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EBDV WS2002 1 Planung, Entwicklung und Betrieb von Informationssystemen 2.1 Aufgabenbereiche

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EBDV WS2002 1

Planung, Entwicklungund Betrieb von Informationssystemen

2.1 Aufgabenbereiche

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2.1-2

Überblick

IS-Management

IS-Entwicklung und IS-Betrieb

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2.1-3

IS-Management

Tätigkeiten für• die Beschaffung,

• Entwicklung,

• und den Einsatz

von betrieblichen Informationssystemen• organisieren

• planen

• disponieren

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2.1-4

Aufgaben des IS-Managements

Architekturplanung

Integration

Einbindung in die Geschäftsführung

Einbindung der Fachbereiche

Dezentralisierung

Verbindung von Organisation und Informationssystem

Projektportfolio-Management

Änderungsmanagement

Umsetzung

[nach H. Österle, Uni St. Gallen]

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2.1-5

Von der IS-Planung zum IS-Projekt

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2.1-6

Tätigkeiten und Abläufe in derSystementwicklung und -wartung

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2.1-7

Phasen und Tätigkeiten im Rahmen der IS-Entwicklung

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Planung, Entwicklung und Betrieb vonInformationssystemen

2.2 Aufbau betrieblicher Informationssysteme

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2.1-9

Überblick

Grundlagen betrieblicher Informationssysteme• Rechnergestützte Informationssysteme• IS-Richtlinien

Softwaretechnische Aspekte• System-, Entwicklungs- und Anwendungssoftware• Standardsoftware und Individualsoftware• Softwarekomponenten• Einbindung von Altsystemen• Architektur von Komponentensystemen• Produktfamilienbasierte Softwareentwicklung• Kommerzielle Softwarekomponenten• Open-Source-Softwarekomponenten

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2.1-10

Aufbau betrieblicher Informationssysteme

Verteilungsaspekte• Client-Server-Architektur

• Verteilte Softwarekomponenten

• Mobile Softwarekomponenten

Sicherheitstechnische Aspekte• Sicherheitsdienste

• Verfahren zur Integrität

• Verfahren zur Authentifikation

• Verfahren zur Vertraulichkeit

• Elektronische Unterschriften

• Elektronische Ausweise (Zertifikate)

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2.1-11

Systemarchitektur

beschreibt• logische und physikalische Anordnung der Bausteine eines

komplexen Systems

• Beziehungen zwischen Bausteinen

liefert unterschiedliche Sichten auf das System, z.B.• physikalische Verteilung,

• semantische Beziehungen, usw.

Ziel: Die Beteiligten (z.B. Entwickler, Manager,Endbenutzer) sollen• gemeinsame Vision des Systems entwickeln

• System auf geeigneter Abstraktionsebene verstehen

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2.1-12

Informationssystem

Charakteristika / Definition• besteht aus Menschen und/oder Maschinen,

• die Information erzeugen und/oder benutzen

• und die durch Kommunikationsbeziehungen miteinanderverbunden sind

Ausprägungen nach Art der Kommunikationspartner

Mensch-Mensch Mensch-Maschine Maschine - Maschine

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2.1-13

Rechnergestützte, BetrieblicheInformationssysteme

betriebliches Informationssystem• unterstützt Leistungsprozesse und Austauschbeziehungen

innerhalb des Betriebs sowie zwischen Betrieb und Umwelt

rechnergestütztes IS (‚computer based informationsystem‘)

• Erfassung, Speicherung, Übertragung und/oder Transformationvon Information ist durch Einsatz von Informationstechnik(teilweise) automatisiert

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2.1-14

Schematische Darstellung eines modularaufgebauten IS

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2.1-15

[nach A.W. Scheer]

Aufbau eines CIM-Systems(Computer Integrated Manufacturing)

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2.1-16

Grundfragen bei der Gestaltung vonInformationssystemen

Wozu wird die Information gebraucht(Auswertungszweck)?

Wer (Sender) soll wen (Empfänger)über was (Inhalt, Genauigkeit) informieren?

