PlanA NACHHALTIG MIT KLEINEM BUDGET€¦ · 2 3 Plan A Denn es gibt keinen Plan B......

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Plan A MIT KLEINEM BUDGET NACHHALTIG ETWAS ERREICHEN

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PlanA MIT KLEINEM BUDGETNACHHALTIG ETWAS ERREICHEN

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Plan ADenn es gibt keinen Plan B...

„Nachhaltigkeit ist ein Privileg für diejenigen, die es sich leisten können.“

Aussagen wie diese bekommt man im Zusammenhang mit dem Thema „Nachhaltigkeit“ häufig zu hö-ren. Doch ist nachhaltiges Denken und Handeln wirklich eine Budgetfrage?

Im Rahmen des interdisziplinären Projektseminars ZUKUNFTGESTALTEN@HM ‒ Innovationen für eine nachhaltige Zukunft haben wir ‒ das sind Adrian, Daniel, Florian, Lukas, Sarah und Verena ‒ als Studierende der Hochschule München in Zusammenarbeit mit Magdalena Muttenthaler von FREE-MINDEDFOLKS (www.freemindedfolks-blog.com) einen Guide entwickelt, der Studierenden zeigen soll, wie eine verantwortungsbewusste und nachhaltige Lebensweise ganz ohne Abstriche möglich ist.

Nachhaltiges Verhalten bedeutet für uns, dass man seine Bedürfnisse befriedigt, ohne dabei zu riskieren, dass zukünftige Generationen die Rechnung dafür in Form einer zerstörten Umwelt bezahlen müssen.

Wir haben uns bei unserem Guide für den Titel Plan A entschieden, da es keinen Plan B für unseren ein-zigartigen Planeten Erde gibt. Mit dem Guide wollen wir nicht den Zeigefinger heben, sondern einfache Tipps und Möglichkeiten aufzeigen, wie man auch mit kleinem Studenten-Budget nachhaltig leben kann. Wir beweisen: Nachhaltigkeit ist keine Budgetfrage!

Unsere BewertungskriterienUm die Lösungsvorschläge untereinander vergleichbar zu machen, haben wir die Kriterien „Nachhaltigkeit“ und „Bud-get“ herangezogen, um den Nachhaltigkeitswert sowie die Kosten der verschiedenen Konsumentscheidungen zu be-werten. Da das Kriterium der Nachhaltigkeit von sehr vielen individuellen Faktoren abhängig ist, stützt sich jede Bewer-tung auf einem Konsens, den wir gemeinsam als Gruppe nach detaillierter Betrachtung gefunden haben. Im Anhang (ab Seite 34) zeigen wir für einzelne Lösungsvorschläge im Detail, auf welche Aspekte besonders zu beachten sind.

Kriterium

Nachhaltigkeit eher gering

▼ ▼ ▼

eher hoch

Budget eher günstig

▼ ▼ ▼ eher teuer

Dieses Vorhaben wird aus Mitteln des Bundesministe-riums für Bildung und Forschung unter dem Förderkenn-zeichen 01PL16025 gefördert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt bei den Autoren.

Entstanden im Rahmen des „Tansdisziplinären fakultätsübergrei-fenden Projektseminars ZukunftGestalten@HM der Hochschule München“ Sommersemester 2019 zum Thema „Intelligent Nach-haltig Studieren“

Autoren Adrian S., Daniel S., Florian H., Lukas L., Sarah G., Verena R.Gruppe „Ist nachhaltiger Konsum Budgetfrage?“Praxispartner Diplom Juristin (univ.) Magdalena MuttenthalerProjektleitung Prof. Robert-Meier-StaudeProjektmanagement Martina PelzWeitere Informationen www.hm.edu/zukunftgestalten

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E R N Ä H R U N GE R N Ä H R U N G

ErnährungDAS KANN MAN BEWEGEN…Schonung der Umwelt & Förderung der Artenvielfalt: Biologischer Anbau hat das Ziel, möglichst ressourcenschonend zu wirtschaften und verzichtet auf den Einsatz von Pestiziden. Indem man Bio-Lebensmittel einkauft, unterstützt man die Umwelt und Artenvielfalt.Verbesserte Lebens- & Arbeitsbedingungen: Kampfpreise im Lebensmittelhandel sorgen immer wie-der dafür, dass Erzeuger nicht mehr kostendeckend produzieren können. Dies geht oft zu Lasten der Löhne und Arbeitsbedingungen. Regionaler, fairer und direkter Einkauf unterstützt Produzenten vor Ort. Stärkung ländlicher Strukturen: Die Zahl kleiner landwirtschaftlichen Betriebe geht stetig zurück. Doch gerade diese sorgen für eine Erhaltung von Arbeitsplätzen auf dem Land und Pflege der wert-vollen heimischen Kulturlandschaft. Der Einkauf auf Bauernmärkten und in regionalen Hofläden stärkt diese Strukturen.Förderung der Gesundheit & mehr Genuss: Hoher Fleischkonsum und stark verarbeitete Lebens-mittel in Industrieländern bringen viele gesundheitliche Probleme wie Übergewicht und andere Erkrankungen mit sich. Saisonale, pflanzenbetonte Mischkost fördert die Gesundheit und steigert den Genuss durch reifes, geschmacksintensives und preiswertes Gemüse und Früchte.

HoflädenNachhaltigkeit | Budget Regionaler Einkauf in Hofläden unterstützt die lokale Landwirtschaft und schafft Arbeitsplätze. Allerdings ver-marktet nur ein kleiner Teil der Landwirte im Münchner Umland ihre Produkte über eigene Hofläden, da die meis-ten Bauernhöfe sich auf nur wenige Produkte spezialisiert haben. Im Umkreis von 20 Kilometern gibt es jedoch ca. 35 Anbieter, die es wert sind, mal besucht zu werden.

→ www.einkaufen-auf-dem-bauernhof.com

Wochen- & BauernmärkteNachhaltigkeit | Budget Statt im Supermarkt einzukaufen, bei dem die Pro-dukte lange Transportwege in der Lieferkette bis zum Verbraucher zurücklegen, bieten Wochen- und Bau-ernmärkten die Möglichkeit regionaler einzukaufen. Händler auf Wochenmärkten bieten eigene Ware aus der Region, teils auch importierte Produkte von Über-see an. Noch regionaler sind Bauernmärkte: Hier bieten aus-schließlich Selbsterzeuger ihre eigenen, erntefrischen Erzeugnisse aus der Region an. Im Vergleich zum Su-permarkt besteht bei Wochen- und Bauernmärkten kein großer preislicher Unterschied.

→ www.muenchnerwochenmaerkte.de → www.muenchner-bauernmaerkte.de

ErnteBox ‒ der 24h-Hofladenautomat Nachhaltigkeit | Budget Die ErnteBox ist ein Automat, der verschiedene Lebens-mittel aus der Region, direkt vom Landwirt rund um die Uhr und 7 Tage die Woche anbietet, was besonders praktisch für den schnellen Einkauf sein kann. Die Pro-duktvielfalt reicht von Kartoffeln über Eier, Fleisch und bereits verarbeiteten Lebensmitteln wie Pastasauce bis hin zu süßen Naschereien. Die Logistik wird zentral von ErnteBox übernommen. Zwei Drittel des Umsatzes geht an den Landwirt. Derzeit stehen die gekühlten Automaten in Obermenzing, Allach, Pasing und Berg am Laim.

→ www.erntebox.de

ÖkokisteNachhaltigkeit | Budget Die Ökokiste liefert frische Bio-Lebensmittel aus ökolo-gisch kontrollierter Landwirtschaft. Zu den Produkten zählen Obst, Gemüse, Fleischwaren, Molkereiprodukte, Getreideprodukte und vieles mehr. Alle Erzeuger und Händler verpflichten sich ihre Produkte ausnahmslos und zu 100% aus ökologischem Anbau zu beziehen. Die Betreiber der Ökokiste werben außerdem mit ei-nem kurzen Anfahrtsweg, nämlich einer durchschnitt-lichen Anfahrtsstrecke von 2,5 km pro Kunde.

→ www.oekokiste.de

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E R N Ä H R U N G E R N Ä H R U N G

Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

ObstÄpfel

Aprikosen

Birnen

Erdbeeren

Heidelbeeren

Himbeeren

Johannisbeeren

Kirschen

Pfirsiche

Pflaumen

Weintrauben

Zwetschgen

Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

GemüseAuberginen

Blumenkohl

Bohnen

Brokkoli

Saisonal & erntefrisch auf den TellerNachhaltigkeit | Budget Saisonale Lebensmittel stärken und fördern die heimi-sche Landwirtschaft und sichern Arbeitsplätze. Unnöti-ge Lebensmitteltransporte können hierdurch vermie-den werden. Denn: Gemüse und Obst aus beheizten Treibhäusern setzen bis zu 30-mal mehr Treibhaus-gase frei als solche, die auf Freiland angebaut werden.

