Pluspunkte 2/2016
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Economy & Finance
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Liebe Leserinnen und Leser,
die ersten 100 Tage als
Hauptgeschäftsführer liegen
bereits hinter mir. Sie waren
intensiv und ereignisreich.
Der Auftakt der Chemie-Tarif-
runde am 30. Mai in Hessen
ließ keinen langen Vorlauf zu.
Mein Anspruch war es dabei,
vom ersten Tag an das Ohr nah an den
Bedürfnissen der Mitgliedsunternehmen
zu haben.
Ich verfolge das Ziel, wettbewerbsfähige
Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen
mitzugestalten und zu fördern. Neben
dem Angebot unserer professionellen
Verbandsdienstleistungen sehe ich meine
Aufgabe deshalb darin, die vielfältigen
Mitgliederinteressen zu bündeln und die
Positionen geschlossen – insbesondere
gegenüber unserem Sozialpartner und
der Politik – nach außen zu vertreten.
Dafür wünsche ich mir auch Ihre Unter-
stützung. Denn konkrete Beiträge und
Beispiele aus der Praxis sind für eine
erfolgreiche Interessenvertretung un-
bezahlbar.
Ihr
Dirk Meyer
Am 17. Juni fand die Mitgliederversammlung der HessenChemie statt. Die Ver- anstaltung wurde durch den Vorsitzenden Hartmut G. Erlinghagen geleitet. Den Bericht der Geschäftsführung übernahm erstmals Dirk Meyer als neuer Haupt- geschäftsführer. Ehrengast war die BAVC-Präsidentin Margret Suckale.
Mehr konstruktiven Optimismus – dafür plädierte Margret Suckale, Präsidentin des
Bundesarbeitgeberverbandes Chemie (BAVC), in ihrer Rede vor der Mitglieder-
versammlung. Um in Deutschland wieder mehr Zuversicht in eine positive Wirt-
schaftsentwicklung zu wecken, seien nicht zuletzt auch die Arbeitgeber gefordert.
Suckale skizzierte die ersten Ergebnisse des jüngst initiierten BAVC-Strategie-
prozesses, in dem der Verband zentrale Herausforderungen für die Interessen-
vertretung der nächsten Jahre adressiert hat: „Die Globalisierung, der demografische
Eine Strategie für die Heraus- forderungen unserer Zeit
Fortsetzung auf Seite 2
BAVC-Präsidentin Margret Suckale hielt als Ehrengast einen Impulsvortrag zu aktuellen politischen Themen und der neuen BAVC-Strategie
Nr. 2 / 2016 Der Newsletter der HessenChemie
Pluspunkte
EDITORIAL
Interessenvertretung auf allen Ebenen Interview mit Hartmut G. Erlinghagen Seite 2
Eine starke Stimme für die Mitglieder Aus dem Rechenschaftsbericht des Hauptgeschäftsführers Seite 3
Azubi-Wettbewerb: Leidenschaft gewinnt Präsentation der Sieger Seite 4
IN DIESER AUSGABE
Wandel, die fortschreitende Digitalisie-
rung sowie der Wertewandel in der Ge-
sellschaft werden die Arbeitswelt der
Zukunft erheblich beeinflussen.“ Die Ar-
beitgeber müssten in den Unternehmen
deutlich machen, dass der globale Wett-
bewerb unter dem Strich keine Bedro-
hung für Deutschland sei, sondern Poten-
ziale beinhalte, die Arbeitgeber und
Arbeitnehmer gemeinsam erschließen
könnten. Bei ihren Belegschaften sollten
sie zudem die Bereitschaft fördern, neuen
Technologien angstfrei zu begegnen.
Gleichzeitig müssten die Arbeitgeber
darauf reagieren, dass die Bindungs-
fähigkeit der Unternehmen angesichts
des gesellschaftlichen Wertewandels
nicht mehr nur von der Karriere und
einem guten Einkommen, sondern zum
Beispiel von der Vereinbarkeit von Beruf
und Familie oder der Nachhaltigkeit des
unternehmerischen Handelns abhänge.
Um diese Herausforderungen zu meis-
tern, ist es nach Einschätzung des BAVC
notwendig, die Vorteile des Flächen-
tarifvertrags noch besser zur Geltung
zu bringen, den Zusammenhalt der
Chemie- Arbeitgeber weiter zu fördern
und damit deren politische Schlag -
kraft zu erhöhen. Als Beispiel für er-
folgreiche Lobbyarbeit nannte Suckale
das Thema „Zeitarbeit und Werkver-
träge“: „Hier ist es uns in zahlreichen
Gesprächen gelungen, unsere Argu-
mente vorzutragen und damit befürch-
tete Restriktionen zu begrenzen.“ Den
Wettbewerbsvorteil der Sozialpartner-
schaft weiterzuentwickeln sei ein wei-
terer zentraler Bestandteil der BAVC-
Strategie 2025.
Suckale dankte für die gute Zusammen-
arbeit mit der HessenChemie, insbeson-
dere mit dem Vorsitzenden Hartmut G.
