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Die Senatorin für Bildung und Wissenschaft Freie Hansestadt Bremen Polnisch als zweite Fremdsprache Bildungsplan für das Gymnasium Jahrgangsstufe 6 - 10

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Die Senatorin für Bildung und Wissenschaft

Freie Hansestadt Bremen

Polnisch als zweite Fremdsprache

Bildungsplan für das Gymnasium

Jahrgangsstufe 6 - 10

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Herausgegeben von der Senatorin für Bildung und Wissenschaft, Rembertiring 8 – 12, 28195 Bremen 2007 Ansprechpartnerin: Landesinstitut für Schule, Am Weidedamm 20, 28215 Bremen Abteilung 2, Referat Curriculumentwicklung: Beate Vogel

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Inhaltsverzeichnis

Vorbemerkung 4

1. Aufgaben und Ziele 5

2. Themen und Inhalte 11

3. Standards 13

3.1 Anforderungen am Ende der Jahrgangsstufe 6 13

3.2 Anforderungen am Ende der Jahrgangsstufe 8 16

3.3 Anforderungen am Ende der Jahrgangsstufe 10 19

4. Leistungsbeurteilung 22

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Vorbemerkung Der vorliegende Bildungsplan für das Fach Polnisch als zweite Fremdsprache gilt für den gymnasialen Bildungsgang; er löst den stufenbezogenen Fachrahmenplan ab. Bildungspläne orientieren sich an Standards, in denen die erwarteten Lernergebnisse als ver-bindliche Anforderungen formuliert sind. In den Standards werden die Lernergebnisse durch fachbezogene Kompetenzen beschrieben, denen fachdidaktisch begründete Kompetenzberei-che zugeordnet sind. Die Standards werden für die Jahrgangsstufe 10 zum Übergang in die Qualifikationsphase festgelegt. Auf welchen Niveaus diese Kompetenzen in den Jahrgangsstufen 6 bis 10 erreicht werden können, wird über die erwarteten Kompetenzen am Ende der Jahrgangsstufen 6 und 8 dargestellt. Dabei beschränken sich die Festlegungen auf die wesentlichen Kenntnisse und Fähigkeiten und die damit verbundenen Inhalte und Themenbereiche, die für den weiteren Bildungsweg unverzichtbar sind. Mit den Bildungsplänen werden so die Voraussetzungen geschaffen, ein klares Anspruchsni-veau an der Einzelschule und den Schulen der Freien Hansestadt Bremen zu schaffen. Gleich-zeitig erhalten die Schulen Freiräume zur Vertiefung und Erweiterung der zu behandelnden Unterrichtsinhalte und damit zur thematischen Profilbildung, indem die Vorgaben der Bil-dungspläne sich auf die zentralen Kompetenzen beschränken. Für die Jahrgangsstufen 9 und 10 werden die Vorgaben der Inhalte und Themenbereiche im gymnasialen Bildungsgang getrennt dargestellt, um so den Übergang zwischen den Schulstu-fen von den Unterrichtsgegenständen her zu ermöglichen. Der Einsatz elektronischer Medien und Informationstechniken im Unterricht ist in einem ge-sonderten Plan beschrieben, der die Bildungspläne um den Bereich der Medienpädagogik ergänzt. Für die Sonderschulen und den Bereich der sonderpädagogischen Förderung liegt ein geson-derter Rahmenplan „Sonderpädagogische Förderung an Bremer Schulen“ vor. Zusammen mit den Bildungsplänen ist er die Grundlage für die sonderpädagogische Förderung im gymnasia-len Bildungsgang.

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1. Aufgaben und Ziele Der Bildungsplan Polnisch als zweite Fremdsprache ab Jahrgang 6 des Gymnasiums hat als Richtziel die systematische Entwicklung und Förderung der kommunikativen Kompetenz und interkulturellen Handlungsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler in praktischen Anwen-dungsbezügen. Er bezieht sich auf die im Europäischen Referenzrahmen (CEFR)1 formulier-ten Ansprüche an international gültige Qualifikationen in einer Fremdsprache.

Durch die Auseinandersetzung mit der polnischen Sprache und Kultur und den Kontakt mit der Lebenswelt eines unmittelbaren Nachbarlandes trägt der Polnischunterricht zur Entwick-lung interkultureller Sensibilität bei vor dem Hintergrund der gemeinsamen Geschichte, euro-päischer Integrationsprozesse sowie zunehmender sozioökonomischer Mobilität.

Mit Polnisch begegnet den Schülerinnen und Schülern eine slawische Sprache, deren komple-xe morphologische Strukturen den Einsatz grundlegender Lernstrategien und Arbeitstechni-ken erfordern. Über sprachanalytisches, sprachvergleichendes und metasprachlich orientiertes Lernverhalten sowie den Umgang mit unterschiedlichen Medien werden die Schülerinnen und Schüler befähigt, Wissen und Informationen zu gewinnen, einzuordnen und gezielt zu nutzen.

Darüber hinaus leistet das Angebot, Polnisch als Fremdsprache in der Schule zu erlernen, ei-nen wichtigen Beitrag zur Integration von Schülerinnen und Schülern, deren Erstsprache Pol-nisch ist. Für diese Schülerinnen und Schüler ist der Erhalt bzw. die Erweiterung ihrer sprach-lichen Kompetenz im Hinblick auf die Klärung ihrer kulturellen Identität individuell bedeut-sam. Sie erfahren durch die Möglichkeit, ihre Erstsprache zu festigen und weiter zu entwi-ckeln eine Anerkennung ihrer sprachlichen Kompetenz und erleben, dass die kulturellen Leis-tungen Polens auch hier geschätzt werden. Der Polnischunterricht leistet so einen wichtigen Beitrag bei der Erziehung zur Mehrsprachigkeit, da das Lernen in der Zweitsprache vom sprachlich bewussten Umgang mit der Erstsprache profitiert. Zudem kann in Lerngruppen, in denen Schülerinnen und Schüler aus deutsch- und aus polnischsprachigen Familien gemein-sam lernen, das gegenseitige Kennenlernen unterschiedlicher kultureller Muster und Traditio-nen in besonderem Maße die interkulturelle Kompetenz fördern.

