad, das warme, den Fuß-dampf, den Fußwickel, die Fußleiden öfter und besondershäufig, nämlich neunmal, den Fußschweiß. Mit Handwickelwerden nur lokale Erkrankungen behandelt, der Fußwickelwirkt aber auf den ganzen Körper, er zieht kranke Säfteüber die Füße aus dem Körper, nimmt bei Entzündungendie Hitze und zieht das Blut vom oberen Körper nach unten.Es kommt das Gehen auf nassen Steinen, im nassen Gras,im neugefallenen Schnee, im Reif und im Wasser als All-gemeinwirkungen von den Füßen aus dazu. Die Akupunkturhat mit ihren Meridianen eine gewisse Ähnlichkeit mit denLängskörperzonen der Fitzgeraldschen Zonentherapie. Einebesondere Bedeutung wird von Kneipp dem Fußschweißbeigemessen. Im Allgemeinen steht der Säuremantel derHaut bei pH 6. Es konnten aber inselförmige stark alkalischeStellen des Schweißes am Fuß festgestellt werden, die vonerheblichen Schmerzen begleitet waren, z. B. bei Frost-beulen beim plötzlichen Übergang von Kälte in Wärme. BeiFüßen, die leicht kalt werden, verschiebt sich pH desSchweißes ins Alkalische. Bei Krampfbereitschaft der tiefenSohlenmuskeln war der Fußschweiß deutlich sauer. Werdendurch Massieren Krämpfe in diesen Muskeln ausgelöst,mit Schmerzen an der Großzehe, ändert sich die Schweiß-reaktion inselförmig bis zu pH 7,5. Der Fuß stellt eineElektrode dar, der Elektrolyt ist der Schweiß. In den ver-

schiedenen Schichten der Haut des Fußes sind die pH-Werte sehr unterschiedlich:

pH des strat. germ. 2,3; 3,1. strat. gran 5,5. strat. in-frabas. 8,5. strat. luc. 7,5. strat suprabas. 6,5. strat. com.med. 3,5. strat. com. superfic. 4,5.

Stirnimann hat die Empfindungsqualitäten der Haut anHand und Fuß bei Kleinstkindern einander gegenüberge-stellt. Beim Streichen mit einem Pinsel haben von 100 Neu-geborenen 81 beim Streichen der Fußsohle mit Zehenbe-wegungen reagiert, beim Streichen des Fußrückens keinKind und nur eines zeigte eine Reaktion beim Streichender Handfläche. Beim Berühren der Fußsohle haben von480 Kindern 13,5 Prozent nicht reagiert, die anderen mitverschiedenen Abwehrbewegungen, beim Berühren derHand war wegen der vielen Spontanbewegungen keinerichtige Antwort zu gewinnen. Beim Streichen der Fußsohlemit den Fingern machten von 800 Säuglingen 682 Abwehr-bewegungen. Von 100 Neugeborenen zeigten 99 Druck-empfindungen auf der Fußsohle, auf der Stirn 51, die Hohl-hand benötigte einen stärkeren Druck. Tritt ein Fußgreif-reflex auf, so werden Unlustgefühl gehemmt oder unmög-lich gemacht. Schreien wird nicht ausgelöst. Gegensätz-liches Verhalten auf Hand und Fuß auf Berührungs- undDruckreiz besteht gleich nach der Geburt. Bei 70 Kindernwurde die Reaktion auf Temperaturreize untersucht. BeimAndrücken eines warmen Rohres preßten 42 Prozent derKinder die Fußsohle an das warme Rohr, 26 Prozent ver-suchten es mit den Zehen zu umfassen. Vom kalten Rohrzogen 76 Prozent der Kinder den Fuß zurück. An denHänden war das Verhalten gegen Wärme und Kälte unbe-stimmt. Von 50 Kindern zeigten nur 11 Merkbares.

Die anatomisch-physiologischen Grundlagen der Lehre vonden Fußreflexzonen sind nicht erforscht, dieser Mangel wirdaber durch die verblüffenden therapeutischen Erfolge zwarnicht beseitigt, doch nicht so fühlbar.

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Anschrift des Verfassers: Dr, med. E. SEDLACEK, A-1200 WienDresdner Straße 32/1/2.

Phys. Med. u. Reh. Heft 3, 1976 5 1

Zentrum Radiologie Universität FreiburgIBr. Abteilung Röntgendiagnostik, Direktor Prof. Dr. med. W. Wenz.

F.-J. Roth Röntgendiagnostik der Divertikulose des Dickdarms

Vorkommen und EntstehungsmechanismusDie Colondivertikulose ist bei 2,4 Prozent bis 10 Prozent derBevölkerung anzutreffen (Grosch, 1954; Richter, 1961: Leis,1963; Margulis, 1972). Röntgenologisch ist sie in den meistenFällen ein Nebenbefund. Die Größe der Divertikel schwanktzwischen 3 mm und 10 mm (Margulis, 1972). Die Divertikelkommen vereinzelt oder in der Vielzahl im gesamten Dick-darm vor. In sehr vielen Fällen sind sie jedoch lediglich imSigma lokalisiert.

Der Entstehungsmechanismus eines Colondivertikels istnach Tagliocozza und Virno (1961) in Abb. 1 schematischwiedergegeben. Die Divertikel bilden sich an der Stelle, ander die versorgenden Gefäße die Darmwand durchbrechen.Die Colonschleimhaut prolabiert durch diese Wandlücke,

wober der Darm innendruck die Entstehung der Divertikeffördert, die, wenn sie mit Kot gefüllt sind, auch als Graser-sche Divertikel bezeichnet werden (Hamperl, 1960).

Röntgendiagnostik und deren KomplikationsmöglichkeitenRöntgenologisch wird die Colondivertikulose mit dem Kon-trasteinlauf diagnostiziert. Dabei wird heute im allgemeinendas Doppelkontrastverfahren, unter Verwendung vonBariumsulfat und Luft eingesetzt.Die Trochoskopie ist bei sachgerechter Durchführung eineungefährliche Untersuchungsmethode. Es sei jedoch nichtverschwiegen, daß auch Komplikationen vorkommenkönnen. Als harmlos ist die Bildung von Bariumsteinen(Dixon, Ferris, Hodgson, 1967), das Auftreten eines Haut-emphysems (Bettenhäuser, Anger, 1964) oder das Ein-dringen von Barium in die Dickdarmwand (Seaman, Bragg,1967J anzusprechen. Eine Darmperforation, oder eine Vagi-nalruptur infolge falscher Katheterlage sowie das Auftretenvon Barium oder Luft im venösen System sind ernsteKomplikationen mit z. T. schlechter Prognose (Kempmann,Kempgens, 1974). Solche Zwischenfälle kommen jedochextrem selten vor.

RöntgenmorphologieRöntgenologisch stellt sich ein Colondivertikel als kontrast-mittelgefüllte Wandaussackung dar. Die Abb. 2 zeigt in derPrallfüllung eine Colondivertikulose, die das gesamte Colonbetrifft. Eine spastische Haustrierung kann gelegentlich so-genannte Pseudodivertikel vortäuschen, die mit den Colondi-vertikeln verwechselt werden können. Gelegentlich muß einPolyp gegen ein Divertikel abgegrenzt werden. Da der ortho-grad dargestellte Polyp im Röntgenbild eine Randunschärfenach außen und das im gleichen Strahlengang wieder-gegebene Divertikel eine Randunschärfe nach innen auf-weist, ist dies gewöhnlich ohne große Schwierigkeit mög-lich (Abb. 3).

Abb. 1: Schema nach Tagiocozza und Virno (1961): DasDivertikel entsteht durch Prolaps der Mucosa dort, wo dieernährenden Gefäße eine Muskellücke bedingen. Der Darm-ännendruck drückt zunächst das Gefäß und dann dieSchleimhaut nach außen.

Abb. 2: Kontrasteinlauf: Prallfüllung des Colons, das zahl-reiche Divertikel im gesamten Verlauf unter Bevorzugungdes linken Dickdarmanteiles aufweist.

Fortsetzung Seite 55

5 2 Phys. Med. u. Reh. Heft 3, 1976

Zentralverband der Ärzte für Naturheilverfahren e. V.SITZ STUTTGART

Geschäftsstelle Alter Weg 29, 7290 Freudenstadt 1 - Kmebis - Telefon (0 74 42) 21 11

Sehr verehrte Frau Kollegin, sehr geehrter Herr Kollege!

Die zunehmende Nachfrage nach medizinischen Fortbildungsstätten aufdem Gebiete der Naturheilverfahren erfordert von uns eine gemeinsameAktion, deren Ergebnis den Landesarztekammern mitgeteilt werden soll.

Auf diese Weise würde eine Koordination der Ausbildungsordnungim ganzen Bundesgebiet ermöglicht, die seit langem angestrebt, von deneinzelnen Bundesländern aber noch unterschiedlich gehandhabt wird.

Wir bitten Sie, den umseitigen Fragebogen auszufüllen, damit die Ge-schäftsstelle bei den häufigen Anfragen in Zukunft optimal Auskunft gebenkann.

Außerdem wollen wir diejenigen Krankenhäuser, Kurkliniken, Sanatorienund auch Praxisinhaber ansprechen, die in der Lage sind, aufgrund ihrertechnischen Einrichtung, ausgebildetem Personal und therapeutischen Ziel-setzung, Kollegen, die an einer Fortbildung in Naturheilverfahren interes-siert sind, auszubilden.

In Frage kommt dabei sowohl die Fortbildung als Assistent wie auch alsGastarzt. Nur aufgrund einer derartigen Zusammenstellung könnenRichtlinien mit den Landesärztekammern vereinbart werden.

Wir erbitten Ihre Mithilfe, indem Sie diesen Fragebogen ausfüllen und an dieGeschäftsstelle des Zentralverbandes der Ärzte für Naturheilverfahren e. V.,Alter Weg 29, 7290 Freudenstadt 1 — Kniebis zurücksenden. Dort werdendie Fragebogen gesammelt und ausgewertet.

Nach Abschluß der Aktion haben wir die Absicht, das Ergebnis in Buchformherauszubringen.

Mit bestem Dank für Ihre freundliche Mithilfe

Dr. Heinz GiesenbauerVorsitzender

Fragebogen siehe umseitig!

Phys Med u Reh Heft 3 1976 53

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B. Arzt für:AllgemeinmedizinAnästhesieAugenheilkundeBadearzt / KurarztChirurgieFrauenheilkunde / GeburtshilfeHaJs-Nasen-OhrenheiJkundeDermatologie / VenerologieInnere MedizinKinderheilkundeKinder- und JugendpsychiatrieZusatzbezeichnung für NaturheilverfahrenZusatzbezeichnung für Homöopathie

LaboratoriumsmedizinLungen- und Broncftialriei/kundeMund- und KieferchirurgieNeurologiePsychiatrieNeurochirurgieOrthopädiePathologische AnatomiePharmakologieRadiologieUrologie

C. Welche besonderen Methoden bilden Schwerpunkte in Ihrer ärztlichen oder klinischen Tätigkeit:

AkupunkturAtem- und EntspannungstherapieDiätetikElektroakupunkturElektroneuraldiagnostikHaematogene OxydationstherapieHomöopathieKJima- oder Thalassotherapie

andere Methoden der Naturheilverfahren:

spezielle Indikationen

D. Mitglied bei folgenden Verbänden:

Zentra/verb. d. Ärzte f. Naturheil e. V.Internat. Gesellschaft f. Elektroakupunktur

nach Voll e. V.Intern. Med. Ges. f. Neuraltherapie

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antihomotoxische Therapie e. V.Arbeitsgem. f. Haematogene Oxydations-

therapie e. V.Deutsche Ges. f. Elektroneuraldiagnostik

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10 Arbeitsgem. f. Phytotherapie

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KneipptherapieNeuraltherapiePhysikalische TherapiePhysiotherapiePhytotherapiePsychotherapieSymbiosetherapie — MikrobiologieZelltherapie

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Sektion homöop. ZahnärzteDeutsche Arbeitsgemeinschaft f. Herdforschung e. V.Intern. Med. Ges. f. Blut- und

Geschwulstkrankheiten e. V.Bundesverband dtsch. Ärzte f. Naturheilverfahren e.V.Ärztegesellschaft für ErfahrungsheilkundeDeutsche Gesellschaft für manuelle Medizin e. V.

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für weiche Dauer:

Nein

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Fortsetzung von Seite 52

POLYP DIVERTIKEL

A b b . 3: Schema nach Wehlin (1965): Röntgeno log ischeDifferenzierungsmöglichkeit von Polyp und Divertikel imorthograden Strahlengang. Das Divertikel besitzt eine Rand-unscharfe nach innen im Gegensatz zum Polypen mit Rand-unschärfe nach außen.

Mit Darminhalt angefüllte oder durch einen entzündlichenProzeß verschlossene Divertikel entziehen sich der rönt-genologischen Erfaßbarkeit.

Komplikationen des Dickdarmdivertikels und deren rönt-genologische DifferentiaidiagnoseBei der Rontgenuntersuchung des Dickdarms ist dieColondivertikulose vielfach ein Zufallsbefund. Dies gilt je-doch nicht mehr, wenn es darum geht, die möglichenKomplikationen der Divertikulose aufzuklären oder sie gegenandere Dickdarmerkrankungen, wie Colitis oder Karzinom,differentialdiagnostisch abzugrenzen. Die häufigste dieserKomplikationen ist die Divertikulitis. In Abb. 4 ist schema-

Abb. 4: Schematische Darstellung der Divertikulitis fibro-plastica nach Fischer (1923).

tisch nach Fischer (1923) wiedergegeben, wie die Diverti-kulitis fibroplastica zur entzündlichen Dickdarmenge führenkann. Mit der Trochoskopie läßt sich gewöhnlich die meistim Sigma lokalisierte Divertikulitis mit entzündlicher Stenosedarstellen und in ihrer Ausdehnung erfassen (Abb. 5). Imgleichen Untersuchungsgang kann das gesamte Colon kon-trastiert und somit beurteilt werden.

Röntgenologisch muß stets die entzündliche Dickdarm-stenose gegenüber der neoplastischen abgegrenzt werden.Die sichere Differenzierung ist oft dadurch erschwert, daßsich die chronische Divertikulitis und das Colonkarzinom inLokalisation, klinischem Bild und in der Altersverteilungsehr ähneln. Richtungsweisend mag gelten: Die entzünd-liche Stenose ist langstreckig und endet konisch. Die durchdas Neoplasma hervorgerufene Stenose hingegen ist kurz-streckig und bricht scharf zum gesunden Darmabschnitt ab;es entsteht das Bild einer Cftaou/schen Glocke. Eine sichereUnterscheidung zwischen entzündlicher und neoplastischerColonstenose ist jedoch röntgenologisch nicht immer mög-

Abb. 5: Colonkontrasteinlauf: Sigmadivertikulitis mit ent-zündlicher Sigmastenose.

lieh, manchmal sogar ausgeschlossen. Eine endoskopischeUntersuchung mit Gewebsentnahme zur histologischen Ab-klärung führt gewohnlich zur richtigen Diagnose. Erfordertein drohender Dickdarmverschluß ohnehin einen chir-urgischen Eingriff, so kann u. U. auf eine endoskopischeAbklärung verzichtet werden.

