PKD universell für Mikro- und Makrobearbeitung · Zudem hat sich Formenbau Meißner auf das...

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ZERSPANEN 92 Werkzeug Technik 128 10 September 2012 PKD universell für Mikro- und Makrobearbeitung Autor: Konrad Mücke Beim Lohnfertiger Meißner im sächsischen Freital beweisen Hartmetall- und PKD-Werkzeuge von DIXI Polytool ihr breites Anwendungsspektrum. Insbesondere überzeugen beim Bearbeiten von Aluminiumbauteilen Bohr-, Fräs und Reibwerkzeuge mit eingelöteten PKD-Schneiden sowie Messerköpfe mit wechselbaren PKD- Wendeschneidplatten. um Dresden in den vergangenen Jahren eine besondere Bedeutung erlangt. Großes Werkstückspektrum Das bei Formenbau Meißner bearbei- tete Werkstückspektrum reicht von der Uhrenplatine aus Edelstahl und Titan sowie aus Edelmetallen mit Abmessun- gen im Bereich weniger Millimeter bis hin zu 6000 mm langen Trägern und Grundplatten aus Aluminiumlegierun- gen mit hohem Siliziumanteil und aus zähharten, hochlegierten Stählen. Wie der Seniorchef ausführt, hat sich sein Unternehmen aus dem Umfeld der tradi- tionell rund um Dresden angesiedelten Nahrungs- und Genußmittelindustrie heraus entwickelt. Heute fertigt Meißner zahlreiche Bauteile für die Lebensmittel- industrie. Dazu gehört unter anderem ein Hebel aus einer hochfesten Titanle- gierung. Dieses Werkstück wird auf einem fünfachsigem Bearbeitungszen- trum mit mehreren beschichteten Voll- hartmetall-Schaftfräsern mit 6 bis 20 mm Durchmesser von DIXI Polytool gefer- tigt. Wie Bernd Meissner bestätigt, verfü- gen allein diese Werkzeuge über die erforderliche Verschleißbeständigkeit und Härte, um den Titanhebel aus einem zylindrischen Rohling rationell aus dem Vollen zu fertigen. B ernd Meißner, Inhaber des Formen- baubetriebs Meißner in Freital in Sachsen, bezeichnet sich selbst als Pro- blemlöser für alle Bearbeitungen, die umliegende Fertigungsbetriebe eher als unrealisierbar abweisen. Unter der Führung von Junior und Senior Meißner fertigen 12 Mitarbeiter Bauteile für Her- steller von Luxusuhren, für den Maschi- nen- und Anlagenbau sowie für die Energietechnik, insbesondere für die So- larbranche. Letztere hat in der Region Großes Spektrum: Als Prototypen und in kleinen Losgrößen fertigt Formenbau Meißner Bauteile für Verpackungsmaschinen, für den Anlagenbau, die Solarbranche sowie für Uhrenmanufakturen. Bewältigen schwierig zu bearbeitende Werkstoffe: Beschichtete VHM-Werkzeuge von DIXI Polytool zum Fertigen eine Hebels aus Titan, rechts Rohling.

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92 ● Werkzeug Technik 128 ● 10 September 2012

PKD universell für Mikro- und Makrobearbeitung

Autor: Konrad Mücke

Beim Lohnfertiger Meißner

im sächsischen Freital

beweisen Hartmetall- und

PKD-Werkzeuge von DIXI

Polytool ihr breites

Anwendungsspektrum.

Insbesondere überzeugen

beim Bearbeiten von

Aluminiumbauteilen Bohr-,

Fräs und Reibwerkzeuge mit

eingelöteten PKD-Schneiden

sowie Messerköpfe mit

wechselbaren PKD-

Wendeschneidplatten.

um Dresden in den vergangenen Jahreneine besondere Bedeutung erlangt.