In allen Jahrgängen ist die ausgewogene und gleichmäßige Entwicklung des Hör- und Lese-verstehens, des Sprechens und des Schreibens in der Fremdsprache zu fördern. Dabei ist der kreative Umgang mit Sprache sowie der Einsatz von Medien zur Unterstützung der produkti-ven Textarbeit und der Präsentation von Arbeitsergebnissen durchgängig weiter zu entwi-ckeln.

Ein Sprachenportfolio begleitet den individuellen Lernprozess und dokumentiert umfassend die erreichten Kompetenzen.

Folgende Ziele stehen im Polnischunterricht im Vordergrund: - Pflege und Entwicklung sprachlicher Kompetenz durch mündliche und schriftliche

Kommunikation, - Förderung der Zweisprachigkeit zur Entwicklung eines Sprachlernmodells, das den

Transfer auf weiteres Sprachenlernen erlaubt, - Entwickeln einer differenzierten Kommunikations- und Diskursfähigkeit, - Auseinandersetzung mit der polnischen Kultur, Literatur, Geschichte und Landeskun-

de, - Entwicklung interkultureller Handlungsfähigkeit.

1 Council of Europe, Modern Languages: Learning, Teaching, Assessment. A Common European Framework of Reference - Draft 2 of Framework Proposal, Strasbourg 1996

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6 Polnisch – Gymnasium 6-10

Die Kompetenzbereiche in der Sekundarstufe I sind in der nachfolgenden Skizze in ihren Hauptbezügen zueinander dargestellt.

Funktionale kommunikative Kompetenzen Kommunikative Fertigkeiten • Hör- und Hör-/Sehverstehen • Leseverstehen • Sprechen

- an Gesprächen teilnehmen - zusammenhängendes Sprechen

• Schreiben • Sprachmittlung

Verfügung über die sprachlichen Mittel • Wortschatz • Grammatik • Aussprache und Intonation • Orthographie

Interkulturelle Kompetenzen • soziokulturelles Orientierungswissen • verständnisvoller Umgang mit kultureller Differenz • praktische Bewältigung interkultureller Begegnungssituationen

Methodische Kompetenzen • Textrezeption (Hör-, Hör-/Sehverstehen und Leseverstehen) • Interaktion • Textproduktion (Sprechen und Schreiben) • Lernstrategien • Präsentation und Mediennutzung • Lernbewusstheit und Lernorganisation

Aus: Bildungsstandards für die erste Fremdsprache (Englisch, Französisch), Kultusministerkonferenz vom 4.12.2003

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Funktionale kommunikative Kompetenzen Funktionale kommunikative Kompetenzen werden im fremdsprachlichen Unterricht systema-tisch im praktischen Anwendungsbezug erworben. Sie beziehen sich auf

- die mündlichen Kompetenzen des Hörverstehens/Hör-Sehverstehens und Sprechens,

- die schriftsprachlichen Kompetenzen des Leseverstehens und Schreibens,

- Formen der Mediation (Sprachmittlung).

Im Sinne eines kommunikationsorientierten Fremdsprachenunterrichts ist die Auswahl des zu erwerbenden Grammatikinhalts abhängig von seiner Verwertbarkeit im Zusammenhang mit Sprachfunktionen und Sprechabsichten. Grammatik im engeren Sinne als präskriptives Re-gelwerk hat eine dienende und zweckgebundene Rolle in Spracherwerb und -anwendung. Nicht die Regel an sich ist wichtig, sondern ihre Umsetzung im konkreten Handeln.

Die nachfolgende Tabelle beschreibt die funktionalen kommunikativen Kompetenzen in ihren Grundlagen. Die zu verwendenden Textsorten werden über die Jahrgänge 6-10 verteilt. Dabei sind die Vorkenntnisse der Schülerinnen und Schüler bei der Textauswahl und Aufgabenstel-lung zu berücksichtigen.

FERTIG-KEITEN

GRUNDLAGEN GENRES und TEXTSORTEN

H

ÖR

EN /

SEH

EN • Äußerungen wahrnehmen

• sprachliche Botschaften identifizieren • Botschaften verstehen • Botschaften interpretieren

LE

SEN

• geschriebene Texte wahrnehmen • Schriftbilder erkennen • Textaussagen identifizieren • Texte verstehen und reflektieren

SC

HR

EIB

EN

• Botschaften organisieren und formulieren • Texte schreiben, handschriftlich oder ge-

tippt

SP

REC

HE

N

• Botschaften situationsgemäß einsetzen • sprachliche Ausdrucksfähigkeit zeigen • intonatorische Ausdrucksfähigkeit zeigen

SP

RA

CH

MIT

TLU

NG

• einen gesprochenen oder geschriebenen Text ganz oder in Teilen erfassen

• den Text sinngemäß oder wörtlich in der Muttersprache so wiedergeben, dass sein Inhalt für den Zuhörer bzw. Leser ver-ständlich wird.

Lineare Texte Nichtfiktionale Texte Beschreibung, Bericht, Erlebniserzäh-lung, Zusammenfassung, Anleitung, Regel, Inhaltsangabe, Protokoll, Hyper-text, Programm, Bekanntmachung, Mitteilungen, fach-bezogene Artikel und Quellen, Nach-richtenkorrespondenz (z.B. Zeitungsar-tikel), Geschäftskorrespondenz (z.B. Faxe, E-mails, formelle Briefe), private Korrespondenz Fiktionale Texte Märchen, Sage, Fabel, Ballade, Kurz-prosa/Erzählungen, Jugendbuch, szeni-sche Texte, Gedichte, historische Texte, Interviews, Liedertexte, Fotoromane, Comic Nichtlineare Texte Formular, Informationsblatt, Schaubild und grafische Darstellung, Stadtplan, Tabelle, Liste, Karte

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Interkulturelle Kompetenzen Interkulturelle Kompetenzen sind mehr als Wissen und mehr als eine Technik. Sie sind auch und vor allem Haltungen, die ihren Ausdruck gleichermaßen im Denken, Fühlen und Handeln und ihre Verankerung in entsprechenden Lebenserfahrungen und ethischen Prinzipien haben.

