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A u s g a b e 3 / 2 0 1 4 T r u p p e n z e i t u n g d e s H o c h g e b i r g s - J ä g e r b a t a i l l o n 2 4 L i e n z u n d S t . J o h a n n / T . V e r e i n s p o r t r a i t Pinzgauer E i n N a c h r u f S p e z i a l i s i e r t e I n f a n t r i e Hochgebirgsjäger Ausrüstung und Ausbildung www.bundesheer.at

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Ausgabe 3/2014

Truppenzeitung des Hochgebirgs-Jägerbataillon 24Lienz und St. Johann/T.

Vereinsportrait

Pinzgauer

Ein Nachruf

Spezialisierte Infantrie

HochgebirgsjägerAusrüstung und Ausbildung

Ausgabe 3/2014

Truppenzeitung des Hochgebirgs-Jägerbataillon 24Lienz und St. Johann/T.

Vereinsportrait

Pinzgauer

Ein Nachruf

Spezialisierte Infantrie

HochgebirgsjägerAusrüstung und Ausbildung

www.bundesheer.at

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Impressum:Amtliche Publikation der Republik Österreich/Bundesmi-nister für Landesverteidigung und SportMedieninhaber, Herausgeber und Hersteller:Republik Österreich/Bundesminister für Landesverteidi-gung und Sport, BMLVS, Roßauer Lände 1, 1090 WienRedaktion: BMLVS/Hochgebirgs-Jägerbataillon 24, Dolomitenstraße 38, 9900 LienzRedaktionsleitung und FB-Redaktion:Vzlt Boris KurnikKontakt:[email protected]/gebirgsjaeger24Gestaltung und Layout: Vzlt Boris KurnikVertrieb/Versand: StWm Arnold Lerchbaumer

Foto/Grafik: siehe Fotohinweis oder ÖBH/...Druck: BMLVS / HDruckZ, Kelsenstr. 4, 1030 Wien 14-8631Erscheinungsjahr: 2014Offenlegung nach § 25 Mediengesetz:GEBIRGSJÄGER ist eine unabhängige Informationszeit-schrift des Hochgebirgs-Jägerbataillon 24, erscheint vier-teljährlich und ist ein Kommunikationsmittel zwischen dem JgB24(Hgeb), seinen Angehörigen aller Stände sowie dem zivilen und militärischen Umfeld.Hinweis: Beiträge geben die Meinung des Verfassers wie-der und dies muss sich nicht mit der Redaktionsmeinung decken. Für unverlangt eingesendete Manuskripte und Fotos übernimmt die Redaktion keine Gewähr. Nachdruck in Wort und Bild nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Medieninhabers. Die Redaktion behält sich vor, zur Wahrung des Gesamtbildes Beiträge zu kürzen.

3 Oberstleutnant Bernd Rott 6 Pinzgauerade 8 Partnerschaftsbegründung

20 MilDot Master Innovation21 Vorstellung: HSVL Schießen23 Leontopodium Alpinum

Gebirgsjäger 3/2014Titelfoto: AAF/Kurnik

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Gedruckt nach der Richtlinie „Druck-erzeugnisse“ des ÖsterreichischenUmweltzeichens, UW-Nr. 943

Ohropax. Schon 1914 als „Bestes Nervenbe-ruhigungsmittel“ angepriesen.

Geschätzte Freunde des GEBIRGSJÄGERS!

Aufgrund der laufenden politischen Diskussionen der Themen „Finanzielle Einsparungen, Kasernenschließungen und Verkauf eines Großteils der schweren Waffen beim Bundesheer“ veröf-fentlichen wir an dieser Stelle eine kritische Lesermeinung, die erst kürzlich als „UGC“ (User-generated content) bei uns einge-langt ist, um den Vorwurf zu entkräften Gebirgsjäger sei ledig-lich ein Lobbying Instrument.

Sehr geehrtes Redaktionsteam der Truppenzeitung „Der Ge-birgsjäger“!

Zur aktuellen politischen Diskussion in unserem Land, um die geplanten Einsparungen beim Bundesheer, welche der Bun-desminister für Landesverteidigung, Mag. Gerald Klug, mit dem Strukturpaket 2018 vorgestellt hat, möchte ich hiermit als Le-ser und „gelernter Österreicher“ meine persönliche Meinung zu diesem Thema in einem Leserbrief darstellen.

Durch die unerträgliche tagespolitische Häme der Massen-medien, schwerwiegender Unterlassung der Führungsverant-wortlichkeit und inkonkreter, unvollständiger Maßnahmen zur Deeskalation haben meiner Meinung nach unverantwortliche Volksvertreter (und deren willfährige Helfer) die Integrität des Bundesheeres als Vertreter einer verfassungsmäßigen Einrich-tung vorsätzlich schwer beschädigt.

Nachdem die Soldaten und Soldatinnen des Bundesheeres als beamtete Kostentreiber, überalterte Selbstverwalter und unver-wertbare Ressource verunglimpft und der Journaille zum Fraß vorgeworfen wurden, lassen nun die „Verantwortlichen“ die Truppe im Stich.

Für Soldaten ist ihre innere Haltung die Grundlage einer humanistisch begründeten Ethik, in nachhaltiger Übereinstimmung des persönli-chen Wertesystems mit dem eigenen Handeln. Sie sind Bürger in Uni-form, durch den Souverän autorisiert und gleichermaßen verpflichtet, dessen Auftrag unter Umständen auch durch tödliche Gewaltanwen-dung umzusetzen.

Parteipolitische Ränke sollten in der hoheitlichen Entscheidung zur gesamtstaatlichen Sicherheit keinen Platz haben. Die Handlungen der Soldaten und Soldatinnen des Bundesheeres bestimmen die Zukunft des Staates und unserer Kinder und dürfen deshalb niemals leichtfer-tig, unüberlegt oder parteiisch sein.

Ich würde mich freuen, wenn Sie als Redaktion die Veröffentlichung meines Leserbriefes in Ihrer nächsten Ausgabe in Betracht ziehen.

Mit freundlichen Grüßen

Ein Leser und Staatsbürger

Anmerkung der Redaktion:

Für den Inhalt des Leserbriefes ist der Verfasser verantwortlich. Die Inhalte der Artikel spiegeln nicht zwangsläufig die Meinung der Re-daktion wider.