Wann (Termine) soll informiert werden?

Wie (Art, Form, Methode, Weg)soll informiert werden?

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2.1-17

Ausprägungen von IS

[nach P. Mertens]

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2.1-18

Beispiel: Rechnergestütztes Bestellwesen in einem

Lebensmittelfilialbetrieb

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2.1-19

Klassifikation internerInformationssysteme

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2.1-20

Klassifikation außenwirksamerInformationssysteme

• Zwischenbetriebliche IS• Konsumenten-IS

• Marktplätze

www.autocentral.comwww.ebay.cometc.

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2.1-21

IS-Richtlinien

Ziel• Anwendungen unternehmensweit integriert nach einheitlichen

Vorgaben entwickeln oder beschaffen

unter Berücksichtigung• der Sicherstellung der Kommunikation zwischen den

Anwendungen

• des gleichartigen Erscheinungsbildes aus Benutzersicht

• der Einsatzmöglichkeit auf unterschiedlichen Plattformen(Hardware und Systemsoftware)

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2.1-22

Softwaretechnische Aspektevon IS

Arten von Software

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2.1-23

Standardsoftware und Individualsoftware

Standardsoftware (Standardprogramme, ‚packagedsoftware‘)

• fertige Programme, die auf Allgemeingültigkeit und mehrfacheNutzung hin ausgelegt sind

Individualsoftware (Individualprogramme, ‚customsoftware‘)

• Programme, die für Anwendungsfall eigens erstellt wurden undderen Eigenschaften im Allgemeinen an spezifisches sozialesund organisatorisches Umfeld angepasst sind

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2.1-24

Softwarekomponenten

Komponente (‚component‘)• Stück Software, das über wohldefinierte Schnittstelle (

‚interface‘) genau festgelegte Funktionen zur Verfügung stellt• sind wiederverwendbar (‚reusable‘)• können durch kompatible Komponenten (gleiche Schnittstelle,

gleiche Funktionalität) ersetzt werden

• sehr umfangreiche Komponente wird auch als Subsystembezeichnet

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2.1-25

Komponenten eines Softwaresystems

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2.1-26

Komponentenorienterte Systeme

Komponentenbasiertes System (‚component basedsystem‘)

• Softwaresystem, dessen Funktionalität auf klar abgrenzbareKomponenten verteilt wird, die jeweils eine bestimmteTeilfunktionalität zur Verfügung stellen.

monolithisches System (‚monolithic system‘)• System ist nicht durch Komponenten aufgebaut• „alles aus einem Guss“ (monolithisch)

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2.1-27

Einbindung von Altsystemen

Altsystem(‚legacy system‘)• Softwaresystem, das aus Sicht einer Neuentwicklung bereits

vorher vorhanden war, weiterhin verwendet werden soll, undsomit in neues Informationssystem integriert werden muss

Reengineering eines Altsystems• man versucht mit speziellen Methoden nachträglich

Dokumentation der Schnittstelle(n) und Einzelkomponenteneines Altsystems zu erstellen

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2.1-28

Architektur von Komponentensystemen

Architektur der Softwarekomponente• Beschreibung der Strukturen innerhalb einer Komponente• umfasst sowohl statischen Aufbau als auch dynamischen

(Laufzeit-) Beziehungen der verschiedenen Bestandteile

Kohäsion (‚cohesion‘)• Maß, in dem Elemente innerhalb einer Softwarekomponente

miteinander interagieren beziehungsweise miteinander verbundensind

Kopplung (‚coupling‘)• Ausmaß, in dem Komponente mit anderen Komponenten

interagiert

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2.1-29

Benutzungsdiagramme für Komponenten

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2.1-30

Software Frameworks

stellen wiederverwendbare Designs zur Verfügung

ein Design besteht aus vorgefertigten Komponentensowie Regeln für Interaktion der Komponenten

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2.1-31

Kommerzielle Softwarekomponenten

COTS-Komponenten (‚Commercial Off The Shelf‘)• kommerziell erwerbbare Softwarekomponenten