Interkulturelle Kompetenzen beinhalten Einsicht in die Kulturabhängigkeit des eigenen Den-kens, Handelns und Verhaltens sowie die Fähigkeit und Bereitschaft zur Wahrnehmung und Analyse fremdkultureller Perspektiven. Die Aufgabe des Polnischunterrichts besteht nicht ausschließlich in der Vermittlung von Sprachkompetenzen, sondern auch im Aufbau interkulturellen Wissens und der Entwicklung interkulturellen Handelns. Die Schülerinnen und Schüler sollen ihr teilweise unvollständiges Bild der polnischen Kultur unter Heranziehen der bereits in anderen Fächern erworbenen Kenntnisse vervollständigen. Die Entdeckung von Unterschieden und Gemeinsamkeiten im kulturellen Bereich beider Nachbarländer soll einerseits zu einem Vergleich der Lebenswelten führen und andererseits eine erweiterte Wahrnehmung und Auseinandersetzung mit soziokul-turellen deutsch-polnischen Kontexten fördern. Um das notwendige Verständnis für beide Kulturen aufbringen zu können, bedarf es einer Orientierung in geographischer, politischer und wirtschaftlicher, geschichtlicher und kultu-reller Hinsicht. Das erweiterte Kennenlernen von Sitten, Gebräuchen und Ritualen, die Ein-ordnung von Festen, religiösen und nationalen Feiertagen und kulturellen Ereignissen, das Aufmerksammachen auf Besonderheiten bei Ess- und Trinkgewohnheiten sowie in Klei-dungsfragen gehören ebenso zu einer erfolgreichen Kommunikation mit den Partnern wie das richtige Deuten von Sprach- und Verhaltensmustern, Mimik und Gestik. Spezifische Kunst-formen verschiedener Epochen aus den Bereichen der Literatur oder Musik sind ebenfalls mit einzubeziehen.

Methodische Kompetenzen Im Unterricht werden systematisch methodische Kompetenzen entwickelt, die die Schülerin-nen und Schüler befähigen, selbstgesteuertes und kooperatives Sprachverhalten als Grundlage für den Erwerb von weiteren Sprachen sowie für das lebenslange, selbstständige Lernen ein-zusetzen. Hierzu gehören - Einsatz von Lerntechniken und –strategien für die Erweiterung bereits erworbener fremd-

sprachlicher Kenntnisse sowie für den Erwerb weiterer Sprachen,

- Entwicklung kooperativer Arbeitsformen,

- Einsatz geeigneter Lernverfahren zur Entwicklung der Selbstständigkeit im Sprachenler-nen,

- Nutzen verschiedener Verfahren zur Auswertung geschriebener und gesprochener Texte,

- Anwendung von Verfahren zur produktorientierten Textgestaltung.

Verfügung über die sprachlichen Mittel Das Beherrschen sprachlicher Mittel ist Voraussetzung für erfolgreiches Kommunizieren. Die Erweiterung der kommunikativen Kompetenzen ist zwangsläufig mit einer zunehmend siche-ren Verwendung sprachlicher Mittel, deren Umfang und Differenzierungsgrad verknüpft.

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Aufgaben und Ziele in Jahrgangsstufe 6 Im Polnischunterricht als zweite Fremdsprache im Gymnasium der Jahrgangsstufe 6 wird an die Fähigkeiten, Fertigkeiten, Haltungen und Kenntnisse der Schülerinnen und Schüler ange-knüpft, die diese im Umgang mit Sprachen in der Primarstufe und der 5. Klasse bzw. im Er-lernen des Deutschen als Zweitsprache und des Aufwachsens in einer zweisprachigen Umge-bung gewonnen haben. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Erarbeitung von Gemeinsamkei-ten und Unterschieden der Lebenswelten in Deutschland und im Herkunftsland der Familie.

Auf dieser Jahrgangsstufe können einerseits die Vorteile eines spielerischen und imitativen Umgangs mit Sprache genutzt werden, andererseits erlaubt die mit diesen Schülerinnen und Schülern bereits mögliche Durchdringung sprachlicher Strukturen eine schnellere Lernpro-gression.

Variationsreiche Übungen und Aufgabenstellungen in lebendigen und für Schülerinnen und Schüler bedeutungsvollen Sprachsituationen sind ein unverzichtbarer Bestandteil des Sprach-lernprozesses. Mit Sprache sollte daher bereits zu Beginn des Fremdsprachenunterrichts krea-tiv, experimentierfreudig, emotional und weitgehend spielerisch umgegangen

Unter dem Primat der Anschaulichkeit und der angemessenen Einsprachigkeit prägen folgen-de Schwerpunkte den Unterricht der Jahrgangsstufe 6:

- Entwicklung der mündlichen Kompetenz, so dass eine aktive Teilnahme an kurzen Dia-logen möglich wird,

- Entwicklung des Hörverstehens anhand kurzer und sehr einfacher, wenn möglich au-thentischer Ton- und Filmdokumente aus vertrauten Situationen des alltäglichen Lebens,

- Entwicklung von Grundelementen der Schriftsprache und des schriftlichen Ausdrucks,

- Erarbeitung und praktische Anwendung von Sprachstrukturen und Wortschatz in Situa-tionen, die sich an der Erfahrungswelt der Lernenden dieser Jahrgangsstufen orientieren,

- Vermittlung von ersten Eindrücken der polnischsprachigen Kultur.

Aufgaben und Ziele in Jahrgangsstufe 7/8 Nach der Einführung und Festigung der wesentlichen sprachlichen Strukturen verschiebt sich der Schwerpunkt im Verlauf der Jahrgangsstufen 7/8 auf die inhaltlich-thematische Ebene.