Zudem stößt das Flugzeug, das Transportmittel mit dem vor allem leicht verderbliche Lebensmittel trans-portiert werden, am meisten Schadstoffe aus. Daher sollte auf weit gereiste Lebensmittel wenn möglich ganz verzichtet werden.

Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

Champignons

Erbsen

Frühlingszwiebel

Grünkohl

Gurken

Karotten

Kartoffeln

Kohlrabi

Kürbis

Paprika

Radieschen

Rosenkohl

Rote Beete

Rotkohl

Spargel

Spinat

Tomaten

Weißkohl

Zucchini

Zwiebeln

Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

SalatChicorée

Eisbergsalat

Feldsalat

Kopfsalat

Radicchio

Rucola

direkt aus dem Freiland aus der Lagerung

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E R N Ä H R U N G E R N Ä H R U N G

Obst & Gemüse in Bio-Qualität Nachhaltigkeit | Budget Bio-Produkte einzukaufen ist nachhaltig, da sie im An-bau schonender für die Umwelt sind. Die Natur wird durch den Verzicht auf chemisch-synthetische Dün-ger und Pflanzenschutzmittel weniger belastet als bei konventioneller Landwirtschaft. Außerdem werden weniger Treibhausgase freigesetzt und deutlich weni-ger Energie verbraucht. Der Boden wird weniger be-ansprucht und kann somit mehr Wasser speichern. Die Öko-Flächen sind zudem erheblich artenreicher und bieten mehr Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Zu be-achten ist hierbei jedoch, dass „Bio“ nicht gleich „Bio“ und auch nicht gleich „fair“ ist. In Bezug auf den Preis lässt sich feststellen, dass die Bio-Produkte teilweise deutlich teurer sind. Wenn man die Lebensmittel je-doch möglichst direkt vom Erzeuger, gering verarbeitet

Weniger Fleisch konsumierenNachhaltigkeit | Budget Wer sich vegetarisch ernährt, schont das Klima, denn im Vergleich zum Fleischkonsum werden bei der Er-zeugung von fleischlosen Lebensmitteln wesentlich weniger CO2-Treibhausgase ausgestoßen. Ein weiterer Vorteil dieser Ernährungsweise ist, dass man dadurch gesundheitlichen Problemen vorbeugen kann. Außer-dem kann man durch den Verzicht auf Fleisch eine gro-ße Landfläche, die für die Viehhaltung und den Anbau für Tierfutter genutzt wird, effizienter für den Anbau von pflanzlichen Lebensmitteln nutzen, die für den direkten menschlichen Verzehr geeignet sind. Für die Produktion von 1 kg Schweinefleisch wird durchschnitt-lich 3 kg pflanzliches Futter benötigt. Wenn man ab und zu trotzdem Fleisch genießen möchte, sollte man beim Einkauf auf die gleichen Qualitäts-Regeln wie bei Obst und Gemüse achten: bio, regional und fair gehandelt.

App-Tipp: Zu gut für die TonneAus übriggebliebenen Lebensmitteln leckere Restegerich-te zubereiten: Dafür gibt es die Zu gut für die Tonne!-App für Smartphones und Tablets. Sie enthält mittlerweile 550 Rezepte von Sterneköchen und prominenten Kochpaten wie Sarah Wiener, Johann Lafer, Daniel Brühl sowie vielen Hobbyköchen. Hier finden sich Klassiker wie der Arme Ritter, neue Kreationen und pfiffige Beilagen aus wenigen Zutaten. Regelmäßig kommen neue Rezepte hinzu ‒ die App lässt sich dazu ganz einfach aktualisieren.

Tomaten-Anbau im CO2-VergleichWelche großen Unterschiede es in der CO2-Belastung beim Anbau von Tomaten gibt, lässt sich in folgender Tabelle sehr gut vergleichen. Am nachhaltigsten ist der ökologische, regionale Anbau mit Saisonernte.

Anbau Saisonal Regional CO2 (g pro kg)

Konventionell 9.300⚫ 600⚫ ⚫ 85

Ökologisch 9.200⚫ ⚫ 35

Quelle: Andreas Grabolle, Tanja Loitz (2007), Pendos CO2-Zähler: Die CO2-Tabelle für ein klimafreundliches Leben, Pendo Verlag GmbH & Co. KG (Berlin)

Lebensmittelverschwendung in EuropaUngefähr ein Drittel der weltweit erzeugten Lebens-mittel werden weggeworfen. Lebensmittelabfälle stel-

len einen wesentlichen Verlust von Ressourcen, wie Land, Wasser, Energie und Arbeit dar.

5 %

42 %

14 %

39 %

Groß- & EinzelhandelTemperaturveränderungen

Ästhetischer StandardVerpackungsmängel

Überbestände

HaushalteZu viel eingekauft

Schlechte LagerungVerwechslung von Produkten

Wegwerfen von Produktteilen, wie Apfelschalen und BrotkrustenZubereitung zu großer Portionen

Reste werden weggeworfen

HerstellungNebenprodukte, wie Tierkadaver und Knochen aus der FleischerzeugungAusschussBeschädigte ProdukteÜberproduktion

GastronomieKeine verschiedenen Portions-größen im Angebot oder Gäste dürfen Reste nicht mitnehmenSchwierigkeiten bei der Planung der NachfragePräferenzen der Gäste werden nicht abgedeckt

25 %

Durchschnittliche Haushalte werfen 25 % der eingekauften Lebensmittel weg (Gewicht).

180 kg

1/3 der weltweit erzeugten Le-bensmittel gehen verloren oder

werden weggeworfen.

In der EU werden pro Kopf jährlich ca. 180 kg Lebensmittel-

abfälle erzeugt.

Quelle Grafik: https://www.eea.europa.eu/de/pressroom/infografiken/welches-sind-die-quellen-der/view (Grafik in Teilen angepasst)Quelle Daten: Vorbereitende Studie der Europäischen Kommission über Lebensmittelverschwendung (2010), FAO; Lesen Sie mehr unter www.eea.europa.eu/waste

Die App gibt außerdem Tipps zum Ein-kauf, zur richtigen Aufbewahrung und Verwertung von Lebensmitteln. Ein umfangreiches Lebensmittellexikon informiert über Lagerung und Halt-barkeit. Und der Einkaufsplaner bringt Übersicht in den Supermarktbesuch und hilft dabei, Mengen richtig einzu-schätzen und Zeit im Geschäft zu sparen.

→ www.zugutfuerdietonne.de

und saisonal kauft, fällt der Preisunterschied deutlich geringer aus.Im Handel existieren zahlreiche Label, die alle unter-schiedliche Standards von den Erzeugern forderen. Die Internetseite von „Die VERBRAUCHER INITIATIVE e. V.“ bietet eine hilfreiche Übersicht, welche Richtlinien hin-ter den Siegeln und Marken stehen.

→ www.label-online.de

Neben dem EU-Bio-Siegel (links) gibt es noch viele weitere Siegel mit strenge-ren Standards an die Erzeu-ger wie z. B. Naturland.

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E R N Ä H R U N G E R N Ä H R U N G

App-Tipp: Too Good To GoMit dieser App kann man ganz einfach Lebensmittelver-schwendung stoppen und Geld sparen.Über „Too Good To Go“ bekommst man eine sogenannte „Wundertüte“. Viele gastronomische Betrieben haben re-gelmäßig überschüssiges Essen, denn Überproduktionen lassen sich oft nicht vermeiden, sei es in der Auslage einer Bäckerei, beim Mittagsbuffet oder im Supermarkt. Die-ses wunderbare, aber eben unverkaufte Essen kann in der

Wundertüte landen. Und so entsteht eine Win-Win-Win-Situation: Leckeres Essen zum reduzierten Preis für die Kundschaft, weniger Verschwendung für die Betriebe und Ressourcenscho-nung für die Umwelt. Teilnehmende Betriebe sind unter anderm Nordsee, real, dean & david und viele Restau-rants. Für Abwechslung ist also immer gesorgt.

→ www.toogoodtogo.com

Schneller Hunger: Fixe Küche statt hoch verarbeitete LebensmittelNachhaltigkeit | Budget Hoch verarbeitete Lebensmittel, wie z.B. eine Tiefkühl-pizza haben eine sehr hohe Energiedichte, bei gleich-zeitig wenigen Ballast- und sekundären Pflanzenstof-fen. Außerdem werden sie durch Farbstoffe und andere chemische Zusatzstoffe „aufgewertet“, damit sie besser aussehen und schmecken. Die Produktion erfolgt unter hohem Energieeinsatz, denn eine Tiefkühlpizza muss in der Produktion zuerst zum Vorbacken erhitzt und anschließend energieintensiv gefrostet werden. Damit sind selbstgemachte Gerichte, die nur einmal erhitzt werden, wesentlich klimafreundlicher. Dass selber ko-chen nicht kompliziert sein und lange dauern muss, beweisen die leckeren Rezept-Tipps von „lecker.de“ und anderen Rezeptseiten. In der Kategorie „schnelle Re-zepte“ finden sich dort oftmals Rezepte, die in 30 Minu-ten oder weniger zubereitet werden können.