Großes Werkstückspektrum

Das bei Formenbau Meißner bearbei-tete Werkstückspektrum reicht von derUhrenplatine aus Edelstahl und Titansowie aus Edelmetallen mit Abmessun-gen im Bereich weniger Millimeter bishin zu 6000 mm langen Trägern undGrundplatten aus Aluminiumlegierun-gen mit hohem Siliziumanteil und aus

zähharten, hochlegierten Stählen. Wieder Seniorchef ausführt, hat sich seinUnternehmen aus dem Umfeld der tradi-tionell rund um Dresden angesiedeltenNahrungs- und Genußmittelindustrieheraus entwickelt. Heute fertigt Meißnerzahlreiche Bauteile für die Lebensmittel-industrie. Dazu gehört unter anderemein Hebel aus einer hochfesten Titanle-gierung. Dieses Werkstück wird aufeinem fünfachsigem Bearbeitungszen-trum mit mehreren beschichteten Voll-hartmetall-Schaftfräsern mit 6 bis 20 mmDurchmesser von DIXI Polytool gefer-tigt. Wie Bernd Meissner bestätigt, verfü-gen allein diese Werkzeuge über dieerforderliche Verschleißbeständigkeitund Härte, um den Titanhebel aus einemzylindrischen Rohling rationell aus demVollen zu fertigen.

B ernd Meißner, Inhaber des Formen-baubetriebs Meißner in Freital in

Sachsen, bezeichnet sich selbst als Pro-blemlöser für alle Bearbeitungen, dieumliegende Fertigungsbetriebe eher als unrealisierbar abweisen. Unter derFührung von Junior und Senior Meißnerfertigen 12 Mitarbeiter Bauteile für Her-steller von Luxusuhren, für den Maschi-nen- und Anlagenbau sowie für die Energietechnik, insbesondere für die So-larbranche. Letztere hat in der Region

Großes Spektrum: Als Prototypenund in kleinen Losgrößen fertigtFormenbau Meißner Bauteile fürVerpackungsmaschinen, für den

Anlagenbau, die Solarbranche sowiefür Uhrenmanufakturen.

Bewältigen schwierig zu bearbeitendeWerkstoffe: Beschichtete VHM-Werkzeuge von DIXI Polytool zum Fertigen eine Hebelsaus Titan, rechts Rohling.

Zudem hat sich Formenbau Meißnerauf das Gravieren, Bohren und Fräsenvon Lünetten, Gehäusen und Platinenfür hochwertige Armbanduhren speziali-siert. Hierfür nutzen die LohnfertigerMikrowerkzeuge aus Vollhartmetall mitund ohne Beschichtung sowie mit aufge-löteten PKD-Schneiden von DIXIPolytool. Der Hersteller bietet dafür einumfassendes Programm an Standard-und Sonderwerkzeugen. Dazu gehörenzum Beispiel Fräser ab 0,04 mm, Bohrerab 0,05 mm und Reibahlen ab 0,1 mmDurchmesser. So können die Fertigungs-techniker bei Meißner in Freital unteranderem nur wenige Zehntel Millimeterhohe Schriften und Ziffern in Drehlünet-ten aus Edelmetallen, Titan, Messingsowie in den bei Uhren üblichen Edel-stahl 316L gravieren. Zudem sind dieMikrowerkzeuge von DIXI Polytool prä-destiniert, um Bohrungen und Fasenzum Setzen der Steine in Uhrenplatinenbei Toleranzen von wenigen µm hochge-nau zu fertigen.