Black-Box-Komponente (‚black box component‘)• kein Zugriff auf Interna der Komponente (das Quellprogramm)

White-Box-Komponente (‚white box component‘)• interner Aufbau und Funktionsweise der Komponente sind

veränderbar

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2.1-32

Open-Source-Softwarekomponenten

Open-Source-Software• Quelltext für jedermann einsehbar und frei verfügbar• Vergabe der Rechte nach unterschiedlichen Lizenzmodellen

möglich (bez. Freiheitsgrade im Umgang mit Software undbezüglich Weiterverbreitung)

Beispiele• Betriebssystem Linux, Web Server Apache• GNU Public License (GPL)

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2.1-33

Vorteile von Open-Source-Software

Benutzer hat Zugriff auf Quellcode• Anpassung an Bedürfnisse oder Behebung von Fehlern prinzipiell möglich

SW wird nicht von einzelnen Unternehmen vermarktet• geringeres Risiko der Einschränkung der Verwendungsmöglichkeiten der

Software• Komponente kollaborativ durch Anwendergemeinde gepflegt• zukünftige Pflege und Weiterentwicklung nicht von einzelnen Unternehmen

abhängig

Open-Source-Software ist „White-Box“• Fehler werden mitunter schneller aufgedeckt und behoben• Funktionen prinzipiell von jedem begutachtbar und bei Bedarf deaktivierbar

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2.1-34

Verteilungsaspekte von IS

Client-Server-Architektur (‚client-server architecture‘)• kooperative Form der Informationsverarbeitung, bei der sich

ergänzende Softwarekomponenten auf unterschiedliche Rechneraufgeteilt werden

• Rechner sind über Rechnernetz verbunden

• einige Softwarekomponenten bieten Dienste an (‚server‘)

• anderen Komponenten (‚clients‘) nehmen diese bei Bedarf inAnspruch

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2.1-35

Zweistufige Client/Server-Architekturen

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2.1-36

Trend zur Dezentralisierung

Treibende Kräfte aus Technischer Sicht• Steigende Leistungsfähigkeit von Arbeitsplatzrechnern

• Verfügbarkeit von immer leistungsfähigeren undkostengünstigeren Netzverbindungen

• zunehmendes Angebot von (offenen) Kommunikationsstandardsund Standardsystemplattformen

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2.1-37

Trend zur Dezentralisierung

Treibende Kräfte aus ökonomischer Sicht

• veränderte Unternehmensstrukturen (Organisationsformen), die durchgängigeGeschäftsprozesse und eine Gliederung in tendenziell selbständig operierende,nach Märkten gegliederte Unternehmensbereiche aufweisen, und

• verstärkter Wunsch nach Integration bestehender PC-Insellösungen in dieglobale Unternehmensdatenverarbeitung

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2.1-38

Middleware

Mechanismen und Techniken, die dazu dienen, dieInteraktion zwischen getrennten Softwarekomponentenzu ermöglichen

stellt technische Infrastruktur zur Entwicklung verteilterAnwendungen bereit

ermöglicht dem Entwickler Konzentration aufUmsetzung der Anwendungslogik

BeispieleCORBA, RPC

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2.1-39

Mobile Softwarekomponenten

mobiler Code (‚mobile code‘)• Programmcode, der zwischen zwei Rechnern ausgetauscht wird,

und zumindest auf dem Zielrechner (in einer meisteingeschränkten Laufzeitumgebung) zur Ausführung gelangt

mobile Objekte (‚mobile object‘)• analog zu mobile code in objektorientierter Programmierung

Programmmigration (‚program migration‘)• „Wandern“ von Softwarekomponenten von Rechner zu Rechner

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2.1-40

RPC im Vergleich zumobilem Code

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2.1-41

Mobile Softwarekomponenten

mobiles Code-System (‚mobile code system‘ - MCS)

• stellt (Software-)Infrastruktur zur Verfügung, die dieVerwendung von mobilem Code in einem Rechnernetzermöglicht