→ www.lecker.de/rezepte/schnelle-rezepte

Eigene Verpackung beim EinkaufenNachhaltigkeit | Budget Im Jahr 2016 fielen pro Person in Deutschland 220 kg Ver-packungsmüll an. Durch die Reduzierung des Mülls kann man dazu beitragen wertvollen Ressourcen einzusparen und die Lebensqualität nachfolgender Generationen zu erhalten. In München gibt es aktuell zwei Ohne-Super-märkte in Maxvorstadt und Haidhausen. Hier kann man mit eigenen Behältnis einkaufen und spart somit Verpa-ckungsmüll. Die Produktpalette reicht von Reis und Nu-deln, Getreide, Nüsse, Müsli bis hin zu frischem Obst und Gemüse sowie Gewürze, Essig und Öl. Preislich vergleich-bar mit Bio-Supermärkten gibt es in den Ohne-Läden wirklich gute Qualität. Neben den „Ohne-Supermärkten“ gibt es in München auch das Projekt Einmal ohne, bitte, das alle Geschäfte präsentiert, die müllfreies Einkaufen mit eigener Verpackung möglich machen.

→ www.ohne-laden.de → www.plastikfreiezone.de → www.einmalohnebitte.de

Lebensmittelretter werdenNachhaltigkeit | Budget „Teilen statt wegwerfen“ ist das Motto von „Foodsha-ring“. (Bio-)Supermärkte, Bäckereien, Restaurants und Imbisse bieten Lebensmittel, die aussortiert wurden, zur kostenlosen Abholung bereit. Diese holt man dann als „Foodsaver“ ab und bringst sie entweder zu einer Sammelstelle (Fair-Teiler) oder kümmert sich selbst in seinem Freundeskreis um die weitere Verteilung.Ein anderes Konzept verfolgt das Projekt „Mundraub“. Auf der Webseite von Mundraub findet man über eine

interaktive Karte Obstbäume, Obststräucher, Kräuter und andere Früchte, die der Allgemeinheit zur Ver-fügung stehen oder die Privatpersonen zur Ernte frei-gegeben haben. Das Ziel ist es, alte Sorten wieder zu entdecken, diese zu pflegen und die Entdeckung mit anderen zu teilen. So können auf eine schöne Weise die Biodiversität erhalten werden und leckere Früchte verrotten nicht ungenutzt am Baum.

→ www.foodsharing.de → www.mundraub.org

Wie wirken sich Lebensmittel, die wir kaufen und (nicht) essen auf die Umwelt aus?Bevor Lebensmittel auf unseren Teller kommen, müssen sie erzeugt, verarbeitet, verpackt, transportiert und ver-

teilt werden. Mit jedem Schritt werden Ressourcen ver-braucht, zusätzliche Abfälle und Verschmutzung erzeugt.

Landwirtschaftliche Erzeugung

AbwasserLebensmittel- und Verpackungsabfall

Einsatz von Saatgut, Futter, Dünger, Maschinen, Verwendung von Land & Wasser

Verarbeitung und Verpackung

Zubereitung und Verbrauch

Vertrieb und Einzelhandel

Abfallbewirtschaftung

NO2NH3 CH4

CO2PM

Dünger und Pestizide gelangen in

Boden und WasserLebensmittel- und Verpackungsabfall

TreibhausgaseLuftschadstoffe

Quelle Grafik: https://www.eea.europa.eu/de/pressroom/infografiken/wie-wirken-sich-die-lebensmittel/view (Grafik in Teilen angepasst)Quelle Daten: Europäische Umweltagentur

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M O B I L I TÄT

MobilitätDAS KANN MAN BEWEGEN…Höhere Auslastung von Verkehrsmitteln & Einsparung von CO2: Durch den Umstieg auf Fahrrad, Bus, Bahn oder Sammeltaxis kann man klimaschädliches CO2 einsparen, da entweder gar keine Emissio-nen ausgestoßen werden oder der Verkehrsmittel-Ausstoß auf viele Menschen verteilt wird.Reduzierung des Flächenverbrauchs: Private PKWs stehen im Durchschnitt zu 95 Prozent ungenutzt herum, verbrauchen Platz und behindern all zu oft durch knappes Parken Fahrradfahrer und Fußgän-ger. Eine gute Alternative ist Carsharing, bei dem ein Auto von vielen Menschen genutzt wird.Förderung der Gesundheit durch Bewegung: Bewegung ist gut für die Gesundheit. Wenn man statt dem Auto zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs ist, bringt man ganz nebenbei seinen Kreislauf in Schwung und hat nebenbei einen körperlichen Ausgleich zum Sitzen am Schreibtisch.

Fit & mobil mit dem RadNachhaltigkeit | Budget Möchte man sich in München schnell und nachhaltig fortbewegen, bietet sich dafür das Fahrrad perfekt an. Damit profitiert man gleich doppelt: Man muss nicht im Stau stehen und kann gleichzeitig etwas für seine Gesundheit tun. In München gibt es insgesamt 65 Fahr-radstraßen. Damit ist die bayerische Landeshauptstadt weiterhin die Stadt mit den meisten Fahrradstraßen in Deutschland. Zu dem gibt es herrliche Fahrradwege entlang der Isar, mit denen man von Natur umgeben sehr schnell vom Süden in den Norden und umgekehrt kommt. Falls man kein eigenes Fahrrad hat oder spontan eines in der Stadt benötigt, gibt es zahlreiche Anbieter, die über das gesamte Stadtgebiet Fahrräder zum unkom-plizierten Ausleihen positioniert haben.

Das MVG-Rad kann man beispielsweise als Student einer teilnehmenden Hochschule oder Universität für 12 € pro Halbjahr nutzen. Dafür sind dann die ersten 30 Minuten Radleihe bereits inklusive. Ab der 31. Minute beträgt der Mietpreis 5 Cent pro Minute. Die Deutsche Bahn hat ebenfalls mit Ihrem Anbieter Call a Bike in München Fahrräder im Angebot, die man für 1 € je halbe Stunde ausleihen kann, dazu kommt eine jährliche Nutzungsgebühr von 3 €.

→ www.mvg.de/rad → www.callabike-interaktiv.de

Fahrräder günstig gebraucht kaufen Nachhaltigkeit | Budget Falls man günstig ein Fahrrad kaufen möchte, bietet der jährliche Münchner Radlflohmarkt eine super Ge-legenheit dazu. Im April 2019 wurden beispielsweise über 800 Fahrräder unter einem Preis von 150 € ver-kauft. Angeboten werden hier vorwiegend Fahrräder der städtischen Fundbüros, die nicht mehr abgeholt wurden.Eine große Auswahl an gebrauchten Fahrrädern wird auch auf eBay Kleinanzeigen angeboten. Hier lohnt es sich durchaus reinzuschauen. Denn gebraucht kaufen schont nicht nur den Geldbeutel, sondern auch durch die Ressourcenersparnis die Umwelt.

→ www.radlhauptstadt.muenchen.de/infos/ muenchner-radlflohmarkt

→ www.ebay-kleinanzeigen.de

Cruisen mit dem Elektroroller emmyNachhaltigkeit | Budget Die orangenen emmy Elektroroller stehen in München an fast jeder Ecke und können mit vorheriger Anmel-dung unkompliziert ausgeliehen werden. Die Anmel-dung kostet einmalig 10 €. Dafür bekommt man 50 Freiminuten für den ersten Ausflug durch die Stadt. Ansonsten kostet jede gefahrene Minute 19 Cent. Die Kosten begrenzen sich allerdings auf 29 € pro Tag für Vielfahrer. Die Roller fahren mit 100 Prozent Ökostrom von Green City. Praktisch: Der Roller lässt sich auch zu zweit nutzen. In jedem Elektroroller sind nämlich zwei Helme für Fahrer und Begleitung verstaut.

→ www. emmy-sharing.de

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CarsharingNachhaltigkeit | Budget Ein eigenes Auto zu besitzen ist eine teure Angelegen-heit. Jeden Monat fällt eine hohe Summe an Kosten für Unterhalt und Parken an und es verbraucht wertvollen Platz in der Stadt. Definitiv eine Spardose mit großem Loch. Außerdem steht das Auto länger herum, anstatt dass es benutzt wird. Sinnvoller ist deshalb, bei Bedarf auf Carsharing-Angebote zurückzugreifen. Denn ein gemeinsam genutztes Auto ersetzt im Durchschnitt 20 private PKWs. Betrachtet man die Antriebstechnologie, lässt sich fest-tellen, dass ein Elektrofahrzeug erst bei einer hohen Laufleistung im Vergleich zum Benziner CO2-Emis-sionen einspart, da bei der Batterieherstellung schon große Mengen an CO2 freigesetzt werden (150 kg pro kWh). Beim Carsharing wird genau das durch eine höh-rer Nutzung des Fahrzeugs durch mehrere Personen er-reicht. Um eine Reichweite von ca. 300 km mit einem E-Fahrzeug zu erreichen benötigt man eine Batterie mit ca. 60 kWh. Kaum zu glauben: bevor dieses Elekt-rofahrzeug nur einen Kilometer auf der Straße zurück-legt, hat nur die Batterieherstellung schon 9 Tonnen CO2 emittiert. Ein Mittelklasse Benzinfahrzeug (Golf 1,2 TSI) stößt pro km ca. 129 g CO2 aus. Beim Laden mit reinem Ökostrom muss das Elektrofahrzeug also erst einmal ca. 70.000 km zurücklegen bis Gleichstand er-reicht ist. Wird zum Laden kein Ökostrom verwendet, kann deshalb ein E-Auto auch bei hoher Laufleistung CO2-intensiver sein, als ein normaler Benziner! Ein weiterer zu beachtender Aspekt sind die Bergbau- und Umweltschäden durch den Abbau des benötigten Lithiums und weiterer Rohstoffe.

