„Plattdeutsch ist eine Weltsprache!“ - HfK 2020

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Ganderkesee (mat). Die CDU-Landtags- fraktion hatte zu einer Podiumsdiskussion mit Fachleuten zum Thema „Die Orgelkul- tur in Niedersachsen – ein Erbe mit weltwei- ter Ausstrahlung“ (wir berichteten) eingela- den. Nach der grauen Theorie, stand am Ende die Praxis in Gestalt eines Konzerts an einer der Orgeln auf dem Programm. Man traf sich in der St. Cyprian- und Cor- neliuskirche zu einem Konzert an der dorti- gen Arp-Schnitger-Orgel mit dem an der Bremer Hochschule für Künste lehrenden Hans Davidsson. Er verband Konzert und verbale Orgelvorführung unter dem Aspekt „Was macht diese Schnitger-Orgel so schön“. Er stellte sie in einen Zusammen- hang zu den Orgeln der Region aus glei- cher Werkstatt, wies auf die idealen akusti- schen Bedingungen dieser Kirche hin, be- schrieb ihr „Leben“ seit ihrer Fertigstel- lung 1699 über Erweiterungen und Umbau- ten bis hin zur Restaurierung im Jahr 2005. Manche dieser Erläuterungen wird für die Zuhörer ein flüchtiger Eindruck geblie- ben sein. Wer verbindet schon eine Mixtur mit der Vorstellung eines Orgelregisters, dessen Obertonreichtum es zur Klang- krone einer Orgel macht. Was aber rüber- kam, war die unbedingte Nähe, die ein Or- ganist zu seinem Instrument herstellen kann, und die im Falle Hans Davidssons zu einem spürbar innigen Verhältnis, quasi zu einer künstlerischen Verliebtheit führen konnte. Dazu kam, dass der Programmzet- tel, der jeden Registerwechsel bis in die Taktzahlen vermerkte, sich als nützliche Hörhilfe erwies, wenn man sich denn in der Vielzahl der Registernamen und Abkürzun- gen zurecht gefunden hatte. Aber es ist dem Orgellaien schon hilf- reich, wenn er gleich im einleitenden „Prä- ludium A. 5. Vocum“ von Matthias Weck- mann mitlesen kann, dass nach fünf Tak- ten Rohrflöte und Waldflöte die rechte Hand des Organisten die Register „ge- dackt 8, Flöte 4, Spitzflöte 2“, die linke Hand „Rohrflöte 8“ und „Waldflöte 2“ zum Klingen bringt. Und das erst ab Takt 17 das Pedal mit seinen gewaltigen Subbass 16- und Principal 8-Registern aus den wuchti- gen Pedaltürmen an den Seiten des Orgel- prospekts erklingt. Davidsson hatte sein Programm mit Wer- ken aus vorbachscher Zeit (Weckmann, Jan Pieterszoon Sweelinck, Dietrich Buxte- hude, Georg Böhm) ganz auf die Demons- tration der beeindruckenden Klangfarbig- keit dieser Orgel ausgerichtet. Waren die Choralbearbeitungen des Pro- gramms schönste Gelegenheit zwischen Flötenzierlichkeit und Trompetenglanz die Soloregister zu präsentieren, so war das ab- schließende „Präludium und Fuge C-Dur“ von Georg Böhm ganz gemacht dazu, um die Pracht des vollen Werkes einer Orgel wie dieser zu zeigen. Ein Organist und die Beziehung zum Instrument Hans Davidsson verbindet in der St. Cyprian- und Corneliuskirche Konzert und Orgelvorführung

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Zur Person: Yared Dibaba ist bekannt ausdem Fernsehen: Unter anderen war er ge-meinsam mit Bettina Tietjen Gastgeber derbeliebten Talksendung „Die Tietjen und Di-baba“ (2007-2009) und moderiert aktuell„Mein Nachmittag“, „Die Welt op Platt“ oder„Land und Liebe“ (alles NDR). Zudem ist erals Radiomoderator tätig, führt bei Galas,Shows und Events durch den Abend – undzeigte auch schauspielerisches Talent, etwaan der Seite der legendären Heidi Kabel in„Die Ohnsorgs“. Geboren ist Dibaba in Äthio-pien, kam aber schon als Kind mit seinen El-tern nach Falkenburg. Heute lebt der 42-Jäh-rige mit seiner Frau und zwei Söhnen in Ham-burg. Mehr Infos unter www.yared.de.

Schönemoor. Der Orts - und Verkehrsver-ein sowie der Kameradschaftsbund Schöne-moor laden für Freitag, 4. November, alleInteressierten zur Veranstaltung „Plattdü-ütsch leevt“ ein. Sie startet im 19.30 Uhr im„Schönemoorer Dorfkrug“ und steht allenInteressierten offen. Neben Geschichtengibt es auch plattdeutsche Lieder, ebensowelche auf hochdeutsch. Der Eintritt istfrei, Tischreservierungen: 04221/ 40749.

Moderator Yared Dibaba, der Kindheit und Jugendin Falkenburg verbrachte, kehrt mit seinem neuenBuch zurück in die Gemeinde Ganderkesee. Vorseiner morgigen Lesung im Schulzentrum AmSteinacker sprach unser Mitarbeiter AlexanderSchmolke mit Dibaba über seine Schulzeit, dieHeimat in ihm selbst, über Ackerschnacker undVeermaster.

Frage: Moin Herr Dibaba, na, schon ängst-lich?Moin, Moin. Und warum sollte ich das sein?

Sie kehren morgen in Ihre alte Schule zu-rück, dazu hat nicht jeder Lust.So ganz Unrecht haben Sie nicht. Ich habedort erst die OS, später die Realschule be-sucht, und mich ehrlich gesagt schon einbisschen gequält. Traumatisiert bin ichaber sicher nicht von der Schule, und Angstvor der Rückkehr muss ich auch nicht ha-ben – schließlich bekomme ich morgen fürsVorlesen ja keine Note.

Dafür dürfte Ihr Publikum erwartungsfrohsein, worum geht’s in „Mien Welt blifftPlatt“?Um plattdeutsche Geschichten aus mei-nem Leben und über die vielen Begegnun-gen mit Plattsnackern aus aller Welt. Abund an gibt es Passagen, über die mandurchaus ein bisschen nachdenken darf,letztlich ist aber alles mit einer guten PriseHumor abgeschmeckt – zumindest habeich das versucht.

Wo auf der Welt haben Sie schon überallPlattsnacker getroffen?Am weitesten von Ganderkesee entferntwar wohl ein kleiner Ort 200 Kilometer süd-lich von Puerto Montt in Chile. Ich erinneremich an ein Zusammentreffen mit einemUreinwohner Paraguays. Mit ihm wollteich erst spanisch sprechen, dann englisch,beides klappte nicht so toll. Dann habe iches up Platt versucht – und siehe da, wir ver-standen uns ausgezeichnet! Der Mannhatte in einer Mennoniten-Siedlung gear-beitet und von deutschen Auswandererngelernt. Plattdeutsch ist eine Weltsprache!

Die aber nicht jeder spricht. Ließe sich einin Hochdeutsch verfasstes Buch nicht bes-ser verkaufen?Darüber habe ich nie nachgedacht, weil ichmich beim Schreiben gar nicht mit dem Ver-kaufsaspekt beschäftigt habe. Mir hat eseinfach Freude gemacht, auf Plattdeutschzu schreiben, mir Formulierungen einfal-len zu lassen, die richtigen Wörter zu fin-den. Apropos, wissen Sie, was ein Acker-schnacker ist?

Äh……das ist das plattdeutsche Wort für Handy!

Leider nicht von mir erfunden – aber istdoch viel treffender als der englische Be-griff, oder? Wie dem auch sei, mir geht esbei „Mien Welt blifft Platt“ nicht um einenBestseller, sondern darum, Menschen – ge-rade auch jüngere – zu motivieren, mit demPlattdeutschen in Kontakt zu treten.

Warum ist Ihnen das eigentlich wichtig?Es ist doch nur eine Sprache.„Nur“ stimmt nicht! Gerade im Zeitalterder Globalisierung ist es wichtig für dieMenschen, ein Stück Heimat in sich zu tra-gen. Sprache spielt in diesem Zusammen-hang eine sehr wichtige Rolle, ebenso wie

Essen oder Bräuche. Wenn man sich dieseStücke Heimat bewahrt, ist man meinerMeinung nach auch viel offener für andereKulturen, andere Menschen.

Daraus schließe ich, dass Sie Ihre beidenSöhne auch zu Plattsnackern machen.Zumindest mögen die beiden es gerne,wenn ich mit ihnen plattdeutsche Liedersinge! (Fängt an zu singen) „Ick hebb moleen Hamborger Veermaster sehn, to myhooday! De Masten so scheep as den Schip-per sein Been, to my hooday, hooday, ho!“.Das mögen die beiden Jungs besondersgerne.

Sie sind ja ein begabter Sänger.Na ja, ich singe tatsächlich in einer Band,habe schon Konzerte gegeben – und dabeidurchaus Applaus bekommen. Aber zumGlück läuft es mit der Moderation so gut,dass ich von der Musik nicht leben muss.

Jetzt beginnt erst einmal Ihre Lesetour.Und ich freue mich, dass es in meiner Hei-mat losgeht. In diesem Zusammenhangmöchte ich noch etwas loswerden: Vor kur-zem gab es ein Klassentreffen, an dem ichgerne teilgenommen hätte, aus Zeitgrün-den aber leider nicht konnte. Daher würdeich mich doppelt freuen, jetzt alte Freundeund Bekannte begrüßen zu dürfen. Also:Gerne vorbeikommen, dann können wirnach der Lesung noch ein bisschen überalte Zeiten schnacken – gerne up Platt!

Yared Dibaba liest morgen, 25. Oktober, ab 20Uhr in der Mensa des Schulzentrums Am Stein-acker aus seinem neuen Buch „Mien Welt blifftPlatt“ (96 Seiten, erschienen im Quickborn-Ver-lag, Preis 6,80 Euro). Vorverkauf-Karten für dieLesung erhalten Interessierte für acht Euro in derGanderkeseer Buchhandlung Förster, Im Knick 2.Sollten noch Tickets übrig sein, gibt es sie an derAbendkasse – das kann die Buchhandlung abernicht garantieren.

Delmenhorst. Im Frauenhaus Delmen-horst, Lahusenstraße 9, bietet eine Rechts-anwältin am Mittwoch, 26. Oktober, von 9und 10.30 Uhr eine kostenlose Rechtsbera-tung für Frauen zu Trennungs- und Schei-dungsfragen an. Anmeldung unter Telefon04221/968181.

Delmenhorst. Organisator Henry Grimmweist daraufhin, dass der für den 27. No-vember geplante Weihnachtsbasar aus-falle. Der neue Eigentümer des Jute-Cen-ters habe sich gegen die Ausrichtung an ei-nem Sonntag ausgesprochen.

Ganderkesee. Die Gemeinschaft Gander-keseer Vereine (GGV) kommt nach eige-nem Bekunden langsam in Fahrt und fie-bert wie die Gemeinde dem Faschingsauf-takt entgegen. „In der Gaststätte Witte inImmer, die bis auf den letzten Platz ausver-kauft ist“, teilt GGV-Sprecher Ralf Hütte-meyer mit. Ums Programm sowie das künf-tige Gefolge wird ein Geheimnis gemacht.

Ganderkesee. Wie kann ein HausbesitzerEnergieeinsparungen erreichen, ohne dasdie Kosten aus dem Ruder laufen? DieseFrage möchte die regioVHS beantworten:Durch die ganzheitliche Betrachtung derbestehenden Heizungsanlage können dieEnergiekosten gesenkt, und der Wohnkom-fort gesteigert werden. Wie, das erfahren In-teressierte für 7,50 Euro am Mittwoch, 2.November, ab 19 Uhr im Alten Rathaus.

