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Planspiel 4 Die Arbeitsweise des Landtags von Baden-Württemberg Szenario: „Tanzverbot“ (Schwierigkeitsstufe: leicht-mittel) Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg Fachbereich Politische Tage Autoren: Markus Geray: [email protected] Inga Beeck: [email protected] Antonia Blaschik: [email protected] Nicolas Heger: [email protected] LpB Abt. 4: Medien und Methoden Fachbereich Politische Tage Stafflenbergstr. 38, 70184 Stuttgart

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Planspiel 4

Die Arbeitsweise des Landtags von Baden-Württemberg

Szenario:

„Tanzverbot“

(Schwierigkeitsstufe: leicht-mittel)

Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg

Fachbereich Politische Tage

Autoren:

Markus Geray: [email protected]

Inga Beeck: [email protected]

Antonia Blaschik: [email protected]

Nicolas Heger: [email protected]

LpB Abt. 4: Medien und Methoden

Fachbereich Politische Tage

Stafflenbergstr. 38, 70184

Stuttgart

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Inhaltsverzeichnis

Planspiel 4 „Die Arbeitsweise des Landtags von Baden-Württemberg“ Ablaufplan

(ausführlich) .......................................................................................................................... 3

Ablaufplan (kurz) und Materialliste......................................................................................... 6

Szenario ................................................................................................................................ 7

Arbeitsauftrag für alle Abgeordnete ....................................................................................... 8

Gesetzentwurf ....................................................................................................................... 9

Rollen ...................................................................................................................................10

Position der Partei der Christlichen Demokratie (PCD) .........................................................42

Position der Partei für Ökologie und Demokratie (PÖD) .......................................................43

Position der Partei der Sozialen Demokratie (PSD) ..............................................................44

Position der Partei der Liberalen Demokratie (PLD) .............................................................45

Arbeitsauftrag Landtagspräsident/in .....................................................................................46

Arbeitsauftrag Fachminister/in ..............................................................................................47

Arbeitsauftrag Fraktionsvorsitzende/r ...................................................................................48

Arbeitsauftrag Ausschussvorsitz ...........................................................................................49

Regieplan: Landtagspräsident/in 1.Beratung ........................................................................50

Regieplan: Landtagspräsident/in 2.Beratung ........................................................................51

Regieplan Fraktionssitzung ..................................................................................................52

Regieplan Ausschusssitzung (federführender Ausschuss) ...................................................55

Regieplan Ausschusssitzung (mitberatender Ausschuss) .....................................................59

Vorlage „Rede im Landtag“ ..................................................................................................61

Vorlage „Änderungsanträge“ ................................................................................................63

Vorlage „Notizen Ausschussvorsitz“ .....................................................................................65

Vorlage „Beschlussempfehlung“ ...........................................................................................67

Vorlage „Stellungnahme des mitberatenden Ausschusses“ ..................................................69

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Planspiel 4 „Die Arbeitsweise des Landtags von Baden-Württemberg“ Ablaufplan (ausführlich)

Phase Inhalt Methode Material Zeit

Thematische Einführung

Phase 1: Begrüßung; Ablauf; thematische Einführung; Szenario; Rollenverteilung

Raum 1: Klassenzimmer Sitzordnung U-Form oder frontal

1a

Begrüßung und Warm-Up

Teamer/innen stellen sich und die LpB vor. Mündlich,

frei gewählte Warm-Up Methode

Je nach Warm-Up

Methode 10 Min

1b

Einführung Planspiel und

Zeitplan

TN lernen die Methode Planspiel und den

zeitlichen Ablaufplan kennen Vortrag mit Visualisierung,

Ablaufplan sichtbar im Raum

aufhängen

Beamer, Laptop,

Pinnwand o.ä. 5 Min

1c

Thematische Einführung

TN lernen die Aufgaben und Arbeitsweise des

Landtags kennen Vortrag, Explainity-Videos,

„Landtagsquiz“ (wie bei der

Einführung im Lehrerseminar);

Vorstellen der relevanten

Ausschüsse

Beamer, Laptop,

Pinnwand 20 Min

1d

Szenario

TN lernen das Szenario kennen Szenario vorlesen lassen,

gemeinsam besprechen, Fragen

klären

Szenarien 10 Min

1e

Rollenverteilung

TN lernen Ihre Rolle kennen Stillarbeit Rollenschlüssel,

Rollenkarten,

Arbeitsanweisungen

10 Min

Summe:

55 Min

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Planspielphase

2

Erste Fraktionssitzung

TN entscheiden über Aufgabenverteilung in der

Fraktion und gemeinsame Position zum

Gesetzentwurf, Fachminister und Fachpolitiker

bereiten Rede für Plenardebatte vor

Gruppenarbeit Gesetzentwurf,

Gesonderte

Arbeitsaufträge

Fraktionsvorsitzender,

Regieplan

Fraktionsvorsitzender

(Ausschuss-Posten

noch eintragen)

zuständiger

Fachpolitiker,

Fachminister, Vorlage

/ Strukturierungshilfe

Reden

40 Min

3

Erste Beratung im

Plenum

Fachminister stellt Gesetzesentwurf vor,

Fraktionen tauschen im Plenum Positionen zum

Gesetzentwurf aus, anschließend Übergabe an

Ausschuss

Plenardebatte Regieplan 1 für

Landtagspräsident 30 Min

4

Ausschusssitzung

TN beraten den Entwurf im Ausschuss;

Erarbeitung eines gemeinsamen Standpunktes,

Austausch zwischen federführenden und

beratendem Ausschuss

Debatte in zwei Ausschüsse;

● Federführender Ausschuss:

30 min. Debatte + 10 min.

Pause + 10 min. Debatte

● Mitberatender Ausschuss: 40 min. Debatte + 10 min. Pause

Regieplan

Ausschusssitzung,

Vorlage

Beschlussempfehlung

45 Min

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→ mitberatender Ausschuss gibt

Stellungnahme an

federführenden Ausschuss ab

5

Zweite Fraktionssitzung

TN beraten die Ergebnisse aus den

Ausschüssen in der Fraktion; Fraktion

entwickelt einen gemeinsamen Standpunkt,

Fachpolitiker bereiten Reden für zweite

Beratung vor

Gruppenarbeit Vorlage /

Strukturierungshilfe

Reden

25 Min

6

Zweite Beratung im

Plenum

TN diskutieren die Positionen der anderen

Parteien und der Ausschüsse; Abstimmung Plenardebatte Regieplan 2 für

Landtagspräsident 30 Min

Summe:

170 Min

Reflexion und Evaluation

7a

Reflexion

Teamer stellen gemeinsam mit TN Bezug zur

Realität her, besprechen offene Fragen etc. 20 Min

7b

Evaluation und Feedback

TN und Lehrkräfte füllen Evaluationsbögen aus

und geben Teamern Feedback zur

Durchführung des Planspiels

Evaluation: Evaluationsbögen

ausfüllen lassen

Feedback:

Evaluationsbögen

Schüler,

Evaluationsbögen

Lehrer

10 Min

Summe:

30 Min

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Ablaufplan (kurz) und Materialliste

Phase Material Zeit

Begrüßung und Einführung Präsentation o.ä. 35 min

Einlesen Szenario + Rollen Szenario (alle TN),

Rollen (alle TN), Fraktionspositionen (alle TN),

Arbeitsaufträge allgemein (alle TN),

Arbeitsaufträge Landtagspräsident/in,

Fachminister/in, Fraktionsvorsitzende,

Ausschussvorsitz

Gesetzentwurf (alle TN)

25 min

Simulationsphase

Erste Fraktionssitzung Regieplan Fraktionssitzungen

(Fraktionsvorsitzende)

Regieplan erste Plenarsitzung

(Landtagspräsident/in)

Vorlage Rede (Fachminister/in + Redner/innen aller

Fraktionen),

Arbeitsauftrag Ausschussvorsitz

(Ausschussvorsitzende), Regieplan Ausschuss

(Ausschussvorsitzende)

40 min

Erste Plenarsitzung Sanduhren, Glocke (Landtagspräsident/in),

Regieplan Landtagpräsident/in_1. Beratung 30 min

Ausschusssitzung Sanduhren, Glocken (Ausschussvorsitzende),

Notizvorlage Ausschuss (Ausschussvorsitzende),

Berichtsformular mitberatender Ausschuss

(Ausschussvorsitzende mitberatender Ausschuss)

Beschlussvorlage federführender Ausschuss

(Ausschussvorsitzende federführender Ausschuss),

45 min

Zweite Fraktionssitzung Vorlage Änderungsantrag (Fraktionsvorsitzende),

Vorlage Rede (Vorsitzende/r federführender

Ausschuss, Redner/innen aller Fraktionen)

Regieplan zweite Plenarsitzung

(Landtagspräsident/in)

25 min

Zweite Plenarsitzung Regieplan Landtagpräsident/in_2. Beratung 30 min

Ende Simulationsphase

Reflexion 20 min

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Szenario

Die Landesregierung hat einen Gesetzentwurf in den Landtag eingebracht, der die

Regelungen zum bestehenden Tanzverbot an kirchlichen und gesetzlichen Feiertagen in

Baden-Württemberg lockern soll.

Die bisherige Rechtslage:

Die als „Tanzverbot“ bezeichnete Regelung bedeutet, dass an gesetzlichen und kirchlichen

Feiertagen meistens ein Verbot öffentlicher Tanzveranstaltungen besteht. Dies gilt an

Feiertagen mit besonderer Würde wie dem Karfreitag oder dem Totengedenktag. Allerdings

nicht nur für das Tanzen an sich, sondern für alle öffentlichen Veranstaltungen, insbesondere

Sportveranstaltungen, private Feiern mit Schankbetrieb. Außerdem gilt ein besonderer

Schutz für die Hauptgottesdienste an Sonntagen und allen anderen Feiertagen. Diese

Regelungen finden sich im Gesetz über die Sonntage und Feiertage. Die Bürgerinnen und

Bürger sollen sich an Sonn- und Feiertagen von der beruflichen Tätigkeit erholen und das tun

können, was sie individuell für die Verwirklichung ihrer persönlichen Ziele und als Ausgleich

für den Alltag als wichtig ansehen.

Die Diskussion um die Lockerungen des Tanzverbotes in Baden-Württemberg

Hinter der Partei der Christlichen Demokratie (PCD) stehen traditionell weite Teile der Kirchen.

Die PCD hat sich daher während ihrer jahrzehntelangen Regierungszeit stets dafür eingesetzt,

einen besonderen Schutz kirchlicher Feiertage durchzusetzen. Religiösen Festen will die PCD

damit eine besondere Würde verleihen. Daher stand bis zum Regierungswechsel im Jahr 2011

die Beibehaltung der Tanzverbote an kirchlichen Feiertagen außer Frage.

Ab 2011 kam mit der neuen Regierung aus Partei für Ökologie und Demokratie (PÖD) und

Partei der Sozialen Demokratie (PSD) wieder Schwung in die Diskussion Vor allem die

Jugendorganisationen der PÖD und PSD wollten schon seit Jahren die Tanzverbote komplett

abschaffen. Die Partei der Liberalen Demokratie (PLD) empfindet das Tanzverbot als eine

längst überkommene Regelung, die die Bürgerinnen und Bürgerinnen und Bürger in ihrer

Freiheit beschneidet. In der folgenden Anhörung im Landtag gab es eine Fülle von

Rückmeldungen verschiedener Organisationen: Gaststätten- und Diskothekenbetreiber sehen

in einer völligen Abschaffung der Tanzverbote einen wertvollen Beitrag zum

Bürokratieabbau. Dabei erwarten sie weniger Kontrollen durch die Behörden und weniger

auszufüllende Formulare. Stellung dagegen bezogen die christlichen Kirchen im Land: Sie

wünschen sich zumindest die Beibehaltung der Tanzverbote am 24. und 25. Dezember und

betonen die unbedingte Achtung und den Schutz der Hauptgottesdienstzeiten an Feiertagen.

Im Landtag sind hierfür folgende Ausschüsse zuständig:

Innenausschuss (federführend) Ausschuss für Kultus, Jugend und Sport (mitberatend)

Fokus auf die Tanzverbote an Feiertagen: ● Welche Feiertage sind besonders

schützenswert? Welche nicht? ● Kann man bei einer generellen Aufhebung

der Tanzverbote an allen Sonntagen noch den Schutz der Sonntagsgottesdienste gewährleisten oder sind Ruhestörungen zu befürchten?

Fokus auf die Folgen von weniger Tanzverboten: ● Jugendschutz bei Disko-Veranstaltungen ● Fördert man durch mehr Möglichkeiten zum

Feiern die Entfremdung der Jugendlichen von Kirchen und Religiösität?

● Wie geht man mit den Problematiken des übermäßigen Alkoholkonsums (“Koma-Saufen”) bei Tanzveranstaltungen um?