Folgende Schwerpunkte prägen den Unterricht der Jahrgangsstufen 7/8:

- Ausbau der mündlichen Kompetenz, um die aktive Teilnahme an Gesprächen und Rol-lenspielen sowie die Durchführung von Präsentationen zu ermöglichen,

- Weiterentwicklung des Hörverstehens anhand kurzer authentischer Ton- und Filmdoku-mente aus bekannten Alltagssituationen,

- Förderung und Weiterentwicklung des schriftlichen Ausdrucks in Bezug auf Satzstruktur und Vokabular,

- Weiterentwicklung der Kenntnisse der polnischen Grammatik, des Wortschatzes und der Aussprache in praktischen Anwendungsbezügen,

- Vertiefung der Einblicke in die Vielfalt polnischsprachiger Kultur.

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Aufgaben und Ziele in Jahrgangsstufe 9 Nach der Einführung der wesentlichen Strukturen und Vokabeln bis zum Ende der Klasse 8 liegt der Schwerpunkt der Arbeit in der Jahrgangsstufe 9 im Wesentlichen auf der Erhaltung der Motivation für die Fremdsprache und der Konsolidierung und Erweiterung der erworbe-nen Kompetenzen. Das geschieht durch den verstärkten Einsatz interaktiver Medien und durch die Einbeziehung möglichst authentischer Materialien aus dem polnischen Kulturkreis, die für die Zielgruppe von Interesse sind. Eine besonders positive Rolle kann hierbei der Schüleraustausch spielen.

Aufgaben und Ziele in Jahrgangsstufe 10 Im Polnischunterricht der Jahrgangsstufe 10, der Einführungsphase in die gymnasiale Ober-stufe, liegt der Schwerpunkt auf der Festigung grundlegender sprachlicher und inhaltlicher Kenntnisse zur Bewältigung komplexer Situationen. Die Erweiterung der erworbenen Kom-petenzen unter verstärkter Betonung interkultureller Handlungsfähigkeit und Reflexion über Sprache bereitet auf die Qualifikationsphase der gymnasialen Oberstufe vor. Wesentliches Ziel ist die Befähigung zum fremdsprachlichen Handeln in interkulturellen Verstehens- und Verständigungssituationen, die auf die Themen und Inhalte für diese Stufe ausgerichtet sind. Dabei werden die rezeptiven und produktiven kommunikativen Kompetenzen gleichermaßen berücksichtigt, es werden möglichst authentische Materialien verwendet.

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2. Themen und Inhalte Die folgende Übersicht nennt die verbindlichen Themenbereiche und Inhalte des Unterrichts. Die aufgelisteten Themenbereiche gelten für alle Schularten und Klassenstufen und bilden die Grundlage für die Schulen, hieraus einen verbindlichen Inhaltskanon für die Jahrgangsstufen festzulegen. Sie berücksichtigen die kommunikativen, inhaltlichen und sozialen Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler und sind ihrer Altersstufe angemessen. Aus jedem Themenbereich und aus weiteren als relevant erachteten Inhalten wird von der Fachkonferenz ein Jahrgangskatalog für jede Klassenstufe festgelegt. Im Sinne eines spiral-förmigen Curriculums werden die Themen aus den unteren Jahrgängen in den sich anschlie-ßenden Jahrgängen teilweise wieder aufgegriffen und unter neuen Perspektiven vertieft.

Jede schulintern erstellte Themenliste ist verbindlich. Bei der Aufstellung ist ein Freiraum für individuelle Vorhaben mit einzuplanen. Am Ende der Jahrgangsstufe 9 findet der Wechsel in die Sekundarstufe II statt, inhaltliche Setzungen bis einschließlich dieser Jahrgangsstufe sind deshalb gesondert ausgewiesen. Dabei ist zu beachten, dass die genannten Inhalte im Jahrgang 10 unter besonderer Berücksichtigung politischer und historischer Aspekte behandelt werden, um auf die Qualifizierungsphase der Gymnasialen Oberstufe vorzubereiten. Themenbereiche Inhalte Jg.

Zu Hause: Tätigkeiten im Haushalt, Essen und Trinken

Wohnen: unser Haus / unsere Wohnung, mein Zimmer

In der Schule: Stundenplan, Uhrzeit, Lieblingsfächer

In der Freizeit: Hobbys, Haustiere, Sport, Ferien, Transportmit-tel

Beim Einkauf: im Supermarkt, im Kaufhaus

6

Zu Hause: Tagesabläufe, Essgewohnheiten

In der Schule: Schulsystem, Projekte und Ausflüge

Meine Pflichten und Verantwortungen: Aufgaben zu Hause und in der Schule

In der Freizeit: sportliche und kulturelle Aktivitäten

Beim Einkauf: Mode, Konsum

Umgang mit Geld: Taschengeld

7/8

Alltagsleben

Zu Hause: Landesküche und Rezepte

In der Schule: Berufs- und Studienorientierung

In der Freizeit: Jobben

Umgang mit Geld: Ferienarbeit

9

Soziales Umfeld Meine Familie und meine Freunde: sich und andere vorstellen, sich verabreden

Feste und Traditionen: Geburtstag, Weihnachten und Ostern, Feiern mit Freunden

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Meine Familie und meine Freunde: Personen charakterisieren, Liebe, Freundschaft, Konflikte

Feste und Traditionen: Religiöse Feiern, Planung und Durch-führung eines Festes

Arbeitswelt: Berufe in meiner Umgebung

7/8

Generationskonflikte

Interkulturelle Erfahrungen

Feste und Traditionen: Ursprung und Sinnhaftigkeit

Arbeitswelt: meine berufliche Zukunft, Beispiel-Biographien

Gesundheit und Umwelt

9

Jugendkultur

Normen und Marginalität

Kritischer Umgang mit Traditionen, Kulturvergleich

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Mein - Dein Wohnort: meine Straße, mein Stadtteil, meine Stadt, Sehenswürdigkeiten