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Zu den wesentlichen Auftraggebernfür den Formenbauer und Lohnfertigerin Freital zählen auch verschiedene Anla-genbauer. Als besonders herausforderndbezeichnet Meißner die Bearbeitungschlanker Trägerplatten. Diese werdenaus bis zu 5000 mm langen, 495 mm brei-ten und 100 mm dicken, gewalztenAluminiumblechen gefertigt. Die Flächensind rundum auf Genauigkeiten in derEbenheit und Planparallelität der Seiten-flächen kleiner 0,1 mm zu bearbeiten.Darüber hinaus müssen einige Nutenund größere Durchbrüche sowie Bohrun-gen gefertigt werden. Die Lohnfertigerbei Meißner bearbeiten diese Platinen aufeinem fünfachsigen Bearbeitungszen-trum (Chiron). Es verfügt über 6000 mmVerfahrweg in der X-Achse. Zum Auf-spannen hat Meißner eine spezielle Vor-richtung konzipiert. Sie nimmt dieschlanken Platten stabil, verzugsfrei undschwingungsarm auf. Plangefräst wirdmit einem Messerkopf mit 125 mmDurchmesser. Die Wendeschneidplattenkönnen sehr schnell und einfach mitHilfe eines Werkzeugvoreinstellgerätesauf eine exakte Höhe eingestellt werden.Dadurch lassen sich sehr gute Ober-

flächen erzielen und der Austausch ein-zelner Schneiden problemlos durch-führen. Der hohe Siliziumanteil derAluminiumlegierung verursacht hohenVerschleiß bei Schneidwerkzeugen. Des-halb ist der Messerkopf mit PKD-Wende-schneidplatten von DIXI Polytoolbestückt. Große Mengen Kühlemulsiontragen dazu bei, die entstehende Zerspa-nungswärme rasch und zuverlässig ausdem Schneideneingriff abzuführen. WieMeißner berichtet, haben sich die PKD-Wendeschneidplatten beim Fräsen dieserAluminiumlegierung bestens bewährt.Lange Standzeiten sorgen dafür, dassmehrere Platten komplett ohne Werk-zeugwechsel gefräst werden können. Dassorgt für hohe Genauigkeiten. Fehlerdurch unterschiedlich voreingestellteund eingewechselte Werkzeuge werdenso vermieden.

Produktiv schruppen, auf hohe

Oberflächengüte schlichten

Für den Anlagenbau fertigt Meißnerhäufig Prototypen und kleinste Serien anGehäusen aus Aluminiumlegierungen.Auch hierbei erreichen die Formenbauerin Freital optimale Bearbeitungsergeb-nisse mit den Vollhartmetall- und PKD-Werkzeugen von DIXI Polytool. Sohat Meißner mehrere labile Gehäuse ausdem Vollen aus Aluminiumlegierung aufseinen fünfachsigen Bearbeitungszentren

Klein, kleiner, Mikro: Mit Bohr- undFräswerkzeugen ab 0,05 mm

Durchmesser bearbeitet MeißnerUhrenlünetten, -gehäuse und –platinen.

Produktiv bei langer Standzeit: Messerkopf vonDIXI Polytool mit in der Höhe exakteinstellbaren PKD-Wendeschneidplatten zumPlanfräsen großer Trägerplatten aus Aluminium.

Den Forderungen aus der Praxisentsprechen: DIXI Polytool verfügt

über die erforderliche Flexibilität umkurzfristig Sonderwerkzeuge aus

Vollhartmetall und mit PKD-Schneidenfür außergewöhnliche

Bearbeitungskonzepte zu realisieren.

gefertigt. Dabei wird aus 8 kg schwerenRohblöcken die filigrane, nur noch etwa800 g leichte Struktur der Bauteilegefräst. Wie Jörg Meißner erklärt, arbeitet er dabei mit unterschiedlichenStandard- und Sonderwerkzeugen vonDIXI Polytool. Diese sind als Schaftfräsermit eingelöteten PKD-Schneiden oder alsWendeschneidplatten-Werkzeuge ausge-führt. Speziell zum produktiven Bearbei-ten von Aluminium verfügen die PKD-Schneiden einerseits über eine hoheVerschleißbeständigkeit, andererseitsverhindern sie das Kleben der Späne undeinhergehende Aufbauschneiden. BeiVollhartmetall-Werkzeugen sind dieSpannuten besonders glatt, die Schnei-den scharfkantig geschliffen. Wegen derhohen Prozesssicherheit mit diesenWerkzeugen kann Meißner den Bearbei-tungsprozess auch unbeaufsichtigt in diedritte Schicht laufen lassen. Dies betrifftinsbesondere die Schruppbearbeitung,bei der möglichst hochproduktiv eine

große Menge des Rohmaterials abgetra-gen wird. Anschließend werden die fili-granen Konturen des Werkstücks in derbeaufsichtigten Schicht fertig bearbeitet.Dafür hat DIXI Polytool einige Sonder-werkzeuge realisiert. Dazu gehört unteranderem ein 300 mm lang auskragenderFräser zum Anfasen im Inneren desGehäuses.