Delmenhorst (cs). Harald Groth bleibt Vor-sitzender des Kreisverbands der Arbeiter-wohlfahrt (AWO) Delmenhorst – er wurdeauf der Kreiskonferenz ebenso wiederge-wählt wie die Vorstandsmitglieder JürgenSchulenberg (stellvertretender Vorsitzen-der), Eike Händel (Kassenwart) und Roswi-tha Ahrens-Groth (Schriftführerin).

Man habe auf vier Jahre Arbeit der AWOin Delmenhorst zurückgeblickt und Bilanzgezogen: In der Anzahl der Mitgliederhabe der Verband entgegen bundesweiterTrends um etwa zehn Prozent zulegen kön-nen, hieß es. Von den Mitgliedern engagier-ten sich gut 50 Frauen und Männer ehren-amtlich für die AWO. Begrüßt worden seiauch die Gründung einer Jugendgruppe.

Der wirtschaftliche Teil – die Vorstellungder Jahresabschlüsse – fiel zufriedenstel-lend aus: Es sei Vorstand und Geschäftsfüh-rung unter Leitung von Frank Oestermanngelungen, eine gute „schwarze Null“ zu er-wirtschaften, teilt der Kreisverband mit.

Yared Dibaba, hier bei einem früheren Büttenabend in Ganderkesee, liest am morgigen Dienstagim Schulzentrum Am Steinacker aus seinem Buch. FOTO: INGO MÖLLERS

Delmenhorst (cs). Die Polizei hat am frü-hen Sonntagmorgen gegen 4.15 Uhr „AmStadtwall“ eine Autofahrerin kontrolliert,die alkoholisiert war, wie die Beamten be-merkten. Laut Polizeibericht „pustete“ die23-Jährige 1,52 Promille, woraufhin sieeine Blutprobe abgeben musste, ihr Führer-schein einkassiert sowie ein Strafverfahrengegen sie eingeleitet wurde.

Einen weiteren Fall schildert die Polizeivon Sonnabendvormittag: Gegen 12 Uhrwar eine 53-jährige Frau mit ihrem Mofaauf der Düsternortstraße ohne Helm und inSchlangenlinien gefahren. Außerdemhabe sie unkontrolliert die Blinker betätigt,so die Polizei. Die Frau wies bei der Kon-trolle einen Atemalkoholwert von 1,97 Pro-mille. Auch gegen sie wurde ein Strafver-fahren eingeleitet.

Noch einiges mehr hatte offensichtlichein Radfahrer „getankt“, der ein paar Stun-den später, gegen 16.40 Uhr, auf der Witte-kindstraße von der Polizei angehaltenwurde. Der 35-jährige Delmenhorster sollvor der Kontrolle zwei Fußgänger fast um-gefahren haben. Er „pustete“ 3,19 Pro-mille.

ZU SCHEIDUNGSFRAGEN

Rechtsberatung im Frauenhaus

VON FRITZ HOPFGARTEN

Delmenhorst. Das Auf und Ab auf dem Öl-preismarkt – auf Gut Dauelsberg, der Sozia-len Heimstätte an der Syker Straße, musses niemanden kümmern. Denn dort wirdalle Energie, die die Einrichtung jahrein-jahraus benötigt, selbst produziert. Sei esElektrizität, sei es Wärme. „Gut Dauels-berg ist unabhängig von den Ölscheichs“,freut sich ein sichtlich zufriedener Heimlei-ter Helmut Blauth über eine Erfolgsge-schichte. Ein Besuch in Delmenhorsts Sozia-ler Heimstätte, die mit der Erzeugung nach-wachsender Energie auf dem Gutshof be-reits seit Jahren mit gutem Beispiel voran-geht.

„Die zurzeit 162 Personen, die sich alsHeimbewohner oder Arbeitskräfte hier auf-halten, benötigen natürlich warmes Was-ser zum Heizen und Waschen“, erzähltBlauth. Außerdem muss elektrischer Stromverschiedene Motoren drehen, Lampenleuchten lassen und Fernseher betreiben.Und das geschieht eben bereits seit Jahrenmit nachwachsender Energie.

Das 1884, vor über 125 Jahren, zur Sozia-len Heimstätte umgewidmete Gut habesich stets bemüht, Energie zu nutzen, diesich dort anbot, erklärt Blauth. Er verweist

aufs denkmalgeschützte Wasserrad am rau-schenden Pultern-Bach, das vor 100 Jahrendie Dreschmaschine antrieb. Heute werdeGetreide bereits beim Mähen auf demAcker gedroschen. Und da die Pultern nurzur dunklen Jahreszeit genügend Wasserführe, würde sie beim Antrieb eines Gene-rators nur rote Zahlen erzeugen. Die Milchder vielen Guts-Kühe dagegen werde in ei-nem Wärmetauscher gekühlt und dabei dieAbwärme genutzt – wie bereits seit Jahr-zehnten in der Landwirtschaft üblich.

Heute und hier aber ginge es um „nach-haltig“ – also quasi ewig – verfügbare Ener-gie. Und dafür habe sich Gut Dauelsberg ei-nen Wärmeerzeuger mit Holzhackschnit-zeln beschafft, der mit 250 Kilowatt in derRegion nur von der doppelt so großen An-lage von Wildeshausens Hotel „Gut Al-tona“ übertroffen werde, schildert derHeimleiter beim Rundgang. Der dänischeWärmekesseltyp sei seit Jahren erprobt.Die Schnitzel werden aus Kopfholz oderschwachem Nadelholz gewonnen, das ein

oder zwei Jahre im Freien trocknete. „Ar-beitsplätze für Menschen mit Beeinträchti-gungen haben wir damit geschaffen, dassdieses Abfallholz mit dem Häcksler einesLohnbetriebs zerkleinert und in unserendrei himmelhohen Silos gelagert wird“, er-gänzt Blauth. Von dort werde das Häcksel-gut zum Kessel befördert, sobald die gro-ßen Warmwasserspeicher nachgefüllt wer-den müssten. „Seit Jahren hat sich die deut-sche Waldfläche nicht mehr verkleinert,sondern vergrößert“, freut sich der Hobby-jäger darüber, dass stets genügend Roh-stoff für diesen Kessel nachwächst. Dieslasse die größte Kraftmaschine auf Gut Dau-elsberg auch ganz CO2-neutral und somitauch nachhaltig arbeiten.

Ein weiterer Energiespender ist dasBlockheizkraftwerk (BHKW) auf Rapsölba-sis. Es besitzt zwar nur ein Viertel der Leis-tungsfähigkeit vom Holzkessel, läuft aberkontinuierlich und produziert dadurch fastgleich viel Energie. Über ein Drittel davonfällt als elektrischer Strom an, der ins EWE-Netz gespeist wird, dem aber bei Bedarfwieder entnommen wird. Dass dabei dasLebensmittel Rapsöl vernichtet werde,habe ihm allerdings Bauchschmerzen be-reitet, bekennt Helmut Blauth, der auchMitglied der Synode ist. Die evangelische

Ethikkommission habe sich jedoch dafürentschieden, solche Anlagen als ethischvertretbar anzusehen. So könne er dasBlockheizkraftwerk „mit dem fantastischhohen Wirkungsgrad von 95 Prozent“ ver-treten – vor allem, da sich der Rapsölliefe-rant mit Zertifikat dafür verbürge, dass esaus nachhaltiger Produktion dieser Regionstammt.

Noch eine Energiequelle gibt es, auf dieBlauth stolz ist: „2004 statteten wir als erstein Delmenhorst ein Dach mit einer Solar-stromanlage mittels Photovoltaik aus“, er-zählt er. Heute sind bereits sechs Dächer inSüdlage damit versehen. „Unsere 60-Kilo-watt-Anlage gehört zu den Größeren in Del-menhorst.“ Sie liefert etwa 50000 Kilowatt-stunden Strom, und zusammen mit demBlockheizkraftwerk wird der gesamteStrombedarf von etwa 175000 Kilowatt-stunden abgedeckt. Der Strom aus derSonne wird mit 57 Cent pro Kilowattstundeverrechnet, der Preis über 20 Jahre garan-tiert. „Eine halbe Million KilowattstundenEnergie produzieren und verbrauchen wirauf Gut Dauelsberg insgesamt im Jahr, da-von etwa ein Drittel als elektrischen Strom.Das spart etwa 600 Tonnen CO2 pro Jahr“,rechnet Helmut Blauth vor und findet:„Eine ansehnliche Leistung.“

KEIN WEIHNACHTSBASAR

Markt in der Jute fällt aus

FASCHING

Auftakt ist ausverkauft

PLATTDÜÜTSCH LEEVT

Launiger Abend im Dorfkrug

GANZHEITLICHE HAUS-BETRACHTUNG

Senkung der Energiekosten

Ganderkesee (mat). Die CDU-Landtags-fraktion hatte zu einer Podiumsdiskussionmit Fachleuten zum Thema „Die Orgelkul-tur in Niedersachsen – ein Erbe mit weltwei-ter Ausstrahlung“ (wir berichteten) eingela-den. Nach der grauen Theorie, stand amEnde die Praxis in Gestalt eines Konzertsan einer der Orgeln auf dem Programm.

Man traf sich in der St. Cyprian- und Cor-neliuskirche zu einem Konzert an der dorti-gen Arp-Schnitger-Orgel mit dem an derBremer Hochschule für Künste lehrendenHans Davidsson. Er verband Konzert undverbale Orgelvorführung unter demAspekt „Was macht diese Schnitger-Orgelso schön“. Er stellte sie in einen Zusammen-hang zu den Orgeln der Region aus glei-cher Werkstatt, wies auf die idealen akusti-schen Bedingungen dieser Kirche hin, be-schrieb ihr „Leben“ seit ihrer Fertigstel-lung 1699 über Erweiterungen und Umbau-ten bis hin zur Restaurierung im Jahr 2005.

Manche dieser Erläuterungen wird fürdie Zuhörer ein flüchtiger Eindruck geblie-ben sein. Wer verbindet schon eine Mixturmit der Vorstellung eines Orgelregisters,dessen Obertonreichtum es zur Klang-krone einer Orgel macht. Was aber rüber-kam, war die unbedingte Nähe, die ein Or-ganist zu seinem Instrument herstellenkann, und die im Falle Hans Davidssons zueinem spürbar innigen Verhältnis, quasi zueiner künstlerischen Verliebtheit führenkonnte. Dazu kam, dass der Programmzet-tel, der jeden Registerwechsel bis in dieTaktzahlen vermerkte, sich als nützlicheHörhilfe erwies, wenn man sich denn in derVielzahl der Registernamen und Abkürzun-gen zurecht gefunden hatte.

Aber es ist dem Orgellaien schon hilf-reich, wenn er gleich im einleitenden „Prä-ludium A. 5. Vocum“ von Matthias Weck-mann mitlesen kann, dass nach fünf Tak-ten Rohrflöte und Waldflöte die rechte

Hand des Organisten die Register „ge-dackt 8, Flöte 4, Spitzflöte 2“, die linkeHand „Rohrflöte 8“ und „Waldflöte 2“ zumKlingen bringt. Und das erst ab Takt 17 dasPedal mit seinen gewaltigen Subbass 16-und Principal 8-Registern aus den wuchti-gen Pedaltürmen an den Seiten des Orgel-prospekts erklingt.