Bei DriveNow muss man eine Anmeldegebühr von 29 € bezahlen. Die günstigsten Fahrzeuge kann man dann ab 33 Cent pro Minute nutzen (1er BMW und MINI). Dri-veNow bietet auch rein elektrische Fahrzeuge wie den BMW i3 an. Dieser kann für 36 Cent pro Minute genutzt werden. Für längere Ausflüge gibt es auch Tagesange-bote. Weitere Informationen dazu findet man auf der DriveNow Webseite.car2go ist ein weiterer attraktiver Carsharing Anbieter in München. Zu Beginn ist eine Anmeldegebühr von 9 € fällig. Danach kann man z.B. den Smart fortwo für 19 Cent die Minute benutzen. Damit ist car2go einer der günstigsten Carsharing-Anbieter in München.Stattauto München bietet Studenten, Schüler und Auszubildende einen Young-Mobility Tarif (Anmelde-gebühr 27,80 €). Mit diesem Tarif können die kleins-ten Fahrzeug ab 2,45 € je angefangene Stunde genutzt werden. Pro gefahrenen Kilometer werden zuzüglich 24 Cent verrechnet..

→ www.drive-now.com → www.car2go.com → www.stattauto-muenchen.de

Alternative Fortbewegungsmittel im Preisvergleich

Anbieter Fahrzeug Basispreis Preis

pro MinutePreis für 1 Stunde

inkl. BasispreisPreis für 5 Stunden

inkl. Basispreis Budgetbewertung

MVG-Rad 1) Rad ohne E-Antrieb 12 € 0,05 € 13,50 € 25,50 €

Call a Bike DB-Rad 3 € 0,10 € 9 € 13 €

emmy E-Roller 10 € 2) 0,19 € 11,90 € 29 € 3)

Drive now 1er BMW / MINI 29 € 0,33 € 48,80 € 128 €

Car2go smart fortwo 9 € 0,19 € 20,40 € 66 €

Stattauto Toyota Aygo 4) 27,80 € 0,04 € 42,20 €

(50 km Fahrstrecke) 99,80 €

(250 km Fahrstrecke)

1)Halbjahrespaket für Studierende inkl. 30 Freiminuten pro Tag2)Basispreis inkl. 50 Freiminuten3)Maximaler Preis pro Tag 29 €4)Pro gefahren Kilometer werden zusätzlich zum Zeittarif 0,24 € berechnet

Budgetbewertung (Grundlage: Preis für 5 Stunden) 0,00 - 42,66 € 42,67 - 85,33 € 85,34 - 128,00 €

App-Tipp: DrivyDrivys Ziel ist es, eine einfache Möglichkeit zu bieten, wenn man für einen bestimmten Zeitraum ein Auto benö-tigt oder sein Auto mit Leuten von nebenan teilen möchte. Dadurch werden Autos wieder in Bewegung gesetzt und Städte von zahlreichen geparkten Autos befreit. Jede Drivy Fahrt ist vollumfassend versichert, ein 24/7 Pannendienst inbegriffen – damit man sorgenfrei unterwegs ist. Ganz gleich, ob man ein Auto für ein Business Meeting,

den Elternbesuch, einen Umzug oder für ein Wochenendtrip braucht – auf Drivy findet man ein Auto schon ab 25 € pro Tag ohne An-meldegebühr für alle Lebenslagen. Man ist ein Autobesitzer? Dann lässt man es für sich arbeiten und deckt damit die laufenden Kosten, indem man es mit Leuten teilt und es so ein kleines Stück nachhaltiger macht.

→ www.drivy.de

CALU

MET

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M O B I L I TÄT M O B I L I TÄT

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M O B I L I TÄT

CO2-Lebenszyklusemissionen verschiedener Fahrzeug- & KraftstoffartenFahrzeuge mit Elektroantrieb sind in der Regel deutlich energieeffizienter als solche, die mit fossilen Kraftstoff betrieben werden. Je nach Art der Stromerzeugung kann der verstärkte Einsatz von batteriebetriebenen Elektro-

autos zu einer erheblichen Senkung der C02-Emissionen und des Ausstoßes der Luftschadstoffe Stickoxid und Feinstaub führen, welche in vielen Städten Europas die Hauptverursacher von Luftqualitätsproblemen sind.

Fahrzeugherstellung & Entsorgung

Kraftstofferzeugung

CO2-Abgasemission

CO2-E

miss

ione

n (g

/km

)

Quelle Grafik: https://www.eea.europa.eu/de/signale/die-zukunft-der-energie-in-1/infografiken/co2lebenszyklusemissionen-verschiedener-fahrzeug-und-kraftstoffarten/view (Grafik in Teilen angepasst)Quelle Daten: TNO, 2015; eigene Berechnung der Verfasser

Die Annäherungswerte beziehen sich auf ein durchschnittliches Mittelklas-sefahrzeug für eine Gesamtfahrstre-cke von 220 000 km.

CleverShuttle: Preiswertes Sammeltaxi Nachhaltigkeit | Budget CleverShuttle ist ein Taxiservice, der Wasserstoff- oder Elektrofahrzeuge einsetzt, die mit Ökostrom betrie-ben werden. Durch sogenanntes „RidePooling“ werden automatisch Fahrgemeinschaften zwischen Fahrgäs-ten gebildet, die ein ähnliches Ziel haben. So steigt die Auslastung des Fahrzeugs und man ist nachhaltiger unterwegs. CleverShuttle ist damit bis zu 50 Prozent günstiger als ein herkömmliches Taxi. Der Fahrpreis berechnet sich auf Basis eines gestaffelten Kilometer-preises und ist zusätzlich abhängig von der Anzahl der Sitzplätze, die man bucht. Gut zu wissen: bei Clever- Shuttle gibt es einen Festpreis, der bereits vor Fahrtan-tritt auf der App angezeigt wird und sich auch nicht bei Stau oder anderer Verzögerungen verändert.

→ www.clevershuttle.de

Alles inklusive: MVV Semeseter-TicketNachhaltigkeit | Budget Das MVV-Semesterticket besteht aus einem für alle Studierenden verpflichtenden Solidarbeitrag (67,40 €), der eine zeitlich begrenzte Fahrtberechtigung (18 - 6 Uhr, am Wochenende und Feiertagen ganztags) im MVV-Gesamtnetz mit dem Studierendenausweis bein-haltet. Eine Zusatzticket (IsarCard Semester), das dann auch die restliche Zeit von 6 - 18 Uhr abdeckt, kann man an jedem Automaten und vielen Verkaufsstellen im MVV-Gebiet für 195,70 € pro Semester erwerben. Tipp: Wie wärs mal mit einem Ausflug mit der S-Bahn zum Wandern ins wunderschöne Münchner Umland in einen Biergarten? Spannende Routentipps findet man auf der Webseite von muenchen.de

→ www.mvg.de/semesterticket → www.muenchen.de/freizeit/ausfluege.html

App-Tipp: BlaBlaCarBlaBlaCar ist eine Mitfahrzentrale mit der man mittler-weile in insgesamt 22 Ländern über App mit Communi-ty-Charakter private Fahrten vermittelt bekommt. Bei BlaBlaCar kann man sich als Fahrer und Mitfahrer an-hand von persönlichen Profilen bereits vor der Fahrt ein genaues Bild des Reisebegleiters machen. Foto, Autotyp, Alter, Musikgeschmack, Interessen und Bewertungen von anderen Nutzern – alles Informationen, die für viele Menschen ebenso wichtig sind wie der angebotene Fahr-preis. Sogar die Gesprächsfreudigkeit wird bei BlaBlaCar abgefragt. Jedes Mitglied kann anhand einer Einstufung

von einem bis drei „Blas“ angeben, ob es eher seine Ruhe haben will oder einen le-bendigen Plausch während der Fahrt vorzieht.Man ist Autobesitzer? Dann lässt man es für sich arbeiten und deckt die laufenden Kosten, indem man es mit Leuten teilt und es so ein kleines Stück nachhaltiger macht. Mit-fahrer reservieren ihre Sitzplätze verbindlich online und man erhält das Fahrtgeld entweder direkt auf sein Paypal- oder Bankkonto überwiesen oder nach der Fahrt in bar.

