Planquadrat 01/12 Sanierung

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Sanierung der Johann-Brunner-Mittelschule, Cham Facelifting für eine Schule 1/12 | Sanierung

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Facelifting für eine Schule

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Farben wirken direkt auf unseren Körper und unsere Psyche. Verschiedene Farbtöne werden mit unterschiedlichen sinnlichen Erfahrungen in Verbindung gebracht. Farben können dazu beitra-gen, unsere Stimmung zu heben, oder zu sportlichen Aktivitäten stimulieren. Mit Pink kann man den Blutdruck des Betrachters sen-ken, ein sattes Orange hat einen positiven Effekt auf die Atmung. Kräftiges Gelb beeinflusst das Nervensystem, frische Grüntöne stabilisieren Gefühle und bauen Erschöpfung ab, während Blau und Violett den Stoffwechsel anregen. Ob in einem Warteraum oder im Behandlungszimmer, in einer Klinik oder einem Pflegeheim – der Einsatz des richtigen Farbtons im Farbkonzept zeigt erhebliche Wirkung auf die körperliche und psychische Gesundheit der Patienten und Bewohner. Besonders bei Farbleitsystemen ist darauf zu achten, dass Farbkombinationen gewählt werden, die Senioren mit ihrem altersbedingt verändertem Sehvermögen gut erkennen können.

Vorschau 2/12Farbe ist Medizin

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Bei der Komplettsanierung der Johann-Brunner-Mittelschule in Cham wurden die Schulgebäude energetisch ertüchtigt und barrie- refrei ausgebaut. Dazu wurde der in den 1970er-Jahren in Split-Level-Bauweise errichtete Schulbau im laufenden Schulbetrieb bis auf das Stahlbetongerippe zurückgebaut. Währenddessen entstand auf dem Lehrerparkplatz eine Interimslösung mit 75 Containern, in denen der Unterricht für die rund 700 Schüler parallel zum Umbau fortgesetzt werden konnte.

Mit ihren Weiß- und Grautönen erfüllen die sanierten Baukörper die Prinzipien „Klarheit, Einfachheit und Gradlinigkeit“, die auch für die neue Raumplanung und das Innenraumkonzept der Architekten Brunner-Bauernfeind-Aumann (BBA) Pate standen. Ein durchdach-tes Farbkonzept gibt dem weitläufigen Schulgebäude Struktur und Orientierung. Auch die Außenanlagen und die zugehörige Dreifeld-turnhalle wurden nach Plänen der Architekten erneuert und saniert.

Klarheit , Einfachheit und Gradl in igkeit

Entwurf für ein neues Schulkonzept

Baudaten

Johann-Brunner-Mittelschule, ChamArchitekten: BBA Architekten, ChamBauherr: Schulverband ChamProjektsteuerung: Hitzler Ingenieure, MünchenFarbberatung: Brillux Farbstudio MünchenTechnische Beratung: Brillux RegensburgMalerarbeiten: ABN Malerservice, Katzbach (Innenarbeiten)Baukosten: ca. 11 Mio. €Brillux Produkte: Latexfarbe ELF 992, Sensocryl ELF 267,Super Latex ELF 3000, WDVS Qju

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lux Die Johann-Brunner-Mittelschule

vor der Sanierung

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Das Unterrichtsprogramm einer modernen Schule verlangt ein umfangreiches und differenziertes Raumangebot. Daher wurde das Innen-raumkonzept der Schule von den Architekten komplett neu organisiert. Durch das Stahlbeton-Tragsystem mit seinen großen Spannweiten war der Innenausbau offen für alle Neuerungen und Ideen der Architekten. Auf den fünf versetzt angeordneten Ebenen wurden Klassen-räume, Fachkabinette, Lehrerzimmer und Verwaltung sowie eine Aula in sinnvoller Abfolge neu geordnet. Ein Farbkonzept mit Akzentfarben als Leitsystem hilft bei der Orientierung. Die langen Flure der Schule wurden durch zurückgesetzte Nischen aufgelockert, die Raumzugänge farbig markiert und die Stirnwände der Flure als Akzentwände betont.

Wichtig war den Planern eine anregende und inspirierende Lernumgebung. Jeweils zwei der 28 Klassenzimmer teilen sich für den Intensiv- unterricht einen Gruppenraum, der ein flexibles Arbeiten ermöglicht. In 15 Fachkabinetten mit den dazugehörigen Nebenräumen wird Unterricht mit Spezialausstattung von EDV bis WTG (Werken/Textiles Gestalten) angeboten. Im Erdgeschoss befindet sich der Hauptzu-gang mit einer großzügigen Aula. Da die Nachfrage nach Mittagsbetreuung mit Catering zunehmend wichtiger wird, wurde hier eine Mensa mit eigener Schulküche geplant.