Davidsson hatte sein Programm mit Wer-ken aus vorbachscher Zeit (Weckmann,Jan Pieterszoon Sweelinck, Dietrich Buxte-hude, Georg Böhm) ganz auf die Demons-tration der beeindruckenden Klangfarbig-keit dieser Orgel ausgerichtet.

Waren die Choralbearbeitungen des Pro-gramms schönste Gelegenheit zwischenFlötenzierlichkeit und Trompetenglanz dieSoloregister zu präsentieren, so war das ab-schließende „Präludium und Fuge C-Dur“von Georg Böhm ganz gemacht dazu, umdie Pracht des vollen Werkes einer Orgelwie dieser zu zeigen.

Unabhängig von Energiekonzernen: Gut Dauelsberg produziert eigenen Strom

AlkoholisierteFahrer erwischt

Radfahrer hatte sogar 3,19 Promille

Harald Groth bleibtAWO-Vorsitzender

Heimleiter HelmuthBlauth freut sich übereine Erfolgsge-schichte – seit Jahrenwird auf dem Gutshof(im Hintergrund) alleEnergie, die die So-ziale Heimstätte be-nötigt, selbst produ-ziert. FOTO: INGO MÖLLERS

Ein Organist und die Beziehung zum InstrumentHans Davidsson verbindet in der St. Cyprian- und Corneliuskirche Konzert und Orgelvorführung

„Plattdeutsch ist eine Weltsprache!“Yared Dibaba liest aus seinem Buch „Mien Welt blifft Platt“ in seiner ehemaligen Schule in Ganderkesee

NACHRICHTEN IN KÜRZE

4 (W) 24. OKTOBER 2011M O N T A G

Landkreis Oldenburg / Delmenhorst

m.pajenkamp
Schreibmaschinentext
m.pajenkamp
Schreibmaschinentext
WK 24.10.11
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VON KARIN MAHLSTEDT

Osterholz. Ob neue Tore für den Fußball-platz oder eine Musikanlage für eine Tanz-gruppe – der Jugendbeirat Osterholz willmitbestimmen. Mit einem Poetry-Slam,Musik und Tanz unter dem Motto „Identi-tät“ hat er jetzt Werbung für die im Novem-ber anstehende Wahl gemacht. Mehr als100 Jugendliche kamen ins Haus im Park,wo auch der Jugendbeirat sich und seineAufgaben vorstellte – und Kandidatensuchte. Bis zum 5. November können sichInteressierte noch melden.

„Der Abend im Haus im Park ist sehr gutangekommen“, sagt Ken Yeboah Agye-mang, der noch dem stark geschrumpftenJugendbeirat angehört, der vor drei Jahrenohne Wahlen ins Leben gerufen wordenist.

Drei Jugendliche aus Osterholz wagtensich mit selbstgeschriebenen Texten aufdie Bühne. Der BürgerschaftsabgeordneteCindi Tuncel (Die Linke) riefdie Jugendlichen auf, sich zu en-gagieren. Auch OrtsamtsleiterUlrich Schlüter griff zum Mikro-fon. Die verbliebenen Mitglie-der des Jugendbeirates dank-ten beiden ebenso wie MarekKepinski, Leiter des Jugend-treffs Blockdiek, Yasar Kocasvom Alkoholfreien Jugendcaféin Tenever und Özgür Aydinvom Kinder- und JugendtreffSt. Petri für ihre Unterstützung.

Genau wie Morwari Latif,Duy Nguyen und Nalan Uysun,die seit Sommer auch für dieSPD dem Beirat Osterholz ange-hört, ist Ken Yeboah Agyemanglangsam zu alt für den Jugend-beirat. Ihre Nachfolger sollenvom 14. bis 26. November ge-wählt werden. Als Wahllokaledienen die Gesamtschule Bre-men Ost, die Oberschule Ko-blenzer Straße, die Albert-Ein-stein-Schule, die Waldorfschuleund das Ortsamt Osterholz.

In den zwei Wahl-Wochenwird es in jedem Wahllokalzwei Wahltage geben, pro Wo-che ein Wahltag in einem Wahl-lokal. Wahlberechtigt sind alleJugendlichen im Alter vonzwölf bis 21 Jahren aus demStadtteil Osterholz, die in dementsprechenden Ortsteil woh-nen oder zur Schule gehen.Auch die Kandidaten solltennicht älter als 21 Jahre sein.

Zehn so gewählte Jugendliche werden inden neuen Jugendbeirat einziehen. Dazukommen fünf Vertreter der Schulen undfünf Vertreter der Jugendeinrichtungen.Diese Einrichtungen bestimmen ihre Ver-treter selbst.

Die gewählten Vertreter der OsterholzerJugend sollen herausfinden, was die Ju-gendlichen im Stadtteil wollen, Veranstal-tungen organisieren und Projekte ins Le-ben rufen. 5000 Euro stehen ihnen dafürlaut Ken Yeboah Agyemang jedes Jahr zurVerfügung. „Und wir können auch Geldaus anderen Töpfen beantragen“, sagt er.Außerdem hat der Beirat Osterholz zuge-sagt, die Themen ernst zu nehmen, die derJugendbeirat an ihn heranträgt. Ob die Ju-gendlichen tatsächlich mitentscheiden kön-nen, steht laut Ken Yeboah Agyemangnoch nicht fest.

Auch in anderen Stadtteilen gibt es Ju-gendparlamente. Im „Viertelparlament“ re-den Jugendliche zwischen Bremen-Mitte

und Peterswerder in der Stadt-teilpolitik mit, äußern bei regel-mäßigen Treffen Meinungenund Vorschläge zu einem ge-meinsamen Leben im Stadtteil.Der Jugendbeirat Huchting hatnicht nur Mitsprache-, sondernauch Entscheidungsrechte. Erwird gerade wieder neu konstitu-iert. In Burglesum setzt sich einKinder- und Jugendbeirat fürdie Interessen der Kinder und Ju-gendlichen aller Altersstufenein.

Kandidaten für die Wahl zumJugendbeirat in Osterholz kön-nen sich bis zum 5. Novemberper E-Mail an [email protected], Post oder Face-book bewerben. Die verbliebe-nen Jugendbeiratsmitgliedersammeln Personenbeschreibun-gen und Beweggründe für dieKandidatur und erstellen eineBroschüre mit allen Kandidaten.

Am 7. November sollen dieKandidaten bekannt gegebenwerden. Die neuen Jugendbei-ratsmitglieder sollen dann am 5.Dezember feststehen. Für den 8.Dezember ist eine erste Sitzungdes neuen Gremiums geplant.Zukünftig soll alle zwei Jahreneu gewählt werden. Der BeiratOsterholz unterstützt die Wah-len.Weitere Informationen und Kontak-daten im Internet aufwww.Jugendbeirat-Osterholz.de

Altstadt (xkn). „Kein Pfad führt zurück“ lau-tet der Titel einer Lesung mit der Schau-spielerin und Autorin Maria Blumencron,die am Freitag, 28. Oktober, 19 Uhr, in derZentralbibliothek, Am Wall 201, zu Gastist. Blumencron stellt in ihrem Buch die Le-bensgeschichte von Chime Yangzom ausTibet vor, die auf der Flucht ihre Kindheitverlor und im Exil ein neues Leben fand.Mit dabei bei der Lesung ist Blumencrons ti-betische Adoptivtochter. Die Einführungspricht Holm Triesch von der Tibet Initia-tive Deutschland. Der Eintritt beträgt sie-ben Euro, ermäßigt fünf Euro.

Altstadt (xkn). Bei der nächsten Gesprächs-runde im „Salon halb 8“ heute, 24. Okto-ber, 19.30 Uhr im Kapitel 8, Domsheide 8,geht es um die Frage, ob steigender Druckfür Depressionen und Burnout verantwort-lich sind – oder ob die Gesundheits- undPharmaindustrie die vielen Krankenbraucht, um sich selbst zu erhalten. Immermehr Menschen benötigen Psychothera-pien oder gehen wegen psychischer Er-krankungen in den vorzeitigen Ruhestand.Der deutsche Sozialpsychiater Klaus Dör-ner provoziert: „Ein kleiner Teil des be-kannten Anstiegs psychischer Erkrankun-gen mag mit dem zunehmenden Leistungs-druck am Arbeitsplatz zusammenhängen.Der weitaus größere Teil ist kein wirklicherAnstieg, sondern hängt mit der aggressi-ven Werbung für Psychopharmaka zusam-men.“

Ohlenhof (xkn). In der Talk-Reihe„Schnack mit . . .“ erwartet ModeratorinChristine Renken am Dienstag, 25. Okto-ber, 15 Uhr, im Nachbarschaftshaus He-lene Kaisen, Beim Ohlenhof 10, WilhelmTacke. Der ehemalige Referent für Öffent-lichkeitsarbeit des Katholischen Gemeinde-verbandes widmet sich im Ruhestand nochintensiver der Geschichte Bremens und hatspannende Bremensien recherchiert. DerEintritt ist frei, fürs leibliche Wohl ist ge-sorgt.

ZENTRALBIBLIOTHEK

Maria Blumencron liest

GESPRÄCHSRUNDE IM KAPITEL 8

Ist Burnout oft gar nicht echt?

NACHBARSCHAFTSHAUS

Schnack mit . . . Wilhelm Tacke

Femi Amin sang vollerInbrunst seine Liebes-lieder.

VON SANDRA TÖBE

Altstadt. Erinnern – aufklären – begegnen,darum geht es in der neuen Dauerausstel-lung im Rosenak-Haus an der Kolping-straße oberhalb des Schnoors. Dort ist jetztdie Dokumentation im Keller des ehemali-gen jüdischen Gemeindehauses und der Sy-nagoge zu sehen. Gleichzeitig bittet derTrägerverein die Politik dringend um Un-terstützung, denn die Zukunft der Gedenk-stätte – nicht des Hauses selbst – ist noch im-mer nicht gesichert.

Das „Jüdische Gemeindeblatt Bremen“der Jahrgänge 1929 bis 1936 liegt aus. Das„Mitteilungsblatt der israelitischen Ge-meinde“ ist mit seinen Artikeln über denwachsenden Antisemitismus und die Ge-walt gegen Juden, Anzeigen der lokalenFirmen und Warenhäuser ein eindrucksvol-les Zeitdokument. Über eine Multimedia-station können Gäste beispielsweise amBildschirm die Lebenswege jüdischer Bre-merinnen und Bremer nachvollziehen.„Das Konzept ist so, dass wir in einem län-geren Prozess, manchmal bis zu einem hal-ben Jahr, mit den Schülerinnen und Schü-lern zum Thema jüdisches Leben in ihrem

Stadtteil arbeiten, und dass sie darüber er-fahren, was war eigentlich in ihrem Stadt-teil los, nämlich in der Umgebung, in dersie sich selbst bewegen“, erklärt CarolaKrüger, die das Projekt zusammen mit ihrerKollegin Sonja Sawitzki begleitet hat. Ju-gendliche haben in Schulprojekten auchdie Beiträge der Hörstation aufgenommen.

Herbert Goldschmidt etwa erzählt darinvon der Pogromnacht und von dem Kinder-transport, der dem damals Zwölfjährigendas Leben rettete. Das Haus in der Kolping-straße 7 (damals Gartenstraße) diente von1926 bis 1938 der jüdischen Gemeinde inBremen als Gemeindehaus. Das Nachbar-haus beherbergte seit 1876 die Synagoge.Beide Häuser wurden in der Nacht vom 9.auf den 10. November 1938 von SA-Leutenniedergebrannt, lediglich die Fundamenteblieben erhalten.