6

Leben in der Stadt und auf dem Land

Tourismus: Reiseinfos, Reiseangebote

Natur und Umwelt: Wetter und Klima

Kultur: Museen und Galerien, bildende Kunst, Film, Märchen und Gedichte

Polen und Europa

7/8

Charakteristika ausgewählter Metropolen und Regionen

Berühmte Persönlichkeiten aus Geschichte, Politik, Kunst, Lite-ratur

Tourismus und seine Auswirkungen

Natur und Umwelt: Natur- und Umweltschutz

Kultur: Mythen, Legenden, Kurzgeschichten und Erzählungen

9

Umgebung und Landeskunde

Metropolen und Regionen: politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Aspekte und ihre geschichtlichen Hintergründe

Kultur: Entwicklung in den jeweiligen Epochen, Kunst, Literatur

10

Mündliche Kommunikation: Telefongespräch

Schriftliche Korrespondenz: E-Mails, Chat, Postkarten und Briefe

Information und Unterhaltung: Musik

6

Information und Unterhaltung: Zeitungen, Zeitschriften, Film, Fernsehen, Radio, Internet

7/8

Schriftliche Korrespondenz: Lebenslauf, Bewerbung 9

Kommunikation & Medien

Medienvielfalt, -konsum und Medienkritik 10

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3. Standards In den Standards werden die Kompetenzen beschrieben, die Schülerinnen und Schüler am Ende der Jahrgänge 6, 8 und 10 erworben haben sollen. Die Kompetenzen legen die Anforde-rungen im Fach Polnisch als zweite Fremdsprache fest. Sie gliedern sich nach den Bereichen des Faches und beschreiben den Kern der fachlichen Anforderungen. Der Unterricht ist nicht auf ihren Erwerb beschränkt, er soll es den Schülerinnen und Schülern ermöglichen, darüber hinausgehende Kompetenzen zu erwerben, weiter zu entwickeln und zu nutzen. Eine thematisch-inhaltliche Reihenfolge innerhalb der Doppeljahrgangsstufe wird durch die Standards nicht festgeschrieben. Die nachfolgenden Beschreibungen konkretisieren die Anforderungen des Gemeinsamen eu-ropäischen Referenzrahmens für Sprachen (CEFR). Am Ende des Fremdsprachenlehrgangs haben die Schülerinnen und Schüler in den produktiven Fertigkeiten das Niveau B1 (-) und in den rezeptiven Fertigkeiten das Niveau B1 des GER erreicht.

3.1 Anforderungen am Ende der Jahrgangsstufe 6

Hör-/Sehverstehen Die Schülerinnen und Schüler können ...

- vertraute Wörter und ganz einfache Sätze sowie Redewendungen und Ausdrücke verste-hen, die sich auf sie selbst, ihre Familie oder auf konkrete Dinge in ihrem Umfeld bezie-hen,

- den Gegenstand eines einfachen Gesprächs in vertrauter Umgebung identifizieren,

- kurze Dialoge in deutlich gesprochener Sprache über geläufige Sachverhalte verstehen, wobei sie dabei um Wiederholung, eine andere Formulierung oder visuelle Unterstüt-zung bitten dürfen,

- die wichtigsten Informationen kurzer deutlich gesprochener Audiosequenzen verstehen, die von vertrauten Alltagsthemen handeln,

- die Hauptaussagen in kurzen, klaren und einfachen Durchsagen und Mitteilungen erfas-sen und entsprechend reagieren.

Leseverstehen Die Schülerinnen und Schüler können ...

- kurze, einfache Texte verstehen, welche die gebräuchlichsten Wörter und ihnen bekann-te Strukturen enthalten,

- einzelne unbekannte Wörter und Wendungen aus einem vertrauten Kontext erschließen,

- Informationen auf Schildern und gebräuchliche Mitteilungen an öffentlichen Orten er-kennen,

- einfachen alltagssprachlichen Materialien auch außerhalb ihres Lehrbuchs globale und spezifische Informationen entnehmen,

- kurze, einfache narrative Texte verstehen, die sich auf die Schule oder ihren Alltag be-ziehen,

- kurze, einfache persönliche Briefe und E-Mails verstehen.

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Schreiben Die Schülerinnen und Schüler können ...

- einfache Notizen oder Mitteilungen schreiben,

- in einfachen zusammenhängenden Sätzen über alltägliche Aspekte des eigenen Umfelds schreiben,

- über ihre Aktivitäten, Vorlieben und Abneigungen schreiben,

- einfache, persönliche Briefe, Postkarten und E-Mails schreiben,

- mit Hilfe von Vorgaben kurze eigene Texte schreiben.

Sprechen An Gesprächen teilnehmen Die Schülerinnen und Schüler können ...

- ein kurzes Kontaktgespräch führen und dabei alltägliche Höflichkeitsformeln verwen-den, um jemanden zu grüßen, anzusprechen, einzuladen, sich zu entschuldigen oder Zu-stimmung bzw. Ablehnung auszudrücken,

- soziale Kontakte herstellen durch Begrüßen, Verabschieden, Sich-Vorstellen, Sich-Bedanken unter Verwendung von Höflichkeitsformeln,

- ihnen bekannte Alltagssituationen im Klassenraum sprachlich verständlich bewältigen und notfalls um Wiederholung und Erklärung von etwas Gehörtem bitten,

- dem Unterrichtsgeschehen folgen und am Unterrichtsgespräch aktiv teilnehmen,

- ein einfaches gelenktes Gespräch über ihnen vertraute Themen führen und dabei auch eigene Aussagen und Mitteilungen in angemessener Form machen,

- verständlich artikulieren und betonen.

Zusammenhängend sprechen

Die Schülerinnen und Schüler können ...