Gelegentlich gilt es, eine entzündliche Sigmastenose beiDivertikulitis gegenüber einer Strahlensigmoiditis, einerEndometriose oder einer Peritonealkarzinose zu differen-zieren. Der Röntgenbefund läßt sich bei Kenntnis der Anam-nese und des klinischen Bildes gewöhnlich ohne großeSchwierigkeiten richtig einordnen und somit die exakteDiagnose stellen.

Die Divertikulitis, besonders im Sigmabereich kann auchzur Divertikeiperforation führen.

Die freie Dickdarmperforation ist ein akutes und bedroh-liches Ereignis, das einer sofortigen chirurgischen Behand-lung bedarf. Röntgenologisch wird mit der Abdomenleer-aufnahme im Stehen oder einer Aufnahme in Linksseiten-lage im horizontalen Strahlengang die von der Perforationherrührende freie Luft in der Bauchhöhle und ein eventuellschon vorhandener Heus nachgewiesen. Ein Kontrasteinlaufist in diesem Falle kontraindiziert. Differentialdiagnostischist ein Magendurchbruch bei UIcusleiden in Erwägung zuziehen.

Die gedeckte Sigmaperforation bei chronischer Divertikulitiserscheint klinisch nicht ganz so bedrohlich. Sie führt ge-legentlich zur Abszeßbildung. Röntgenologisch findet sicheine Schleimhautschwellung mit entzündlicher Enge sowieeinem kleinen Kontrastmittelaustritt (Abb. 6). In wenigenFallen wird die Colondivertikulose durch eine Divertikel-blutung kompliziert. Der Patient sucht den Arzt unter demBild der Dickdarmblutung auf. Der Radiologe hat die Auf-gabe die Blutungsursache aufzuklären und zu lokalisieren.Sitzt die Blutung im Rectumbereich, muß mit dem Colon-kontrasteinlauf eine weitere Blutungsquelle ausgeschlossenwerden. Differentialdiagnostisch sind Polypen oder einKarzinom stets in Betracht zu ziehen (Williams u. Fleischner,1973). Eine Lokalisation der Divertikelblutung ist angio-graphisch mit der selektiven Darstellung der Arteria mesen-terica superior oder inferior möglich. Um angiographischeinen Blutungsnachweis fuhren zu können, muß die Angio-graphie im Stadium der akuten Blutung bei einer Biutungs-stärke von mehr als 1 ml pro Minute vorgenommen werden(Wenz, Roth, Brückner, 1969).

Phys. Med u Reh Heft 3, 1976 55

Abb. 6: Colonkontrasteinlauf: Entzündliche Sigmastenosebei Sigmadivertikulitis mit kleinem Kontrastmittelaustritt beigedeckter Perforation.

Die Oivertikulose bei Zweiterkrankungen des DickdaramsEine an sich unkomplizierte Colondivertikulose kann in sel-tenen Fällen auch durch eine zweite, noch dazukommendeDickdarmerkrankung erschwert werden. In Kombination mitder granulomatösen Colitis ist mit einer Fistelbildung inBlase und Scheide oder in dem Dünndarm zu rechnen, wo-bei eher die Chrohnsche Erkrankung als die Divertikulitisfür diese Komplikation anzuschuldigen ist. Gesellt sich zueiner Cotondivertikulose eine Colitis ulcerosa hinzu, sodrohen eher Abszeßbildungen (Williams u. Fleischner, 1973)als Fisteln.

ZusammenfassungIn einer kurzen Abhandlung werden die wichtigsten Rönt-genzeichen der Colondivertikulose wiedergegeben. DieHäufigkeit und der Entstehungsmechanismus dieses Krank-heitsbildes werden besprochen. Das Colondivertikel stelltsich im Kontrasteinlauf als eine kontrastgefüllte Wandaus-sackung dar. Orthograd dargestellt weist es im RöntgertbiWeine Unscharfe nach innen auf und läßt sich so gegen einenDickdarmpolypen abgrenzen, der im gfeicnen Strahlengangeine Randunschärfe nach außen zeigt. Die Colondiverti-kulose ist oft ein röntgenologischer Zufallsbefund. Sie kanndurch eine Divertikulitis mit und ohne entzündliche Stenose,durch eine freie oder gedeckte Perforation sowie durch eineDivertikelblutung kompliziert werden. Bei der freien Dick-

darmperforation wird die Luft durch die Abdomenleerauf-nahme im Stehen nachgewiesen. Die gedeckte Perforationverrät sich in der Trochoskopie als kleines Kontrastmittel-extravasat. Die Divertikelblutung ist angiographisch dannzu lokalisieren, wenn die Mesentericographie während derakuten Blutung bei einer Blutungsstärke von mehr als 1 mlpro Minute durchgeführt wird.Differentialdiagnostisch ist die meist im Sigma gelegeneentzündliche Dickdarmstenose bei Divertikulitis stets gegen-über einer durch ein Karzinom verursachten Stenose abzu-grenzen, was nicht immer mit Sicherheit möglich ist.

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of the co/on; morphologicaJ study. Ann. ttal. Chir. 38 (1961), 420.25. THEANDER, G., W. WEHLIN- Radiologe 2 (1962), 100.26. WEHLIN, W.: Radiologe 2 (1962), 87 zitiert nach Margulis, A R.27. WENZ, W., F.-J. ROTH, U. B. BRUCKNER: Angiographie bei der

akuten Gastrointestinalblutung. Fortschr. Rontgenstraße 110 (1969),616.

28 WILLIAMS, J., F. G. FLEISCHNER: Diverticular disease of thecolon. In: Alimentary tract Roentgenology. Hrsg. MARGULIS,A R., H. J. BURHENNE: The C. V Mosby Company St. Louis 1973

29. WOLF, B. S., U KHILMANI, R. H. MARSCHAK: Am. J. Roent-genol. 77 (1957), 726.

Anschrift des Verfassers: Dr. F.-J. ROTH, Zentrum Radiologie derUniversität, 78 Freiburg/Brsg

K. zicha Frühdiagnose bei Spondylarthritis ankylopoetica

Bei dieser rheumatischen Erkrankung treten die patho-logisch-anatomischen Veränderungen überwiegend in denperiartikulären Geweben auf. Die Erkrankung inkliniert zurAnkylosierung vorwiegend der Wirbelsäulengelenke. Überdie neuesten Erkenntnisse auf diesem Gebiet hat Prof.Dr. Aufdermauer in der „Deutschen Medizinischen Wochen-schrift" vor einiger Zeit ausführlich berichtet.Die entzündlichen Veränderungen der Gelenke habensekundäre Veränderungen im Bereich der Muskulatur zur

Folge, welche im Anfangsstadium, ehe es zur Ankylosekommt, die Frühdiagnostik ermöglichen. Die Muskel-Kon-trakturen sind anfangs rein reflektorischer Natur.Unsere wichtigste Aufgabe bei dieser Krankheit ist dieFrühdiagnose. Ein voll entwickelter klinischer Fall mit typi-schen Veränderungen an der Wirbelsäule, die im Röntgen-bild an einen Bambusstab erinnert, ist diagnostisch nichtschwer zu bestimmen, therapeutisch aber nicht mehr zu be-einflussen.

5 6 Phys. Med u. Reh Heft 3, 1976

Neuerscheinungenüber die Elektroakupunktur nach Voll im Jahre 1976

7. Sonderheft der internationalen Gesellschaft für Elektroakupunktur nach VOLL.

Im März 1976 erscheint das 7. Sonderheft mit dem Titel

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In diesem Sonderheft sind die von Dr. Voii veröffentlichten zwei großen Arbeiten, die im AmericanJournal of Acupuncture im März und Dezember 1975 erschienen sind, wiedergegeben und von Dr.Voll teilweise noch ergänzt.

Im Anschluß des Buches sind die Indikationen der Frequenzen für die niederfrequente Stromim-pulstherapie sowie die bewährten Frequenzkombinationen angegeben.

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Neu in diesem Band sind dargestellt die auf anatomischen Tafeln eingezeichneten Meßpunkteder großen Gelenke und die differenzierten Meßpunkte der Wirbelsäule. Gegenüber den beidenvorhergehenden Auflagen ist der Akupunkturpunkt in der Größenordnung des Bildbandes II aufdiesen Tafeln eingezeichnet. Damit ist die Lage der Meßpunkte noch genauer zur Darstellung ge-kommen.

Bis zum Herbst 1976 erscheint das Buch

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X X I V Phys Med. u Reh Heft 3, 1976

Das objektive Symptom dieser Erkrankung ist ein fort-schreitender Verlust der Beweglichkeit der Wirbelsaule DerBeweglichkeitsverlust steht allerdings nicht in direktem Zu-sammenhang mit den Veränderungen im Rontgenbild Erist meist ausgeprägter als das Rontgenbild zeigt Es dauertziemlich lange, bis sich Veränderungen auch im Rontgen-bild nachweisen lassen

Die Frühdiagnose setzt eine sorgfaltige Anamnese und dieklinische Untersuchung voraus

Zur Anamnese:Die ersten Symptome sind sehr verschieden und treten am^Anfang nur kurze Zeit auf Die Schmerzen kommen mei-stens in kurzen Attacken und fesseln den Kranken ans BettIn den schmerzfreien Phasen kann sich der Prozeß schlei-chend entwickeln und mit Deformitäten und Ankylosenenden Immer verdachtig sind ischialgische Beschwerdenund Lumbalgien bei jungen Mannern zwischen 16 und25 Jahren, Schmerzen in den IS-Gelenken, in den Sterno-Klavikular-Gelenken, in den Hüftgelenken hauptsachlichdann, wenn sie von Zeit zu Zeit mit erhöhter Temperaturverbunden sind Sie haben entzündlichen Charakter undtreten bei Bewegung auf desgleichen auch nachts undzwar hauptsächlich in der zweiten Nachthalfte bis in diefrühen Morgenstunden Die Kranken klagen über fortschrei-tenden Verlust der Beweglichkeit sie haben das Gefühl alswurde ihnen beim Atmen der Brustkorb zusammengepreßtund sie haben interkostale Schmerzen, die aus den ent-zündlich veränderten Kostotransversal-Gelenken ausstrah-len Eisenbahnfahrten Autofahren Reiten sind für diePatienten beschwerlich weil die Schmerzen exazerbierendesgleichen beim Husten und Niesen In der Anamnesefinden wir häufig oligo- oder polyartikulare BeschwerdenBei den Gelenken sind es hauptsächlich die Wurzelgelenkedas heißt Schulter- und Hüftgelenke sehr oft auch die Knie-gelenke Rezidivierende Hydropse können der Erkrankungder WS jahrelang vorausgehen, ebenso wie Schmerzen inden kleinen Fußgelenken und Achillodynien DerartigeTendinitiden an den Achillessehnen wie rezidivierendeHydropse der Kniegelenke müssen immer den Verdacht inuns aufkommen lassen daß es sich um Sp ap handelt

Die Untersuchung der Beweglichkeif der WS bei Verdachtauf Sp. ap.1 Die Schober-Distanz zeigt den Beweglichkeitsgrad der

Beugung der LWS nach vorn

Die Messung wird folgendermaßen durchgeführt Mit einemFettstift wird der mittlere Punkt zwischen beiden Spinaeiliacae dorsales supenores bezeichnet, und von diesemPunkt wird 10 cm kramal auf der WS wiederum eine Mar-kierung gezeichnet Bei maximaler Beugung nach vorn ver-schieben sich beide Punkte um weitere 4 cm im ganzen aufmindestens 14 cm Die Werte unter 3 cm sind pathologisch

Schober

Spma iltacapostenor sup

i 10 cm

normal^/ 10 cm+a>4cm

10 cm + anteflexion=C(a) ^^pathologisch

10cm+a<4cmAbb 1

2 Entsprechend der Stibor-Distanz wird die gesamte Be-weglichkeit der Lenden- und Brustwirbelsaule gemessenund zwar von der Verbindungslinie der Spinae iliacaesupenores bis zum Processus spmosus C7 Bei der Beu-gung nach vorn, soll sich diese Distanz um mindestens6 cm verlangern

StiborTht

I * C

Spma itiaca post sup

normal_^xcm+a>6cm

(a) \ pathologischx cm+a<6cm

Abb 2

3 Die Ott-Distanz wird von dem Processur spmosus Th 1bis zu einem Punkt 30 cm kaudal davon gemessen DieseDistanz verlängert sich bei der normalen Wirbelsaule um2 bis 3 cm Diese Messung gilt für die Stellung der WSbei Anteflexion und Retroflexion

Th!