Erlinghagen, der sich im BAVC-Vorstand
mit hohem Engagement einbringe. Die
Verbundenheit des Bundesverbandes
mit der HessenChemie machte sie an ei-
nem weiteren Beispiel deutlich: „Ihr neuer
Hauptgeschäftsführer Herr Meyer war
langjähriger leitender Mitarbeiter des
BAVC“, sagte sie und unterstrich: „Sie ha-
ben mit ihm eine gute Wahl getroffen.“
Fortsetzung von Seite 1
Drei Fragen an Hartmut G. Erlinghagen
1 Was waren die wichtigsten Neuerungen im Verband seit dem letzten Sommer? Es war ein Jahr des Übergangs. Ab Juni 2015 war die Po-
sition des Hauptgeschäftsführers vakant. Zunächst haben
die beiden verbliebenen Geschäftsführer, Nora Hummel
und Jürgen Funk, auf meine Bitte hin die Aufgaben kom-
missarisch weitergeführt. Seit dem 1. März ist Dirk Meyer
unser neuer Hauptgeschäftsführer. Außerdem haben wir
die Geschäftsführungsbereiche des Verbandes neu
strukturiert. Die Zuständigkeit von Frau Hummel wurde
erweitert, die Felder Recht und Personalpolitik bei ihr
2
Hartmut G. Erlinghagen ist Vorstandsvorsitzender der HessenChemie
Interessenvertretung auf allen Ebenen
Christoph Obladen wurde im Rahmen der Mitgliederversammlung für sein langjähriges Engagement im Vorstand der HessenChemie geehrt
gebündelt. Die Tarif- und Arbeitsmarktpolitik haben wir
mit den Arbeitswissenschaften zusammengelegt. Dieser
neue Geschäftsbereich wird von Dr. Sarah Saeidy-Nory
geleitet. Schließlich hat Herr Funk zusätzlich wieder die
Pressesprecherfunktion übernommen.
2 Welche Aufgaben stehen aus Ihrer Sicht in den kommenden Monaten an? Ich sehe vor allem politische Herausforderungen. Die
Machtverhältnisse verschieben sich. Hieß es früher „eine
Große Koalition geht immer“, so verfügen CDU und SPD
heute längst nicht mehr überall über eine Mehrheit.
Bündnisse aus mehr als zwei Parteien oder veränderte
Kräftekonstellationen sind die Folge. Es entsteht eine neue
„politische Farbenlehre“. Das wirft die Frage auf, was die
neuen Machtkonstellationen für uns politisch bedeuten. Aus
unserer Sicht ist der Austausch mit allen demokratischen
Kräften in Hessen wichtiger als je zuvor. Es ist sinnvoll und
richtig, sowohl mit Regierenden als auch mit der Oppo-
sition den permanenten Dialog zu suchen. Dies werden
wir auch weiterhin tun.
3 Wie erfolgt hier die Zusammenarbeit mit dem Bundes-arbeitgeberverband Chemie? Wir begrüßen es, dass auch der Bundesarbeitgeber-
verband mit seiner neuen Strategie 2025 die Absicht
verfolgt, sich noch stärker als bislang als politische
Interessenvertretung einzubringen und neben seinem
Büro in Brüssel nun auch in Berlin vertreten ist. Wir
brauchen politische Interessenvertretung auf allen
Ebenen und werden den BAVC hierbei nach Kräften
unterstützen.
Im Rahmen seines Rechenschaftsberichtes ging der neue Hauptgeschäftsführer Dirk Meyer auf die Schwerpunkte seiner zukünftigen Arbeit ein.
Auf der Tagesordnung stand der Bericht des Hauptgeschäfts-
führers zum Geschäftsjahr 2015. Dirk Meyer, erst seit 1. März 2016
im Amt, verwies hierzu aber auf den gedruckten Jahresbericht
und widmete sich der Zukunft: „Ich habe mich in intensiven
Gesprächen mit meinen Geschäftsführern, den Mitarbeitern
und auch den Entscheidern in den Mitgliedsunternehmen da-
von überzeugen können: Was im Jahresbericht steht, stimmt.
Das Team der HessenChemie hat sich mit großem Engage-
ment für die Belange der Mitgliedsunternehmen eingesetzt.“
Diesen erfolgreichen Weg wolle er fortführen, dabei aber auch
eigene Akzente setzen. Ziel und Anspruch für ihn seien
wettbewerbsfähige und flexible Wirtschafts- und Arbeits-
bedingungen, die ein erfolgreiches unternehmerisches Handeln
fördern. Eine zukunftsfähige Tarifpolitik setze hierbei einen
konstruktiven und pragmatischen Umgang der Chemie-
Sozial partner mit den aktuellen Themen voraus. Der Flächen-
tarif müsse erhalten und durch Flexibilisierung und Öffnung
weiterentwickelt werden.
Neben der Gestaltung von Tarifverträgen sei aber auch
die Einflussnahme auf politische Entscheidungen wichtig:
„Wir müssen gemeinsam darauf hinarbeiten, funktionsfähige
Rahmenbedingungen zu erhalten und möglichst keine büro-
kratischen Fesseln auferlegt zu bekommen“, sagte Meyer.
