Pius-Hospital Oldenburg - EINFACH GUT SCHLAFEN · 2020. 9. 21. · das Pius-Hospital bedeutet,...

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Winterausgabe 2019/20 DAS MAGAZIN DES PIUS-HOSPITALS OLDENBURG Forschung & Lehre: MIKROCHIRURGIE-KURS MIT FEINGEFÜHL FÜRS AUGE PET/CT: KRANKMACHER IM KÖRPER ERKENNEN Pflege: GENERALISTISCHE AUSBILDUNG EINFACH GUT SCHLAFEN GRATIS FÜR SIE zum Mitnehmen

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Winterausgabe

2019/20

DA S M AG A Z I N D E SP I U S - H O S P I TA LS

O L D E N B U R G

Forschung & Lehre: MIKROCHIRURGIE-KURS

MIT FEINGEFÜHL FÜRS AUGE

PET/CT: KRANKMACHER IM KÖRPER ERKENNEN

Pflege: GENERALISTISCHE AUSBILDUNG

EINFACH GUT

SCHLAFEN

GRATIS FÜR SIEzum Mitnehmen

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Cafeteria im Atrium, Georgstraße 12, 26121 Oldenburg ÖFFNUNGSZEITEN: montags bis freitags 8.00-18.30 Uhr, samstags, sonn- und feiertags 8.30-18.00 UhrInformationen über unseren PARTYSERVICE erhalten Sie im Internet unter www.promercante.de oder

im persönlichen Gespräch mit Küchenchef Jürgen Reinert unter Tel. 0441 229-11 40

Genießen Sie mittags unsere Spezialangebote von der Grillstation

Darf’s noch etwas mehr sein? Die Cafeteria im Atrium lockt mit ihren frisch zubereiteten Mittagsmenüs viele Besucher und Mitarbeiter an. Das Angebot aus saisonaler Hausmannskost, internationalen Klassikern und vegetarischen Schmankerln wechselt täglich und kann nach Belieben kombiniert werden. Zusätzlich bereiten wir

mittags an unserer Front-Cooking-Station vor Ihren Augen beliebte Gerichte wie Gyros mit Pommes, Pizza, Hamburger oder Currywurst frisch zu. Mit täglichem Salat- und Frühstücksbüfett, weiteren warmen Gerichten

und Snacks, Süßspeisen und Obst ist auch in den Morgen- und Abendstunden für das leibliche Wohl im Pius-Hospital gesorgt. Aktuelle Mittagskarte unter www.pius-hospital.de

„MittagSpezial“

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vermutlich kennt jeder von Ihnen diese Situation: Obwohl Sienormalerweise seit Stunden schlafen müssten, wälzen Sie sichnachts im Bett hin und her und finden keine Ruhe. Der Schlafwill einfach nicht kommen, obwohl Sie sich sehr müde und erschöpft fühlen. Das Gedankenkarussell kreist unablässig, Sie kommen ins Grübeln – eine erholsame Nacht können Siejetzt vergessen, der kommende Tag wird sicherlich ein Graus.Was manchen Menschen hin und wieder passiert, kann für andere, sobald es dauerhaft auftritt, zur großen seelischenund körperlichen Belastung werden. Bestimmte Erkrankungenverursachen ihrerseits einen schlechten Schlaf, sodass irgend-wann Ursache und Wirkung verschwimmen. Eine gründlicheUrsachenforschung ist dann gefragt. Behandlungsbedürftigsind hierzulande, so schätzt die Deutsche Gesellschaft fürSchlafforschung und Schlafmedizin (DGSM), circa zehn Prozentder Ein- und Durchschlafstörungen. Mehr zum Thema lesenSie in unserer Titelgeschichte „Einfach gut schlafen“.

Ob als Bettlektüre oder einfach zwischendurch haben wir weitere News in dieser Pia-Ausgabe für Sie zusammengestellt.Wir berichten zum Beispiel über unsere frisch sanierte Zentral-küche, über das Neueste aus Forschung und Lehre der Univer-sitätskliniken, stellen Ihnen das bildgebende Verfahren desPET/CT vor und werfen einen Blick in die „Wäschekammer“des Pius-Hospitals.

Ein interdisziplinäres Expertenteam aus dem Pius hat sichaußerdem daran gemacht, das „Sterben im Krankenhaus“ zu thematisieren. Der ausführliche Artikel zeigt auf, dass dieBegleitung sterbender Patienten und ihrer Angehörigen auchfür Pius-Mitarbeiter immer eine besondere Situation darstellt.

Ein weiteres Thema, das die Gesundheitslandschaft inDeutschland zurzeit intensiv beschäftigt, ist die Einführungder sogenannten generalistischen Pflegeausbildung ab 2020.Was dies für die zukünftigen Auszubildenden, aber auch fürdas Pius-Hospital bedeutet, lesen Sie in der Rubrik „Pflege“.

Herzliche GrüßeIhr pia-Redaktionsteam

Bitte beachten Sie, dass mit einigen der verwendeten Bezeichnungenwie zum Beispiel „Mitarbeiter“ oder „Patienten“ in diesem Heft nichtnur die männliche Form gemeint ist, sondern alle Geschlechter gemeintsind. Das Weglassen geschlechtsspezifischer Bezeichnungen soll keineswegs diskriminieren, sondern lediglich einen ungestörten Lesefluss gewährleisten.

Liebe Leserinnenund Leser,

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26Inhalt 4 Schlaflabor – Einfach gut schlafen 8 Nächtliches Auf-wachen ist ganz normal! 10 Kurz notiert 16 AktionstagLunge 17 50 Jahre Mondlandung 18 Verwachsungennach gynäkologischen Eingriffen vermeiden 19 Uni -versitätsmedizin Oldenburg: Zwei neue Berufungen 20 Mit Feingefühl fürs Auge 22 Mit Zweitmeinung aufNummer sicher gehen 24 Notaufnahme: Patienten mitschwerer Atemnot haben Vorrang 26 Pius-Zentralküche –Alles frisch für die Zukunft 29 Wenn ein geliebterMensch (im Krankenhaus) stirbt 34 PET/CT-Technik 36 Pflege: Generalistische Ausbildung 38 Gestatten:Alexander Westendorf 39 Arbeiten im Pius-Hospital –Wäsche service 40 In Kontakt mit „Ihrem“ Pius

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Medizinischer Campus Universität Oldenburg

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Wunden heilen vor allem, wenn wir schla-fen. Das Immunsystem regeneriert sich.Und das Gehirn kann nur im Schlaf Erleb-nisse des vergangenen Tages verarbeiten.Denn nur dann kann es neues Wissen ausdem Kurzzeitspeicher in das Langzeitge-dächtnis einschreiben. Man kann also tat-sächlich sagen, dass der Mensch im Schlaflernt. Wie die meisten anderen Lebewe-sen auch, haben Menschen einen 24-Stun-den-Rhythmus, der sich am ewigen Wech-

sel von Sonnenauf- und -untergang orien-tiert und durch Hormone präzise reguliertwird. Am Abend, wenn es dunkel wird,schüttet die Zirbeldrüse im Gehirn ver-stärkt das Hormon Melatonin aus, das denKörper nach und nach in den Schlafmodusversetzt. Die Herzfrequenz und die Kör-pertemperatur sinken – und schließlichschlafen wir ein. Morgens, schon einigeZeit, bevor wir aufwachen, stoppt die Me-latonin-Produktion. Stattdessen wird das

„Carpe diem“ lautet ein lateinischer Sinn-spruch, „nutze den Tag“; eine Aufforde-rung, jeden Tag des Lebens als ein Ge-schenk zu betrachten und die Stunden eines Tages bestmöglich zu nutzen. Vordiesem Hintergrund erscheint es wie rei-ne Zeitverschwendung, dass der Menschrund ein Drittel seines Lebens verschläft.Doch Schlaf ist keine Zeitverschwen-dung. Schlaf ist lebenswichtig, weil sichder Körper während des Schlafens erholt.

Einfach gut schlafenViele Menschen leiden heute an Schlafstörungen. Oftmals ist Stress der Auslöser. Doch können auch Erkrankungen eine Ursache für massive Schlafprobleme sein. Im Schlaflabordes Pius-Hospitals werden vor allem Menschen behandelt, bei denen Atemwegserkrankungendie Ursache von Schlafstörungen sind. In der Regel kann ihnen schnell geholfen werden.

TEXT: Tim Schröder

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Hormon Cortisol ausgeschüttet, ein Wach-macher. Die Herzfrequenz erhöht sich.Der Körper geht wieder in den Bereit-schaftsmodus über. Wir wachen auf.Doch manchmal gerät dieser fein abge-stimmte und von Hormonen gesteuerteRhythmus aus den Fugen. Manchmal liegtes am Stress, dem sich die Menschen tags-über aussetzen, manchmal an einer un-gesunden Lebensweise – und in anderenFällen liegt der Schlafstörung eine Erkran-kung zugrunde. Hält die Schlafstörunglänger an, dann wird es gefährlich. Zu-nächst leiden Betroffene an Konzen tra -tions stö run gen und Vergesslichkeit. AufDauer führt der Mangel an Schlaf dann zueiner Schwächung des Immunsystems.Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes,Bluthochdruck oder eine Fehlfunktion derSchilddrüse können die Folge sein. Medi-ziner nehmen Schlafstörungen daher sehrernst. Für sie besteht zunächst die Heraus-forderung darin, die Ursache der Schlaf-störung zu finden. Liegt es an einem un-günstigen Lebenswandel mit unregelmä-

ßigem Schlafrhythmus oder liegt eine Er-krankung vor? Auch können Wechseljah-re, Schilddrüsen- und Herzerkrankungenden Schlaf stören.

Atemproblem raubt SchlafEin Spezialist auf diesem Gebiet ist Dr.Hans-Georg Dercken, Facharzt für InnereMedizin und Pneumologie und Schlafme-diziner am Pius. Er ist insbesondere auf eine Form der Schlafstörungen speziali-siert, deren Ursache Atemprobleme sind:das obstruktive Schlafapnoesyndrom. Beidieser Erkrankung sind die Atemwegeim Hals- und Rachenraum verengt. DerGrund ist meist eine zu geringe Spannungder vielen verschiedenen Muskeln in die-sem Bereich, sodass das Gewebe erschlafftund gewissermaßen die oberen Atemwe-ge einengt. Betroffene haben vor allemnachts beim Atmen Probleme. Sie müssen

gegen den Widerstand anpressen. Oftmalsöffnet sich die Blockade erst nach mehre-ren Atemzügen mit einem Knall, der wieein sehr lauter Schnarcher klingt. Doch mit dem klassischen Schnarchenhat die Erkrankung nichts zu tun. Denndie Folgen für die Betroffenen sind ernst.Ihr Schlaf ist extrem unruhig und wirddurch das stoßartige Ausatmen häufigunterbrochen. „Morgens fühlen sich diePatienten wie gerädert“, sagt Hans-GeorgDercken. „Der Schlafmangel ist massiv.Viele fallen im Laufe des Tages in einenSekundenschlaf, was sehr gefährlich seinkann – etwa für Berufsfahrer.“

Schlaflabor am Pius Im Pius-Hospital gibt es ein Schlaflabor,in dem Hans-Georg Dercken und seineMitarbeiter die Betroffenen über Nachtbeobachten können. Dabei werden etli-che Messwerte automatisch protokolliert.Über ein Mikrofon am Hals werden dieSchnarchgeräusche aufgenommen. EineSonde an der Nase misst den Atemstrom.Auch wird der Sauerstoffgehalt im Blutermittelt. In der Regel zeichnet das Teamim Schlaflabor mithilfe von Spezialgurtenauch den Druck auf, den der Brustkorbbeim Atmen aufbaut – und damit auchden Widerstand, gegen den der Patientanatmen muss. In vielen Fällen können die Pius-Spezialis-ten den Betroffenen mit einer Atemmas-ke, einem sogenannten CPAP-Gerät, hel-fen. Diese Maske wird nachts im Schlaf ge-tragen. Sie umschließt die Nase und ist miteinem kleinen Kompressor verbunden,der in den Atemwegen einen permanen-ten leichten Überdruck aufbaut. Dieser

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verhindert, dass das Gewebe im Hals undRachenbereich zu weit in die Atemwegehineinhängt und diese blockiert. „Die Ur-sachen der Erkrankung sind bis heutenicht ganz verstanden“, sagt Hans-GeorgDercken. „Viele unserer Patienten, meistMänner, aber auch Frauen nach der Me-nopause, sind jedoch stark übergewich-tig. Andere haben eine Herzinsuffizienz.Allerdings können auch schlanke Patien-ten betroffen sein, die ansonsten gesundsind.“ Für Menschen, die am obstruktiven Schlaf-apnoesyndrom leiden, gibt es im Olden-burger Raum nur einige wenige Anlauf-stellen. In erster Linie zwei Praxen in Ol-denburg und in Delmenhorst – und danndas Schlaflabor im Pius. „Betroffene su-chen in der Regel zuerst die Praxis aufund werden dann von dort an uns über-wiesen“, sagt Hans-Georg Dercken. Erbetont, dass es oft die Angehörigen seien,die einen ersten Hinweis auf eine Er-krankung geben. Sie seien es, die nachtsdie Atembeschwerden unmittelbar mit-bekommen und die bemerken, dass derPartner des Öfteren in Sekundenschlaffällt. „Für die Erstanamnese, also das Pa-tientengespräch, sind die Einschätzun-gen der Angehörigen sehr wichtig.“Auch Hans-Georg Dercken weiß, dass ei-ner Schlafstörung nicht immer eine Er-krankung zugrunde liegt. Deshalb sei esbei der Anamnese wichtig, die Lebens-umstände genau abzuklopfen. Wenn sichherausstellt, dass Stress oder ein ungüns-tiger Lebenswandel mit unregelmäßigemSchlafrhythmus die Ursache sind, dannkönne ein Gespräch mit einem schlafmedi-zinisch ausgebildeten Psychotherapeutensinnvoll sein. (Link zur Deutschen Gesellschaft fürSchlafmedizin M www.dgsm.de)

Schwester Iris Möller-Murken bereitet einenPatienten für die nächtliche Untersuchung vor (Bild links).Dr. med. Hans-Georg-Dercken wertet die Ergebnisse aus (Bild oben).

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Manchmal ist Nachtarbeit unvermeidbarAuch für die Mitarbeiterinnen und Mit-arbeiter des Pius-Hospitals ist der gesun-de Schlaf ein Thema. Denn wie in jedemanderen Krankenhaus, im dem rund umdie Uhr Betrieb herrscht, gibt es auchhier viele Nacht- und Schichtarbeiter. Kol-legen, die Schlafprobleme entwickeln,können sich bei der Betriebsärztin undFachärztin für Allgemein- und Arbeits-medizin Beate Bartner Hilfe holen. „Wirhaben hier im Hause ganz verschiedeneSchichtmodelle“, sagt die Medizinerin.Manche Kollegen arbeiteten in wech-selnden Schichten, andere nur nachts.Und viele kämen damit gut zurecht. Eszeige sich aber, dass die Probleme mitdem Alter zunehmen. Manchen falle esschwer, nach der Nachtschicht am Tageausreichend zu schlafen. Bei anderen ent-wickelten sich Magen-Darm- oder Herz-Kreislaufe-Erkrankungen. Keine Frage:„Im medizinischen Sinn ist NachtarbeitBetrug am eigenen Körper“, sagt BeateBartner, weil man letztlich gegen den vomOrganismus vorgegebenen Rhythmus an-arbeite.

Schichtdienste richtig strukturierenDoch in einem Krankenhaus tut Nachtar-beit not. Insofern braucht es gute Auswegeaus dem Dilemma. „Im Pius versuchen wir,die Nachtschichten oder die wechselndenSchichten flexibel an die Bedürfnisse derEinzelnen anzupassen“, sagt Beate Bart-ner. So könne man die Zahl der Nächte, dienacheinander abgearbeitet werden, redu-zieren. Alternativ ließe sich der Wechselvon freien Tagen und Nachtschichten variieren. Bei Schichtarbeit helfe es, dieSchichten so zu legen, dass man nachei-nander erst Tage mit Früh-, dann mit Spät-und dann mit Nachtschicht arbeitet. Vielekämen damit besser zurecht als mit einembunten Wechsel der Schichten.Doch bei aller Kritik an der Nachtarbeitgilt, dass es Menschen gibt, die mit Nacht-arbeit recht gut zurechtkommen. AnnaMartins zum Beispiel arbeitet seit 35 Jah-ren als Nachtschwester im Pius-Hospital.Wie viele andere Kolleginnen hat sie mitder Nachtarbeit begonnen, als die Kindergeboren wurden. So hatte sie nachmittagsnach dem Kindergarten Zeit für die Klei-nen. „Ich arbeite gern nachts, weil es ru-higer ist. Kein Telefon, keine Bespre-chungen. Irgendwie bin ich nachts ehermein eigener Herr“, sagt sie. Auch habe

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GESUND SCHLAFEN – ABER WIE? �Wer gelegentlich an Schlafproblemen leidet, also schlecht einschläft oder nachtsaufwacht, kann zunächst einmal selbst versuchen, durch eine bessere Schlafhygieneeine Besserung zu erzielen. Dies lässt sich durch einfache Maßnahmen erreichen:� Darauf achten, möglichst zur selben Zeit ins Bett zu gehen und aufzustehen, um einen festen Schlafrhythmus zu finden.� Den Körper durch tägliche Rituale auf das Schlafengehen einstimmen. Vor dem Schlafen ein Glas warmes Wasser oder Milch mit Honig trinken oder ein warmes Bad nehmen.� Auf das Gläschen Wein am Abend verzichten. Zwar kann Alkohol müde machen

und das Einschlafen tatsächlich erleichtern. Andererseits stört Alkohol den Schlaf an sich. Der Mensch schläft weniger tief und erholt sich im Schlaf kaum.� Auf Schlaftabletten verzichten. Diese können das Einschlafen nur kurzfristig erleichtern. Auf lange Sicht führen sie eher zu einem schlechten Schlaf. Zudem können manche Präparate abhängig machen. Besser ist es, die eigentlichen Ursachen einer Schlafstörung anzugehen.� Auf Handy und Fernseher im Schlafzimmer verzichten, weil künstliches Licht mit hohem Blauanteil wach macht.� Täglich für Sport oder Bewegung an der frischen Luft sorgen.

„Wenn sich herausstellt, dass Stress oder ein ungünstiger Lebens-wandel mit unregelmäßigem Schlafrhythmus die Ursache für dieSchlafstörung sind, dann könne ein Gespräch mit einem schlaf-

medizinisch ausgebildeten Psychotherapeuten sinnvoll sein.“

sie nachts, wenn Patienten wach liegen,eher mal die Zeit, ein paar Worte zu wech-seln, als am Tage. Anna Martins wohnt inVechta und pendelt jeden Tag. Die Nacht-schicht bringt es auch mit sich, dass siebesser durch den Verkehr kommt undeher einen Parkplatz findet. Vorteile, diebei der täglichen Pendelei nicht zu unter-schätzen sind. Anna Martins fühlt sich fit.Sie kann morgens recht gut einschlafen –und schläft dann rund sechs Stunden.Das sei für sie ausreichend. Sie arbeitetausschließlich nachts und hat im Laufeder Zeit ihren eigenen Rhythmus gefun-den. Sie arbeitet zweimal im Monat sechsNächte am Stück und hat dann mehrereTage frei. „Optimal ist eine Pause von achtTagen, weil ich etwa zwei Tage brauche,um in den normalen Tages- und Nacht-rhythmus zu finden, und danach noch ge-nug Zeit habe, um mich zu erholen.“ Anna Martins hat den richtigen Wach-und Schlafrhythmus gefunden. Das emp-fiehlt Betriebsärztin Beate Bartner auchMenschen, die gelegentlich Schlafstörun-gen haben. „Man sollte darauf achten,stets zur selben Zeit ins Bett zu gehenund aufzustehen, um einen neuen Rhyth-mus zu finden. Wir nennen das Schlafhy-giene“, sagt Bartner. „Auch Schlafritualesind hilfreich“ – ein Glas warmes Wasseroder ein Bad vor dem Einschlafen, umdem Körper zu signalisieren, dass jetztSchlafenszeit ist. Damit ließen sich vieleSchlafstörungen bekämpfen. �

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Herr Vorster, wird man mit diesem Berufzum Small-Talk-König auf jeder Party?MAlbrecht Vorster: Schlaf ist ein ganzunverfängliches Thema und damit ge -radezu ideal für Small Talk. Jeder kannetwas beitragen, alle sind davon täglichpersönlich betroffen. Wenn Menschenüber ihre Träume sprechen, sind dasmeist recht interessante Geschichten.Auch im Alltag ist das ständig Thema:„Hast du gut geschlafen?“ ist bei vielendie erste Frage des Tages. Oft lautet die Antwort: „Schlecht ge-schlafen“. Ist das bereits bedenklich?MVorster: Es besteht ein großer Unter-schied zwischen bisweilen schlechtschlafen und einer veritablen Schlafstö-rung. Gelegentlich schlecht zu schlafen,auch über zwei Wochen, ist vollkommennormal und nicht behandlungsbedürftig.Behandlungsbedürftig sind Schlafstörun-gen erst, wenn Menschen länger als einenMonat häufiger als dreimal in der WocheSchlafprobleme haben. Diese Menschenfühlen sich gerädert, das ist extrem zer-mürbend. Nicht umsonst zählt Schlafent-zug zu den gängigsten Foltermethoden.