Alle hier bereitgestellten Informationen dienen lediglich zu Informati-onszwecken sowie Zwecken der Meinungsbildung. Eine Rechtsbera-tung findet nicht statt.

Redaktion Gebirgsjäger

Vzlt Boris Kurnik

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Geschätzte Leser, Hochgebirgssoldaten!

Im dritten Quartal 14 konnten wir neben dem verdienten Urlaub vor al-lem die qualifizierte Führungsausbildung der Milizkader, die gebirgstech-nische Ausbildung der Heereshochalpinisten und die Grundausbildung unserer Rekruten des Überbrückungskontingentes Juli erfolgreich und unvermindert qua-litativ hochwertig umsetzen sowie die Intensivierung der Fortbildungsanstren-gungen auf der Ebe-ne der persönlichen Einsatzkompetenzen mit den Lehrgängen zur Anwendung un-mittelbarer Zwangs-gewalt, Fortbildun-gen im Bereich der Gebirgsbeweglich-keit und Gebirgs-kampffähigkeit der Berufskader, der zivil-militärischen Zu-sammenarbeit und den Grundschulun-gen für die Integrati-on des Führungssys-tems PHOENIX C2IS fortsetzen.

Bei den Bataillonsmeisterschaften im Schießen legten wir besonderen Wert auf die Verbindung von technischer Grundfertigkeit und Gefechts-anwendung indem wir neben den klassischen Ausscheidungsbewerben für die Heeresmeisterschaften auch ein Einzelgefechtsschießen mit Waf-fenwechsel und Bewegungsphase auf Nahdistanz unter Zeitdruck durch-führten. In konsequenter Umsetzung unserer Überzeugung, dass die Kampffähigkeit das primäre Ziel aller Trainingsanstrengungen zu sein hat, kürten wir unseren Bataillonsmeister in einer integrierten Wertung. Die erzielten Ergebnisse manifestieren eine hohe Leistungsdichte und ent-sprechende Einsatzrelevanz in unserem Kampfverband. Ich darf dazu allen Teilnehmern, vor allem aber den neuen Bataillonsmeistern (Einzel-wertung: Wm TAGGER Franz KU/Kp, Mannschaftswertung: Mannschaft StbKp: Hptm MAIER, Vzlt LEITNER, Vzlt TAGGER, StWm LERCHBAUMER) meine Anerkennung für die bewiesene Professionalität aussprechen.

Unsere Bemühungen, einen integrierten, optimierten und Umfeld-rele-vanten Ansatz in der gefechtsbezogenen Einzelausbildung und dem Ein-satztraining der Organisationslemente sicherzustellen, fanden im Rah-men dreitägiger „Expert Talks“ ihre Fortsetzung. Dabei wurde durch die Bataillonsexperten der Bereiche Gefechtstechnik, Schieß-, Körper-, SSch-, Nahkampf- und Gebirgsausbildung die neuen Durchführungsbestimmun-gen für die Basisausbildung (DBBA) aufbereitet, ausbildungstechnische Interdependenzen und Abläufe abgeleitet und ein idealtypischer Norm-ablauf nach Zeiten, Inhalten und Zielen erarbeitet. Vor allem Zwischen-ziele, Leistungsüberprüfungen und Trainingsinhalte der verschiedenen Expertenbereiche konnten so erarbeitet und für eine integrierte Ausbil-dungsdurchführung im ganzen Verband als Beitrag zu einer effektiven und einsatzorientierten kompetenzrelevanten Ausbildungsdurchführung optimiert bereitgestellt werden. Damit konnte unser erfahrener und

Für uns Hochgebirgs-jäger war es und muss

es auch heute aus unserem Stolz und un-serer inneren Haltung

selbstverständlich sein, Treue und Gehorsam zu

leisten!

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engagierter Fachkader einen weiteren Beitrag zur Erhöhung der Aus-bildungseffizienz und somit zur Gestaltung ei-nes optimierten Wehr-dienstes leisten.

Im Bereich der interna-tionalen Kooperation gelang es unserem Ver-band im Rahmen von eigenständig geführ-ten Verhandlungen mit den montenegrinischen Streitkräften die ange-ordnete Partnerschaft mit dem Gebirgsbatail-lon zu begründen und einen Dreijahresplan zur Unterstützung des Know-How Aufbaus und Sicherstellung ei-nes gegenseitigen Er-

fahrungsaustausches festzulegen. Diese erste Phase der konstruktiven Kooperation soll 2017 mit einer gemeinsamen Gebirgskampfübung im winterlichen Umfeld in Montenegro abgeschlossen werden.

Das letzte Quartal dieses Jahres begann mit der Durchführung der gebirgskampfbezogenen Fortbildung der neuausgemus-terten Unteroffiziere und Offiziere der 6. Jägerbrigade. Dabei verließ sich der Brigadekommandant ausschließlich auf die Gebirgskampfexpertise unsers Verbandes. Besonders die im Bereich JgB24(HGeb) erarbeiteten TTPs („Tactics, Techniques and Procedures“) für die Feuerunterstützung im Steilgelände, den Kampf am Seilgeländer und das Winkelschießen konnten eindrucksvoll die Themenführerschaft und das fachbezogene Engagement unserer Kämpfer vermitteln. In naher Zukunft wer-den wir neben der Repräsentation der Gebirgstruppe am Natio-nalfeiertag in Wien mit Schwergewicht den Fähigkeitsaufbau im Bereich integrierter Nutzung des Führungssystems PhoenixC2IS abschließen und diesen im Rahmen einer Führungssimulator-unterstützten Übung im Bataillonsrahmen unter Beteiligung un-serer internationalen Partner überprüfen. Die Detailumsetzung der Jahresplanung 15 sowie das Herstellen und Überprüfen der Assistenzfähigkeit unserer Lawineneinsatzkräfte, die Betei-ligung an der Katastrophenübung des Bezirkes LIENZ werden uns mit der Vorbereitung des ET JÄNNER bis zum Jahreswechsel binden.