Dabei verwies er auf erste Gespräche mit Vertretern der Landes-
regierung und der Opposition, die bereits in den zurückliegenden
Monaten geführt wurden.
Einen weiteren wichtigen Ansatzpunkt sieht Meyer in der Un-
terstützung der Mitgliedsunternehmen durch professionelle
Dienstleistungen – angefangen bei der Rechtsberatung und
Prozessvertretung über ein umfangreiches Seminarangebot
bis hin zum Meinungs- und Erfahrungsaustausch in den Gre-
mien: „Wir sind Ihr Verband, wir sind für Sie da – nutzen Sie
also unsere Angebote“, lautete Meyers Appell an die Mit-
glieder.
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Eine starke Stimme für die Mitglieder
Erfolgreiche Lobbyarbeit muss auf allen politischen Ebenen erfolgen: „Wenn alle Zahnräder gut ineinandergreifen, dann haben wir eine starke Stimme für die Mitglieder“
WWW.HESSENCHEMIE.DE
IMPRESSUM
V.i.S.d.P.: Jürgen Funk Redaktion: Dr. Ute Heinemann (Sprache + Text, Frankfurt)Jürgen Funk, Giulia Bachmann (HessenChemie)Layout: Q GmbH, WiesbadenFotos: Joerg HalischKontakt: Jürgen Funk Arbeitgeberverband Chemie und verwandte Indus-trien für das Land Hessen e.V. (HessenChemie) Murnaustraße 12, 65189 WiesbadenTelefon 0611 7106-49, Mobil 0162 2710649 [email protected]
„Lebe Deine Leidenschaft – Fortschritt durch Chemie, Pharma und Kunststoff“ lautete das Motto des 21. Azubi-Wett-bewerbs von HessenChemie. Mitte Mai wurden die fünf Siegerteams im Kino-polis (Sulzbach) ausgezeichnet.
Die drei erstplatzierten Teams waren
eigens zur Mitgliederversammlung an-
gereist. Sie präsentierten zusammen
mit ihren Ausbildern die ausgezeichne-
ten Arbeiten. Außerdem wurden sie
von Jürgen Funk, dem zuständigen
Geschäfts führer von HessenChemie,
interviewt. Bei den Wettbewerbs-
beiträgen handelte es sich um ein Ex-
ponat aus Glasfiguren der Firma Heraeus (1. Platz), ein Brett-
spiel der Firma Börner (2. Platz) und einen Videoclip von
HEWI (3. Platz). „Der Wettbewerb unterstützt uns dabei,
eine möglichst abwechslungsreiche Ausbildung anzubieten.
Die Jugendlichen arbeiten in bereichsübergreifenden Teams
und schauen dabei über den Tellerrand ihrer eigenen Aus-
bildung hinaus“, erklärte HEWI-Personalleiter Martin Krämer
im Rahmen der Mitgliederversammlung. Die Azubis freuen
sich jetzt auf einen viertägigen Segeltörn auf dem Ijsselmeer,
zu dem HessenChemie die Sieger im August einlädt. Der Preis
ist bewusst gewählt: „Beim Segeln steht die Teamfähigkeit
im Mittelpunkt. Sie ist auch Voraussetzung für ein erfolgrei-
ches Berufsleben“, erklärte Jürgen Funk.
Der Azubi-Wettbewerb von HessenChemie wurde 1996 auf
Initiative des ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Hermann
Habich ins Leben gerufen, zunächst für fünf Jahre. Doch die
erfolgreiche Aktion setzte sich durch, sodass 2016 der
21. Wettbewerb stattfand – dieses Mal mit 168 Auszubilden-
den aus 39 Teams. In Zukunft wird der Wettbewerb alle zwei
Jahre, im Wechsel mit dem Nachhaltigkeitspreis für junge
Menschen, stattfinden.
Azubi-Wettbewerb: Leidenschaft gewinnt
Mona Sickenberger (Auszubildende bei Heraeus) berichtete über die Bedeutung des Teamgeists bei der Erstellung des Exponats und beim Segeln
Neu im Vorstand und im HauptausschussFür das ausscheidende Vorstandsmitglied Christoph Obladen wurde Jan Rinnert,
Vorsitzender der Geschäftsführung der Heraeus Holding GmbH, in den Vorstand
gewählt. Neu in den Hauptausschuss gewählt wurden Hans-Jörg Bergler (Merz GmbH
& Co. KGaA), Dr. Christina Erb (Biotest
AG), Lothar Kempf (Stada Arzneimittel
AG), Holger Kison (CSL Behring GmbH),
Karl-Heinz Michel (Kuraray Europe
GmbH), Jan Rinnert (Heraeus Holding
GmbH) und Birgit Steinhauer (Mundi-
pharma Deutschland GmbH & Co. KG).
Eine vollständige Liste der Vorstands-
und Hauptausschussmitglieder finden
Sie unter www.hessenchemie.de (Menü-
punkt „Wir über uns“).
Jan Rinnert (Heraeus Holding)