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Arbeitsauftrag für alle Abgeordnete

Der Landtag ist die gewählte Vertretung des Volkes. Die Abgeordneten entscheiden als

Vertreter des ganzen Volkes über die laufenden politischen Fragen. Sie sind dabei nicht an

Aufträge und Weisungen gebunden.

Erste

Fraktionssitzung Bereiten Sie sich gemeinsam mit Ihrer Fraktion auf die

Ausschusssitzung vor.

Ordnen Sie sich dazu einem der beiden Ausschüsse zu. Was ist

Ihnen wichtiger? __________________ oder __________________?

Erarbeiten Sie dann eine gemeinsame Position zum vorliegenden

Gesetzentwurf.

Alle weiteren Details wird Ihnen Ihre/Ihr Fraktionsvorsitzende/r

erklären.

Erste

Plenarsitzung Notieren Sie sich die wichtigsten Punkte aus den Reden der anderen

Fraktionen und der Regierung. Achten Sie dabei auf

Gemeinsamkeiten und Unterschiede zur Position Ihrer Fraktion.

Genaueres erfahren Sie durch die Ansagen der Landtagspräsidentin /

des Landtagspräsidenten.

Ausschusssitzung Vertreten Sie gemeinsam mit Ihren Fraktionskolleginnen und -

kollegen die Position Ihrer Fraktion im Ausschuss und versuchen Sie

diese möglichst stark in die Beschlussempfehlung des Ausschusses

einfließen zu lassen. Gehen Sie dazu – wenn nötig und möglich –

auch Kompromisse mit anderen Fraktionen ein.

Zweite

Fraktionssitzung Überlegen Sie eine gemeinsame Position der Fraktion zur

Beschlussempfehlung.

Alle weiteren Details wird Ihnen Ihre/Ihr Fraktionsvorsitzende/r

erklären.

Zweite

Plenarsitzung Stimmen Sie über das Gesetz ab.

Genaueres erfahren Sie durch die Ansagen der Landtagspräsidentin /

des Landtagspräsidenten.

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Gesetzentwurf

Gesetz zur Änderung des Feiertagsgesetzes in Baden-Württemberg

Antragsteller: Die Landesregierung von Baden-Württemberg

Ziel und Begründung:

In Baden-Württemberg gibt es bisher sowohl an vielen kirchlichen und staatlichen Feiertagen

als auch an normalen Sonntagen sogenannte Tanzverbote. Die Regelungen hierfür gehören

zu den strengsten in ganz Deutschland. Das bedeutet, dass öffentliche Tanzveranstaltungen

(z.B. Partys in Diskotheken) an diesen Tagen nicht stattfinden dürfen. Auch Vereine und

private Veranstaltungen sind von diesen Tanzverboten betroffen. Nun möchte die Regierung

von Baden-Württemberg die Tanzverbote lockern: Am Heiligen Abend und am 1.

Weihnachtsfeiertag soll zukünftig wieder getanzt werden dürfen. Die Verbotszeiten an den

Osterfeiertagen werden ebenfalls gekürzt. Auch am Sonntagmorgen sollen längere

Diskothekenbesuche möglich sein, wenn man dabei nicht den Hauptgottesdienst stört. Mit der

Gesetzesänderung möchte die Landesregierung auf die veränderten Lebensumstände der

Bürger reagieren: Bei vielen Menschen haben religiöse Festtage und Rituale an Bedeutung

verloren. Derartig strenge Regelungen für Tanzveranstaltungen erscheinen daher einem

Großteil der Bürgerinnen und Bürger in Baden-Württemberg nicht mehr zeitgemäß.

Neufassung des Gesetzes:

1. Öffentliche und private Tanzunterhaltungen

wie z.B. Partys in Diskotheken, Bars oder in

Vereinsräumlichkeiten sind an Allerheiligen,

am Allgemeinen Buß- und Bettag,

Volkstrauertag, Totengedenktag und an den

Osterfeiertagen während des ganzen Tages

verboten.

1.1 Das Tanzverbot an den Osterfeiertagen gilt

von Gründonnerstag 18:00 Uhr bis

Karsamstag 20:00 Uhr.

1.2 Tanzveranstaltungen sind an Allerheiligen,

am Allgemeinen Buß- und Bettag, am

Volkstrauertag und am Totengedenktag von

03:00 Uhr bis 24:00 Uhr verboten.

2. An allen anderen Sonntagen oder

gesetzlichen Feiertagen sind die

Tanzverbote abgeschafft.

3. Die Vorschriften gelten sowohl für

öffentliche Tanzveranstaltungen als auch für

Tanzveranstaltungen von Vereinen und

Privatpersonen. Ausnahmen gibt es nicht.

Bisherige Gesetzeslage:

1. Öffentliche und private Tanzunterhaltungen

wie z.B. Partys in Diskotheken, Bars oder in

Vereinsräumlichkeiten sind an Allerheiligen,

am Allgemeinen Buß- und Bettag,

Volkstrauertag, Totengedenktag und am 24.

Dezember von 3.00 Uhr bis 24.00 Uhr, am

Gründonnerstag, Karfreitag, Karsamstag

und am Ersten Weihnachtstag während des

ganzen Tages verboten.

2. An allen anderen Sonntagen oder

gesetzlichen Feiertagen außer am 1. Mai

(Tag der Arbeit) oder am 3. Oktober (Tag

der Deutschen Einheit) sind

Tanzveranstaltungen von 3.00 Uhr bis 11.00

Uhr morgens verboten.

3. Für Tanzveranstaltungen von Vereinen und

Privatpersonen in Wirtschaftsräumen gibt es

Ausnahmen.

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Rollen

Sie sind Abgeordneter für die PCD und gehören dem

Landtag seit drei Legislaturperioden an. In Ihrem

Wahlkreis Hechingen-Münsingen haben Sie bisher immer

das Direktmandat geholt.

Nach dem Abitur und dem daran anschließenden

Wehrdienst haben Sie auf Gymnasiallehramt studiert und

später als Lehrer für Deutsch und Gemeinschaftskunde

gearbeitet. Seit einigen Jahren sind Sie Schulleiter an

einem Gymnasium in Ihrem Wahlkreis.

Durch die künftige Unvereinbarkeit von Amt und Mandat

können Sie jedoch nur noch entweder als Schulleiter oder

als Abgeordneter tätig sein. Sie glauben, im Landtag mehr

für die Schülerinnen und Schüler tun zu können und sind

deshalb bereit, das Amt als Schulleiter ruhen zu lassen,

wenn Sie dafür noch einmal in den Landtag einziehen

können.

Rolle Nr. 1

Fraktion: Partei der Christlichen Demokratie (PCD)

Name:__________________

männlich, 63 Jahre

verheiratet, 2 Kinder

Beruf: Oberstudiendirektor

Direktmandat im Wahlkreis Hechingen-Münsingen

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Sie sind Abgeordneter für die Partei PCD und gehören dem

Landtag seit dieser Legislaturperiode an. In Ihrem

Wahlkreis Leonberg haben Sie das Direktmandat geholt.

Bevor Sie in den Landtag eingezogen sind, waren Sie als

Sportjournalist tätig. Aber auch heute schreiben Sie noch

regelmäßig Artikel für bekannte Sportzeitschriften.

Zudem sind Sie als Schöffe beim Jugendgericht in Stuttgart

tätig. Dort bekommen Sie immer wieder hautnah mit, wie

Jugendliche auf die schiefe Bahn geraten. Sie sind der

Meinung, dass die Jugend besser gefordert und gefördert

werden muss. Daher setzen Sie sich besonders für die

Rechte von Kindern und Jugendlichen ein.

Rolle Nr. 2

Fraktion: Partei der Christlichen Demokratie (PCD)

Name:__________________

männlich, 57 Jahre

geschieden, 1 Kind

Beruf: Journalist

Direktmandat im Wahlkreis

Leonberg

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Sie sind Abgeordnete für die PCD und gehören dem

Landtag seit dieser Legislaturperiode an. In Ihrem

Wahlkreis Offenburg haben Sie das Direktmandat geholt.

Schon früh haben Sie sich für die Gleichstellung von Mann

und Frau stark gemacht. Daher sind Sie auch Vorsitzende

der Frauenvereinigung Ihrer Partei. Wenn es um die

Förderung von Frauen – auch innerhalb der Partei – geht,

ecken Sie bei Ihren konservativeren Kollegen häufig an.

Davon lassen Sie sich jedoch nicht beirren.

Sie sind zudem auch Elternbeiratsvorsitzende in der Schule

Ihrer Kinder. Einer Reform des in Ihren Augen bewährten

Schulsystems stehen Sie kritisch gegenüber.

Rolle Nr. 3

Fraktion: Partei der Christlichen Demokratie (PCD)

Name:__________________

weiblich, 39 Jahre

verheiratet, 2 Kinder

Beruf: Psychologin

Direktmandat im Wahlkreis

Offenburg

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Sie sind Abgeordneter für die PCD und gehören dem

Landtag seit zwei Legislaturperioden an. In Ihrem

Wahlkreis Wiesloch haben Sie das Direktmandat geholt.

Nach dem Hauptschulabschluss haben Sie die Mittlere Reife

nachgeholt, eine Ausbildung zum Bankkaufmann absolviert

und sich anschließend über den zweiten Bildungsweg die

Fachhochschulreife erarbeitet. Ihre politische Karriere

begann schon früh in der Jugendorganisation der PCD.

Sie sind der jüngste Abgeordnete für die PCD und setzen

sich besonders dafür ein, dass die Stimmen der jüngeren

Generation Gehör finden. Gegenüber Ihren konservativeren

Fraktionskollegen haben Sie damit oftmals einen schweren

Stand.

Rolle Nr. 4

Fraktion: Partei der Christlichen Demokratie (PCD)

Name:__________________

männlich, 31 Jahre

verheiratet, keine Kinder

Beruf: Bankkaufmann

Direktmandat im Wahlkreis

Wiesloch

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Sie sind Abgeordneter für die PCD und gehören dem

Landtag seit zwei Legislaturperioden an. In Ihrem

Wahlkreis Balingen haben Sie das Direktmandat geholt.

Schon seit Ihrer Jugend sind Sie Mitglied in der PCD.

Nachdem Sie in Frührente gegangen sind, haben Sie Ihr

politisches Engagement ausgeweitet und sich als Kandidat

für den Landtag aufstellen lassen.

In der Tageszeitung lesen Sie immer öfter von

Gewaltverbrechen in der Region. Sie sind der Meinung,

dass die öffentliche Sicherheit nicht mehr überall

gewährleistet ist und sehen hier dringend Handlungsbedarf

für die Regierung. Sie gehören dem konservativen Lager

innerhalb Ihrer Fraktion an.

Rolle Nr. 5

Fraktion: Partei der Christlichen Demokratie (PCD)

Name:__________________

männlich, 69 Jahre

verwitwet, 2 Kinder

Beruf: Rentner

Direktmandat im Wahlkreis

Balingen

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Sie sind Abgeordneter für die PCD und gehören dem

Landtag seit zwei Legislaturperioden an. In Ihrem

Wahlkreis Waiblingen haben Sie das Direktmandat geholt.

Nach dem Hauptschulabschluss haben Sie eine Ausbildung

zum Schlosser gemacht und zunächst ein paar Jahre als

Geselle gearbeitet. Später haben Sie die den Meisterbrief

erworben und sich in die Selbständigkeit gewagt. Nach

einer schwierigen Anfangszeit läuft Ihr Betrieb nun blendend

und Sie haben mittlerweile sieben Angestellte.

Aus Ihrer Perspektive als Arbeitgeber ist es Ihnen vor allem

ein Anliegen, den Mittelstand zu stärken. Dafür müssen

Vorschriften und Beschränkungen für Unternehmen

reduziert werden. Sie gehören dem starken

Wirtschaftsflügel Ihrer Fraktion an.

Rolle Nr. 6

Fraktion: Partei der Christlichen Demokratie (PCD)

Name:__________________

männlich, 46 Jahre

ledig, keine Kinder

Beruf: Schlossermeister

Direktmandat im Wahlkreis

Waiblingen

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Sie sind Abgeordneter für die PCD und gehören dem

Landtag seit drei Legislaturperioden an. In Ihrem

Wahlkreis Karlsruhe II haben Sie das Direktmandat geholt.

Ihre Berufung haben Sie in Ihrer politischen Arbeit

gefunden. Daher haben Sie Ihren ursprünglich erlernten

Beruf als Diplomingenieur aufgegeben und sind mittlerweile

Fraktionsvorsitzender der PCD im Landtag. Kaum ein

anderer vertritt die christlichen Werte und Vorstellungen der

Partei wie Sie.

Sie setzen sich für die Verknüpfung von Tradition und

Moderne ein. Besonders an dem bewährten dreigliedrigen

Schulsystem halten Sie fest.