- über sich selbst, ihre Familie, andere Personen sowie ihre Wohn- und Schulsituation be-richten,

- in einfachen zusammenhängenden Sätzen sprechen, um Gegenstände zu beschreiben und Befindlichkeiten mitzuteilen,

- eigene kommunikative Absichten in der Fremdsprache verwirklichen,

- auf gehörte, gelesene oder gesehene Impulse in altersgemäßer Form reagieren,

- kurze und einfache Geschichten sinngemäß wiedergeben,

Ihre Aussprache ist verständlich, ihre Intonation angemessen.

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Sprachmittlung Die Schülerinnen und Schüler können ...

- in zweisprachigen Alltagssituationen elementare Einzelinformationen vermitteln,

- einfache Sachverhalte zu vertrauten Themen aus der Erst- bzw. Zweitsprache in die je-weils andere Sprache sinngemäß übertragen.

Verfügung über sprachliche Mittel Wortschatz Die Schülerinnen und Schüler können ...

- mit einem ausreichend großen Grundwortschatz elementaren Kommunikationsbedürf-nissen gerecht werden.

Intonation Die Schülerinnen und Schüler können ...

- einfache und vertraute Aussprache- und Intonationsmuster verwenden.

Orthografie

Die Schülerinnen und Schüler können ...

- weitgehend sicher die Rechtschreibung des erlernten Grundwortschatzes anwenden.

Grammatik Die Schülerinnen und Schüler können ...

- ihr grammatisches Grundwissen in einfachen vertrauten Situationen so korrekt verwen-den, dass sie sich verständlich machen können,

- räumliche und zeitlich begrenzte Strukturen erkennen und in sprachliches Handeln um-setzen,

- einfache Regelformulierungen verstehen und anwenden.

Methodische Kompetenzen Die Schülerinnen und Schüler können ...

- für den Fremdsprachenunterricht ein übersichtlich angelegtes Heft und/oder eine Mappe führen,

- sich im Lernbuch und dessen Zusatzmaterial orientieren, sich Informationen aus dem Vokabel- und dem Grammatikanhang, dem zweisprachigen Wörterbuch sowie dem In-ternet beschaffen und diese für ihr Lernen verwenden,

- verschiedene Techniken des Vokabellernens nutzen und mit einem zweisprachigen Wör-terbuch umgehen,

- sich selbst über ihren Lernerfolg und ihre Lernfortschritte vergewissern, wozu sie eine Dokumentation im Sprachenportfolio beginnen und bereits eigene Produkte im dazuge-hörigen Dossier sammeln,

- Partner- und Gruppenarbeit organisieren,

- Arbeitsergebnisse präsentieren.

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3.2 Anforderungen am Ende der Jahrgangsstufe 8

Hör-/Hör-Sehverstehen Die Schülerinnen und Schüler können ...

- vertraute Wörter und Sätze sowie Redewendungen und Ausdrücke verstehen, die sich auf sie selbst, ihre Familie oder auf konkrete Dinge in ihrem Umfeld beziehen,

- den Gegenstand eines Gesprächs in vertrauter Umgebung identifizieren,

- Dialoge in deutlich gesprochener Sprache über geläufige Sachverhalte verstehen,

- dabei noch um Wiederholung, eine andere Formulierung oder visuelle Unterstützung bitten,

- die wichtigsten Informationen deutlich gesprochener Audio- und Filmsequenzen verste-hen, die von vertrauten Alltagsthemen handeln,

- dem überwiegend einsprachigen Unterrichtsgespräch folgen, Fragen beantworten und Arbeitsaufträge ausführen.

Leseverstehen Die Schülerinnen und Schüler können ...

- Texte mit gebräuchlichen Wörtern und bekannten Strukturen verstehen,

- unbekannte Wörter und Wendungen aus einem vertrauten Kontext erschließen oder mit zweisprachigen Wörterbüchern und Vokabelverzeichnissen erarbeiten,

- Informationen auf Schildern und gebräuchliche Mitteilungen an öffentlichen Orten ver-stehen,

- einfachen, möglichst authentischen Materialien außerhalb ihres Lehrbuchs globale und spezifische Informationen entnehmen,

- einfache narrative Texte verstehen, die sich auf die Schule oder ihren Alltag beziehen, - persönliche Briefe und E-Mails verstehen.

Schreiben Die Schülerinnen und Schüler können ...

- Notizen oder Mitteilungen machen, die sich auf Dinge des Alltagslebens beziehen,

- selbstständig in zusammenhängenden Sätzen über alltägliche Aspekte des eigenen Um-felds schreiben,

- über ihre Aktivitäten, Vorlieben und Abneigungen schreiben,

- persönliche Briefe, Postkarten und E-Mails adressaten-, situationsgerecht und sprachlich weitgehend korrekt verfassen,

- eigene Texte, kleine Geschichten und Gedichte kreativ schreiben und gestalten.

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Sprechen An Gesprächen teilnehmen Die Schülerinnen und Schüler können ...

- kurze Gespräche führen, die überwiegend ihren Erfahrungshorizont betreffen,

- ihnen bekannte Situationen im Klassenraum sprachlich richtig bewältigen und gegebe-nenfalls in der Fremdsprache um Wiederholung und Erklärung von etwas Gehörtem bit-ten,

- dem Unterrichtsgeschehen folgen und am Unterrichtsgespräch aktiv teilnehmen,

- gelenkte Dialoge über ihnen vertraute Themen führen und eigene Aussagen und Mittei-lungen in angemessener Form einbringen,

- in vertrauten Zusammenhängen Meinungen und Gefühle ausdrücken und auf Gefühlsäu-ßerungen anderer reagieren.

Zusammenhängend sprechen

Die Schülerinnen und Schüler können ...

- ihre Familie, andere Personen sowie ihre Umgebung beschreiben,

- in zusammenhängenden Sätzen sprechen, um Gegenstände und Situationen zu beschrei-ben sowie Befindlichkeiten mitzuteilen,

- eigene kommunikative Absichten in der Fremdsprache verwirklichen,

- auf Gehörtes, Gelesenes oder Gesehenes in altersgemäßer Form reagieren.