• einzelne Rechnerknoten verfügen jeweils über bestimmteLaufzeitumgebung für mobilen Code

• Mobiler Code kann innerhalb des MCS migrieren und dessenDienste in Anspruch nehmen

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2.1-42

Mobile Softwareagenten

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2.1-43

Sicherheitstechnische Aspekte

Datensicherheit (‚data security‘)• beinhaltet die Verhinderung von Datenverlust, Datendiebstahl

und Datenverfälschung

• Durch vorbeugende Maßnahmen soll die jederzeitigeVollständigkeit und Korrektheit der Daten gewährleistet werden

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2.1-44

Schema für informations-

technische Sicherheitsdienste

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2.1-45

Sicherheitsdienste

Vertraulichkeit (‚confidentiality‘)• verhindern, dass geheime Information für unberechtigten Dritten

zugänglich wird

Datenintegrität (Unverändertheit, kurz: Integrität, ‚dataintegrity‘)

• garantieren, dass Daten in unveränderter Form (im„Originalzustand“) vorliegen

Authentifikation (‚authentication‘)• nachweisliche Identifikation eines Benutzers oder eines

Kommunikationspartners

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2.1-46

Sicherheitsdienste

Verfügbarkeit (‚availability‘)• Garantie, dass Dienste, die berechtigten Benutzer eines IS angeboten

werden, diesem auch stets zur Verfügung stehen

Datenauthentizität• nachweisliche Identifikation (Integrität und Herkunft) von Information

Nicht-Abstreitbarkeit (‚non-repudiation‘)• gewährleisten, dass Absender das Versenden einer Meldung ebenso

wenig abstreiten kann wie Empfänger den Erhalt einer Meldung

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2.1-47

Sicherheitsdienste

Zugriffskontrolle (‚access control‘)• basiert auf korrekter Authentifikation von Benutzern (und

Programmen)• befasst sich mit Autorisierung von Zugriffen, um jedem

Benutzer ausschließlich die Aktionen zu gewähren, welche ihmauf Grund seiner Legitimation erlaubt sind

Zurechenbarkeit (‚accountability‘)• baut auf Zugriffskontrolle und Nicht-Abstreitbarkeit auf• protokolliert, welche Benutzer welche Systemressourcen in

Anspruch genommen haben

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2.1-48

Verfahren zur Integrität

Hash-Funktionen• generieren aus beliebig vielen Daten wesentlich kürzeren (oft

128 oder 160 Bit) und eindeutigen Wert (Hash-Wert,Prüfziffer)

• sind nicht umkehrbar, d.h. erzeugter Hash-Wert lässt keineRückschlüsse auf ursprünglichen Daten zu

• Falls es nicht oder nur sehr schwer möglich ist zweiNachrichten mit selbem Hash-Wert zu generieren, handelt essich um eine sichere Hash-Funktion

• Prüfziffer, die durch sichere Hash-Funktion generiert wurde,heisst auch digitaler Fingerabdruck (‚message digest‘,‚message authentification code‘ – MAC)

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2.1-49

Verfahren zur Vertraulichkeit

Verschlüsselung (‚encryption‘)• eine im Klartext vorliegende Information wird nach einer

bestimmten Methode und unter Einbeziehung eines Schlüsselsin scheinbar sinnlose Zeichenfolge umgewandelt

• resultierende Zeichenfolge kann durch Anwendung des richtigenSchlüssels wiederum in Klartext zurück verwandelt werden

• Symmetrische Verfahen

• Ver- und Entschlüsselung mit selbem Schlüssel

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2.1-50

Funktionsweise asymmetrischerKryptographie-Verfahren

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2.1-51

Beispiel für asymmetrische Schlüssel

RSA-Verfahren (Rivest, Shamir, Adleman)