Nachdem es durch Aufrufe an die Politikund zahlreiche Spenden gelungen war,den Abriss des Hauses 2006 zu verhindern,ist das Gebäude wieder zu einer Anlauf-stelle geworden, mit einer Beratungsstelleund einer Kleiderkammer der Caritas, diegemeinsam mit dem Sozialdienst Katholi-scher Frauen Eigentümerin des Hauses ist,

und der davon unabhängigen Gedenk-stätte.

Speziell zur Vernissage präsentierte Eli-anna Renner ihre Ton- und Videoinstalla-tion „Vor Ort“. Die 2009 mit dem BremerFörderpreis für Bildende Kunst ausgezeich-nete Künstlerin wählt einen sehr persönli-chen Blick auf den Anti-Judaismus und An-tisemitismus. „,Vor Ort’ ist eine Installa-tion, die von einem Hörspiel begleitet, Frag-mente und Eindrücke aus einem Urlaubwiedergibt. Vor Ort stößt man immer wie-

der auf Geschichten, die nicht aus der eige-nen Biografie wegzudenken sind, konfron-tativ und lehrreich sein können, je nach-dem, wieweit wir sie zulassen“, sagt die ge-bürtige Schweizerin, die ihren Abschlussan der Hochschule für Künste in Bremen ge-macht hat und in der Hansestadt lebt. EineBesonderheit der Gedenkstätte sind diedrei Geocachings, moderne Schnitzeljag-den mit Navigationsgerät. „ Es ist ein ande-res Medium, um Schüler dazu zu bewegen,sich mit dieser Geschichte auch auseinan-derzusetzen“, sagt Carola Krüger. Und da-rum soll es auch in Zukunft gehen – wobeidie Finanzierung unsicher ist. „Im Momentblicken wir in eine mehr als ungewisse Zu-kunft“, sagt Dieter Fricke vom Vorstanddes Vereins Rosenak-Haus. Der Anfang seigemacht, „aber eben nur ein Anfang“. DerVerein braucht rund 40000 Euro im Jahr,für eine Halbtagsstelle und die Miete. EinHilferuf an die Politik hat einige Abgeord-nete dazu bewogen, mit privatem Geld dieArbeit der Gedenkstätte zumindest biszum Jahresende abzusichern. Dafür seiman sehr dankbar, sagt Fricke. „Aber wasuns fehlt, ist eine langfristige Perspektive.“Mehr unter www.rosenak-haus.de

Bahnhofsvorstadt (xkn). „Bremen machtUrlaub“ lautet der Titel eines Schmalfilm-abends mit Live-Musik, der am Mittwoch,26. Oktober, 20 Uhr, im City 46, Birken-straße 1, beginnt. Gezeigt werden an die-sem Abend im neuen City 46 elf Bremer Ur-laubsschmalfilm-Reisen. Dabei handelt essich um eine Auswahl von „klassischen“Bremer Urlaubszielen der 1960er Jahre –darunter der Gardasee, Spiekeroog, Hol-land, Travemünde, aber auch die heimi-sche Parzelle. Die bis zu sechs Minuten lan-gen Kurzfilme wurden für den Kinoabendneu montiert und geschnitten. Das Filmma-terial stammt aus dem Bremer Landesfilm-archiv. „The Holiday Art Orchester“ sorgtfür die stilgerechte Untermalung. EvelynGramel singt verjazzte Schlager aus den1960er Jahren und Evergreens.

„Vodou im Film“ lautet das Motto einerFilmreihe, die das Kino City 46 in der Bir-kenstraße seit Freitag in Kooperation mitdem Überseemuseum zeigt. Horrorfilm-Klassiker wie „Die Schlange im Regenbo-gen“ oder Dokumentarfilme wie „DivineHorsemen: The Living Gods of Haiti“zeichnen ein lebendiges Bild der filmi-schen Auseinandersetzungen mit Vodouund seinen Klischees. Die Filmreihe läuft,begleitend zur Vodou-Ausstellung imÜberseemuseum, bis März 2012. Die ge-nauen Uhrzeiten und Filmtitel sind zu fin-den auf der Internetseite www.uebersee-museum.de.

Auch David gab einen Rap zum Besten bei der Veranstaltung unter dem Motto „Identität“, mit demdie Osterholzer für die Wahl zum Jugendbeirat warben. FOTOS: PETRA STUBBE

Fotografien jüdischer Bremerinnen und Bremerin der Gedenkstätte. FOTO: SCHEITZ

Amir moderierte denAbend und rappteselbst mit.

Schmalfilmabendstartet mit MusikAuch Vodou-Filmreihe im Kino 46

Jugendbeirat wirbt mit Poetry-SlamVom 14. bis 26. November wird in Osterholz gewählt / Weitere Kandidaten können sich noch melden

Trägerverein braucht Geld für GedenkstätteIm Rosenak-Haus wurde trotz ungesicherter Zukunft eine neue Dauerausstellung eröffnet / Erinnerung an jüdisches Leben

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324. OKTOBER 2011M O N T A G

Stadtteil-Kurier

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WK 24.10.11
Page 3: „Plattdeutsch ist eine Weltsprache!“ - HfK 2020

Vegesack. Der Kulturbahnhof als Ort einerTour-Premiere – das kommt nicht alle Tagevor. Das Duo „wingenfelder : Wingenfel-der“ aus Hannover wählte die Location amam Freitagabend für ihr Auftaktkonzertaus. Die Brüder präsentierten sich erstmalsmit neuer Band im Rücken. Seite 3

St. Magnus. Fast sechseinhalb Jahrzehntesind seit der Einschulung 1947 ins Land ge-gangen, jetzt gab es ein Wiedersehen: Dieehemaligen Schüler der Grundschule ander Richthofenstraße in St. Magnus aus denKlassen 1 A und 1 B haben sich am Wochen-ende getroffen, um in Erinnerungen zuschwelgen. Seite 2

Vegesack. „Ausverkauft!“, strahlte MarcoBlöhe an der Kito-Kasse, „wieder mal!“ Un-ter dem rohen Dachgebälk des Speicherbo-dens drängte sich am Sonnabend erwar-tungsvoll das Publikum. Martin Buchholztrat mit seinem Programm „Hier stehe ich –ich kann auch anders“ auf. Seite 3

Vegesack (the). In der Nacht zu Sonn-abend hat die Polizei in Vegesack drei ju-gendliche Brandstifter im Alter von 15 bis16 Jahren gestellt. Sie hatten zuvor zweiContainer im Bereich des Aumunder Markt-platzes in Brand gesteckt. Zeugen, die mitihrem Auto auf dem Aumunder Marktplatzstanden, beobachteten das Geschehen. Alssie den Motor des Wagens starteten, flüch-teten die drei Täter zu Fuß. Während dieFlüchtigen die Georg-Gleistein-Straßeüberquerten, wurde eine Streifenwagenbe-satzung auf sie aufmerksam und nahm dieVerfolgung auf. Im Bereich Fährgrund wur-den die Tatverdächtigen gestellt. Bei derBefragung durch die Polizei gaben die Ju-gendlichen zu, kurz zuvor in der Weser-straße den Inhalt eines Mülleimers ange-zündet zu haben. Auch in einer dortigenBaustellentoilette hatten sie Feuer gelegt.

Blumenthal (pj). Im vierten Anlauf hat esgeklappt. Mit dem 2:1-Sieg gegen den SVEichede holte der Blumenthaler SV in derFußball-Regionalliga Nord der A-Juniorenseine ersten Heimzähler. Der Dreier beför-derte das Team des Trainergespanns Henn-ecke/Chaaban zudem von einem Abstiegs-rang ins Mittelfeld. Seite 6

VON JÜRGEN THEINER

Vegesack. Es wird laut am Sedanplatz,richtig laut sogar. Dann nämlich, wenn dieBauhandwerker mit einer großen Stahl-säge den Keller des Bürgerhauses auf-schneiden. Ende November soll es so weitsein, dann geht der Umbau des Veranstal-tungszentrums in die Vollen. Erste vorbe-reitende Arbeiten für das 8,2-Millionen-Projekt haben bereits begonnen.

Regelmäßige Besucher des Bürgerhau-ses haben das schon mitbekommen, istdoch der Eingang Sedanplatz seit einer gu-ten Woche gesperrt. Im Untergeschoss ha-ben Arbeiter mit der Demontage von Ver-kleidungen und Haustechnik begonnen.

Das anschließende Aufsägen der Fassadedient einem der wichtigsten Ziele, die mitder Generalüberholung des Bürgerhausesangestrebt werden: Es soll endlich Tages-licht ins Souterrain dringen, damit der Kin-derzirkus „Tohuwabohu“ dort künftig bes-sere Bedingungen für seinen Übungsbe-trieb vorfindet.

Voraussichtlich ab Dezember sind dannauch der große Saal und die angrenzendenBereiche geschlossen. Das Herzstück desGebäudes erhält eine bewegliche Bühneund im Deckenbereich flexible Traversenfür Scheinwerfer und Lautsprecher. Für dieVerbesserung der Akustik wurde eigensein Oldenburger Fachbüro konsultiert. DieSanierung und Modernisierung des Saalsmarkiert den zweiten Bauabschnitt, der imFrühsommer 2012 abgeschlossen seindürfte. Der Zeitplan des PlanungsbürosBruns + Hayungs sieht vor, dass danachvon Juni/Juli bis Oktober der Trakt derVolkshochschule an die Reihe kommt. DieBildungsstätte werde ihre Sommerferienentsprechend ausdehnen und deshalbauch kein Ausweichquartier benötigen,heißt es. In einem vierten Bauabschnitt sollabschließend bis Dezember 2012 das

zweite Obergeschoss mit seinen Seminar-räumen runderneuert werden. Das Früh-jahr 2013 haben die Architekten für die Ge-staltung der Außenbereiche eingeplant.Das Gesamtprogramm soll dann im Aprilabgeschlossen sein.

Nutzer werden einbezogenGegenüber den ursprünglichen Planungenhaben Bruns + Hayungs zuletzt noch zweiauffällige Veränderungen im Fassadenbe-reich vorgenommen. Der Frontbereich öff-net sich durch großzügigere Türen sehrviel stärker zum Sedanplatz hin. Im Oberge-schoss wird auf das Konterfei Gustav Heine-manns, des Namensgebers der Veranstal-tungsstätte, verzichtet.

Während der gesamten Bauzeit wird sichein Planungsteam, in dem diverse Nutzer-gruppen des Hauses vertreten sind, in14-tätigem Turnus treffen. „In diesemKreis kann immer über aktuelle Details ge-sprochen werden“, sagt Holger Franz, derfür den Bauherrn Immobilien Bremen mitam Tisch sitzt. „Da geht es dann beispiels-weise darum, ob da oder dort noch eineSchminkmöglichkeit für Künstler geschaf-fen wird und vielleicht an anderer Stelle et-was verzichtbar ist.“

Derweil hat das sogenannte „Freitagsate-lier“ der Hochschule für Künste ein neuesLogo des Bürgerhauses in Arbeit. Die Vor-schläge der Studenten sollen in Kürze vor-gestellt werden.

Keine Probleme sind nach Einschätzungder Projektträger bei der Einhaltung desKostenrahmens zu erwarten. Anders ge-sagt: Es soll am Sedanplatz kein zweites Fi-nanzdesaster nach Art des Stadthaustun-nels geben. „90 Prozent der Ausschreibun-gen sind abgeschlossen, und die Ergeb-nisse bewegen sich alle leicht unter der Kal-kulation“, ist von Franz zu erfahren.

Bei den Gesamtkosten gibt es indes eineoffene Position von rund 600000 Euro. Esgeht um Ausstattungsteile wie Bestuhlung,Podeste, Tresen und den Außenbereichdes Kinderzirkus. Im Kulturressort setztman darauf, diesen Betrag durch Spendenvon Nordbremer Bürgern zusammenbrin-gen zu können.