Was genau passiert dabei? MVorster: Wer nicht genügend Schlafbekommt, wird unglaublich dünnhäutigund emotional unausgeglichen. Der ganze Körperstoffwechsel gerät aus demGleichgewicht. Nach einigen Tagendreht der Körper richtig am Rad. Albert Einstein soll 14 Stunden pro Taggeschlafen haben. Napoleon brauchtevier Stunden Schlaf. Was raten Sie?MVorster: Wie viel Schlaf der Menschbraucht, ist eine ganz müßige Frage. Es gibt welche, die sehr viel Schlaf be -nötigen, andere kommen mit wenig aus.90 Prozent der Menschen brauchen zwischen sechs und neun StundenSchlaf. Eine generelle Empfehlung lässtsich daraus nicht ableiten, weil das so individuell ausfällt wie bei einem T-Shirt.Den meisten passt die Größe M oder L,einige wenige brauchen S oder XXL. Schlafstörungen gelten als Volks -krankheit. Warum ist das so? War früher alles besser?MVorster: Schlaf gehört zu den wenigenDingen, die wir nicht willentlich steuernkönnen. Schlafen kann man nicht wollen,im Gegenteil: Er überkommt uns.

Wenn wir den ganzen Tag ständig alleskontrollieren, haben wir nachts das Pro-blem, loszulassen und zu entspannen.Generell ist es allerdings nicht so, dasssich unser Schlafverhalten in den letztenhundert Jahren so dramatisch veränderthat, wie es häufig dargestellt wurde. Beieiner Studie über drei Naturvölker wur-den festgestellt, dass alle weniger undzudem nach objektiven Kriterien sogarschlechter schliefen als der durchschnitt-liche Deutsche. Dennoch existierte in deren Sprachen gar kein Ausdruck fürSchlafstörung, nächtliches Aufwachengilt als ganz normal, und das ist es auch!Unsere Schlafstruktur ist sogar daraufangelegt, dass wir mehrmals nachts aufwachen. Wir machen uns nur zu vieleGedanken darüber!Gleichwohl hat der Mangel an Schlaf gesundheitliche Folgen. MVorster: Problematisch wird es, wennder Schlaf über längere Zeit massiv ver-kürzt wird. Wer acht Stunden Schlaf benötigt, aber nur fünf Stunden schläft,bekommt die Folgen zu spüren. Schicht-arbeit ist nachweislich extrem gesund-heitsschädlich. Übergewicht, Krebs oderDepressionen sind oft die Folge. 40 Jahre Schichtarbeit kosten sechs bis acht Lebensjahre.

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Im Gespräch mit dem Tübinger Schlafforscher ALBRECHT VORSTER zu seinem Buch „Warum wir schlafen“

„Nächtliches Aufwachen ist ganz normal!“

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Was ist Ihr bester Einschlaftipp - vielleichtgerade die Lektüre Ihres Buchs?MVorster: Ich hoffe, das Buch ist nicht solangweilig, dass man nach einer Seitegleich einschläft. (Lacht.) Das Wichtigsteist, mit einem entspannten Grundzu-stand ins Bett zu gehen. Wie man diesenZustand erreicht, ist jedem selbst über-lassen. Das kann ein heißes Bad, auto -genes Training oder ein gutes Buch sein.Ich empfehle Handy und Laptop eineStunde vor dem Einschlafen auszuschaltenund damit Arbeit und emotionale Face-book-Unterhaltungen aus dem Schlaf-zimmer zu verbannen. Schlafen ist aktivesLoslassen. Je entspannter wir sind, destobesser, tiefer und glücklicher schlafenwir ein. �

Das Interview führte Dieter Oßwald.

Was sind die gängigsten Mythen überden Schlaf? Vor Mitternacht ist es ambesten?MVorster: Es ist richtig, dass in den erstendrei Stunden der wichtigste Schlaf statt-findet. Da haben wir den meisten Tief-schlaf, der für die Erholungsfunktion desKörpers zum Beispiel durch die Ausschüt-tung von Wachstumshormon, aber auchfür das Immunsystem entscheidend ist.Ob diese ersten drei Stunden vor odernach Mitternacht stattfinden, ist aller-dings völlig gleichgültig. Mit vollem Bauch träumt man schlecht?MVorster: Für den Körper ist es sichernicht optimal, sich vor dem Schlafen denBauch vollzuschlagen. Allerdings kenneich keine Studien, die belegen, dass manmit vollem Bauch weniger Tiefschlaf hätte. Wenn jemand gut schläft, dannkann er meiner Meinung nach machen,was er möchte. Erst wenn Schlafproblemeauftauchen, sollte man anfangen,Schlafhygiene zu betreiben. Was träumen Blinde?MVorster: Menschen, die erst später imLeben erblinden, träumen weiterhin inBildern. Wer ohne visuelles Vermögen ge-boren wurde, wird auch im Traum keineBilder erleben, weil dieser Sinneseindruckfehlt. Trotzdem träumen Blinde, eben mitGesprächen, Gerüchen oder Bewegungen.Insofern unterscheiden sich diese Träumenicht wesentlich von Sehenden. Wir wer-den im Traum nicht zu einem anderenMenschen. Nachts arbeitet dasselbe Gehirn, das tagsüber aktiv ist. Nur ist esim Schlaf eben anders vernetzt. Wodurches zu kuriosen Verbindungen von Dingenkommt, die nicht zusammengehören. Im Buch erzählen Sie, dass Erfindungen wieBenzol den Entdeckern im Schlaf gekom-men sind. Sollte man vor dem Einschlafenöfter an ein Perpetuum mobile oder die eierlegende Wollmilchsau denken? MVorster: Das Beispiel der Erfindungendient dazu, generell darzustellen, welcheRolle der Schlaf für die Generierung vonWissen und Denken spielt. Der Schlaf istdazu prädestiniert, Querverbindungen zuziehen zwischen dem Gelernten, um dasNeugelernte des Tages in das bestehendeWissen zu integrieren. Erfindungen ent-stehen aus bekanntem Wissen und frei-

geistiger Verknüpfung. Wer sich viel miteinem Thema beschäftigt, wird das auchim Schlaf unweigerlich tun. Ob ich da-durch plötzlich die großartige Idee be-komme, ist offen. Nicht alle besten Ein-fälle entstehen im Schlaf. Ich kann je-doch jedem empfehlen, wenn er klügerwerden will, ausreichend auf seinenSchlaf zu achten. Schlafen wir zu wenig,werden wir dumm und unkonzentriert. Der Satz gilt für Schüler in besonderemMaß, wie Sie im Buch ausführen. Sollte der Unterricht später beginnen?MVorster: Absolut. Schüler ab der Puber-tät werden zu früh in die Schule geschickt,zu einem Zeitpunkt, an dem sie nichtlern- und aufnahmefähig sind. Ihr Schlaf-rhythmus verlagert sich genetisch nachhinten, ganz unabhängig von einem un-terstellten „ungesunden Lebenswandel“.Wenn wir im PISA-Test nur ein paarPunkte aufsteigen wollten, sollten wir dieSchule ab der Mittelstufe einfach erst abzehn Uhr beginnen lassen. Die wissen-schaftlichen Studien sind dazu ganz ein-deutig. Wenn die Schule später beginnt,fallen die Leistungen besser aus.Wie lassen sich Albträume besiegen?MVorster: Albträume sind für die Betrof-fenen sehr belastend, das spiegelt sich ineiner deutlich höheren Selbstmordrate.Eine sehr gute Behandlungsmethodebietet die „image rehersal therapy“. Dabei schreibt man zunächst den Traumso detailliert wie möglich auf. Danachüberlegt man, was einem in der Horror-situation helfen könnte. Sollte ich zumBeispiel meinen Verfolger ansprechenund ihm eine Blume schenken? Solltemir jemand zu Hilfe eilen? Man entwirftalso ein Happy End für diesen Albtraum,schreibt es auf und liest das über zweiWochen vor dem Einschlafen mehrmalsdurch. Was wir häufig lesen, brennt sichein. Bislang hat sich der Albtraum einge-brannt, was sich durchbrechen lässt, indem wir diese Gedanken bewusst in eine neue Richtung lenken. „Drei Dinge helfen, die Mühseligkeitendes Lebens zu tragen. Die Hoffnung, derSchlaf und das Lachen“ – hat Kant recht?Ist Schlaf das beste Drittel im Leben?MVorster: Mir macht das Leben tagsüberam meisten Spaß. Im Schlaf bekommeich nicht so viel vom Leben mit. WomitKant recht hat: Wenn wir gut geschlafenhaben, sind wir emotional ausgegliche-ner und nehmen die Welt positiver wahr.Wer sein Leben verschönern will, sollteauf seinen Schlaf achten - dann fühltman sich einfach glücklicher und besser.

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Er will mit Schnecken dem Schlaf auf dieSpur kommen. Derzeit promoviert AlbrechtVorster, 34, am Institut für medizinische Psychologie der Uni Tübingen über Gedächt-nisbildung im Schlaf der MeeresschneckeAplysia. Den Elfenbeinturm der Forschunghat er zeitweilig verlassen und präsentiertnun mit seinem gut 400 Seiten starken Buch„Warum wir schlafen“ ein umfangreichesKompendium zum Thema Schlaf. Kein üb licher Ratgeber zum Einschlafen, wissen-schaftlich und unterhaltsam gleichermaßen,geht es um die biologischen Grundlagen, umTräume, um Schlafwandler, das Schnarchenund den großen Nutzen von gutem Schlaf: Eine Reise in den unbekannten Teil des Lebens,womit der Forscher bei etlichen Science-Slams sein Publikum bereits begeisterte. �

„Warum wir schlafen“Heyne Verlag, Paperback, 416 Seiten, ISBN: 978-3-453-20609-0

MEHR ERFAHREN? �

„Wer sein Leben verschönernwill, sollte auf seinen Schlaf

achten – dann fühlt man sich einfach glücklicher

und besser.“

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Schwester Barbara Rolfes (Bild links), Dr. Gunda Holtmann (oben Mitte)

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ABSCHIED und Neubeginn

sehr“, betont Elisabeth Sandbrink, Pius-Geschäftsführerin. Als Nachfolgerin ge-staltet nun Dr. Gunda Holtmann als Pas-toralreferentin die katholische Seelsorgeim Pius-Hospital. Hier ist sie Ansprech-partnerin für die religiösen und existen-ziellen Fragen der Kranken und ihrer Angehörigen und bietet in den entspre-chenden Situationen Begleitung an. Ein besonderes Anliegen bei ihrer neuenTätigkeit im Pius-Hospital ist der Pasto-ralreferentin auch die Mitarbeiterseel-sorge. �

sprächen, gemeinsamen Gebeten oderden Gottesdiensten in der Pius-Kapelle.Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbei-ter konnten sich jederzeit vertrauensvollan sie wenden. Im August ist SchwesterBarbara in den Ruhestand getreten.„Durch ihre Art mit einem tiefen Interessefür ihre Mitmenschen – gewürzt mit einerPrise Humor – ist es Schwester Barbaragelungen,  die Türen und Herzen im Pius-Hospital zu öffnen und die christlicheAusrichtung des Hauses stets spürbarwerden zu lassen. Hierfür danken wir ihr

Mit großem Engagement, viel Lebens-freude und liebevoller Zuwendung hatSchwester Barbara fast ein Vierteljahr-hundert als Seelsorgerin Patientinnenund Patienten des Pius-Hospitals undderen Angehörige unterstützt und ihnendadurch Trost und Hoffnung zukommenlassen und ihren Mut geweckt – in Ge-

Ein Blick in den OP-Alltag deutscher Kliniken zeigt, dass meist nochmit Computer, Tastatur und Maus gearbeitet wird. OP-Planungen er-

folgen anhand von 2-D-Bildern am Bildschirm. Dies kann zu Problemenbei der Operation führen. Hier setzt das vom BMBF geförderte Pro-jekt VIVATOP unter Beteiligung der Universitätsklinik für Viszeral-

chirurgie des Pius-Hospitals an. Mittels moderner Techniken für virtuelle und augmentierte Realität (VR/AR) und 3-D-Druck soll die

OP-Planung und -Durchführung vereinfacht und das Training realis -tischer gestaltet werden. Basis sind die aktuellen Bilddaten der

Patienten. Auf dem jährlichen Kongress der European Hernia SocietyMitte September in Hamburg haben die Projektbeteiligten von Pius-

Hospital, Uni Bremen, apoQlar GmbH und Fraunhofer Institut dasProjekt mit ersten Ergebnissen an einem Messestand vorgestellt,um es auch unter möglichen weiteren Partnern für Folgeprojekte bekannt zu machen. Dort schaute dann auch Kongresspräsident

Dr. Wolfgang Reinpold aus Hamburg vorbei, um die neuen faszinie-renden Möglichkeiten zu begutachten und selbst auszuprobieren. �

OPS LERNEN UND PLANEN

MIT 3-D und virtueller Realität

KATHOLISCHE SEELSORGE

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Die Neurobiologin und Laborleiterin Dr. Sonja Mertsch (Bild links) und die Biochemikerin Jana Dietrich (Bild Mitte) aus der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Dr. Stefan Schrader, Professor für Ophthalmologie an der Universität Oldenburg und Direktor derUniversitätsklinik für Augenheilkunde im Pius-Hospital, sind mit Preisen der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG)ausgezeichnet worden. Mertsch erhielt für ihre Arbeiten auf dem Gebiet der neurotrophen Keratopathie das mit 5.000 Euro dotierte Belmonte Fellowship zur Erforschung der Neurobiologie der Augenoberfläche sowie den Posterpreis der DOG und einenBest-Abstract-Preis im Rahmen eines Translationalen Symposiums. Dietrich erhielt den mit 3.000 Euro dotierten DOG-Wissen-schaftspreis „Trockenes Auge und Blepharitis“ für zwei Publikationen, die während ihrer Doktorarbeit entstanden sind. Außerdem wurde die Doktorandin Deike Mann mit dem mit 3.000 Euro dotierten Sicca-Förderpreis des Ressorts „Trockenes Auge und Oberflächenstörungen“ für ihre Doktorarbeit bedacht. Herzlichen Glückwunsch! �

AUGENHEILKUNDE

LANGJÄHRIGES ENGAGEMENT

MitarbeiterGEEHRT

AUSGEZEICHNET

froh und dankbar, dass so viele von ihnendas genauso sehen und sich seit vielenJahren für unser Haus engagieren“, be-tont Elisabeth Sandbrink, Geschäfts -führerin des Pius-Hospitals. �

der Arzt, Büchereimitarbeiterin, Techni-ker, Expertin für Bildung oder Hauswirt-schaft: Jede Mitarbeiterin und jeder Mit-arbeiter ist für uns wertvoll und wirdhier im Pius-Hospital gebraucht. Ich bin

Dass in einem Krankenhaus nicht nurÄrztinnen, Ärzte, Krankenschwesternund -pfleger arbeiten, sondern dort vieleArbeitsmöglichkeiten, Aufgaben und Berufe mit den unterschiedlichsten Qualifikationen existieren, zeigte sichein weiteres Mal eindrucksvoll im Pius-Hospital am 26. August. Mit großemDank und Anerkennung für ihren lang-jährigen beruflichen Einsatz ehrten dieGeschäftsführung, das Direktorium unddie Mitarbeitervertretung (MAV) Mitar-beiterinnen und Mitarbeiter aus allenBereichen des Hauses, die in der erstenJahreshälfte 2019 ein besonderes Dienst-jubiläum verzeichnet hatten, in einer Feier-stunde in der Cafeteria des Krankenhauses.Insgesamt hatten 81 Mitarbeitende indiesem Zeitraum ein Jubiläum zwischenzehn und 45 Jahren gefeiert. „Ob leiten-

Foto: ©D

OG

2019/Zeitz

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Starke Schmerzen durch Verletzungen, Operationen oderErkrankungen müssen heute nicht mehr sein. Dafür sorgtein professionelles Schmerzmanagement. Dieses absolvier-te im Pius-Hospital nun erfolgreich ein Überwachungsauditfür das Qualitätsmanagement in der Akutschmerztherapie.Mit seiner hoch- und interprofessionellen, abteilungs-übergreifenden Zusammenarbeit sei das Schmerzma -nagement im Pius-Hospital exzellent aufgestellt, so die Zusammenfassung der Auditoren. Auch die hohe Anzahlan „Pain Nurses“ wurde lobend erwähnt.Parallel führte das Qualitätsmanagement im Haus auchein Überwachungsaudit der ISO-Norm 9001:2015 durch.Die Norm ist die national und international am weitestenverbreitete im Qualitätsmanagement (QM). Die Auditorendes TÜV Rheinland bestätigen ein ausgereiftes Qualitäts-und Risikomanagementsystem, das von den Mitarbeite-rinnen und Mitarbeitern des Pius-Hospitals mit einer positiven Einstellung getragen wird. �

Unter dem Motto „Innovation in radiologischer Ausbildung und Versorgung“ bot der zweitätige „Radiologiekongress Nord“ im Mai in den Oldenburger Weser-Ems-Hallen eine interessante Gelegenheitzur Weiterbildung sowie zum wissenschaftlichen und klinischen Erfahrungsaustausch.Schwerpunkte des Kongresses mit circa 200 Teilnehmern waren nebenLungen-, Leber- und Tumorerkrankungen die diagnostische und inter-ventionelle Neuroradiologie sowie die pädiatrische und forensische Radiologie. Moderierte fallbasierte Diskussionen mit Expertengremienund Publikum erlaubten einen Einblick in die klinische Praxis und vermittelten viele nützliche Tipps. Die wissenschaftliche Leitung desRadiologiekongresses, der gleichzeitig auch die gemeinsame Jahres -tagung der Röntgengesellschaft von Niedersachsen, Bremen und Sach-sen-Anhalt e.V. und der Norddeutschen Röntgengesellschaft e.V. ist,lag bei PD Dr. med. Christian Mathys, Chefarzt des Instituts für Radio -logie und Neuroradiologie des Evangelischen Krankenhauses, und PD Dr. med. Alexander Kluge, Direktor des Instituts für Diagnostischeund Interventionelle Radiologie im Pius-Hospital. �

PD Dr. med. Alexander Kluge (Pius) und PD Dr. med. Christian Mathys (EV)

… stand diesen Sommer für die Mitarbeiter der Univer -sitätsklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie auf demPlan. Das „Surgical Skills Lab“ in einem umfunktioniertenelf Meter langen Truck eines Medizinprodukte-Herstellersmachte auf Initiative von Dr. Marcus Beuchel, Leiter desSchulterzentrums, für einen Tag am Pius-Hospital halt. In dem mobilen Übungs-OP konnten Ärzte und OP-Mitar-beiter neueste arthroskopische Techniken, zum Beispielan Schulter und Kniegelenk, simulieren, ihre Kenntnisseweiter vertiefen oder innovative Materialien testen. Diese Gelegenheit nahmen die Teilnehmer begeistertwahr. So ersparte das fahrbare Labor doch die Anreise zu einer externen Fortbildung und ließ sich flexibel in den Arbeitstag integrieren. �

SCHMERZBEHANDLUNGRADIOLOGIE-KONGRESS

MOBILER ÜBUNGS-OP

OPERIEREN auf vier Rädern ...

Weiterbildung UND AUSTAUSCH

Erfolgreich ZERTIFIZIERT

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K U R Z N O T I E R T �

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Nach dem abgelegten Examen im Pius-Hospital starten 24 hoch motivierte Gesundheits- und Krankenpflegerinnen und ein -pfleger in ihr weiteres Berufsleben. Von diesen stammen 17 aus dem Pius-Hospital – wo der theoretische und ein Teil despraktischen Unterrichts durchgeführt wurden –, fünf aus dem Marienhospital Friesoythe und drei aus dem Johanneum in Wildeshausen. „Die Pflegeausbildung ist ein tolles Fundament für unsere Absolventinnen und Absolventen. Durch die vielenWeiterbildungs- und Spezialisierungsangebote und die hohe Nachfrage am Arbeitsmarkt besteht ein buntes berufliches Spektrum an Möglichkeiten“, betont Birgit Burkhardt, Leiterin der Gesundheits- und Krankenpflegeschule am Pius-Hospital.Die 80 Prozent der jungen Pflegeprofis, die sich nicht für ein anschließendes Studium entschieden haben, starten nun im erlerntenBeruf – die eine Hälfte bleibt in den ausbildenden Krankenhäusern, die andere zieht es wieder in ihre Heimatorte zurück. �

PFLEGEEXAMEN

HÄMATOLOGIE UND ONKOLOGIE

BUNTES SPEKTRUM AN Möglichkeiten

Vom 12. bis 14. September richtete das Pius-Hospital außerdem mit großem Er-folg die jährliche CESAR-Tagung (CentralEuropean Society for Anticancer DrugResearch) in Oldenburg aus.Die Tagungspräsidenten des Pius-Hospi-tals, Prof. Dr. Frank Griesinger, Direktorder Universitätsklinik für Innere Medizin –Onkologie, und Dr. Kay C. Willborn, Direk-tor der Universitätsklinik für MedizinischeStrahlenphysik, begrüßten gemeinsammit CESAR-Präsident, Prof. Dr. rer. nat.Christoph Ritter, Universität Greifswald,insgesamt 80 Wissenschaftler und Ärzteaus Deutschland und Österreich im „AltenLandtag“. An den drei Kongresstagenging es darum, die Ressourcen, Kompe-tenzen und Interessen in der präklinischen,klinischen und translationalen Krebsfor-schung mit Fokus auf Lungenkrebs zu-sammenzuführen, damit Innovationenaus der Forschung und Präklinik schnellzum Wohle der Patienten eingesetzt werden können. �Dr. Johannes Bruns, Generalsekretär der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG),

Prof. Dr. Christoph Ritter, Präsident der CESAR-EWIV, Prof. Dr. Frank Griesinger,Direktor der Universitätsklinik für Innere Medizin – Onkologie im Pius-Hospital.

unter der Leitung von Professor FrankGriesinger), Klinikum Osnabrück undDIAKO Ev. Diakonie-Krankenhaus Bremenan. Die Teilnehmer aus Fach-, Hausärztenund Internisten informierten sich aufzwei Veranstaltungen in Bremen und Oldenburg über den aktuellen Stand derForschung und die Entwicklung neuerTherapien wie z.B. die Immuntherapieoder gentechnologische Zelltherapien.

