Porzellan Friedrich Kaestner

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Porzellan Friedrich Kaestner Oberrohnhof

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Gedanken über Albert Schwarz

„Von Beruf Porzellanmaler, ist erfüllt von einem Suchen nach den Werten, die das Leben lebenswert machen. Er bleibt nicht auf dem halben Weg stehen. Die äußere Form ist ihm Mittel, Dinge auszudrücken, die auf einer höheren Ebene liegen. Sein

vielfältiges Schaffen ist von einheitlichem Rhythmus erfüllt und erfreut durch die Reichhaltigkeit seiner Vorwürfe.“

(Katalog: Gruppe 1950/ Archiv, Nachlass Georg Brühl)

Albert Schwarz (05.09.1895 – 26.09.1977), Maler und Grafiker, freischaffender Künstler und Dozent an der Mal- und Zeichenschule von Prof. Carl Michel in Zwickau, war unser Großvater. Seine Tochter Irmgard Vogl, geb. Schwarz (1927 bis 2000) demnach unsere Mutter. Mein Bruder Tilo Vogl wurde 1949 und ich, Jürgen Vogl, wurde 1952 in Zwickau geboren. Unser Großvater und unsere Eltern wohnten in der Lindenstraße.

Häufig besuchten wir uns gegenseitig. Als Kinder begleiteten wir unseren Großvater in den Vielauer Wald, dort fand er die vielen Lieblingsmotive für seine Bilder.

Mit wenigen, aber dafür exakten Pinselstrichen entstanden Skizzen und Bilder, die wir schon damals sehr bewunderten. Die für ihn typischen Farben und Formen waren genau zu erkennen. Zu Hause holte er oft Ton aus einer alten Zinkwanne im Garten und begann in der Wohnstube den Tonklumpen zu kneten, um daraus etwas frei zu modellieren. Ich bekam auch ein Stück und versuchte ebenfalls, etwas nur mit meinen Händen und Fingern zu formen.

Seine beliebtesten Motive waren Köpfe, Menschen, Tiere sowie Mutter mit Kind, Liebespaare und Engel. Schnell nahmen die Tonklumpen Gestalt an. Mit einem Holzspatel wurden die Feinheiten herausgearbeitet (Augen, Mund, Nase, Hände usw.). Das versetzte mich jedesmal in Erstaunen. Nach kurzer Zeit war der Klumpen Ton lebendig und die Dinge hatten einen Namen.

Großvater half mir gern bei meinen Arbeiten. Schade, ich habe diesen Sachen damals nicht die nötige Bedeutung beigemessen und sie leider nicht aufgehoben. Nach dem Modellieren nahm er die Tonfiguren mit auf Arbeit, zur Firma Kaestner; dort wurden sie gebrannt und nach einiger Zeit brachte er sie wieder mit nach Hause.

Sie wurden nicht bemalt und standen dann in Opas Wohnung und er erfreute sich daran. Von seinen Arbeiten konnte er sich nur schwer trennen. Von Zeit zu Zeit verschenkte oder verkaufte er etwas.Gern erinnere ich mich an die Atmosphäre, und die Stunden, die ich mit meinen Opa verbrachte.

Jürgen Vogl

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