→ www.blablacar.de

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FashionDAS KANN MAN BEWEGEN…Faire Arbeitsbedingungen & Entlohnung: Faire Mode setzt sich für ethisch korrekte Arbeitsbedin-gungen ein. Mit dem Kauf unterstützt man die Menschen, die unsere Kleidung nähen so, dass sie gerecht bezahlt werden und keine 80 Stunden die Woche arbeiten müssen.Schutz der Umwelt: Faire Fashion achtet auf eine minimale Belastung der Umwelt. Bio-Baumwolle, umweltfreundliche Färbeprozesse, möglichst kurze Transportwege oder nachwachsende Materia-lien. All dies trägt dazu bei, dass die Umwelt nicht unnötig belastet wird. Durch die höhere Qualität ist die Kleidung kein Wegwerfartikel mehr, sondern kann länger getragen werden.Förderung kleiner junger Unternehmen: Faire Klamotten werden häufig von kleinen Labels, hinter denen junge Menschen stehen, produziert. Sie verfolgen mit viel Herzblut ihre Vision von einer gerechteren Welt.

Quelle: Fairwear Foundation

Wie ist die Preisaufschlüsselung eines nicht fair gehandelten T-Shirts in Deutschland

Qualitäts-Siegel bei Mode: Das steckt dahinter

FAIRTRADE certified cotton Das Label garantiert faire Arbeitsbedingungen, langfristige Handelsbeziehungen in der Baumwollproduktion und fördert den Umstieg auf biologischen Anbau. Das Siegel steht für faire Arbeits-bedingungen bei der Baumwollernte. Aufgepasst: das Siegel deckt nur die Überprüfung fairer Arbeitsbedingun-gen in der Baumwollproduktion ab, jedoch nicht die Bedingungen bei der weiteren Verarbeitung.

IVN Best Zertifiziert wird die Verwendung von 100 % Naturfasern aus 100 % kontrollierter biologischer Land-wirtschaft. Umweltkriterien müssen nicht nur beim Anbau, sondern während der gesamten Produktionskette eingehalten werden. Das Siegel steht für die derzeit höchsten ökologischen Standards. Auch soziale Kriterien fließen mit ein: IVN Best verpflichtet sich zur Zahlung von existenzsichernden Löhnen.

Global Organix Textile Standard (GOTS) hat einen vergleichsweisen hohen ökologischen Standard. Umwelt-kriterien werden während des gesamten Produktionswegs (mindestens 70 % bio-zertifizierter Anbau bis hin zu betriebliches Umweltmanagement und geprüften Färbemitteln) kontrolliert. Aufgepasst: die Einhaltung der sozialen Normen wird zwar gefordert, doch die Zahlung fairer Löhne ist kein Bestandteil.

→ www.siegelklarheit.de

F A S H I O N F A S H I O N

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F A S H I O NF A S H I O N

Tipps: So hält Kleidung längerHier ein paar Tipps, wie man seine Kleidung pflegt und damit die Lebensdauer verlängern kann:

■ Durch das Bügeln der Kleider schließen sich die Fa-sern, wodurch sie weniger schmutzanfällig sind

■ Oft reicht es Flecken zu entfernen anstatt das ganze Kleidungsstück zu waschen

■ Eine niedrige Waschtemperatur wählen und sanfte, biologisch abbaubare Waschmittel verwenden

■ Strickware falten, nicht hängen, dann hält sie länger und beult nicht aus

■ Lavendel oder Zedernholz als natürlichen Motten-schutz und gegen Schlupfwespen zwischen die Klei-dung hängen

■ Marken wie Patagonia, Kings of Indigo oder Mud Jeans bieten bei Beschädigungen Reparaturdienste an

Kleidung wiederverwertenNachhaltigkeit | Budget 7.000 Liter Wasser werden für die Produktion einer einzigen Jeans verbraucht. Auch Kleidungsstücke wie T-Shirts oder Hemden haben einen hohen Wasser-verbrauch. Deshalb birgt die Wiederverwendung von Kleidung erhebliche Einsparungen bei natürlichen Ressourcen. Für das Sammeln, Sortieren und Verkau-fen von Second-Hand-Kleidung wird in etwa zehn bis zwanzig Mal weniger Energie benötigt als für die Pro-duktion eines neuen Kleidungsstücks.Secondhand-Kleidung kann man auf Kleiderfloh-märkten wie dem „Midnightbazar“ oder dem „Mädles-fohmarkt“ kaufen, die in regelmäßigen Abständen in München stattfinden. Zudem gibt es Second-Hand-Shops, in denen man das ganze Jahr Klamotten aus zweiter Hand kaufen und zum Teil auch verkaufen kann. Auch ein interessantes Konzept: bei „PICKNWEIGHT“, mit Filialen in der Schel-lingstraße 24 und Tal 15 in München, bezahlt man nicht für das einzelne Kleidungsstück, sondern immer nach Gewicht. Wenn einem Stöbern im Laden zu stressig ist, ist „ubup“ möglicherweise eine gute Alternative. Dort kann man bequem nach Marken sortiert einkaufen.Doch anstatt Kleidung zu kaufen, ist es mindestens ge-nauso spannend, Kleidung zu tauschen. Einfach Augen und Ohren offenhalten und mit ein paar ausrangierten Kleidungsstücken an der nächsten Kleidertauschparty teilnehmen und dabei vielleicht auch neue Bekannt-schaften machen. Da die Partys immer wieder von ver-schiedenen Organisationen organsiert werden, ist es empfehlenswert, regelmäßig die Suchmaschine seines Vertrauens nach neuen Terminen zu befragen.

Alternativ kann man für den Kleidertausch auch die Plattform Kleiderkreisel zum Tauschen, (Ver)kaufen und Verschenken benutzen.

→ www.midnightbazar.de → www.nachtkonsum.com/maedelsflohmarkt-muenchen

→ www. picknweight.de → www.ubup.com → www.kleiderkreisel.de

Do it yourself im Nähcafé Nachhaltigkeit | Budget Selber schneidern, flicken, umnähen oder individuell verschönern. In Nähcafés und Nähkursen kann man unter Gleichgesinnten lernen, wie man mit Schere, Garn und Nähmaschine richtig umgeht. In der „erbsün-de Nähwerkstatt“ in Giesing kann man einen Arbeits-platz als Anfänger entweder mit Support oder falls man schon ein fleißiges Schneiderlein ist, auch ohne Hilfe buchen. Jeden vierten Samstag im Monat findet einen offenes Nähcafé statt. Der ist genau das Richtige, wenn man schon ein bisschen nähen kann und sich ganz in Ruhe seinem Nähprojekt widmen möchte. Kaffee, Tee und stilles Wasser ist im Preis von 25 € inklusive.

→ www. erbsuende.com

Slow FashionNachhaltigkeit | Budget 80 Mrd. neue Bekleidungsteile werden weltweit pro Jahr gekauft. In Deutschland kauft man Studien zu-folge jedes Jahr durchschnittlich 60 neue Kleidungs-stücke pro Person. Slow Fashion-Produkte haben zwar einen höheren Preis, welcher aber die hohe Qualität der Materialien, die Arbeit und Werte widerspiegelt. Im Ergebnis werden nur noch wenige hochwertigere slow-to-consume Produkte gekauft. Wenn man also einen höheren Preis für Produkte bezahlt, die dafür eine doppelt so hohe Lebenserwartung haben, kann man den Ressourcenverbrauch ohne Mehrkosten redu-zieren. Stores in München sind „glore“, „Veganista“ oder „DearGoods“. Eine ziemlich ausführliche Liste zu Fair Fashion Labels gibt es auf dem Blog „freemindedfolks“.

→ www.glore.de → www.veganista-muc.de → www.deargoods.com → www.freemindedfolks-blog.com/fair-fashion-guide

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W O H N E NW O H N E N & F R E I Z E I T

Wohnen & FreizeitDAS KANN MAN BEWEGEN…Schonung der Umwelt: Schränke voller gefährlicher, chemischer Reiniger und Putzmittel braucht niemand: Insbesondere nicht, wenn man mit einfachen Hausmitteln wie Natron, Soda und Essig fast alle Reinigungsmittel ganz einfach selbst herstellen kann. Man spart damit Plastikmüll bei der Verpackung, Geld und schont gleichzeitig die Umwelt und Gesundheit.Neues in seiner Nähe entdecken: Für echte Erlebnisse und Abenteuer muss man nicht weit reisen: Warum nicht einfach mal den App-Tipp „Geocaching“ ausprobieren oder sich ein kleine Parzelle bei einem „Urban Gardening Projekt“ mieten. Beides macht Spaß, man kann etwas für die Umwelt tun und dabei neue Menschen kennen lernen.