Kaum ein anderes Fachgebiet der Medi-zin hat in den letzten Jahren dermaßenrasante Fortschritte in Diagnostik unddifferenzierter Therapie wie die Häma-tologie verzeichnet. Ein steter Wissens-transfer ist aus diesem Grunde unerläss-lich. Hier setzt die jährliche gemeinsamdurchgeführte Fachveranstaltung„WRAP UP“ von Pius-Hospital (Universi-tätsklinik für Innere Medizin – Onkologie

WissensTRANSFER

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„Visite“, das beim Publikum sehr beliebte Gesundheitsmagazindes NDR-Fernsehens, strahlte Ende Oktober einen Beitrag zur

chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) aus.Hierfür war – wie bereits in einem Beitrag in 2017 – die Expertise

des Pius-Hospitals gefragt. Ein TV-Team drehte in der Notaufnahme und in der Cafeteria beim Chorpidus-Singen. �

Für hervorragende Leistungen im Marketing der Gesundheits-wirtschaft und eine gelungene Kommunikationsarbeit zeichneteder Fachverlag Mediengruppe Oberfranken durch eine hochkarä-tig besetzte Fachjury das Pius-Hospital im Bereich „Klinikmagazin“mit dem zweiten Platz bei den KU Awards 2019 aus. Den Preis für„ihre“ Pia nahmen mit großer Freude Michael Dernoscheck, Leiterder Abteilung für Marketingkommunikation und ChefredakteurinBertine Pienkos stellvertretend für das gesamte Haus Ende Oktoberin Berlin entgegen. Schließlich handelt es sich bei der Kranken-hauszeitschrift Pia um eine Gemeinschaftsleistung, die ohne dieengagierte multiprofessionelle Mitwirkung gar nicht erscheinenkönnte. Seit dem Jahr 2002 bildet die „Pia“ das Herzstück derKommunikation im Pius-Hospital Oldenburg. �

Zusätzlich zum Facharzttitel besteht für Anästhesisten und Notfallmediziner die Möglichkeit, das Diplomate of the EuropeanSociety of Anaesthesiology (DESA) zu erwerben. Die beiden jungen Ärzte aus der Klinik für Anästhesie und interdisziplinäreIntensivmedizin Clemens Reis und Franz Letens haben die an-spruchsvolle zweiteilige Prüfung, die über Europa hinaus hochangesehen ist, erfolgreich abgelegt. Das umfassende Wissen,das sie sich in diesem Zuge über Jahre hinweg erarbeitet haben,kommt durch den hohen Praxisbezug direkt der Versorgung vonPatienten zugute. So lernen DESA-Absolventen zum Beispiel, sicherer Entscheidungen zu treffen oder Probleme zu identifizieren,bevor sie überhaupt entstehen. Die Führungsmitarbeiter der Klinikund des Pius-Hospitals unterstützten die Aspiranten, die den Ab-schluss erwerben wollen, durch die Bereitstellung der entsprechen-den Ressourcen. In der Klinik für Anästhesie und interdisziplinäreIntensivmedizin gibt es nun insgesamt sechs DESA-Ärzte. �

v.l.n.r.: Alexander Westendorf, Leiter Personal und aus der Klinik für Anästhesie und interdisziplinäre Intensivmedizin, Facharzt Clemens Reis,Leitender Arzt Dr. med. Matthias Felber, Assistenzarzt Franz Letens undKlinikdirektor Dr. med. Joachim Gödeke.

„VISITE“ IM PIUS-HOSPITAL

drehte wieder vor OrtGesundheitsmagazin des NDR

BESTANDENE DESA-PRÜFUNG

Beruflicher Meilenstein FÜR ANÄSTHESISTEN

IN EIGENER SACHE

Pia mit KU AwardAUSGEZEICHNET

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Das wichtigste Beratungsgremium vonBund und Ländern bewertet den Modell-studiengang Humanmedizin – die Euro-pean Medical School Oldenburg-Gronin-gen (EMS) – als „beeindruckendes Stu -dienangebot“, das „überzeugend umge-setzt“ sei. „Profilbildendes Merkmal derOldenburger Universitätsmedizin“ seidie starke Forschung in der Neurosenso-rik und Hörforschung, die ihre Exzellenzin den vergangenen Jahren weiter unterBeweis gestellt habe. Die Schwerpunkt-setzung auf die noch junge Versorgungs-forschung sei zudem „strategisch sinn-voll und ausbaufähig“. Nach Ansicht desWissenschaftsrats konnte die Oldenbur-ger Universitätsmedizin die Stär ken ihresGründungskonzepts weiter untermauernund zu einem „attraktiven standortspezi-fischen Profil“ ausbauen. Begrüßt wurdeauch der angestrebte Ausbau der europäi-schen Kooperation mit der Rijksuniversi-teit Groningen und dem Universitair Me-disch Centrum Groningen (UMCG) in

Als erfreulich und außerordentlich hilfreich schätzt die Universität Oldenburg die Ergebnisse der Evaluation ihrer Universitätsmedizin durch den Wissenschaftsrat (WR) ein, die im Juli bekannt gegeben wurden.

Forschung, Nachwuchsförderung, Wei-terbildung und Krankenversorgung. In einer gemeinsamen Erklärung zeigtensich Universitätspräsident Prof. Dr. Dr.Hans Michael Piper und der Dekan derFakultät VI Medizin und Gesundheitswis-senschaften, Prof. Dr. Hans Gerd Noth-wang, erfreut über das Lob, betonten aberauch, dass die kritischen Anmerkungenzur derzeitigen Situation der Universi-tätsmedizin ebenso förderlich seien. Siewürden sicher dazu beitragen, die Zusam-menarbeit mit den Oldenburger Kranken-häusern und der Universität Groningenweiter zu verstärken und zu verbessern.Auch Niedersachsens Wissenschaftsmi-nister Björn Thümler kommentierte dieErgebnisse. Mit Blick auf den Studiengangsagte er: „Die European Medical SchoolOldenburg-Groningen – die EMS – ist wei-ter auf Erfolgskurs. Bereits zum kommen-den Wintersemester werden 80 Studien-plätze angeboten. Damit sind wir einengroßen Schritt vorangekommen auf dem

Weg zu den angepeilten bis zu 200 Studi-enplätzen sowie zur Ausbildung der drin-gend benötigten Allgemeinmedizinerin-nen und Allgemeinmediziner. Es ist einermutigendes Signal, dass auch der Wis-senschaftsrat den Ausbau der EMS positivbewertet.“ Die positiven Bewertungen bestärkten dieUniversität in dem, was sie in den letztensieben Jahren erschaffen habe, erklärtenPiper und Nothwang. Dies sei nur möglichgewesen in enger und konstruktiver Zu-sammenarbeit mit den Groninger Part-nern und den vier Krankenhäusern vor Ort,dem Evangelischen Krankenhaus, dem Kli-nikum Oldenburg, dem Pius-Hospital undder Karl-Jaspers-Klinik. Die vier Krankenhausleitungen – darun-ter die Geschäftsführerin des Pius-Hospi-tals Elisabeth Sandbrink – erklärten, sieseien sehr erfreut über die überaus posi -tive Einschätzung des humanmedizini-schen Studiengangs durch den Wissen-schaftsrat. Dies sei ein großer Erfolg in ei-ner nicht leichten Aufbauphase – auch fürdie Krankenhäuser. Zugleich unterstri-chen die Klinikpartner die Forderung desWissenschaftsrats an das Land, eine mitallen Akteuren abgestimmte Investitions-und Finanzplanung voranzutreiben. Diessei zur qualitativen Fortentwicklung vonForschung, Lehre und Krankenversorgungessenziell. Auch das Gebot einer noch en-geren Zusammenarbeit untereinander so-wie mit der Medizinischen Fakultät wer-de sehr ernst genommen. Der Wissenschaftsrat hatte sich im No-vember 2010 für die Gründung des deutsch-niederländischen Gemeinschaftsprojekts„European Medical School Oldenburg-Groningen“ ausgesprochen. 2012 wurdedie Fakultät VI Medizin und Gesundheits-wissenschaften an der Universität Olden-burg gegründet, im selben Jahr starteteder Modellstudiengang Humanmedizin.Das Niedersächsische Hochschulgesetz(NHG) erforderte die jetzige Evaluationder Medizinischen Fakultät der Univer -sität Oldenburg durch den Wissenschafts-rat. �

WISSENSCHAFTSRATlobt beeindruckendesStudienangebot

Begrüßen die Stellungnahme des Wissen-schaftsrats: Prof. Dr. Dr. Hans Michael Piper(Präsident Universität Oldenburg, 4. v.l.) und Prof. Dr. Hans Gerd Nothwang (DekanFakultät VI Medizin und Gesundheitswissen-schaften, 3. v.l.) sowie (v.l.) Michael Poerschke(Karl-Jaspers-Klinik), Dr. Alexander Poppinga(Evangelisches Krankenhaus Oldenburg), Elisabeth Sandbrink (Pius-Hospital Oldenburg)und Rainer Schoppik (Klinikum Oldenburg).

Foto: Universität Oldenburg

UNIVERSITÄTSMEDIZIN OLDENBURG

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Das Organisationsteam des Pius-Lungentags ist bestens aufgestelltfür ein vielfältiges und informatives Programm.

Mein ATMENAktionstag Lunge lockt viele Interessierte

COPD und Lungenkrebs die Besucher mitInformationsständen, Mitmach-Aktionenund spannenden Vorträgen rund um daswichtige Atemorgan. Großen Zulauf ver-zeichnete zum Beispiel das Angebot zu ei-ner Lungenfunktionsprüfung. Hier ließensich innerhalb weniger Augenblicke dasLungen- bzw. Atemvolumen bestimmenund so erste Hinweise auf möglicherweisevorhandene Lungenerkrankungen able-sen. Auf dem Programm standen auch phy-siotherapeutische Übungen, ein Inhalati-onstraining und ein Endoskopie-Simula-tor. Die Vorträge beschäftigen sich u.a. mitder Diagnose und Behandlung von Atem-wegserkrankungen, Luftnot, der Rauch-entwöhnung und dem Thema Luftver-schmutzung. Ein zweiter Vortragsblockwidmete sich dem diesjährigen Fokusthe-ma des Lungentags der Deutschen Atem-wegsliga, dem Lungenkrebs. Zwischen-durch lockerte das Singen mit dem Pius-Chorprojekt „Chorpidus“ und thematischpassende Spielszenen der Krankenpflege-schule den Tag auf. �

„Die Prävalenz verschiedener Lungener-krankungen – zum Beispiel von COPDoder Lungenkrebs – hat in den vergange-nen Jahren deutlich zugenommen“, so Dr.med. Regina Prenzel, Direktorin der Kli-nik für Innere Medizin, Pneumologie undGastroenterologie im Pius-Hospital zumHintergrund des „Aktionstags Lunge“, derEnde September circa 300 Interessierteins Pius-Hospital lockte. „Das zunehmen-de Alter der Menschen spielt eine Rolle.Aber auch äußere Einflussfaktoren wiedas Rauchen und Belastungen durch dieUmwelt haben Auswirkungen auf die Ent-stehung von zum Teil sehr schweren Er-krankungen.“ Problematisch dabei ist, dasseinmal geschädigtes Lungengewebe nichtmehr regeneriert. „Das Ziel des Lungen-tags, der deutschlandweit stattfindet, istes, die Selbsterkennung entsprechenderSymptome und Erkrankungen durch Be-troffene zu fördern, über die Entstehung,Diagnose und Therapie zu informieren so-wie zusätzliche Unterstützungsangebotevorzustellen“, erklärt Prenzel weiter. Einen Tag lang erwarteten das interdiszi -plinäre Lungenexperten-Team des Pius-Hospitals, zwei Lungenfacharztpraxen ausOldenburg und die Selbsthilfegruppen für

Die Lunge ist eines der größtenund faszinierendsten Organe.

Dennoch beachtet man siemeist erst, wenn sie wegen

einer Erkrankung nicht mehrrichtig arbeitet. Dies ist heute

immer öfter der Fall.

Auch die Selbsthilfegruppe für COPD war gutgelaunt am Start.

� Dr. med. Douglas Scriba, Leitender Arzt derKlinik für Thorax-, Gefäß- und endovaskuläreChirurgie zeigte, wie ein Endoskopie-Simulatorfunktioniert.

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Gefährliche Reise50 Jahre Mondlandung

Eine derartige Dosis erhöht das Risiko füreine Krebserkrankung nur geringfügig. Eine Reise zum Mars würde ein Jahr oder länger dauern. Willborn: Genau hier liegt eines derHauptprobleme der modernen Raum-fahrt. Wenn man die heutigen Grenzwerteeinhalten will, dürfte man eigentlich keine Astronauten zum Mars schicken.Wie können zukünftige Astronautenüber diesen langen Zeitraum vor derStrahlung geschützt werden?Poppe: Da wird über viele Möglich -keiten nachgedacht, von besonderen Abschirmungen in Raumschiffen bis hinzu Zusatzstoffen in Lebensmitteln, diedie schädigende Wirkung der Strahlungauf die Zellen minimieren sollen. Auchder elfjährige Sonnenzyklus spielt einegroße Rolle, weil die Strahlenbelastungwährenddessen variieren kann.Welcher Art von Strahlung sind die Astronauten in der näheren Umgebungder Erde ausgesetzt?Poppe: Unser Planet ist von geladenenElementarteilchen, Staubpartikeln, kleinenGesteinsbrocken und Weltraumschrottumgeben. Diese Strahlungsumgebunggut zu kennen und zu beschreiben ist fürdie Raumfahrt enorm wichtig. Hier kön-nen wir als Strahlenphysiker und Strah-lenmediziner einen Beitrag leisten: UnserTeam testet beispielsweise hochempfind-liche Detektoren für kosmische Strahlungund misst die erdnahe Staubverteilungmit verschiedenen Methoden. Auf diesemGebiet kooperieren wir eng mit der europäischen Raumfahrtagentur ESA. �

Das Interview führte Ute Kehse, Uni Oldenburg.

Poppe: Wie auch von den anderen Verschwörungstheorien über die Mond-landung: nichts.Worauf beruht denn die Behauptung?Poppe: Die Erde hat zwei Strahlungs -gürtel, die sogenannten Van-Allen-Gürtel,in denen die Dichte an geladenen Teilchenbesonders hoch ist. In einer Höhe zwischen700 Kilometern und 6.000 Kilometernwerden vermehrt hochenergetische Pro -tonen gemessen, zwischen 16.000 und58.000 Kilometern vor allem Elektronen.Man konnte die Strahlendosen beimTransfer eines Raumschiffs bereits vor denApollo-Missionen sehr gut abschätzen. DerDurchflug durch die Gürtel dauerte etwaeine Stunde, dabei waren die Astronautenin der Tat einer vergleichsweisen hohenStrahlendosis aus gesetzt. Diese Belastung lag aber deutlich unterder, der man während einer Computer-tomographie (CT) in der Medizin aus -gesetzt ist. Eine tödliche Belastung hätteetwa tausendmal so hoch sein müssenund die Astronauten waren durch dieRaumfähre zusätzlich vor der Strahlunggeschützt.Willborn: Die gesamte Belastung lag proMission in der Größenordnung von ein biszwei medizinischen CT-Untersuchungen.

Prof. Poppe, was fasziniert Sie an der Mondlandung? Poppe: Man muss sich vorstellen, dassjedes Smartphone heute eine größereRechenleistung besitzt, als damals fürdie Planung der Mondmissionen zur Verfügung stand. Unglaublich, dass estrotzdem funktioniert hat.Dr. Willborn, wie gefährlich waren die Apollo-Missionen?Willborn: In der bemannten Raumfahrtgab es leider schon früh Opfer zu be -klagen: Das gesamte Team von Apollo 1ist vor dem Start bei einem Feuer in derKapsel ums Leben gekommen. Auch dieSowjetunion verlor während der erstenSojus-Mission im Jahre 1967 einen Kos-monauten. Viele Dinge wurden aus derErfahrung heraus weiterentwickelt, aberman muss bedenken: Die Mondlandungwar ein sehr komplexes Projekt mit einerVielzahl von Komponenten. Es bestandein nicht geringes Risiko, dass die Mission scheiterte. Verschwörungstheorien zufolge hättendie Apollo-Astronauten die Reise durchdie Strahlungsgürtel der Erde gar nichtüberleben können, weil die Strahlen -belastung dort zu hoch ist. Was ist davon zu halten?

Raumfahrt-Enthusiasten auf aller Welt feiern dieses Jahr den 50. Jahrestag derMondlandung. So auch Prof. Björn Poppe und Dr. Kay Willborn von der Universitäts-klinik für Medizinische Strahlenphysik mit einer Ausstellung im Pius-Hospital, die inden Sommermonaten bei Besuchern des Krankenhausfoyers auf großes Interessestieß. Im Interview sprechen sie über Gefahren und Kuriositäten der Apollo-Missionen– und darüber, welche Rolle Strahlenschutz bei künftigen Missionen spielt. 

Foto: ESA

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einträchtigen.“ Ab einem Durchmesservon vier Zentimetern werden Schokola-denzysten nämlich chirurgisch entfernt.In diesem Fall wurde eine veränderte Be-handlung der Schokoladenzyste entwi-ckelt. „Hier wurde eine spezielle Schnitt-methode mit der Anwendung eines be-stimmten bereits zugelassenen Pulverskombiniert, das aus Kartoffelstärke ge-wonnen wird und das neben der Blut -stillung auch der Adhäsionsprophylaxedient.“ Damit ist es möglich, die ovarielleReserve zu schützen und dennoch dieKapsel der Zyste komplett zu entfernen.„Die Zyste wächst ansonsten in absehba-rer Zeit wieder nach“, berichtet ProfessorDe Wilde über die Therapie, die er vor cir-ca vier Jahren entwickelt hat. „Im Rahmenunseres Ausbildungszentrums für mini-mal-invasive Chirurgie in der Gynäkolo-gie ist es uns ein Anliegen, auch die OP-Techniken immer weiter zu verfeinern,um so schonend wie möglich zu operie-ren“, so De Wilde weiter. Hier wird eineweitere Pilotstudie der Universitätsklinikfür Gynäkologie ansetzen.

„Eine fortführende multizentrische Studiemit größerer Teilnehmerinnenzahl wärenun ein sinnvoller nächster Schritt, umden Erfolg dieser Adhäsionsprophylaxeauf ein breiteres wissenschaftliches Fun-dament zu stellen“, so Torres-de-la-Roche.

Schwanger trotz Schokoladenzyste?Nicht selten treten bei Endometriose so-genannte Schokoladenzysten an den Eier-stöcken der betroffenen Frauen auf. Diesemit geronnenem Blut gefüllten Hohlräu-me sind durch die dunkle, zähflüssigeFüllung für den Operateur zwar leicht er-kennbar, die Entfernung kann jedoch dasGewebe der Eierstöcke so beeinträchti-gen, sodass Follikel zerstört werden. „FürFrauen, die schwanger werden wollen,könnte dies insofern problematisch wer-den, als das jeder Frau in ihrem Leben nureine bestimmte Anzahl von Eizellen zurVerfügung steht“, erklärt Dr. Torres-de-la-Roche. „Das Ziel ist es also, diese ovarielleReserve durch eine Operation nicht zu be-

Bei Adhäsionen handelt es sich um Ver-wachsungen an Organen, zum Beispielnach Bauch-Operationen oder hervorge-rufen durch Endometriose, der gutartigenWucherung von gebärmutterähn licherSchleimhaut im Unterleib. Bauchschmer-zen, die im ungünstigsten Fall chronischwerden, oder eine Störung der Darmtätig-keit bis hin zum Darmverschluss könnenFolgen dieser Verklebungen sein. Abernicht nur das. „Bei Frauen kann auch eineUnfruchtbarkeit aus einer Verwachsungresultieren, wenn dadurch die Beweglich-keit der Eileiter eingeschränkt wird“, er-läutert Prof. Dr. Dr. med. Rudy Leon DeWilde. Und genau an dieser Thematikforscht der Direktor der Universitätsklinikfür Gynäkologie im Pius-Hospital gemein-sam mit seinem Team. Gleich mehrere kli-nische Studien, die die Klinik initiiert hat,beschäftigen sich damit, was getan wer-den kann, um das Risiko von Verwachsun-gen zu minimieren oder zu verhindern. Sehr vielversprechend sei die Anwendungeines Gels aus Hyaluronsäure, welchesnach der operativen Entfernung von En-dometrioseherden an den entsprechen-den Stellen aufgetragen wird. „Hyaluron-säure ist eine organische Substanz, dieauch im menschlichen Bindegewebe vor-kommt und deshalb besonders gut ver -träglich ist“, erklärt Dr. med Luz-An gelaTorres-de-la-Roche, die die Studie als wis-senschaftliche Mitarbeiterin begleitethat. „Außerdem haftet es sehr gut auf Or-ganoberflächen und auf der innerenBauchwand. Während der anschließen-den Heilungsphase bewirkt das Gel, dassdie Wundgebiete nicht mit den angren-zenden Geweben verkleben können.“ Umdiesen Zusammenhang noch besser zuuntermauern, wurden in der Pilotstudie60 Endometriose-Patientinnen untersucht,die einen sofortigen Schwangerschafts-wunsch hatten. Von denjenigen, die die-sen auch nach der Operation noch hattenund bei denen das Gel zur Anwendungkam, wurden zahlreiche von ihnen tat-sächlich schwanger. Die meisten Teilneh-merinnen, die die Endometriose-Sanie-rung erhalten hatten, verspürten auch kei-ne Schmerzen mehr nach dem Eingriff.