Rolle Nr. 7

Fraktion: Partei der Christlichen Demokratie (PCD)

Fraktionsvorsitzender

Name:__________________

männlich, 50 Jahre

verheiratet, 2 Kinder

Beruf: Diplomingenieur, Landtagsabgeordneter

Direktmandat im Wahlkreis Karlsruhe II

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Sie sind Abgeordneter für die PÖD und gehören dem

Landtag seit drei Legislaturperioden an. In Ihrem

Wahlkreis Stuttgart II haben Sie das Direktmandat geholt.

Sie haben ein Studium für das Gymnasiallehramt absolviert

und haben die Fächer Biologie und Englisch unterrichtet.

Schon früh haben Sie zudem im Ministerium für Kultus,

Jugend und Sport an der Erarbeitung von Lehrplänen

mitgewirkt.

Mittlerweile haben Sie die Lehrtätigkeit aufgegeben und

sind nur noch in der Politik tätig. Sie galten schon immer als

Experte für Bildungsfragen. Seit dieser Legislaturperiode

sind Sie Minister für Kultus, Jugend und Sport. Innerhalb

Ihrer Fraktion haben Sie oft eine Mittlerrolle zwischen

konservativeren Abgeordneten und den etwas

fortschrittlicheren Kolleginnen und Kollegen.

Rolle Nr. 8

Fraktion: Partei für Ökologie und Demokratie (PÖD)

Name:__________________

männlich, 46 Jahre

verheiratet, 2 Kinder

Beruf: Gymnasiallehrer, Minister für Kultus, Jugend und Sport

Direktmandat im Wahlkreis Stuttgart II

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Sie sind Abgeordneter für die PÖD und gehören dem

Landtag seit drei Legislaturperioden an. In Ihrem

Wahlkreis Freiburg I haben Sie das Direktmandat geholt.

Nach dem Erwerb des Abiturs haben Sie ein

Architekturstudium aufgenommen. Seit dem erfolgreichen

Abschluss sind Sie in verschiedenen Firmen tätig. Sie

haben sich auf ökologisch nachhaltiges Bauen

spezialisiert.

In Ihrer Freizeit setzen Sie sich schon immer für den Schutz

der Umwelt ein. Sie sind Mitglied im Bund für Umwelt und

Naturschutz sowie aktives Mitglied in einer

Tierschutzorganisation. Beim Umweltschutz machen Sie

keine Kompromisse. Dies vertreten Sie auch mit Nachdruck

gegenüber dem wirtschaftsfreundlichen konservativen

Parteiflügel.

Rolle Nr. 9

Fraktion: Partei für Ökologie und Demokratie (PÖD)

Name:__________________

männlich, 50 Jahre

geschieden, 2 Kinder

Beruf: Architekt

Direktmandat im Wahlkreis Freiburg I

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Sie sind Abgeordnete und Fraktionsvorsitzende der PÖD

und gehören dem Landtag seit drei Legislaturperioden an.

In Ihrem Wahlkreis Ludwigsburg haben Sie das

Zweitmandat geholt.

Nach dem Abschluss der Schule haben Sie ein Studium der

Kunstgeschichte aufgenommen. Durch Ihren damaligen

Studienfreund sind Sie zur PÖD gekommen. Schnell haben

Sie gemerkt, dass Sie im politischen Engagement Ihre

eigentliche Berufung gefunden haben.

Für Sie haben die Freiheit des Einzelnen und deren Schutz

vor staatlichen Eingriffen einen hohen Stellenwert. Sie

sehen Ihre Aufgabe besonders darin, den Bürgerinnen und

Bürgern von Baden-Württemberg diesen Schutz zu

garantieren.

Rolle Nr. 10

Fraktion: Partei für Ökologie und Demokratie (PÖD)

Fraktionsvorsitzende

Name:__________________

weiblich, 58 Jahre

verheiratet, 3 Kinder

Beruf: Kunsthistorikerin, Landtagsabgeordnete

Zweitmandat im Wahlkreis Ludwigsburg

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Sie sind Abgeordnete für die PÖD und gehören dem

Landtag seit drei Legislaturperioden an. In Ihrem

Wahlkreis Ravensburg haben Sie das Zweitmandat geholt.

Durch Ihre Liebe zur Umwelt und Tieren haben Sie früh zur

PÖD gefunden. Dort konnten Sie sich aktiv in der Politik für

den Umweltschutz einsetzen. Ökologische Nachhaltigkeit

und der Ausbau von erneuerbaren Energien sehen Sie als

Hauptanliegen Ihrer Partei.

Auch eine grundlegende Reform des Bildungswesens

sehen Sie als äußerst notwendig an. Sie sind der Meinung,

dass die PÖD die einzig richtige Reform anstrebt. Nur so

kann ein gerechtes und zukunftsfähiges Bildungswesen in

Baden-Württemberg entstehen.

Rolle Nr. 11

Fraktion: Partei für Ökologie und Demokratie (PÖD)

Name:__________________

weiblich, 60 Jahre

verwitwet, 2 Kinder

Beruf: Bürofachangestellte

Zweitmandat im Wahlkreis Ravensburg

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Sie sind Abgeordneter für die Partei PÖD und gehören dem

Landtag seit dieser Legislaturperiode an. In Ihrem

Wahlkreis Reutlingen haben Sie das Zweitmandat geholt.

Derzeit sind Sie Student der Rechtswissenschaften. Nach

dem erfolgreichen Abschluss wollen Sie als Rechtsanwalt

im Bereich des Familienrechts tätig werden.

Als jüngster Abgeordneter Ihrer Fraktion sehen Sie Ihre

Aufgabe besonders darin, überholte Vorschriften und

Traditionen aufzubrechen. Bei Jugendverbänden und

Jugendgemeinderäten gelten Sie als kompetenter

Ansprechpartner für die Anliegen der jungen Generation.

Bei den konservativeren Abgeordneten Ihrer Fraktion ecken

Sie damit hin und wieder an.

Rolle Nr. 12

Fraktion: Partei für Ökologie und Demokratie (PÖD)

Name:__________________

männlich, 27 Jahre

ledig, keine Kinder

Beruf: Student, Landtagsabgeordneter

Zweitmandat im Wahlkreis Reutlingen

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22

Sie sind Abgeordneter für die PÖD und gehören dem

Landtag seit zwei Legislaturperioden an. In Ihrem

Wahlkreis Baden-Baden haben Sie das Zweitmandat

geholt.

Nach dem Studium der Forstwirtschaft und der

Promotion im Bereich der Forstpolitik waren Sie als

Personalleiter bei verschiedenen umweltorientierten

Firmen tätig. Seit ein paar Jahren sind Sie trotz

Teilzeitbeschäftigung leitender Angestellter.

Ihnen liegt der Umweltschutz besonders am Herzen.

Durch Ihre berufliche Tätigkeit haben Sie jedoch erkannt,

dass sich effektiver Umweltschutz nur gemeinsam mit

den Unternehmen im Land umsetzen lässt und zu strenge

Vorschriften nicht zielführend sind. Damit stehen Sie auf

der Seite des wertkonservativen Flügels Ihrer Fraktion.

Rolle Nr. 13

Fraktion: Partei für Ökologie und Demokratie (PÖD)

Name: Dr._________________

männlich, 62 Jahre

verheiratet, 3 Kinder

Beruf: promovierter Forstwirt

Zweitmandat im Wahlkreis Baden-Baden

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23

Sie sind Abgeordneter für die PSD und gehören dem

Landtag seit dieser Legislaturperiode an. In Ihrem

Wahlkreis Singen haben Sie das Zweitmandat geholt.

Sie stammen aus einer traditionellen Arbeiterfamilie. Sie

wurden schon früh Mitglied der PSD, da Sie sich mit deren

Grundsätzen am ehesten identifizieren konnten. Ihre

politische Arbeit begannen Sie bereits in den

Jugendorganisation Ihrer Partei.

Neben Ihrer Tätigkeit als Landtagsabgeordneter sind Sie

Geschäftsführer einer Firma, die sich auf

Sicherheitssysteme und Objektüberwachung spezialisiert

hat. Daher liegt Ihr Hauptaugenmerk neben sozialer

Gerechtigkeit vor allem auf dem Themenbereich der

inneren Sicherheit.

Rolle Nr. 14

Fraktion: Partei der Sozialen Demokratie (PSD)

Name:__________________

männlich, 59 Jahre

verheiratet, keine Kinder

Beruf: Geschäftsführer

Zweitmandat im Wahlkreis Singen

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Sie sind Abgeordnete für die PSD und gehören dem

Landtag seit dieser Legislaturperiode an. In Ihrem

Wahlkreis Ulm haben Sie das Zweitmandat geholt.

Sie sind Sozialpädagogin für den Verband “pro familia” und

arbeiten hauptsächlich mit Jugendlichen zusammen. Da Sie

oft in Schulen unterwegs sind, erhalten Sie immer wieder

konkrete Einblicke in das Bildungssystem und dort

vorherrschende Probleme.

Hier sehen Sie besonderen Handlungsbedarf. Sie setzen

sich für Bildungsgerechtigkeit ein. Ihrer Meinung nach darf

der erworbene Bildungsabschluss nicht mehr so sehr von

dem Bildungsgrad der Eltern abhängen. Im Aufbau von

Gemeinschaftsschulen sehen Sie einen guten Weg, hier

etwas zum Positiven zu verändern.

Rolle Nr. 15

Fraktion: Partei der Sozialen Demokratie (PSD)

Name:__________________

weiblich, 52 Jahre

geschieden, 2 Kinder

Beruf: Sozialpädagogin

Zweitmandat im Wahlkreis Ulm

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25

Sie sind Abgeordneter und Fraktionsvorsitzender für die

PSD und gehören dem Landtag seit fünf Legislaturperioden

an. In Ihrem Wahlkreis Esslingen haben Sie das

Zweitmandat geholt.

Regional verwurzelt wie Sie sind, haben Sie nach dem

Abitur ein Lehramtsstudium an der Ihrem Heimatort nahen

Universität Stuttgart aufgenommen. Anschließend waren

Sie viele Jahre in Ihrer Heimatgemeinde als Lehrer tätig.

Schon Ihre Eltern waren Mitglied der PSD, daher war der

Eintritt in die Partei für Sie selbstverständlich. Seit zwei

Legislaturperioden haben Sie nun den Fraktionsvorsitz der

PSD inne.

Rolle Nr. 16

Fraktion: Partei der Sozialen Demokratie (PSD)

Fraktionsvorsitzender

Name:__________________

männlich, 56 Jahre

verheiratet, 4 Kinder

Beruf: Gymnasiallehrer, Landtagsabgeordneter

Zweitmandat im Wahlkreis Esslingen

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Sie sind Abgeordneter für die PSD und gehören dem

Landtag seit drei Legislaturperioden an. In Ihrem Wahlkreis

Heilbronn haben Sie das Zweitmandat geholt.

Nach dem Schulabschluss waren Sie lange Zeit bei der

Polizei tätig. Seit dieser Legislaturperiode haben Sie nun das

Amt des Innenministers inne. Damit sind Sie für die innere

Sicherheit, also unter anderem für Polizei, Feuerwehr,

Rettungsdienst und Katastrophenschutz in Baden-

Württemberg politisch verantwortlich.

Dementsprechend sind Ihnen der Erhalt von Sicherheit und

Ordnung im Land besonders wichtig. Innerhalb Ihrer Fraktion

gelten Sie damit eher als konservativ.

Rolle Nr. 17

Fraktion: Partei der Sozialen Demokratie (PSD)

Name:__________________

männlich, 56 Jahre

verheiratet, 2 Kinder

Beruf: Kriminalhauptkommissar, Innenminister

Zweitmandat im Wahlkreis Heilbronn

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Sie sind Abgeordneter und Fraktionsvorsitzender für die

PLD und gehören dem Landtag seit zwei

Legislaturperioden an. In Ihrem Wahlkreis Enz haben Sie

das Zweitmandat geholt.

Nach dem Abitur haben Sie Jura studiert und waren

anschließend viele Jahre als Rechtsanwalt tätig. Innerhalb

Ihrer Fraktion gelten Sie als Experte für knifflige

Rechtsfragen.

Als liberale Partei setzen Sie sich für eine freiheitliche

Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung ein. Damit sind Sie

klar gegen ein vermeintliches Mehr an Sicherheit, das ein

Weniger an bürgerlichen Freiheiten mit sich bringt.

Weitreichende Eingriffe des Staates in die Privatsphäre der

Bürgerinnen und Bürger, beispielsweise durch

Überwachung, lehnen Sie deshalb ab.

Rolle Nr. 18

Fraktion: Partei der Liberalen Demokratie (PLD)

Fraktionsvorsitzender

Name:__________________

männlich, 53 Jahre

verheiratet, 3 Kinder

Beruf: Rechtsanwalt, Landtagsabgeordneter

Zweitmandat im Wahlkreis Enz

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Sie sind Abgeordneter für die PLD und gehören dem

Landtag seit zwei Legislaturperioden an. In Ihrem

Wahlkreis Hechingen-Münsingen haben Sie das

Zweitmandat geholt.