VEGESACK

Premiere im Kulturbahnhof

ST. MAGNUS

Eingeschult vor 64 Jahren

VEGESACK

Martin Buchholz im Kito

AN CONTAINERN GEZÜNDELT

Polizei fasst Brandstifter

SPORT

Erste Heimzähler für den BSV

Blumenthal (mes). Ende diesen Monatsstartet die Christusgemeinde Blumenthalvier Jugendabende für junge Leute zwi-schen 14 und 20 Jahren. Die Reihe unterdem Motto „Helloweek“ beginnt am Mon-tag, 31. Oktober, und endet am Donners-tag, 4. November. Treffen ist jeweils von19.30 Uhr bis 21 Uhr an der Cranzer Straße22. Am Freitag, 4. November, startet ab 20Uhr eine Jugendabend-Eröffnungspartyfür künftige Treffen. Johannes Müller, Ju-gendpastor aus Huchting, und Fabian Back-haus, Jugenddiakon aus der Vahr, bietenden Gästen ein gemeinsames Essen, Live-musik und Gesprächskreise.

Letzter Stand der Planungen für den Fassadenbereich: Das Bürgerhaus wird sich durch größere Türen stärker zum Sedanplatz hin öffnen. Davondürfte vor allem der Gastronomiebereich profitieren. GRAFIK: BRUNS + HAYUNGS ARCHITEKTEN

Vegesack (ulb). Der Verein Maritime Tradi-tion Vegesack Nautilus e.V. feiert im kom-menden Jahr sein 25-jähriges Bestehen –Anlass für einen bunten Veranstaltungsrei-gen, von denen einige eine gewisse Vor-laufzeit benötigen. Auftakt ist am 19. Mai2012 mit einer Pappbootregatta im Veges-acker Museumshaven. Dort kann jeder mit-machen, der schwimmen kann. SowohlGruppen als auch Einzelkämpfer sind will-kommen. Im Vorfeld sind einige Herausfor-derungen zu meistern.

Die Schwimmobjekte müssen aus Pa-pier, Pappe oder Karton gebaut werden.

Andere Materialien sind nicht zugelassen.Als Klebstoffe sind Kleister, Holzleim undandere ungiftige Klebstoffe erlaubt. Es dür-fen nur biologisch abbaubare Farben ver-wendet werden. Dekorative Elemente wiezum Beispiel Segel, Tauwerk oder Galions-figuren dürfen auch aus anderen Materia-lien bestehen, müssen aber abnehmbarsein. Falls Räume für den Bau fehlen, willsich der MTV Nautilus um Unterstützungbemühen. Die maximale Größe der Ge-fährte beträgt vier mal zwei Meter, sie dür-fen mit bis zu fünf Personen besetzt sein.Der Antrieb erfolgt durch Stechpaddel.

Beim Rennen soll eine Strecke von 25 Me-tern inklusive Wende gepaddelt werden,ohne dass der Schwimmkörper untergehtoder sich auflöst. Dabei ist zu bedenken,dass die schnellsten eventuell auch einenzweiten Rennlauf überstehen müssten,falls es zu einem Stechen kommen sollte.

Anmeldungen müssen bis zum 1. April2012 schriftlich an MTV Nautilus, Zum Al-ten Speicher 7, 28757 Bremen oder perE-Mail an [email protected] ge-schickt werden. Das Formular steht onlineunter www.mtv-nautilus.de bereit. Es kön-nen zwölf Mannschaften teilnehmen.

IN DIESER AUSGABEBürgerhaus wird zur GroßbaustelleHandwerker haben mit Demontage veralteter Haustechnik begonnen / Günstige Ausschreibungsergebnisse

Eine „Helloweek“für Jugendliche

Jubiläumsjahr startet mit PappbootregattaSchwimmobjekte müssen 25 Meter weit tragen / MTV Nautilus bittet um frühzeitige Anmeldung

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Page 4: „Plattdeutsch ist eine Weltsprache!“ - HfK 2020

VON HENDRIK WERNER

München·Bremen. Es war einmal – vorknapp 30 Jahren – ein kleiner grüner Dra-che namens Tabaluga. Den hatten so men-schenfreundliche Künstler wie der Illustra-tor Helme Heine und die Sänger Peter Maf-fay und Rolf Zuckowski entworfen, aufdass er anderen Menschen ein Wohlgefal-len sei – und ein nachhaltiger Lehrer. Weilder kleine grüne Drache mindestens somenschenfreundlich war wie seine Ersin-ner, stieß er überall auf Gegenliebe. Undsiehe: Tabaluga entwickelte sich zu einersehr erfolgreichen Marke. Dennoch gehter im kommenden Jahr letztmalig aufgroße Tournee – am 13. und 14. Dezember2012 gastiert er in Bremen.

Drei Millionen verkaufte Alben, 1,5 Mil-lionen Konzertkarten, Abermillionen geöff-nete Herzen kleiner und größerer Zuhörer.Das bisweilen balladesk drapierte „Rock-Märchen“ um eine zugleich wissbegierigeund verhalten naive Echse ist zu einer derstaunenswertesten Erfolgsgeschichten derdeutschsprachigen Musik avanciert.

Womöglich sollte man tatsächlich dannaufhören, wenn es am schönsten ist: So-eben ist der fünfte und dem Vernehmennach unwiderruflich letzte Teil der Dra-chen-Saga als CD erschienen – und hatprompt die Spitze der deutschen Album-Charts erklommen. Eine ausgedehnte Tour-nee schließt sich im kommenden Jahr an.In ihrem Mittelpunkt steht ein physiogno-misch wie stimmlich markanter Mann: Pe-ter Maffay (nebst Band und Schauspielen-semble). Der um die Zeit von Tabalugas Ge-burt vom Schmusebarden zum Rock-Sän-ger konvertierte Künstler hat das kindge-rechte Projekt mit nachdenklichen Erbau-ungsliedern wie „Nessaja“ („Ich wollte nieerwachsen sein, / Hab immer mich zurWehr gesetzt“) wesentlich geprägt.

Alles hat seine Zeit„Tabaluga und die Zeichen der Zeit“ lautetder Titel des zugleich jüngsten und ultimati-ven Streichs. Für die Präsentation des Al-bums und einen Ausblick auf die Tour sindin einem Münchener Kulturzentrum ganzgroße philosophische Geschütze aufgefah-ren worden: Statisten, die dort Uhren tra-gen, wo andere Menschen ihre Köpfe ha-ben, wuseln betont hektisch über das frü-here Fabrikgelände. Allgegenwärtig ist zu-dem ein Plakat, das über dem kleinen grü-nen Drachen einen sehr großen Schriftzugzeigt: „Alles hat seine Zeit“ steht da zu le-sen. Prediger 3, entsinnen sich die bibelfes-ten Gäste der Präsentation: „Alles hat seineZeit / und jegliches Vornehmen / unterdem Himmel seine Stunde. / Geborenwer-den hat seine Zeit, / und Sterben hat seineZeit; / Pflanzen hat seine Zeit, / und Ge-pflanztes ausreißen hat seine Zeit.“

Um eine Zeit des Abschiednehmens voneiner sympathischen und pädagogischwertvollen Figur namens Tabaluga geht esin dieser zwar etwas plakativen und dochanrührenden Inszenierung, aber auch umgrundsätzliche Aspekte der Zeit. Das zeigteindringlich der Auftritt des gewohnt zuge-wandten Peter Maffay („Liebe Freunde!“),der von der Sehnsucht nach erfüllter Zeit er-zählt und singt, aber auch von der Bedro-hung durch knappe Zeit, beschnittene Zeit,gestohlene Zeit. Gerade so, als stelle er andiesem Abend ein Gemeinschaftswerk ausden Federn der beiden philosophisch ge-stimmten Schriftsteller Marcel Proust („Aufder Suche nach der verlorenen Zeit“) undMichael Ende („Momo“ und die zeitdiebi-schen grauen Herren) vor.

Damit dieser maßvoll intellektuell unter-fütterte Auftritt nicht allzu schulmeisternd

anmutet, flankieren der drollige Dracheund weitere fabelhaft kostümierte Schau-spieler die hübsch bunt geratene Szenerie.Und wiederum darf die kleine grüne Krea-tur mal kolossale, mal kuriose Abenteuerbestehen, während sie koboldig und kobol-zend zur Weisheit letztem Ratschluss vorzu-dringen versucht.

Menschlich, allzu menschlichSo geht das schon seit 1983, als die ersteMission Tabaluga gleich eine umwegige„Reise zur Vernunft“ eintrug. Und wie esging und geht, so ist es gut, wahr, schön –und vor allem menschlich, allzu mensch-lich. Schließlich ist der kleine grüne Dra-che auch nur und immerhin eine Allegoriedes Strebens von Erwachsenen, sich Neu-gierde und Weltoffenheit jenes Kindes zubewahren, das sie einst waren.

Emotionaler Höhepunkt der an diesemAbend in München noch ausschnitthaftenRevue zum Album ist ein Duett von PeterMaffay mit der früheren Monrose-Sänge-rin Mandy Capristo, die kommendes Jahrmit der kleinen grünen Kultfigur und demRest des wohltemperierten Weltverbesse-rungsensembles auf Tour gehen wird:„Zeit hält nur in Träumen an“, singen innigdie 21-Jährige und der 62-Jährige, und werwollte ihnen da schon widersprechen?

Peter Maffay & Band & Ensemble: „Tabaluga unddie Zeichen der Zeit“. ÖVB-Arena. 13. und 14. De-zember 2012 (Zusatztermin). Karten im Vorver-kauf gibt es im Pressehaus des WESER-KURIER,in den regionalen Zeitungshäusern, im Internetunter www.weser-kurier.de oder telefonisch beiNordwest-Ticket unter 0421/3636 36.

VON PAUL HELLMICH

Bremen. Im Leben durchschnittlicher Me-dienkonsumenten ist irgendwann eine kriti-sche Masse an Material erreicht. „DieseSzene habe ich schon mal gesehen“, denkter dann. Oder: „Ha! Ich weiß, worauf das hi-nausläuft“. Dann fällt dem Zuschauer bei-spielsweise auf, dass Film-Polizisten an ih-rem letzten Arbeitstag besonders schlechteÜberlebenschancen haben. Vielleicht be-merkt er auch, dass Hollywood-Produktio-nen, die in Paris spielen, selten ohne Eiffel-turm auskommen, Filme über zerbrocheneLieben nie ohne große Gesten.

Auf der Website TV Tropes (tvtro-pes.org) werden unzählige solcher Mustergesammelt und Beispiele aufgelistet. DerBegriff „Tropes“ (auf gut Deutsch: Tropen)wurde aus der Literatur- und Sprachwissen-schaft übernommen. Im Englischen wird erneben seiner ursprünglichen Bedeutungauch als neutrale Bezeichnung für Kli-schees verwendet. Die Idee dahinter: Tro-pen als solche sind nichts Schlechtes. Siesind Erzählmuster und Stereotypen, die,richtig angewandt, Geschichten Spannungund Witz verleihen oder dem Publikum zu-verlässig bestimmte Informationen vermit-teln. Genau das ist der Fall, wenn mit ei-nem berühmten Bauwerk wie dem Eiffel-turm der Handlungsort angezeigt wird. Ein

etwas komplexeres Beispiel, dem gleichmehrere TV-Tropes-Artikel gewidmetsind, wäre die Bedeutung von Kostümfar-ben. Trägt ein Held wie Batman schwarz,hat er mit hoher Wahrscheinlichkeit einedunkle Seite. Helden in Weiß sind dagegenohne Fehler und unter Umständen sogarMessiasfiguren. Bei Schurken verhält essich fast umgekehrt: Da deutet weiß aufSelbstüberschätzung, Wahnsinn oder reli-giösen Fanatismus hin. Und so weiter. ZuKlischees entwickeln sich solche Tropenerst dann, wenn sie durchschaubar und da-durch sterbenslangweilig werden.