„Im Rahmen unseres Ausbildungszentrums für minimalinvasive Chirurgie in der Gynäkologie ist es uns ein

Anliegen, auch die OP-Techniken immer weiter zu verfeinern, um so schonend wie möglich zu operieren.“

VERWACHSUNGENnach Eingriffen vermeiden

Universitätsklinik für Gynäkologie

Dr. med Luz-Angela Torres-de-la-Rocheund Prof. Dr. Dr. med. Rudy Leon De Wildeforschen an Verwachsungen.

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weil man davon ausgeht, dass diese dieWundheilung maßgeblich beeinflussenkönnen. Die Studie startete 2016 und wirdin Kürze publiziert. „Das Verständnis derEntstehung von Verwachsungen, welcheswir in weiteren Untersuchungen nochvertiefen wollen, ist der erste wichtigeSchritt, um in Zukunft Verwachsungenganz zu vermeiden“, so der Ausblick vonLasse Leicher. �

raum des Bauches – befinden, zu dauer-haften sogenannten Fibrinverbindun-gen verändern“, erläutert Lasse Leicher.Dies sind Verklebungen aus Eiweiß, ausdenen organisierte Bindegewebssträngeentstehen, die mit der Zeit sogar Blutge-fäße und Nerven enthalten können. Des-wegen untersuchte das Team Gewebe-proben aus dem Bauchfell von Patientin-nen der Klinik auf bestimmte Rezeptoren,

Verwachsungen verstehen Mit der Frage, wie Verwachsungen über-haupt entstehen, beschäftigt sich eineStudie in der Verantwortung von LasseLeicher, Assistenzarzt in der Universitäts-klinik für Gynäkologie. „Die Annahme ist,dass es sich bei Verwachsungen um ei-nen fehlgeleiteten Heilungsprozess han-delt, bei dem sich lokale Vorläuferzellen,welche sich im Bauchfell – dem Innen -

„Prof. Dr. med. Djordje Lazovic ist einhochgeschätzter Kollege, der sich in denvergangenen Jahren in vielerlei Hinsichtum den Aufbau der Oldenburger Univer-sitätsmedizin verdient gemacht hat. Mitgroßem Engagement hat er von 2012 bis2015 das Amt des Studiendekans bekleidetund in dieser Zeit den Studiengang Hu-manmedizin maßgeblich mit aufgebaut.Seine hohe wissenschaftliche und klini-sche Expertise ist ein Gewinn für unsere Fakultät“, sagte Dekan Prof. Dr. Hans GerdNothwang. In seiner Forschung beschäftigt sich Pro-fessor Lazovic mit der Physiologie und Bio-mechanik von Menisken und Bändern desKnies sowie der Biomechanik von Endo-prothesen des Hüft- und Kniegelenks. Au-ßerdem forscht er in enger Kooperationmit Kolleginnen und Kollegen aus Gronin-gen zu der Frage, wie Infektionen durchImplantate vorgebeugt werden kann, so-wie zur optimalen Rehabilitation von Pa-tientinnen und Patienten mit Endoprothe-sen – wie zum Beispiel im aktuellen Pro-jekt „Common Care“ des Pius-Hospitals.Hier wird in den kommenden Jahren fürdie deutsch-niederländische Ems-Dollart-Region eine grenzüberschreitende medi-zinische Kooperation aufgebaut.„Ich gratuliere Herrn Professor Weyheund Herrn Professor Lazovic herzlich zuihrer Ernennung und bedanke mich fürdas engagierte und hoch anerkannte uni-versitätsmedizinische und klinische Wir-ken in Oldenburg“, so Elisabeth Sand-brink, Geschäftsführerin des Pius-Hospi-tals. „Wir freuen uns auf die weitere ge-meinsame Zukunft mit unseren Universi-tätskliniken.“ �

Zwei neue Berufungen

rurgie mit einem zertifizierten Zentrumeinen wichtigen klinisch-wissenschaftli-chen Schwerpunkt dar. Im Mittelpunktvon Weyhes Forschungskonzepten stehtdas Ziel, die Patientensicherheit durch dasOptimieren der operativen Behandlungs-kette weiter zu verbessern. So setzt sichder Facharzt für Allgemeine Chirurgie,Viszeralchirurgie und spezielle Viszeral-chirurgie auch für das digitale Simulierenund Üben von Operationen ein. Die Ent-wicklung eines virtuellen Anatomie atlas -pro totypen für die chirurgische Aus- undWeiterbildung wurde kürzlich von derDeutschen Gesellschaft für Chirurgie(DGCH) prämiert. Derzeit forscht Weyhean der Entwicklung eines weiteren Proto-typs zur Simulation realer Krankheitsbil-der und deren operativer Behandlung. Inintensiver Zusammenarbeit mit der Ver-sorgungsforschung der Medizinischen Fa-kultät ent wickelt er zudem Analysetoolsfür klinische Datenbanken. Diese sollen beiKrebserkrankungen helfen, Prognosefakto-ren zu identifizieren. So sollen beispiels-weise postoperative Stimm- und Sprach-einschränkungen nach Schilddrüsenope-rationen noch gründlicher erfasst und indi-viduell therapiert werden können.

Prof. Dr. Dirk Weyhe, Direktor der Univer-sitätsklinik für Viszeralchirurgie im Pius-Hospital, bekleidet seit August die Pro-fessur für Viszeralchirurgie der FakultätVI Medizin und Gesundheitswissenschaf-ten der Universität Oldenburg. Prof. Dr.Djordje Lazovic, Direktor der Universitäts-klinik für Orthopädie und Unfallchirur-gie, bekleidet seit Oktober die Professurfür Orthopädie und Unfallchirurgie. Bei-de haben die jeweilige Professur seit 2013bereits verwaltet.„Professor Weyhe vertritt sein Fachgebietin Forschung und Lehre mit hervorragen-der Expertise und großem Engagement.So hat er in den vergangenen Jahren aucheinen großen Beitrag geleistet zur Ent-wicklung des Modellstudiengangs Hu-manmedizin“, sagte Prof. Dr. Hans GerdNothwang, Dekan der Fakultät VI Medi-zin und Gesundheitswissenschaften. Weyhes klinische Schwerpunkte liegenin der komplexen onkologischen Visze-ralchirurgie, zu der die Operationen vonBauchspeicheldrüsen-, Speiseröhren-, Ma -gen- und Darmkrebs gehören. Zu diesenKrankheitsbildern etablierte er am Pius-Hos pital kontinuierlich zertifizierte Zen-tren der Deutschen Krebsgesellschaft(DKG). Ebenso stellt die endokrine Chi-

Universitätsmedizin Oldenburg

Prof. Dr. med. Dirk Weyhe Prof. Dr. med. Djordje Lazovic

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vernähen. „Aber so etwas kann man nichtoft genug üben“, sagt sie. „Und eine mi-krochirurgische Operation ist noch ein-mal schwieriger.“

Der dreitägige ophthalmologische, alsoaugenheilkundliche, Mikrochirurgie-Kursist etwas Neues in Oldenburg. Die Ideedazu hat Prof. Dr. Dr. Stefan Schrader mit-gebracht, der seit einem Jahr die Profes-sur für Ophthalmologie an der UniversitätOldenburg innehat. Schrader war vorhergeschäftsführender Oberarzt an der Klinikfür Augenheilkunde des Universitätskli -nikums Düsseldorf. „Unser Ziel ist es, Stu-dentinnen und Studenten schon währenddes Studiums an die Mikrochirurgie he-ranzuführen – ein solcher Kurs ist in denLehrplänen der meisten Hochschulennormalerweise nicht vorgesehen.“ Dochsei er wichtig. „Die Studentinnen und Stu-

Operationen auf der MikrometerskalaUnd dass, obwohl es hier eigentlich umnichts geht. Liv Faulhaber ist Medizinstu-dentin im zehnten Semester an der Uni-versität Oldenburg. Zusammen mit achtKommilitonen sitzt sie in ihrem erstenMikrochirurgie-Kurs – und versucht sichan einem Schweinsauge. Die Studentin-nen und Studenten üben sich hier in et-was, das sonst an medizinischen Hoch-schulen kaum angeboten wird: Operatio-nen auf der Millimeter- und Mikrometer-skala. Das Auge ist ein extrem empfindli-ches Organ, die Hornhaut kaum einenMillimeter dick. Wer Wunden versorgen,Verletzungen nähen oder gar eine Horn-haut transplantieren muss, braucht Fin-gerspitzengefühl und vor allem sehr vielÜbung. Liv Faulhaber hat schon einigeChirurgie-Praktika hinter sich. Sie hat beiOperationen assistiert, durfte Wunden

Der Riss, den Liv Faulhaber vernähenwill, hat es in sich: Die Hornhaut ist ver-letzt, nur einige Millimeter zwar, doch sostark, dass genäht werden muss. Sie blicktdurchs Mikroskop. Alles ist so klein, dasssie es ohne Vergrößerung nicht richtig er-kennen könnte: Die Nadel so fein wie derDorn eines Himbeerzweiges, der Fadengerade einmal 0,02 Millimeter dünn, 20Mikrometer, mit bloßem Auge kaummehr zu sehen. Vorsichtig durchstichtLiv Faulhaber die Hornhaut – nicht zutief, nur nicht das Auge verletzen. Siezieht den hauchdünnen Faden durch,noch ein Stich, dann ein Knoten. Es hatgeklappt. Die Naht sitzt und schließt dieHornhaut perfekt. Sie lehnt sich zurückund atmet durch. Man sieht ihr die An-strengung an. Die Operation am Augehat ihr eine ruhige Hand und vor allemviel Konzentration abverlangt.

Für angehende Ärztinnen und Ärzte ist es wichtig, schon während des Studiums chirurgischeFingerfertigkeiten zu trainieren. Doch an vielen Hochschulen kommen diese Übungen zu kurz.Prof. Dr. Dr. Stefan Schrader, Spezialist für Augenheilkunde, hat deshalb im vergangenen Jahran der Universität Oldenburg einen dreitägigen Chirurgie-Kurs neu etabliert. Dabei lernen dieStudenten gleich die hohe Schule kennen: die Mikrochirurgie.

Mikrochirurgie-Kurs

MIT FEINGEFÜHL fürs Auge

Mit einem feinen scharfen Messer (Parazentese-Lanze) wird am Rand der Horn-haut eingestochen, um einen kleinen Zugangzum Inneren des Auges zu schaffen. Professor Schrader stand den Studierenden während des Kurses jederzeit mit Rat und Tat zur Seite.

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F O R S C H U N G & L E H R E �

denten bekommen sehr schnell ein Ge-fühl dafür, ob ihnen diese präzise, beinahehandwerkliche Arbeit liegt oder nicht –und ob sie diese Richtung in ihrer Lauf-bahn weiterverfolgen möchten.“ Über-haupt gäbe es an vielen Hochschulstand-orten während des Medizinstudiums nurwenige praktische chirurgische Übungen.Zu wenige, sagt Stefan Schrader. Insofernschließe der neue Kurs eine Lücke in derAusbildung.

Mikrochirurgie im TrendUnd damit liegt die Uni Oldenburg imTrend. Seit Jahren sind Ärzte bemüht, beiOperationen möglichst kleine Eingriffevorzunehmen – etwa durch Schlüssel-lochoperationen, minimalinvasive Ope-rationen. Schon früh mikrochirurgischeErfahrungen zu sammeln, kann den Stu-dentinnen und Studenten daher bei ih-rem Werdegang sehr nützlich sein. SeitStefan Schrader in Oldenburg ist, hat erden Kurs zusammen mit seinen Mitarbei-tern weiterentwickelt und zu einer oph-thalmologischen Drei-Tage-Veranstaltungausgebaut. Am ersten Tag werden dieGrundlagen der Wundheilung, die Naht-techniken und die Arbeit am Mikroskoptrainiert. Am zweiten Tag geht es dannbereits zur Sache: Hornhautverletzungenperfekt vernähen, Hornhaut transplantie-ren. Am dritten Tag steht dann unter an-derem die Entfernung der Linse auf dem

Programm, so wie es heute beim GrauenStar gemacht wird – die hohe Schule derMikrochirurgie.

Unerwartet vielseitige ChirurgieTatsächlich seien viele Teilnehmer vonder mikrochirurgischen Arbeit begeistert,sagt Stefan Schrader. Für viele sei es nachdem Kurs vorstellbar, sich später in dieserRichtung zu spezialisieren. Dr. ThomasLischka, Facharzt für Augenheilkunde amPius, der die Studentinnen und Studentenmit betreut, ergänzt: „Viele staunen darü-ber, wie viel man am Auge operativ lösenkann, und darüber, dass die Augenheil-kunde ein durch und durch operatives,handwerkliches Fach ist.“ Von der einfa-chen Naht bis zur Implantation einerKunstlinse – hier funktioniere alles nurmit ausgefeilter Mikrochirurgie. Der Kurswird für Studenten ab dem vierten Studi-enjahr angeboten. „Das ist die Zeit, in derman zwar noch viel Neues lernt, sich aberbereits Gedanken darüber macht, welchemedizinischen Fachgebiete man vertie-fen möchte. Der Zeitpunkt ist also ideal“,sagt Thomas Lischka.Für die Teilnehmer ist eine Stärke desKurses die intensive Betreuung. „Wir wer-den hier gleich von mehreren Dozentenangeleitet. Das ist einmalig“, sagt eine Stu-dentin. Wenn man sich engagiere, könneman zwar auch während der Praktika inden Kliniken viel lernen und selbst aus-

probieren – für eine so intensive Betreu-ung aber fehle dort in der Regel die Zeit.„Ich möchte später gern in die Chirurgiegehen – und bei diesem Kurs dachte ich,dass ich noch viel dazu lernen kann. Dasist der Fall.“

Hochpräziser ZickzackstichBevor die Teilnehmer an den Schweine-augen üben, erläutert Stefan Schrader inkurzen Vorträgen die Nahttechniken. Da-zu gehören auch Videos von Operationen.Und schnell wird klar, wie anspruchsvolldie mikrochirurgische Arbeit ist: Mit ho-her Präzision vernähen die Operateurekreisrunde Hornhautimplantate mit demAuge. Die Kür ist die Sternnaht nachHoffmann. Damit wird das Hornhautim-plantat mit einem Zickzackstich vernäht– und zwar gleich doppelt. Auch darindürfen sich die Studentinnen und Stu-denten versuchen. Und sie sind mit Spaßdabei, auch wenn klar wird, dass der Wegzur perfekten Naht à la Hoffmann nochweit ist. �

„Unser Ziel ist es, Studentinnen und Studentenschon während des Studiums

an die Mikrochirurgie heranzuführen.“

Die Medizinstudentin Liv Faulhuber nutzte gemeinsam mit den anderen Kursteilnehmern die Gelegenheit, um praktische Fähigkeiten in der Chirurgie zu entwickeln.

So geht’s richtig: Auch die mikrochirurgische Naht einer Hornhautverletzung wurde geübt.

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Vielfältige BehandlungsoptionenauslotenHeute gibt es neben den altbekannten Be-handlungsmethoden wie Chemo- oderStrahlentherapie für diverse Krebsartenneuere Optionen wie zielgerichtete oderImmuntherapie, was die Behandlung vonKrebs zunehmend individueller und kom-plexer werden lässt. Diagnose- und Thera-piefindung sollten deshalb, so die einhelli-ge Meinung unter Gesundheitsexperten,immer in einem spezialisierten Krebszen-trum erfolgen, wo man über die entspre-chende Erfahrung verfügt, z.B. in den vonder Deutschen Krebsgesellschaft zertifi-zierten Einrichtungen. In den wöchent -lichen sogenannten Tumorkonferenzendieser Zentren legen alle an der Behand-lung beteiligten Experten gemeinsam fest,wie es für den individuellen Patientenweitergehen soll. Fachärzte, Onkologen,Chirurgen, Radiologen und Strahlenthe-rapeuten sitzen hier im Sinne des Patien-ten alle an einem Tisch. Untersuchungenhaben nämlich gezeigt, dass die gemeinsa-men Entscheidungen einer Tumorkonfe-renz sich in vielen Fällen (bis zu 50 Pro-zent) von der Therapieplanung durch ein-zelne Fachärzte unterscheiden. Eine mul-tidisziplinär getroffene Entscheidung istalso wirkungsvoller als die Summe vonEinzelentscheidungen, fasst Oberarzt undZentrumskoordinator Dr. med. AndreasMüller zusammen. Dennoch erhalten nicht alle Patientenihre Diagnose und Therapieempfehlungin erster Instanz durch solch ein Gremi-um. Für diese bietet sich ein Zweitmei-nungsverfahren an. Aber auch für solchePatienten, die sich bereits in einem Zen-trum behandeln lassen und aufgrundder Reichweite der Behandlung oder vordem Hintergrund der schweren Erkran-kung nachvollziehbarerweise verunsi-chert sind, kann eine zweite Meinungsinnvoll sein.

ren rasant entwickelt. Und sie werden esauch weiterhin tun“, weiß Prof. Dr. DirkWeyhe, Direktor der Universitätsklinikfür Viszeralchirurgie im Pius-Hospital undLeiter des Darmkrebszentrums, der daszertifizierte Darmkrebs-Zweitmeinungs-zentrum seit einigen Monaten zusammenmit seinem Team betreibt.

Seit April 2019 nimmt das zertifizierteDarmkrebszentrum Oldenburg (DKG) imPius-Hospital als eines von vier Zentren inNiedersachsen am Zweitmeinungsverfah-ren der Deutschen Krebsgesellschaft teil.„Die medizinischen Fortschritte und Er-kenntnisse im Bereich der Krebsbehand-lung haben sich in den vergangenen Jah-

Mit Zweitmeinungauf Nummer sicher gehen

Eine ärztliche Zweitmeinung kann bei einer Krebserkrankung für die Betroffenen Sicherheitund weitere Klarheit schaffen. Insbesondere bei komplexen Therapien und signifikanten

Auswirkungen auf die Lebensqualität oder Lebenserwartung ist sie sinnvoll.