Nach dem Abitur haben Sie einen Platz in Ihrem

Wunschstudiengang Medizin bekommen. Im Anschluss an

Ihre Zeit als Assistenzarzt haben Sie den Facharzt in

Chirurgie gemacht. Derzeit sind Sie Oberarzt in einem

angesehenen Universitätsklinikum.

Baden-Württemberg ist für Sie das Land der innovativen

Ideen und des starken Mittelstands. Damit das auch so

bleibt, dürfen staatliche Eingriffe in die Wirschaft nicht

überhand nehmen. Innheralb Ihrer Fraktion gehören Sie

dem Wirtschaftsflügel an.

Rolle Nr. 19

Fraktion: Partei der Liberalen Demokratie (PLD)

Name:__________________

männlich, 64 Jahre

geschieden, 1 Kind

Beruf: Arzt

Zweitmandat im Wahlkreis Hechingen-Münsingen

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Sie sind Abgeordnete der PSD und gehören dem Landtag

seit dieser Legislaturperiode an. In Ihrem Wahlkreis

Mannheim II haben Sie das Zweitmandat geholt.

Sie sind mit Leib und Seele Erzieherin. Die Arbeit mit den

Kindern gibt Ihnen eine innere Zufriedenheit. Sie sehen

jedoch große Probleme auf die Jugend zukommen.

Besonderen Handlungsbedarf sehen Sie in der

Bildungspolitik. Hier sind Sie der Meinung, dass das

bisherige Schulsystem nicht mehr den heutigen

Anforderungen an Jugendliche gerecht wird.

Sie stehen für sozialedemokratische Grundwerte wie

gleiche Bildungschancen für alle und soziale Gerechtigkeit.

Rolle Nr. 20

Fraktion: Partei der Sozialen Demokratie (PSD)

Name:__________________

weiblich, 53 Jahre

verheiratet, 2 Kinder

Beruf: Erzieherin

Zweitmandat im Wahlkreis Mannheim II

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Sie sind Abgeordnete für die PCD und gehören dem Landtag

seit zwei Legislaturperioden an. In Ihrem Wahlkreis Neckar-

Odenwald haben Sie das Direktmandat geholt.

Sie arbeiten als Krankenschwester im örtlichen Krankenhaus.

Durch Ihren Mann sind Sie in jungen Jahren zur PCD

gekommen. Bereits als Ihre Kinder noch jung waren, haben

Sie sich im Ortsverband der PCD engagiert. Dort galten Sie

immer als gleichermaßen durchsetzungsfähig und

kompromissbereit.

Sie sind sachlich und praktisch orientiert und nehmen oft eine

Mittlerrolle zwischen den verschiedenen Flügeln Ihrer

Fraktion ein.

Rolle Nr. 21

Fraktion: Partei der Christlichen Demokratie (PCD)

Name:__________________

weiblich, 62 Jahre

verheiratet, 3 Kinder

Beruf: Krankenschwester

Direktmandat im Wahlkreis Neckar-Odenwald

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Sie sind Abgeordneter für die PÖD und gehören dem

Landtag seit dieser Legislaturperiode an. In Ihrem

Wahlkreis Konstanz haben Sie das Direktmandat geholt.

Sie haben sich schon immer an der Ungleichbehandlung

von Mann und Frau gestört. Daher haben Sie sich nach der

Geburt Ihres ersten Kindes entschieden, die Rolle des

Hausmanns zu übernehmen und sich zu Hause um die

Kinder zu kümmern. Seit Ihre Kinder etwas älter geworden

sind, haben Sie angefangen sich politisch zu engagieren.

Die PÖD vertritt Ihre persönlichen Anliegen am besten.

Besonders in der Bildungspolitik und bei der Wahrung von

Bürgerrechten, wo Sie Eingriffe des Staates in die

Privatsphäre entschieden ablehnen.

Rolle Nr. 22

Fraktion: Partei für Ökologie und Demokratie (PÖD)

Name:__________________

männlich, 54 Jahre

verheiratet, 2 Kinder

Beruf: Sozialpädagoge, Landtagsabgeordneter

Direktmandat im Wahlkreis Konstanz

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Sie sind Abgeordneter für die PLD und gehören dem

Landtag seit zwei Legislaturperioden an. In Ihrem

Wahlkreis Tuttlingen-Donaueschingen haben Sie das

Zweitmandat geholt.

Schon Ihr Vater war politisch aktiv, so war für Sie schnell

klar, diesen Weg weiter zu gehen. Um mehr junge

Menschen für Politik begeistern zu können, entschieden Sie

sich, Gemeinschaftskundelehrer zu werden.

Für die PLD waren Sie bereits im Gemeinderat und Kreistag

aktiv. In Ihrer jetzigen Funktion als Landtagsabgeordneter

können Sie Ihre politischen Anliegen jedoch am besten

umsetzen. Innerhalb Ihrer Fraktion setzen Sie sich vor allem

für eine liberale Wirtschafts- und Finanzpolitik ein.

Rolle Nr. 23

Fraktion: Partei der Liberalen Demokratie (PLD)

Name:__________________

männlich, 59 Jahre

verheiratet, 2 Kinder

Beruf: Lehrer

Zweitmandat im Wahlkreis Tuttlingen-Donaueschingen

Page 33: Planspiel 4 Die Arbeitsweise des Landtags von …...Planspiel 4 Die Arbeitsweise des Landtags von Baden-Württemberg Szenario: „Tanzverbot“ (Schwierigkeitsstufe: leicht-mittel)

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Sie sind Abgeordnete für die PÖD und gehören dem

Landtag seit dieser Legislaturperiode an. In Ihrem

Wahlkreis Heidelberg haben Sie das Zweitmandat geholt.

Nach Ihrer Ausbildung zur Reiseverkehrskauffrau haben

Sie ein paar Jahre als Angestellte in namhaften Reisebüros

gearbeitet. Als Angestellte waren Sie jedoch nie richtig

glücklich, daher haben Sie sich mit einem kleinen Reisebüro

selbständig gemacht. Da Sie schon immer eine

umweltbewusste Lebenseinstellung hatten, haben Sie sich

auf umweltfreundliches Reisen spezialisiert.

In der PÖD kommen Sie mit Menschen zusammen, die Ihr

Verständnis von Umweltbewusstsein teilen. Als

praktizierende Katholikin und als beruflich Selbständige

gehören Sie eher dem konservativen Flügel Ihrer Fraktion

an.

Rolle Nr. 24

Fraktion: Partei für Ökologie und Demokratie (PÖD)

Name:__________________

weiblich, 39 Jahre

ledig, keine Kinder

Beruf: Reiseverkehrskauffrau

Direktmandat im Wahlkreis Heidelberg

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Sie sind Abgeordneter für die PCD und gehören dem

Landtag seit dieser Legislaturperiode an. In Ihrem

Wahlkreis Waldshut haben Sie das Direktmandat geholt.

Ihre große Stärke war schon immer die Mathematik. Nach

der Mittleren Reife habe Sie eine Ausbildung zum

Bankkaufmann absolviert. Fast nahtlos haben Sie an der

Volkshochschule eine Weiterbildung zum Finanzbuchhalter

gemacht. Durch diese Weiterbildung haben Sie einen

großen Karrieresprung innerhalb der örtlichen Sparkasse

gemacht.

Innerhalb der PCD gelten Sie als Experte für Wirtschafts-

und Finanzpolitik und gehören dem Wirtschaftsflügel der

Fraktion an.

Rolle Nr. 25

Fraktion: Partei der Christlichen Demokratie (PCD)

Name:__________________

männlich, 31 Jahre

verheiratet, 1 Kind

Beruf: Finanzbuchhalter

Direktmandat im Wahlkreis Waldshut

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Sie sind Abgeordneter der PSD und gehören dem Landtag

seit zwei Legislaturperioden an. In Ihrem Wahlkreis

Mannheim I haben Sie das Direktmandat geholt.

Sie arbeiten als freischaffender Fotograf und haben sich auf

Werbeaufnahmen spezialisiert. Durch Ihren Beruf sind Sie

zwar viel unterwegs, dennoch sind Sie tief verwurzelt in

Baden-Württemberg. Sie wollen in der Region etwas

bewegen, daher haben Sie angefangen, sich politisch zu

engagieren

Besonders am Herzen liegen Ihnen eine soziale

Wirtschafts- und Bildungspolitik. In der PSD haben Sie die

Partei gefunden, welche Ihre Anliegen am besten vertritt.

Rolle Nr. 26

Fraktion: Partei der Sozialen Demokratie (PSD)

Name:__________________

männlich, 51 Jahre

verheiratet, 3 Kinder

Beruf: Fotograf

Direktmandat im Wahlkreis

Mannheim I

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Sie sind Abgeordneter der PCD und gehören dem Landtag

seit drei Legislaturperioden an. In Ihrem Wahlkreis Aalen

haben Sie das Direktmandat geholt.

Sie sind Inhaber einer gut laufenden Steuerberaterkanzlei

mit mehreren Angestellten. Dementsprechend sind Sie

beruflich sehr eingespannt. Dennoch nehmen Sie sich die

Zeit für Ihr politisches Engagement. Baden-Württemberg

bietet eine hervorragende Wirtschaftslage für

mittelständische Unternehmen. Diese optimalen

Voraussetzungen wollen Sie so gut wie möglich für

kommende Generationen erhalten.

Innerhalb der PCD gelten Sie als Experte für Finanz- und

Wirtschaftspolitik, gleichzeitig aber auch als konsequenter

Vertreter wertkonservativer Ansichten.

Rolle Nr. 27

Fraktion: Partei der Christlichen Demokratie (PCD)

Name:__________________

männlich, 53 Jahre

verheiratet, keine Kinder

Beruf: Steuerberater

Direktmandat im Wahlkreis Aalen

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Sie sind Abgeordneter der PSD und gehören dem Landtag

seit zwei Legislaturperioden an. In Ihrem Wahlkreis

Böblingen haben Sie das Zweitmandat geholt.

Sie sind in der Türkei geboren und mit elf Jahren zusammen

mit Ihren Eltern nach Deutschland gekommen. In

Deutschland haben Sie sich sofort wohl gefühlt und für Sie

war klar: Hier möchten Sie für immer leben! Sie arbeiten als

Übersetzer für die türkische Sprache. Außerdem sind Sie im

deutsch-türkischen Verband Baden-Württemberg e.V.

engagiert.

Sie sind der Meinung, dass besonders in der Bildungspolitik

Veränderungen gebraucht werden. Eine individuelle

Förderung muss für jedes Kind gewährleistet werden.

Rolle Nr. 28

Fraktion: Partei der Sozialen Demokratie (PSD)

Name:__________________

männlich, 61 Jahre,

verheiratet, 4 Kinder

Beruf: Dolmetscher

Zweitmandat im Wahlkreis Böblingen

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Sie sind Abgeordneter der PCD und gehören dem Landtag

seit zwei Legislaturperioden an. In Ihrem Wahlkreis

Nürtingen haben Sie das Direktmandat geholt.

Nach Ihrer Ausbildung zum Industriekaufmann haben Sie

eine Weiterbildung mit dem Schwerpunkt Personalführung

gemacht. Seit sieben Jahren sind Sie nun als

Personalreferent in einem mittelgroßen Familienbetrieb

tätig. In Ihrer Freizeit trainieren Sie die Mädchen-

Fußballmannschaft im ortsansässigen Sportverein und sind

dort Jugendwart. Für Jugendliche haben Sie immer ein

offenes Ohr.

Ihnen liegen besonders die Chancen für junge Menschen

am Herzen.

Rolle Nr. 29

Fraktion: Partei der Christlichen Demokratie (PCD)

Name:__________________

männlich, 47 Jahre

verheiratet, keine Kinder

Beruf: Industriekaufmann

Direktmandat im Wahlkreis Nürtingen

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Sie sind Abgeordneter der PÖD und gehören dem Landtag

seit dieser Legislaturperiode an. In Ihrem Wahlkreis

Kirchheim haben Sie das Zweitmandat geholt.

Schon als Jugendlicher haben Sie sich im

Jugendgemeinderat politisch engagiert. Neben dem

Studium waren Sie dann für die Landeszentrale für

politische Bildung Baden-Württemberg tätig.

Durch Ihrer Tätigkeit als Rechtsanwalt gelten Sie innerhalb

der PÖD als kompetenter Ansprechpartner für knifflige

Rechtsfragen. Sie gehören dem wertkonservativen Flügel

Ihrer Fraktion an.