Wie die Online-Enzyklopädie Wikipediakann TV Tropes durch jeden Besucher er-weitert werden. Seit 2004 liefern Nutzeraus aller Welt Beispiele für Klischees undbenennen neue Muster. So stößt man in derDatenbank immer wieder auf Phänomene,die man bisher nicht wahrgenommen hat,die vielleicht noch nicht einmal in Handbü-chern für Drehbuchautoren oder in derFachliteratur erwähnt werden. Was ur-sprünglich nur als Sammlung von Musternin Fernsehserien gedacht war, beschäftigtsich inzwischen auch mit Filmen, Büchern,Comics und Computerspielen. Mitunterstößt man sogar auf Klischees, die „älter alsDreck“ sind, wie es die Seite ausdrückt. Da-mit sind Muster gemeint, die schon in derBibel oder bei antiken Dichtern auftau-chen. So können wir uns sicher sein, dassvermeintlich unbesiegbare Gegner – sei esGeorge Lucas’ Todesstern, die böse Hexedes Westens im „Zauberer von Oz“ oderGraf Dracula – eine Achillesferse haben.

Wer TV Tropes erkunden will, solltegute Englischkenntnisse mitbringen. Mitt-lerweile haben sich Freiwillige daran ge-macht, Einträge zu übersetzen, etwas mehrals 300 deutschsprachige Artikel gibt es be-reits. Gemessen an der Zahl englischspra-chiger Artikel verblasst diese Zahl jedoch.

Neben der Vielfalt und der Vernetzungder einzelnen Artikel macht auch der lo-

ckere Ton der Seite ihren Reiz aus. „Wirsind nicht Wikipedia. Wir sind verdammtweniger formell“, heißt es bereits in der Be-grüßung.

Leider können Streifzüge durch das Ar-chiv bisweilen unangenehme Nebenwir-kungen haben. Mit der Website lässt sichdeutlich mehr Zeit verbringen als ein pro-duktiver Tagesablauf erlaubt. Schlimmernoch: Durch einen TV-Tropes-geschärftenBlick läuft man Gefahr, Geschichten auto-matisch in ihre Bestandteile aufzulösen,ihre Mechanismen zu analysieren undnach Parallelen zu anderen Werken zu su-chen. Im Extremfall bleibt von einem span-nenden Film, einer lustigen Fernsehserieoder einem gruseligen Buch am Ende nurnoch das Gerüst.

Andere Websites können diese Entzau-berung sogar noch verstärken. Youtube-Vi-deos und Filmdatenbanken wie die Inter-net Movie Database (imdb.com) schulendas Auge für die Fehler der Regisseure,und Kameramänner. Bemerkt man zuver-lässig jeden Anschlussfehler, jedesCrewmitglied, das sich in einer Glas-scheibe spiegelt und jede wackelnde Ku-lisse, ist es um die eigentliche Geschichteendgültig geschehen. Dem Internet-ge-schädigten Filmfan bleibt dann nur noch zuüben, die neugewonnenen Analysefähig-keiten bei Bedarf abzuschalten.

REDAKTION KULTURTelefon 0421 / 36 71 38 60

Fax 0421 / 36 71 10 14Mail: [email protected]

Ein Konzert gibt Cello-Sound Bremenheute um 18 Uhr unter der Leitung von Ale-xander Baillie in St. Ansgarii.

Bob Mintzer und die HfK-Bigband gebenam Sonntag um 20 Uhr in der Hochschulefür Künste, Dechanatstraße, ein Konzert.

Die Autoren Thomas Lehr und Bernd Grei-ner haben Bücher verfasst, die sich mit denAnschlägen vom 11. September 2001 be-schäftigen. Am Sonntag um 20 Uhr lesensie im Literaturcafé Ambiente, Osterdeich69a, daraus vor.

Der Künstler Stephan Fritsch spricht amSonntag um 11 Uhr in der Galerie Gavriel,Am Wall 178, in seiner Ausstellung überseine Arbeit.

Eine Ausstellung über Kunst und Krank-heit im Zeitalter der Nervosität wird amSonntag um 16 Uhr in der Galerie im Park,Klinikum Ost, eröffnet (bis 18. März).

Sieh da“, sagt Frau Dr. B., „schon wie-der ein Jahr vorbei.“ Es ist aber nichtso, dass wir ihr, in vorauseilendem sai-

sonalen Eifer, schon wieder Weihnachtsge-bäck auf den Tisch neben dem Wochen-endsofa gestellt hätten. Ihre Bemerkungbezieht sich vielmehr auf ein Buch, dasalle Jahre wieder auf diesem Tisch liegt,eine Lektüre, die wir an herbstlichen Ta-gen längst nicht mehr missen möchten: Ro-bert Neumanns Roman „Oktoberreise miteiner Geliebten“.

„Wird die Geschichte überhaupt nochverlegt?“, fragt Frau Dr. B., die sie eigent-lich nur vom alljährlichen bei uns Herum-liegen kennt.

Wir haben das natürlich längst gegoo-gelt und dabei herausgefunden, dass Neu-manns 1970 erschienenes Buch zwar langenicht mehr neu herausgegeben wurde, an-tiquarisch aber bei Amazon durchaus nochvertrieben wird. Das billigste Taschen-buch sogar „ab EUR 0,01“. Drollig aller-dings, wie sich der Untertitel im Rahmeneines digitalisierten Ramschhandels verän-dert hat. War dies ursprünglich noch „einaltmodischer Roman“ gewesen, so ist erbei Amazon jetzt wahlweise auch als „einaltrömischer Roman“ zu haben.

„Na“, sagt Frau Dr. B., „für alte Römerhast du dich doch noch nie interessiert. FürOktoberreisen mit jungen Geliebten aller-dings schon eher, wenn ich mich richtig er-innere. Und um was geht es in dem Buchwirklich?“

Um Letzteres natürlich. Wobei wir dieGeschichte aber vor allem deshalb immerwieder gern lesen, weil die darin auftre-tende junge Geliebte zuweilen ebensofrech und forsch zu formulieren weiß wie –unser reizender Wochenendgast!

„Meinst du mich?“, fragt Frau Dr. B. undnimmt einen ebenso frechen wie forschenSchluck Veuve Clicquot. „Nenn’ mal einBeispiel, bitte!“

Gern – so scherzt etwa die junge Ge-liebte über Christoph Columbus: „Der mitdem Ei, nicht? Was keiner lösen konnte.Aber er – glatt durchgehauen mit demSchwert.“

„Wär’ ich jetzt nicht unbedingt drauf ge-kommen“, sagt Frau Dr. B. „Aber ich binja auch deine Erfindung, nicht die von Ro-bert Neumann.“

Superheld mit dunkler Seite: Batman (hierChristian Bale in „Batman Begins“). FOTO: DPA

Stimmen ein Hohelied auf die kindliche Wissbegierde an: Tabaluga, flankiert von den Sängern Peter Maffay und Mandy Capristo. FOTO: DPA

VON PETER GROTH

Bremen. Die Geschichte des Domchors inder ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts istGegenstand einer Untersuchung des ander Hochschule für Künste lehrenden Mu-sikwissenschaftlers Professor Michael Zy-wietz. Diese umfangreiche Forschungsar-beit wird jetzt von Domkantor Tobias Gra-venhorst durch eine Reihe von Konzertenflankiert, die sich der zwischen 1933 und1945 entstandenen Chor- und Sakralmusikwidmen. Vom 3. bis 20. November wird esunter dem Titel „Spiegelungen“ vier Kon-zerte und begleitende Vorträge geben.

Dass der Bremer Dom und sein Chor inden 20er- und 30er-Jahren zu den Zentrender deutschen Kirchenmusik gehörten,steht für Michael Zywietz außer Frage. Die

Rolle der Dommusik ab 1933 bis 1945 ist da-gegen weniger eindeutig, weil die Quellen-lage ziemlich diffus ist und viele Unterla-gen nicht mehr in Archiven aufzufinden wa-ren. Gleichwohl wird Michael Zywietz am3. November um 20 Uhr im Chorsaal desDom-Kapitelhauses den Stand seiner For-schungen zur Geschichte der Kirchenmu-sik am Dom darstellen.

Am 3. November eröffnet Domkantor To-bias Gravenhorst überdies die Reihe „Spie-gelungen“. Um 19 Uhr stellen der Domchorund die Kammersinfonie Bremen Chor-werke von Hugo Distler, Rudolf Mauersber-ger und Paul Hindemith vor, die zwischen1933 und 1945 entstanden. Deutsche Orgel-musik dieser Jahre von Hindemith, Pep-ping, Distler und anderen spielt WolfgangBaumgratz am 10. November, Kompositio-

nen von verfolgten Musikern wie ArnoldSchönberg und Victor Ullmann erklingenam 17. November. Ausführende sind Cle-mens Löschmann (Rezitation) und HilgerKespohl (Orgel).

Höhepunkt und zugleich Abschluss derReihe ist ein Konzert mit zwei zentralenWerken zum Ende des Zweiten Weltkriegs.Zum Gedenken an die Opfer der Gewalt-herrschaft werden Vokalsolisten, der Dom-chor und die Bremer Philharmoniker am20. November um 20 Uhr im Dom ArnoldSchönbergs Kantate „Ein Überlebender inWarschau“ und das Oratorium „In TerraPax“ von Frank Martin aufführen. Für die-ses Konzert gibt es am 17. November um 20Uhr im Chorsaal eine Einführung von Pro-fessor Nico Schalz, Ute Schalz-Laurenzeund Tobias Gravenhorst.

Basel·Weimar (wk). Die Klassik StiftungWeimar ist bei einer Versteigerung derSchiller-Handschrift „Ode an die Freude“in Basel leer ausgegangen. Die kürzlich inPrivatbesitz entdeckte Reinschrift sei beider Versteigerung des Berliner Auktions-hauses Stargardt in Basel für eine halbe Mil-lion Schweizer Franken (rund 407000Euro) an einen anderen Bieter gegangen,teilte die Klassik Stiftung gestern mit. DieKlassik Stiftung hatte sich ebenfalls Hoff-nungen auf den Erwerb gemacht – und ex-tra dafür bei Privatpersonen und Freundes-gesellschaften um Spenden gebeten. DasGoethe- und Schiller-Archiv besitzt einigeder wenigen erhaltenen Manuskripte vonSchillers Hand, darunter das unvollendeteDrama „Demetrius“. Friedrich Schiller(1759-1805) hatte seine Manuskripte nor-malerweise nach dem Druck vernichtet.

Pécs (wk). In einem Festakt hat die Univer-sität Pécs (Ungarn) gestern dem deutschenKulturstaatsminister Bernd Neumann dieWürde eines „Doctor et Professor HonorisCausa“ verliehen. In einem Vortrag aus An-lass der Verleihung unterstrich Neumannden Stellenwert der deutsch-ungarischenKulturbeziehungen und die Bedeutung un-garischer Kulturschaffender für Europa.Stimmen wie die des Schriftstellers GyörgyKonrád oder jene des bei der diesjährigenBerlinale ausgezeichneten FilmregisseursBéla Tarr besäßen auch in Deutschland Ge-wicht. Es sei „vor dem Hintergrund des eu-ropäischen Kulturraumes von Symbolkraft,dass Pécs und Orte des Ruhrgebiets 2010Kulturhauptstädte Europas waren“, sagteNeumann. In ihrer Begründung für die Ver-leihung des Ehrentitels an Neumann be-tonte die Universität die Erfolge des vomBeauftragten der Bundesregierung für Kul-tur und Medien geförderten Stiftungslehr-stuhls für Deutsche Geschichte und Kulturim südöstlichen Mitteleuropa. Dessen Bei-trag zur Erforschung und Wissensvermitt-lung über das Zusammenleben der Ethnienim Donauraum – zumal mit Blick auf die Un-garndeutschen – sowie zur Geschichte derdeutsch-ungarischen Beziehungen sei weg-weisend.