Dazu berichtet Rolf Hergert, der beiDIXI Polytool in Pforzheim die Geschäfteführt: „DIXI Polytool ist eigentlich alsHersteller von Mikrowerkzeugen in denbetreffenden Branchen bekannt. Danebenverfügen wir im Bereich von Diamant-werkzeugen zur Hochglanzbearbeitungsowie zur Anwendung des SchneidstoffsPKD über umfassendes Know-how undüber viele Jahre gesammelte Erfahrun-gen. Hier bieten wir von Diamant undPKD bestückten Mikrowerkzeugen biszu großen Monoblockwerkzeugen spezi-ell in Deutschland inzwischen eine breitePalette an Werkzeugen an. Dazu gehörenneben Schaftfräsern und Bohrern in Stan-dard-Abmessungen auch kundenspezifi-sche Sonderwerkzeuge. Diese führen wirje nach Anwendung als Vollhartmetall-Werkzeuge mit eingelöteten Platten oderals modulare Werkzeuge mit Werkzeug-träger aus Hartmetall oder Stahl und ein-gesetzten Wendeschneidplatten aus. Mitunserem Team erfahrener Werkzeugspe-zialisten beraten wir Interessenten undKunden bei der Auswahl der passendenWerkzeuge und Fertigungsstrategien.“Somit profitieren die Anwender nichtnur von hochwertigen, ausgereiftenWerkzeugkonzepten, sondern auch von

der Entwicklung praxisgerechter Ferti-gungskonzepte. Dies ist insbesondere beischwierig zu bearbeitenden Werkstoffenvorteilhaft, wie Titan und hoch mit Silizium legiertem, die Bearbeitungs-werkzeuge stark verschleißendemAluminium. Denn nur bei optimal abge-stimmten Bearbeitungskonzepten, diedas richtige Werkzeug mit den passen-den Technologiedaten Schnitt- und Vor-schubgeschwindigkeiten sowie Schnitt-t i e f e n k o m b i n i e re n , l a s s e n s i c hwirtschaftliche und produktive Bearbei-tungen realisieren.

Flexibel und offen für besondere

Forderungen

Die beiden Chefs in Freital, Senior undJunior Meißner, sind überzeugt, in DIXIPolytool den richtigen Partner gefundenzu haben. Wie Bernd Meißner bestätigt,bietet insbesondere DIXI Polytool diebenötigte Flexibilität und die kurzenWege zu kompetenten Ansprechpart-nern, den kleinere Fertigungsbetriebedringend benötigen. „Wir überzeugenunsere Kunden mit hoher Flexibilität undmachen manchmal das Unmöglichemöglich. Das gelingt aber nur, wennunsere Werkzeuglieferanten ähnlicharbeiten. Bei DIXI Polytool finden wir fürunsere besonderen Forderungen immerden richtigen Ansprechpartner“, beurteiltMeißner die gute, seit über zehn Jahrenerfolgreiche Zusammenarbeit mit demWerkzeughersteller.

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Für komplexe Geometrien: Langauskragender VHM-Sonderfräser zumBearbeiten von Fasen im Inneren von

Aluminiumgehäusen.

„Solides Know-how, optimale Beratung und kürzesteLieferzeiten selbst bei Sonderwerkzeugen“,

Jörg Meißner, Juniochef Meißner Formenbau, imGespräch mit Ingo Friedrichsdorf, regionaler Verkauf

DIXI Polytool.