T 30 cm

normal

30 cm * anteflexion •* < ^(a) ^^pathologisch

30cm+a<3cmAbb 3

4 Die Kmn-Sternum-Messung zeigt die ventrale Flexion derHWS hauptsächlich in den unteren Segmenten an Beifreier Beweglichkeit der HWS ist die Berührung des Kinnsmit dem Brustbein möglich Die Beweglichkeitsbeschran-kung wird in Zentimetern abgemessen

5 Der Finger-Bodenabstand ist von geringerer Bedeutung,weil er von der Beweglichkeit der Hüftgelenke und vonden positiven oder negativen Nervenphanomenen ab-hangt

6 Die Forestier(Fleche)-Distanz ist sehr wichtig Durch dieStarre der WS ist die Berührung der Wand mit demHinterkopf bei Aufstellung des Patienten mit dem Ruckenan der Wand nicht möglich Das gleiche gilt bei horizon-taler Lage des Patienten auf harter Unterlage. Die feh-lende Entfernung des Hinterkopfes zur Wand wird inZentimetern gemessen

7 Die Rotation des Kopfes Der Kopf rotiert um den Rumpfbis 90 Grad in beiden Richtungen Die Beschrankung derRotation messen wir in Prozenten (z B minus 30 Pro-zent links)

8 Die Beschrankung der Spannweite des Brustkorbes beimaximalem Inspinum und Exspinum unter 4 cm deutetauf eine Schädigung der Kostotransversal-Gelenke hin

9 Die Herabsetzung der Vitalkapazitat unter 1500 ml (Milli-liter) zeigt die herabgesetzte Beweglichkeit des Brust-korbes an

Phys Med u Reh Heft 3 1976 5 7

Wichtig ist auch die Inspektion der WS Schon im Anfangder Erkrankung (bei der typischen aszertdenten Form)kommt es zur Verminderung der lumbalen Lordose und zurerhöhten Kyphosierung der BWS Um diese zu kompen-sieren, halten die Patienten den Kopf dorsal geneigt so daßes zur Hyperlordose im HWS-Bereich kommt Diese Ver-änderungen ergeben die typische Haltung dieser PatientenDie entzündeten WS-Gelenke spiegeln sich auf der Hautdurch Kibler-Zonen wider

Beim gesunden Menschen verschwindet bei der Anteflexionder Sulcus dorsalis Beim Patienten mit Sp ap wird er imGegensatz dazu tiefer

Ein weiteres Merkmal ist das sogenannte Signum abductio-nis extremitatis contralateralis Wenn der Kranke eine Seit-neigung durchfuhren soll hebt und abduziert er das contra-laterale Bein wegen der eingeschränkten Beweglichkeit derWirbelsäuleForestier erklart diese Erscheinung damit daß es sich amAnfang der Erkrankung um eine Muskelkontraktur der WS-Muskulatur handelt, die die WS immobilisiert Spater kommtes zur fibrösen und danach zur knöchernen Ankylose Präzi-ser laßt sich diese Distanz in Zentimetern in Seitneigungabmessen indem sich der Patient mit gestreckter Hand amäußeren Oberschenkel soweit seitlich neigt, wie es ihm mög-lich ist, der Abstand in Zentimetern zwischen Fingerspitzenund Boden ergibt die präzise Information über die Beweg-lichkeitsbreite

Vom Zustand der WS-Muskulatur informiert uns das signede la corde de L'arc' Wenn ein Gesunder eine Seitneigungdurchfuhrt werden die musculi erectores trunci auf derNeigungsseite weich und locker Bei einer versteiften WSwerden sie hart und verspannt

Rontgenologische Veränderungen bei Sp ap hat in jüng-ster Zeit W Dihlmann in seinem Buch Rontgendiagnostikder lliosakralgelenke und ihrer nahen Umgebung" ausführ-lich besprochen Er unterscheidet

1 Destruktionszeichen2 Sklerosezeichen3 Ankylosezeichen

die im Rontgenbild auftreten

Diese Stadien sagen nur wenig aus über die Arbeitsfähig-keit des Betroffenen Die funktionelle Behinderung hangtwie bei der Polyarthntis chronica progressiva von derAktivität des Entzundungsprozesses ab und davon ob auchandere Gelenke als die WS-Gelenke in Mitleidenschaft ge-zogen sind (skandinavische Form)

Stadien des Morbus BechterewS t a d i e n K l i n i s c h e s B i l d R ö n t g e n B e f u nd

I I I

IV

Klinische Untersuchungspricht für M B(Schober verkürztsulcus dorsalis persistens etc

Klinischer Befund wieim Stadium I

Wie Stadium I und IIjedoch noch ausgepragter

Zusätzlich zum Befunddes III Stadiums aus-geprägte Einschränkungder Beweglichkeit derBWS(Exspirium InspinumVitalkapazitat verkürzteOtt-Distanz)

Befund wie im StadiumIV mit Steifheit derHWS (Nur die atlantooccipita! und dieatlantoepistropheal-Gelenke bleiben meistbeweglich)

Keine Veränderungenoder nur an einem ISG

Ankylotische Verände-rungen an beiden ISG

Ankylosa Zeichen anden IS Gelenken anky-lotische Veränderungenan den IntervertebralGelGnken oder Ossifi-kation der Bander

Ankylotische Verände-rungen auch an derBWS

Wie Stadium IV plusOssifikation der Banderder HWS oder Ankyloseder Intervertebral-Gelenke

Die Feststellung in welchem Stadium der Erkrankung sichder Patient befindet ist von großer Wichtigkeit für die Auf-stellung des Rehabilitationsprogrammes Ankylosierte Teileder WS dürfen wegen ihrer Starre keinen passiven Be-wegungsubungen ausgesetzt werden Kinesitherapie undosteopathische Mobilisation müssen auf die Teile konzen-triert werden an denen sich noch keine Ankylosezeichengebildet haben Gruppengymnastik ist nur unter Berück-sichtigung der Stadien möglich Ein Patient im V Stadiumkann selbstverständlich nicht die gleichen Übungen durch-fuhren wie ein Patient im I StadiumZusammenfassend sei gesagt daß die Frühdiagnose aus-schlaggebend für eine erfolgreiche Therapie der Spondyl-arthntis ankylopoetica ist Die Frühdiagnose setzt eine sorg-faltige Anamnese und eine gründliche klinische Unter-suchung voraus

Anschrift des Verfassers Dr med K ZICHA 43 Essen 1 Haumann-platz 17 Ärztlicher Leiter des „Physiotherapeutikum

F. Kummann Die Behandlung der Darmstörung nach Abführmittelmißbrauch

Die fortlaufende Anwendung von Abfuhrmitteln hat im Laufeder Jahrzehnte zahlenmäßig enorm zugenommen Anlaß fürdie überaus häufige Anwendung von Laxantien ist sicherlichdie Vorstellung vieler Menschen, daß die Erzwingung einerregelmäßigen Darmentleerung notwendig ist und daß derGebrauch von Abfuhrmitteln keineswegs schadet, sondernnur günstig wirkt Es handelt sich um ein Thema das zu-dem nicht gerne besprochen wird Selbst bei einer genauenAnamneseerhebung und bei gezielten Fragen erhalt manhäufig keine sichere Auskunft Noch häufiger kann bei Be-jahung der Frage nach Anwendung von Laxantien nur un-bestimmt und ungenügend Auskunft gegeben werden über

die verschiedenen Medikamente, die oft im Laufe von Jahr-zehnten angewandt wurden Bei Nachlassen der Wirkungwird oft nach Ratschlagen von Vertrauten des Bekannten-kreises hinter der vorgehaltenen Hand gegeben, das Prä-parat gewechseltWahrend bei Mannern — vom Alter abgesehen — lang-dauernde StunJverstopfungen kaum vorkommen, meistSymptom einer anderen Erkrankung sind, laßt sich bei vie-len Frauen, oft von ihnen gar nicht besonders beachtet, einLangzeitmißbrauch von Abfuhrmitteln feststellenWelches sind die Ursachen für diese überaus häufige Stö-rung"? Der Beginn ist manchmal nicht genau zu erfragen

58 Phys Med u Reh Heft 3 1976

Oft ist eine Reise mit langem Sitzen im Auto oder im Zugeder Auftakt zu der Darmträgheit Gar nicht so selten wurdeaus gesellschaftlichen Gründen eine zeitgerechte geregelteDarmentleerung unterdruckt Die erzwungene Bettruhe imKrankenhaus kann der Anstoß zu diesem chronischen Lei-den sein Es sollte heute nicht mehr vorkommen, daßabends eine Krankenschwester durch die Räume geht undfragt ,Wer will ein Schlafmittel wer will ein Abfuhrmittelhaben' ' Häufig werden Abführmittel erstmalig angewandt,wenn nach einer banalen diarrhoischen Erkrankung (Bak-terien Viren, Fehlernahrung) am Ende der Heilungsphaseeine reaktive Obstipation mit langsamer Auffüllung des Dick-darmes einsetzt

Eine Fehlernahrung mit leicht resorbierbarer Nahrung ohneBallaststoffe kann die Ursache der Initialstorung sein DerFortfall von Roststoffen (Brotkruste Bratenkruste usw) kanndurch Ausfall der Geschmacksreizung, der Kautatigkeit mitder dadurch gesteigerten Speichelsekretion ein zusätzlichesMoment für die Entstehung der Darmträgheit darstellenNicht beachtet von den meisten Menschen wird der Einflußdes Bewegungsmangels auf das Darmgeschehen Der Sitz-mensch bekommt im Laufe der Jahre einen Aktivitats-schwund des Darmkanals Vor allem der Einfluß der Zwerch-fellaktion aber auch die Bedeutung der Muskulatur derBauchvorder- wie der -ruckwand wird allgemein wenig be-achtet Von der großen Bedeutung der Aktion der Muskel-wande des Bauchraumes hinten wie vorne und vor allemvon oben durch die Zwerchfellexkursionen kann man sichvor dem Röntgenschirm leicht überzeugen Bestimmt manbei einem jüngeren Menschen mit normalem Darmverhalten(Abb 1) bei der Routineuntersuchung des Magen-Darm-Kanals den Passagemodus des Rontgenbreies vor allemunter Beachtung des Zeittempos der Breispitze so ist fest-zustellen daß durch ein wenig anstrengendes Intervallauf-•trainmg die sonst normale Passage enorm beschleunigtwird So ist nach einer Stunde die Breispitze statt im unte-ren Dünndarm durch den ganzen Dünndarm und den hal-ben Dickdarm vorgedrungen, wobei der Dünndarm- wie derDickdarmtonus überall gleichmäßig gesteigert sindBeim Langzeitmißbrauch von Abfuhrmitteln lassen sich eine

Reihe von hinweisenden Folgen finden Störungen vonselten des Allgemeinbefindens sind so vieldeutig daß sienur einen geringen, diagnostischen Wert haben Auch Re-duktionen des Korpergewichtes werden nur beobachtet,wenn schwerere Beeinträchtigungen der Digestion und vorallem der Resorption vorliegen Auffällige Darmgerauschefast von lleuswert können nach Laxantiengebrauch die be-sonders die Darmsekretion anregen festgestellt werdenBauchschmerzen kommen meist nur nach jahrelangem Ge-brauch aber auch manchmal bei Beginn der Abfuhrmittel-anwendung vor Besonders betroffen ist meist die rechteBauchseite so daß sogar der Verdacht auf eine Appendicitiserweckt werden kann (Von der Beeinflussung der Motilitatder untersten lleumschlinge des Zoekumpols wie auch derAppendix wird bei der Rontgenuntersuchung manchmalGebrauch gemacht indem versucht wird durch Gabe einesMedikamentes mit Abfuhrsalzen die Motiiitat in dieser Ge-gend wie auch die Darmsekretion zu steigern wodurch esgar nicht so selten gelingt bei Ausbleiben der Appendix-fullung mit den üblichen Methoden doch noch eine Dar-stellung ihres Lumens zu erzwingen )

Die Röntgenbefunde am Dünn- und Dickdarm bei Abfuhr-mittelstorungen sind recht charakteristisch (Abb 1a u 1b)

Am Dünndarm sehen wir eine Verkürzung der PassagezeitBeim Darmgesunden ist nach 2 Stunden bei Gabe vonBarium punssimum (Menge ca 200 ccm von Sahnekonsi-stenz) die Breispitze noch nicht im unteren Meum Zudemist der Brei ziemlich gleichmäßig in dem gleichmäßig breitenSchattenband des Dünndarms verteilt

Bei der Abfuhrmittelententis ist an einigen Stellen dieSchleimhaut geschwollen Das Dunndarmlumen ist sehrwechselnd teilweise eng teilweise breit Die Breispitze isthäufig schon weit in das Colon vorgedrungen — InnererDurchfall —

Besonders diagnostisch verwertbar ist der Befund am Colcnaszendens Es gibt 2 Typen der Storungsmoglichkeiten1 Eine diffuse Erweiterung und Schlaffheit des Zoekumpols

und der benachbarten Teile des Colon aszendens DieserBefund geht oft einher mit einem vermehrten Flussig-

Rontgenbefunde bei normalem Darmverhalten wie nach Schädigung durch Laxantien

Abb 1a 2 Stundennach der Breigabe istdie Breispitze ( f ) biszum Beginn des lleumsvorgeruckt Schattendes Kontraststoffesschwarz angezeichnetGesunder Darm, Nor-malverhalten

Abb 1b 2 Stundennach Breigabe DerDünndarm ist in seinergesamten Lange ge-füllt von wechselnderWeite Die Breispitzeist bis über die linkeColonflexur hinaus vor-gedrungen Darm nachAbfuhrmittel mißbrauch,innerer Durchfall, äu-ßerlich Verstopfung

Abb 2a Geringe Fül-lung in der unterstenlieumschlinge Zoe-kumpol gefüllt (häufigZoekostase oft mit ent-zündlichen Erscheinun-gen) Oberhalb derValvula bauhmi aus-geprägte Strecken-dauerkontraktion, diesich in spastischenSchmerzen äußert

Abb 2b Aufnahme6 Stunden nach derBreigabe, geringe Fül-lung im unterstenlleum Das Colon as-zendens wie das rechteTransversum sindschlaff überdehnt ge-füllt Häufig Aszendens-obstipation

Phys Med u Reh Heft 3 1976 59

keitsgehalt des Aszendens, bedingt durch hypersekreto-nsche Vorgange am lleum und mangelnder ResorptionEin Hinweis auf entzündliche Vorgange der Darmwanddieses Abschnittes ist die vermehrte Schmerzhaftigkeit,wenn unter einer gezielten Palpation sowohl in trans-versaler wie in longitudinaler Richtung zur Leber hm derDarm maximal gereizt wird und s ch kontrahiert (2a u 2b)

2 Spontanschmerzen werden häufiger bei dem zweiten Typangegeben Er ist charakterisiert durch die obenstehenden,ententischen Symptome des Rontgenbildes Im Zoe-kumpol finden sich eingedickte Fakalmassen oft tagelangnachzuweisen Die Partie oberhalb der Valvula bauhiniist dauerkontrahiert oft in einer Ausdehnung von 4 bis 5Querfingern Dies ist die Stelle der schmerzhaften Spas-men Hier ist sowohl der Spontanschmerz wie der Tiefen-druckschmerz lokalisiert Erst dahinter findet sich wiedereine normale Dickdarmausdehnung mit Haustnerung(Abb 2b) Die Divertikelbildung, meist im Sigmabereichvorkommend zahlenmäßig die häufigste Dickdarmerkran-kung des Alters ist meist auch mit einer Darmträgheitkombiniert, die nur verschwindet wenn entzündlicheSchübe im Bereich der Darmwandveranderungen tau-schende Diarrhöen hervorrufen

Die Mastdarmschleimhaut selbst bietet gewöhnlich beider Rektoskopie keine krankhaften Aspekte jedochkommt bei alteren Frauen, oft einhergehend mit einerRektumektasie infolge der Darmwandhypotonie gar nichtso selten eine Melanosis recti vor die auf den Gebrauchanthraninonhaltiger Abfuhrmittel (Cascara sagrada AloeRhizoma Rhei) zurückzuführen ist Ein braunes Pigment(Melanin oder Lipofuscm) ist in tieferen Gewebsschichtenabgelagert und in iangsovalen braunen bis schwarzennetzförmig angeordneten Pigmentflecken angeordnet diesich nach Absetzen der schädigenden Medikamente imVerlauf von einigen Monaten zuruckbilden

Der Stuhl kann infolge der vermehrten Emüickung durchdie langdauernde Passagezeit kleinkalibrig und bröckeligsein Er kann aber auch durch die Reizung der Dickdarm-wand von einem glasigen Schleim überzogen sein Großemassige Entleerungen weisen vor allem bei alterenFrauen auf den proctogenen Typ der Obstipation hin