1. Buchstaben werden Zahlen zugeordnet: 01 für A, 02 für B,… und 26 für Zz.B. W I R T S C H A F T

23 09 18 20 19 03 08 01 06 202. Verschlüsselt Produkt zweier hinreichend großer Primzahlen (p und q)

z.B. n = 2773 (2773 = 47 × 59) und Primzahl e, die sich aus p, q und d (hier d=157)berechnen lässt: 1 = d × e mod (p–1) × (q–1), hier daher e = 17

3. Da zwei Buchstaben höchstens die Zahl 2626 (Z = 26) erzeugen können und 2626kleiner als 2773 ist, werden je zwei Buchstaben als Block zusammengefasst, z.B.2309, 1820, …, 1100

4. Blöcke werden mit Blockneu = Blockalt e mod n verschlüsselt

z.B. 2309 wird verschlüsselt zu 1717 = 230917 mod 2773

5. Entschlüsselt wird durch Blockneud mod n = Blockalt

z.B. 1717157 mod 2773 = 2309

http://www.rsasecurity.com/

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2.1-52

„Knacken“ des RSA-Verfahrens

Zahlen p, q und d sind geheim und lassen sich nur mit

sehr hohem Aufwand aus n und e berechnen

Stellen derZahl

Rechen-operationen

Rechenzeit(Annahme eineOperation = 10-6

Sekunden)

50 1,4 × 1010 3,9 Stunden

70 9,0 × 1012 104 Tage

100 2,3 × 1015 74 Jahre

200 1,2 × 1023 3,8 × 109 Jahre

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2.1-53

Weitere Verfahren zur Vertraulichkeit

Steganographische Verfahren• Verstecken von geheimer Information in Dateien mit

„unverdächtigem“ Inhalt

• zu übermittelnden geheimen Information werden z.B. in Bild-oder Musikdateien versteckt

• unbedeutende Daten der „Wirtsdatei“ – das so genannteHintergrundrauschen – wird durch geheime Information ersetzt

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2.1-54

Verfahren zur Authentifikation

Kenntnis eines Geheimnisses• Benutzer nennt bestimmtes zuvor vereinbartes Geheimnis

• Voraussetzungen

• nur berechtigte Personen soll/kann/darf Kenntnis desGeheimnisses haben und dieses nicht an unberechtigteweitergeben

• Geheimnis darf nicht leicht zu erraten sein

• Beispiel:

• Eingabe von Benutzerkennung und Passwörtern

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2.1-55

Verfahren zur Authentifikation

Besitz eines bestimmten Gegenstandes oder Dokumentes

• Voraussetzungen:

• nur berechtigte Benutzer sind im Besitz eines solchenGegenstandes und geben ihn nicht an unberechtigte weiter

• entsprechendes Duplikat nicht (oder nur schwer) herstellbar

• Beispiel:

• Chipkarten die von Kartenleser überprüft werden

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2.1-56

Verfahren zur Authentifikation

Körperliche Merkmale

(biometrische Authentifikationsverfahren)• bestimmte, nicht (beziehungsweise kaum) veränderliche und

schwer nachzubildende körperliche Merkmale eines Benutzerswerden mit zuvor gespeicherten Originaldaten verglichen.

• Beispiele:

• Fingerabdrücke, Netzhaut, ... abgetastet mit Sensor

• Stimmenanalyse

• Gesichtserkennung

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2.1-57

Elektronische Unterschriften

elektronische Unterschrift

(digitale Signatur, ‚digital signature‘)• kryptographisch geschützter Nachweis, dass eindeutig

identifizierter Benutzer einen Datenbereich (ein digitalesDokument) unterzeichnet hat

• ist ein mit einem privaten Signaturschlüssel erzeugtes Siegel füreinen Datenbereich, das mit Hilfe eines zugehörigenöffentlichen Schlüssel den Inhaber und die Unverfälschtheit derDaten erkennen lässt

• für digitale Signaturen nach Signaturgesetz muss öffentlicherSchlüssel aus Zertifikat einer anerkannten Zertifizierungsstelleentstammen

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2.1-58

Elektronische Ausweise (Zertifikate)

digitales Dokument

• von einer Zertifizierungsstelle digital signiert

• bestimmten öffentlichen Schlüssel (sowie weitere Information)eindeutig einer Person oder einer Organisation zuordnet