Kleiner Drache, große PhilosophiePeter Maffay beendet mit „Tabaluga und die Zeichen der Zeit“ sein Projekt / Bremer Auftritte im Dezember 2012

In Gesten nichts Neues: Wie das Internet Film-Klischees bündelt

Im Zentrum der deutschen KirchenmusikVorträge und eine Konzertreihe widmen sich der Geschichte des Bremer Doms und seines Chors

407000 Euro fürSchiller-Manuskript

Akademischer Titelfür Bernd Neumann

KULTURNOTIZEN

PAPIERSTAU

Alle Jahre wiederVON RAINER MAMMEN

20 22. OKTOBER 2011S O N N A B E N D

Kultur

m.pajenkamp
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WK 22.10.11
Page 5: „Plattdeutsch ist eine Weltsprache!“ - HfK 2020

NWZ online, 22.10.11

Neue Zielgruppen sollen Kulturschatz retten

Arp-Schnitger-Orgeln Rund 100 Besucher bei Podiumsdiskussion in Ganderkesee

GANDERKESEE - In der Kirche steht sie verborgen auf der Empore. Wer sie sehen möchte, muss

sich umdrehen und den Hals recken: die Orgel. In den Fokus gerückt wurde das Instrument

hingegen am Freitag in der Gemeinde Ganderkesee. Dort widmete die CDU-Landtagsfraktion der

niedersächsischen Orgelkultur zusammen mit der Arp-Schnitger-Gesellschaft den gesamten

Nachmittag.

Vor rund 100 Zuschauern diskutierten Hans Davidsson (Orgelprofessor an der Hochschule für

Künste in Bremen und Vorsitzender der Arp-Schnitger-Gesellschaft), Michael Brandt (Vorsitzender

des Fördervereins NOMINE), Annette Schwandner (Abteilungsleiterin Kultur im Niedersächsischen

Ministerium für Wissenschaft und Kultur), Thomas Meyer-Bauer (Orgelsachverständiger der Ev.-

Luth. Kirche in Oldenburg) und Hendrik Ahrend (Orgelbaumeister) über das kulturelle Erbe der Arp-

Schnitger-Orgeln.

Längst nicht alle der rund 200 Schnitger-Orgeln befänden sich in einem wünschenswerten Zustand,

beschrieb Horst Hollmann, freier Journalist und Moderator der Diskussion, die großen

Herausforderungen, mit denen Kirchengemeinden, Politik und Kulturförderer konfrontiert seien.

Konsens zwischen allen Diskussionsteilnehmern bestand über den wohl einzigen Weg, wie der

Kulturschatz Orgel langfristig bewahrt werden könne: Angesichts einer steigenden Zahl von

Kirchenaustritten müssten sowohl für die Finanzierung als auch die Nutzung der Orgeln neue

Zielgruppen erschlossen werden.

Auf die Theorie folgte am Freitag die Praxis. Im Anschluss an die Diskussion fiel der Fokus auf ein

bereits sorgsam restauriertes Werk des berühmten Orgelbaumeisters aus der Wesermarsch: die

Arp-Schnitger-Orgel in der Ganderkeseer St.-Cyprian- und-Corneliuskirche, die Hans Davidsson in

einem 45-minütigen Konzert zum Klingen brachte.

Page 6: „Plattdeutsch ist eine Weltsprache!“ - HfK 2020

Osterfeuerberg (hoe). Im Herbstferienpro-gramm vom Waller Umweltpädagogik Pro-jekt (Wupp) gibt es noch freie Plätze. VonMontag, 24. Oktober, bis Freitag, 28. Okto-ber, treffen sich interessierte Kinder ab sie-ben Jahren jeweils von 9.30 bis 12.30 Uhrauf dem Naturerlebnisgelände am Hagen-weg/ Ecke Fleetstraße. Hier basteln die Kin-der Laternen, spielen Kürbis-Rugby und er-mitteln den Kürbiskönig bei der Herbst-Ral-lye. Die Teilnahmegebühr beträgt 20 Euro.Anmeldungen sollten noch heute, 20. Okto-ber, per E-Mail unter [email protected] oder auch unter der Telefonnum-mer 0157/88651288 eingehen.

Walle (xsi). Eine 60 bis 80 Kilometer langeRadtour bietet der ADFC (AllgemeinerDeutscher Fahrrad-Club) am Sonntag, 23.Oktober, an. Neben Besichtigungen oderspeziellen Events steht dabei die Gesellig-keit bei Kaffee und Kuchen im Mittelpunkt.Die Teilnahme kostet ohne Verpflegungfünf Euro, für ADFC-Mitglieder zwei Euro.Start ist um 11 Uhr am Waller Ring 141. Wei-tere Informationen gibt es bei Sylvia undRonald Scheib, entweder unter Telefon3962575 oder im Internet unter derAdresse www.radtouren-bremen.de

Walle (xsi). Der Sozialarbeiter und Famili-entherapeut Günther Jader hält am Don-nerstag, 27. Oktober, von 19 bis 21 Uhr imHaus der Familie Walle, Dünenstraße 2-4,den Vortrag „Kommunikation mit der Kin-desmutter“ mit anschließender Diskussionüber das Streitthema Sorgerecht von Ge-schiedenen oder in Trennung Lebenden.Die Veranstaltung richtet sich an Väter inTrennungs- und Scheidungssituationen.Der Eintritt kostet drei Euro. Anmeldungbis zum 25. Oktober unter 3618284 [email protected].

Walle·Steintor (xja). In einem Elterntrai-ning für Alleinerziehende greift das Hausder Familie Mitte im Fehrfeld 7 schwierigeSituationen aus dem Familienalltag aufund erarbeitet zusammen mit den Teilneh-mern Lösungen. Das Training beginnt amMontag, 31. Oktober, von 15.30 bis 18.30Uhr und erstreckt sich über sieben Ter-mine. Die Teilnahme kostet 20 Euro. Kin-derbetreuung ist möglich. Anmeldungennehmen das Haus der Familie Walle unterTelefon 3618284 und Mitte unter Telefon703937 entgegen.

Walle (hoe). Die Pädagogin, Gewerkschaf-terin und Kabarettistin Gabi-Grete Keller-hoff ist am heutigen Donnerstag, 20. Okto-ber, von 20.08 Uhr bis 21 Uhr zu Gast imwestendRadio. Kellerhoff spielte Theaterund initiierte ab 1986 betriebliche Kultur-und Kabarett-Gruppen. Am Donnerstagspricht sie mit dem Moderator Windy Jacobüber die Anfänge der Kulturwerkstatt„westend“. Außerdem gibt es ein Inter-view mit dem Autor und Fotografen IlkerMaga zu seiner Foto-Ausstellung „Du hastMacht“, die am Freitag, 28. Oktober, um 19Uhr im westend, Waller Heerstraße 294, er-öffnet wird. Zu hören ist das sogenanntewestendRADIO über die Frequenzen 92,5MHz Antenne; 101,85 MHz Kabel oderwww.radioweser.tv.

VON ELINA HOEPKEN

Walle. Neuer Boden, neue Möbel, neueLampen, neue Wände: Im Café Klatsch ander Stuhmer Straße hat sich in den letztenvier Wochen einiges getan. Nach derRundum-Erneuerung konnte jetzt die Wie-dereröffnung des Treffs an der Helgolan-der Straße gefeiert werden.

Gleich zwei Bänder musste die Teamlei-terin Martine Küsel bei der Eröffnungsfeierder neu gestalteten Räumlichkeiten der Ta-gesstätte West durchschneiden. „Das rot-weiße Absperrband steht für die Bauphase,die nun beendet ist, und das rote Band fürden Beginn einer neuen Ära hier im CaféKlatsch“, erklärt Küsel. Vier Wochen langhatte die Tagesstätte West Asyl in der Ka-pelle der Emanuel-Gemeinde gefunden,damit der Betrieb, wenn auch einge-schränkt, weiterlaufen konnte. In dieserZeit wurde in der 80 Quadratmeter großenTagesstätte alles auf den Kopf gestellt: DieWände wurden gestrichen, der Fußbodenerneuert und auch ein neues Mobiliarwurde angeschafft. „Die Renovierung war

bitter nötig“, sagt Elsbeth Lorenz, Leiterinder Tagesstätte West. „Wir hatten Möbel,die teilweise noch zu unserer ersten Aus-stattung gehörten, und das ist fast 30 Jahreher.“

Der Umbau der Räumlichkeiten war derAbschluss einer sechsjährigen Renovie-rungszeit im Café Klatsch. „Wir mussten indieser Zeit das Haus instand setzen und ha-ben die Küche neu gestaltet“, berichtet Lo-renz. In der letzten Zeit hat das CaféKlatsch also eine Menge Veränderungendurchgemacht. „Ich bin gespannt, wie dieganzen Neuerungen bei unseren Besu-chern ankommen“, sagt Lorenz kurz vorder Eröffnung.

„Zu viele Veränderungen sind ja teil-weise auch schwierig.“ Doch diese Sorgewar völlig unberechtigt. Begeistert wurdendie frisch renovierten Räumlichkeiten vonvielen neugierigen Besuchern begutach-tet. „Ich war überwältigt, als ich das ersteMal reingekommen bin“, sagt die Besuche-rin Ewa Tuszynska. „Das Café Klatsch istjetzt zu einem Café erster Klasse gewor-den.“

Besonders begeistert waren die Besuche-rinnen und Besucher von dem wohnlichenAmbiente, was nun in der Tagesstätteherrscht. „Man fühlt sich hier wie im eige-nen Wohnzimmer“, findet Carola Ahmed,eine der Besucherinnen. „Alles ist so schöneingerichtet und liebevoll dekoriert.“

Ein kleines Problem bringt die große Ver-änderung aber doch mit sich. „Früher hatteman hier schon seinen festen Platz“, erklärtFrau Kröger, die regelmäßig zum Essen insCafé Klatsch kommt. „Jetzt muss jeder erstwieder seinen neuen Lieblingsplatz fin-den.“ Doch da werden die meisten imneuen Café Klatsch wohl schnell fündigwerden.

VON ANNE GERLING

Osterfeuerberg. Endlich: Nach erfolgreichbestandener Testphase konnten Kinderund Eltern jetzt gemeinsam mit dem Amtfür Soziale Dienste den kürzlich neu gestal-teten Spielplatz an der Auguststraße – deneinzigen Spielplatz im Waller Osterfeuer-bergviertel – offiziell einweihen. Und dasehemals triste Areal, auf dem bis vor weni-gen Monaten nur noch wenige verfallendeSpielgeräte herumstanden, ist tatsächlichkaum mehr wiederzuerkennen.