Darmkrebs

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„Wenn ein Patient eine schwerwiegendeDiagnose wie Krebs erfährt und wenn ihnkomplexe medizinische Eingriffe erwar-ten, zum Beispiel Operationen oder Che-motherapie, dann hat er hierzulande dasRecht, sich eine unabhängige zweite ärzt-liche Meinung einzuholen“, so Dirk Wey-he. Im September 2016 hat der Bundestagein entsprechendes Sozialgesetz auf denWeg gebracht. Das Gesetz besagt auch,dass der behandelnde Arzt Patienten überdieses Recht aufklären muss. Aufgrundder freien Arztwahl können sich die Be-troffenen im Prinzip an eine Einrichtungihrer Wahl wenden und sich dort persön-lich vorstellen oder ihre Befunde dorthinübermitteln. Die Patienten können aber auch einen anderen Weg gehen und sich an HMO Health Management Online mit Sitz inOberhaching unter www.krebszweit-meinung.de wenden. Die Vermittlungs-stelle, die im Rahmen der zertifiziertenZweitmeinungszentren mit der Deut-schen Krebsgesellschaft zusammenarbei-tet, bietet einen schnellen und unkompli-zierten Weg der individuellen Therapie-überprüfung an. Sie lässt überprüfen, obdie Befunde dem aktuellen Stand der Wis-senschaft entsprechen, ob alle notwendi-gen Untersuchungen durchgeführt wur-den oder ob es Erkenntnisse gibt, die dieHeilungschancen zusätzlich erhöhen kön-nen. Nach Erörterung aller Fragen erstelltdas Tumorboard die individuelle Zweit-meinung und übermittelt diese binnenfünf bis zehn Tagen nach Eingang der Un-terlagen. Neben dem schriftlichen Gut-

achten besteht auch die Möglichkeit, dasErgebnis mit einem persönlichen Fallbe-arbeiter in einem vertraulichen Telefonatzu besprechen und die Dokumente an denbehandelnden Arzt weiterzuleiten.Eines dieser Zentren, die für eine Zweit-meinung durch die HMO oder von denPatienten direkt konsultiert werden, istdas Darmkrebszentrum des Pius-Hospi-tals. Hier werden jährlich circa 300 Pa-tientinnen und Patienten mit einem bös-artigen Tumor des Verdauungsorgans be-handelt. Parallel zum Darmkrebszentrumbetreibt die Universitätsklinik für Visze-ralchirurgie außerdem ein Pankreaskrebs-und Magenkrebszentrum. Entsprechendgroß ist die Expertise. Professor Weyhe lei-tet ein erfahrenes Ärzte-Team aus siebenOberärzten, fünf Fachärzten und zwölfAssistenzärzten. Um überhaupt ein Zerti-fikat der Deutschen Krebsgesellschaft zuerhalten, müssen die Chirurgen eine Min-destanzahl von 10 bis 15 spezieller Opera-tionen jedes Jahr erneut nachweisen. ImPius-Hospital wird je nach Zentrum in et-wa die drei- bis vierfache Anzahl erreicht.„Dies ist zwar nur einer von mehreren In-dikatoren für eine qualitativ hochwertigeBehandlung, aber dafür ein entscheiden-

K L I N I K P O R T R Ä T �

„Die gemeinsamen Entscheidungen einer Tumorkonferenz unterscheidensich in vielen Fällen von der Therapie-planung durch einzelne Fachärzte. Eine multidisziplinär getroffene Ent-

scheidung ist also wirkungsvoller alsdie Summe von Einzelentscheidungen.“

Dr. med. Andreas Müller, Oberarzt der Universitäts klinik für Viszeralchirurgie

Entscheidend für die richtige Behandlung ist die Besprechung jedes einzelnen Falls

in der interdisziplinären Tumorkonferenz.

der, der sich vor allem gut nachvollziehenlässt“, betont Weyhe. „Patienten und An-gehörige können so schnell feststellen, obin einem Krankenhaus ein bestimmterEingriff oft vorgenommen wird.“„Für die Patienten, die sich in dieser Situa-tion ohnehin vor vielen Herausforderun-gen sehen, ist es möglicherweise ein will-kommenes Angebot, wenn sich eine zen-trale Anlaufstelle um die Organisation derZweitmeinung kümmert“, fasst Weyhe zu-sammen. „Wenn eine Zweitmeinung beiuns im Haus erstellt wurde, können dieBetroffenen auch gerne persönlich her-kommen, um die Befunde dann direkt zubesprechen“, so das Angebot aus der Uni-versitätsklinik für Viszeralchirurgie.Details zur Anmeldung und alle Informa-tionen zum Zweitmeinungsverfahren derDKG finden sich unter www.krebszweit-meinung.de. Es entstehen keine Kostenfür die teilnehmenden Patienten.Sie haben Fragen zur Zweitmeinungbei Darmkrebs im Pius-Hospital?Bitte kontaktieren Sie das Zentrale Patienten-Management der Univer -sitätsklinik für Viszeralchirurgie: Telefon 0441 229-1471. �

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In der Notaufnahme des Pius-Hospitals er-folgt die Ersteinschätzung der Patientenin der sogenannten Triage, einem Bewer-tungsschema für die Dringlichkeit der Be-handlung. Dabei stellen besonders ausge-

bildete Pflegemitarbeiter sicher, dass alleerforderlichen Maßnahmen ohne unnöti-gen Zeitverzug durchgeführt werden, be-richtet Barbara Schmidt, Fachkranken-schwester für Notfallpflege und pflege -rische Bereichsleiterin im Pius Hospital.Basierend auf der Ersteinschätzung erfol-gen je nach Symptomen und Beschwerde-angaben des Patienten weitere Untersu-chungen. Dazu gehören unter anderem ei-ne Messung der Atemfrequenz, des Blut-drucks und des Herzschlags. Mittels einerBlutentnahme werden die Werte zur Sau-erstoffsättigung des Bluts ermittelt. In Ab-sprache mit dem Ärzte-Team können zu-dem eine EKG-Untersuchung und eineweitergehende Diagnostik erforderlichsein. Eine vorübergehende Atemnot kann etwanach einer anstrengenden körperlichenTätigkeit eine ganz normale Reaktion desKörpers sein. Wenn man aber auch imRuhezustand immer wieder das Gefühlhat, zu wenig Luft zu bekommen, kann ei-ne medizinisch als Dyspnoe bezeichnetekrankhafte Atemnot vorliegen. Entspre-chende Beschwerden sollten ärztlich abge-klärt und wenn nötig behandelt werden.

Bei bedrohlichen Symptomen sollte mannicht lange zögern und per Notfallnum-mer 112 den Rettungsdienst verständigen,betont Dr. Kirsten Habbinga. In der Not-aufnahme könne binnen kurzer Zeit si-cher und objektiv bewertet werden, ob essich um einen sofort behandlungsbedürf-tigen Notfall handelt. „Wenn die Werteschlecht sind, wird bei uns in der Notauf-nahme sofort ein Notfallmediziner hinzu-gerufen. Patienten mit schwerer Atemnothaben Vorrang.“Zu den Notfall-Patienten mit Atemnotzählen zum Beispiel viele COPD-Betroffe-ne, bei denen die ohnehin schlechte Atem-funktion zusätzlich durch eine Infektionoder eine Grippe geschwächt ist. In derNotaufnahme erfolgt basierend auf derAnamnese zunächst eine umfassende kör-perliche Untersuchung. Dabei wird auchfestgestellt, ob der Rachenraum oder dieLuftröhre durch Fremdkörper verstopftsind, die ein uneingeschränktes Atmen be-hindern. Zur weiteren Aufklärung können nebenverschiedenen Funktionstests unter ande-rem Röntgenaufnahmen und eine Com-putertomographie beitragen. Wichtig istdabei, dass der Patient lückenlos betreutwird und sich sein Zustand nicht weiterverschlechtert. Dazu gehört auch, das psy-chische Befinden des Betroffenen im Blick

Patienten mit schwerer AtemnotHABEN VORRANG

Eine akute Atemnot kann harmlos verlaufen. Sie kann

aber auch ein lebensbedroh -licher Notfall sein, der sofort

medizinisch versorgt werdenmuss. „Schwere Atemnot- Beschwerden können auf

mehrere lebensbedrohliche Erkrankungen der Atemwege,

der Lunge und des Herz-Kreis-lauf-Systems hinweisen. Bei der

Lebensrettung kann es dannauf jede Minute ankommen“, erklärt Dr. Kirsten Habbinga,

Leitende Ärztin des Aufnahme-zentrums im Pius-Hospital

Oldenburg.

Notaufnahme

Dr. med. Kirsten Habbinga, Leitende Ärztin des Aufnahmezentrums

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Unsere Notaufnahme ist sieben Tage in der Woche 24 Stunden lang für medizinischeNotfälle geöffnet. Grundsätzlich weisen wir niemanden ab. Wir versuchen unser Mög-lichstes, um Sie in angemessener Zeit zu untersuchen und, falls notwendig, zu behandeln.Wonach richtet sich die Wartezeit?Jeder, der in unsere Notaufnahme kommt, wird möglichst umgehend erstuntersucht, umherauszufinden, wie dringlich der Versorgungsbedarf ist. Medizinische Notfälle werdenals Erste versorgt. Bei weniger starken Beschwerden und Schmerzen müssen Sie mit Wartezeiten rechnen. Diese können wir nicht beeinflussen, da wir neu eintreffendeschwerwiegendere Notfälle vorziehen müssen. �Notruf – Telefon 112Wenn schwere Verletzungen vorliegen, evtl. mit hohem Blutverlust, bei Schockzu-stand oder Ohnmacht. Auch bei plötzlichen Schmerzen in der Brust, spontanenSprach- oder Sehstörungen sollte der Rettungsdienst unter 112 gewählt werden.Der ärztliche Bereitschaftsdienst – Telefon 116117, www.116117.de/deMedizinische Hilfe in der Nacht, am Wochenende und an FeiertagenAugenärztlicher Bereitschaftsdienst – Telefon 0441 21006-345www.arztauskunft-niedersachsen.deNotaufnahme im Pius-Hospital – Telefon 0441 229-1919

WIR SIND FÜR SIE DA �

zu haben, weil Störungen der Atemfunkti-on nicht selten Erstickungsangst auslösen,was zu einer zusätzlichen Belastung undoft auch Verschlimmerung der Symptomeführt. Zur Linderung kann dann nebender Begleitung des Patienten durch beson-ders geschulte Pflegefachkräfte die Gabeeines leichten Beruhigungsmittels sinn-voll sein. Als medizinische Sofortmaßnah-me hilft oft der Einsatz einer Beatmungs-hilfe. Bei einer sehr schwachen oder sogar ganzausgesetzten Atmung sind viele Patientennicht mehr ansprechbar und/oder habendas Bewusstsein verloren. Wenn dies derFall ist, müssen ohne Zeitverzug eine Re-animation und weitere intensivmedizini-sche Maßnahmen durchgeführt werden,um die eigenständige bzw. technisch un-terstützte Atmung des Patienten herzu-stellen, erklärt Dr. Kirsten Habbinga: „So-lange dies nicht gelungen ist, besteht Le-bensgefahr. Der Patient ist dann ein aku-ter Notfall, bei dem häufig ein interdiszip-linäres Team aus mehreren Fachgebietengefordert ist.“ Schwere Atemnot gehört in der Notauf-nahme des Pius-Hospitals zu den häufigenBeschwerden, die umgehendes Handelnerforderlich machen. Das Problem kannsehr unterschiedliche Ursachen haben. Invielen Fällen ist Atemnot ein Begleit- oderFolgesymptom einer schwerwiegendenPrimärerkrankung. Zu den Auslösern kön-nen neben der erwähnten fortgeschritte-nen chronisch obstruktiven Lungener-krankung (COPD) ein schwerer Asthmaan-fall, ein Allergie-Attacke sowie unter ande-rem eine Lungenentzündung oder eineLungenembolie gehören. Besonders häufig leiden Patienten mit ei-ner Herzinsuffizienz unter schwerer Atem-not. Sie ist bei 60 bis 95 Prozent der Betrof-fenen eine Begleiterscheinung der Herz-schwäche. Der Grund ist, dass der Körperin Folge der verminderten Pumpleistung

W I S S E N �

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mittels einer individuell angepassten The-rapie behandelt wird. Insbesondere beichronischen Erkrankungen reicht das aberoft nicht zur Wiederherstellung einer ge-sundheitlich unbedenklichen Atemfunk-tion aus. In diesen Fällen kann über diekausale Therapie hinaus eine symptom-orientierte Behandlung erforderlich sein,berichtet die Deutsche Lungenstiftung.Viele Patienten profitieren etwa von spe-ziellen Übungen zur Optimierung derAtemtechnik oder zur Stärkung der Atem-muskulatur. Bei einem dauerhaft verrin-gerten Sauerstoffgehalt im Blut kann aucheine Sauerstoffzufuhr per Nasensondeoder Nasenbrille sinnvoll sein. Regelmäßi-ge körperliche Aktivitäten – am besten un-ter ärztlicher Kontrolle – können zu einerVerbesserung der körperlichen Leistungs-fähigkeit und Lebensqualität beitragen.Mit einigen Vorsichtsmaßnahmen für denAlltag lässt sich das Risiko für eine Atem-not-Attacke verringern. Bei einer schwe-ren Lungenerkrankung wie COPD emp-fiehlt Dr. Kirsten Habbinga regelmäßigeGrippeimpfungen als Schutz vor einer In-fluenza-Infektion, die sonst eine weitereVerschlechterung der Atemfunktion be-wirkt. �

des Herzens nicht mehr ausreichend mitBlut und Sauerstoff versorgt wird. Außer-dem kann es in Folge der Herzschwächezu einer Wasseransammlung in der Lungekommen, die die Atemfunktion schwächt.Auch mehr als zwei Drittel der Tumor-Pa-tienten leiden immer wieder unter Atem-not. Nicht zuletzt können auch Muskeler-krankungen und Verletzungen insbeson-dere im Oberkörper für Atemproblemesorgen. Bei der Behandlung einer immer wiederauftretenden Atemnot ist entscheidend,dass die auslösende Primärerkrankung

Barbara Schmidt (links), Fachkrankenschwester für Notfallpflege und pflegerische Bereichsleiterin,sorgt mit Kollegin Sina Rinke für eine sichere Ersteinschätzung.

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Neue Küche in alten RäumenRund 35 Jahre war die alte Küche in Be-trieb, als sich die Verantwortlichen im Pi-us-Hospital 2013 nach der Durchführungeiner Machbarkeitsstudie dazu entschlos-sen, rund vier Millionen Euro aus Eigen-mitteln in die Sanierung zu investieren.Hatten bis dato Teilsanierungen und In-standhaltungsmaßnahmen den Betriebgesichert, war nun eine Komplettsanie-rung aufgrund aktueller baulicher Anfor-derungen alternativlos. Circa ein Viertelder Investitionssumme entfiel auf dieneue, den heutigen Anforderungen ent-

für die Zukunft

sprechende Lüftungsanlage. „Die Kapazi-tät ist darauf ausgelegt, fünfmal so viel anLuftmasse zu bewegen wie die der altenKüche“, erläutert Uwe Nissen, Leiter derAbteilung für Bau und Technik die großeAnschaffung. Sie sorgt für ein angeneh-meres Raumklima ohne Hitzestau oderhohe Luftfeuchtigkeit: eine immense Ver-besserung für die circa 20 Mitarbeiterin-nen und Mitarbeiter in diesem Bereich.Diese können seit der InbetriebnahmeEnde Mai auf modernste Küchen- undKühltechnik und ergonomisch gestalteteArbeitsplätze zurückzugreifen und profi-

Pius-Zentralküche

Nach circa 18-monatiger Bauzeit hat das Pius-Hospital die Sanierung seiner Zentralküche Ende Mai abgeschlossen. Seitdem ist für das Küchenteam zwar eine neue, aber überaus willkommene Routine in die Abläufe der umfassenden Speisenzubereitung eingekehrt. Die Sanierung der 840 Quadratmeter großen Küche im laufenden Betrieb hatte nämlich einigeÜberraschungen bereitgehalten, planerisches Geschick und eine ausgeklügelte Logistik erfordert und den Mitarbeiterinnen einiges an Flexibilität und Durchhaltevermögen abverlangt.Dass es sich jedoch gelohnt hat, darüber sind sich alle Beteiligten einig.

Alles frischUwe Nissen, Leiter Bau und Technik, Jürgen Reinert, Leitung Küche, und Dr. med. Christoph-Maria Ratusinski,stellvertretender ärztlicher Direktor, übergeben die neuen Räumlichkeiten an das Küchenteam.

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tieren außerdem von einer optimiertenLogistik durch eine veränderte Grundriss-planung. Aktuell werden täglich circa 950warme Essen für die Patientenverpfle-gung und den Mittagstisch in der Cafeteriazubereitet. Mit dem Umbau hat das 420-Betten-Haus jedoch eine Kapazitätsreser-ve für bis zu 1.200 warme Mahlzeiten amTag geschaffen. Der in der Bauphase be-findliche neue Gebäudeabschnitt F-Flü-gel mit einem neuen Zentral-OP und zu-sätzlichen Patientenzimmern wird An-fang 2020 in Betrieb genommen.

Speisen im Haus zubereiten„Im Zuge der Planung und Finanzierungder Küchensanierung haben wir unsselbstverständlich auch alternative, soge-nannte entkoppelte Versorgungssystemeangeschaut. Doch für uns war schnell klar,dass wir den sehr wichtigen Part der Nah-rungszubereitung nicht anderen über -lassen wollen“, erläutert Pius-Geschäfts-führerin Elisabeth Sandbrink. „Genuss-volles Essen sorgt für Wohlbefinden, ge-rade bei einer Erkrankung kommt demeine wichtige Bedeutung zu. Aber auchunsere Mitarbeiter, Besucher und Gästewissen die Qualität und den Geschmackunseres abwechslungsreichen und täg-lich frisch zubereiteten Speisenangebotsseit jeher zu schätzen.“ Dementsprechendäußern sich die Patienten bei Befragun-gen nicht nur überwiegend sehr positivzur Qualität, sondern auch zu den Wahl-

möglichkeiten der Speisen. Dieses Niveaugalt es, in jedem Fall zu halten. Für dasFesthalten an der Speisenzubereitung imHaus sprach außerdem die höhere Flexi-bilität bei spontanen Anforderungen. Sosetzt etwa die Diätküche parallel zu vie-len weiteren unterschiedlichen Sonder-kostformen besondere Patientenwünscheflexibel und kurzfristig um, zum Beispielbei Unverträglichkeiten, Ernährungspro-blemen oder etwa bei Symptomen wieÜbelkeit und Appetitlosigkeit währendeiner Krebserkrankung – für das Pius-Hospital mit insgesamt sieben Krebszen-tren ein häufiger Behandlungsanlass.

Herausforderung Interimsküche„Die ursprüngliche Überlegung, die Sanie-rung in zwei Bauabschnitten an Ort undStelle zu realisieren, haben wir schnellverworfen“, so Bau- und Technik leiter

Uwe Nissen. „Im Hinblick auf die Abläufeund hygienischen Standards wäre dieskaum möglich gewesen.“ So entschiedman sich für eine Interimsküche. Um dieumfassende achtzehnmonatige Küchen-sanierung zu realisieren, wurde der lau-fende Betrieb ab November 2017 in Con-tainerküchen verlagert – aufgrund des li-mitierten Platzangebots in der Innen-stadtlage des Krankenhauses auf eine ei-gens dafür errichtete Überdachung desWirtschaftshofs, welcher an die alte Küchegrenzt. Aus der Platznot machten die Ar-chitekten und Planer allerdings eine Tu-gend: Nach dem Abschluss der Sanie-rungsarbeiten im Mai 2019 und dem an-schließenden Abtransport der Containerwurde damit begonnen, die Betondeckefür eine Erweiterung der daneben liegen-den Außenterrasse der Krankenhauscafe-teria umzubauen. Mit circa 80 zusätzli-chen Außensitzplätzen bietet sie in derwarmen Jahreszeit dann Platz für insge-samt 130 Personen. Die Cafeteria wirdmittags und nachmittags regelmäßig vonBesuchern der Innenstadt und von Mitar-beitern nahe gelegener Unternehmen auf-gesucht. Mit rund 200 Quadratmetern botdie provisorische Küche gerade einmalein Drittel der Fläche der alten Küche.„Das Kochen in der Containerküche waram Anfang Abenteuer pur! Das gesamteKüchen-Team hat diese große Herausfor-derung, aber auch die erschwerte Logistikund die Belastungen durch jahreszeitli-che Hitze und Kälte mit Durchhaltever-mögen und Flexibilität bravourös gemeis-tert“, lobt Küchenleiter Jürgen Reinert.

Frisch und knackig: So sollte Gemüse schmecken.Kein Problem für das Pius-Küchenteam

Kostprobe gefällig? Am Ende zählt der Geschmack.

„Ich freue mich sehr, dass wir mit unserer neuen Küche nun

die Voraussetzungen dafür geschaffen haben, dass unser

Erfolgsrezept für unsere Speisen-versorgung auch in Zukunft gut

funktionieren wird.“

Zum Tag der Offenen Küche waren Mitarbeiter und Interessierte eingeladen und erschienen zahlreich, um die frisch sanierte Pius-Küche in Augenschein zu nehmen.

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„Wir haben zwar das warme Speisenan -gebot minimal einschränken müssen, aberansonsten lief die Versorgung auch in die-ser Zeit in gewohnter Qualität weiter.“ Nurein gelegentliches kaltes Lüftchen in denWintermonaten hat die Gäste in der Cafe-teria, an welche die Interimsküche an-grenzte, auf die besondere räumliche Aus-nahmesituation aufmerksam gemacht.

Rückbau mit ÜberraschungDer circa sechswöchige Rückbau der imUntergeschoss auf Grundwasserhöhe ge-legenen Küche mit der Entkernung allernichttragenden Wände und Böden hieltsodann eine erste Überraschung bereit.Beim Entfernen der alten Fliesen stelltesich heraus, dass die darunterliegendenFlächen komplett durchfeuchtet waren. Inden folgenden zwei Monaten wurden die-se zunächst aufwendig abgedichtet, ummit dem Umbau fortfahren zu können.Die Lage im Keller bewirkte nicht nur dasProblem mit der Feuchtigkeit, sondern be-dingte auch, dass alle vorhan denen Ab-

wasserleitungen genauso wieder zumEinsatz kommen mussten „Dies schränkteuns planerisch natürlich in erheblichemMaße ein“, so der Bauexperte Nissen. Auch die Installation der neuen leistungs-starken Lüftungsanlage gestaltete sichum fassender als geplant. Mussten hier fürdoch der 20-Meter-lange und sehr engeLüftungsschacht zunächst durch eineSpezialfirma von Schadstoffen befreitund eine dort ebenfalls verlaufende strah-lenbelastete Abwasserleitung der Nukle-armedizin erneuert werden. Diese ließendie Planer dann in einen neuen Schachtentlang der Außenfassade verlegen. Auf-grund der Kapazitätserweiterung derneuen Lüftung mussten außerdem Zu-und Abluft getrennt voneinander instal-liert werden – mit dem Bau einer zusätz-lichen Lüftungszentrale. Ein neues Entsorgungskonzept durfte beider Planung ebenfalls nicht fehlen. Sowerden Speisereste und Fette jetzt zentralgesammelt und abgepumpt, sodass dabeikeine störenden Gerüche entstehen.