Das Innenraumkonzept wurde ausschließlich im Trockenbau mit Gipsfaser- bzw. Holz-Gipsfaserbeplankung umgesetzt. Ein Problem war der Bodenaufbau. Die ursprünglich niedrige Aufbauhöhe konnte nicht geändert werden, da der Anschluss an die Treppenhäuser ohne Barrieren hergestellt werden sollte. Nach eingehender Beratung entschloss man sich, zur Schalldämmung mit Teppich als Bodenbelag zu arbeiten.

Zeit für neue Strukturen –Raumprogramm für die Zukunft

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Die für die Bauzeit in den 1970er-Jahren typische Bänderfassade bedurfte einer grundlegenden Überarbeitung. Dazu wurden Pfeiler und Wandscheiben in die Fensterebene eingesetzt, um die Fassade neu zu gestalten. Jetzt rhythmisiert das wechselnde Spiel von Öffnungs-flügel, Festverglasung, Paneelfüllung und Oberlicht die neuen Fensteröffnungen. Im Zusammenspiel mit der sparsamen Verwendung von sorgfältig gesetzten Weiß- und Grautönen geben sie der neuen Ansicht ein klares und unaufdringliches Erscheinungsbild. Die Fenster aus zeitgemäßen, grauen Aluminiumelementen werden nun von einem 50 cm breiten Balkon gefasst, der den außen liegenden Sonnenschutz aufnimmt. Er schützt im Sommer vor zu viel Wärmeeinstrahlung in die Klassenzimmer und sorgt für geringe Kühllasten. Bei heruntergelas-senem Sonnenschutz erscheint der dunkelgraue Balkon als vollseitig geschlossener Kubus, der an der Fassade hängt und ihr zusätzlich Struktur und Tiefe verleiht.

Auf die bereits gedämmten Brüstungs- und Außenwandelemente des entkernten Stahlbetongebäudes wurde zur energetischen Ertüch- tigung nochmals ein 8 cm dickes WDV-System aufgebracht. Dafür wurde das schaumverklebte Premium-Wärmedämm-Verbundsystem Qju von Brillux eingesetzt, das ein Nachjustieren und Planschleifen der aufgebrachten Dämmplatten überflüssig macht. Aufgrund der großen Spannweite der Fertigteil-Betonelemente mussten die vertikalen Dehnfugen im Dämmsystem übernommen werden. Aus gestalterischen Gründen entschied man sich für den Anschluss mit einem Schlaufenprofil als sichtbare Schattenfuge. Die alten 45-Grad-Gebäudeecken aus den 1970er-Jahren wurden mit einem maßgefertigten Dämmstoffkeil aufgefüllt und danach mit dem WDV-System scharfkantig ausgeführt.

Durch die Verwendung einer zementfreien Armierungsschicht in Kombination mit organisch gebundenem Oberputz ist das EPS-basierte Dämmsystem Qju zudem ausgesprochen robust und speziell für den Schulbau geeignet. Im Erdgeschossbereich wurde das WDV-System zusätzlich noch mit einem Panzergewebe verstärkt. Dadurch konnten die an sich schon guten Stoßfestigkeitseigenschaften des Qju-Dämmsystems auf ≥ 60 Joule vervierfacht werden.

Wärmeschutz für Sommer und Winter –neues Konzept für die Fassade

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Schematische Darstellung des oberen und unteren Balkonabschlusses an gedämmter Fassade.

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Eine anregende räumliche Atmosphäre ist für den Lernerfolg ebenso wichtig wie gutes Unterrichtsmaterial, eine gute Ausstattung und gut ausgebildete Lehrer. Für die Johann-Brunner-Mittelschule wurde daher in Zusammenarbeit mit dem Brillux Farbstudio München ein stim-miges Farbkonzept entwickelt. Ausgehend von der Überlegung, die Schüler nicht mit zu viel Farbigkeit zu überlasten, entschieden sich die Planer dafür, mit der Farbgestaltung eine Orientierungshilfe im Gebäude zu geben und mit wenigen klaren Farbtönen Akzente zu setzen. Zur Orientierung fasst das Farbkonzept Flure, Treppenbrüstungen und Klassenräume je nach Gebäudebereich in einer Farbgruppe zusam-men. Dabei wurden stark gesättigte Farbtöne kontrastreich in Nischen, auf kurzen Wandelementen und auf Treppenbrüstungen immer dort als Blickpunkte eingesetzt, wo sich Schüler und Lehrer nur kurz aufhalten. Reizarme Farbtöne betonen dagegen die Tafelwände der Unter-richtsräume und lenken die Konzentration der Schüler auf das Wesentliche.