Rolle Nr. 30

Fraktion: Partei für Ökologie und Demokratie (PÖD)

Name:__________________

männlich, 35 Jahre

verheiratet, 1 Kind

Beruf: Rechtsanwalt

Zweitmandat im Wahlkreis Kirchheim

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Sie sind Abgeordneter der PLD und gehören dem Landtag

seit dieser Legislaturperiode an. In Ihrem Wahlkreis

Schwäbisch Hall haben Sie das Zweitmandat geholt.

Schon immer waren Sie handwerklich begabt. Nach der

Schule haben Sie eine Ausbildung zum Werkzeugmacher

absolviert. Heute leiten Sie ein internationales Unternehmen

im Bereich Maschinenbau und haben 60 Angestellte in drei

Ländern.

Als Arbeitgeber setzen Sie sich besonders für weniger

Vorschriften für Unternehmen und für eine bessere

Förderung der Unternehmen in Baden-Württemberg ein.

Die Infrastruktur im Land muss Ihrer Meinung nach weiter

ausgebaut werden.

Rolle Nr. 31

Fraktion: Partei der Liberalen Demokratie (PLD)

Name:__________________

männlich, 51 Jahre

ledig, keine Kinder

Beruf: Geschäftsführer

Zweitmandat im Wahlkreis Schwäbisch Hall

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Sie sind Abgeordnete der PSD und gehören dem Landtag

seit dieser Legislaturperiode an. In Ihrem Wahlkreis

Lörrach haben Sie das Zweitmandat geholt.

Nach der Schule haben Sie ein Studium der

Verwaltungswissenschaft an der Fachhochschule

aufgenommen. Anschließend haben Sie eine

Beamtenlaufbahn im gehobenen Dienst des Landes

Baden-Württemberg eingeschlagen.

Innerhalb Ihrer Fraktion vertreten Sie die Interessen der

Beamtenschaft ebenso wie die Gewährleistung der

öffentlichen Sicherheit.

Rolle Nr. 32

Fraktion: Partei der Sozialen Demokratie (PSD)

Name:__________________

weiblich, 57 Jahre

verheiratet, keine Kinder

Beruf: Diplom Verwaltungswirtin

Zweitmandat im Wahlkreis Lörrach

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Position der Partei der Christlichen Demokratie (PCD)

Die Grundsätze der PCD

Die Partei der Christlichen Demokratie (PCD) kann in Baden-Württemberg auf eine lange Regierungstradition zurückblicken. Gerade in den ländlichen Gegenden ist sie so stark und tief verwurzelt wie in kaum einem anderen Bundesland. Geleitet von einem christlichen Menschenbild setzt sie sich für Wohlstand, Sicherheit und den Schutz der Familie ein. Dabei möchte sie Tradition und Moderne verknüpfen, um die Idee der Christlichen Demokratie für die Aufgaben der Zukunft weiterzuentwickeln.

Die Ausgangslage der PCD

Obwohl die PCD aus der letzten Landtagswahl als stärkste Kraft hervorgegangen ist, hat die Partei erstmals seit fast 60 Jahren die Regierungsbeteiligung verloren und findet sich im Landtag in der Opposition wieder. Auf kommunaler Ebene stellen die Christdemokraten jedoch nach wie vor zahlreiche Bürgermeister und Landräte. Allerdings hat die PCD in den letzten Jahren in den Großstädten eine Vielzahl ihrer Mandate verloren.

Die Positionierung der PCD zum Tanzverbot Wie keine andere Partei im Landtag verkörpert die PCD die christliche Prägung als vorherrschendes religiöses Wertebild im Land. Die christliche Werteordnung soll daher auch seinen Ausdruck in der Verfassung und dem Wesen des Staates finden. Auch die Struktur der PCD in Baden-Württemberg mit über 70. 000 Mitgliedern ist in dieser Hinsicht nicht zu vernachlässigen: Viele der PCD-Mitglieder sind gleichzeitig noch in den christlichen Kirchen oder in Sozialverbänden engagiert. Diese gelten als entschiedene Verfechter des besonderen Schutzes christlicher Feiertage und einer entsprechenden Beibehaltung des Tanzverbotes an zahlreichen religiösen Festen. Nichtsdestotrotz möchte sich die PCD nicht als Totalverweigerer in dieser Angelegenheit sehen: Es gilt daher, dem Vorschlag der Landesregierung einen Kompromiss abzuringen und einige der vorgeschlagenen Lockerungen zurückzudrängen.

Die Strategie der PCD

Die Partei befindet sich erstmals seit Jahrzehnten in der Opposition. Nun möchte sie deutlich ihre Meinung zeigen und sich so als künftige Regierungspartei empfehlen. Zugleich ist ihr wichtig, dass die Bürgerinnen und Bürger sie als Partei wahrnehmen, die sich sinnvollen Lösungen nicht verweigert. Die PCD will sich beim Tanzverbot als Mittler zwischen den christlichen Kirchen und den Anhängern einer totalen Abschaffung des Tanzverbotes sehen. Die Balance zu wahren ist für die PCD von immenser Wichtigkeit: Die Christdemokratische Jugend (CDJ), die Jugendvereinigung der PCD hat bereits in einem Grundsatzbeschluss Lockerungen des Tanzverbotes an die Parteiführung herangetragen. Gleichzeitig treten die evangelischen Landeskirchen und die katholischen Diözesen immer wieder an die PCD-Führung heran und erinnern diese an christliche Werteordnung des Landes und den unbedingten Schutz der Feiertagsgottesdienste. In jedem Fall muss die PCD als Oppositionspartei in der Landtagsdebatte eine Alternativposition aufzeigen, um sich so auch in der medialen Öffentlichkeit klar von den Regierungsparteien abzugrenzen.

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Position der Partei für Ökologie und Demokratie (PÖD)

Die Grundsätze der PÖD

Die Partei für Ökologie und Demokratie (PÖD) entstand in Baden-Württemberg Ende der

1970er Jahre und ist aus verschiedenen Gruppierungen wie der Umwelt- und Anti-

Atomkraftbewegung, der Frauenrechtsbewegung und anderen Bürgerbewegungen

hervorgegangen. Als Partei für Ökologie und Demokratie tritt sie für ökologische

Nachhaltigkeit, Geschlechtergerechtigkeit und Basisdemokratie ein. Eine Besonderheit der

PÖD in Baden-Württemberg im Vergleich mit anderen ökologischen Parteien in Deutschland

ist ihr wertkonservatives Profil. Eine nicht zu vernachlässigende Anhängerschaft der PÖD im

Land tritt für eine ökologisch-konservative Politik ein, die sich sich für die Achtung der

Schöpfung einsetzt.

Die Ausgangslage der PÖD

Bei der letzten Landtagswahl ist es der PÖD gelungen, zum ersten Mal Regierungsverantwortung zu übernehmen und den Ministerpräsidenten zu stellen.

Die Positionierung der PÖD zum Tanzverbot

Beim Tanzverbot hat die PÖD erstaunlicherweise auch Schnittmengen mit der christdemokratischen PCD, die sich aber in der Opposition befindet. Viele Parteimitglieder und Anhänger beider Parteien treten für ein christlich verwurzeltes Wertebild im Land ein. Der PÖD muss es deshalb auch ein Anliegen sein, christliche Feiertage im Besonderen zu schützen und Gesetze zu schaffen, die der Würde der christlichen Feste gerecht werden. Dem entgegen steht der moderne und alternative Parteiflügel der PÖD, der sich in der Zeit der Bürgerbewegungen formiert hat sowie die Junge Ökologische Alternative, die Jugendorganisation der Partei. Diesen PÖD-Anhängern sind die christlichen Feiertage und die damit verbundenen Tanzverbote schon lange Zeit ein Dorn im Auge. Begründet wird diese Haltung mit der Gefahr, nicht-christliche Mitbürger/innen oder Bürger/innen, die die religiösen Rituale an Feiertagen wie dem Totengedenktag oder dem Karfreitag nicht praktizieren, in ihrer individuellen Freiheit einzuschränken oder gar zu diskriminieren. Diese Position hat sich innerhalb der PÖD nun durchgesetzt und die Partei fasste daher einen Grundsatzbeschluss zur Lockerung des Tanzverbotes. Als Regierungspartei unterstützt die PÖD nun den Vorschlag für eine Neufassung des Feiertagsgesetzes im Landtag.

Die Strategie der PÖD

Das Thema Tanzverbot scheint für die nächste Landtagswahl ein populäres Zugpferd für die

Partei zu sein. Damit erhofft man sich, die jungen und mittelalten Wähler aller Parteien

anzusprechen und sie für die Politik der PÖD im Gesamten zu begeistern. Mit der PSD als

Koalitionspartner lässt sich das Vorhaben zur Lockerung des Tanzverbotes in Baden-

Württemberg auch gut umsetzen. Um es sich nicht zu stark mit den Konservativen und

christlichen Kirchen zu verscherzen, hat die PÖD dafür gesorgt, dass der Vorschlag die drei

würdevollsten christlichen Feiertage nicht berührt. Außerdem hat die PÖD als Teil der

Landesregierung darauf geachtet, dass die Gottesdienste an den Feiertagen weiterhin

besonders geschützt werden und währenddessen auch keine Tanzveranstaltungen stattfinden

dürfen. Mit dieser Position wird die PÖD auch in die Landtagsdebatte gehen und sich den

Einwänden der Opposition stellen.

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Position der Partei der Sozialen Demokratie (PSD)

Die Grundsätze der PSD

Hervorgegangen aus der Arbeiterbewegung ist die Partei der Sozialen Demokratie traditionell

eher arbeitnehmer- und gewerkschaftsnah. Solidarität mit den Schwachen ist einer ihrer

Grundwerte, daher sieht sie die soziale und gesundheitliche Absicherung der Bürgerinnen und

Bürger als eine zentrale Aufgabe des Staates. Gute Arbeit, die Vereinbarkeit von Beruf und

Familie sowie Bildungsgerechtigkeit sind weitere Leitprinzipien der Partei.

Die Ausgangslage der PSD

Bei der letzten Landtagswahl ist es der PSD gelungen, in einer Koalition mit der PÖD

Regierungsverantwortung zu übernehmen. Die PSD will in der Koalition sozialdemokratische

Akzente setzen und neben der PÖD ihr eigenes Profil schärfen. Die Partei bekennt sich zu

den etablierten christlichen Kirchen genauso wie zu anderen Religions- und

Weltanschauungsgemeinschaften. Die Sozialdemokraten sehen alle diese Gemeinschaften

in der Pflicht, Verantwortung für die Mitmenschen und das Gemeinwohl zu übernehmen und

damit Tugenden zu vermitteln, von denen eine Demokratie lebt. Die geltenden Staatsverträge

mit den Kirchen und die damit privilegierte Stellung der christlichen Glaubensgemeinschaften

möchte die PSD nicht antasten. Zu einer Lockerung des Feiertagsgesetzes in Baden-

Württemberg hat die PSD bisher noch keinen Grundsatzbeschluss gefasst.

Die Positionierung der PSD zum Tanzverbot

Das Kernanliegen der PSD in dieser Sache ist das Fortbestehen des Koalitionsfriedens und

ein gut funktionierendes Arbeitsverhältnis in der Landesregierung mit der PÖD. Die PSD hat

weder von der eigenen Wählerschaft, noch von den Parteimitgliedern her ein spezifisches

Interesse an der Feiertagspolitik. Die PSD hat im Gegensatz zur christdemokratischen PCD

auch keine vertieften Verflechtungen mit den Kirchen und muss sich deswegen nicht auf eine

Seite schlagen. Die Jugendorganisation der PSD steht dem Tanzverbot jedoch kritisch

gegenüber.

Die Strategie der PSD

Die PSD bildet mit der PÖD eine Regierungskoalition. Daher ist sie grundsätzlich um eine gute

Zusammenarbeit mit der PÖD bemüht. Nur so können beide stabil regieren und ein gutes

Außenbild abgeben. Im Falle von Meinungsunterschieden zwischen PSD und PÖD ist es

wichtig, rechtzeitig Kompromisse zu suchen. Bei der Landtagsdebatte und der

Auseinandersetzung mit der Opposition wird sich die PSD hinter die PÖD stellen und den

Gesetzentwurf der Landesregierung mittragen. Nichtsdestotrotz müssen die

Sozialdemokraten ihre Position verteidigen und auf eventuelle Alternativvorschläge der

Opposition reagieren können.

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Position der Partei der Liberalen Demokratie (PLD)

Die Grundsätze der PLD

Baden-Württemberg ist das Stammland der liberalen Demokratie. Als demokratische Kraft der Freiheit setzt sich die PLD für Rechtstaatlichkeit und eine freiheitliche Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung ein. Die Freiheit, aber gleichzeitig auch die Verantwortung des Einzelnen ist für die Partei der Ausgangspunkt im politischen Gestaltungsprozess.