Neue Technik für effiziente Verarbeitung: Geschmack ist König! Besondere Freude bereitet dem Küchen-chef samt Team jedoch die neue Koch- undKältetechnik. „Wir können mehr produzie-ren und noch schonender und schnellerzu bereiten sowie insgesamt unser Spei-senangebot obendrein erweitern.“ Voll-kost, schweinefleischfreie, laktosefreieund vegetarische Speisen gehören ohne-hin zum Standard. „Darüber hinaus ste-hen Frische, Geschmack und Abwechs-lung ganz oben auf der Speisekarte. Im Pi-us-Hospital gehen wir auch kulinarischmit der Zeit und bieten immer wiederneue Geschmackserlebnisse. Jeder suchtsich dann das heraus, was er gerne möch-te. Der eine braucht sein Schnitzel mit Jä-gersoße, Gesundheitsbewusste und Essermit besonderen Ansprüchen kombiniereneinfach, wie es passt. Wir sind da extremflexibel.“ Auch der angegliederte gut ausgelastetePartyservice kann nun unter optimiertenräumlichen Bedingungen und unabhän-giger vom Tagesbetrieb arbeiten. „Ich freue mich sehr, dass wir mit unsererneuen Küche nun die Voraussetzungendafür geschaffen haben, dass unser Er-folgsrezept für unsere Speisenversorgungauch in Zukunft gut funktionieren wird.Damit ist eine weitere Differenzierungunseres Angebots möglich. Dies wird er-wartet und bei uns dürfen Patienten, An-gehörige, Mitarbeiter und Gäste das aucherwarten“, fasst Reinert zusammen. „Be-sonders im Hinblick auf zusätzliche Kapa-zitäten und die baldige Fertigstellung desneuen Gebäudeabschnitts, des F-Flügels,sind wir in puncto Speisenversorgungnun also bestens aufgestellt.“ �

Am zentralen Ausgabeband läuft es jetzt wieder wie am Schnürchen.

Auch eine neue Spülküche dufte beider Komplettsanierung nicht fehlen.

Küchenleiter Jürgen Reinert freut sich mit seinenMitarbeiterinnen und Mitarbeitern über ver -besserte Arbeitsbedingungen. Licht und Technikentsprechen den neuesten Anforderungen.

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Wenn ein geliebter Mensch(im Krankenhaus) stirbt

Im hohen Alter, zu Hause – am besten im Schlaf oder umgeben von den Liebsten. Das antworten die meisten Menschen in unseren Breitengeraden, wenn man sie fragt,

wie sie einmal sterben möchten. Das Leben hat manchmal andere Pläne und der Abschiedverläuft ganz anders, zum Beispiel in einem Krankenhaus. Ganz gleich jedoch, wo es passiert,

ob zu Hause, in einem Hospiz oder eben im Krankenhaus, ob schleichend oder schnell: In jedem Sterben drückt sich die Einmaligkeit und Individualität eines Menschen aus. Darum

wissen auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Pius-Hospital. Ein interprofessionellesTeam aus Ärzten, Pflegemitarbeitern, Seelsorge, Psychoonkologie und Sozialdienst ist in

dieser Situation gleichsam für die sterbenden Patienten und für ihre Angehörigen da. MM

Tod und Trauer

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„Selbstverständlich wünschen wir uns füralle unsere Patienten und Patientinnen,dass sie nach ihrer Behandlung im Pius-Hospital gesund und bestmöglich ver-sorgt nach Hause gehen können und nochein langes Leben vor sich haben“, erklärtdie onkologische FachkrankenschwesterKristin Weyer. „Aber in einem Akutkran-kenhaus, das außerdem einen starkenSchwerpunkt in der Krebsbehandlung hat,kommt es natürlich vor, dass Patientenhier ihre letzten Tage oder Stunden ver-bringen. Unsere Aufgabe ist es dann, ih-nen und ihren Angehörigen genug Raumund Zeit für ihre Bedürfnisse zu verschaf-fen und sie im Prozess des Sterbens behut-sam und einfühlsam zu begleiten.“ Genau-so wichtig wie die pflegerische und medi-zinische Versorgung sind Gespräche, dasErmutigen und Trösten.Manchmal wissen die Partner oder Fami-lienmitglieder gar nicht genau, wie sieden Sterbenden am besten unterstützenkönnen. „Oft viel wichtiger als das Redenist es, da zu sein“, weiß Gunda Holtmann.Die Pius-Seelsorgerin rät den Angehöri-gen: „Nehmen Sie sich einen Stuhl undsetzen Sie sich ans Bett und versuchen zuspüren, was der Sterbende in diesem Mo-ment möchte. Berühren Sie ihn vorsich-tig, aber halten Sie ihn nicht fest. Sterben-de Menschen wollen in der letzten Phaseihres Lebens häufig keine oder nur nochwenig körperliche Berührung. Empfin-

„Man muss sich immer wieder neu und immer ein wenig anders an einen Menschen und dessen Familie annähern.“

Dr. med. Oliver Pöpken

Patienten bestimmen Tempo und Thema Parallel oder alternativ zur seelsorge -rischen Unterstützung bieten die Pius-Psychoonkologinnen ihre Hilfe und ihrKnow-how im Umgang mit Krisensitua-tionen an. Dieses Angebot steht im Pius-Hospital unabhängig vom Verlauf allenPatientinnen und Patienten mit einerKrebserkrankung und ihren Angehörigenoffen. „Nicht selten kommt es vor, dass Pa-tienten mit uns über das Sterben spre-chen, ein Thema, das sie vielleicht mit ih-ren Verwandten und Freunden nicht be-reden, weil sie sie schonen wollen oder ei-ne ablehnende Reaktion fürchten. Wirmerken, dass es für die Betroffenen einegroße Erleichterung sein kann, offen da-rüber sprechen zu können“, erzählt Bir-gitt Wilken-Spille aus dem Team der ins-gesamt vier Psychoonkologinnen. „Nichtalle möchten jedoch darüber reden. Dasist selbstverständlich die Entscheidungdes Einzelnen. Denn Tempo und Themabestimmen immer die Patienten. Unser

den Sie es daher bitte nicht als Zurück-weisung, wenn der Sterbende seine Handzurückzieht.“ Die katholische Seelsorge-rin und Pastoralreferentin Gunda Holt-mann und der evangelische Pastor JürgenBecker begleiten die Patientinnen und ih-re Angehörigen in dieser Zeit. Im ruhigen,geschützten Raum eines seelsorgerischenGesprächs können belastende Nachrich-ten und Ereignisse ausgesprochen undverarbeitet werden, Zuversicht und Mutwachsen. Sehr oft sind Angehörige nichtweniger betroffen als die Patienten, sindaber meist weniger im Blick. Deswegengilt das Angebot des Gesprächs und derBegleitung selbstverständlich auch fürsie. Im Eingangsbereich des Krankenhau-ses befindet sich die Pius-Kapelle. Als Ortund Raum der Stille und Sammlung, despersönlichen Gebets, aber auch der regel-mäßigen gottesdienstlichen Feiern kön-nen Menschen hier Trost und Stärkungerfahren.

Die Pius-Seelsorgerin Gunda Holtmann nimmtsich Zeit für das Gespräch mit Angehörigen.

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G A N Z H E I T L I C H �

ort den Bedürfnissen des Patienten ent-spricht, um im Bedarfsfall noch rechtzei-tig Vorbereitungen für einen Ortswechseltreffen zu können. Sollte eine stationäreWeiterversorgung in Frage kommen, be-rät der Sozialdienst zu Möglichkeiten derHospizpflege, vermittelt Erstkontakte zuAnsprechpartnern und klärt die Aufnah-memodalitäten. Bei Rückkehr in die häus-liche Versorgung werden, soweit es erfor-derlich und gewünscht ist, ein ambulan-ter Pflegedienst mit Palliativversorgungals auch notwendige Pflegehilfsmittel or-ganisiert. Ein dichtes Helfersystem, be-stehend aus Haus-/Palliativarzt, Pflege-fachkräften und ehrenamtlichen Mitar-beitern des Hospizdienstes, sorgt dafür,dass sich die Angehörigen bei der Betreu-ung des Sterbenden sicher fühlen kön-nen. „Nicht immer stimmen jedoch die

Bedürfnisse der Angehörigen und Ster-benden überein. Eine große Herausforde-rung entsteht, wenn Sterbende zu Hauseversorgt werden möchten, Angehörigediesen Wunsch aber nicht erfüllen kön-nen oder/und wollen“, so Juliane Hierlaus dem Team des Sozialen Dienstes. „Insolchen Situationen braucht es oftmalsmehrere ausführliche Beratungsgesprä-che, in denen Möglichkeiten und Schwie-rigkeiten ausgelotet werden und gemein-sam ein gangbarer Weg gesucht wird.“

Kräftezehrend für AngehörigeEinen Menschen in seinen letzten Tagenzu begleiten, ist für die Angehörigen oft sokräftezehrend, dass sie an die Grenzen ih-rer Belastbarkeit kommen. Angst, Trauer,sich sorgen um den Sterbenden gepaartmit der Verantwortung, Dinge regeln zu

„Unser Part ist es, Angebote zu machen und zu schauen,ob und wie wir den Prozess des Abschiednehmens für alle Beteiligten erleichtern und ihnen den Weg in die Trauer bahnen können.“

Birgitt Wilken-Spille Psychoonkologin

UNTERSTÜTZUNGSANGEBOTEFÜR STERBENDE MENSCHEN UND IHRE ANGEHÖRIGEN IM PIUS �� Katholische Seelsorge: Dr. phil. Gunda Holtmann,

Telefon 0441 229-1301, E-Mail [email protected] � Evangelische Seelsorge: Pastor Jürgen Becker,

Telefon 0441 229-1302; E-Mail [email protected] � Psychoonkologisches Team: Telefon 0441 229-1518

Leitung: Dr. Roswitha Krannich, E-Mail [email protected]

� Sozialer Dienst: Telefon 0441 229-1310 Leitung: Josef Roß, E-Mail [email protected]

� Onkologische Fachkrankenschwestern: Telefon 0441 229-2109 Pflegerische Abteilungsleitung: Heike Bocklage, E-Mail [email protected]

EXTERNE ANLAUFSTELLEN IN OLDENBURG �� Stiftung Evangelischer Hospizdienst Oldenburg

26121 Oldenburg, Haareneschstr. 60, Telefon 0441 77 03 460� Palliativwerk Oldenburg eG

26131 Oldenburg , Edewechter Landstraße 42, Telefon 0441 93 65 40 16� Hospiz St. Peter

26121 Oldenburg, Georgstraße 23, Telefon 0441 999 20 90

Das Pius-Hospital vermittelt auch Hilfsangebote, die weit über OldenburgsGrenzen hinausgehen. Unsere Experten kennen die Versorgungslandschaft undprüfen genau, welches Angebot im Einzelfall gewünscht wird und sinnvoll ist.Außerdem gibt es einen Pius-Flyer zum Thema Hospiz- und Palliativversorgung.

Part ist es, lediglich Angebote zu machenund zu schauen, ob und wie wir den Pro-zess des Abschiednehmens für alle Betei-ligten erleichtern und ihnen den Weg indie Trauer bahnen können. Hierfür gibtes aber kein Patentrezept. In diesen Situa-tionen geht es darum, den Raum offen zuhalten und die Atmosphäre zu erspüren.Der eigentliche Prozess darf dabei nichtgestört werden.“

Kinder und Jugendliche am SterbebettManchmal sind unter den Angehörigen,die Sterbende im Krankenhaus besuchen,Kinder oder Jugendliche. „In dem Fall istes gut und hilfreich, wenn eine erwachse-ne Person anwesend ist, die ihr Augen-merk und ihre Sorge in erster Linie auf dasKind oder den Jugendlichen richtet, Fra-gen beantwortet und auftretende Emotio-nen begleitet.“ Das raten die Psychoonko-loginnen. Heranwachsende können großeTrauer empfinden, verarbeiten Verlustejedoch anders als Erwachsene abhängigvon ihrem Entwicklungsstand. „Ob ein Be-such am Sterbebett sinnvoll ist, sollte vor-her mit dem Kind und wenn möglich mitdem Sterbenden erörtert werden.“

Bedürfnisse abgleichenKlarheit, wie die verbleibende gemeinsa-me Zeit gestaltet werden soll, könnenauch Gespräche mit dem Sozialen Dienstdes Pius-Hospitals schaffen. Hier wirdhäufig besprochen, ob der Aufenthalts-

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müssen und vielleicht nebenher auch nochberuflich oder familiär eingebunden zusein, machen diese Phase so herausfor-dernd. „Deshalb raten wir den Familien-mitgliedern und Freunden, die sich meistTag und Nacht um die Sterbenden küm-mern, sich zwischendurch Auszeiten undErholungspausen zu gönnen“, so Schwes-ter Kristin. „Tritt der Tod gerade in dieserZeit ein, sollte man sich nicht mit Schuld-gefühlen belasten.“ Denn die Erfahrungzeigt, dass Menschen oft genau dann ster-ben, wenn niemand bei ihnen ist. „Viel-leicht ist es so leichter für sie, zu gehen“,überlegt Schwester Kristin. Wer dennochzum Beispiel auch über Nacht beim Pa-tienten sein möchte, kann gegebenenfallsmit im Zimmer übernachten.

„Ummantelnde Therapie“ – Situation annehmen, wie sie istSchwester Kristin und ihre Kollegen undKolleginnen aus der Pflege haben sicher-lich den engsten und unmittelbarsten Kon-takt zu sterbenden Patientinnen, Patien-ten und zu ihren Angehörigen. „Die Pflege von Sterbenden richtet sichimmer nach der aktuellen Situation undden individuellen Bedürfnissen des Ster-benden. Wenn ein Patient zum Beispielnicht gewaschen werden möchte, res-pektieren wir dies“, berichtet die onkolo-gische Fachkrankenschwester GabrieleBohmann-Kemper, die sich seit über 20Jahren um Krebspatienten auf der StationEC kümmert. „Wir versuchen die Wün-sche der Patienten in ihren letzten Tagenmöglich zu machen, soweit es geht. Wirbegrüßen es auch, wenn Familienmitglie-der oder andere Vertrauenspersonen beiPflegehandlungen anwesend sind oderdabei unterstützen.“ Einige Patienten be-gleitet die Fachkrankenschwester übereinen langen Zeitraum, wenn die Be-handlung wiederholt stationär erfolgt.„Über die Jahre entsteht dann ein beson-

deres Vertrauensverhältnis. Wenn die Zeitdann gekommen ist, ist es mir deshalb einAnliegen, mich persönlich zu verabschie-den und ein letztes Mal mit der Patientinoder dem Patienten zu sprechen.“Die Bedürfnisse der Sterbenden und dergesamte Prozess sind so individuell wieder Mensch selbst, ist auch Dr. Oliver Pöp-ken überzeugt. Als Oberarzt in der Klinikfür Anästhesie und interdisziplinäre In-tensivmedizin und Experte der Palliativ-medizin erlebt er in dieser besonderen Si-tuation auf der Intensivstation immerwieder eine große Bandbreite an mensch-lichen Reaktionen und Gefühlen. „Manmuss sich immer wieder neu und immerein wenig anders an einen Menschen unddessen Familie annähern. Da gibt es Men-schen, die fast bis zuletzt nicht aufgebenwollen, und dann sehen wir Patienten,die ihr Schicksal akzeptiert haben undAbschied nehmen. Dem Hoffenden darfman nicht das letzte Quäntchen Hoffnungnehmen, wenn er an ein Wunder glaubenmöchte. Wir akzeptieren das. Gleichzeitigtherapieren wir diesen Patienten so, dasser möglichst wach und mit möglichst we-nig Schmerzen leben kann. Ein anderesBeispiel wäre der Patient, der voller Trau-er und Verzweiflung, manchmal auch vol-ler Wut ist. Immer müssen wir die indivi-duelle Biografie und die aktuelle Lebens-situation beachten und den Patientendort abholen, wo er sich befindet.“Wo auch immer das ist, ist es aus der Sichtvon Oliver Pöpken außerordentlich wich-tig, aufrichtig zu sein, die Situation so an-nehmen, wie sie ist. Dazu gehört, dass dieBehandelnden, die in der Regel interdis-ziplinär therapieren, eine gemeinsamePosi tion beziehen. Oft ist es ein Prozess, indem Angehörige Zeit brauchen, um dasganze Ausmaß und die unausweichlicheTragweite einer Erkrankung zu begreifen.In dieser Situation ist es von großer Be-deutung, dass Angehörige erfahren, dass

es auch in dieser Krankheitsphase einewirksame, begleitende und im besten Sin-ne des Wortes ganzheitliche „ummanteln-de“ – also eine palliative – Therapie gibt, soder Arzt.

Veränderungen in der letzten PhaseWoran aber erkennt man schließlich, dassdie unmittelbare Sterbephase begonnenhat? „Die Anzeichen variieren von Menschzu Mensch, aber es gibt einige Merkmale,die darauf hinweisen können“, erklärt Dr.Oliver Pöpken, „Die Nahrungs- und Flüs-sigkeitsaufnahme spielt in der letzten Pha-se eine untergeordnete Rolle. Die Atmungverändert sich, Schmerzen können sichverändern und eine schwere Erschöpfungkann auftreten. Hinzu können Verände-rungen des Bewusstseins, wie Verwirrt-heit, Unruhe oder Koma, kommen.“ In sei-nen letzten Tagen zieht sich der sterbendeMensch immer mehr von der Außenweltzurück. Er hat immer weniger das Bedürf-nis zu sprechen und möchte vielleicht nurnoch wenige, ihm vertraute Menschen umsich haben.

Wie geht es weiter? Abschied nehmenWenn der Zeitpunkt des endgültigen Ab-schieds gekommen ist, entscheiden die An -gehörigen, wie lange der verstorbene Pa-tient im Zimmer bleiben soll. „Viele Men-schen öffnen das Fenster in dem Glauben,dass so die Seele gehen kann“, berichtetSeelsorgerin Holtmann. „Es ist genug Zeit,sich in Ruhe zu verabschieden, mit einemGebet, einem Kuss oder einfach nur inStille.“ Nach dem Tod wird der zuständige Arztinformiert, um die sogenannte erste Lei-chenschau durchzuführen, um den Todsicher festzustellen und den Totenschein

„Oft viel wichtiger als das Reden ist es, da zu sein.“

Dr. Gunda Holtmann Seelsorgerin

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SACHBUCH-TIPP: Trösten – aber wie? Ein Leitfaden zur Begleitung von Trauernden und Kranken, Verlag Friedrich Pustet

Vertröstungen verletzen, Trost heilt. Doch worin unterscheiden sie sich? Anhand zahl reicherBeispiele zeigt der Autor Klaus Schäfer in einer Gegenüberstellung von „falschem Trost“ und„echtem Trost“ auf, warum manche Formulierungen verletzen, andere dagegen trösten und

heilen. Der Leser bekommt ein Gespür für häufige Fehler und unpassende Formulierungenim Umgang mit Kranken und Trauernden und erfährt konkret, was er stattdessen sagen

und tun kann. Zugleich bietet das Buch die wichtigsten Grundlagen für das Gespräch am Krankenbett oder mit Trauernden.