„Die Farbauswahl dieser Schule schafft für Schüler und Lehrer eine freundliche, lebendige Atmosphäre. Sie fördert die Kreativität, Lernbe-reitschaft und Konzentration. Außerdem bietet sie eine gute Orientierung im Gebäude. Die farbige Gestaltung ist so gewählt, dass das Gebäude gern als Lern-, Arbeits- und Freizeitraum genutzt wird.“Diana Hunger, Farbdesignerin, Brillux Farbstudio München

„Wir haben uns bewusst für eine zeitlose, unaufdringliche Gestaltung der Außenhülle entschieden. Modefarben sind schnelllebig. Klare, gerade Linien und neutrale Farben passen auch nach Jahren noch ins Umfeld. Im Inneren sind im Kontrast dazu ganz bewusst vielfältige Farbakzente gesetzt. Die wertige Gestaltung aller Räume mit Farbe beugt sichtbar Vandalismus vor.“Elisabeth Aumann, Architektin, BBA Architekten Cham

Konzentration auf das Wesentliche –Farbe gibt Orientierung

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Ganztags-klasse

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Diff.-Raum

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Gruppe Klassemit Gruppe

Flur

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TRHTRH

WC WC

LagerEDV

Server

EDV

Grundriss EG, M 1:400

Wände 03.03.06 Akzentwand 1 15.18.09Akzentwand 2 21.12.15Akzentwand 3 75.09.12Akzentwand 4 60.09.09Toilettennischen 87.12.12Boden Nordstern LIMES 540Brüstungen 1 72.15.24Brüstungen 2 27.15.24Geländer Edelstahl

Ausschnitt aus dem FarbkonzeptFoto

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Das Gegenteil von bunt ist farbgestaltet. Das gilt zumindest für gute Farbkonzepte in der Architektur. Durchdachte Farbkonzepte entstehen im Dialog – in der Kommunikation von Nutzern und Bauherren mit Architekten, ausführenden Unternehmen und Designern. Die Farbdesig-ner der acht Brillux Farbstudios verstehen ihre Arbeit als Service von Profis für Profis. Sie unterstützen Architekten, Planer und Handwerker bei der Entwicklung von Fassaden- und Innenraumgestaltungen, zielgruppenorientierten Gestaltungen von Schulen, Kindergärten, Kranken-häusern und Seniorenwohnanlagen, Farbleitplänen oder farbigen Rekonstruktionen historischer Bauwerke.

Regionaltypische Farbgebungen und städtebauliche Gesichtspunkte bilden ebenso wie die Anforderungen aus der Gebäudenutzung und dem Nutzerprofil die Bausteine für überzeugende Farbarchitektur. Farbpsychologie und der Einfluss von Kunst- und Tageslicht auf die Farb-wahl gehören ebenso zu den Elementen eines professionellen Farbkonzepts wie technisches Know-how über Oberflächenbeschaffenheit und Verarbeitungsgesetzmäßigkeiten. Aus diesem Spannungsfeld entsteht das Farbkonzept in enger Kommunikation mit allen Beteiligten und mit einem umfassenden Gestaltungsservice durch alle Bauphasen.

Die Beratungsleistungen der Brillux Farbstudios reichen von der Zielsetzungsanalyse bis zur fertigen Präsentation und Bemusterung.Modernste CAD-Software und Präsentationswerkzeuge erleichtern dabei die professionelle Darstellung der Entwürfe im Kundengespräch. Auf Wunsch begleitet Sie Ihr persönlicher Brillux Ansprechpartner durch den gesamten Planungs- und Bauprozess.

Kompetenz in Farbe –gut beraten mit den Brillux Farbstudios

Mehr Informationen zu den Serviceleistungen unserer Farbstudios und der Anforderungs-möglichkeit der Broschüre „Brillux macht Schule“ finden Sie hier:www.brillux.de/schulen

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Farben wirken direkt auf unseren Körper und unsere Psyche. Verschiedene Farbtöne werden mit unterschiedlichen sinnlichen Erfahrungen in Verbindung gebracht. Farben können dazu beitra-gen, unsere Stimmung zu heben, oder zu sportlichen Aktivitäten stimulieren. Mit Pink kann man den Blutdruck des Betrachters sen-ken, ein sattes Orange hat einen positiven Effekt auf die Atmung. Kräftiges Gelb beeinflusst das Nervensystem, frische Grüntöne stabilisieren Gefühle und bauen Erschöpfung ab, während Blau und Violett den Stoffwechsel anregen. Ob in einem Warteraum oder im Behandlungszimmer, in einer Klinik oder einem Pflegeheim – der Einsatz des richtigen Farbtons im Farbkonzept zeigt erhebliche Wirkung auf die körperliche und psychische Gesundheit der Patienten und Bewohner. Besonders bei Farbleitsystemen ist darauf zu achten, dass Farbkombinationen gewählt werden, die Senioren mit ihrem altersbedingt verändertem Sehvermögen gut erkennen können.

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