Die Ausgangslage der PLD

Die letzte Landtagswahl hat der Partei der Liberalen Demokratie herbe Stimmenverluste beschert und sie zur kleinsten Landtagsfraktion in der Opposition gemacht. Dennoch bringen sich die Liberalen in alle Gesetzgebungsverfahren ein und wollen den Menschen zeigen, dass die PLD in Baden-Württemberg eine gute Alternative ist. Die PLD möchte den Bürgerinnen und Bürgern im Vorfeld der nächsten Landtagswahl klar machen, dass die ökologisch-sozialdemokratische Landesregierung in ihrer Regierungszeit in zahlreichen Projekten die Bürger bevormundet, neue Vorschriften aufstellt und individuelle Gestaltungspielräume einschränkt. Daher ist die PLD der Meinung, dass die derzeitige Regierungspolitik der Zukunftsfähigkeit des Landes Baden-Württemberg langfristig schadet.

Die Positionierung der PLD zum Tanzverbot

Die PLD bemüht sich in der Opposition um die Schärfung ihres Profils für mehr Freiheit im Staat, in der Gesellschaft und der Wirtschaft. Hier kommt die Debatte zum Tanzverbot für die PLD wie gelegen: Einem echten Liberalen, der stets für die Freiheit des Einzelnen eintritt, stellt das Tanzverbot in Baden-Württemberg ein Relikt aus längst vergangener Zeit dar. Es ist nach Auffassung der PLD nicht die Aufgabe des Staates, den Bürgern beizubringen, dass man einen Feiertag still und andächtig verbringen muss. Allen voran hat sich die Jungliberale Organisation (JuliO), die Jugendorganisation der PLD das Ziel gesetzt, das Tanzverbot voll und ganz abzuschaffen. Öffentliche Tanzveranstaltungen stören laut Auffassung der jungen PLD-Mitglieder nicht die Gläubigen bei der Ausübung ihres Glaubens. Vielmehr sollte man auch die Freizeitgestaltung derjenigen respektieren, die christliche Feiertage nicht aktiv praktizieren.

Die Strategie der PLD

Beim Tanzverbot wittert die PLD zudem die Chance, sich dazu auch deutlich von der Position der anderen Oppositionspartei PCD abzusetzen. Im Gegensatz zu den Christdemokraten, die tendenziell an den geltenden Regelungen zum Tanzverbot festhalten wollen, möchte die PLD alle Vorschriften zum Tanzverbot abschaffen. Folglich nehmen die Liberalen in der Landtagsdebatte die radikalste Position ein und grenzen sich sowohl von den Regierungsparteien als auch von der anderen Oppositionspartei ab. Die PLD möchte sich im Hinblick auf die nächsten Landtagswahlen mit dieser scharfen Ablehnung des Tanzverbotes als Stimme der Freiheit positionieren. Damit erhofft man sich, für die gezeigte Courage auch von den Wählerinnen und Wählern anderer Parteien Sympathien zu ernten. Die Abgeordneten der PLD werden daher auf eine lebhafte Debatte mit scharfen Attacken auf die Haltung der anderen Parteien setzen.

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Arbeitsauftrag Landtagspräsident/in

Der/die Landtagspräsident/in steuert den Ablauf der Parlamentsarbeit. Dazu gehört auch die

Leitung der Plenarsitzungen des Landtags. So eröffnen und schließen Sie beispielsweise die

Sitzungen und erteilen oder entziehen den Abgeordneten das Wort. Dazu ist es wichtig, dass

Sie diese Aufgaben unparteiisch wahrnehmen und keine Fraktion bevorzugen oder

benachteiligen. Außerhalb Ihrer Funktion als Landtagspräsident/in sind Sie ganz normale/r

Abgeordnete/r.

Erste

Fraktionssitzung Bereiten Sie sich auf die erste Plenarsitzung vor. Lesen Sie dazu

den entsprechenden Regieplan aufmerksam durch.

Erste Plenarsitzung Leiten Sie die erste Plenarsitzung anhand des entsprechenden

Regieplans.

Ausschusssitzung

Zweite

Fraktionssitzung Bereiten Sie sich auf die zweite Plenarsitzung vor. Lesen Sie dazu

den entsprechenden Regieplan aufmerksam durch.

Zweite

Plenarsitzung Leiten Sie die zweite Plenarsitzung anhand des entsprechenden

Regieplans.

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Arbeitsauftrag Fachminister/in

Die Landesminister/innen sind Mitglied der Regierung von Baden-Württemberg und sind für

ein bestimmtes Themenfeld zuständig. Sie leiten in der Regel ein Ministerium und sind

oberste/r Dienstherr/in aller diesem Ministerium unterstehenden Behörden, wie beispielsweise

der Polizei oder der Schulen. Die Ministerien bereiten die Gesetzentwürfe vor, die die

Landesregierung in den Landtag einbringt. Minister/innen können, müssen aber nicht

gleichzeitig Abgeordnete des Landtags sein.

Erste

Fraktionssitzung

Setzen Sie sich in Ihrer Fraktion dafür ein, den Gesetzentwurf Ihres

Ministeriums möglichst unverändert anzunehmen.

Schreiben Sie Ihre Rede, mit der Sie in der ersten Plenarsitzung den

Gesetzentwurf der Regierung vorstellen und für ihn werben. (Siehe

hierzu: „Vorlage Rede“)

Erste

Plenarsitzung

Halten Sie nach Aufforderung durch die Landtagspräsidentin / den

Landtagspräsidenten Ihre Rede.

Ausschusssitzung Setzen Sie sich im Ausschuss dafür ein, dass möglichst viele Punkte

aus dem ursprünglichen Gesetzentwurf erhalten bleiben.

Zweite

Fraktionssitzung

Setzen Sie sich in Ihrer Fraktion dafür ein, dass möglichst viele Punkte

aus dem ursprünglichen Gesetzentwurf erhalten bleiben.

Zweite

Plenarsitzung

Bedenken Sie, dass Sie als Landtagsabgeordnete/r und nicht als

Minister/in abstimmen. Deswegen begeben Sie sich bitte von der

Regierungsbank zurück in Ihre Fraktion und stimmen gemeinsam mit

Ihren Fraktionskolleginnen und Fraktionskollegen ab.

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Arbeitsauftrag Fraktionsvorsitzende/r

Sie sind Vorsitzende/r Ihrer Fraktion im Landtag. Dabei leiten Sie die Sitzungen Ihrer Fraktion und verhalten sich wie ein Moderator, der die Themen ankündigt, einzelne Abgeordnete aufruft und eigene Vorschläge macht. Außerdem sind Sie dafür verantwortlich, dass die Fraktion alle wichtigen Punkte während der vorgegebenen Zeit bespricht. Als Vorsitzende/r sollen Sie im Landtag dafür sorgen, dass die Ansichten und Interessen Ihrer Fraktion in das Gesetz einfließen. Dazu ist es wichtig, dass Ihre Fraktion in der Fraktionssitzung zum Gesetzentwurf eine klare Position findet. Danach soll Ihre Fraktion gegenüber den anderen Fraktionen im Landtag und in der Öffentlichkeit geschlossen auftreten.

Erste

Fraktionssitzung

Sie sind die/der Fraktionsvorsitzende und leiten daher die Sitzung. Sie

sollen die Position ihrer Fraktion zu dem Gesetzvorschlag erarbeiten

und wichtige Posten besetzen lassen. Das genaue Vorgehen ist im

Regieplan “Fraktionsvorsitz” zu finden.

Erste

Plenarsitzung

Tauschen Sie sich gegebenenfalls mit den anderen

Fraktionsvorsitzenden über Ihre Positionen aus und bereiten Sie wenn

nötig Kompromisse vor.

Ausschusssitzung Vertreten Sie die Position Ihrer Fraktion im Ausschuss und versuchen

Sie diese möglichst stark in die Beschlussempfehlung des

Ausschusses einfließen zu lassen. Gehen Sie dazu wenn nötig und

möglich Kompromisse mit anderen Fraktionen ein.

Zweite

Fraktionssitzung

Sie leiten erneut die Fraktionssitzung. Hören Sie sich die Berichte Ihrer

Kolleginnen und Kollegen aus den Ausschüssen an und bestimmen

Sie die finale Position ihrer Fraktion bei der endgültigen Abstimmung

über das Gesetz im Landtag. Näheres erfahren sie wieder im

Regieplan “Fraktionsvorsitz”.

Zweite

Plenarsitzung

Orientieren Sie sich am Arbeitsauftrag “Abgeordnete”.

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Arbeitsauftrag Ausschussvorsitz

Sie sind (stellvertretende/r) Vorsitzende/r des Ausschusses für ______________________.

Im Landtag stellen die Ausschüsse die Expertengremien dar, in denen sich Abgeordnete als

Ausschussmitglieder mit speziellen Themengebieten immer wieder befassen. Zweck der

Beratungen in den Ausschüssen ist es, den Gesetzentwurf inhaltlich zu diskutieren, die

Argumente aller Fraktionen zu erörtern und eine Lösung zu finden, die von einer Mehrheit des

Landtags getragen wird.

Dabei sind Sie Moderator/in und sollen den Ausschuss neutral leiten: Sie achten darauf, dass

die Abgeordneten fair zu Wort kommen und sich aussprechen lassen. Als Vermittler/in sorgen

Sie dafür, dass alle relevanten Aspekte diskutiert werden und schlagen gegebenenfalls

Kompromisse vor. Sie sollten darauf achten, dass der Ausschuss in gegebener Zeit seinen

Bericht zu einem Gesetzentwurf vorlegen wird. Teilen Sie dabei die Zeit so ein, dass Sie

pünktlich einen Bericht vorlegen können.

Beim Verfassen des Berichts (siehe „Vorlage: Beschlussempfehlung“) tragen Sie die

Ergebnisse aus der Ausschusssitzung zusammen und begründen diese ausreichend.

Beachten Sie, dass Sie als Ausschussvorsitzende/r auch gleichzeitig Abgeordnete/r, Partei-

und Fraktionsmitglied sind.

Erste Fraktionssitzung Orientieren Sie sich am Arbeitsauftrag “Abgeordnete”.

Erste Plenarsitzung Notieren Sie sich die wichtigsten Punkte aus den Reden der anderen Fraktionen und der Regierung. Als Ausschussvorsitzende/r ist es ihnen wichtig, alle Argumente (auch unabhängig von ihrer Partei) zu kennen und stets nach Kompromissen zu suchen.

Ausschusssitzung Leiten Sie die Ausschusssitzung anhand des entsprechenden Regieplans. Wenn Sie den Vorsitz des federführenden Ausschusses innehaben: Einigen Sie sich mit Ihrer Stellvertreterin / Ihrem Stellvertreter, wer die Beschlussempfehlung des Ausschusses in der Zweiten Plenardebatte in einer Rede (ca. 4 Minuten) vorstellt.

Zweite Fraktionssitzung

Klären Sie eventuelle Fragen anderer Fraktionsmitglieder, die nicht in Ihrem Ausschuss anwesend waren. Falls Sie das Ergebnis Ihres Ausschusses im Plenum präsentieren, schreiben Sie Ihre Rede (siehe Vorlage “Rede”).

Zweite Plenarsitzung Orientieren Sie sich am Arbeitsauftrag “Abgeordnete”.

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Regieplan: Landtagspräsident/in 1.Beratung

Sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete, liebe Kolleginnen und Kollegen.

Ich begrüße Sie herzlich zur heutigen Arbeitssitzung des Landtags von Baden-Württemberg.

Heute befassen wir uns mit einem Gesetzentwurf der Landesregierung.

Wir beginnen jetzt mit dem ersten und zugleich einzigen Punkt der heutigen Tagesordnung:

„Erste Beratung des von der Landesregierung eingebrachten Gesetzentwurfs

_________________________________________________________________________.“

Bevor der Gesetzentwurf an die zuständigen Ausschüsse überwiesen wird, wird er ein erstes

Mal im Plenum diskutiert. Zunächst stellt ihn ein/e Vertreter/in der Landesregierung den

versammelten Abgeordneten des Landtags vor. In diesem Fall ist das der/die zuständige

Minister/in für __________________, Frau/Herr _____________________________

höchstpersönlich. Verehrte/r Kollegin/Kollege, Sie haben das Wort für sechs Minuten.

[Rede]

Meine Damen und Herren, nun können alle Fraktionen Stellung zum vorgelegten

Gesetzentwurf beziehen. Für diese Aussprache hat das Präsidium eine Redezeit von vier

Minuten je Fraktion festgelegt. Zunächst hat das Wort die/der Abgeordnete

_______________________. für die Fraktion der PCD.

[Rede]

Für die Fraktion der PÖD erteile ich nun das Wort der/dem Abgeordneten ________________.

[Rede]

Für die Fraktion der PSD erteile ich nun das Wort der/dem Abgeordneten ________________.

[Rede]

Für die Fraktion der PLD erteile ich nun das Wort der/dem Abgeordneten ________________.