Ihre Aussprache ist gut verständlich, ihre Intonation angemessen. Sprachmittlung Die Schülerinnen und Schüler können ...

- mündlich in zweisprachigen Alltagssituationen Informationen vermitteln,

- zunehmend komplexere Sachverhalte zu vertrauten und unvertrauten Themen aus der Erst- bzw. Zweitsprache in die jeweils andere Sprache sinngemäß übertragen.

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Verfügung über sprachliche Mittel Wortschatz Die Schülerinnen und Schüler können ...

- über einen ausreichend großen Grundwortschatz verfügen und diesen bei vertrauten Themen und in vertrauten Situationen anwenden.

Aussprache und Intonation Die Schülerinnen und Schüler können ...

- Aussprache- und Intonationsmuster im Allgemeinen weitgehend korrekt verwenden.

Orthografie

Die Schülerinnen und Schüler können ...

- über grundlegende Rechtschreibkenntnisse ihres Wortschatzes verfügen. (Ihre Texte bleiben auch bei auftretenden Abweichungen von der üblichen Rechtschreibung im All-gemeinen verständlich.)

Grammatik

Die Schülerinnen und Schüler können ...

- (vor allem rezeptiv) ein erweitertes grammatisches Inventar in vertrauten Situationen nutzen (Im produktiven Bereich kommen zwar elementare Fehler vor, aber es wird deut-lich, was ausgedrückt werden soll.),

- die zeitliche Dimension von Handlungen und Sachverhalten ausdrücken.

Methodische Kompetenzen Die Schülerinnen und Schüler können ...

- für den Fremdsprachenunterricht ein übersichtlich angelegtes Heft und/oder eine Mappe führen,

- sich im Lernbuch und dessen Zusatzmaterial orientieren, sich Informationen aus dem Vokabel- und dem Grammatikanhang, dem zweisprachigen Wörterbuch sowie dem In-ternet beschaffen und diese für ihr Lernen verwenden,

- ihren Lernerfolg und ihre Lernfortschritte selbst kontrollieren,

- verschiedene Techniken des Vokabellernens nutzen und mit einem zweisprachigen Wör-terbuch umgehen,

- das aus der ersten Sprache verfügbare sprachliche und kulturelle Vorwissen für die pas-sive und aktive mentale Verarbeitung einer neuen Fremdsprache nutzen,

- mit Hilfe von Vorgaben Arbeitsergebnisse kurz unter Verwendung von Medien präsen-tieren.

Sie setzen ihre Dokumentation im Sprachenportfolio fort und sammeln weiterhin eigene Pro-dukte im dazugehörigen Dossier.

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3.3 Anforderungen am Ende der Jahrgangsstufe 10 Der Kern der fachlichen Anforderungen liegt – nach Teilfertigkeiten etwas variierend in den rezeptiven Fertigkeiten auf dem Niveau B1, in den produktiven Fertigkeiten auf dem Niveau B1(-). Die Beschreibung erfolgt in enger Anlehnung an den Gemeinsamen europäischen Re-ferenzrahmen. Der Unterricht ist nicht auf den Erwerb der Kompetenzen beschränkt; er soll es den Schüle-rinnen und Schülern ermöglichen, darüber hinausgehende Kompetenzen zu erwerben und weiter zu entwickeln.

Hör-/Sehverstehen Die Schülerinnen und Schüler können ...

- unkomplizierte Sachinformationen über gewöhnliche alltags- oder berufsbezogene The-men verstehen und dabei die Hauptaussagen und Einzelinformationen erkennen, sofern klar artikuliert und mit vertrautem Akzent gesprochen wird,

- kurze Erzählungen und Berichte im direkten Kontakt verstehen,

- bei inhaltlicher Vorbereitung von Fernsehsendungen zu Themen von persönlichem Inte-resse einen großen Teil verstehen,

Filmen und Theatervorführungen folgen, deren Handlung im Wesentlichen durch Bild und Aktion getragen wird und deren Sprache klar und unkompliziert ist. Leseverstehen Die Schülerinnen und Schüler können ...

- klar geschriebene argumentative Texte über Themen, die mit den eigenen Interessen und Fachgebieten in Zusammenhang stehen, mit befriedigendem Verständnis lesen,

- in klar geschriebenen argumentativen Texten zu vertrauten Themen die wesentlichen Schlussfolgerungen erkennen,

- kürzere literarische Texte verstehen,

- aus einfachen authentischen Materialien globale und spezifische Informationen entneh-men,

- auf vielfältige Weise unbekanntes Vokabular erschließen und selbstständig mit geeigne-ten Nachschlagewerken arbeiten.

Schreiben Die Schülerinnen und Schüler können ...

- im eigenen Sachgebiet mit einer gewissen Sicherheit größere Mengen von Sachinforma-tionen zusammenfassen und weitergeben,

- zusammenhängende Texte zu vertrauten Themen aus ihrem Interessengebiet verfassen,

- über vertraute Themen berichten, Informationen weitergeben und Handlungen begrün-den,

- einfache standardisierte Briefe und E-Mails adressatengerecht formulieren.

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Sprechen An Gesprächen teilnehmen

Die Schülerinnen und Schüler können ... - ein Gespräch oder eine Diskussion beginnen, fortführen und auch bei sprachlichen

Schwierigkeiten aufrechterhalten,

- Dienstleistungsgespräche in routinemäßigen Situationen bewältigen, - in Gesprächen und Diskussionen kurz zu den Standpunkten anderer Stellung nehmen

und höflich Überzeugungen und Meinungen, Zustimmungen und Ablehnungen ausdrü-cken und begründen,

- sich mit einiger Sicherheit über vertraute Routineangelegenheiten oder auch über andere Dinge aus dem eigenen Interessengebiet verständigen,

- die gelernten sprachlichen Mittel so einsetzen, dass Alltagssituationen bewältigt werden können,

- Informationen austauschen, prüfen und bestätigen, mit weniger routinemäßigen Situatio-nen umgehen und erklären, warum etwas problematisch ist.