Urban Gardening: Obst & Gemüse selbst anbauenNachhaltigkeit | Budget Engagement und Spaß an der Natur kann man durch die Teilnahme am Urban Gardening Project verbinden. Dafür werden brach liegende Flächen zum eigenen An-bau von obst und Gemüse in München genutzt. Eine Parzelle kostet etwa 50 € pro Saison. Um die Pflege kümmert man sich entweder alleine oder zusammen mit seinen Freunden. So ist es auch für dich als Stadt-bewohner möglich selbst Lebensmittel anzubauen. Außerdem fördert man mit der zusätzlichen Pflanzen-vielfalt die Insektenvielfalt.

→ www.greencity.de/projekt/essbare-stadt/ → www.greencity.de/projekt/giesinger-gruenspitz/

Nachhaltige MöbelNachhaltigkeit | Budget Anbieter die günstige aber auch nachhaltige Möbel an-bieten sind fast nicht zu finden. Da natürlich niemand auf Möbel verzichten kann, lohnt es sich mit gebrauchten Möbeln auszustatten. Hier findet man sogar richtig sty-lische massive Vollholzmöbel schon für wenig Geld, die auch den nächsten WG-Umzug ohne Probleme überste-hen. Eine perfekte Anlaufstelle ist im Internet eBay Klein-anzeigen. Dort kann man eine breite Auswahl an Möbeln und Wohnaccessoires aus der Nähe zum direkten abho-len finden. Mein Sofa to Go in Obersendling, faire Preise für diverse Möbel und Kitsch. Onlineshops wie Avocado-store und freemindedfolks-shop bieten zusätzlich eine große Auswahl an Dekoration und Kleinmöbel.

→ www.mein-sofa-to-go.de → www.ebay-kleinanzeigen.de → www.avocadostore.de → www.freemindedfolks-shop.com

Nachhaltige ReinigungsmittelNachhaltigkeit | Budget Reinigungsmittel enthalten oft Inhaltsstoffe, die gesund-heitsgefährdend sind oder Mikroplastikanteile enthal-ten, um die Reinigungswirkung zu verbessern. Zudem sind sie regelmäßig in Plastikflaschen verpackt. Das Pro-blem mit dem Mikroplastik: Abwasserklärwerke können das Plastik nicht herausfiltern. Ökologische Reinigungs- und Waschmittel enthalten kein Mikroplastik. Dieses wird meist durch bestimmte Mineralien ersetzt. Siegel wie der Blaue Engel oder das EU Ecolabel kennzeichnen empfehlenswerte Produkte, die nicht nur im Bioladen, sondern auch in Drogerien wie „dm“ oder „Rossmann“ zu kaufen sind. Die Produkte sind nur geringfügig teurer als die herkömmlichen, aber die Vorteile sollten diese paar Cents ausgleichen. Selbermachen ist auch eine Option. Tolle Tipps gibt dafür die Webseite „smarticular“.

→ www.smarticular.net/haushaltsprodukte-die-du-immer-selbst-herstellen-solltest/

App-Tipp: GeocachingGeocaching ist die perfekte Freizeit-Aktivität in der Natur, die richtig Spaß macht und man Ecken in seiner Gegend kennenlernen kann, die man so nicht gefunden hätte.Ausgestattet mit Smartphone, GPS, App und einer Portion Neugier gehst man auf große Schatzsuche. Das Spannen-de am Geocaching ist, dass die Caches, das sind Behälter mit einem kleinen Schatz und einem Logbuch, an sehr ungewöhnlichen Orten gut getarnt versteckt sind. Sie kön-

nen im Wald auf einem Baum, unter einer Wurzel oder unter einem Stein oder in der Stadt an einsamen Plätzen zu finden sein. Um sie zu fin-den, muss dafür zum Beispiel ein Rätsel gelöst werden.Unterwegs kann man der Umwelt auch noch etwas Gutes tun, wenn man ohne großen Mehraufwand auch noch he-rumliegenden Müll in der Natur sammelt und entsorgt.

→ www.geocaching.com

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P F L E G E & K O S M E T I KP F L E G E & K O S M E T I K

Pflege & KosmetikDAS KANN MAN BEWEGEN…Schonung der Umwelt & Vermeidung von Tierversuchen: Nachhaltige Kosmetikartikel enthalten im Gegensatz zu vielen konventionellen Produkten keine zweifelhaften Inhaltsstoffe oder Mikroplastik. Auch wenn der Begriff „Naturkosmetik“ nicht geschützt ist, so sind Tierversuche bei den meisten Her-stellern tabu. Siegel wie das „Natrue“ und das „BDIH-Siegel“ bieten hier eine gute Orientierungshilfe.Verbesserte Lebens- & Arbeitsbedingungen: Ein kritischer Inhaltsstoff in vielen Kosmetika ist zum Beispiel Palmöl. Hierfür werden riesige Flächen an Regenwald gerodet. Ein zertifizierter Anbau achtet darauf, dass die Öl-Produktion auch wirklich nachhaltig für Mensch und Umwelt erfolgt. Bessere Verträglichkeit: Herkömmliche Kosmetik verwendet viele Stoffe, die bei Menschen Aller-gien auslösen, die Haut reizen oder zu Unverträglichkeiten führen können. Naturkosmetika setzt auf natürliche Inhaltsstoffe, wie ätherische Öle, welche oft für unsere Haut verträglicher sind.

Nachhaltige & faire PflegeprodukteNachhaltigkeit | Budget Wenn man seinen Körper nachhaltig und gesund pfle-gen will, ist der Griff zur Naturkosmetik eine sehr gute Wahl. Diese verzichtet soweit wie möglich auf künst-lich hergestellte Inhaltsstoffe, die nicht biologisch ab-baubar sind. Natürlich nachhaltige Pflegeprodukte gibt es nicht nur im Bioladen oder Reformhaus, son-dern mittlerweile in allen Supermärkten und großen Drogerieketten. Preislich ist Shampoo, Zahnpaste & Co. etwas teurer. Aber besonders die Eigenmarken der Drogerien wie „dm“ oder „Rossmann“ bieten ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.

■ dm: alverde, naturschön ■ Rossmann: Alterra ■ Müller: Terra Naturi ■ Weitere Marken: Dr. Hauschka, WELEDA, lavera,

Sante, Luvos, Primavera Aufpassen muss man jedoch bei allen Produkten, denn der Begriff „Naturkosmetik“ ist wie „tierversuchsfrei“ gesetzlich nicht geschützt. Hilfe bieten hier einige Sie-gel, die den Herstellern feste Vorgaben für die Produk-tion vorgeben.

Qualitäts-Siegel bei Kosmetik Auch wenn mittlerweile viele Kosmetikprodukte mit grünen Pflanzen bedruckt sind, so zählen nur wirklich wenige zu Naturkosmetik. Rechts findet man die wich-tigsten Siegel, auf die man beim Kauf von Naturkosmetik achten kann und welche Kriterien damit erfüllt werden.

→ www.siegelklarheit.de

Vegan steht auch wie bei Lebensmit-teln für Kosmetik, die keine tierischen Bestandteile oder Nebenprodukt ent-halten. Genetisch veränderte Inhalts-stoffe müssen auf der Verpackung be-

sonders gekennzeichnet sein. Falls in der Produktionsanlage nicht vegane Produkte hergestellt werden, müssen diese vor der veganen Produktion immer gründlich gereinigt werden.

Kaninchen unter schützender Hand ist ein strenges Siegel für tierversuchsfreie Kosme-tik, das der Deutsche Tierschutzbund zusam-men mit mit dem Internationalen Hersteller-verband gegen Tierversuche in der Kosmetik

e. V. (IHTK) vergibt. Die Richtlinien verbieten unter anderem Rohstoffe aus toten oder von gequälten Tieren zu verwenden. Ein Siegel für vegane Produkte ist es aber nicht. Vielmehr geht es darum Tieren vor Qualen zu schützen.

BDIH ist ein Prüfzeichen, das Kosmetika an-hand von sozialen, gesundheitlichen und ökologischen Aspekten auszeichnet. Für die Produktion dürfen keine künstlichen Stoffe wie Silikone, Paraffine oder andere Erdölpro-

dukte verwendet werden. Die natürlichen Inhaltsstoffe müssen vorwiegend aus biologischem Anbau stammen. Grundsätzlich sind tierisch produzierte Zutaten wie z. B. Honig erlaubt.

Nature wurde aus einem Zusammenschluss mehrerer Hersteller von Naturkosmetik ins Leben gerufen. Der Anspruch ist hoch: Natür-liche Inhaltsstoffe, die nur durch physikali-sche Verfahren oder Fermentierung bearbei-

tet werden düfen. Als Konservierungsstoffe sind nur Mineralien, die auch in der Natur vorkommen, zugelassen. Mindestens 75 % der Produkte eines Herstellers müssen den Anforderungen ent-sprechen, damit dieser das Siegel überhaupt führen darf.