Bei langdauernder Obstipation findet sich regelmäßigeine Änderung der Darmflora Das vermehrte Vorkommenvon Bacteroideskeimen (Obligat serophiler Anarobier)weist auf eine vermehrte Sekretion eiweißhaltiger Blut-bestandteile in das Darmlumen hin (normal Bacteroides-gehalt unter 50 Prozent der Gesamtflora) Die Bacteroi-desvermehrung kommt bei vielen sekretorischen Reiz-storungen der Dickdarmwand vor hat einen hinweisen-den Wert Einen gewissen Wert hat heute noch die injeder Praxis leicht durchfuhrbare Indikanprobe Das In-doxylschwefelsaure Kalium ist als Ausdruck einer ver-stärkten Resorption von Darmfaulnisstoffen im Unn ver-mehrt nachweisbar Die Ausscheidung im Urin kann durchMassage des Aszendens noch gesteigert werden

Die Behandlung der habituellen Obstipation, vor allemdie häufigste Sonderform nach Laxantienabusus setzt sichaus zwei verschiedenen Behandlungspenoden zusammenund beinhaltet eine Reihe von neueren modernen Maß-nahmen Es ist überflüssig, darauf hinzuweisen daß Ab-fuhrmittel sofort und endgültig abzusetzen sind

1. Periode:Prinzip maximale Schonung des Dünndarmes um die Ab-fuhrmittelententis, die ja pathogenetisch an der Dickdarm-storung mitbeteiligt ist zu beheben

DiätLeichte häufige Mahlzeiten, die den Darm nicht belastenBesonders zu empfehlen häufige Ge/atinebeigaben (guteResorptionsfahigkeit, selbst bei Schwund der Peptidasendes Magens, da die Gelatmase meist erhalten bleibt) Esist nicht zu empfehlen, schon wahrend dieser Zeit Ballast-stoffe zu geben Die Entleerung des Dickdarmes ist ambesten zu erreichen durch spatabendliche Reinigungsein-laufe Diese müssen in Bauchlage durchgeführt werden dain Ruckenlage die retrograde Entleerung des Rektumsdurch abklemmende Sigmaschlmgen behindert sein kannBei Beginn des Einlaufes auf die linke Seite legen, amEnde des Einlaufes auf die rechte Seite legen und durchBauchschnellen eine Füllung des Aszendens erzielen Nichtdurchgeführt werden darf aus Bequemlichkeit eine Spulungder Ampulle im Stehen So/fte auch nach einigen gymnasti-schen Übungen (s unten) keine Entleerung zu erzielen seinso ist es angebracht, durch einige Mastdarmzapfchen(z B Dulcoiax, Glycilax) doch noch eine Entleerung zu er-zwjngen (rektocolischer Reflex) Manchmal gelingt es auch,eine Entleerung auf einem anderen, reflektorischen Wegezu erreichen z B eine Scheibe Brot, intensiv gekaut oderauch ein Wacholderschnaps können eine Darmentleerungbewirken (Gastrocolischer Reflex) Eine Eigenmassage desColon aszendens wie auch eine Gesamtmassage durch ge-zielte Bauchubungen (s unten) können die Darmentleerungsehr anregen

2. Periode:Ungefähr nach 2 bis 3 Wochen ist damit zu rechnen, daßder ententische Reizzustand nach dem langdauerndenLaxantienmißbrauch abgeklungen ist, die Epithelerneuerung(Mauserung) wieder in normalem Tempo vor sich gehtGunstig ist es, dann schlagartig auf eine Normalernahrungüberzugehen und zugleich die Periode der Darmemlaufeabzubrechen Im allgemeinen wird es dann in den nächstenTagen noch nicht zu einer Stuhlentleerung kommen Dieskann aber gefordert werden durch Zugabe von Ballast-stoffen Besonders empfehlenswert ist die Diatkleie (Gran-del) die in Mengen von 2 bis 8 Teelöffeln über den Tagverteilt je nach Geschmacksbildung verbessert wobei be-sonders beliebt fruchthaltige Joghurtspeisen sind Sollte inden nächsten Tagen der Darm sich auch noch nicht ent-leeren so können folgende Maßnahmen herangezogenwerden 1 Zweimal Bauchgymnastik am Tage (s unten)2 Anwendung der reflektorischen Dickdarmreizung durchRektalzapfchen, aber auch durch überstürzte Flussigkeits-und Speisezufuhr Wünschenswert ist es bei Beginn der2 Periode den Darm so zu erziehen daß er sich auf einenbestimmten zirkadianen Rhythmus am besten morgendlicheEntleerung in aller Ruhe, umstellt Keine Hetze keine Unter-druckung des Defakationsreizes

Die Diatkleie hat sich in letzter Zeit besonders bewahrt Sieist angenehm im Gebrauch hat auch einen gewissen Satti-gungs- und einen geringen kalorischen Wert Die frühere(auch vom Verfasser empfohlene Methode) Anwendung vonfrisch gekeimten Getreidekornern ist damit überflüssig ge-worden Die Erzeugung einer ausreichenden Keimentwick-lung beanspruchte immer mehrere Tage in einem beson-deren Milieu (Warme und Feuchtigkeit) Notwendig warenungeheizte Korner Gar nicht so selten kam es wahrend derKeimerzeugung zur Entwicklung von Pilzen deren Mitein-nahme im Hinblick auf die schon bestehende Erkrankungder Dunndarmwand recht unerwünscht warSollte mit der vorstehenden Methodik unter sorgfaltigerDurchfuhrung der beiden Perioden kein Erfolg eintreten, soliegen besondere Störungen vor, eine habituelle Form istunwahrscheinlich Eine sorgfaltige, spezielle Darmunter-

6 0 Phys Med ui Reh Heft 3 1976

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X X V I I I Phys. Med. u Reh Heft 3, 1976

suchung (Röntgen, Rektoskopie und eventuell Coloskopie)ist erforderlich, vor allem, um Divertikeibildungen, Tumorenund auch Adhäsionen auszuschließen. Auch ist immer wie-der daran zu denken, daß die vorgeschlagenen Prozedurennicht regelmäßig und mit alier Sorgfalt durchgeführt wurden.Wenn die Obstipation auch vielfach als ein bana/es Leiden,wenig beachtenswert, angesprochen wird, so kann sie dochim Laufe der Jahre eine erhebliche Beeinträchtigung desGesamtbefindens in psychischer und körperlicher Hinsichthervorrufen, erst nach längerer Behandlungszeit und Wie-derherstellung der normalen Aktivität des Darmkanais (Be-seitigung des Trainingsverlustes) behoben werden. Sie er-fordert meist 4 bis 6 Wochen einer konsequenten Behand-lung: Darmschonung in der ersten Periode und Darmrehabili-tation durch Belastung in der zweiten Periode. Beides lohntsich im Hinblick auf die Hebung des Gesamtzustandes unddie Behebung von Sekundärschäden (Leber).

Anleitung zur Bauchgymnastik (Periode 1 und 2)

1. Füße in Rückenlage etwa 15 cm anheben und mit weitausgestreckten Beinen Radfahren (Zweck: Stärkung vorallem der langen Bauchmuskeln, die vom Schambein, denNabel umfassend zum Rippenbogen ziehen).

2. Knie anziehen, Fußsohlen aufsetzen und bei unver-änderter Rückenlage Knie weit nach rechts und linksgeschlossen herüberiegen, so daß sie die Unterlage be-

rühren (Zweck: Kräftigung der Flankenmuskulatur, Ver-hinderung bzw. Beseitigung des Froschbauches).

3. Bei gebeugten Knien und aufgesetzten Fußsohlen Gesäßanheben und Aufsetzen nach links und rechts seitlich(Zweck: Bewegungsübung vor allem für die Muskulaturder Bauchvorderwand wie der Bauchrückenwand).

4. Wiederum Gesäß anheben und dabei tief einatmen, sodaß der Bauch sich vorwölbt, Gesäß aufsetzen, dabeimaximal ausatmen, den Bauch einziehen und gegen dieUnterlage den Rücken pressen (Zweck: Maximal Be-wegung der Bauchvorderwand und anschließend An-spannung der Muskulatur der Bauchvorderwand wie derBauchrückenwand}.

5. In entspannter Rückenlage tief einatmen und tief aus-atmen und sofort, d. h. ohne wieder einzuatmen, weiterausatmen und dabei langsam laut und deutlich bis 12zählen und dann wieder tief einatmen und den gleichenVorgang wiederholen (Zweck: Maximale Massage desgesamten Bauchraumes durch die vermehrte Zwerchfell-aktion. Normalerweise bewegt sich bei der üblichen Ruhe-atmung das Zwerchfell nur um 2 Querfinger, bei der vor-stehend geschilderten, forcierten Atmung bewegt es sichteilweise bis 8 Querfinger).

Häufigkeit der Übungen: Täglich 2mai nach kurzer Ruhelage.Jede Übung anfänglich 3mal, später bis 6mal steigernd,Übung 5 bis 10mal steigernd.

Anschrift des Verfassers: Professor F. KUHLMANN, 43 Essen-Bredeney,Hügelweg 20.

G. Köhler Kreislauf und vegetatives System im Sport

Uns allen ist bekannt, daß kein anderes Organsystem soempfind/ich auf vegetative Impulse reagiert, wie der Kreis-lauf. Es ist wohl als feststehend anzunehmen, daß eine ein-malige Überlastung im Leistungssport dem Gesunden kei-nen Herzschaden zufügt. Verfügt doch der Kreislauf überbesondere Sicherheitsvorkehrungen, Kraftreserven undeinen eigenen Erholungsmechanismus. Bei mehrtägigenWettkämpfen ohne entsprechende Erholungspause sindaber Herz und Kreislauf gefährdet. Angesichts der Steue-rung der Herzleistung durch das neurovegetative Systemkönnen schon unbedeutende funktionelle Störungen dieLeistungsfähigkeit bedeutend herabsetzen und das Herzüberanstrengen. Deshalb sind Leistungssportler auf dasVorhandensein neurovegetativer Störungen unbedingt zuüberprüfen. Das Sportherz kann, wie wir alle wissen, eindrohendes Herzversagen anzeigen. Es ist keineswegs einAthletenmuskel und erfordert ärztliche Betreuung. Daherwird die Kreislauffunktion nicht selten als ausschließlichesKriterium für den Funktionszustand des vegetativen Sy-stems angesehen und z. B. die quantitative Wirkung vege-tativer Reize durch das Kreislaufverhalten getestet. Dazubedarf es selbstverständlich einer besonders genauenKenntnis der wirklichen Diagnose einer vegetativen Dysto-nie, die wohl nicht als ein festumrissenes KranWieitsbi/dzu bezeichnen ist, aus dem zahlreiche schwere Krankheitenerwachsen können.

Wir verstehen unter der vegetativen Dystonie den Ausdruckeiner besonderen Reagibilität des vegetativen Systems aufunspezifische, endogene und Milieureize. Charakteristischfür die Störung der vegetativen Funktionen ist nicht etwadas Überwiegen der sympathischen oder der para-

sympathischen Reaktionen, sondern der Wechsel oder so-gar das gleichzeitige Auftreten beider Reaktionsgruppen.Der Organismus antwortet auf unspezifische Reize in stereo-typer Weise mit Alarmreaktionen und bei chronischer Fort-dauer der exogenen Reize mit Erschöpfung, bei denensympathikotone und parasympathikotone Phänomene nach-und miteinander konkurrieren. Auch der engen Beziehungender vegetativen Reaktionen zu den endokrinen Funktionenmuß hierbei gedacht werden. So weist die vegetativeDystonie unbedingt Beziehungen zum endokrinen Systemauf. Es sei hierbei nur erinnert an die Neigung zum Herz-klopfen und Herzjagen, die Schweißausbrüche, das Errötenund Erblassen des Gesichts ohne sichtbare äußere Ursache,und die Blutdruck-Schwankungen, die für eine Dysthyreosecharakteristisch sind. Oder es sei erinnert an die Neigungzu Muskeikrämpfen und die häufig positiven Zeichen vonErb, Trousseau und Chvostek, die die Verwandtschaft mitder Tetanie kennzeichnen.

Schließlich sei an die Neigung zur Hypochlorämie als einerInsuffizienz der Nebennierenfunktionen gedacht. Diese Bei-spiele ließen sich noch beliebig erweitern.

Endlich muß der psychogene Faktor der vegetativen Dysto-nie erwähnt werden. Der chronisch psychische Reiz, dieseelische Belastung durch einen schweren, bevorstehendenWettkampf, vielleicht auch noch eine zusätzliche, berufliche,fortlaufende Überbeanspruchung wirkt als „Streß" und führtzur Erschöpfung der vegetativen Reserven. Die Bedeutungdieser Erkenntnis ist zugleich für die Therapie von ent-scheidender Wichtigkeit. Es handelt sich hier zweifellos sehrhäufig um die Folgen einer Verkrampfungsneurose.

Phys. Med. u. Reh. Heft 3, 1976 6 1

Außerdem müssen als ätiologische Momente nicht nur exo-gene chronische Reize wie körperliche und seelische Über-belastung, sondern auch endogene, chronische Reize wieanaphylaktische Reaktionen, Wirbelsäulenschäden und vorallem der Herdinfekt genannt werden.Wir können in der Symptomatik der vegetativen Dystonieverschiedene Syndromgruppen voneinander unterscheiden,die aber zahlreiche Beziehungen und Übergänge aufweisen.Erinnert sei dabei an das zerebrale Syndrom, an das cardio-vaskuläre, das abdominelle, das bronchopulmonale, dasStoffwechsel- und Hautsyndrom, das endokrine und dasneurotische Syndrom. Schließlich sei noch besonders aufdas Syndrom der subjektiven Mißempfindungen hin-gewiesen. Hierbei spielen psychogene Faktoren im Sinneder Neurose eine große Rolle.Dieses letzte Syndrom ist besonders im Sportgeschehenoft zu verfolgen. Denken wir nur an die Wetterempfindlich-keit, ferner an Schlafstörungen vor Wettkämpfen, bei denenzweifellos deutlich erkennbare psychogene Mechanismenim Spiele sind. Es handelt sich dabei also um Reaktionenauf Umweltschädigungen. Mitunter kann diese Schlafstörungmit Angst und Zwangsvorstellungen auch beim jugendlichenLeistungssport einhergehen. Die Angst vor dem Unaus-geschlafensein und weiterer Schlaflosigkeit pflegt natur-gemäß die Unruhe noch mehr zu steigern. Auch hypo-chondrische Selbstbeobachtung verscheucht häufig denSchlaf. Überdies kann auch beim sonst gesunden Sportlernach intensivem Training im Zustand großer Erschöpfungund Übermüdung das Einschlafen erschwert sein. Die Folgederartiger Zustände spiegelt sich in einer Herabsetzung derHerzleistung wider, in einer Vasomotorenschwäche, in sichervegetativ bedingten Tachycardien und endlich in Blutdruck-schwankungen zwischen Hyper- und Hypotonus.Welche Wege sollen wir nun beschreiten, um dieser vege-tativen Störungen Herr zu werden? Selbstverständlich er-gibt sich bei organischen Erkrankungen die Therapie ausder Diagnose der Grundkrankheit. Ansonsten spielen zurBeurteilung, insbesondere der Herz-und Kreislauffunktionendie hinreichend bekannten Tests, wie die statischen Tests,die Preßdruckproben, die dynamischen Tests, eventuell auchkombiniert, eine nicht unerhebliche Rolle. Ferner müssenwir als Sportärzte mit Recht darauf achten, daß kein Über-training zustande kommt, um nicht chronische Überforde-rungen, bei denen die trophotropen Erholungspausen zukurz werden, sehen zu müssen. Dadurch erfolgt sonst eineleistungsbedingte Steigerung des Sympathikustonus, dienicht mehr völlig abklingen kann. Nicht unbekannt istschließlich die erhöhte Unfallgefahr durch allgemeine Resi-stenzverminderung beim Übertrainieren. Wir haben also inderartigen Fällen eine radikale Trafningseinschränfcung undeine psychische Sanierung zu fordern. Auch auf eine richtigeErnährung muß unbedingt Wert gelegt werden.Wichtig ist weiterhin die von vielen Sportlern teils bewußt,teils unbewußt durchgeführte konzentrierte Selbstent-spannung. Wir sollten als Ärzte die Sportler in diesen, demautogenen Training nahestehenden Methoden durchausunterstützen. Aber nicht immer werden wir mit derartigen