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2.1-59

Ausstellung eines digitalen Zertifikats

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EBDV WS2002 60

Planung, Entwicklung und Betrieb vonInformationssystemen

2.3 IS-Management

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2.1-61

Überblick

IS-Planung• Strategische, langfristige IS-Planung• IS-Architekturplanung• IS-Projektplanung

IS-Entwicklung• Übersicht über Phasenkonzepte• V-Modell

IS-Betrieb Behandlung unvorhergesehener Ereignisse

• Sicherheitsrisiken• Sicherheitsmanagement• Kapazitätsmanagement• Ausfallsmanagement• Umgang mit sensiblen Daten• Softwareschutz

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2.1-62

IS-Strategie undGesamtstrategie eines Betriebes

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2.1-63

IS-Planung

Die Informationssystemplanung ( information systemsplanning) umfasst die strategische, langfristige IS-Planung, das Aufstellen der IS-Architektur und die IS-Projektplanung.

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2.1-64

Schritte und Ergebnisse der SISP

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2.1-65

Strategische, langfristige IS-Planung

strategische Informationssystemplanung (SISP,strategic information systems planning)

• legt langfristig Gesamtkonzeption und Realisierung desgesamtbetrieblichen Informationssystems fest

• typischerweise für Planungshorizont von fünf bis zehn Jahrenausgelegt

• beschreibt Aufteilung des Gesamtsystems in selbständige,überschaubare Teilsysteme

• gibt globale Systemrichtlinien, Entwicklungsprioritäten undstufenweises Einführungs- beziehungsweiseUmstellungskonzept vor

• Ziel: möglichst reibungslose Integration in Gesamtsystem

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2.1-66

SISP, IS-Architektur und IS-Entwicklung

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2.1-67

Informationssystemarchitektur

Informationssystemarchitektur (information systemsarchitecture)

• gesamtheitliche Beschreibung der logischen Strukturen vonOrganisation, Applikationen, Datenbanken undKommunikationsbeziehungen

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2.1-68

Ziele bei der Erstellung einerIS-Architektur

Vertikale Integrität (Vollständigkeit):• IS müssen jene Betriebsziele unterstützen, die mit strategischen

Entscheidungen im Einklang stehen

Horizontale Integrität:• zentralisierte Infrastruktur zur Förderung der Synchronisation aller

Teilinformationssysteme

Verständlichkeit:• IS-Architektur muss für Entwickler und Manager gleichermaßen

leicht verständlich sein

Flexibilität:• IS-Architektur muss einfach zu benutzen, leicht anpassbar und

erweiterbar sein

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2.1-69

Methoden zur Beschreibungeiner IS-Architektur

Antwort u.a. auf folgende Fragen• Woraus bestehen Teile einer IS-Architektur im Detail?

• Wie beschreibt man Daten, Funktionen, Organisation undProzesse in einer Form, die für Manager, IS-Mitarbeiter undEndbenutzer verständlich ist?

• Wie schafft man Verbindungen zwischen Beschreibungen, wennman jede Sicht, also Daten, Funktionen und Organisation,separat darstellt?

hier exemplarisch am Beispiel von ARIS (Architekturintegrierter Informations-systeme)

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2.1-70

Architektur integrierter Informations-systeme (ARIS)

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2.1-71

Ausschnitt aus einem Organigramm

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2.1-72

Ausschnitt aus einemFunktionshierarchiebaum

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2.1-73

Ausschnitt aus einer eEPK

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2.1-74

[nach A.W. Scheer]

Sichten und Beschreibungsebenen vonARIS

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2.1-75

IS-Projektplanung

Projekt (project)• ist ein nicht routinemäßiges Vorhaben, das in seinen Zielen,

seinem Mitteleinsatz und seiner Terminierung abgegrenzt ist

• wird häufig von mehreren Mitarbeitern realisiert, die intemporärer Organisationseinheit, der so genanntenProjektgruppe, zusammenarbeiten