In Vorbereitung auf die zu erwartende erhöhte Führungsleis-tung aller Kommandanten im Zuge der Umsetzung der Maß-nahmen zur ressourcenbedingten Umstrukturierung widmete sich das Offizierskorps unseres Verbandes eine Woche lang der Frage, wie das JgB 24(HGeb) zukunftsrobust auszurichten ist. Dabei entwickelten die Führungskräfte angeleitet durch exter-

nes Fachpersonal als ersten Schritt eines weiterzuführenden integrativen Crossfit, auch der Bataillonskommandant

Leistung gehört auf‘s Stockerl. Wertschät-zung: Anwesenheit des Brigadekomman-danten Brigadier Peter Grünwald bei der Siegerehrung in der Haspinger Kaserne.

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Prozesses eine Vision für unseren Verband und formulierte die abgeleite-ten Umsetzungsstrategien. Diese wurden im Zuge einer Stunde des Kom-mandanten dem Verband nach einer Lagedarstellung präsentiert und zur gemeinsamen, Ebenen-übergreifenden Detailbearbeitung der Inhalte an die Einheiten weitergegeben.

Hochgebirgsjäger, zum derzeitigen Zeitpunkt liegt die ressortinterne ge-plante Einsatzführung zur Anpassung der Struktur an die budgetäre Res-sourcenlage vor. Die politische Meinungsfindung auf Regierungsebene hat begonnen. Die Thematik wird im Nationalrat, dem nationalen Sicher-heitsrat und nicht zuletzt im Ministerrat bearbeitet. Neben den aktuell nachvollziehbaren Eckpunkten der Lage, den zugeordneten budgetären Mitteln, wird diese Meinungsfindung Auswirkungen auf die derzeitig vorliegenden Planungen haben. Erst nach dem Ministerratsbeschluss und der Umsetzung der Detailplanung im Ressort können wir konkrete Antworten auf die brennenden persönlichen und auftragsbezogenen Fra-gestellungen erwarten. In der Zwischenzeit gilt es wie immer die Lage nicht zu leugnen oder zu ignorieren, sondern getreu unserem Eid einen konstruktiven Beitrag zur Auftragserfüllung zu leisten. Für Sie heißt das, weitermachen wie bisher, die hohe Kompetenz und das zukunftsrelevante Leistungsport-folio unseres Kampfverbandes weiterzuentwickeln und sichtbar zu machen. Für mich und unsere Kom-mandanten heißt das, wie im Einsatz auch, im eige-nen Verantwortungsbereich den Auftrag unter mög-lichst geringen eigenen Verlusten umzusetzen. Dabei erwarten wir, dass unsere Expertise im Fachbereich gehört und uns entsprechend der österreichischen Auftragstaktik die nötige Handlungsfreiheit zugestan-den wird, um den Auftrag optimal für die Führung und die eigenen Soldaten unter Berücksichtigung der lokalen Umfeldbedingungen umzusetzen. Wir wer-den deshalb nicht die Lage bekämpfen sondern im Wege fachlich kompetenter Beurteilungsbeiträge die Umsetzungsplanung der eigenen Führung und der unserer Führungsebene zugeordneten zivilen Bedarfsträger konstruktiv unterstützen.

Das Alleinstellungsmerkmal der bewaffneten Macht eines Staates ist die Kapazität zur nötigenfalls gewalttätigen Willensprojektion der Regierung, die Treue zum Vaterland und der immanente Gehorsam.

Für uns Hochgebirgsjäger war es und muss es auch heute aus unserem Stolz und unserer inneren Haltung selbstverständlich sein …Treue und Gehorsam zu leisten!

Wir 24er fürchten uns nicht, wir 24er verzweifeln nicht, wir 24er handeln!

Voran unterm Edelweiß!

Ihr Bataillonskommandant

ROTT, Obstlt

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CC Commanders Challenge. Komman-danten aller Ebenen, aller Einheiten im kammer adschaftlichen Vergleichswett-kampf militärischer Basisfähigkeiten.

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Die „Pinzettn“, oft auch der „Pinzpanz“ (mit lafettiertem MG) war wohl der Inbegriff eines geländegängigen Fahr-zeuges. In (für heutige Be-griffe) unglaublicher Qualität gefertigt, für den härtesten Geländeeinsatz konzipiert, „ u n ka p u t t b a r “ , eine Legende.

Wie auch der Haf-linger wurde der Pinzgauer unter der maßgeblichen Leitung von Erich Ledwinka, dem Sohn des für die Tatra- und Steyr-Werke tätigen Hans Ledwinka, in Graz entwickelt.

Der Pinzgauer ist bei vielen militä-rischen Organisa-tionen im Einsatz. Nicht nur beim

Österreichischen Bundesheer sondern auch bei den Streit-kräften des Vereinigten Kö-nigreichs, der Schweiz, Sau-di-Arabiens, Jordaniens und vieler anderer.

Im Jahr 2000 wurde die Pro-

PINZGAUER

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duktion nach über 30.000 gebauten Exemplaren ver-schiedenster Versionen nach Großbritannien verkauft und dort von der Firma Automotive Technik weitergeführt.

2002 wird die britische Auto-motive Technik von der Armor Holdings übernommen.

2006 kauft die Armor Holding auch den Hersteller der US-Ar-my FMTV-Fahrzeuge, Stewart und Stevensson. Die FMTV haben als Basis den Steyr 12M18. 12M18 und Pinzgau-er sind somit wieder in einem Unternehmen vereint.

Am 31. Juli 2007 wird die Ar-mor Holding von British Aero-space übernommen und in BAe Systems AH Inc. umbe-nannt.

2008 wird die Fertigung und Entwicklung des Pinzgauers der British Aerospace-BAe Land Systems OMC, Benoni, Südafrika übergeben. BAe OMC, Südafrika fertigt somit den „alten“ Pinzgauer I und entwickelt und baut den neu-en Pinzgauer II.

Dieser Pinzgauer wurde in der 6-x-6-Version mit einem Steyr Motors M16 TCI Sechszylinder-Turbodieselmotor mit 145 kW konzipiert. Es handelt sich um den M1-Monoblockmotor, der schon zu Steyr-Daimler-Puch-Zeiten mit der Fünfzylinder-Version (M15) im Pinzgauer getestet wurde.