Methoden allein die vegetative Beruhigung und damit auchkreislaufmäßige Normalisierung vor einem Wettkampf er-reichen, so daß wir doch eine Unterstützung durch Medi-kamente, die am vegetativen System angreifen, hinzuziehenmüssen, um eine Dämpfung des labilen Gleichgewichts zuerreichen. Auf Hypnotika können wir verzichten. Nur in be-sonders schweren und hartnäckigen Fällen von Schlaflosig-keit, bei denen eine rasche und intensive Wirkung not-wendig wird, ist es angezeigt, ein Beruhigungsmittel zugeben. Dieses muß aber unbedingt darauf abgestimmt sein,Nachwirkungen oder Nebenwirkungen zu vermeiden. Ichdenke hier besonders an Benommenheit, Müdigkeit, Miß-stimmung und mangelnde Konzentrationsfähigkeit. In derMehrzahl von Schlaflosigkeit oder allgemeiner Unruhe ist esweit häufiger wünschenswert, durch Sedativa die Grund-behandlung unterstützen zu können, welche uns helfen, dieUnruhe zu dämpfen und psychische Einschlafhemmnissewegzuräumen, so daß ein natürlicher Schlaf sich anbahnenkann. Zur Erprobung verwandten wir mehr als 20 Sedativa,von denen zwei uns besonders geeignet in einer größerenFallzahl erschienen. Z. Z. wurden von einzelnen der be-troffenen Sportler verschiedene Sedative versuchsweise er-probt. Die Beurteilung der Wirksamkeit geschah einmal sub-jektiv durch den Patienten selbst, zum anderen aber durchdie Kontrollen der Blutdruck- und Kreislauffunktions-prüfungen. Natürlich darf bei der Inkonstanz der peripherenKreislaufreaktionen, die gerade bei vasolabüen Jugend-lichen eine absolute Beurteilung erschwert, dieses nichtvergessen werden. Interessehalber seien die beiden Seda-tiva, die uns als die günstigsten erschienen, namentlichaufgeführt. Es handelt sich um das Präparat „Sanalepsin",das in seiner Zusammensetzung Datura und Baldrian, nebenScopolia und Luminal enthält. Selbstverständlich sind Lumi-nal wie auch Scopolamin nur in geringster Menge in demSedativum enthalten. Hierfür spricht, daß keine Nachwirkun-gen wie Müdigkeit, Kopfschmerzen oder Konzentrations-schwäche beobachtet wurden. Das zweite Präparat, welchesunter dem Namen „Omnisedan" im Hände! ist, und in sei-ner Zusammensetzung anders aufgebaut ist — es enthältneben Meprobamat Methylpentinol und Bromisovalerianyl-carbamid —, hat ebenfalls bei ausreichender Beruhigung,Entspannung und Schlaf, keine Neben- oder Nachwirkun-gen erkennen lassen. Auch hier wurde neben der subjek-tiven Angabe der behandelten Sportler eine günstige Beein-flussung der Blutdruck- und Kreislaufwerte erreicht.Ich glaube, wir sollten uns nicht scheuen, unseren Leistungs-sportlern, die unter Störungen des vegetativen funktionellertGleichgewichts leiden, neben den allgemeinen trophotropenMaßnahmen, wie richtiger Ernährung, Trainingsbeschrän-kung, psychischer Sanierung, selbstverständlich auch Be-seitigung eventuell vorhandener Streuherde, über begrenzteZeit derartige Sedativa zu verabfolgen. Die körperliche undseelische Entspannung muß das Ziel unserer Bemühungensein und andererseits darf die Therapie keine Belastungfür unsere Sportler darstellen.

Anschrift des Verfassers: Dr. med. G. KÖHLER, 28 Bremen, Schloß-parkstraße 46.

Neuersch inungZum 50. Kongreß erscheint die Broschur vonReg.-Obersanitätsrat Dr. med. Horst Leonhardt

Wir und unsere Umwelt52 Seiten, broschiert, ISBN 3-88136-036-0, DM 6 , -

Medizinisch Literarische Verlagsgesellschaft mbHPostfach 120/140, 3110 Uelzen 1

62 Phys. Med. w. Reh. Heft 3, 1976

C. Ph. v. BerckheimO. Bergsmann

Die Feldstärke des Thorax in Abhängigkeit von externen Spannungs-quellen und ihre Veränderung durch Aufnahme von Ladungsträgern

Die Wirkung natürlicher elektrischer Phänomene und ihretechnische Simulation hat reichlichen Niederschlag in derLiteratur gefunden Über 100 Autoren haben bisher an über10 000 Probanden diese Phänomene untersucht bzw thera-peutisch eingesetzt (Weitere Literatur siehe in angegebe-nen Arbeiten )

Ein Teil der klinisch-experimentellen Arbeiten muß wegender meßtechnischen Schwierigkeiten der Vernachlässigungunkontrollierter elektrostatischer Aufladungen, des Ent-stehens von Ozon und Stickoxyden an den Spannungs-quellen und ihrer zwangsläufigen Inhalation rmt Reservezur Kenntnis genommen werden

In dieser Arbeit soll versucht werden am Beginn einerUntersuchungsreihe ein Detailproblem der Bioelektnk — dieAbhängigkeit der Feldstarke des Organismus von Span-nungsquellen und ihre Veränderung durch Inhalation vonLadungsträgern — zu bearbeiten Es soll dabei vorausset-zungslos experimentell vorgegangen werden, und die Beob-achtungen sollen nur phanomenologisch beschrieben wer-den

1. Apparate

1 1 Ladungstragergenerator

Es steht uns das System Berckheim zur Verfugung bei deman eine Glimmrohre eine Spannung von 2 KV bei einerStromstarke von 8 mikroA wahlweise positiv oder negativangelegt werden kann Die Glimmrohre ist in den Filter-stutzen einer Gasmaske montiert Wird Spannung angelegttritt eine so starke Polarisation auf daß 800 000 Ladungs-trager/ml Atemluft eingeatmet werden können Dabei ent-stehen keinerlei Nebenprodukte (Ozon Stickoxyde) die un-kontrollierte Nebenwirkungen auslosen konnten Damit ent-spricht die Aufladung den Gegebenheiten in der Natur

1 2 Meßsystem

Zur Bestimmung der Feldstarke wird eine Feidmuhle nachBerckheim, montiert am Stativ mit Schwenkarm verwendetAn ihrem Kopf sind 50 mm breite Distanzleisten angebrachtso daß in gleichbleibendem Abstand Meßfeld—Meßkopfberuhrungsfrei gemessen werden kann Meßbereich 1 V/mbis 106 V/m

2. ProbandenVoruntersuchungen wurden an gesunden Mitarbeitern inWeinheim a d B und Grobmmg durchgeführt Die hier aus-gewertete Hauptuntersuchung wurde an Heilstattenpatientendurchgeführt, die an einseitigen oder einseitig stark domi-nierenden Lungenprozessen verschiedener Qualität litten

3. UntersuchungsgangDie beschriebene Apparatur ist in einem abgedunkeltenkunstlich beleuchteten Raum mit einer Temperatur von25 bis 26 Grad C untergebracht Eine Holzhege mit Kunst-stoffmatratze und leitfahigem Lemenuberzug steht auf ge-erdeten Blechplatten

3 1 Vorbereitung

Der Proband liegt mit entblößtem Oberkörper auf demRucken und atmet wahrend 5 Minuten durch die Maskeohne Spannung, um sich an die Anordnung zu gewohnenEs wird grundsätzlich bei individueller Spontanatmungohne jedes Atemkommando untersucht Die Spannung wirdbei tiefster Exspiration eingeschaltet

3 2 Meßfeld

Die beruhrungsfreie Messung der elektrischen Feldstarkewird am vorderen oberen Thorax vorgenommen die untereBegrenzung ist die Hohe der Brustwarzen die mediale istder Sternalrand

3 3 Kurzinhalation

Durchgeführt an 20 Patienten, davon 10 schwere Prozesseund 10 leichte Prozesse oder Narben1 Minute positive Spannung bei Messung rechts 1 Minutenegative Spannung bei Messung rechts dann gleiches Vor-gehen bei Messung links Nach jeder Messung wird ab-geschaltet und der Abfall der Feldstarke durch eine Minuteverfolgt

3 4 Langinhalation (30 Min )

Untersucht wurden 18 Patienten ohne Differenzierung derQualität des Prozesses Diese Untersuchung wird nur mitpositiven Ladungsträgern durchgeführt Dabei wird zu Be-ginn der Inhalation wie bei den Kurzinhalationen rechts undlinks jedoch nur mit positiver Spannung gemessen Nach30 minutiger Inhalation wird abgeschaltet bis die Feld-starke zum Leerwert abgefallen ist, dann wird wie zu Be-ginn die Messung durchgeführt

4. Meßergebnis bei Kurzinhalatoon

4 1 Vergleich der Meßwerte bei positiver und bei nega-tiver Spannung

Positive und negative Spannungen ergaben innerhalb einergeringen Fehlergrenze spiegelbildlich gleiche Meßergebnisse Daher beziehen wir uns bei der Auswertung nur aufdie Ergebnisse mit positiver Spannung

4 2 Kurventypen

Mit dem Anlegen der Spannung an die Glimmlampe auf derHohe des Exspinums treten augenblicklich gegensinnigeFeldstarken von mehreren KV/m auf Das Maximum decktsich mit der maximalen Exspiration Im Inspinum nimmtdie Feldstarke ab, um im nächsten Exspinum wieder zu-zunehmen Bei der Kurzinhalation durch 1 Minute habenwir die folgenden typischen Verlaufsformen der Feldstarke-anderung beobachtet

4 2 1 Rechteckiger Typ

Die Feldstarke (E) bleibt wahrend des Beobachtungszeit-raumes — abgesehen von der respiratonschen Schwankung —gleich hoch

4 2 2 Buckel-Typ

E steigt über verschieden lange Zeit an um dann wiederabzufallen Dieser Typ scheint ein Hinweis für chronischeBelastung zu sein

4 23 Abfallender Typ

E ist im ersten Exspinum am höchsten und fallt mit derDauer der Inhalation verschieden stark ab Dieser Typ wurdebei akuten Entzündungen beobachtet

42 4 Irregulärer Typ

Er wird durch irreguläre Atmung verursacht und ist vorallem bei thorakalen Atemstorungen zu beobachten und imZusammenhang mit unserer Problematik irrelevant

Phys Med u Reh Heft 3 1976 63

4.3. Veränderung der Feldstärke (E) bei wiederholterMessung

Wie bei allen bioelektrischen Erscheinungen sind auch hierstarke individuelle Tagesschwankungen und auch Verände-rung von einem Tag zum anderen festzustellen. Die Fragedes Tagesrhythmus muß einer weiteren Arbeit vorbehaltenwerden. Die starken Schwankungen sind aber der Grunddafür, daß Meßergebnisse an verschiedenen Patientenkaum miteinander verglichen werden können.

4.4. Feldstärkedifferenzen zwischen Prozeßseite und freierSeite

Wie bei allen biophysikalischen Untersuchungen über dieHaut finden wir auch mit dieser Methode erhebliche Dif-ferenzen zwischen belasteter (p) Seite und freier (f) Seite,infolge der hohen individuellen Schwankungen war aberdie Streuung so hoch, daß für die Gesamtpopulation keinesignifikante Differenz gegeben war. Aus diesem Grundewurde in einer weiteren Untersuchung die Population nachSchwere und Ausdehnung des Lungenbefundes in Schwer-belastete und Leichtbelastete unterteilt.

4.4.1. Native Feldstärke (Ei) bei ausgeschalteter Span-nung. N = 20.

E1 freie Seite = -343 V/m, E± belastete Seite = -249 V/m,D = 94 V/m n.s.

4.4.2. Mittelwerte Emax bei positiver Spannung.

1. Gesamtpopulation N 20:

Et = -7,21 KVim, Ep = -6,01 KV/m, D = 1,2 KV/m,F = 1,17 n.s., t = 0,89 n.s.

2. Unterteilung in Schwerbetastete und Leichtbelastete,nach Eliminierung je eines 2 s Falles in beiden Gruppen

Freie Seite:N = 9 Leichtbelastete E = .5,7 KV/m, s2 = 7,2N = 9 Starkbelastete E = -9,4 KV/m, s2 = 22,63, F = 3,14(noch nicht signifikant)D = 1,6, t = 2,0 P 0,05Belastete Seite:N = 9 Leichtbelastete E = -5,0 KV/m, s2 = 10,39N = 9 Schwerbelasfete E = -6,6 KV/m, s2 = 17,13,F = 1,64 n.s.D = 1,6, t = 0,919 n.s.

4.4.3. Vergleich der Differenzen als Quotient

(Emax belastet/Emax frei)N = 10 Leichtbelastete Q = 1,09, s2 = 0,2685N =10 Schwerbelastete Q = 0,72, s2 = 0,0508F = 5,28 signifikantD = 0,37, t = 1,97, p < 0,05

Darüber hinaus ergab die Reihung der Patienten nach derHöhe des Quotienten eine sinnvolle Sequenz, in der dieSchwerkranken den niedersten und die Leichtkranken denhöchsten Quotienten aufwiesen. Zwei Ausnahmen wiesenzusätzliche thorakale Atemstörungen auf.

5. Veränderung der Feldstärke durch Lanzeiiinhalation(30 Min.) von positiven Ladungsträgern. N = 18

Freie Seite:Eo = -8,9 KV/m, E30 = -5,1 KV/m, D (Eo - Eso) =3,8 KV/m, E30/E0 = 0,57Belastete Seite:Eo = -8 ,2 KV/m, Em = -4,4 KV/m, D (Eo - Eso) =3,8 KV/m, E30/E0 = 0,53.Der Quotient (E30 belastet/E0 frei) läßt keine Beziehungzur Intensität des Prozesses erkennen.