• Projektleiter koordiniert Aktivitäten der Mitglieder einerProjektgruppe und ist für Erfolg oder Misserfolg des Projektesverantwortlich

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2.1-76

IS-Projektportfolio

[Quelle: H. Österle]

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2.1-77

IS-Projektportfolio

IS-Projektportfolio (information systems projectportfolio)

• die Gesamtheit der IS-Projekte eines Fachbereichs

• Fachbereich hat die Aufgabe, die Gesamtheit der IS-Projekte zusteuern

• Ziele und Auswirkungen der Projekte zu bewerten,Prioritäten zu setzen und Ressourcen für ihre Durchführungbereitzustellen

• Durchführungsreihenfolge der Projekte wird anhand vonunternehmerischen Kriterien, Projektabhängigkeiten undverfügbaren Ressourcen bestimmt

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2.1-78

IS-Entwicklung

IS-Entwicklung (information systems development)• hat die Aufgabe, die in der IS-Planung erstellten Projektaufträge

umzusetzen, also Informationssysteme zu entwickelnbeziehungsweise einzuführen

• unter

• Einhaltung vorgegebener Termine und Kosten

• Erfüllung von Qualitätsstandards

• sukzessiver Weiterentwicklung der IS-Architektur

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2.1-79

Hauptaufgaben in SW-Entwicklungsprojekten

Management

Qualitätssicherung

Planung

EinführungWartung

Entwicklung

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2.1-80

kurze Begriffsklärung: Management

Allgemein: alle Tätigkeiten, die das ausführendeArbeiten im Projekt möglich machen, insbesondere dieVerwaltung und Koordination von• Abläufen, Aktivitäten, Personen, Ressourcen

zentrale Tätigkeiten:• Auswahl von Projekten• Projektplanung und Aufwandsschätzung• Auswahl von Personal• Überwachung des Projektfortschrittes• Überwachung der Einhaltung von Standards und Vorgaben• Projektreviews• Allokation von Ressourcen• Leitung• Präsentationen, Verfassen von Berichten

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2.1-81

(Jenny, Abb. 1.40, S. 62)

Projektmanagement

Gliederung

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2.1-82

kurze Begriffsklärung: Qualitätssicherung

Vorgabe:• Qualitätssicherungsplan

enthält Qualitätskriterien bzgl. des SW Prozesses und Produktes

zentrale Tätigkeiten:• Definition von Standards/Richtlinien zur Einhaltung• Überwachung der Einhaltung der Standards• Durchführung von Reviews• Evaluierung von Testberichten• Kontrolle der Verifikations- und Validierungsaktivitäten• ...

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2.1-83

(Balzert: Abb. 3.3-1,S. 446)

kurze Begriffsklärung: Qualitätssicherung

Fehler und deren Kosten

• Folgerung: Ziel der Qualitätssicherung: Erkennen und Beheben von Fehlernzum frühestmöglichen Zeitpunkt

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2.1-84

kurze Begriffsklärung: Planung

Anforderungsanalyse• vollständige Beschreibung des zu lösenden Problems

• Zieldefinition

• Beschreibung der Anforderungen von und an die Umgebung

Planung der Ressourcen• Personal, Sachmittel, Zeit, Finanzmittel

• Kosten/Nutzenanalysen

• Kapazitätsplanung

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2.1-85

kurze Begriffsklärung: Entwicklung

Design• Modell des zu liefernden Ergebnisses, das Anforderungen erfüllt

• liefert eine Systemspezifikation

Implementierung• korrekte Umsetzung der Spezifikation in Projektergebnis

• liefert das Projektergebnis

Test• Feststellen von Fehlern im Projektergebnis

• liefert einsatzfähiges Produkt

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2.1-86

kurze Begriffsklärung: Einführung

klassische Schulung der Betroffenen

aber auch• soziale Aspekte

• gesellschaftliche Aspekte

• Technologie-Folgenabschätzung

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2.1-87

(Sommerville Fig. 28.1, p.535)

kurze Begriffsklärung: Wartung

Wartung: Prozeß der Modifikation einesProgrammsystems nach dessen Übergabe undwährend dessen Verwendung;