[Rede]

Ich schlage nun eine Überweisung an die Ausschüsse zur weiteren Befassung vor. Dies sind

federführend der ______________________________________ und in mitberatender

Funktion der ___________________________________________.

Hierzu sehe ich keinen Widerspruch. Damit ist dies so beschlossen.

Damit schließe ich die erste Beratung des Gesetzentwurfs _____________________

____________________________________________________.

Ich danke Ihnen allen für die gute Zusammenarbeit während der Plenarsitzung und wünsche

ergiebige Beratungen in den Ausschüssen.

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Regieplan: Landtagspräsident/in 2.Beratung

Sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete, liebe Kolleginnen und Kollegen,

ich begrüße Sie zu unserer heutigen Plenardebatte. Ich rufe den ersten und einzigen

Tagesordnungspunkt auf:

„Zweite Beratung des von der Landesregierung eingebrachten Gesetzentwurfs

_________________________________________________________________________.“

Ich bitte die/den Vorsitzende/n des federführenden Ausschusses für ____________________

uns die Beschlussempfehlung des Ausschusses vorzutragen. Frau/Herr

___________________, Sie haben das Wort für vier Minuten.

[Rede]

Ich bitte nun die Fraktionen zur Aussprache über diesen Gesetzesentwurf. Für diese

Aussprache hat das Präsidium eine Redezeit von vier Minuten je Fraktion festgelegt. Zunächst

hat das Wort die/der Abgeordnete ________________ für die Fraktion der PCD.

[Rede]

Für die Fraktion der PÖD erteile ich nun das Wort der/dem Abgeordneten ________________.

[Rede]

Für die Fraktion der PSD erteile ich nun das Wort der/dem Abgeordneten ________________.

[Rede]

Für die Fraktion der PLD erteile ich nun das Wort der/dem Abgeordneten ________________.

[Rede]

Jetzt werden wir nacheinander über die vorliegenden Änderungsanträge aus den

Ausschüssen abstimmen. Sie können den Änderungsanträgen bzw. dem gesamten

Gesetzentwurf entweder zustimmen, ablehnen oder sich enthalten. Sie haben bei jedem

Änderungsantrag jeweils 1 Stimme. Beachten Sie die Visualisierung (Beamer).

[Siehe “Beschlussempfehlung federführender Ausschuss”: Änderungsanträge vorlesen].

Änderungsantrag der Fraktion ______ Wer stimmt für diesen Änderungsantrag? – Wer stimmt

dagegen? – Wer enthält sich?

Damit ist der Änderungsantrag (nicht) angenommen. [Dieses Verfahren für alle

Änderungsanträge wiederholen]

Nun kommen wir zur Abstimmung über das Gesetz in der vom federführenden Ausschuss

vorgelegten Form (inklusive der soeben angenommenen Änderungsanträge).

Wer stimmt für dieses Gesetz? – Wer stimmt dagegen? – Wer enthält sich?

Damit ist das Gesetz (nicht) angenommen.

Liebe Kolleginnen und Kollegen, hiermit beende ich die zweite Beratung des von der

Landesregierung eingebrachten Gesetzentwurfs ________________

_______________________________________.

Ich danke Ihnen allen herzlich für Ihr Engagement und Ihre Mitarbeit.

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Regieplan Fraktionssitzung

1. Fraktionssitzung (Dauer: ca. 40 Minuten)

Begrüßung und Einlesephase (10 min.)

Debatte über Gesetzentwurf (20 min.)

Erläuterung zum Regieplan

Formulierungsvorschlag

„………..“

benötigte Dokumente

„Meine sehr geehrten Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen. Ich darf Sie herzlich zu unserer Fraktionssitzung begrüßen. Heute werden wir über den

Gesetzesvorschlag:____________________________________________ debattieren.“

„Bitte lesen Sie sich nun alle wichtigen Unterlagen genau durch: Lesen Sie Ihre Rollenvorlage, die Position unserer Fraktion sowie den Gesetzentwurf durch“

„Zu allererst jedoch möchte ich um eine kleine Vorstellungsrunde bitten. Nennen Sie Ihren Namen und Ihre persönlichen Daten. Berichten Sie über Ihren Beruf und Ihr politisches Engagement. Machen Sie deutlich, was Ihnen in der Politik wichtig ist. Ich werde nun mit mir selbst beginnen.“

(Vorstellungsrunde)

„Liebe Fraktionskollegen, ich möchte mit Ihnen nun kurz den vorliegenden Gesetzesvorschlag beraten.“

(Sie nehmen sich das Szenario und den Gesetzesvorschlag zur Hand und lesen die wichtigsten Dinge laut vor).

„Unsere Partei hat zu diesem Thema folgende Grundsätze.“

(Sie berichten über ihre Fraktionsposition)

„Wir werden nun den vorliegenden Gesetzesvorschlag diskutieren.“

(Moderieren sie eine Diskussion)

„Wir müssen entscheiden, ob wir den Gesetzentwurf grundsätzlich ablehnen oder befürworten. Außerdem müssen wir uns Gedanken machen, ob wir Änderungen in den Landtag einbringen möchten.“

(Moderieren Sie eine Diskussion)

Gesetzentwurf

Szenario

Fraktionspositionen

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Aufteilung der Fraktion in Ausschüsse (5 min.)

● Lassen Sie den Ihrer Fraktion zugeteilten Posten einer/eines

_____________________________________________________________________

wählen.

Rednerin/Redner der Fraktion in Erster Beratung des Landtags (5 min.)

„Wir werden uns nun über die Aufteilung unserer Fraktion in die beiden Ausschüsse unterhalten, die über den vorliegenden Gesetzentwurf diskutieren werden. Bitte beraten Sie nun, wer in welchen Ausschuss geht und achten Sie auf eine gleichmäßige Verteilung.

Auch müssen wir nun den wichtigen Posten des

______________________________________________________________________________

wählen lassen. Wer möchte diesen Posten übernehmen?

(Abstimmung)

„Zum Ende der Fraktionssitzung werden wir nun eine Rednerin oder einen Redner bestimmen, der die Position unserer Fraktion in der anstehenden Landtagsdebatte vorträgt. Wer möchte diese Aufgabe übernehmen?

(Abstimmung)

Zudem sollte in beiden Ausschüssen jeweils kurz die Position unserer Fraktion zu den jeweiligen Aspekten des Gesetzentwurfes vorgestellt werden. Wer möchte diese Aufgabe übernehmen?

(Abstimmung)

„Ich bedanke mich für Ihre Mitarbeit und wünsche Ihnen viel Erfolg bei der anstehenden Plenardebatte und den Beratungen in den Ausschüssen.“

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2. Fraktionssitzung (Dauer: ca. 25 Minuten)

Begrüßung und Vorstellung der Ausschuss-Beratungen (10 min.)

Festlegung des Abstimmungsverhaltens der Fraktion (5 min.)

Weitere Änderungsanträge der Fraktion (5 min.)

Rednerin/Redner der Fraktion in Erster Beratung des Landtags (5 min.)

„Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich möchte Sie nun zu unserer zweiten Fraktionssitzung herzlich begrüßen. Ich bitte Sie, die Ergebnisse aus den Ausschusssitzungen vorzustellen.“

(Fraktionsmitglieder berichten aus den Ausschüssen)

„Lehnt Ihr Ausschuss den Gesetzesvorschlag ab oder stimmt er zu? Welche Änderungen wurden in den Ausschüssen beschlossen?“

(Moderieren Sie eine Diskussion)

Beschlussempfehlung der Ausschüsse

„Liebe Fraktionsmitglieder, in der nun folgenden Plenarsitzung wird endgültig über den Gesetzesvorschlag abgestimmt. Falls wir als Fraktion mit der Ausschuss-Empfehlung nicht zufrieden sind und noch weitere Änderungen vornehmen wollen, können wir das noch in der Zweiten Beratung tun. Ich möchte zunächst von Ihnen ein Stimmungsbild bekommen.

Sollen wir dem vorliegenden Gesetzesentwurf einschließlich der Beschlussempfehlung der Ausschüsse

1. zustimmen 2. ihn ablehnen 3. uns enthalten 4. zustimmen und noch weitere Änderungsanträge einbringen?“

(Holen Sie ein Stimmungsbild ein)

Liebe Fraktionsmitglieder, wir sollten darüber beraten, ob wir noch weitere Änderungen in den Landtag einbringen wollen. Denken Sie darüber nach, ob Ihre vorgeschlagenen Änderungen auch in den Ausschüssen beraten worden sind und Zustimmung gefunden haben. Sollte das nicht der Fall sein, können wir immer noch versuchen, diese Änderungen in die Zweite Beratung des Landtags aufzunehmen“.

(Moderieren Sie eine Diskussion)

„Zum Ende der Fraktionssitzung müssen wir noch eine Rednerin oder einen Redner bestimmen, der die Position unserer Fraktion in der anstehenden Landtagsdebatte vorträgt und eventuell unsere Änderungsanträge vorstellt. Wer möchte diese Aufgabe übernehmen?“

(Abstimmung)

„Ich bedanke mich für Ihre Mitarbeit und wünsche uns allen viel Erfolg bei der anstehenden finalen Abstimmung im Landtag“

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Regieplan Ausschusssitzung (federführender Ausschuss)

Dauer: ca. 45 Minuten

Begrüßung (5 min.)

Erläuterung zum Regieplan

Formulierungsvorschlag

„………..“ benötigte Dokumente

„Meine sehr geehrten Damen und Herren Mitglieder des Landtags, ich begrüße Sie herzlich zur Sitzung des Ausschusses für_________________________________________________. Heute beschäftigen wir uns mit dem Gesetzentwurf zum Thema ____________________________________________________

Wir sind in dieser Angelegenheit der federführende Ausschuss. Das bedeutet, dass wir einen Bericht an alle Mitglieder des Landtages abgeben werden. Dieser wird den anderen Abgeordneten dabei helfen, sich eine Meinung für die Abstimmung zu bilden. Unsere sogenannte Beschlussempfehlung wird aus einer Stellungnahme des mitberatenden Ausschusses sowie aus unseren Ergebnissen bestehen. Dazu werden zunächst alle Fraktionen ihre Positionen darstellen. Anschließend wird erst über mögliche Änderungsanträge diskutiert und dann auchüber diese abgestimmt.

Wir sind der Ausschuss für __________________________ und müssen uns bei diesem Gesetzesentwurf mit folgenden Aspekten des Themas beschäftigen:“

(Thematische Schwerpunkte aus Szenario vorlesen)

„Ich bitte nun die Fraktionen, nacheinander kurz ihre Positionen darzustellen. Wenn Sie Änderungswünsche zum Gesetzentwurf haben, stellen Sie diese dar.“

Szenario

Gesetzesentwurf

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Aussprache (20 min.):

Der stellvertretende Ausschussvorsitzende soll während der Debatte Notizen zu den

Positionen der Fraktionen machen

Machen Sie nach der Debatte eine 10-Minuten Pause. Warten Sie auf die Stellungnahme

des mitberatenden Ausschusses.

Abstimmung über Bericht des mitberatenden Ausschuss und Änderungen der Fraktionen (15

min)

„Nachdem nun die Fraktionen ihre Positionen vorgetragen haben, bitte ich Sie, zu den einzelnen Punkten Stellung zu nehmen. Bitte machen Sie deutlich, ob Sie den vorgeschlagenen Änderungsanträgen zustimmen oder begründen Sie Ihre Ablehnung. Die Redezeit pro Abgeordneter/Abgeordnetem beträgt 1 Minute. Bitte zeigen Sie Ihre Wortmeldung per Handzeichen an. Sie können sich auch mehrere Male zu Wort melden. Ich werde dazu eine Redeliste verfassen. Achten Sie bitte darauf, fair zu sein, und jede Rednerin und jeden Redner aussprechen zu lassen.

Gesetzentwurf

„Notizen Ausschussvorsitz“

„Willkommen zurück. In der Zwischenzeit habe ich die Stellungnahme des mitberatenden Ausschusses erhalten. Ich werde nun die Stellungnahme vorlesen:

________________________________________________________

„Möchten die Fraktionen sich dazu äußern?“

„Ich möchte nun ein Meinungsbild einholen: „Wer ist damit einverstanden, die Stellungnahme des mitberatenden Ausschusses mit in unsere Beschlussempfehlung aufzunehmen?“

Gesetzentwurf

Vorlage:

„Berichtsformular

mitberatender

Ausschuss“

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Abstimmung Überweisung an das Plenum (2. Min.)