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App-Tipp: CodeCheckCodeCheck hilft gesunde und nachhaltige Produkte zu finden. CodeCheck bietet unabhängige Expertenbewer-tungen zu Millionen von Produkten aus den Bereichen Kosmetik, Ernährung und Haushalt. So funktioniert's: Man scannt einfach den Barcode eines Produktes und sofort wird eine erste Bewertung ange-zeigt. Rot alarmiert bei bedenklichen Inhaltsstoffen, die beispielsweise im Verdacht stehen, gefährlich zu sein oder die Umwelt zu belasten. Grün wird bei besser be-werteten Stoffen angezeigt. Mit der Personalisierungs-funktion kann man den Bewertungskreis auch seinen individuellen Bedürfnissen anpassen.

Ist das gescannte Produkt ist nicht emp-fehlenswert? Kein Problem! CodeCheck findet ein geeigneteres Produkt. Dazu scrollt man ein-fach nach unten und es werden Alternativen angezeigt und auch, wo man sie kaufen kann.Die Beurteilungen der Kosmetik- und Lebensmittelpro-dukte beruhen auf den unabhängigen Expertenmei-nungen unter anderem von Greenpeace, BUND, DAAB, WWF, Food Standard Agency, Verbraucher Initiative e. V.

→ www.codecheck.info

P F L E G E & K O S M E T I K P F L E G E & K O S M E T I K

Mikroplastik in der Kosmetik Teil des globalen Müllproblems

Quelle Grafik: https://fink.hamburg/2018/06/plastikmuell-wir-muessen-uns-endlich-zusammenreissen-fink-hamburg/plastikmuell-infografik/ (Garfik in Teilen angepasst)

Pflegeprodukte selbst herstellen Nachhaltigkeit | Budget Schluss mit den künstlichen Stoffen auf Haut und Haar! Viele Pflegeprodukte wie Shampoo, Seife, Cremés und sogar Zahnpasta kann man selbst herstellen. Dafür braucht es oft gar nicht so viele Zutaten wie man ver-muten würde. Viele davon bekommt man entweder im Bioladen um die Ecke oder in der Apotheke. Man-che Kräuter wachsen sogar direkt im Wald oder auf der Wiese vor dem Haus. Rezepte und Tutorials findet man im Internet, auf YouTube, in Blogs oder ganz analog in Büchern wie „Selber machen statt kaufen ‒ Haut und Haar: 137 Rezepte für natürliche Pflegeprodukte, die Geld sparen und die Umwelt schonen“, erschienen im smarticular Verlag.

→ www.olionatura.de

Rezept für Lippenbalsam Dieses Lippenbalsam schlägt fast jedes käufliche Pro-dukt. Dadurch, dass der Balsam kein künstliches Paraf-fin enthält, macht er die Lippen auch bei täglicher An-wendung nicht abhängig. Die Zutaten bekommt man in der Apotheke oder im Internet.Zutaten: 20 g Mandel- oder Jojobaöl, 10 g Bienenwachs (vegan: Kakaobutter), 10 g Kakao- oder Sheabutter, 2 Trop-fen naturreines ätherisches Öl (z.B. Lavendel oder Orange)Zubereitung: Öl und Bienenwachs im Wasserbad vor-sichtig erwärmen bis eine klare Konsistenz erreicht ist. Jetzt die Kakao- oder Sheabutter dazugeben und auflö-sen. Danach kann man die Masse in ein kleines Glas mit Deckel zum Abkühlen gießen und kühl aufbewahren. Tipp: Damit bei der Zubereitung keine wertvollen In-haltsstoffe verloren gehen, sollte man die Zutaten ganz vorsichtig und nicht zu stark erwärmen.

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Z E R O W A S T E

Zero WasteDAS KANN MAN BEWEGEN…Reduzierung von unnötigem Müll: Die Produktion von Müll ist eines der größten Probleme der heutigen Welt. Durchschnittlich entsorgt ein Deutscher alleine 450 kg Müll pro Jahr, davon fallen 148 kg nur für Verpackungsmüll an. Durch die hier vorgestellten Tipps kann man diese Menge redu-zieren und damit wertvolle Umweltressourcen für nachfolgende Generationen schützen.Gesellschaftliches Umdenken: Je mehr Menschen auf wiederverwendbare Getränkebehälter, wie zum Beispiel bei Coffee-to-go, umsteigen, desto schneller findet durch die dauernde Präsenz ein all-gemeines Umdenken in der Gesellschaft statt. Diskussionen entstehen und nachhaltige Lösungen setzen sich als Standard durch. So gibt es mittlerweile in einigen Cafés keine kostenlosen To-go-Be-cher mehr, sondern man muss eine Gebühr ‒ ähnlich wie bei Plastiktüten ‒ bezahlen. Mit dem Um-stieg auf Mehrwegbehälter kann man ganz einfach ein aktiver Teil dieser Change-Bewegung werden.

Stoffbeutel oder Gymbag statt Plastikbeutel Nachhaltigkeit | Budget Egal ob beim Einkauf im Supermarkt oder bei einem Shoppingausflug. Durch das Verwenden von Stoffbeu-teln und Gymbags statt den angebotenen Plastiktüten kann man durch einen leichten Handgriff eine unnöti-ge Produktion von Plastikmüll vermeiden. Im Vergleich zu Plastiktüten, welche in der Regel nicht wieder be-nutzt werden, kann der Stoffbeutel und Gymbag immer wieder zum Einsatz kommen. Weiterer Vorteil: Wenn der Stoffbeutel einmal verschmutzt sein sollte, kann er einfach in der Waschmaschine gewaschen werden. So bleibt er auch für Lebensmittel immer hygienisch sauber.

→ www.green-your-life.de/accessoires/taschen/jutebeutel

Wiederverwendbare TrinkflaschenNachhaltigkeit | Budget Eine weitere leichte Möglichkeit um Müll zu vermei-den ist das Benutzen von wiederverwendbaren Trink-flaschen. Egal ob aus Tritan oder Edelstahl - durch die Benutzung über mehrere Jahre wird die eigene Müll-produktion enorm reduziert, denn PET-Pfandflaschen und Dosen werden nämlich zum großen Teil nicht wie-derverwendet. Dass wir in München eines der besten Trinkwasser in ganz Europa haben, sollten wir auch nutzen!

→ www.kleankanteen.de → www.swm.de/privatkunden/m-wasser.html

Z E R O W A S T E

Coffee-to-go: Refill- statt WegwerfbecherNachhaltigkeit | Budget Eine der größten unnötigen Müllquellen im Alltag ist das Verwenden von Einweg-Kaffeebecher. Wir begeg-nen ihnen in Bäckereien oder auch in Straßencafes. Sobald der Kaffee leer ist, verschwindet der Becher im Müll. Pro Stunde passiert das in Deutschland mit über 320.000 Bechern. Durch die Nutzung von eigenen und wiederverwendbaren Kaffeebechern kann man die-se riesige Menge aktiv reduzieren. Viele Anbieter von Kaffee bieten mittlerweile auch Rabatte an, wenn man seinen eigenen Becher mitbringt.

→ www.cuptrends.de

Do it yourself Blogs: Tipps & Anleitungen zum selber machenUm Müll zu sparen lohnt es sich, nicht alles fertig ver-packt im Supermarkt zu kaufen, sondern etwas selbst zu Hause herzustellen. Es gibt viele Blogs in denen An-leitungen zum Selbermachen zu finden sind. Also war-um nicht einfach Mal den Snack für die Uni statt kaufen selber machen? Auch Reinigungsmittel oder Pflegeprodukte können überraschend leicht selbst hergestellt werden. Emp-fehlungen für Blogs inklusive Anleitungen und Rezep-ten findet man unten in der Linkliste.

→ www.freemindedfolks-blog.com → www.plastikfreileben.de → www.sophiahoffmann.com

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R E I S E N

ReisenDAS KANN MAN BEWEGEN…Reduzierung des eigenen CO2-Fußabdrucks: Mal schnell übers Wochenende nach Lissabon oder Barcelona. Durch die günstigen Flugpreise ist das schon ziemlich verlockend. Betrachtet man aber den CO2-Ausstoß eines Flugzeugs, den man für wenige Tage vor Ort produziert, kann einem schnell die Lust am Reisen vergehen. Nachhaltiger kann man reisen, wenn man für kurze Erholungstripps eher nahe Reiseziele mit einer Anreise per Bus oder Bahn wählt und Fernreisen lieber in die Sems-terferien verlegt. Dadurch reduziert sich die CO2-Menge auf dem Flug zwar nicht direkt, aber da-durch, dass man länger am Ziel bleiben kann, steht sie in einem anderen Verhältnis.Unterstützung lokaler Tourismusregionen: Der Tourismus ist in einigen Regionen ein wichtiger Arbeitgeber. Wenn man versucht mehr in seiner Nähe Urlaub zu machen, unterstützt man damit die Menschen direkt vor Ort und profitiert selbst auch von einer kürzeren und stressfreieren Anreise. Be-sonders empfehlenswert sind Urlaubsregionen, die sich auf sanften Tourismus spezialisiert haben. Diese respektieren die Bedürfnisse von Mensch und Natur und sind daher besonders nachhaltig.