Zusammenhängend Sprechen Die Schülerinnen und Schüler können ...

- eine vorbereitete Präsentation zu einem vertrauten Thema vortragen, wobei die Haupt-punkte hinreichend präzise erläutert werden,

- Gedanken zu kulturellen Themen ausdrücken.

Sprachmittlung Die Schülerinnen und Schüler können ...

- schriftlich und mündlich einfache Sach- und Gebrauchstexte sinngemäß übertragen.

Verfügung über sprachliche Mittel Wortschatz Die Schülerinnen und Schüler können ...

- über einen ausreichend großen Wortschatz verfügen, um sich zu ihrer Lebenssituation sowie zu Themenfeldern ihrer Interessen auch differenzierter zu äußern,

- den erlernten Grundwortschatz angemessen anwenden.

Aussprache und Intonation Die Schülerinnen und Schüler können ...

- Aussprache- und Intonationsmuster im Allgemeinen korrekt verwenden,

- verschiedene Texte bezüglich der Aussprache und Intonation angemessen realisieren.

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Orthografie Die Schülerinnen und Schüler können ...

unter Anwendung der Rechtschreib- und Zeichensetzungsregeln in der erlernten Fremdspra-che weitgehend korrekt und verständlich schreiben.

Grammatik Die Schülerinnen und Schüler können ...

- häufig verwendete grammatische Strukturen schriftlich und mündlich nutzen und diese kommunikationswirksam einsetzen,

- Verbote/Erlaubnis, Aufforderungen, Bitten, Wünsche, Erwartungen und Verpflichtungen unter Zuhilfenahme der Hilfsverben ausdrücken,

- Bezüge darstellen, auch mit Hilfe von Bedingungs- und Finalsätzen,

- in authentischen Texten Partizipial- und Adverbialpartizipialkonstruktionen erkennen und entschlüsseln.

Methodische Kompetenzen Die Schülerinnen und Schüler können ...

- sich – zusätzlich zu bereits bekannten Nachschlagewerken - Informationen aus dem ein-sprachigen Wörterbuch beschaffen und für ihr Lernen verwenden,

- Lerntechniken und –strategien für den Ausbau ihrer Kenntnisse in der jeweiligen Fremd-sprache sowie für den Erwerb weiterer Sprachen einsetzen,

- durch Analyse ihres persönlichen Lernstils und Auswahl besonders geeigneter Lernver-fahren zur Selbstständigkeit im Sprachenlernen gelangen,

- sprachkritisch denken und ihren Spracherwerbsprozess hinsichtlich der eigenen Mehr-sprachigkeit reflektieren,

- Verfahren zum anwendungs- und produktorientierten Gestalten von mündlichen und schriftlichen Texten anwenden,

- Partner- und Gruppenarbeit organisieren, über die Zielbeschreibung, die Rollenvertei-lung, den Ablauf sowie die Präsentationsformen entscheiden.

Sie setzen ihre Dokumentation im Sprachenportfolio fort und sammeln weiterhin eigene Pro-dukte im dazugehörigen Dossier.

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4. Leistungsbeurteilung Die Dokumentation und Beurteilung der individuellen Entwicklung des Lern- und Leistungs-standes der Schülerinnen und Schüler berücksichtigt nicht nur die Produkte sondern auch die Prozesse schulischen Lernens und Arbeitens. Leistungsbeurteilung dient der Rückmeldung für Lernende, Erziehungsberechtigte und Lehrkräfte. Sie ist eine Grundlage verbindlicher Bera-tung sowie der Förderung der Schülerinnen und Schüler.

Grundsätze der Leistungswertung:

• Bewertet werden die im Unterricht und für den Unterricht erbrachten Leistungen der Schülerinnen und Schüler.

• Die Leistungsbewertung bezieht sich auf die im Unterricht vermittelten Kenntnisse, Fä-higkeiten und Fertigkeiten, wie sie in den „Anforderungen“ (Standards) beschrieben sind.

• Leistungsbewertung muss für Schülerinnen und Schüler sowie Erziehungsberechtigte transparent sein, die Kriterien der Leistungsbewertung müssen zu Beginn des Beurtei-lungszeitraums bekannt sein.

• Die Kriterien für die Leistungsbeurteilung und die Gewichtung zwischen den Beurtei-lungsbereichen werden in der Fachkonferenz festgelegt.

Die beiden notwendigen Beurteilungsbereiche sind:

1. Schriftliche Arbeiten unter Aufsicht und ihnen gleichgestellte Arbeiten

2. Laufende Unterrichtsarbeit.

Bei der Festsetzung der Noten werden zunächst für die beiden Bereiche Noten festgelegt, da-nach werden beide Bereiche angemessen zusammengefasst. Die Noten dürfen sich nicht ü-berwiegend auf die Ergebnisse des ersten Beurteilungsbereichs stützen.

Schriftliche Arbeiten unter Aufsicht

Schriftliche Arbeiten unter Aufsicht dienen der Überprüfung der Lernergebnisse eines Unter-richtsabschnittes. Weiter können sie zur Unterstützung kumulativen Lernens auch der Verge-wisserung über die Nachhaltigkeit der Lernergebnisse zurückliegenden Unterrichts dienen. Sie geben Aufschluss über das Erreichen der Ziele des Unterrichts.

Laufende Unterrichtsarbeit

Dieser Beurteilungsbereich umfasst alle von den Schülerinnen und Schülern außerhalb der schriftlichen Arbeiten unter Aufsicht und den ihnen gleichgestellten Arbeiten erbrachten Un-terrichtsleistungen wie

• mündliche und schriftliche Mitarbeit,

• die im Portfolio der Sprachen abgelegten beispielhaften Arbeiten,

• Hausaufgaben,

• längerfristig gestellte häusliche Arbeiten (z.B. Referate) und

• Gruppenarbeit und Mitarbeit in Unterrichtsprojekten (Prozess - Produkt - Präsentation).

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