BAe OMC (=Olifant Manufac-turing Company) baut unter anderem Panzer, gepanzerte Fahrzeuge und geländegängi-ge Fahrzeuge.

In Großbritannien verbleibt nur ein Ersatzteillager mit ca.

25 Mitarbeitern.

Die Firma Ricardo Ltd. in Eng-land baut eine neue Karosse-rieversion des Pinzgauers.

Der Pinzgauer wurde in vielen verschiedenen Ausführungen produziert, und zwar in erster Linie für das Militär. Die erste Baureihe (710/712) wurde von 1971 bis 1985 ausschließ-lich mit einem luftgekühlten Vierzylinder-Reihenmotor ge-baut (Puch-Eigenentwicklung: 2,5 l mit 62–66 kW, in der Zivilausführung 2,7 Liter, 76 kW mit K-Jetronic). 1985 wur-de das Fahrzeug komplett überarbeitet (716/718) und auf Dieselmotoren umge-stellt. Begonnen wurde mit einem flüssigkeitsgekühlten Turbodieselmotor (2,4-Liter-Sechszylinder-Turbodiesel (VW LT) 85 kW mit LLK). Ab 2003 wurde dieser von einem 2,5-l-5-Zylinder (VW-Turbo-Diesel) ersetzt. Die Benzinmodelle sind mit einem 5-Gang-Schalt-getriebe ausgestattet. Die Sechszylinder-Turbodiesel-Modelle (1985-2003) waren von Beginn an wahlweise mit einem 5-Gang-Schaltgetriebe oder einem 4-Gang-Automa-tikgetriebe lieferbar.

Autor: Vzlt Boris Kurnik, Foto: Kurnik/Wi-kipedia.de

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www.doppeladler.com

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Entsprechend der nationalen außenpolitischen Ambition unterstützen Teile des Bun-desheeres seit geraumer Zeit im Rahmen der Balkan-Initiative den Wiederaufbau und Know-How Gewinn der Streitkräfte von Montenegro.

Besonders in Bezug auf die Gebirgsbeweglichkeits- und Gebirgskampfexpertise wurde durch das Gebirgskampfzen-trum Unterstützung in der Ausbildung der qual. Kader und Errichtung von Ausbil-dungsanlagen in der Republik Montenegro geleistet. Gemäß Phasenplanung der Balkan-Initiative wurde der erste Arbeitsabschnitt, jener der Unterstützung der Streitkräfte Montenegros mit einer bina-tionalen Evaluie-rungsübung des dortigen Gebirgs-jägerbataillons (GebJgB/MNE)ab-geschlossen. Da-bei stellte Öster-reich den Kdt des Exercise Control Center (EXCON), eine Sicherheits-zelle, S2 und S3 im gemischten Ba-taillonskomman-do, sowie Erkun-dungstrupps für die Einheiten des GebJgB/MNE und zeichnete für die gesamte taktische Übungsleitung inklusive koopera-tiver Vorbereitung der Übung verant-wortlich. Unterzeichnung des Kooperationsabkommens der beiden Bataillons-

kommandanten.

Montenegrinische Infanterie bei einer Übung in Kroatien.

WIR 24er

International relevante Gebirgsexpertise

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Montenegro (serbokroatisch Црна Гора/Crna Gora, al-banisch Mali i Zi) ist eine Republik an der südöstlichen Adriaküste in Südosteuropa. Sie grenzt an Kroatien, Bosni-en und Herzegowina, Serbien, Albanien sowie an Kosovo. Nachdem Montenegro nahe-zu 90 Jahre zu Jugoslawien gehört hatte, wurde es am 3. Juni 2006 erneut unabhän-gig. Der Balkanstaat ist mit etwa 625.000 Einwohnern und einer Fläche von 13.812 Quadratkilometern einer der kleineren Staaten Europas – flächenmäßig etwas kleiner als Schleswig-Holstein. Die Hauptstadt ist Podgorica. Hauptwirtschaftszweig ist der Tourismus an der monteneg-rinischen Küste. Montenegro ist Mitglied der Vereinten Nationen, der WTO, der OSZE und des Europarates. Zudem ist Montenegro Beitrittskandi-dat der Europäischen Union.Die Montenegrinischen Streitkräfte bestehen aus der Armee, der Marine und der Luftwaffe. Die Montene-grinische Armee ist im Mai 2006 aus dem in Podgorica stationierten Armeekorps der gemeinsamen Serbisch-Mon-tenegrinischen Armee hervor-gegangen. Die gemeinsame Marine wurde von Monteneg-ro übernommen, soll aber zu einer kleinen Küstenwache reduziert werden. Die Mon-tenegrinische Armee verfügt noch über 61 T-55 Panzer, die aus Kostengründen stillgelegt worden sind, und ca. 300 Artilleriegeschütze. Die Perso-nalstärke liegt bei 6500.

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Für die folgende Phase der Zusammenarbeit wurde durch BMLVS angeordnet den MNE Kräften ein Partnerbataillon zugeordnet, um vor allem die Truppenausbildung im Bereich der Gefechtstechnik und Taktik zu intensivieren, die gebirgstechnische Einzel-ausbildung weiter zu unter-stützen und gegenseitigen Erfahrungsgewinn zu fördern. Aufgrund der bereits im Zuge der Unterstützungsphase auf-gebauten Kontakte durch den damaligen Kdt EXCON, Obstlt ROTT, wurde diese Aufgabe den 24ern zugeordnet.Unser Verband führte nun im Rahmen 4-tägiger „Expert Talks“ in Montenegro die grundlegenden Absprachen durch und verhandelte ein in erster Phase auf 3 Jahre aus-geplantes Kooperationspro-gramm mit unserem Partner. Schwergewicht ist die ausbil-dungs- und übungstechnische Vorbereitung einer gemeinsa-men Übung im Winter 2017 in den montenegrinischen Bergen. Gebirgstechnische Unterstützung im Ausbau eines neuen Gebirgsübungs- und Gebirgsschießplatzes, die Vorbereitung der Teilnehmer an den HHGS Lehrgängen, Integration von MNE-Ele-menten in der spezialisierten Gebirgsausbildung unseres Verbandes, Integration von militärischen und zivilem Füh-rungspersonal bei den inte-grierten Übungen zum Assis-tenzeinsatz-Katastrophenhilfe Lawine und bei Gefechts-übungen des Bataillons sowie die Entsendung von Mobile Training Teams (MTT) wurden festgelegt.

Zur Nutzung der besonderen Expertise der MNE Gebirgs-

jäger im Überwinden der zahlreichen Schluchten und Gebirgsgewässer wurde die Durchführung eines Pilot-lehrganges zum gefechts-technischen Überwinden von Schluchten beschlossen. Dabei soll die Wildwasseraus-bildung der SdTrspElemente Wasser der MNE GebJgKp mit der gebirgstechnischen Expertise im Seilbahnbau und der Anlage von Kransys-temen verbunden und in ein gefechtstechnisches Konzept übergeführt werden, sodass nach Erstellung der relevan-ten Tactics, Techniques & Procedures (TTP) der Bereich des gefechtstechnischen Überwindens von wasserfüh-renden Gebirgshindernissen umfassend abgedeckt werden kann. Nach dem Pilotlehrgang 15 soll in 3 weiteren gemein-samen Lehrgängen in Monte-negro die Expertise in unser Bataillon integriert werden.Mit dieser konkreten Initiative zur aktiven Kooperation ist es unserem Verband gelun-gen, die erklärten 24er Ziele „Aufbau von international relevanter Gebirgskampfex-pertise“ und „Nationale The-menführerschaft im Gebirgs-kampf“ weiter zu forcieren.

Autor/Foto: Obstlt Bernd Rott

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Bis zu Beginn des vorletzten Jahrhunderts war die Führung eines Krieges im Gebirge mehr als abwegig, da weder die Versorgung noch die Ausbildung noch das benötigte Material dafür vorhanden waren. Das schroffe Gelände, schnell wechselnde Witterung, Kälte und Eis, Lawinen und Muren, aber auch die Kargheit des Bodens verhinderten in der Regel den Krieg im Gebirge. Zwar überquerten schon zu Zeiten Alexander des Großen ganze Heere

Bergketten, aber Kampfhandlungen wurden dort tunlichst vermieden. Auch Clausewitz be-zeichnete das Gebirge noch als Nebenkriegs-schauplatz, auf dem keine wichtigen Entschei-dungen erzielt werden könnten. Sich ändernde Umfeldbedingungen erforderten die Ausprä-gung von Truppenspezialisierungen.

Spezialisierte Infanterie: Gebirgsjäger, Fall-schirmjäger, Grenadiere, ...

Ge birgsjäger

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Zu den Kernaufträgen der Gebirgsjäger gehö-ren die militärische Landesverteidigung, der Schutz von kritischer Infrastruktur im Zuge Sicherheitspolizeilicher Assistenz, Einsätze zur Katastrophenhilfe inklusive Rettungseinsätze und die Leistung qualifizierter Unterstützung ziviler Stellen im Gebirge.

Seit Aufstellung des Bundesheeres der zweiten Republik mussten sich die österreichischen Gebirgsjäger immer wieder bei Einsätzen ver-schiedenster Art im In- und Ausland bewähren. In der Zeit des kalten Krieges wurden die Ge-birgsjäger in der Ungarn-Krise 1956 zwischen Oktober und Dezember zur Grenzsicherung eingesetzt. Während der Tschechenkrise 1968 verstärkten die Gebirgsjäger im Zuge einer Teil-alarmierung des Bundesheeres die Garniso-

nen nördlich der Donau und befanden sich für mehrere Wochen im Bereitschaftsstatus. Im Juni/Juli 1991 gehörten Gebirgsjäger zu den Truppenteilen, die nach Eskalation der Ereig-nisse in Jugoslawien entlang der Staatsgrenze in der Steiermark und Kärnten und im Burgen-land zum Einsatz kamen. Aber nicht nur zu Krisenzeiten kamen die Gebirgsjäger zum Ein-satz. 1967 übernahmen sie im Rahmen eines Sicherheitspolizeilichen Assistenzeinsatzes die Sicherung der österreichischen Südgrenze in Tirol. Ebenfalls im Rahmen von SiPolAssE kamen sie ab 1990 immer wieder zur Grenz-raumüberwachung an der Ostgrenze. Über die Jahre absolvierten die Gebirgsjäger auch zahl-reiche Katastropheneinsätze, z.B. Hochwasser oder Lawinenunglücken.

Ge birgsjäger

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Spezialisierte Infanterie

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WIR 24er

Erkennbarer Nutzen für die Heimat

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in Bosnien und Kosovo in kürzester Zeit zur Verstärkung der dort befindlichen Kräfte in Marsch gesetzt werden.

Gliederung

Ein Hochgebirgs-Jägerbataillon gliedert sich in eine Stabskompanie, eine Kampfunterstüt-zungskompanie und 3 Jägerkompanien. Die Jägerkompanien wiederum gliedern sich in ein Führungs- und Versorgungselement, drei Jäger-züge und einen Panzerabwehrlenkwaffenzug. Als Besonderheit verfügt jede Jägerkompanie über einen Alpinerkundungstrupp mit Heeres-bergführern (HBF). Die HBF des Trupps beraten den Kommandanten in gebirgstechnischer Hinsicht und fördern durch ihren Einsatz die gefechtstechnische Beweglichkeit im Hochge-

Im Zuge von internationalen Friedensunter-stützenden Einsätzen kamen österreichische Gebirgsjäger immer wieder im Nahen Osten und auf dem Balkan zum Einsatz. Im Jahr 2005 wurden Gebirgsjäger im Zuge der ISAF Mission in Afghanistan in der Provinz Rustaq eingesetzt. In den vergangenen Jahren stellten Gebirgsjäger immer wieder Teile der Operatio-nal Reserve Force (ORF). Die ORF können im Falle eines Wiederaufflammens der Konflikte

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birge. Die fehlen-de Artilleriekom-ponente in der Gliederung der Hochgebirgsjäger wird durch eine ei-gene Kampfunter-stützung in Form eines Granatwer-ferzuges ersetzt. Dieser ist doppelt ausgestattet und verfügt über 81 mm mittleren GrW 82 und den 120 mm schweren GrW 86. Weiters verfügen die Kampfunterstüt-zungskompanie über einen Aufklä-rungszug, einen Pionier- und ABC-Aufklärungs-zug sowie einen Panzerabwehrlenkwaffenzug.

Neben den klassischen Infanterie aufgaben beherrschen die Soldaten des Bataillons alle Fähigkeiten die für das Führen des Gefechts der verbundenen Waffen im gebirgigen Gelän-de und Hochgebirge benötigt werden. Außer-dem sind die Soldaten speziell für den Kampf in urbanem Gelände ausgebildet.

Ausbildung

Der Einsatz von Soldaten in gebirgigem Gelän-de und Hochgebirge erfordert eine spezielle Ausbildung und ein gewisses Maß an Leidens-fähigkeit. Diese Fähigkeiten zum Kampf und zum Überleben in schwierigem Gelände und unter extremen Witterungsverhältnissen.

Im Zuge der Truppenalpinausbildung werden den Gebirgsjägern das nötige Wissen und die nötigen Fertigkeiten vermittelt, um Aufträge im gebirgigen Gelände durchführen zu kön-nen. Zur Ausbildung gehören unter anderem fordernde Gebirgsmärsche mit Orientierungs-aufgaben mit Waffen und Ausrüstung im Sommer als auch im Winter, das Überwinden schwieriger Geländeteile, das Wissen wie man seine Kampfkraft auch unter extremsten Be-dingungen erhält, das Erhalten der Einsatzbe-reitschaft der Waffen und Ausrüstung, die Zu-

Panzerabwehrlenkwaffe BILL 2000 und mittlerer Granatwer-fer 81 werden jeweils durch einen Trupp bedient. Ausbil-dungsintensiv und taktisch anspruchsvoll.

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sammenarbeit mit Hubschraubern und Tragtieren, Besonderheiten des Feuerkampfes z.B. Winkelschie-ßen, Biwaks im Hochgebirge, das Verhalten bei alpi-nen Gefahren, der Einsatz und die Verwendung spez. Gerätes wie Klet-ter-, Eis- und Schi-ausrüstung, Suche und Bergung Ver-schütteter nach Lawinen, Erste Hilfe und Trans-port Verwundeter. Die Gebirgskampfausbildung bildet somit eine Kombination aus Gefechtsausbildung und Ge-birgsausbildung.

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Schwerer Scharfschützentrupp mit SSG HS.50. Foto: ÖBH

Ausbildung zur Zusammenarbeit mit Hubschraubern, z.B. am Hubschrauber Aluette III

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Einsatz

Die Rolle der Gebirgstruppe in Verbund der Streitkräfte ist auf-grund ihrer Spezia-lisierung der Grenz-bereich zwischen konventionellen Truppen/Verfahren und Gefechtstech-niken, die in Öster-reich lange Zeit unter dem Sammel-begriff „Jagdkampf“ geführt wurden. Dabei ist die klare Trennung zwischen spezialisierter In-fanterie und Spe-zialeinsatzkräften hervorzuheben. Für die Streitkräfte erhöht die Verfüg-barkeit qualifizierter

Vorbereitung auf internationale Einsätze: z.B. Ausbildung zur Eindämmung von Eskalation Croud and Riot Control (CRC) für den Kosovo-Einsatz.

Aufklärung auch bei Nacht und schlechter Sicht erfordert moder-ne Mittel.

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Das bewährte Maschinengewehr 74, Panzerabwehrrohr KG und das Browning M2 überschwere MG sind die Varianten der Feue-runterstützung des Bataillons.

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Gebirgsjäger den Rahmen der Handlungsoptionen – ex-tremes Gelände kann in die Einsatzführung einbezogen werden.

Um Gebirgstruppen erfolg-reich einsetzen zu können, bedarf es entsprechend für Gebirgskampf geeignete „Force multiplier“ (Aufklä-rungsmittel, Fliegerabwehr, Beobachter, …). Derartige „Enabler“ sind entweder von vornherein für den Gebirgs-kampf zu qualifizieren, oder zeitgerecht vor dem Einsatz einer entsprechenden Quali-fizierung zuzuführen.

Trotz vieler Gemeinsamkei-ten gibt es doch auch eklatante Unterschiede in den etwa zwölf Brigaden der europäischen

Gebirgstruppe, vor allem in der Fahrzeugaus-stattung bzw. den schweren Waffen. Dennoch stehen alle Verbände vor einer gemeinsamen,

großen Herausforderung, dem Er-halt, beziehungsweise Ausbau der Gebirgsexpertise.

Jede Nation verfügt über ausge-prägte Stärken, ist gleichzeitig jedoch Einschränkungen unterwor-fen. Im Rahmen einer sogenannten „Mountain Training Initiative“ wird Österreich eine führende Rolle in Europa übernehmen. Wenn die Gebirgstruppen mehrerer Länder ihre Ressourcen (Übungsflächen, Waffensysteme, Fahrzeuge, …) zu einem gemeinsamen Einsatzrah-men zusammenfassen, darf man sich neben allgemeinen Synergie-effekten vor allem erwarten, dass Gebirgstruppen als „Wirkverbund“ auf hohem Niveau ausgebildet sind.

Autor/Foto: Vzlt Boris Kurnik

Bild o.: ABC-Kampf-unterstützung durch die hochqualifizierten Spezialisten der ABC-Aufklärer.Bild li.: Erkundungs-boote der Pionierauf-klärer erhöhen die taktischen Bewe-gungsmöglichkeiten.

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Bei Naturkatastrophen ist das Bundesheer zur Stelle – bei Hochwasser, Waldbränden, Sturmschäden und im Schneechaos. Unter dem Titel „Schutz und Hilfe“ gibt es jetzt eine spezielle Ausbildung für Grundwehrdiener: Die Katastrophenhilfe. Sie ist eines von vier wählbaren Ausbildungsmodulen.

www.facebook.com/bundesheer

Unser Heer schütztund hilft!

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Bei Naturkatastrophen ist das Bundesheer zur Stelle – bei Hochwasser, Waldbränden, Sturmschäden und im Schneechaos. Unter dem Titel „Schutz und Hilfe“ gibt es jetzt eine spezielle Ausbildung für Grundwehrdiener: Die Katastrophenhilfe. Sie ist eines von vier wählbaren Ausbildungsmodulen.

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Unser Heer schütztund hilft!

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Im Zuge der integrierten Ar-beit der Bataillonsexperten im Rahmen der Expert Talks unseres Kampfverbandes, konnte das Zielverfahren der Scharfschützen für den Feuer-kampf im Steilgelände erfolg-reich an die Notwendigkeiten der Feuerunterstützung der Maschinenwaffen des Verban-des angepasst werden. Die Notwendigkeit einer erhöhten Erstschusstrefferwahrschein-lichkeit der Maschinengeweh-re ergibt sich aus dem stark gegliederten Einsatzgelände im Hochgebirge, da Kämme und Rücken und Blockgelän-de, so sie richtig genutzt wer-den, die Möglichkeit bieten, sich nach der Feuereröffnung rasch der Feuerwirkung zu entziehen. Ein Heranschießen unter Beobachtung der Tref-ferlage der Garben bedeutet somit einen vermeidbaren Nachteil.Unter Nutzung eines MilDot Masters (Schublehre zum Er-mitteln der Aufsatzstellung aus gemessenem Winkel und ermittelter Zielentfernung, sie-he Bilderserie 1 - 3) in seiner durch Vzlt Tagger StbKp/24 und OWm Schmölzer KUKp/24 modifizierten Form und Inte-gration eines einfachen Win-kelmessers wurde ein feld-taugliches Gerät zur Erhöhung der Erstschusstrefferwahr-scheinlichkeit im Feuerkampf steil bergab bzw. bergauf ge-schaffen. Durch die Innovationskraft und das Engagement unse-rer Spezialisten konnte ein weiterer Beitrag zur Erhöhung der Einsatzeffizienz unseres Kampfverbandes geschaffen werden.

Autor: Obstlt Bernd Rott, Foto: OStWm Gerald Ortner

WIR 24er

Nationale Themenführer-schaft im Gebirgskampf

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1960 Gründung der Sektion Schießen des Heeressportverein Lienz (HSVL).Senfter Emil und Leitner Gebhard sind noch immer aktive Gründungsmitglieder. Seither konnten mehrere Landes- und Staatsmeister-titel mit Luftdruck-Gewehr und –Pistole, Klein-kaliber-Gewehr sowie Großkaliber-Freigewehr durch unsere Mitglieder erzielt werden und unter anderem wurden die Biathlon-Staatsmei-sterschaft 1985, sowie mehrmals die Staats-meisterschaft im 300 Meter Gewehr-Schießen durch unsere Sektion durchgeführt. In dieser Zeit wurde auch unser Schießkeller, mit sechs 10 Meter-Luftdruckständen, in der Haspinger-Kaserne errichtet. Seit 2013 führen wir regelmäßig Großkaliber-Schießen am Bundesheerschießplatz LAVAN-TER FORCHA durch, wo auf bis zu 10 Ständen mit Langwaffen bis zum Kaliber 7,92mm bis auf eine Entfernung von 300 Meter und paral-lel dazu mit Faustfeuerwaffen auf 10, 15 und 25 Meter bis zum Kaliber 9mm geschossen werden kann. Dadurch wird den Jägern und Sportschützen unter unseren Mitgliedern nicht nur die Möglichkeit des Trainings, son-dern vor allem das Festigen der persönlichen Handhabung unter Einhaltung der Sicherheits-bestimmungen ermöglicht. Weiters ist hier eine Blattform geschaffen worden, wo Legal-Waffenbesitzer über Neuerungen im Bezug auf Waffen- und Munitionstechnik, sowie Änderun-gen im Waffengesetz informiert werden und auch Hilfe bei waffenrechtlichen und -techni-schen Fragen geboten bekommen. Aufgrund der in letzter Zeit, einseitigen und mit Masse negativen Berichterstattung in den Medien im Zusammenhang mit Schusswaffen ist es uns

ein weiteres Anliegen, die Akzeptanz in der Be-völkerung für den Schießsport zu fördern und auch Aufklärungsarbeit in diesen Belangen zu leisten. Es ist ein Ziel unserer Sektion, Personen, die Berührungsängste mit Schusswaffen haben, diese Scheu zu nehmen und ihnen zu vermit-teln, dass das Sportschießen eine durchaus salonfähige Sportart ist, bei der es in erster Linie auf Konzentration und das Zusammen-führen verschiedenster Einflüsse ankommt. Das gelingt uns durch das Durchführen von Luftdruckschießen im Rahmen von Tagen der Schulen sowie durch das Ermöglichen von Großkaliber-Schießen mit Leihwaffen für Mit-glieder, die im Umgang mit Schusswaffen nicht geübt sind, oder selbst keine Schusswaffe besitzen. Hiefür stehen in unserer Sektion Be-rufswaffenträger aus Militär und Polizei sowie Büchsenmacher und Waffenhändler zur Verfü-gung, die sich jederzeit gerne bereit erklären, Einsteigern in diesem Sport mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Dieses Angebot wurde und wird sehr gut angenommen, wodurch unsere Sektion mittlerweile auf eine beträchtliche Mitgliederzahl angewachsen ist. Wir haben mittlerweile Schützen aus allen Sparten des Schießsports in unserer Sektion vertreten. Dazu zählen von Luft- über Kleinkaliber-, Ordo-nanz- und Großkaliber-, bis hin zu Präzisions-schützen. Um den verschiedenen Bedürfnis-sen gerecht werden zu können, sind wir auf die Mitarbeit aller militärischen Dienststellen in der Garnison LIENZ angewiesen. An dieser Stelle gebührt unser Dank dem Schießplatzpersonal, dem Militärkommando TIROL sowie dem Hochgebirgs-Jägerbataillon 24, die uns die Möglichkeit bieten, auf einem militärischen Schießplatz mit Privatwaffen zu schießen, uns immer tatkräftig bei allen Vorha-ben im Rahmen ihrer Möglichkeiten unterstüt-zen und jederzeit ein offenes Ohr für unsere Anliegen haben. Dass diese Unterstützung nicht selbstverständlich ist, zeigt schon allein die Tatsache, dass nicht nur Waffenbesitzer aus dem Raum OSTTIROL / OBERKÄRNTEN bei uns Mitglied sind, sondern sogar Schützen

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aus dem Raum VILLACH regelmäßig an unse-ren Trainingstagen teilnehmen. Das ist darauf zurück zu führen, dass am Schießplatz gleich-zeitig in unmittelbarer Nähe sowohl mit Lang-waffen auf nahe und bewegte, als auch mit Kurzwaffen auf kurze Entfernung geschossen werden kann. Diese Möglichkeit und die Aus-stattung des Schießplatzes allgemein suchen in Österreich ihres gleichen. Das spiegelt sich darin wider, dass der HSV-WIEN und HSV-WIE-NER NEUSTADT, als auch das Leistungskader der österreichischen Sportschützen regelmä-ßig in LAVANT trainieren. Da der Schießplatz LAVANTER FORCHA ein behördlich genehmigter Schießplatz ist, ist es möglich, dass auch Per-sonen, gegen die kein Waffenverbot vorliegt und die nicht im Besitz eines waffenrechtli-chen Dokumentes sind, mit Leihwaffen der Ka-tegorie B (genehmigungspflichtige Schusswaf-fen), unter Anleitung, erste Erfahrungen zu sammeln. Dadurch können Leute, die mit dem Gedanken spielen, sei es zu Sport-, Jagd-Zwecken oder zum Bereithalten zur Selbstver-teidigung, eine Schusswaffe zu kaufen, bereits im Vorfeld verschiedenste Waffen testen und dadurch die für sie ideale Waffe heraus filtern, ohne Fehlinvestitionen tätigen zu müssen, sowie von Anfang an die Sicherheitsbestim-mungen und die Abläufe am Schießplatz ein-zuhalten lernen. Seit 2014 bieten wir auch Trainingsmöglichkeiten speziell für das IPSC- Schießen (International Practical Shooting Con-

federation), unter Einhaltung der militärischen Vorschriften und der Schießplatzordnung, an. Diese Sportart erfährt in Österreich in den letzten Jahren immer mehr Zuwachs. Schie-ßen nach IPSC ist eine Art des dynamischen Pistolen-Schießens, bei der es auf Präzision, Kraft und Schnelligkeit ankommt. Dabei wer-den im Gegensatz zum „Combat Schießen“ keine taktischen Szenarien dargestellt, weder menschliche Silhouetten verwendet, noch aus Deckungen geschossen, sondern die Lage der Ziele ist dem Schützen jederzeit bekannt und dieser legt sich selbst, im Vorfeld, eine Strate-gie zurecht, in welcher Reihenfolge die Ziele beschossen werden. Die durch die Treffer er-zielten Punkte werden durch die benötigte Zeit dividiert, somit erhält man die Endpunktezahl für die Wertung. Hier gewinnt also derjenige Wettkämpfer, der schnellstmöglich präzise Treffer landet. Da hier die Geschwindigkeit ne-ben der Präzision eine wesentliche Rolle spielt, wird auf die Einhaltung der Sicherheitsbestim-mungen höchster Wert gelegt. Man kann hier also ohne Übertreibung von der Königsdisziplin im Faustfeuerwaffen-Schießen sprechen. Heu-er ist unsere Sektion bei mehreren Jagdschie-ßen, diversen Luftgewehrschießen, Tiroler- und Kärntnermeisterschaften, IPSC-Bewerben sowie, worauf wir besonders stolz sind, bei der Weltmeisterschaft im 300 Meter Freigewehr-Schießen, durch Mitglieder vertreten.Autor: StWm Andreas Leiter

150 Jahre Technologieunterschied. Im Vordergrund: Perkussi-onsrevolver aus dem amerikanischen Bürgerkrieg, Remington New Model Army von Emmerich Gschiel. Im Hintergrund mo-dernste Technik Glock 19.

Schießtermine und Aktuelles auf der Facebookseite

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Im Sommer 1717 besuchte die gerade 18 Jahre junge Gräfin Maria Franziska zu Dornbirn den kleinen, dem Bistum Salzburg angehö-renden, Bauernort Matrei im heutigen Osttirol. Matrei, am Südfuß der Hohen Tauern, eingezwängt zwischen dem Großvenediger und dem Großglockner, war schon unter den Rö-mern bewohnt. Auf die Grundmauern eines Castellos wurde das bei Matrei gelegene Schloss Weißenstein gebaut. Die junge Gräfin zu Dornbirn hielt im nahe gelegenen Schloss zu Lienz Hof. Sie liebt solche Repräsentationsreisen nicht, sie sehnte sich nach Wien zu-rück, zu den Empfängen, den Theatern, Konzerten und natürlich zu den vielen Bällen, auf denen sie umworben wurde. Seitdem sie nun in Lienz war und jedes Mal, wenn sie in das düstere Tal von Matrei schaute, gruselte es sie vor dem Besuch. Auch die Bauern in Matrei schauten ängstlich und nervös auf den bevorstehenden Besuch. Vor vierzehn Tagen erfuhren sie, dass die Herrschaft bei ihnen einen Besuch abstatten wolle. Wieder kommt so eine franzö-sisch Sprechende mit ihren umständlichen Kleidern vorbei, dachten die Bauern, „oh Herrgott sackra, jetzt wird wieder so ein Umstand g’macht“. Ein vorausgeeilter Hofhalter erklärte ihnen streng, dass die Gräfin ihre leibeigenen Bauern treffen wolle, sie würde deutsch mit ihnen sprechen, das sei neu und modern und von der Kaiser-lichen Hoheit ausdrücklich erwünscht. Alle mögen sich doch gefäl-ligst etwas hoffertig herausputzen, ihre bestes Gewand anziehen und ja ein Geschenk für die Gräfin nicht vergessen. Er wusste, dass die Bergbewohner etwas einfältig, schwerfällig, stur, oft schroff Hul-digungsgeschenk für die Gräfin vergessen sollten. Nun war der für alle unliebsame Tag gekommen. Die Gräfin erschien mit ihren sie begleitenden Kutschen. Weiter geht‘s auf www.about.me/gebirgs-jaeger24 ...

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Wie kam das Edelweiß zu seiner Berühmtheit?Amüsante Geschichte eines anonymen Autors. Fortsetzung auf www.about.me/gebirgsjaeger24

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