6. Stichprobenuntersuchungen zur Klärung der Physiologieund Pathophysiologie des Feldstärkeverhaltens

6.1 Vergleichende Untersuchungen an Thorax, Bauch,Armen und Schenkeln ergaben, daß dort zwar geringereMeßwerte zu verzeichnen waren, daß aber die am Thoraxbeobachteten Verlaufsformen auch dort vorhanden sind,Insbesondere sind die respiratorischen Schwankungen mitgeringerer Amplitude nachweisbar.

6.2 Bei Erdung des Probanden gehen die beschriebenenVeränderungen der Feldstärke auf ein Minimum zurück,bleiben aber nachweisbar.

7. DiskussionDie im System Berckheim vorliegende Versuchsanordnunggewährleistet die nebenproduktfreie Anreicherung von800 000 Ladungsträger pro ccm in der Atemluft. Die uni-polare Spannung von 2 KV im Mundstück der Maske indu-ziert eine hohe gegensinnige Feldstärke an der Körper-oberfläche. Sie ist bei maximaler Exspiration am größten.Mit jedem Inspirium werden — zur Feldstärke gegensinnige— Ladungsträger aufgenommen, wodurch die Feldstärke imInspirium abnimmt. Während in der ersten Phase der In-halation unterschiedliche Veränderungen der Feldstärke(siehe Kurventypen) vorkommen, nimmt die Feldstärkewährend einer 30minütigen Inhalation auf ungefähr dieHälfte des Ausgangswertes ab. Dies spricht dafür, daß zwarein Großteil der inhalierten Ladungsträger abfließt oderneutralisiert wird, daß aber das Angebot über einen länge-ren Zeitraum zur Polarisation des Organismus entsprechenddem Vorzeichen der Ladungsträger führt. Wie alle bioelek-trischen Phänomene ist auch der Aufbau der Feldstärkevon reflektorischen Einflüssen abhängig, die vom patholo-gischen Prozeß ausgehen.

Wie alle bioelektrischen Parameter unterliegt auch die Feld-stärke der Variation durch nicht ausschaltbare banale Ein-flüsse. Aus diesem Grunde kann nicht erwartet werden,daß aus einer einfachen Messung diagnostische Rück-schlüsse gezogen werden könnten. Andererseits ist dassignifikant verschiedene Verhalten der Differenz zwischenprozeßbelasteter Seite und freier Seite bei Prozessen ver-schiedener Intensität ein Zeichen für die Abhängigkeit derregulatorischen Desintegration vom Grad der Belastung.Es ist zu erwarten, daß mit dieser Methode noch weiter-gehende Einblicke in die Biokybernetik und ihre Grund-lagen gewonnen werden können.

Die Abhängigkeit des Quotienten (E-beiastet/Efrei) v o n d e r

Intensität des Lungenprozesses läßt eine mathematischeBeziehung zwischen den funktionell-reflektorischen Verän-derungen der Haut und der Feldstärke erkennen. Die signi-fikant geringere Streuung der Werte bei Schwerkrankenweist darauf hin, daß der Lungenprozeß mit zunehmenderIntensität immer mehr das Regulationsspiel einengt, bis esbei schwersten Prozessen vollkommen unter dem Einflußder Krankheit steht und auf banale Stimuli nicht mehrreagieren kann.

Die Kurvenformen bei Kurzzeitinhalationen erinnern an dievon der Impulsdermografie bekannten Bilder. Die steif ab-fallende Kurve entspricht einem Einschwingvorgang, beidem durch einen shunt die durch das Feld der Spannungs-quelle aufgebaute Polarisation rasch abfließen kann, wäh-rend bei der buckeiförmig ansteigenden Kurve anzunehmenist, daß durch die Inhalation der Ladungsträger und/oderdurch das Feld der Spannungsquelle die Polarisationsfähig-keit des Gewebes erst langsam erhöht wird, bis es abeinem Schwellenwert wieder neutralisiert werden kann. DiePolarisationsfähigkeit des Gewebes ist vom Funktionszu-

6 4 Phys. Med. u. Reh. Heft 3, 1976

stand der im Organismus ubiquitaren Grenzflachen ab-hangig Das verwendete System gibt uns die Möglichkeit,hier einschlagige Informationen zu gewinnen, und wir er-warten auch eine Möglichkeit zu finden, um - in Kombi-nation mit anderen Therapieformen — eine Normalisierungder Grenzflachenaktivitat zu erreichen

LITERATURBACH, Ch Ions for breathing Pergamon Press 1967BISA K Die respiratonsche Bilanz der elektrischen Raumladungs-

dichte und Ladung der Korperoberflache bei der Inhalation Z fAerosol-Forsch in Therapie 2, 129 (1957)

CANER, H Über den Chemismus der Atemluft wahrend der Inhala-tion insbesondere der Elektroinhalation Z f Aerosol-Forsch uTherapie 4 310 (1955)

EICHMEIER J Über den bioklimatischen Einfluß künstlich erzeugterKleimonen auf die Atmungsfrequenz die Pulsfrequenz und denkortikalen Alpharhythmus des Menschen Elektromedizin 8 44(1963)

KÖHLER^ E Elektro-Aerosolbehandlung bei LungentuberkuloseBeitr z Khn Tbk 116, 21 (1956)

KÖNIG, H L Unsichtbare Umwelt Moos Verlag München 1975REITER R Sind luftelektrische Großen als Komponenten des Bio-

klimas in Betracht zu ziehen? H L H 21, 258 (1970)VARGAS, A Forschungsbericht über die physiologische Wirkung

von Luftionen und deren Bedeutung als Umweltfaktoren Heidel-berg 1972

Anschrift der Verfasser CONSTANTIN PH GRAF v BERCKHEIM,Fnedrichstraße 9 D 6940 Weinheim Prim Univ Dozent Dr O BERGS-MANN, Heilstätte A 8962 Grobming, L Boltzmann, Institut f Rheuma-tologie u Fokalgeschehen, Franzens-Ring 9 A 2500 Baden

Leserbriefe

Frage:In letzter Zeit hört man häufig, daß Kinder mit Haltungs-schaden oder Erwachsene mit Bandscheibenschaden durchReiten ihre Beschwerden bessern können?

Zum ersten Teil der Frage ist einleitend zu sagen, daßHaltungsschaden oder schlechte Haltung bei Kindern, imGegensatz zu Haltungsdeformitaten, nicht fixiert und da-durch korrigierbar sind — und auch korrigiert werdenmüssen —, weil sie durch frühzeitigen Verschleiß der Band-scheiben und kleinen Wirbelgelenken schon im Beginn einKrankheitspotential darstellen Durch Insuffizienz der Baueb-und Ruckenmuskulatur wird das Becken besonders im Sit-zen durch den Zug der ischiocruralen Muskulatur nachrückwärts gedreht — es entsteht der Rundrucken oderHohlrundruckenVoraussetzung also für die Wiederherstellung einer gutenoder normalen Haltung ist somit die Kräftigung der Rucken-,Bauch- und großen Gesaßmuskulatur in Verbindung miteiner Haltungs- und Koordinationsschulung Es hat sichnämlich durch Untersuchungen herausgestellt, daß rucken-starkende Maßnahmen durch Haltungsturnen und isometri-sche Kraftigungsubungen allein das Haltungsbild des jun-gen Menschen nicht verbessern konntenIn letzter Zeit hat sich unter allen Sportarten Reiten alsbesonders geeignet für Durchfuhrung einer gezielten Hal-tungsschulung erwiesen Dies wird uns erst recht verständ-lich, wenn wir uns kurz den Bewegungsablauf beim Reitenvor Augen halten Reiten nämlich bedeutet nicht nur Sitzenauf dem Pferd und damit passives Sichgehenlassen, son-dern aktive Mitarbeit durch Einwirken auf das Pferd mitSchenkeldruck und Kreuzanspannen Es wird dabei im1 Akt unter Zuhilfenahme der Ruckenstreck-, Bauch- undgroßen Gesaßmuskulatur das Becken aufgerichtet, der Ge-saßknochen nach vorne geschoben und der Lendenab-schnitt der Wirbelsaule in eine mittlere Kyphosestellungbzw leichte Lordosestellung gebracht — im 2 Akt dasKreuz losgelassen - dieser Vorgang geschieht im rhythmi-schen Wechsel Durch das Eingehen in die Bewegung desPferdes beim Vorwartsreiten befindet sich der .gerade" zuPferd sitzende Reiter im GleichgewichtÜbertragen auf die beiden häufigsten Haltungsschwachenbei Kindern ist die gunstige Wirkung des Reitvorgangesauf die aktive Aufrichtung der Wirbelsaule einleuchtendbeim Rundrucken wird die Brustwirbelsaule zur aktivenStreckung gezwungen, beim Hohlrundrücken gleichzeitigauch die verstärkte Lendenlordose mitbeseitigt bzw korri-giert, denn sitzen auf dem Pferd im hohlen Kreuz' wirdnur der schlechte Reiter In diesem Zusammenhang mußdarauf hingewiesen werden, daß der Erfolg einer Reit-

therapie von dem Beherrschen einer guten Reittechnik ab-hangt, d h das Kind oder der Jugendliche, welche für einesolche Behandlung vorgesehen sind, die drei Grundgang-arten beherrschen sollen, wobei das Leichttraben eine be-sonders gunstige Gangart für die Haltungs- und Gleichge-wichtsschulung darstelltDurch Reiten wird bei Haltungsschwachen zweierlei er-reicht Einmal wird durch das aktive Einwirken auf dasPferd mit dem Kreuz die Muskelmsuffizienz bekämpft unddas physiologische Muskelgleichgewicht wiederhergestellt— zum anderen wird durch den zwangsmaßig aufrechtenSjtz beim Kjnd das Gefühl für eine ,gute" und damit „nor-male' Korperhaltung ausgeprägtMit Nachdruck muß aber darauf hingewiesen werden daßReittherapie nur in Verbindung mit anderen, bewahrtenkrankengymnastischen Maßnahmen angewandt werden darfAls Indikationen für Reiten als Therapie bei Kindern undJugendlichen sind also zusammenfassend nochmals zunennen korrigierbare Haltungsschaden wie der Rund- undHohlrundrucken, die Skoliosen leichteren Grades, auch derFlachrucken sowie die Scheuermannsche Erkrankung De-sonders in dem Stadium, wo die juvemle Kyphose nochnicht fixiert istZum zweiten Teil der Frage ist auszufuhren, daß auch Er-wachsene mit Bandscheibenschaden durch Reiten ihre Be-schwerden in der Regel nicht verschlechtern, zum Teil so-gar bessern können Dies zeigen Ergebnisse einer Unter-suchung, die der Verfasser an der Orthopädischen Univer-sitats-KImik Basel durchfuhren konnte Von insgesamt 115Reitern im Alter zwischen 20 bis 79 Jahren waren zwar bei20 Probanden (ca 17 Prozent) rontgenologisch nachweis-bare Bandscheibendegenerationen vorhanden, es klagtenaber nur etwas mehr als die Hälfte davon über Kreuz-schmerzen und auch diese meist nur außerhalb der Zeitihrer Reittatigkeit wie bei längerem Sitzen im Auto oder imBeruf, nach schweren Arbeiten in gebückter Stellung etcEin Teil jener Untersuchten, welche Ruckenschmerzen an-gaben, erklarten sogar, daß sie die Reitbewegung auf demPferd als angenehm für das Kreuz und kräftigend für denRucken empfunden haben Wenn wir uns den oben schonerwähnten typischen Bewegungsablauf beim Reiten in Er-innerung rufen, wird uns verständlich, daß die beim Reitenauf die Bandscheiben einwirkenden Druck- und Schwer-kräfte nicht in dem Maße schädigenden Charakter auf-weisen wie wir es von anderen Sportarten (z B Turnen,Turmspringen, Rudern) her kennen Die für die Bandschei-ben so gefährlichen, besonders plötzlich auftretendenHyperflexions- und Hyperextensionsstellungen der Lenden-wirbelsaule werden beim Reiten nur in Ausnahmefallen, soetwa bei Sturzen erreicht oder wenn der Reiter hinter der

Phys Med u Reh Heft 3, 1976 XXXI

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Bewegung des Pferdes bleibt. Durch Untersuchungen vonMünchinger und Nachemson wissen wir, daß bei einer kor-rekten Sitzhaltung durch Reklination des Oberkörpers von20 bis 30 Grad bei leicht abgeflachter Lendenlordose einegleichmäßige Druckbelastung der Bandscheibe vorhandenist. Die Stellung des Reiters auf dem Pferd mit angezoge-nem Kreuz entspricht in etwa diesem vorher erwähntenReklinationswinkel, der nachgewiesenermaßen die für dieBandscheiben günstigsten Druckverhältnisse ergeben soll.Wie die Erfahrung gezeigt hat, müssen Reiter mit Band-scheibenschäden, auch solche mit radikulären Reiz-erscheinungen, vom Reitsport nicht dispensiert werden.Gerade bei bestehenden Rückenschmerzen sollte die reiter-liche Tätigkeit, vorausgesetzt, die Schmerzen nehmen beimReiten nicht noch zu, nicht unterbrochen werden. Das Trai-ning sollte mit der gleichen Intensität wie vor Bestehen der

Kreuzschmerzen weiter betrieben werden, weil jeder Kraft-verlust der betroffenen Muskulatur durch Inaktivität die be-stehenden Beschwerden noch weiter verstärken und damitdie „Wirbelsäuleninsuffizienz" beschleunigen würde. Selbst-verständlich sollte eine gute Muskelpflege in Form vonMassagen und hydrotherapeutischen Maßnahmen nicht ver-gessen werden sowie Ausgleichsgymnastik und Schwimmenals wesentlicher Bestandteil der Therapie.

L I T E R A T U R1. HÖRDEGEN, K. M.: Wirbelsäule und Reiten. Schweiz, med. Wschr.

105, 668—675 (1975).2. MONCHINGER, R.: Die Funktionsstörungen der Wirbelsäule. Verlag

Hans Huber, Bern 1964.3. NACHEMSON, A., and J. M. MORRIS: Measurements of intradiscal

pressure. J. Bone It Surgery 46—A, No. 5, (1964).

Anschrift des Verfassers: Dr. med. K. HÖRDEGEN, CH-4055 Basel,Spalenring 48.

Wir stellen zur Diskussion

Teamarbeit

Es wird heute viel von Team- und Gruppenarbeit ge-sprochen. Es gibt keinen Zweifel darüber, daß jede Arbeitmit Menschen dadurch nicht nur menschlicher, sondernauch effektiver wird. Ebenso deutlich liegen aber auch dieSchwierigkeiten, besonders der älteren Generation, zusolcher Arbeit offen zutage. Sie ist in einer autoritativenWelt aufgewachsen und kann nachweisen, daß dieserFührungsstil — z. B. im Kriege — „gut funktioniert" hat.Er entbehrt aber der Menschlichkeit. Mitarbeiter werden zuUntergebenen, wenn nicht zu „Lakaien" oder „Sklaven"degradiert. Aber zumindest dort, wo man deren Kreativitätbraucht — und wo wäre das heute nicht der Fall? — bedarfes keiner Überlegungen um zu wissen, daß jemand bessermitarbeitet, wenn er sich am Gesamtplan als Person be-teiligt, ja mitverantwortlich fühlt, als wenn er stumpfsinnige„Zwangsarbeit" leistet.

Teamarbeit ist für viele dieser Generation nicht nur eineÜberwindung („Sie riecht nach Sozialismus", wenn nichtgar Kommunismus unterschwellig subsumiert wird), sondernsie ist auch ein Wagnis. Die folgenden 10 Fragen, die sichder Praxis anschließen, verdeutlichen das. Selbsterfahrungs-gruppen sind Möglichkeiten dem angedeuteten Stile näher-zukommen. Abgesehen von größerer Effektivität bringt sol-ches Vorgehen auch mehr Freude mit sich.

10 Fragen an mich als Leiter einer Kuranstalt

LSehe ich mich als Führer oder Mitglied meines Teams?

2. Vermittle ich Freude an gemeinsamen Aufgaben odererteile ich Aufträge?

3. Bin ich selbstsicher genug, von jedem meiner MitarbeiterKorrekturen anzunehmen?

4. Hat das Team genügend Freiheit und Freude, um kreativam Gesamtplan zu arbeiten?

5. Überdenke ich immer wieder die Ziele der Kur und regedas Team zum Mitdenken an?

6. Ist jeder Mitarbeiter so tätig, daß er auf seine Patienteneine positive Ausstrahlung haben kann? Sieht man ihmdas auch an?

7. Habe ich, hat das Team genügend Zeit und Gelegenheitsich bei verwandten Verfahren zu orientieren und sichweiterzubilden?

8. Macht es dem Verwaltungsleiter und seinen Mitarbeiternebenfalls Freude, dem Patienten die Kur optimal zu ge-stalten und das Haus so schön wie möglich herzurichten?

9. Lasse ich mich durch Lob, Angebote technischer oderanderer Art verleiten, den Stil patientenzentrierter Arbeitabzuändern?

10. Bin ich mir bewußt, daß da, wo ich eine Frage verneinenmuß, eine Korrektur erforderlich ist, diese aber nur mög-lich ist, wenn ich mich selbst ändere?

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1976

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XXXII Phys. Med. u. Reh. Heft 3, 1976

Referate

L. Meiss, V. Djandji, M. Raute und W. Kühn

Zur Therapie des Mammakarzinoms

Fortschr Med 92 Jg (1974) H Nr 14 S 615/616

Bei dem beobachteten Fall fiel auf, daß die Immunkon-trollen eine wichtige Rolle bei Überprüfung tumortherapeu-tischer Maßnahmen spielen Erste Ansätze sind vorhanden— insbesondere für das Mammakarzinom (Stjernsward et al1972)

Trotz zahlreicher Untersuchungen besteht noch immer keineEinigkeit über die optimale Therapie des Mammakarzinoms(Fisher 1973) In jüngster Zeit werden radikale chirurgischeMaßnahmen bei Karzinomen bis zu 3 cm Durchmesser wie-der in Frage gestellt (Cnle et a! 1973) Auch der Wertpostoperativer Bestrahlungen wird bezweifelt (Kagan undNußbaum 1972). In Zukunft werden immunologische Kon-globuline M unter der Behandlung deutsch unter die mittlereNorm absinken wahrend sie vor und nach der Behandlungdarüber lagen Zur weiteren Überprüfung der immuno-logischen Abwehrlage bzw zur Sicherung therapiebedingterVeränderungen sind noch weitere Kontrollen notig Leuko-zyten-Migrationstest, Lymphozyten-Zytotoxizitats-TestLymphozyten-Transformationstest

Diese erlauben den Nachweis einer tumorspezifischenImmunitat und blockierender oder inhibierender Serum-lmmunglobuhn- und Komplementveranderungen bei chirur-gischen, radiologischen und hormoneilen Behandlungs-methoden bei einer Patientin mit metastasierendem Mamma-karzinom

Klinischer Verlauf unter Berücksichtigung praterminalerFaktoren Dr KAHLERT Bad Salzuflen

Buchbesprechungen

Hanne Marquardt: Reflexzonenarbeit am Fuß. Heidelberg1975, Karl F Haug Verlag

Die Reflexzonenarbeit am Fuß gründet sich auf InghamsGeschichten, die die Fuße erzählen können ' und Dr med

Fitzgeralds Entdeckung, daß die Fuße ein empfindsam rea-gierender wirkungsvoller Ausgangspunkt therapeutischenEingreifens sind Es ist das Verdienst der Autorin (,grau

treuer Freund, ist alle Theorie'), durch ernsthafte jahre-lange praktische Arbeit und seltenes Einfühlungsvermögenund schließlich Zusammenarbeit mit Frau E Ingham, dieReflexzonenbehandlung am Fuß in einer kurzgefaßten prä-zisen und klaren Darstellung einem großen Kreis inter-essierter Kursteilnehmer zugänglich gemacht zu haben Einkurzer geschichtlicher Überblick beschließt den I Teil, derII Teil bringt eine umfassende Kasuistik der III Teil einealphabetisch geordnete Indikationsliste

P G SEEGER

, Sport und Spiel für Altere" ist der Titel einer neuen Bro-schüre, die der Deutsche Sportbund mit finanzieller Unter-stutzung des Bundesministeriums für Jugend Familie undGesundheit herausgebracht hat Die Broschüre ist als An-leitung für Übungsleiter der dem Deutschen Sportbund an-geschlossenen Vereine für Arzte — und zwar sowohl fürpraktische Arzte als auch für Internisten und Orthopadenund praktizierende Sportarzte —, für sportmedizinischeInstitute sowie für in der Altenbetreuung tatige Sozialhelfergedacht Sie können die Broschüre kostenlos beim Deut-schen Sportbund, 6 Frankfurt 71, Otto-Fleck-Schneise 12,anfordern

Homotoxikologie. Ganzheitsschau einer Synthese derMedizin.

Von Dr med Hans-Heinrich Reckeweg.

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Dieses umfangreiche Werk bringt die Lebensarbeiten desVerfassers Es ist eine Sammlung der wichtigsten Vortrageund Publikationen, eingeteilt in 24 Kapitel auf 768 SeitenSie schildern ausfuhrlich die vom Verfasser begründeteHomotoxinlehre und ihre Beziehungen zu Klinik und For-schung Anhand vieler Abbildungen wird die molekulareBiologie und die Pharmakodynamik dargestellt und ihreAnwendung auf Krankheitsfälle der verschiedensten Art dar-gelegt Es ist m der Tat eine Ganzheitsschau die sich hiervor dem Leser aufrollt, mit großer Belesenheit geschriebenund immer in dem Bestreben, zu einer Synthese der ge-samten Medizin zu kommen Beherrschendes Leitprinzipist dabei die Anschauung von der Dominanz der toxischenWirkstoffe und die Ausnutzung dieses Prinzips für dieTherapie nach homöopathischen Gesichtspunkten Manmuß dem Verfasser für diese ausfuhrliche und gewiß nichtleichte Arbeit dankbar sein R F WESSS

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Phys Med u Reh Heft 3 1976 X X X V

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Hiersche, Hans-Dieter, Euthanasie, Probleme der Sterbe-hilfe — Eine interdisziplinäre Stellungnahme. R. Piper & Co.Verlag München — Zürich, 1975, flexibler Umschlag mitSchutzumschlag, 236 Seiten.

Bekannte Autoren wie H. Schadewaldt, H. J. Grünewald(Gemeinderabbiner), J. G. Ziegler (Dr. theol., Ordinarius fürkathol. Theologie), E. Lessing (Dr. theol., Prof. für evang.Theologie), E. W. Hanack (Dr. jur., Prof. für Strafrecht u. a.),H. Buchheim (Dr. phil., Prof. für Politikwissenschaften),L. Witzel (Dr. med.), J. Zander (Dr. med., Prof. für Gynäkolo-gie) nehmen zum Problem Stellung, wobei von der Ge-schichte ausgegangen wird und wie ein roter Faden durchdas Buch die Warnung läuft, es nicht wieder zu einer will-kürlichen Tötung unliebsamer Menschen kommen zu lassen.Wenn auch Sterbehilfe bejaht werden könnte, so ist schondie gezielte Lebensverkürzung auch bei sehr Kranken einfragwürdiges Vorgehen, wozu auch die Tötung auf Verlan-gen gehört. Die drei Vertreter der Kirchen kommen imGrunde genommen zur selben Auffassung, gehen von derEthik aus zur christlichen Sicht des Todes und betrachtenselbstverständlich Beginn und Ende des Lebens als in Got-tes Hand gelegen. Die Ärzte sind ohne Zweifel oft in einersehr schwierigen Lage und müssen ohnehin ihr Tun alleinin sich und vor Gott verantworten. Sie stehen unter demEid des Hippokrates. Der Arzt hat zum Tode eine durchjahrelange Erfahrung erworbene Einstellung wie der Arztund Herausgeber abschließend klar darlegt, er gipfelt indem Satz: . . . , so darf die Aufgabe eines verantwortungs-bewußten Arztes nur sein: Leiden mit allen ihm zur Verfü-gung stehenden Mitteln und Methoden zu behandeln,. . .und betont vor allem das Gespräch mit dem Sterbenden.Das Buch gehört in die Hand jeden Arztes.

Dr. med. WOLFGANG von NATHUSIUS

Herausgeber: Johannes Schlemmer, Haben wir die richtigeMedizin? 12 Ärzte antworten. R. Piper & Co. Verlag Mün-chen - Zürich, 1975. Flexibler Umschlag, 154 Seiten, 10 DM.

Es handelt sich um eine Serie einer Sendereihe des Süd-deutschen Rundfunks. Die Vorträge stammen von den be-

kanntesten Autoren aus den Gebieten der Sozialmedizin,der Vorsorgeuntersuchungen und Vorsorgetherapie, der Ge-sundheitserziehung und der ärztlichen Versorgung in Stadtund Land. H. Schaefer, Heidelberg, eröffnet den Reigen mitdem Thema: Wie krank ist unser Gesundheitswesen?H. Schipperges schließt die Reihe mit dem Vortrag: Aspekteeiner zukünftigen Medizin. Bei aller Spezialisierung kommedas Gespräch mit den Kranken viel zu kurz. Schaefer hatan anderer Stelle ebenfalls schon erklärt, daß im Grundegenommen die Kneipptherapie die zweckmäßigste Methodesei. Leider ist in diesem Buch einer der bekanntesten Interpre-ten der Vorsorgemedizin, Dr. P. Beckmann, nicht zu Wortgekommen, obwohi er das Wort „der aktive Patient" ge-schaffen hat. Die nüchterne Tatsache, daß heute Klinikbet-ten pro Tag bereits oft mehrere hundert Mark kosten, sprichtgegen das derzeitige System. Dem gegenüber werden Vor-sorgekuren von der Knappschaft (Dr. Schauwecker) undvon Landesversicfierungsanstalten (z. B. Dr. P. Beckmann,Dr. W. v. Nathusius, Dr. Chr. de Werth) zu weitaus niedrige-ren Preisen durchgeführt. Der Vorsorgebereich mag billigersein als die klinische Behandlung Schwerkranker. Geradedeshalb aber sei es notwendig, die Vorsorge noch sehrviel mehr in den Vordergrund zu stellen, um den PatientenSchmerzen und Leid zu ersparen und den Sozialversiche-rungsträgern Kosten. Ich möchte dieses kleine Buch als einwissenschaftliches Nachschlagewerk für den bezeichnen,der erfahren will, worum es in wenigen Jahren im Gesund-heitswesen gehen wird. Weiteste Verbreitung ist diesemBuch zu wünschen.

Dr. med. WOLFGANG von NATHUSIUS

Dr. J. Schmidt-Vofgt, Chefarzt des Kreiskrankenhauses BadSoden/Taunus, Herzauskultation audiovisuell, Schallplatteund Textheft mit 26 Beispielen, J. F. Lehmanns Verlag,München, 1973.

Viel ist auf diesem Gebiet für die auditive Unterrichtungvorgelegt worden, nun aber von einem bekannten und her-vorragenden Praktiker dieses Gebietes. Wenn man heute

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X X X V I Phiys. Med. u Reh Heft 3, 1976

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Famuli nach drei oder vier klinischen Semestern aufnimmt,die noch nicht gelernt haben, Herz und Lungen zu perku-tieren und auskultieren, weil die Ausbildung Jüngstassisten-ten überlassen wird und obsolet bleibt, denkt man mitGrauen an die Zukunft der deutschen Medizin und des Arzt-tums. Der Arzt ist doch immer ein Teil Priester, Menschzum Menschen, in engstem Kontakt bei körperlicher, digi-taler oder audiovisueller Untersuchung. Mögen derartigeSchallplatten im Unterricht dann eingebaut werden, wenndie Grundbegriffe klar sind und Beispiele gegeben werdensollen. Hoffentlich macht das Beispiel von KollegenSchmidt-Voigt überall Schule. Weiteste Verbreitung ist zuwünschen.

Dr. med. WOLFGANG von NATHUSIUS

H. Gross (Herausgeber): Funktionelle Störungen des Stütz-und Bewegungsapparates (Beiträge von D. v. Arnim,W. Blunck, P. A. Fischer, D. Gross, W. Heipertz, M. Heuser,M. Hoag, D. Langen, H. Maxion, K. Petersmann, W. Rulffs,A. Struppler, H. D. Wolff) aus der Buchreihe „Therapie überdas Nervensystem", Hippokrates Verlag, Stuttgart 1974, 159Seiten, 30 Abb.

Der kartonierte Band 12 der Buchreihe „Therapie über dasNervensystem" ist eine Zusammenstellung der Referate der13. Tagung des Arbeitskreises für neurovegetative Therapiein Bad Homburg im Jahre 1972. Damals trafen sich unterVorsitz von D. Gross, Frankfurt, Neurologen, Ärzte für All-gemeinmedizin, Orthopäden und Internisten — Praktikerund Kliniker —, um sich über die Problematik funktionellerStörungen des Stütz- und Bewegungsapparates und derenMöglichkeiten einer wirksamen Behandlung zu unterhaffen.Der Vielfalt der Fachrichtungen entsprechend waren die Re-

ferate, die zu diesem Thema gehalten wurden. So ist auchdas Buch nicht aus einem Guß, sondern zeigt, wie derKongreß die verschiedenen Gesichtspunkte einer Problema-tik, die vor allem den praktisch tätigen Arzt interessiert, der

bei schmerzhaften Bewegungsstörungen wirksam helfensoll. Das Spektrum der Beiträge reicht von den Grundlagender Neurophysiologie über Probleme der Psychiatrie undNeurologie im Bereiche des Zentralnervensystems bis zurperipheren Ätiologie im Sinne von Wirbelsäulenstörungenund traumatischen Fotgezuständen. Ziel dieser breiten Be-trachtung sollte dabei sein, die richtige Therapie am richti-gen Ort einzusetzen. So werden in verschiedenen Referatenauch die Möglichkeiten aufgezeigt, therapeutisch auf dieseErkrankungen einzugehen. Die manuelle Therapie, physika-lische Behandlungsmethoden, spezielle Heilgymnastik undProbleme der Neuraltherapie als Prinzipien funktionellenund empirischen Denkens werden ebenso beschrieben wiedie klassischer Medizin. So werden dem Leser einmal dievielen Möglichkeiten aufgezeigt, bereits vorhandene Erfah-rungen und Kenntnisse therapeutisch zu nutzen, zum ande-ren werden aber auch viele noch offene Fragen angespro-chen, die weiterer Klärung bedürfen, um alle funktionelienBewegungsstörungen einer Faktorenanafyse zuzuführen, umsie wirksam therapieren zu können.

K. SCHIMMEL

Schenetten, F.: EKG-Taschenbuch. 2. Auflage — 214 Seiten,137 Abbildungen. Preis 15,80 DM. Urban & SchwarzenbergMünchen — Berlin — Wien.

Mit dem EKG-Taschenbuch von Felix Schenetten liegt inder nun bereits neunten Auflage (Vorgänger war das Vade-mecum der klinischen Elektrocardiographie) ein bewährtesund auch vom Format her handliches Buch für den täglichenGebrauch vor. Es soll als Einführung in die praktisch-klini-sche Etekfrocardiographie dienen und ist wieder auf denaktuellen fachlichen Stand gebracht. So wurde unter ande-rem eine kurze Besprechung der orthogonalen (x-, y-, z-Ableitungen nach Frank, das Prinzip der Vektocardiographieund das Schrittmacher-EKG neu in den Text aufgenommen.Darüber hinaus fanden Überarbeitungen der Kapitel ange-

GonvaztabilFrühinsuffizienzen (prä- oder Belastungsinsuffizienzen) - Leichte und mittel-schwere Herzinsuffizienzen - auch bradykarde und tachykarde Formen •Kardiale ÖdemeZusammensetzung: 100 g enthalten : Extr. fl. Fol Convallariae 65 g, Oxacant® 35 gDosierung: Mittlere Dosierung 3 x tgl. 20 Tropfen v. d. Mahlzeiten.Bei Bedarf bis 3 mal 40 Tropfen.Handelsformen und Preise (incl. MwSt.):20 ml DM 6,20; 50 ml DM 12,45; 100 ml DM 20,95

Dr. Gustav Klein • Arzneipflanzenforschung • 7615 Zell-Harmersbach/Schwarzwald

Phys Med. u. Reh Heft 3, 1976 XXXVBI

borene und erworbene Vffien, Dysefektrofytämie und EKG,sowie Belastungs-EKG ihren Niederschlag in Ergänzungen.Die Differentialdiagnose der EKG-Störbilder wurde sowohltextlich wie im Bild ausführlich beschrieben.

Kernstück des Büchleins bleibt aber die prägnante und ver-ständliche Darstellung der anatomischen und elektrophysio-logischen Grundlagen, die das Verständnis pathologischerVeränderungen für den Nichtfachmann, der sich in dasweite Gebiet der Elektrocardiographie erst einarbeiten will,erleichtern. Von normalen Verhältnissen ausgehend werdendie typischen und häufiger auftretenden Veränderungen desVorhof- und Kammerteiles besprochen, an einprägsamenBeispielen erklärt und hinsichtlich ihrer Bewertung erörtert.Dem Taschenbuch liegt ein Ekameter bei, das Abmessun-gen ermöglicht und so die Brücke zwischen den Abbildun-gen des Lehrbuchs und dem eigenen EKG-Streifen ist.

K. SCHIMMEL

M. Fuchs: Funktionelle Entspannung.

Hippokrates Verlag Stuttgart. 1974, kart. 131 S.

In diesem, prägnant geschriebenen Büchlein bringt FrauFuchs auch einem Praktiker mit wenig Zeit sowohl dieGrundlagen der funktionellen Entspannung, wie die Indi-kationsstellung und Durchführung dieser Behandlungs-methode nahe.

Für diese Art der Therapie sind Patienten, die unter psycho-somatischen Leidensdruck stehen, besonders geeignet,denn bei ihnen liegt eine fehlgeleitete Energie vor. Diesekann aber durch die Therapie auf somatischem Wege positivumgeleitet, gelöst und so für die Wiederherstellung einesfunktionellen Gleichgewichtes verfügbar gemacht werden.

In der von Wiesenhütter verfaßten Einleitung wird die Atem-und Entspannungstherapie nach Fuchs in die Verfahren deraktiv autosuggestiven und entspannenden Übungen ein-gereiht.

Das Buch unterteilt nach Beschreibung der Grundlagen unddes Prinzips des Erlernens der funktionellen Entspannungim praktischen Teil einmal in die speziellen Bereiche desOrganismus im Hinblick auf typische Störungen und derenBehandlung; zum anderen in die Kasuistik mit ausgewähltenKrankheitsbildern wie Asthma bronchiale, Sprechstörungen,spezielle Kindertherapie, Sexualstörungen und die natür-liche Geburt.

Eine Abgrenzung zu anderen, verwandten Behandlungs-verfahren markiert zum Abschluß die für diese Therapie-form günstigen Voraussetzungen und macht das Buch zueiner echten Hilfe für den praktisch tätigen Arzt, der denPatienten in seiner Ganzheit erfassen und therapeutisch an-sprechen will. Dr. SCHIMMEL, München

BeilagenhinweisDieser Ausgabe liegt eine Beilage der Firma Töpfer

GmbH, 8961 Dietmannsried, bei.

Wir bitten unsere Leser um freundliche Beachtung.

Herausgeber:Zentralverband der Ärzte für Naturheilverfahren e. V., sowie die demZentralverband angeschlossenen Gesellschaften und Arbeitsgemein-schaften:Internationale Gesellschaft für Elektroakupunktur nach Dr. Voll e. V.,Deutsche Gesellschaft für Elektroneuraldiagnostik und -therapie nachCroon e. V.,Arbeitsgemeinschaft für Haematogene Oxydationstherapie,Internationale Gesellschaft für Homotoxikologie und antihomotoxischeTherapie e. V.,Internationale medizinische Gesellschaft für Neuraltherapie nach Hu-neke e. V.,Deutsche Gesellschaft für Thermographie e. V.,Arbeitsgemeinschaft für Symbioselenkung,Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsvorsorge,Arbeitsgemeinschaft für Phytotherapie.

Schriftleitung:Dr. med. H. Halerkamp, 65 Mainz 22, Am Eselsweg 81, Tel. 3 49 42,Dr. med. R. F. Weiß, 7971 Marstetten-Aitrach,Dr. med. K. Schimmel, 8 München 90, Sanatoriumsplatz 2

Mitteilungen der Schriftleilung:Zuschriften mit Originalien (wissenschaftlichen Beiträgen), Referate,redaktionelle Nachrichten und Verbandsangelegenheiten werden anHerrn Dr. Haferkamp erbeten.Originalien und Beiträge, die zur Veröffentlichung kommen, werdenhonoriert. Die Schriftleitung behält sich jedoch den Zeitpunkt derVeröffentlichung vor.Grundsätzlich werden nur Erstveröffentlichungen angenommen. MitAnnahme des Manuskriptes erwirbt der Verlag das ausschließlicheRecht der Vervielfältigung, Verbreitung und Obersetzung.Die Beiträge dürfen daher nicht in gleichem oder ähnlichem Wortlautan anderer Stelle veröffentlicht werden.Es wird gebeten, die Bebilderung der Beiträge im üblichen Rahmenzu halten, da sonst die Mehrkosten berechnet bzw. bei der Hono-rierung in Abzug gebracht werden müßten.Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Verantwortungübernommen. Rücksendung erfolgt nur, wenn Rückporto beigefügt ist.Arbeiten unter der Rubrik „Erfahrungen aus der Praxis" stellen nichtunbedingt die Meinung der Schriftleitung dar.Die Nennung von Markenbezeichnungen läßt keinerlei Rückschlüssezu, ob es sich um geschützte Zeichen handelt.

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Verlag:Medizinisch Literarische Verlagsgesellschaft mbH311 Uelzen 1, Postfach 120/140Anzeigenverwaltung: Marlis Jess, 311 Uelzen 1, Postfach 120/140Anzeigenpreisliste: Zur Zeit gilt die Liste Nr. 13.Erfüllungsort und Gerichtsstand: Uelzen.Erscheinungsweise: Einmal im Monat.

Bezugsbedingungen:Der Bezugspreis beträgt jährlich 60,— DM einschl. 5,5°/o UST.; imAusland zuzüglich Versand; für Mitglieder des Zentralverbandes undanderer mit ihm zusammenarbeitender Verbände 30,— DM. Für Stu-denten und Ärzte in nicht vollbezahlter Stellung jährlich 30,— DM.Einzalhette werden zum Preis von je 8,— DM abgegeben. Abonne-mentsgebühren sind nach Rechnungserhalt fällig und zahlbar nettoKasse.Bei Nichterscheinen infolge höherer Gewalt besteht kein Anspruchauf Ersatz oder Rückerstattung eingezahlter Bezugsgebühren.Die Zeitschrift wird so fange geliefert, bis Abbestellung erfolgt, diespätestens 30 Tage vor Halbjahresschluß im Besitz der Buchhandlungbzw. Postanstalt des Verlages sein muß.

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Druck: C. Beckers Buchdruckerei, 311 Uelzen 1, Ringstraße 4 Telefon(05 81) 1 70 21, Telex 9 1 326.

Diese Ausgabe umfaßt 60 Seiten und Umschlag.

XXXVIII Phys. Med. u. Reh. Heft 3, 1976

In Vorbereitung

Handbuch der AkupunkturGrundlagen und Anwendungsgebiete der Akupunktur in Fortsetzungen

Herausgegeben vom Ludwig-Boltzmann-Institut für Akupunktur in Wien

Leiter Dr med J BISCHKO

Broschüren aus 21 Sachgebieten der Akupunkturim farbigen Plastik-Sammelordner mit Hebelmecha-nikPreis zur Fortsetzung Ordner DM 30,— (zirka)Broschüren je Blatt(2 Seiten) nach Seitenzahl DM -,40 (zirka)Einzelbezug gegen Aufschlag von 50 %Erscheinungsweise je nach Bedarf ohne zeitliche Be-grenzungPreis der 1 Lieferung ca DM 99,—Sachgebiete1 Grundlagen2 Klassische Theorie3 Systematik4 Allgemeinmedizin5 Analgesie6 Augenheilkunde7 Chirurgie8 Gynako/ogie und Geburtshilfe9 Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten

10 Haut- und Geschlechtskrankheiten11 Innere Medizin12 Kinderheilkunde13 Lungenkrankheiten14 Orthopädie15 Rehabilitation16 Rontgenologie und Strahlenheilkunde17 Urologie18 Veterinärmedizin19 Zahnheilkunde20 Bibliographie und Geschichte der Akupunktur21 Technische Hilfsmittel und Kombinationsmoglichkeiten

Das , Handbuch der Akupunktur' tragt einer TatsacheRechnung, die auf den ersten Blick widersprüchlichersehe nt Die Akupunktur als eine mit fast 5000jahn-ger Tradition belastete' Heilmethode ist in den letz-ten Jahren, ungewollt von den Akupunkturarzten inder östlichen und westlichen Welt in einer Weise ausder allgemein angewandten Medizin herausgehobenworden, daß eine laufende und intensive Beschäfti-gung mit ihr zwangsläufig auch zur weiteren Erfor-schung ihrer Grundlagen und der Ausdehnung ihrertherapeutischen Anwendungsgebiete fuhren mußteDie traditionsreichste Heilmethode die wir kennen,befindet sich also in einer neuen Entwicklungsphase,die sich in zahlreichen Forschungsbeitragen, Ver-öffentlichungen, Vortragen oder Mitteilungen dar-bietetDiese Arbeiten sind weder einzeln noch in ihrer Ge-samtheit geeignet, den Rahmen für e n geschlosse-nes Werk abzugeben, das sich als Monografie, als

Anleitung zur Handhabung der Technik der Korper-und Ohrakupunktur oder als Übersetzung chinesi-scher Origmalpublikationen neuerer Zeit eignenwurde Andererseits sind es jedoch gerade die kür-zeren Berichte aus den Forschungsinstituten, denKliniken und den ärztlichen Praxen, die durchausMeilensteine in der Entwicklung, insbesondere imHinblick auf die Integration in die westliche Medizinsetzen könnenDiese Arbeiten sind es, die den Charakter des„Handbuches der Akupunktur" prägenHerausgeber und Verlag machen mit ihm den Ver-such, zwischen dem reinen Lose-Blatt-System unddem System des festen Bandes mit ihren bekanntenVor- und Nachteilen einen Weg zu finden, der zueinem stets auf dem letzten Stand der wissenschaft-lichen Erkenntnis und nachvollzogenen Erfahrung be-findlichen Nachschlagewerk für die Akupunktur fuhrtDer Stoff ist in einzelne, je nach Notwendigkeit unter-schiedlich umfangreiche Broschüren aufgeteilt, die ins ch geschlossen, jedoch innerhalb ihres Sachgebie-tes fortlaufend paginiert sind Damit ist die sich stan-dig ergänzende Funktion des Handbuches gewähr-leistet Ein Inhaltsverzeichnis, das den einzelnen Bro-schüren vorangestellt und nach jeder neuen Liefe-rung auf den neuesten Stand der Übersicht gebrachtwird, erleichtert die Benutzung des Werkes Das Ein-ordnen der Broschüren ist aufgrund des Nummern-systems und der festgelegten Paginierung der Seiten-zahlen ohne jeden Zeitaufwand auch von den Hilfs-kräften der Praxis durchzufuhren

Sobald der mitgelieferte Ordner nach den Lieferun-gen der einzelnen Broschüren gefüllt ist, wird erdurch einen weiteren ergänzt, so daß im Laufe derJahre ein mehrbändiges Nachschlagewerk von unver-ändert gültigem Wert entsteht das in keiner Praxisfehlen darf in der die Akupunktur eine Rolle spieltDie Lieferung des Handbuches beginnt mit dem Er-scheinen der ersten Broschüre, die aus einem der21 Sachgebiete ohne Einhaltung der Reihenfolgestammen kann und der gleichzeitigen Lieferung des1 Sammelordners Die Bestellung auf das Sammel-werk schließt die Verpflichtung zur Abnahme allerkünftigen Lieferungen und der weiteren Sammelord-ner ein Eine Kündigung der Belieferung ist jeweilsmit einer Frist von 8 Wochen zum Halbjahresendemöglich

HAUQ) Karl F. Haug Verlag, Postfach 10 28 40, 6900 Heidelberg 1