Kategorien und deren perzentuelle Anteile an derWartung:

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2.1-88

kurze Begriffsklärung: Wartung

Perfektive Wartung (65%):• Änderungen, die das System verbessern, ohne dessen Funktionalität zu ändern;

Adaptive Wartung (18%):• Änderungen am System, die durch Änderungen der Systemumgebung

erforderlich werden;

Korrektive Wartung (17%):• Ausbesserungen von zuvor nicht entdeckten Fehlern

Wartungskosten: bis zu 2/3 der Lebenszykluskosten

Folgerungen:Wartung ist nicht vermeidbarWartbarkeit ist wichtiges Qualitätskriterium

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2.1-89

Wartung

zentrale Fragestellungen zur Wartung:• Kostenfaktoren

• Messen/Schätzen der Wartbarkeit

• Dynamik der Evolution von Programmen

• Konfigurationsmanagement

• Änderungsmanagement

• Versions- und Release Management

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2.1-90

Software-Lebenszyklus-Modell

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2.1-91

Wasserfall-Modell

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2.1-92

Spiral-Modell

[Boehm]

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2.1-93

IS-Betrieb

IS-Betrieb (systems management)• organisatorischen Maßnahmen, die Gewährleistung des

laufenden Betriebs des Informationssystems in dynamischerUmwelt sicherstellen

• Aspekte

• Behandlung unvorhergesehener Ereignisse

• Sicherheitsmanagement

• Kapazitätsmanagement

• Ausfallsmanagement

• Umgang mit Weitergabe sensibler Daten

• Softwareschutz

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2.1-94

Behandlungunvorhergesehener Ereignisse

Risiko (risk)• ein Zustand oder ein Ereignis, das mit einer bestimmten

Wahrscheinlichkeit eintritt und eine Gefährdung desProjekterfolgs bedeuten könnte

Risikomanagement (risk management)• umfasst eine große Menge von Tätigkeiten, die dazu beitragen

sollen, die Gefahr von Fehlentwicklungen zu vermindern

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2.1-95

Sicherheitsmanagement

Sicherheitsrisiken• Diebstahl und Zerstörung von Hardware• Unbefugter Zugriff• Menschliche Fehler• Computerviren

Maßnahmen• Zugriffsschutz• Zugriffskontrolle in Softwaresystemen• Zutrittsberechtigungen zur Absicherung von Gebäuden

und Geräten• Aufbau von Zertifizierungsinfrastrukturen

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2.1-96

Kapazitätsmanagement

Kapazitätsmanagement(capacity management)

• langfristige Planung benötigter Kapazitäten und dieBereitstellung notwendiger Ressourcen, um die Systembetriebin einer zufrieden stellenden Form aufrecht zu erhalten

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2.1-97

Ausfallsmanagement

Ausfallsmanagement (failure management)• Planen, Einführen, Testen und Implementieren von Aktivitäten,

die im Fehlerfall das Wiederherstellen von Systemen und Datenermöglichen

• alle Tätigkeiten zum Rückführen des Systems nach einemAusfall in den normalen Systemzustand

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Umgang mit sensiblen Daten

Datenschutz(data privacy; protection of data privacy)

• Gesamtheit der gesetzlichen und betrieblichen Maßnahmen zumSchutz der Rechte von Personen vor Verletzung derVertraulichkeit und zur Sicherheit des Informationshaushaltes

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2.1-99

Softwareschutz

Computerviren (computer virus)• schädliche Programme, die durch Wechseldatenträger und über

Rechnernetze verbreitet werden und sich selbständigvervielfältigen (replizieren) können

• Auswirkungen reichen von harmlosen (aber lästigen)Bildschirmanzeigen, über Ausspionieren von Dateninhalten undextensiven Ressourcenverbrauch hin bis zu vollständigemProgramm- und Datenverlust

Virenschutz