Schließlich werden auch die Grenzen des Tröstens aufgezeigt. �

SACHBUCH-TIPP: Ein halber Held von Andreas Wenderoth, Blessing VerlagDies ist die Geschichte eines Lebens, das durch die Demenz aus der Spur geraten ist.„Ein halber Held“ ist die berührende, zuweilen aber auch absurd komische Liebeserklärung einesSohnes an seinen Vater, der sich stets über den Geist definierte, und liefert einen einzigartigenEinblick in das Erleben eines Demenzkranken. Auf einfühlsame Weise werden dabei auch diekreativen Seiten der Krankheit geschildert, die sich von der herkömmlichen, rein pathologischenWahrnehmung deutlich abheben. Eine Vater-Sohn-Geschichte, die zeigt, dass nach der Diagnose Demenz das letzte Wort noch lange nicht gesprochen ist und bei allem Abschiedsschmerz auch Trost bleibt. �

„Nicht immer stimmen die Bedürfnisseder Angehörigen und Sterbendenüberein. Eine große Herausforderungentsteht, wenn Sterbende zu Hauseversorgt werden möchten, Angehörigediesen Wunsch aber nicht erfüllen

können oder/und wollen.“Juliane Hierl Sozialer Dienst

„Ich habe mich im Rahmen meiner Fachweiterbildung intensiv mit dem Thema Trauer beschäftigt und dazu auch eine Broschüre erarbeitet,die ich Patienten und Angehörigen zur Verfügung stellen möchte.“

Kristin Weyer Breast Nurse und onkologische Fachkrankenschwester

BUCHTIPPS VON ANNE RATHMANN AUS DER PIUS-BÜCHEREI �

die einzelnen Phasen werden auch nichtnacheinander durchlebt und verarbeitet,sondern sie entwickeln ihre eigene Dyna-mik. Vielleicht gibt es Tage, an denen allevier Phasen der Trauer auftreten oderman springt zwischen den Phasen hin undher – bis irgendwann der Schmerz derTrauer als Teil des Lebens integriert ist“,so Schwester Kristin. „Wir ermutigen Trau-ernde, sich Zeit zu lassen, den eigenenWeg der Trauer zu finden und zu gehen.Hierfür wünschen wir allen Betroffenenviel Kraft!“ �

auszufüllen. Danach versorgen die Pflege-mitarbeiter ein letztes Mal den Körper. ImAnschluss besteht die Möglichkeit, denVerstorbenen in einem speziellen Raumaufzubahren. Auch dort haben die Ange-hörigen die Möglichkeit, sich in Ruhe zuverabschieden, bevor das Bestattungsun-ternehmen der Wahl sich um den weite-ren organisatorischen Ablauf kümmert. „Wie die anschließende Zeit der Trauerverläuft, ist sehr unterschiedlich. Auch dieZeit, die sie benötigt, kann sehr stark vari-ieren“, sagt Psychoonkologin Wilken-Spil-le. „Trotz aller Unterschiedlichkeit gibt esaber auch Gemeinsamkeiten, wie Men-schen den Trauerprozess durchleben: Manist geschockt und betäubt und kann denVerlust nicht wahrhaben. Es brechen Ge-fühle auf: Sehnsucht, Wut, Verzweiflung,Angst und man sucht nach dem Verlore-nen. Man fühlt sich desorientiert und hat

Probleme, seinen Alltag wie gewohnt zuleben. Konzentrationsprobleme, Schlaf-störungen und Entscheidungsschwierig-keiten gehen damit eventuell einher. Dasalte Leben stimmt nicht mehr, in einemneuen hat man sich noch nicht eingerich-tet. Und dennoch kommt die Zeit, wo mansich wieder nach außen orientieren kannund neue Energie und Lebensmut spür-bar sind. „Bis dahin aber kann niemandvorschreiben, wie lange Trauer währt, wiesie sich äußern darf und was hilft. Denn

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Die bislang vor allem in der Krebsmedi-zin bewährte PET-Untersuchung ist einnuklearmedizinisches Diagnoseverfah-ren, das Stoffwechselvorgänge erkennbarmacht, die auf krankhafte histologischeVeränderungen hinweisen. Dafür werdendem Patienten sehr kleine Mengen radio-aktiv markierter Stoffe – sogenannte Tra-cer – gegeben, die sich in den Körperzel-len verteilen. Die Tracer können mittelsder PET-Kamera sichtbar gemacht wer-den, aber nicht immer exakt lokalisiertwerden. Genau das ist mit einer CT mög-lich. Dieses Gerät arbeitet mit Röntgen-

strahlen, die von außen durch den Körpergeschickt werden. So entstehen kontrast-reiche Aufnahmen, die den morphologi-schen Ist-Zustand im Körperinneren ab-bilden. Das PET/CT verknüpft die Aufnahmenaus beiden Verfahren zu einem gemein-samen Bild und sorgt dafür, dass die Vor-teile beider Untersuchungen bei verschie-denen medizinischen Fragestellungenge meinsam für die Diagnostik und Be-handlung genutzt werden können. „Stattzwei Untersuchungen ist nur noch einenotwendig“, erklärt Dr. Volker Heinrichs,

Oberarzt in der Klinik für Nuklearmedi-zin des Pius-Hospitals Oldenburg. So wirdetwa bei einem Krebsverdacht zugleichsichtbar, an welcher Stelle sich eine auf-fällige Gewebestruktur befindet und obes sich dabei um einen Tumor bzw. umTochtergeschwülste handeln könnte, be-richtet Prof. Dr. Michael Reinhardt, Direk-tor der Klinik für Nuklearmedizin: „Durchdie Kombination von funktioneller undmorphologischer Bildgebung lässt sich immenschlichen Körper sehr zuverlässig dieAusbreitung einer bösartigen Erkrankungfeststellen.“ In der Krebsmedizin ist die differenziertePET/CT-Diagnostik zunehmend mitent-scheidend für die Gestaltung der Thera-pie und somit letztlich auch für die Prog-nose. Durch die kombinierte Bildgebungkönnen beispielsweise spezielle Ober -flächenmarker identifiziert werden, diekennzeichnend für bestimmte Tumorar-ten sind, betont Prof. Dr. Reinhardt: „Da-rauf basierend lässt sich mittels modernerMedikamente überprüfen, welche Thera-peutika bei dem jeweiligen Tumor an-schlagen.“

Eine PET/CT-Untersuchung ist inder Regel nach 20 bis 30 Minuten

abgeschlossen.

Krankmacher im KörperERKENNEN

Das PET/CT bringt mit der Kombination unterschiedlicherbildgebender Verfahren bei vielen Erkrankungen eine größereDiagnosesicherheit. Untersuchungen mittels einer Positronen-Emissions-Tomographie (PET) und einer Computertomographie(CT) ermöglichen dem Arzt einen gezielten Blick in das Körper-innere, ohne dass ein Endoskop eingeführt wird oder äußereStrukturen mit einem Schnitt geschädigt werden. Mit der dankPET/CT gemeinsamen Bildgebung lassen sich Zellbereichemit einer hohen Stoffwechselaktivität sehr genau einer Gewebeschicht oder einem Organ zuordnen.

PET/CT-Technik

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Dank der Entwicklung neuer pharmazeu-tischer Wirkstoffe und Verfeinerung derTechnik ist das Einsatzspektrum für PET/CT-gestützte Untersuchungen in jüngsterZeit deutlich größer geworden. Heute wirddie bildgebende Technik nicht mehr nurin der Krebsmedizin genutzt, erklärt Dr.Heinrichs: „Man kann damit inzwischenauch Erkenntnisse über Entzündungengewinnen, die sich zum Beispiel an derHerzklappe oder an Gefäßprothesen ge-bildet haben.“Mit dem Verfahren können zudem früh-zeitig sichere Hinweise für eine demen-zielle Erkrankung gewonnen werden. Be-sonders vielversprechend sind die Ergeb-nisse in der Alzheimer-Diagnostik, da sichmit dem PT/CT verschiedene Vorgängeim Gehirn darstellen lassen, die ohne dasGerät nur ungenau oder gar nicht erkenn-bar sind. So kann man deutlich verläss -licher sagen, ob es sich beim Auftretenerster Symptome wirklich um Alzheimeroder um eine andere Erkrankung han-delt, so Prof. Reinhardt: „Wir gehen davonaus, dass in absehbarer Zukunft eine gan-ze Reihe schwerer Erkrankungen mittelsPET/CT besser diagnostizierbar und be-handelbar sein werden.“Ob der Einsatz des PET/CTs im Rahmender Diagnostik sinnvoll ist, wird im Pius-Hospital von einem interdisziplinärenÄrzteteam entschieden. Wenn das PET/CT zum Beispiel zur Abklärung einesProstatakrebs-Verdachts genutzt werdensoll, arbeiten Radiologen und Nuklearme-diziner eng mit den dann ebenfalls gefor-derten Urologen und Onkologen zusam-men. Bei Krebs-Patienten werden die er-forderlichen Maßnahmen auf den gemein-samen Tumorkonferenzen diskutiert undfestgelegt.

W I S S E N �

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Die für die Untersuchung infrage kommen-den Indikationen werden exakt durch denGemeinsamen Bundesausschuss als obers-tem Gremium der gemeinsamen Selbstver-waltung von Ärzten, Krankenhäusern undKrankenkassen festgelegt.Dazu zählen etwa die Bestimmung desTumorstadiums bei bestimmten Lungen-karzinomen sowie der Nachweis von Re-zidiven. Darüber hinaus wird der Einsatzbei bestimmten Primärtumorsymptomenim Kopf-Hals-Bereich sowie bei malignenLymphomen bei Kindern und Jugendli-chen empfohlen. Neu ist seit April 2019,dass ein PET/CT auch bei Patienten miteinem Hodgkin-Lymphom zugelassen ist.Eine PET/CT kann auch bei der Diagnos-tik von Brust-, Darm- und Hautkrebs so-wie wiederkehrendem Prostatakrebs ein-gesetzt werden, allerdings noch nicht alsLeistung der gesetzlichen Krankenversi-cherungen. In einem solchen Fall mussbei der jeweiligen Krankenkasse ein An-trag zur Kostenübernahme gestellt wer-den. Bei entsprechenden Anfragen vonÄrzten kümmern sich hierum die Kolle-gen der Nuklearmedizinischen Klinik desPius-Hospitals.Fachleute gehen davon aus, dass sich mitder Weiterentwicklung der medizinischenund technischen Möglichkeiten weitereEinsatzoptionen für das PET/CT ergebenwerden. �

Insgesamt 700 PET/CT-Untersuchungen führtdas Pius-Hospital pro Jahr durch.

Die ersten PET/CT-Geräte wurden vorweniger als 20 Jahren eingesetzt. Das Pi-us-Hospital Oldenburg verfügt als eine-der ersten Einrichtungen in Nordwest-deutschland seit 2008 über ein eigenesPET/CT. Die bildgebende Technik wirddort pro Jahr disziplinübergreifend beirund 700 Untersuchungen eingesetzt –mit weiter steigender Tendenz.

Die PET/CT-Untersuchung: Ablauf und IndikationenEine PET/CT-Untersuchung ist in der Re-gel nach 20 bis 30 Minuten abgeschlossen.Die Aufnahmeeinheiten der beiden kom-binierten Geräte sind direkt hintereinan-der angeordnet, sodass die benötigten Bil-der bei einer einzigen Untersuchung er-stellt werden können. Der auf einer Liegeplatzierte Patient wird für die Untersu-chung langsam durch eine Röhre gescho-ben, dessen Durchmesser rund 70 Zenti-meter beträgt. „Platzangst muss man da-bei nicht haben“, betont Prof. Dr. MichaelReinhardt. Der Patient bleibe stets in Kon-takt mit der Außenwelt. Vor der Untersuchung wird dem Patienteneine schwach strahlende Substanz inji-ziert, die sich während einer Ruhezeit vondurchschnittlich 60 Minuten im Körperverteilt. In vielen Fällen wird dafür radio-aktiv markierter Traubenzucker verwen-det, der nach der Untersuchung schnellwieder zerfällt. Die Strahlenbelastung istnach Angaben des Krebsinformations-dienstes in Deutschland etwa zwei- bisdreimal so hoch wie die in einem Jahr beinormalen Alltagstätigkeiten aufgenom-mene natürliche Strahlung. Das Gesund-heitsrisiko ist somit gering, aber nichtgleich null, sodass die Entscheidung überden Einsatz eines PET/CTs in jedem Ein-zelfall genau abgewogen werden muss.

Dr. med. Volker Heinrichs (links) und Prof. Dr. med. Michael Reinhardt: „Wir gehen davon aus, dass in absehbarer Zu-kunft eine ganze Reihe schwerer Erkrankungenmittels PET/CT besser diagnostizierbar und behandelbar sein werden.“

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Mit der bundesweiten Ausbildungsreformwird die Pflegeausbildung neu geordnet.Die drei bisher getrennten Ausbildungenin der Altenpflege, der Gesundheits- undKrankenpflege sowie der Gesundheits-und Kinderkrankenpflege werden künftigzu einem einheitlichen Ausbildungsberufzusammengeführt. Demnach werden dieAuszubildenden in allen Bereichen derPflege eingesetzt. Ab 2020 starten die ers-ten Kurse in dieser sogenannten generalis-tischen Ausbildung.Der Anteil sehr alter Menschen mit mul -timorbiden Krankheitsbildern und De-

menzerkrankungen steigt. Sie werden so-wohl in Krankenhäusern als auch in sta-tionären Pflegeeinrichtungen versorgt.Eine Ausbildung für nur einen Versor-gungsbereich wäre deshalb nicht mehrzeitgemäß. Die von Pflegeexperten seitLängerem geforderte Zusammenlegungder drei verschiedenen Ausbildungen bie-tet nun die Chance, die zunehmend ver-zahnten Bereiche der Pflegelandschaftweiter zusammenzuführen und auf eineinheitliches Fundament zu stellen. Fürdie neuen Pflegefachfrauen und Pflege-fachmänner bedeutet dies zum anderen

mehr Flexibilität, weil sie im Laufe ihresBerufslebens den Arbeitsbereich besserwechseln können. Denn die Absolventender neuen Ausbildung werden in der Lage sein, in der Akutpflege, Kinderkran-kenpflege, stationären oder ambulantenLangzeitpflege sowie in den verschiede-nen Formen der psychiatrischen Versor-gung tätig zu sein. Außerdem wird diegeneralistische Pflegeausbildung im ge-samten EU-Ausland anerkannt.Nun sind die Pflegeschulen und die Trä-ger der praktischen Ausbildung dabei, diezukünftigen Praxiseinsätze zu koordinie-

Neuer Verbund bietetviele Chancen

Um nach der Neuordnung der Pflegeausbildung durch das 2020 in Kraft tretende Pflegeberufe-gesetz weiterhin einen hohen Qualitätsstandard in der Pflegeausbildung zu sichern, engagiert

sich der in 2019 gegründete „Ausbildungsverbund Pflege für Oldenburg und Region“.Neben dem Pius-Hospital beteiligen sich hieran Berufsschulen und mehrere ausbildende

Einrichtungen aus dem ambulanten und stationären Bereich.

Ausbildungsreform für Pflegeberufe

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ren und die Praxisbegleitung sicherzu-stellen. Außerdem werden ein gemeinsa-mer Lehrplan und die entsprechenden Un-terrichtsmaterialien erarbeitet. Ein weite-res Ziel ist es nun, junge Menschen auchfür diese neue Form der Ausbildung mitden viel breiter aufgestellten Inhalten zubegeistern. Um diesen Herausforderungen gerechtzu werden, setzen die beteiligten Ausbil-der auf eine sinnvolle Vernetzung. „DerAusbildungsverbund versteht sich als einNetzwerk zwischen Pflegeschulen undverschiedenen Trägern der praktischenAusbildung in Oldenburg und der Regi-on“, so Birgit Burkhardt, Leiterin der Ge-sundheits- und Krankenpflegeschule desPius-Hospitals in Oldenburg, die „Ausbil-dungsverbund Pflege Oldenburg undRegion“ mit weiteren Partnern wie zumBeispiel den WBS SCHULEN in Olden-burg initiierte. „Damit sollen verlässli-che Strukturen, Verbindlichkeiten undAbsprachen geschaffen werden, damit ei-ne koordinierte Ausbildung in der ge-

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denburg unterzeichneten die bisherigenVerbundmitglieder in einer Absichtser-klärung ihre Bereitschaft zur Zusammen-arbeit und erörterten sowohl die Chancenals auch die Ungewissheiten, die ein Aus-bildungsverbund mit sich bringt. Nungeht es an die konzeptionelle Gestaltung,die in verschiedenen Arbeitsgruppen um-gesetzt werden soll. „Weitere Mitglieder,die sich hieran beteiligen möchten, sindherzlich willkommen, um sich auszutau-schen und maßgeblich an der Entwick-lung mitzuwirken “, erläutert Jan van derMeer, Leiter WBS Training Schulen in Ol-denburg, die Vorteile einer Partizipation.„Außerdem werden die Ausbildungsplät-ze durch das Rotationsmodell besetzt.“ Interessierte Ausbildungsträger sind aus-drücklich eingeladen, sich dem Verbundanzuschließen. �

wohnt hohen Qualität ermöglicht wird.“Gemeinsam Verantwortung für Olden-burg und die Region zu übernehmen, be-wirke, dass der Ausbildungsstandort at-traktiv bleibt und die Ausbildungsplätzegesichert sind, betont Birgit Burkhardt. Bei einem ersten Treffen im April in Ol-

PFLEGEAUSBILDUNG AB 2020 �Die bisherigen Berufsbilder (Altenpfleger/-in, Gesundheits- und Krankenpfleger/-in, Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/-in) werden zusammengefasst zu einem neuen universellen Berufsbild: Pflegefachfrau bzw. Pflegefachmann. Das Pius-Hospital ist weiterhin gleichzeitig Ausbildungsträger und Krankenpflegeschule mit mehr als 170 Ausbildungsplätzen. Demnach werden sowohlder praktische Teil mit dem Orientierungs-, Pflicht- und Vertiefungseinsatz in der „akut stationären Versorgung“ als auch der theo -retische Teil der Ausbildung im Pius-Hospital angeboten. Die Ausbildung in unserem Haus startet immer zum 1. März und 1. Augusteines jeden Jahres. Nach dem Pflegeberufegesetz kooperiert unser Haus mit weiteren Trägern der praktischen Ausbildung in Olden-burg und Region, womit auch Auszubildende der Partner-Träger an unserer Krankenpflegeschule unterrichtet werden können.

AufbauDie Ausbildung dauert drei Jahre, mit insgesamt mindestens 2.100 Stunden Theorie und 2.500 Stunden Praxis. Die gesamte Ausbildungszeit können die Schülerinnen und Schüler nutzen, um eigene Schwerpunkte zu setzen und sich zu spezialisieren. Vorteile:� Ausbildung für alle kostenfrei � angemessene Vergütung � europaweite Anerkennung � krisensichere Jobperspektiven in der boomenden Pflegebranche � abwechslungsreiche Ausbildung in allen Pflegebereichen

Bewerbungsunterlagen nehmen wir gern ohne Einhaltung einer Frist entgegen.Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann bewerben Sie sich:Birgit Burkhardt M.A.Schulleiterin Gesundheits- und Krankenpflegeschule Pius-Hospital OldenburgTelefon 0441 229-1200, [email protected]

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� Wo sind Sie geboren und aufgewachsen?Geboren bin ich in Uelzen, aufgewachsen im Kreis Pinneberg in Schleswig-Holstein.� Wieso haben Sie sich für den Personalbereich entschieden? Spätestens nach meiner Bankausbildung stand für mich fest, dass ich mich viel mehr dafür interessierte, wie ein Unternehmen insgesamt funktioniert, wie betriebliche Prozesse organisiert werden und was ein Unternehmen erfolgreich macht. Und da sind das Zusammenspiel von Menschen, das Nutzen und (Weiter-)Entwickeln ihrer Talente und Fähigkeiten die zentralen Themen. � Was wollten Sie als Kind werden?Im Alter von acht bis zehn Jahren hatte ich eine Phase, in der ich viele Bücher über Sherlock Holmes oder Hercule Poirot verschlungen habe – Detektiv. � Was reizt Sie an Oldenburg?Das Stadtbild, die Parkflächen, die Nähe zum Wasser, die Innenstadt mit Marktplatz und St. Lamberti. � Was sind Ihre Aufgaben hier im Pius-Hospital?Leitung der Personalabteilung, Beratung und Begleitung der Geschäftsführung sowie der Führungskräfte aller Bereiche des Hauses, arbeitsrechtliche Fragestellungen, Rekrutierung� Welche Beobachtungen haben Sie hier bislang gemacht?Ich bin beeindruckt von der Leistungsbereitschaft und dem Engagement der Kolleginnen und Kollegen hier im Haus sowie über die Zusammenarbeit über die fachlichen Grenzen hinweg. Ich sehe aber auch deutliche Dynamik und spüre Emotionalität, da wir z. T. aufgrund von Baumaßnahmen und aufgrund mangelnder zeitlicher und personeller Ressourcen unter schwierigen, herausfordernden Bedingungen arbeiten. Genau hier sehe ich meine zentrale Aufgabe. Ich möchte Rahmenbedingungen für alle hier tätigen Kolleginnen und Kollegen verbessern, sei es über die Gewinnung neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, über die Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen sowie über die Unterstützung aller Führungskräfte in ihrer Führungsrolle.� Mit welchen Herausforderungen haben Sie es zu tun?Insbesondere das Thema Ressourcensituation brennt uns in nahezu allen Bereichen des Pius unter den Nägeln und es gilt insbesondere hier, keine Zeit zu verlieren. Wir spüren aktuell deutlich den sich verstärkenden Fachkräftemangel in allen Disziplinen. Welche Charaktereigenschaften/Stärken helfen Ihnen bei Ihrer Arbeit?Eine Mischung aus Gelassenheit, Disziplin, intrinsischer Motivation, Pragmatismus und Menschenkenntnis. Was macht einen guten Personalleiter aus?Zum einen sich für die verschiedenen Menschen, die in einem Unternehmen tätig sind, zu interessieren, zum anderen über den Tellerrand der eigenen Profession zu schauen und auch verstehen zu wollen, wie die Arbeitswelt der Zukunft aussieht. Viel zuhören.� Was sagen Sie potenziellen Mitarbeitern, warum sie im Pius-Hospital arbeiten sollten?Weil sie in einem hoch spezialisierten, wirtschaftlich gesunden, sich stetig weiterentwickelnden Haus arbeiten würden, in dem die Arbeitsatmosphäre und der gegenseitig gezeigte Respekt sowie der Umgang im Vergleich zu sehr vielen anderen Unternehmen etwas Besonderes sind. � Womit kann man Ihnen eine Freude machen? Zum Beispiel mit etwas Kulturellem, insbesondere Konzertkarten. Ob nun Sting, Sinfonieorchester oder Jazz-Quartett, ich mag vieles – habe selbst sehr lange sehr ambitioniert Musik gemacht. Wie entspannen Sie sich z.B. nach einem anstrengenden Tag?Ich gehe mit meinen Kindern in den Garten.

Gestatten:Alexander Westendorf Seit 1. April 2019 Personalleiter

im Pius-Hospital

� „ 1 2 F R A G E N A N … “

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A R B E I T E N I M P I U S - H O S P I TA L �

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In der Pius-Wäscheversorgung geht nichts verloren.

Morgens verteilt das Wäscheteam die OP-Kleidung und die Stationswäsche.Am Nachmittag wird Kleidung geändertund repariert.

Für das Reinigen der Dienstkleidung und OP-Wäsche ist eine externe Wäscherei in Schleswig-Holstein zuständig, die das Pius-Hospital fünfmal in der Woche beliefert. Die personalisierte Mi t -arbeiterkleidung wird durch die Wäscherei vorsortiert angeliefertund direkt in die Spinde der Umkleiden sortiert. Für die richtige Zuordnung wird ein Barcode auf der Kleidung angebracht.

dass das Oberteil der Pflegemitarbeiterinnenund -mitarbeiter und für den OP „Kasack“ genannt wird? Das Wort Kasack kommt vomfranzösischen casaque und beschreibt ur-sprünglich eine dreiviertellange Damenbluse.Kasacks gibt es in verschiedenen Ausführun-gen. Die herkömmliche Form ist ein geschlos-senes kurzärmeliges Hemd mit einem über-schnittenen V-Ausschnitt, meist mit einerBrusttasche und zwei Seitentaschen etwa auf Hüfthöhe, ähnlich einem Laborkittel. �

WäscheserviceBlick hinter die Kulissen

„Die Götter in Weiß“ ist nach wie vor einbeliebtes Klischee zur Beschreibung desÄrztestandes, das mit der Realität unddem Selbstverständnis der meisten Ärz-tinnen und Ärzte heutzutage sicherlichnichts mehr gemein hat. Die weiße Klei-dung jedoch ist für Ärzteteam und Pfle-gende – neben der OP-Kleidung, die tradi-tionell grün ist – aber nach wie vor ein„must“ – auch im Pius-Hospital.Dass diese sowie die Wäsche für die Sta-tionen, Handtücher, Tischwäsche und Co.zu jeder Tages- und Nachtzeit in ausrei-chender Menge verfügbar sind, liegt in derVerantwortung von Ilona Zedler und Cars-

ten Meyer vom Pius-Wäscheservice. Siekümmern sich um die Koordination derexternen Wäscherei, verteilen Wäsche imHaus, bessern Kleidung aus und kürzenbei Bedarf die Hosen für neue Mitarbeiter.Insgesamt versorgen sie circa 1.000 Mitar-beiterinnen und Mitarbeiter mit Dienst-kleidung. Rund 11.000 Kleidungsstückesind dadurch im Umlauf. 2018 zum Bei-spiel wurden knapp 376 Tonnen Flachwä-sche (Bettwäsche, Handtücher, Steckla-ken, Kopfkissen, Einziehdecken, Wollde-cken), rund 55 Tonnen Dienstkleidung und43 Tonnen OP-Wäsche gewaschen undverteilt. �

Genäht wird nicht nur im OP! Carsten Meyer vom Wäscheservice bessert Dienstkleidung aus.

Ärztinnen/Ärzte erhalten fünf persönliche Kleider-Garnituren, Pflegemitarbeitersechs und die der Intensivstation acht. Die Namensschilder werden mit exakt 204 Grad auf die Kleidung aufgebracht. Falls es trotzdem einmal Engpässe geben sollte, greifen die Mitarbeiter auf die sogenannte Pool-Wäsche zurück.

WUSSTENSIE EIGENTLICH,

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Aufnahmezentrum im Pius-Hospital� Leitende Ärztin: Dr. med. Kirsten Habbinga

NotaufnahmeTelefon 0441 229-1919Telefax 0441 229-1933Zentrale AufnahmeTelefon 0441 229-1920Telefax 0441 229-1950E-Mail [email protected] 0441 229-1923Telefax 0441 229-1466PatientenanmeldungTelefon 0441 229-1060Telefax 0441 229-1067Die Notaufnahme, die Zentrale Aufnahme und die Patienten -anmeldung finden Sie im Untergeschoss, die Aufnahmestation befindet sich im Erdgeschoss.

KLINIKEN UND FACHABTEILUNGENKlinik für Allgemein- und ViszeralchirurgieUniversitätsklinik für Viszeralchirurgie� Direktor: Prof. Dr. med. Dirk Weyhe

Telefon 0441 229-1472Telefax 0441 229-1485E-Mail [email protected] 0441 229-1471Telefax 0441 229-1484Die Ambulanz bzw. das zentrale Patienten management befindet sich im Erdgeschoss.

Klinik für Anästhesie und Interdisziplinäre Intensivmedizin� Direktor: Dr. med. Joachim Gödeke D.E.A.A.� Leitender Arzt: Dr. med. Matthias Felber D.E.S.A.

Abteilung für Interdisziplinäre IntensivmedizinTelefon 0441 229-1701Telefax 0441 229-1725E-Mail [email protected] Intermediate Care (IMC) befindet sich im 1. Obergeschoss, die Intensivstation finden Sie im 3. Obergeschoss.

Universitätsklinik für Augenheilkunde� Direktor: Prof. Dr. Dr. med. Stefan Schrader� Leitender Arzt: Guido Esper

Telefon 0441 229-1261Telefax 0441 229-1266E-Mail [email protected] 0441 229-1261Telefax 0441 229-1266Die Ambulanz und das Ambulante Operationszentrum finden Sie in der Grünen Straße 12, gleich neben dem Pius-Hospital in den Heiligengeist-Höfen.

Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie� Direktor: Priv.-Doz. Dr. med. Alexander Kluge� Leitender Arzt: Ahmed Kassem M.B.B.CH., EBCR

Telefon 0441 229-1651Telefax 0441 229-1675E-Mail [email protected] und TerminvereinbarungTelefon 0441 229-1660Telefax 0441 229-1676Die Radiologische Diagnostik finden Sie im 1. Obergeschoss, Zugang über den Nebeneingang in der Georgstraße.

Universitätsklinik für Gynäkologie� Direktor: Prof. Dr. Dr. med. Rudy Leon De Wilde� Leitende Ärztin: Dr. med. Petra Böhne

Telefon 0441 229-1501Telefax 0441 229-1525E-Mail [email protected] 0441 229-1502Telefax 0441 229-1525E-Mail [email protected] Ambulanz befindet sich im 2. Obergeschoss.

Klinik für Innere Medizin, Pneumologie und Gastroenterologie� Direktorin: Dr. med. Regina Prenzel� Leitender Arzt: Dr. med. Jens Kühne

Abteilung für GastroenterologieAufnahmezentrum

� Leitende Ärztin: Dr. med. Kirsten HabbingaTelefon 0441 229-1401Telefax 0441 229-1435E-Mail [email protected] 0441 229-1402Telefax 0441 229-1435E-Mail [email protected] Ambulanz sowie die Funktionsdiagnostik finden Sie im 3. Obergeschoss.

Klinik für Nuklearmedizin� Direktor: Prof. Dr. med. Michael J. Reinhardt

Telefon 0441 229-1851Telefax 0441 229-1606E-Mail [email protected] 0441 229-1825Telefax 0441 229-1861Die Ambulanz finden Sie im Erdgeschoss.

Universitätsklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie� Direktor: Prof. Dr. med. Djordje Lazovic

Telefon 0441 229-1561Telefax 0441 229-1569E-Mail [email protected] 0441 229-1570Telefax 0441 229-1595Die Ambulanz befindet sich in den Heiligengeist-Höfen 13, gleich neben dem Pius-Hospital.

MIT „IHREM“ PIUSIn Kontakt

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S E R V I C E �

Klinik für Strahlentherapie und RadioonkologieUniversitätsklinik für Medizinische Strahlenphysik� Direktor: Dipl.-Phys. Dr. med. Kay C. Willborn� Leiter Medizinische Physik:

Prof. Dr. rer. nat. Björn PoppeTelefon 0441 229-1601Telefax 0441 229-1602E-Mail [email protected] 0441 229-1625Telefax 0441 229-1645Die Ambulanz im Pius-Hospital befindet sich im Tiefgeschoss.Zweigstelle am KlinikumBrandenburger Straße 23, 26133 OldenburgTelefon 0441 229-1835Telefax 0441 229-1836

Klinik für Hämatologie und OnkologieUniversitätsklinik für Innere Medizin – Onkologie� Direktor: Prof. Dr. med. Frank Griesinger

Telefon 0441 229-1611Telefax 0441 229-1607E-Mail [email protected]ämatologische/onkologische AmbulanzTelefon 0441 229-1619Telefax 0441 229-1641Die Ambulanz befindet sich im Erdgeschoss.Onkologische TagesklinikGrüne Straße 11, 26121 OldenburgTelefon 0441 229-1609Telefax 0441 229-1616

Klinik für Thorax-, Gefäß- und endovaskuläre Chirurgie� Direktor: Dr. med. Christoph-Maria Ratusinski� Leitender Arzt: Dr. med. Douglas B. Scriba

Abteilung für ThoraxchirurgieTelefon 0441 229-1451Telefax 0441 229-1465E-Mail [email protected] 0441 229-1455Telefax 0441 229-1593Die Ambulanz finden Sie im 2. Obergeschoss.

Institut für Krankenhaushygiene Oldenburg� Institutsdirektor: Dr. med. Jörg Herrmann

Telefon 0441 229-2198Telefax 0441 229-2164E-Mail [email protected]äfte im Pius-Hospital

� Jutta TscheschelTelefon 0441 229-2106E-Mail [email protected]

� Helmut HolthausTelefon 044 229-2105E-Mail [email protected]

PFLEGEKompetenzzentrum Pflege, Funktion, Service� Pflegedirektorin: Irmgard Hollmann� Pflegedienstleiter, Pflegecontrolling: Werner Meyer

Sekretariat: Angelika FrickeTelefon 0441 229-2101Telefax 0441 229-2108E-Mail [email protected]

Pflegerische Abteilungsleiterinnen und Abteilungsleiter� Annette Bührmann

Telefon 0441 229-2154� Klinik für Innere Medizin, Pneumologie

und Gastroenterologie

� Gisela JanßenTelefon 0441 229-2147

� Universitätsklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie� Klinik für Nuklearmedizin

� Heike Bocklage B.N.Telefon 0441 229-2109

� Klinik für Hämatologie und OnkologieUniversitätsklinik für Innere Medizin – Onkologie

� Klinik für Strahlentherapie und RadioonkologieUniversitätsklinik für Medizinische Strahlenphysik

� Aufnahmezentrum

� Sabine Seidel B.A.Telefon 0441 229-2107

� Klinik für Allgemein- und ViszeralchirurgieUniversitätsklinik für Viszeralchirurgie

� Klinik für Thorax-, Gefäß- und endovaskuläre Chirurgie� Universitätsklinik für Augenheilkunde

� Heike Gotthardt B.N.Telefon 0441 229-1412

� Anästhesie� Ambulantes Operationszentrum (AOZ)� OPs

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� CHORPIDUS – offenes Singen für Menschen mit (und ohne) Lungenerkrankungenjeden Donnerstag, 16.30 bis 17.30 UhrCafeteria im Atrium

� Vortrag: „Glücklicher Nichtraucher“ für (ehemalige) Raucher jeden zweiten Donnerstag im Monat, 19.00 UhrKleiner Besprechungsraum Cafeteria� Infoabend Endometriosejeden zweiten Dienstag im Monat, 18.30 UhrKleiner Besprechungsraum Cafeteria

� Gesprächskreis: Gemeinsam leben mit Krebsjeden zweiten Montag im Monat, 14.30 bis 16.00 UhrBesprechungsraum B-Flügel

Alle Veranstaltungen sind kostenfrei.Weitere Informationen und Termine sowie Abweichungen und Änderungen unter www.pius-hospital.de

Öffentliche Veranstaltungen für Patienten,Angehörige und Interessierte

VERANSTALTUNGEN + TERMINE �

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ZERTIFIZIERTE KREBSZENTRENCancer Center Oldenburg� Prof. Dr. med. Frank Griesinger

Zentrumskoordination� Dipl.-Phys. Dr. med. Kay C. Willborn

Stellvertretender ZentrumskoordinatorE-Mail [email protected] erreichen das Cancer Center telefonisch unter 0441 229-4444. Telefonische Servicezeiten: Mo., Di. und Do. von 9.00 bis 12.00 Uhr

Oldenburger Brustzentrum� Prof. Dr. Dr. med. Rudy Leon De Wilde

Zentrumsleitung � Dr. med. Petra Böhne

ZentrumskoordinationTelefon 0441 229-4446Telefax 0441 229-4447E-Mail [email protected]: Fachkrankenschwester für Brustkrebs (Breast Nurse): montags von 11.00 bis 19.00 Uhr, mittwochs von 8.00 bis 16.00 Uhr, Tel. 0441 229-2146

Gynäkologisches Krebszentrum Oldenburg� Prof. Dr. Dr. med. Rudy Leon De Wilde

Zentrumsleitung � Dr. med. Romana Taperek-Mildner

ZentrumskoordinationTelefon 0441 229-4448Telefax 0441 229-4449E-Mail [email protected]

Zentren für Darmkrebs, Pankreaskrebs und Magenkrebs� Prof. Dr. med. Dirk Weyhe

Zentrumsleitung � Dr. med. Andreas Müller

ZentrumskoordinationTelefon 0441 229-1472 Telefax 0441 229-1484E-Mail [email protected]

Lungenkrebszentrum Oldenburg� Dr. med. Douglas Scriba

ZentrumsleitungTelefon 0441 229-4450Telefax 0441 229-4451

� Dr. med. Regina PrenzelZentrumskoordinationTelefon 0441 229-1401Telefax 0441 229-1435E-Mail [email protected]

Onkologisches Zentrum� Prof. Dr. med. Frank Griesinger

Zentrumsleitung� Dr. med. Imme Conradi

ZentrumskoordinationHämatologische/onkologische AmbulanzTelefon 0441 229-1619Telefax 0441 229-1641Onkologische TagesklinikTelefon 0441 229-1609Telefax 0441 229-1616E-Mail [email protected]

MEDIZINISCHE KOMPETENZZENTRENEndometriosezentrum� Leiter: Prof. Dr. Dr. med. Rudy Leon De Wilde

Telefon 0441 229-1502Telefax 0441 229-1525E-Mail [email protected]

EndoProthetikZentrum der Maximalversorgung� Leiter: Prof. Dr. med. Djordje Lazovic

Telefon 0441 229-1570Telefax 0441 229-1595E-Mail [email protected]

Europäisches Zentrum für gynäkologische minimal-invasive Chirurgie Niedersachsen� Leiter: Prof. Dr. Dr. med. Rudy Leon De Wilde

Telefon 0441 229-1502Telefax 0441 229-1525E-Mail [email protected]

Gefäßzentrum Oldenburg� Leiter: Dr. med. Christoph-Maria Ratusinski

Telefon 0441 229-1451Telefax 0441 229-1465E-Mail [email protected]

Kompetenzzentrum für Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenchirurgie� Leiter: Prof. Dr. med. Dirk Weyhe

Telefon 0441 229-4456Telefax 0441 229-1484E-Mail [email protected]

Schulterzentrum� Leiter: Dr. med. Marcus Beuchel

Telefon 0441 229-1570Telefax 0441 229-1595E-Mail [email protected]

SOZIALER DIENST/SEELSORGESozialer Dienst� Leiter: Josef Roß

Telefon 0441 229-1310Telefax 0441 229-1090E-Mail [email protected]

Psychoonkologischer Dienst� Leiterin: Dr. med. Roswitha Krannich

Telefon 0441 229-1118Telefax 0441 229-1607E-Mail [email protected]

KrankenhausseelsorgeKatholische Krankenhausseelsorge

� Pastoralreferentin Dr. Gunda Holtmann Telefon 0441 229-1301E-Mail [email protected] Krankenhausseelsorge

� Pastor Jürgen BeckerTelefon 0441 229-1302E-Mail [email protected] Kapelle befindet sich im Erdgeschoss und ist immer geöffnet. Termine und Zeiten der Gottesdienste und weiterer Veranstaltungen finden Sie unter www.pius-hospital.de

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S E R V I C E �

PHYSIOTHERAPIE� Teamleiter: Carsten Seebeck

Telefon 0441 229-1585Telefax 0441 229-1581E-Mail [email protected]

KARRIERELeitung Personal� Alexander Westendorf

Telefon 0441 229-1025E-Mail [email protected]

Personalmarketing� Andrea Jahnke

Telefon 0441 229-1027E-Mail [email protected]

mein Pius-Life� Petra Gebken

Telefon 0441 229-2028E-Mail [email protected]

Fort- und Weiterbildung� Leiterin: Sabine Kretschmar B.A.� Administration: Angelika Fricke

Telefon 0441 229-1207E-Mail [email protected]

SCHULE/AUSBILDUNGGesundheits- und Krankenpflegeschule� Leiterin: Birgit Burkhardt

SekretariatTelefon 0441 229-1201Telefax 0441 229-1215E-Mail [email protected] Gesundheits- und Krankenpflegeschule befindet sich in der Georgstraße gleich neben dem Pius-Hospital.

Massageschule� Leiterin: Petra Rosenfeld

Telefon 0441 229-1210 oder 0441 229-1580E-Mail [email protected] Massageschule befindet sich in der Georgstraße gleich neben dem Pius-Hospital.

KRITIK UND LOBQualitätsmanagement� Leiterin: Heike Kuhlen

Telefon 0441 229-1220Telefax 0441 229-1035E-Mail [email protected] Lob oder Kritik und für alle Anregungen sind unsere Mitarbeiterinnen vom Qualitätsmanagement für Sie da.

Patientenfürsprecher� Dr. Annelies von Düffel: Telefon 0160 96844927� Werner Anneken: Telefon 0160 97712467

Persönlich im Pius-Hospital: Donnerstag von 11.00 bis 12.00 UhrTelefonisch: Montag bis Freitag von 9.00 bis 16.00 Uhr

LESEN UND GENIESSENBücherei� Anne Rathmann

Telefon 0441 229-1320E-Mail [email protected] Bücherei befindet sich im Erdgeschoss, Öffnungszeiten: Mo. – Do. 9.00 bis 10.00 Uhr und 12.30 bis 14.30 Uhr, Fr. bis 13.30 Uhr

CafeteriaÖffnungszeiten: montags bis freitags 8.00 bis 18.30 Uhrsamstags, sonn- und feiertags 8.30 bis 18.00 UhrMittagstisch: montags bis freitags: 11.30 bis 14.00 Uhrsamstags, sonn- und feiertags: 11.30 bis 13.30 UhrUnsere Cafeteria im Atrium finden Sie im Erdgeschoss,aktuelle Speisepläne im Internet unter www.pius-hospital.de

Küche/proMercante GmbH� Leiter: Jürgen Reinert

Grüne Straße 1426121 OldenburgTelefon 0441 229-1140Telefax 0441 229-1148E-Mail [email protected] Cafeteria im Atrium finden Sie im Erdgeschoss, aktuelle Speisepläne im Internet unter www.pius-hospital.de

DIÄT- UND ERNÄHRUNGSBERATUNG� Beate Reinert

Telefon 0441 229-1141/1147E-Mail [email protected]

� Anke KuckuckTelefon 0441 229-1147/1141E-Mail [email protected]

� Andrea HeuermannTelefon: 0441 229-1141/1147E-Mail [email protected]

ZEITENBesucheTägliche Besuchszeit: 8.00 bis 20.00 UhrWir bitten Sie jedoch, in der Mittagszeit von 12.00 bis 14.00 Uhr von Besuchen abzusehen. Für die Intensiv- sowie die IMC-Station ist die Besuchszeit zwischen 14.00 und 17.00 Uhr.

CHEFREDAKTIONBertine Pienkos

PROJEKTLEITUNGMichael Dernoscheck

REDAKTIONTim Schröder, Angelika Fricke, Elisabeth Sandbrink, Heike Kuhlen, Kirsten Habbinga, Michael Dernoscheck

FOTOSLukas Lehmann, Michael Dernoscheck, Bertine Pienkos, Adobe Stock (Titel con-trastwerkstatt, S. 4 sbw19, S. 7 deagreez, S. 8 Paolese, S. 17 merlin74)

BERATUNG, GESTALTUNG, REALISIERUNGschwanke-raasch visuelle kommunikation

HERAUSGEBERPius-Hospital Oldenburg (v. i. S. P.)Georgstraße 12, 26121 Oldenburg

[email protected]

Medizinischer Campus Universität Oldenburg

IMPRESSUM

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Wo wir ARBEITEN?Natürlich IM PIUS!

Medizinischer Campus Universität Oldenburg

Möchten Sie Teil einer Gemeinschaft von hervorragenden Spezialisten und besonderen Menschen sein, die sich tagtäglich für das Wohlergehen anderer einsetzen? Die Einstiegsmöglichkeiten sind vielfältig – unsere aktuellen Stellenangebote und weitere Informationen finden Sie auf unserer Website im Bereich „Karriere“.

www.pius-hospital.de/karriere