Viel Sand, Wasser zum Matschen, einBerg mit Kriechröhre, eine Nestschaukelund ein Kletterturm mit Tunnelrutsche: Diemeisten Wünsche der an der Planung betei-ligten Kinder aus dem Quartier konntenbei der Neugestaltung tatsächlich verwirk-licht werden, auch wenn der Platz am Endenicht auch noch für das gewünschte Fuß-ballfeld ausreichte. Planerin Silke Danne-mann hat die Kinder aber stattdessen mit ei-nem Spielgeräte-Novum überrascht: DieGurtwippe kombiniert Sprung- und Hüpf-bewegungen wie auf dem Trampolin mit

dem Wippen. „Das ist ein Gerät, das auchein bisschen herausfordernd ist“,schwärmt die Diplomingenieurin, „denn esgeht bei Bewegung ja auch um Herausfor-derungen.“ Dannemann war bei der Gestal-tung der knapp 2000 Quadratmeter großenFläche vor allem eines wichtig: „Der Platzist ja eher ein langer Schlauch. Ich wollteda aber nicht lauter einzelne Bereiche ha-ben, sondern alle als Inseln anlegen, dieüber einen Schlangenweg miteinander ver-bunden sind. Auf dem kann auch BobbyCar gefahren werden.“

„Es gibt hier kaum Spielgeräte aus demKatalog“, freute sich bei der Eröffnung desPlatzes Wolfgang Bulling, Initiativberaterbeim Amt für Soziale Dienste, denn: Dieeinzelnen Spielgeräte hat Künstler OlafJörg in Absprache mit Dannemann extrafür diesen Platz angefertigt. Unter anderemauch mit einem unter Bäumen verstecktengemütlichen hölzernen Tipi und einemebenfalls aus Holz gemachten Sonnendachhat er der Fläche ein unverwechselbaresÄußeres gegeben.

Auf dem neu gestalteten Spielplatz istnun wieder richtig viel los, denn bei denKindern aus der Nachbarschaft kommendie neuen Spielgeräte sehr gut an. Außer-dem ist der Platz jetzt auch wieder vomOsterfeuerberger Ring aus zugänglich.Von dort war er 1999 in Richtung August-straße verlegt worden, als eine Dioxinbelas-tung auf dem ursprünglichen Gelände ent-deckt wurde. Seitdem war auf dem Platznichts mehr gemacht worden. 45000 Eurowaren ursprünglich für die Neugestaltungdes Platzes eingeplant; gekostet hat dasGanze nun 75000 Euro, die aus Mitteln derStiftung Wohnliche Stadt, Impulsmitteln,Beiratsmitteln und vom Amt für SozialeDienste zusammenkamen.

WALLER UMWELTPÄDAGOGIK PROJEKT

Freie Plätze beim Herbstzauber

DEUTSCHER FAHRRAD–CLUB

ADFC-Radtour ab Walle

HAUS DER FAMILIE WALLE

Vortrag über das Sorgerecht

HAUS DER FAMILIE MITTE

Training für Alleinerziehende

WESTEND RADIO

Kellerhoff und Maga zu Gast

VON ANNE GERLING

Walle. Nanu, ist das nicht...?! Ganz genau:Der grantige alte Geizhals EbenezerScrooge und Mitglieder der feinen engli-schen Gesellschaft aus dem 19. Jahrhun-dert, aber auch das einfache englischeVolk und drei ganz spezielle Geister wer-den am Sonnabend mit von der Partie sein,wenn sich ab 10.15 Uhr der Freimarktsum-zug von der Neustadt aus über den Brillund die Obernstraße gen Marktplatz in Be-wegung setzt. Auch die Bremer MusicalCompany macht dieses Jahr nämlich wie-der bei dem großen Umzug mit 148 teilneh-menden Gruppen mit. Mit ihrem Auftrittrund um den Wagen Nummer 53 will dieTruppe den Bremern bei dieser Gelegen-heit schon mal einen Vorgeschmack aufdas diesjährige Weihnachtsmusical im KultTheater, dem ehemaligen Waldau Theater,bieten: Auf dem Spielplan steht „Scroogeund die Geister der Weihnacht“, eine vonThomas Blaeschke (Musik) und Kerstin To-elle (Libretto) verfasste eigene Version vonCharles Dickens 1843 veröffentlichter Er-zählung „Eine Weihnachtsgeschichte“, dieim englischen Sprachraum wohl als dasWeihnachtsmärchen schlechthin gilt.

Es handelt von einem grimmigen undscheinbar herzlosen Warenhausbesitzer,für den nur Geld im Leben zählt – bis er ineiner einzigen Nacht Besuch von drei Geis-tern erhält, was ihn am Ende dazu bringt,sein Leben zu ändern. Klar, dass beim Frei-marktsumzug die Geister der Vergangen-heit, der Gegenwart und der Zukunft natür-lich nicht fehlen dürfen: Rechtzeitig für dasgroße Freimarktsspektakel hat Bühnenbild-ner Roland Wehner die drei Figuren voll-endet, die das rund 20-köpfige Ensembleauf dem Festwagen begleiten werden.Schon seit zwölf Jahren ist die Bremer Mu-sial Company – mit einer kurzen Unterbre-chung – beim Freimarktsumzug dabei.

VON ANNE GERLING

Hohweg. Wer hätte das für möglich gehal-ten: Grünkohl, Rosen, Kräuter und Kür-bisse sprießen inzwischen auf der Flächeam Husheerweg im Waller Parzellenge-biet am Hagenweg, die vor gut einem Jahrnoch über und über von wilden Brombeer-ranken zugewuchert war. Angepflanztwurden die Nutzpflanzen und Zierge-wächse von mehreren Gartenfans, die seiteiniger Zeit beim Internationalen GartenWalle mitmachen.

Von ihren gärtnerischen Fortschrittenkonnten sich Nachbarn und Interessiertenun beim Herbstfest zum Ende der Garten-saison selbst ein Bild machen.

Zu der ursprünglich 1700 Quadratmetergroßen Pachtfläche des InternationalenGartens ist mittlerweile noch eine Nachbar-parzelle hinzugekommen. So verfügt dasProjekt jetzt über ein 2300 Quadratmetergroßes Grundstück inklusive Gartenhaus,das die Projektgruppe wieder instandge-setzt hat. 15 Beete konnten schon angelegtwerden, sie werden ganz nach persönli-chem Geschmack jeweils von Einzelperso-

nen, Paaren und Familien beackert, aberauch von kompletten Gruppen wie etwaden Teilnehmerinnen eines Waller„Mama-lernt-Deutsch“-Kurses.

„Es gibt jetzt schon viele schöne Beete,aber auch noch genügend Platz für weitereGemeinschaftsgärtner. Besonders freuenwürden wir uns über zugewanderte Wal-ler, die Lust haben, im Garten mitzuma-chen“, erzählt Projekt-Initiatorin DorotheaBecker. Sie will, nachdem das Projekt mitdem Spatenstich im April eher spontan inseine erste Saison gestartet ist, im kommen-den Jahr gezielt noch mehr ausländischeFamilien ansprechen.

Mit anderen Gruppen arbeitenAuch dass unterschiedliche Gruppen wie„Mama lernt Deutsch“ einen Garten ge-meinsam bewirtschaften, findet sie als Kon-zept gut. „An uns können sich auch andereKurse oder Kindergarten- oder Schulgrup-pen wenden, wir möchten ja mit Gruppenim Stadtteil zusammenarbeiten“, betontsie. Schließlich war Dorothea Becker, die In-tegrationskurse an der Volkshochschulegibt, aus einem bestimmten Grund auf die

Idee mit dem Internationalen Garten ge-kommen: Sie wollte Migrantinnen und Mig-ranten, die im Alltag oft zu wenig Gelegen-heit haben, ihre frisch erworbenen Kennt-nisse praktisch anzuwenden, dafür einenRahmen bieten: eine kleine grüne Oase mit-ten in der Stadt, in der man über das ge-meinsame Gärtnern gut miteinander insGespräch kommen kann.

So auch bei den Gemeinschaftsarbeiten,die gelegentlich anfallen, zum Beispielwenn Totholz- oder aber Komposthaufenaufgeschichtet werden. Ziel des internatio-nalen Gartens ist das bunte Miteinandervon Jung und Alt, Einheimischen und Zuge-wanderten, Gartenprofis und Neulingen.Beim Herbstfest klappte das schon ganzgut: Die Kinder bastelten Laternen ausselbst geernteten Riesenkürbissen, wäh-rend sich die Erwachsenen darüber aus-tauschten, wie sich die Kerne am bestentrocknen und rösten lassen.

Aktuell sind Becker und ihre Mitstreiterdabei, einen eigenen Verein zu gründen.„Wir hoffen, das bis Ende des Jahres zuschaffen“, so Becker. Vorübergehend wardie Waller Beschäftigungs- und Qualifizie-

rungsgesellschaft (WaBeQ) Trägerin desVorhabens.

Wer noch beim Internationalen Garten Walle mit-machen möchte, der kann sich unter Telefon347 98 43 oder auch per E-Mail an [email protected] mit Dorothea Becker in Verbindungsetzen.

Das Café Klatsch feiert nachRenovierung Wiedereröffnung

Einrichtung ist zu einem Treffpunkt erster Klasse geworden

Sali, Jonas, Aylin und Joelle (von links) probie-ren die neue Gurtwippe aus. FOTO: R. SCHEITZ

Fast alle Wünsche derKinder werden erfüllt

Spielplatz Auguststraße nach Neugestaltung eingeweiht

Teamleiterin Martine Küsel durchschneidet imneuen Café Klatsch ein Band. FOTO: R. SCHEITZ

Westend (wk). Zur Eröffnung der Ausstel-lung der Bildhauerklasse von Franka Hörn-schemeyer am Freitag, 21. Oktober, lädtdie Galerie des Westens (GaDeWe) ab 20Uhr ein. Die Präsentation der Arbeiten derStudenten, die Franka Hörnschemeyer ander Hochschule für Künste (HfK) unterrich-tet, passt zu dem GaDeWe-Konzept, auchals „Sprungbrett“ für junge Kunst zu fun-gieren. Denn die Galerie bietet den ange-henden Künstlern und Künstlerinnen jähr-lich die Möglichkeit, ihre Arbeiten dort zuzeigen.

Das gemeinschaftliche Handeln wieauch die persönliche Motivation der jun-gen Kunststudenten stelle auch den Fokusdieser Präsentation dar, die zugleich dieVielfalt der Bildhauerei darstellen will, er-läutert Michael Wendt von der Galerie desWestens.

Die vom 21. Oktober bis zum 4. Novem-ber geöffnete Ausstellung in der GaDeWe,Reuterstraße 9-17, ist mittwochs und frei-tags von 15 bis 19 Uhr sowie donnerstagsvon 15 bis 21 Uhr für Besucher zugänglich.Die Vernissage ist für Freitag, 21. Oktober,ab 20 Uhr angesetzt, die Finissage für Frei-tag, 4. November, ab 18 Uhr. Interessierteerhalten unter Telefon 380 79 90, perE-Mail an [email protected] und auf derHomepage unter www.gadewe.de zusätzli-che Informationen.

Den vermeintlich grantigen alten Geizhals Ebenezer Scrooge und die Mitglieder der feinen englischen Gesellschaft aus dem 19. Jahrhundert mimendiese Darsteller der Bremer Musical Company in Walle, die sich auf die Teilnahme am Freimarktsumzug vorbereiten. FOTO: ROLAND SCHEITZ

Zugewanderte sind besonders willkommenInternationaler Garten Walle feiert Saisonende mit Herbstfest und freut sich auf neue Mitwirkende aus aller Welt

Sali (fünf Jahre) und Aylin (sieben) ernten Kür-bisse im Waller Garten. FOTO: ROLAND SCHEITZ

Studenten stelleninWest-Galerieaus

Vernissage ist am Freitagabend

NACHRICHTEN IN KÜRZE

Bremer Musical Company bereitet sich auf Freimarktsumzug vor

4 20. OKTOBER 2011D O N N E R S T A G

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