„Wir werden nun darüber abstimmen, ob wir dem Landtag empfehlen, den Gesetzentwurf mit den soeben angenommenen Änderungen anzunehmen.“

„Ich bitte Sie nun um Handzeichen, wer dem zustimmt.“

(Auf deutliche Handzeichen abwarten und zählen)

„Gibt es Gegenstimmen? Gibt es Enthaltungen?“

„Damit ist diese Empfehlung (nicht) beschlossen.“

Gesetzentwurf

Vorlage:

Beschlussempfehlung

„Wir werden nun über die vorgebrachten Änderungsanträge der Fraktionen in unserem Ausschuss abstimmen. Ich werde die Änderungsanträge nach der Reihe vorlesen und dann zur Abstimmung bitten. Die Reihenfolge verläuft nach dem Zeitpunkt der Abgabe der Änderungsanträge. Jede/r Abgeordnete/r hat pro Änderungsantrag 1 Stimme. Ein Änderungsantrag ist angenommen, wenn ihm die einfache Mehrheit der Ausschussmitglieder zustimmt“.

(Änderungsantrag A laut vorlesen)

„Ich bitte Sie nun um Handzeichen, wer diesem Änderungsantrag zustimmt.“

(Auf deutliche Handzeichen warten und zählen)

„Gibt es Gegenstimmen? Gibt es Enthaltungen?“

„Damit ist Änderungsantrag A angenommen/abgelehnt“.

(Prozedur bis zum letzten Änderungsantrag wiederholen)

Gesetzentwurf

Vorlage: Beschlussempfehlung

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Abschluss (2 min.)

Bericht und Beschlussempfehlung (5 min. und bis zur Zweiten Beratung im Plenum

fertigstellen)

1. Verfassen Sie einen Bericht (Vorlage: Beschlussempfehlung), indem Sie die

Mehrheitsmeinung ihres Ausschuss zum Gesetzesentwurf notieren

(Zustimmung/Ablehnung des Vorschlages). Bauen Sie die Änderungsanträge ein, die

mehrheitlich von ihrem Ausschuss angenommen wurden.

2. Der mitberatende Ausschuss hat Ihnen als Vorsitzende/m des federführenden

Ausschusses seine Beschlüsse in der Pause überbringen. Nach der Pause haben

Sie über die Übernahme der Vorschläge des mitberatenden Ausschusses abstimmen

lassen. Wenn Ihr Ausschuss mehrheitlich dafür gestimmt hat, markieren Sie auf der

Vorlage „Berichtsformular mitberatender Ausschuss“ ANGENOMMEN und hängen

Sie das Formular ihrer Beschlussempfehlung an.

3. Der so zwischen dem federführenden Ausschuss und mitberatendem Ausschuss

verfasste Bericht stellt die Beschlussempfehlung zu einem Gesetzesentwurf dar. Er

ist die Grundlage für die spätere Abstimmung in der Zweiten Beratung des Landtags.

4. Als Vorsitzende/r des federführenden Ausschusses halten Sie in der anschließenden

Zweiten Beratung des Landtags eine ca. 4-minütige Rede zur Beschlussempfehlung

(Vorlage: “Rede im Landtag“).

„Wir sind nun zu einem Ergebnis gekommen und haben einen gemeinsamen Beschluss unseres Ausschusses zum vorliegenden Gesetzentwurf gefasst. Ich danke Ihnen herzlich für Ihre rege Mitarbeit. Ich bitte Sie nun, in ihrer zweiten Fraktionssitzung über unsere Diskussion und unsere Ergebnisse zu berichten. Die Beschlussempfehlung unseres Ausschusses werde ich dem Landtagspräsidenten für die endgültige Abstimmung in der Zweiten Beratung des Landtags übergeben.

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Regieplan Ausschusssitzung (mitberatender Ausschuss)

Dauer: ca. 45 Minuten

Begrüßung (5 min.)

Aussprache (20 min.):

Erläuterung zum Regieplan

Formulierungsvorschlag

„………..“ benötigte Dokumente

„Nachdem nun die Fraktionen ihre Positionen vorgetragen haben, bitte ich Sie, zu den einzelnen Punkten Stellung zu nehmen. Bitte machen Sie deutlich, ob Sie den vorgeschlagenen Änderungsanträgen zustimmen oder begründen Sie Ihre Ablehnung. Die Redezeit pro Abgeordneter/Abgeordnetem beträgt 1 Minute. Bitte zeigen Sie Ihre Wortmeldung per Handzeichen an. Sie können sich auch mehrere Male zu Wort melden. Ich werde dazu eine Redeliste verfassen. Achten Sie bitte, fair zu sein und jede Rednerin und jeden Redner aussprechen zu lassen.

Gesetzentwurf

„Notizen Ausschussvorsitz“

„Meine sehr geehrten Damen und Herren Mitglieder des Landtags, ich begrüße Sie herzlich zur Sitzung des Ausschusses für_________________________________________________. Heute beschäftigen wir uns mit dem Gesetzentwurf zum Thema ____________________________________________________

Wir sind bei dieser Angelegenheit der mitberatende Ausschuss und übergeben unsere Positionen an den federführenden Ausschuss. Dieser wird die endgültige Beschlussempfehlung für den Landtag verfassen. Dazu werden zunächst alle Fraktionen ihre Positionen darstellen. Anschließend wird erst über mögliche Änderungsanträge diskutiert und dann über diese abgestimmt.

Wir sind der Ausschuss ____________________________ und müssen uns bei diesem Gesetzesentwurf mit folgenden Einzelheiten beschäftigen:“

(Thematische Schwerpunkte aus Szenario vorlesen)

„Ich bitte nun die Fraktionen, nacheinander kurz ihre Positionen darzustellen. Wenn Sie Änderungswünsche zum Gesetzentwurf haben, stellen Sie diese dar.“

Szenario-Beschreibung

Gesetzesentwurf

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Abstimmung (15 min.)

Abschluss

„Wir werden nun über die vorgebrachten Änderungsanträge der Fraktionen abstimmen. Ich werde nun die Änderungsanträge nach der Reihe vorlesen und dann zur Abstimmung bitten. Die Reihenfolge verläuft nach dem Zeitpunkt der Abgabe der Änderungsanträge. Jede/r Abgeordnete/r hat pro Änderungsantrag 1 Stimme. Ein Änderungsantrag ist angenommen, wenn ihm die einfache Mehrheit der Ausschussmitglieder zustimmt“.

(Änderungsantrag A laut vorlesen)

„Ich bitte Sie nun um Handzeichen, wer diesem Änderungsantrag zustimmt.“

(Auf deutliche Handzeichen warten und zählen)

„Gibt es Gegenstimmen? Gibt es Enthaltungen?“

„Damit ist Änderungsantrag A angenommen/abgelehnt“.

( Prozedur bis zum letzten Änderungsantrag wiederholen)

Gesetzentwurf

Vorlage: „Berichtsformular mitberatender Ausschuss“

„Wir werden nun über den Vorschlag als Ganzes abstimmen. Der Ausschuss stimmt dem Vorschlag zu, wenn ihm mindestens eine einfache Mehrheit der Ausschussmitglieder zustimmt“.

„Ich bitte Sie nun um Handzeichen, wer diesem Gesetzentwurf zustimmt.“

(Auf deutliche Handzeichen warten und zählen)

„Gibt es Gegenstimmen? Gibt es Enthaltungen?“

„Damit ist der Gesetzentwurf von unserem Ausschuss angenommen/abgelehnt“.

Gesetzentwurf

Vorlage:

„Berichtsformular

mitberatender

Ausschuss“

„Wir sind nun zu einem Ergebnis gekommen und haben einen gemeinsamen Beschluss unseres mitberatenden Ausschusses zum vorliegenden Gesetzentwurf gefasst. Ich danke Ihnen herzlich für Ihre rege Mitarbeit. Ich bitte Sie nun, in ihrer zweiten Fraktionssitzung über unsere Diskussion und unsere Ergebnisse zu berichten. Die Beschlussempfehlung unseres mitberatenden Ausschusses werde ich nun dem federführenden Ausschuss übergeben. Danach findet die endgültige Abstimmung in der Zweiten Beratung des Landtags statt.“

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Vorlage „Rede im Landtag“

● Sie wurden von Ihrer Fraktion als Redner/in in der Plenardebatte bestimmt und haben eine

Redezeit von ca. 4 Minuten

● Schildern Sie die Position Ihrer Fraktion und machen Sie Ihre Argumente deutlich:

○ Stimmen Sie der Vorlage insgesamt eher zu oder lehnen Sie diese ab?

○ Wo liegen die Stärken bzw. Schwächen der Vorlage?

○ Haben Sie Änderungsvorschläge? Wenn ja, warum?

○ Warum ist das Gesetz in der von Ihnen angestrebten Version wichtig für das Land?

● Bedenken Sie, dass alle Plenardebatten öffentlich sind und Vertreter/innen der Presse

anwesend sind. Ihre Rede dient also vor allem dazu, die Öffentlichkeit von der Position Ihrer

Fraktion zu überzeugen

Strukturierungshilfe für das Vorbereiten und Halten von Reden

Um auch in kurzer Zeit eine Rede vorbereiten zu können und während dieser nicht den

Faden zu verlieren, ist eine gute Redestruktur wichtig. Dafür bietet sich folgende Gliederung

an:

1. Eigene Motivation

Warum ist dieses Thema wichtig und warum beschäftige gerade ich mich damit?

2. Situation

Kritik an aktueller Situation, bereitet Präsentation der eigenen Zielvorstellungen vor.

3. Ziel

Klare Ansage, was sich im Vergleich zur aktuellen Situation verändern soll.

4. Lösungsvorschlag

Wie kommt man von der aktuellen Situation zur angestrebten Zielvorstellung?

5. Appell

Abrunden der Rede durch kurzen und prägnanten Appell, der auch bisherige Zweifler

überzeugt.

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Frau Präsidentin / Herr Präsident des Landtags, meine Damen und Herren,

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Vorlage „Änderungsanträge“

Mit Änderungsanträgen können Sie versuchen, den vorliegenden Gesetzentwurf zu

verändern, falls Ihnen das im Ausschuss nicht gelungen ist. Als Oppositionsfraktion können

Sie mit Änderungsanträgen auch Schwachpunkte des Gesetzentwurfes

öffentlichkeitswirksam aufzeigen.

Formulieren Sie präzise, wie der vorliegende Entwurf in der von Ihnen geänderten Fassung

lauten soll.

Änderungsanträge der ________-Fraktion

Satz 1

Satz 1.1

Satz 1.2

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Satz 2

Satz 3

Mit kollegialen Grüßen

_______________________________________

(Fraktionsvorsitzende / Fraktionsvorsitzender)

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Vorlage „Notizen Ausschussvorsitz“

PCD

Partei der Christlichen Demokratie

PLD

Partei der Liberalen Demokratie

PSD

Partei der Sozialen Demokratie

PÖD

Partei für Ökologie und Demokratie

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66

PCD

Partei der Christlichen Demokratie

PLD

Partei der Liberalen Demokratie

PSD

Partei der Sozialen Demokratie

PÖD

Partei für Ökologie und Demokratie

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Vorlage „Beschlussempfehlung“

Der federführende Ausschuss für

__________________________________________________________________________

hat sich mit dem Gesetzesvorschlag über

__________________________________________________________________________

befasst.

Unter Rücksichtnahme der Ergebnisse des mitberatenden Ausschusses

für_______________________________________________________________________

schlagen wir vor,

Ο den Gesetzesvorschlag abzulehnen

Ο den Gesetzesvorschlag anzunehmen und keine Änderungen vorzunehmen

Ο den Gesetzesvorschlag in der folgenden Fassung anzunehmen:

Entwurf der Landesregierung Änderungen in der Ausschussfassung

Satz 1 Öffentliche und private

Tanzunterhaltungen wie z.B.

Partys in Diskotheken, Bars

oder in

Vereinsräumlichkeiten sind

an Allerheiligen, am

Allgemeinen Buß- und

Bettag, Volkstrauertag,

Totengedenktag und an den

Osterfeiertagen während des

ganzen Tages verboten.

Satz 1.1 Das Tanzverbot an den

Osterfeiertagen gilt von

Gründonnerstag 18:00 Uhr

bis Karsamstag 20:00 Uhr.

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Satz 1.2 Tanzveranstaltungen sind an

Allerheiligen, am

Allgemeinen Buß- und

Bettag, am Volkstrauertag

und am Totengedenktag von

03:00 Uhr bis 24:00 Uhr

verboten.

Satz 2 An allen anderen Sonntagen

oder gesetzlichen Feiertagen

sind die Tanzverbote

abgeschafft.

Satz 3 Die Vorschriften gelten

sowohl für öffentliche

Tanzveranstaltungen als

auch für

Tanzveranstaltungen von

Vereinen und

Privatpersonen. Ausnahmen

gibt es nicht.

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Vorlage „Stellungnahme des mitberatenden Ausschusses“

Satz (1) Position / Änderungsvorschlag:

Begründung:

Satz (1.1) Position / Änderungsvorschlag:

Begründung:

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Satz (1.2) Position / Änderungsvorschlag:

Begründung:

Satz (2) Position / Änderungsvorschlag:

Begründung:

Satz (3) Position / Änderungsvorschlag:

Begründung: