PI Afrikamera 2018 · mittellangen und zwei kurzen Filmen aus dem Sudan vor, darunter IMAN (Sudan...

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1 P R E S S E I N F O R M A T I O N AFRIKAMERA 2018: Horn von Afrika 13.-18. November 2018, Kino Arsenal Die Region des Horn von Afrika ist vor allem für ihre bewaffneten Konflikte sowie für politische, soziale und humanitäre Krisen bekannt, weniger für ihre Kino- kultur. Dabei blickt das Kino in der Region auf eine lange Tradition zurück. In Addis Abeba wird stolz daran erinnert, dass Äthiopien als erstes afrikanisches Land das Kino einführte. Kaiser Menelik II. importierte 1897 einen Projektor, um sich einen Film über die Wunder von Jesus anzuschauen. Schon ein Jahr später öffnete in Äthiopien der erste Kinosaal nahe dem Hotel de France, von den Äthiopiern „saytan bet“ (Teufelshaus) genannt. Auch wenn trotz der frühen Ankunft der Kinokultur in Äthiopien die Zahl lokaler Kinoproduktionen im Vergleich zu beispielsweise frankophonen Ländern des Kontinents in den folgenden Jahrzehnten überschaubar blieb, hat sich am Horn von Afrika in jüngster Zeit eine lebhafte Filmszene herausgebildet. AFRIKAMERA 2018: Horn von Afrika präsentiert eine Auswahl aktueller Spiel- und Dokumentarfilme aus der und über die Region sowie aus benachbarten ostafrikanischen Ländern wie Kenia, Uganda und Ruanda, die sich mit aktuellen Entwicklungen der Region auseinandersetzen und vom Alltag der Menschen in der kulturell diversen wie volatilen Region erzählen. Das Festival eröffnet mit THE MERCY OF THE JUNGLE (Ruanda/Belgien/Frank- reich 2018, 13.11., Wdh. 16.11.) von Joël Karekezi. Sergeant Xavier und Private Faustin (Stéphane Bak) sind als Soldaten Teil einer ruandischen Armeeeinheit, die während des Zweiten Kongokriegs 1998 eine Gruppe Hutu-Rebellen aufspü- ren soll. Eines Nachts verlieren sie den Anschluss zu ihren Kameraden und sind im Dschungel auf sich allein gestellt. Joël Karekezi sowie der Darsteller Stéphane Bak sind zur Deutschlandpremiere anwesend. Mit einer HOMMAGE AN IDRISSA OUEDRAOGO (14.11.) erinnert AFRIKAMERA an den im Februar dieses Jahres verstorbenen, einflussreichen burkinischen Regisseur. Gezeigt wird eine Auswahl früher Kurzfilme aus den Jahren 1981-86. In Anwesenheit von Salam Zampaligré (Burkina Faso/ AFRIKAMERA Residency) In Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung zeigt das Festival THANK YOU FOR THE RAIN von Julia Dahr und Kisily Musya (GB/Norwegen 2017) (14.11.) Der aufklärerische Dokumentarfilm begleitet über einen Zeitraum von fünf Jahren

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P R E S S E I N F O R M A T I O N AFRIKAMERA 2018: Horn von Afrika 13.-18. November 2018, Kino Arsenal Die Region des Horn von Afrika ist vor allem für ihre bewaffneten Konflikte sowie für politische, soziale und humanitäre Krisen bekannt, weniger für ihre Kino-kultur. Dabei blickt das Kino in der Region auf eine lange Tradition zurück. In Addis Abeba wird stolz daran erinnert, dass Äthiopien als erstes afrikanisches Land das Kino einführte. Kaiser Menelik II. importierte 1897 einen Projektor, um sich einen Film über die Wunder von Jesus anzuschauen. Schon ein Jahr später öffnete in Äthiopien der erste Kinosaal nahe dem Hotel de France, von den Äthiopiern „saytan bet“ (Teufelshaus) genannt. Auch wenn trotz der frühen Ankunft der Kinokultur in Äthiopien die Zahl lokaler Kinoproduktionen im Vergleich zu beispielsweise frankophonen Ländern des Kontinents in den folgenden Jahrzehnten überschaubar blieb, hat sich am Horn von Afrika in jüngster Zeit eine lebhafte Filmszene herausgebildet. AFRIKAMERA 2018: Horn von Afrika präsentiert eine Auswahl aktueller Spiel- und Dokumentarfilme aus der und über die Region sowie aus benachbarten ostafrikanischen Ländern wie Kenia, Uganda und Ruanda, die sich mit aktuellen Entwicklungen der Region auseinandersetzen und vom Alltag der Menschen in der kulturell diversen wie volatilen Region erzählen. Das Festival eröffnet mit THE MERCY OF THE JUNGLE (Ruanda/Belgien/Frank-reich 2018, 13.11., Wdh. 16.11.) von Joël Karekezi. Sergeant Xavier und Private Faustin (Stéphane Bak) sind als Soldaten Teil einer ruandischen Armeeeinheit, die während des Zweiten Kongokriegs 1998 eine Gruppe Hutu-Rebellen aufspü-ren soll. Eines Nachts verlieren sie den Anschluss zu ihren Kameraden und sind im Dschungel auf sich allein gestellt. Joël Karekezi sowie der Darsteller Stéphane Bak sind zur Deutschlandpremiere anwesend. Mit einer HOMMAGE AN IDRISSA OUEDRAOGO (14.11.) erinnert AFRIKAMERA an den im Februar dieses Jahres verstorbenen, einflussreichen burkinischen Regisseur. Gezeigt wird eine Auswahl früher Kurzfilme aus den Jahren 1981-86. In Anwesenheit von Salam Zampaligré (Burkina Faso/ AFRIKAMERA Residency) In Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung zeigt das Festival THANK YOU FOR THE RAIN von Julia Dahr und Kisily Musya (GB/Norwegen 2017) (14.11.) Der aufklärerische Dokumentarfilm begleitet über einen Zeitraum von fünf Jahren

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den Weg des kenianischen Kleinbauern Kisilu Musya zum Umweltaktivisten gegen den Klimawandel. Kisilu Musya wird für ein Podiumsgespräch vor Ort sein. MUSIC IS OUR WEAPON (Kenia/Tansania/Dänemark/Ungarn 2016) (14.11.) von Taye Balogun porträtiert die kenianische Band Sarabi und ihren Kampf für Gerechtigkeit – eine Dokumentation über die Inspirationskraft von Musik und ihr Potential als Waffe der Veränderung. Der sudanesische Filmemacher Hajooj Kuka verbrachte über 18 Monate in Flüchtlingscamps in der Region des Blauen Nil und den Nuba-Bergen, wo sich die Menschen vor den Antonov-Flugzeugen aus der Hauptstadt Khartum ver-stecken. Seine Dokumentation BEATS OF THE ANTONOV (Sudan/Südafrika 2014) (15.11.) erzählt in emotionalen Bildern, wie es Menschen gelingen kann, mit Hilfe lokaler Musiktraditionen im Bürgerkrieg zu überleben. In Anwesenheit des Regisseurs. BLACK JEWS, THE ROOTS OF THE OLIVE TREE (Senegal/Frankreich 2016) (15.11.) ist einer von mehreren Beiträgen, die sich mit Geschichte und Gegen-wart des Judentums in Subsahara-Afrika auseinandersetzen. Die Dokumentation von Laurence Gavron porträtiert die jüdische Community von Saa in Kamerun. Die Regisseurin wird für ein Filmgespräch vor Ort sein. Im Vorprogramm läuft TRANSITIONS (Äthiopien/Israel 2016) von Aäläm-Wärqe & Kobi Davidian, in dem die 18-jährige Mimi ihre Einwanderungsgeschichte von Äthiopien nach Israel rekonstruiert. RED LEAVES (Äthiopien/Israel 2014) (15.11.) handelt von dem 74-jährigen Meseganio, der vor 28 Jahren von Äthiopien nach Israel floh. Nach dem Tod seiner Frau ist er gezwungen, sich mit seinen traditionellen Vorstellungen von äthiopisch-jüdischer Kultur auseinanderzusetzen. In seinem sensiblen, doku-mentarisch gehaltenen Debütfilm paart der äthiopisch-israelische Regisseur Bazi Gete Motive aus Shakespeares King Lear mit Erfahrungen aus seiner eigenen Familiengeschichte. Der Regisseur ist zum Screening anwesend. Mit dem Programm HORN OF AFRICA – BEST OF SHORTS (16.11.) präsen-tiert AFRIKAMERA eine Auswahl herausragender Kurzfilme aus der Region, darunter LAAN (Dschibuti 2012) von Lula Ali Ismaïl über den Alltag von drei Kindheitsfreunden in Dschibuti-Stadt. Die Regisseurin Lula Ali Ismaïl und Abraham Haile Biru, Präsident des Colours of the Nile Festival (Äthiopien), werden für ein Filmgespräch vor Ort sein. Der Festivalfreitag schließt mit einer Tragikomödie. In SHEIKH JACKSON (Ägypten 2017) von Amr Salama wird der konservative Imam Scheich Khaled Hani vom plötzlichen Tod von Michael Jackson erschüttert. Erinnert an seine Jugend als leidenschaftlicher Fan des King of Pop, fällt der islamische Kleriker in eine Glaubenskrise. SUPA MODO (Kenia/Deutschland 2018) (17.11.) von Likarion Wainaina ist eine Geschichte über die Kraft der Vorstellung und Gemeinschaft, die in schwierigen Zeiten zusammenrückt. Die neunjährige Jo ist unheilbar krank und liebt Action-filme. Sie träumt davon, selbst eine Superheldin zu sein. Jos Schwester und die

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Bewohner ihres Heimatdorfs setzen alles daran, ihren letzten Wunsch zu erfüllen. Geeignet für Zuschauer*innen ab 9 Jahren. Das Programm TUNISIA FACTORY (Tunesien/Frankreich 2018) (17.11.) besteht aus einer Auswahl von vier 15-minütigen Kurzfilmen, die in nur fünf Wochen realisiert wurden. Neben den vier tunesischen Regisseur*innen Mariam Al Ferjani, Ismail Louati, Rafik Omrani und Anissa Daoud waren vier Filmemacher *innen aus Afghanistan, Iran und Sri Lanka an der Umsetzung beteiligt. Mit den SUDAN SHORTS (17.11.) stellt AFRIKAMERA eine Auswahl von einem mittellangen und zwei kurzen Filmen aus dem Sudan vor, darunter IMAN (Sudan 2017), der aktuelle Film der libanesisch-sudanesischen Regisseurin und Produ-zentin Mia Bittar. Unter Einbezug von Laiendarsteller*innen und basierend auf 400 Interviews, geführt in verschiedenen Regionen des Sudan, werden vier intime Geschichten über Radikalisierung und Extremismus erzählt. Das Langfilmdebüt des südafrikanischen Regisseurs Michael Matthews bricht mit den Codes des Western, um subtil von der Kolonialgeschichte des Landes zu erzählen. In FIVE FINGERS FOR MARSEILLES (Südafrika 2017) (17.11.) kehrt Tau, ein ehemaliges Mitglied der Widerstandsbande Five Fingers, nach 20 Jahren in sein Heimatstädtchen Marseilles zurück. Statt Frieden schließen zu können, sieht Tau die Stadt von einer Gang bedroht. Widerwillig muss er erneut den Freiheitskampf aufnehmen... THE BODA BODA THIEVES (Uganda/Südafrika/Kenia/Deutschland 2015) (18.11.), eine Produktion des Regiekollektivs Yes! That´s Us, spielt in der Welt der Motorradtaxis in Ugandas Hauptstadt Kampala. Erzählt wird die Geschichte des 15-jährigen Abel, der nach einem Unfall das Boda Boda seines Vaters übernimmt. Als er sich mit einer Gang einlässt, die für ihre Raubzüge ein Motorrad braucht, wird das Vehikel gestohlen. Abel steht vor einer wirklichen Existenzprobe. Ein neorealistisches Städteporträt Kampalas mit Referenz auf Vittorio De Sicas LADRI DI BICICLETTE, voller Lebenslust. In einem Doppelfeature präsentiert AFRIKAMERA zwei aktuelle Dokumentarfilme aus Gabun und Elfenbeinküste. Während in Gabun 2016 der Präsidentschafts-wahlkampf tobt, führt der junge Boxer Christ Mickala seinen persönlichen Über-lebenskampf: Untertags trainiert er, nachts arbeitet er als Türsteher. Amédée Pacôme Nkoulous BOXING LIBREVILLE (Gabun 2017) (18.11.) bietet einen intensiven Einblick in die Lebensrealitäten junger Erwachsener im heutigen westlichen Afrika. VIVRE RICHE (Burkina Faso/Frankreich/Belgien 2017) von Joël Akafou portraitiert junge Männer an der Elfenbeinküste. Mithilfe des Internets umgarnen "Rolex, der Portugiese" und seine Freunde weiße Damen, die in Afrika nach Liebe oder Sex suchen... Das Festival schließt mit dem Spielfilmdebüt des äthiopischen Regisseurs Yared Zeleke. LAMB (Äthiopien 2015) (18.11.) zeichnet ein ungewöhnliches Porträt des neunjährigen Ephraim. Nach dem Tod der Mutter bringt ihn sein Vater zu Verwandten. Doch der Junge kann sich mit der Lebensweise der Bergbauern nur schlecht anfreunden. Trost spendet ihm sein bester Freund Chuni, ein Lamm... Der Coming-Of-Age-Film war die erste äthiopische Produktion, die beim Filmfestival in Cannes gezeigt wurde.

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AFRIKAMERA – Kulturelle Bildung/ Workshops Seit seiner Gründung engagiert sich AFRIKAMERA im Bereich kulturelle Bildung und initiiert Dialogprojekte und Workshops im In- und Ausland. Diese kontinuierliche kunst- und medienrelevante Entwicklungsarbeit ist einzig-artig in der deutsch-afrikanischen Film- und Medienlandschaft und verfügt bereits über ein solides länderübergreifendes Netzwerk. Projekte finden dabei nicht nur festivalbegleitend in Berlin, sondern beispiels-weise auch im Rahmen von Partnerfestivals wie dem Rencontres du Film Court (Antananarivo/ Madagaskar) und dem Kasseler Dokfest statt. Workshops werden gemeinsam mit einer Vielzahl von Partnern im In- und Ausland realisiert. Dies schließt Filmschulen wie die Kwetu Film School (Kigali/ Ruanda) und die Kunsthochschule Kassel ebenso mit ein wie private und öffentliche Stiftungen und Einrichtungen wie die Heinrich-Böll-Stiftung und die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GmbH. Zentrales Ziel unserer Projekte ist der Austausch von Know-How und die Erpro-bung kollaborativer Arbeitsformen, die insbesondere auch auf die Bedürfnisse unserer afrikanischen Partner eingehen. 2018 wird das Team von AFRIKAMERA im Anschluss an das Festival an der Universität von Dschibuti zu Gast sein. Hier werden mehrtägige AFRIKAMERA WORKSHOPS zu den Themenfeldern Kuration, Festivalmanagement & Organisation und Marketing in Zusammenarbeit mit der Faculté des Lettres, Langues et Sciences humaines (FLLSH) stattfinden. Neu: AFRIKAMERA Residenz Postproduktion Für die 11. Ausgabe von AFRIKAMERA – Aktuelles Kino aus Afrika haben wir ein Residenz-Programm Postproduktion lanciert: Nach einem Aufruf kürte eine internationale Jury von Filmkreativen ein Filmprojekt in der Postproduktions-phase. Dessen Regisseur*in reist im November 2018 nach Berlin, um einen Monat lang gezielt an der Postproduktion des Films zu arbeiten. Die Residenz umfasst Mentoring von Expert*innen, alle Software- und Hardware-Erfordernisse, Reisekosten, Unterkunft und Verpflegung sowie Unterstützung bei der Erweite-rung von Netzwerken, Wissensgrundlagen und Präsentationsmöglichkeiten. AFRIKAMERA – Aktuelles Kino aus Afrika freut sich mitteilen zu können, dass der Filmemacher Salam Zampaligré als Gewinner des ersten Postproduktions-Residenz-Programms mit seinem neuen Dokumentarfilm Le taxi, le cinéma et moi ausgewählt worden ist. AFRIKAMERA – AKTUELLES KINO AUS AFRIKA Das Festival AFRIKAMERA – AKTUELLES KINO AUS AFRIKA ist eine Initiative des Vereins toucouleur e.V., eines Zusammenschlusses deutscher und afrikanischer Kulturschaffender, der sich für den interkulturellen Dialog zwischen Afrika und Deutschland einsetzt. AFRIKAMERA findet seit 2008 mit jährlich wechselnden thematischen Schwer-punkten in Berlin statt und versteht sich als neue Plattform für aktuelles afrika-

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nisches Kino in der Hauptstadt. Um das afrikanische Kino in seiner ganzen Viel-falt abbilden zu können, kooperiert AFRIKAMERA mit den großen afrikanischen Filmfestivals von Marrakesch bis Durban. AFRIKAMERA – Aktuelles Kino aus Afrika steht unter der Schirmherrschaft von Dr. Uschi Eid. AFRIKAMERA 2018: Horn von Afrika wird gefördert von: Hauptstadtkulturfonds, Auswärtiges Amt, Goethe-Institut Südafrika, Heinrich-Böll-Stiftung. In Partnerschaft mit dem Institut Français. AFRIKAMERA 2018: Horn von Afrika 13.-18. November 2018 Kino Arsenal Potsdamer Str. 2, 10785 Berlin Eintrittspreise: Erwachsene: 8 €, Arsenalmitglieder: 5 €, Kinder: 3 €, Berlin-Pass: 3 € Sonderveranstaltung: THANK YOU FOR THE RAIN 14. November 2018, 18.30 Uhr Eintritt frei Kartenvorbestellung Arsenal: Tel. 030 269 55 100 [email protected] (Mo-Fr bis 17 h) www.arsenal-berlin.de Programminformationen: www.afrikamera.de Pressekontakt: Christiane Dramé fabrikpublik Kreatives PR- & Projektmanagement Kanzowstr. 16 10439 Berlin Tel. 030 447 17 249 Mob. 0173 874 19 39 [email protected] www.fabrikpublik.de