R E I S E N

Nachhaltig übernachten statt All-inclusiveNachhaltigkeit | Budget Die Auswahl der Unterkunft am Urlaubsort selbst spielt eine wichtige Rolle, wenn es um die Nachhaltigkeit des Urlaubs geht. In großen All-inclusive Resorts wird nicht allzu sehr auf Umweltaspekte geachtet. Lebensmittel-verschwendungen durch Überproduktion und eine hohe Verschwendung von Strom und Wasser sind hier Alltag. Diese Verschwendung kann man durch das Bu-chen von auf Nachhaltigkeit zertifizierte Unterkünfte vermindern. Eine umfangreiche Anlaufstelle zum The-ma nachhaltige Unterkunft und Reisen im Allgemei-nen findet man auf der Webseite von fairunterwegs, die auch über Zertifizierungs-Labels im Bereich Touris-mus umfangreiche Informationen bereit stellt.

→ www.fairunterwegs.org

Lokaler Genuss – auch auf ReisenNachhaltigkeit | Budget Pizza in Asien, Curry in Italien. Auch das Verhalten während eines Urlaubes hat eine Wirkung auf unsere Umwelt. Durch den Verzehr von lokalen Lebensmitteln in lokalen Restaurants werden nicht nur Einheimische unterstützt. Auch die Einfuhr von nicht Import-Gütern wird verringert. Dies hat eine positive Wirkung auf die Produktion von CO2. Neben dem Verzehr von lokalen Speisen sollte auch auf lokale Unternehmungen gesetzt werden. Eine gute Suchhilfe zu nachhaltigen Restau-rants, Geschäften ist dafür weltweit das Portal TREEDAY.

→ www.treeday.net

Gewicht beim Reisegepäck sparen Nachhaltigkeit | Budget Bevor die lang ersehnte Reise beginnt, muss der Koffer gepackt werden. Um nachhaltig zu reisen, sollte man besonders auf ein geringes Gepäckgewicht achten. Nur die notwendigsten Gegenstände sollten dabei in den Koffer wandern. Damit muss man vor Ort nicht nur wesentlich weniger mit sich herumschleppen, sondern kann auch bei einer Flugreise mit Handgepäck Geld sparen. Der wichtigste Effekt ist jedoch, dass geringes Gewicht die Emission von CO2 von jedem Fortbewe-gungsmittel reduziert. Nützliche Tipps zum richtigen Koffer packen und Gewicht sparen gibt der Blog „zu-sammenpacken“.

→ www. zusammenpacken.de/tipps/gewicht-sparen-auf-reisen/

Karten digital auf dem Smartphone statt auf Papier Nachhaltigkeit | Budget Die Digitalisierung bietet eine große Chance für Nachhal-tigkeit. Durch das verwenden von digitalen Stadtplänen, wie MapsMe, und Reiseführern auf mobilen Endgeräten werden große Mengen an Papier gespart. Zusätzlich wird auch hier das Reisegepäck reduziert. Viele Anbieter von Reiseführern bieten bereits heute ihre Publikationen als Ebook an. Auch digitale Stadtpläne sind kostenfrei im Internet zu finden: Diese können zusätzlich auch ohne mobiles Internet oder Wlan genutzt werden.

→ www.mapsme.de

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R E I S E R E I S E N

Der CO2 Footprint einer Flugreise

Fakten auf einen Blick

Quelle Grafik: https://www.atmosfair.de (Garfik in Teilen angepasst)

Ausgleichszahlungen für Flugreisen Nachhaltigkeit | Budget Der komplette Verzicht auf Flugreisen stellt ein sehr unwahrscheinliches Szenario dar. Viele Urlaubsorte auf unserer Erde können nicht mit alternativen Fort-bewegungsmitteln erreicht werden. Um den Ausstoß von CO2 bei Flugreisen zu kompensieren besteht die Möglichkeit eine Ausgleichszahlung zu leisten. Diese Ausgleichszahlungen werden dann in Entwicklungs-projekten auf der ganzen Welt investiert. Bereits bei der Buchung der Urlaubsreise besteht die Möglichkeit diese Kompensationszahlung mit einem Klick zu leis-ten.

→ www.atmosfair.de → www.myclimate.org

Nahe Reiseziele statt Fernreisen Nachhaltigkeit | Budget Nicht nur Reisen in ferne Länder können den Wunsch nach Erholung und den Drang nach Welterkundung befriedigen. Auch nahe gelegene Urlaubsziele in Euro-pa stellen reizvolle Urlaubsziele dar. Durch die geringe-re Entfernung und durch die Wahl eines anderen Fort-bewegungsmittels als das Flugzeug kann man seinen CO2-Fußabdruck stark reduzieren. Reisen mit einem Bus, der Bahn oder per Mitfahrgelegenheit stellen hier perfekte Alternativen dar.

→ www.flixbus.de → www.interrail.eu

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A N H A N G

AnhangDARAUF SOLLTE MAN BEI DEN TIPPS ACHTEN…Bei machen Lösungsansätzen für ein nachhaltigeres Leben ist der Grad der Nachhaltigkeit von zahl-reichen, individuell persönlichen Faktoren abhängig. So kann zum Beispiel die Nachhaltigkeit des Einkaufs im Hofladen durch einen sehr langen Anfahrtsweg und den damit verbundenen CO2-Aus-stoß des Transportmittels verloren gehen. Ein weiteres Beispiel: Wenn man auf dem Wochenmarkt einkauft, sollte man darauf achten, wie die Produkte angebaut wurden (konventionell oder bio) und woher der Händler seine Ware bezieht.Mit der folgenden Tabelle wollen wir für diese Aspekte sensibilisieren.

Ernährung

Hofläden Eigene Anfahrt zum Laden (Wegstrecke, Transportmittel); Anbau der Produkte (kon-ventionell / bio); Verpackung

Wochen- & BauernmärkteEigene Anfahrt zum Markt (Wegstrecke, Transportmittel); Herkunft (konventionell / bio; regionale / importierte Ware); saisonale / gelagerte Ware; Arbeitsbedingungen im Anbau (konventionell / fair); Verpackung

Ökokiste Anfahrt des Lieferanten (Wegstrecke, Transportmittel); Arbeitsbedingungen im An-bau (konventionell / fair); Verpackung

ErnteBox Anfahrt zum Automaten (Wegstrecke, Transportmittel); Anbau der Produkte (kon-ventionell / bio); Verpackung

Fixe Küche statt hoch verarbeitete Lebensmittel

Art des Essens (Fleisch / Fisch / vegan / vegetarisch / ...); Qualität der Produkte (konve-tionell / bio); Arbeitsbedingungen im Anbau (konventionell / fair); Verpackung

Mobilität

Carsharing Art des Antriebs (Benzin, Diesel / Strom / Wasserstoff); Herstellung alternativer Kraft-stoffe (konventionell / Ökostrom); Anzahl der Mitfahrer

CleverShuttle Anzahl der Mitfahrer

A N H A N G

Zero Waste

Soffbeutel oder Gymbag Arbeitsbedingungen im Anbau (konventionell / fair); Material (konventionell / bio)

Soffbeutel oder Gymbag Arbeitsbedingungen im Anbau (konventionell / fair); Material (konventionell / bio)

Reise

Nahe Reiseziele Art des Unterkunft (konventionell / besondere Zertifizierung); Eigene Anfahrt zum Urlaubsort (Wegstrecke, Transportmittel, Anzahl Mitreisender);

Flug-Ausgleichszahlungen Überwachung, Standards und Transparenz der Unternehmen

App-Tipp: Ein guter TagWie nachhaltig lebst man? Wo hat man noch Potentiale? Die App „Ein guter Tag“ hilft es herauszufinden.Ausgangspunkt des Konzepts dahinter ist, dass jeder Mensch pro Tag 6,8 kg CO2-Emission produzieren darf, da-mit unser Klima nicht aus dem Geleichgewicht gerät. Die Menge von 6,8 kg CO2 entspricht in der App 100 Punkten. Man startet mit der App, indem man seine Basiswerte, also Art der Heizung und Wohnort, angibt. Wohnst man beispielsweise in Deutschland, so hat man durch den öf-fentlichen Konsum (Verkehr und Infrastruktur) bereits 29 Punkte auf seinem CO2-Konto jeden Tag fest verbucht. Über seinen gesamten Tag erfasst man damit seinen wei-teren Konsum, also was man isst, wie oft man welches

Verkehrsmittel wie lange benutzt, was man in seiner Freizeit macht oder wenn man etwas kauft. Alles hat seinen eigenen Punktewert, der immer auf sein Punkte-Konto aufaddiert wird. Die App trackt aber nicht nur das Konsumverhalten, son-dern gibt auch Vorschläge, was man als Alternative ma-chen kann. Dadurch wird man bereits vor dem Konsum angehalten, sein Verhalten zu überdenken. So kann man gezielt auf ein konkretes Ziel hinarbeiten und nachhalti-geres Verhalten konsequenter in der Praxis umzusetzen. Und das Schönste dabei ist natürlich das Gefühl, wenn man sein gesetztes Ziel dann auch erreicht hat :o)

→ www.eingutertag.org

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