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Demenzkranke Menschen in individuell bedeutsamen Alltagssituationen Positive Emotionen von Menschen mit Demenz im stationären Pflegealltag fördern - Empfehlungen aus dem Projekt DEMIAN Charlotte Berendonk und Mechthild Schönit

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Demenzkranke Menschen in individuell bedeutsamen Alltagssituationen

Positive Emotionen von Menschen mit Demenz im

stationären Pflegealltag fördern

-Empfehlungen aus dem

Projekt DEMIAN

Charlotte Berendonk und Mechthild Schönit

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Gliederung

• Ziele des Pflegekonzepts

• Der Begriff der positiv bedeutsamen Alltagssituationen

• Beispiele aus Maßnahmenplänen

• DEMIAN im Pflegeprozess

• Anamnese im Rahmen des Konzeptes

• Vorstellung von zwei individuellen Maßnahmenplänen

• Kategorien der Maßnahmenpläne – einige Beispiele

• Empfehlungen

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Ziele des Pflegekonzeptes

• Wertschätzende Haltung gegenüber der Person• Gezielter Blick auf Ressourcen von Menschen mit Demenz:

- Erleben und Ausdruck von Emotionen- nonverbale Ausdrucksformen (Mimik, Gestik, Körperhaltung, Verhalten)- Erinnerungen aus dem Langzeitgedächtnis

• Gezielter Austausch mit dem Menschen selbst sowie dessen Bezugspersonen(Prozess liegt in der Verantwortung der Bezugspflegeperson)

• Gezielte Umsetzung von Maßnahmen zur Gestaltung positiver Situationen → Verbesserung der Lebensqualität

→ Erweiterung der Handlungskompetenzen der Pflege- und Betreuungspersonen

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… positiv bedeutsame Alltagssituationen …sind zeitlich eingrenzbare Kontexte, in denen Menschen mit Demenz in dem, was für sie individuell wesentlich ist, angesprochen werden,sind Momente, in denen diese Menschen Sinn erfahren,können von den betroffenen Personen immer weniger ohne Hilfestellung geschaffen werden

… wie kann man diese Situationen gezielt erfassen?durch Interaktiondurch empathische Einfühlung und Beobachtungdurch Gespräche mit Bezugspersonendurch Kenntnisse der Lebensgeschichte

Der Begriff der positiv bedeutsamen Alltagssituationen

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Beispiele aus den Maßnahmenplänen

• „Sie liest gerne auf der Toilette in Ruhe Zeitungen: Bitte dafür sorgen, dass dort immer wieder unterschiedliche Zeitungen bereitliegen – Fr. A. so lange wie sie es möchte lesen lassen.“

• „Fr. B genießt Erinnerungen an ihre Heimat in Kroatien: Mit ihr über ihre Zeit dort sprechen; ausprobieren, ob sie noch kroatisch sprechen kann.“

• „Die Tochter ist eine wichtige Bezugsperson. Sie lebt in Amerika. Mit Fr. C. das Gespräch über die Tochter suchen, ihr aus alten und aktuellen Briefen vorlesen.“

• „Seine beruflichen Tätigkeiten waren immer sehr bedeutsam für Herr. D. Er war unter anderem als Waldarbeiter tätig. Ihm Sinneserfahrungen mit unterschiedlichen Materialien aus dem Wald anbieten.“

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DEMIAN im Pflegeprozess

3) Pflegeziele festlegen

Hier: psychisches Wohlbefinden

4) Pflegemaßnahmen planen

Erstellung des individuellen

Maßnahmenplans

2) Fähigkeiten, Probleme & Gewohnheiten erfassen

Auswertung der Informationen

6) Pflegemaßnahmen auswerten & ggf. anpassen

Prüfung der Wirksamkeit

5) Pflegemaßnahmen durchführen

Maßnahme aus dem Plan umsetzen

Ermittlung individuell bedeutsamer positiver

Alltagssituationen

1) Informationen sammeln(Pflegeanamnese)

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Die Ermittlung der verschiedenen Perspektiven ist wichtig

nur 11% der positiven Situationen in den Maßnahmenplänen der ersten Förderphase waren Allen bekannt

Anamnese im Rahmen des Konzeptes

Pflegeteam

AngehörigeBewohner-Innen

11%

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Austausch imTeam

Sammlungvon

Informationenfür

positive Situationen

Gespräch mitAngehörigen

Interaktion mit dem Mensch mit Demenz

Zeitebenen: Gegenwart und Biografie

Anamnese aus unterschiedlichen Perspektiven

Austausch im Team

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Anamnese positiver Alltagssituationen- Mensch mit Demenz -

Interaktion mit dem Mensch mit Demenz

Offenes Gespräch

Beobachtung des

Verhaltens

Gespräch an eine Tätigkeit

anknüpfen

Gespräch an biografische

Aspekte anknüpfen

Gemeinsame Bildbetrachtung

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Gemeinsame Bildbetrachtung

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Aus dem Gespräch mit Fr. Sänger* - DEMIAN I

• Gemeinsames Betrachten von Blumenbildern - Auf die Frage: „Haben Sie einen Garten gehabt?“, antwortete sie spontan und klar: „Ja, bis vor auf die Hauptstraße!“

• Interesse beim Hundebild: Sie benennt die Hunde, gibt ihnen Namen.

• Reaktionen von Interesse und Bewunderung beim Autobild: Sie verneint die Frage, ob sie selbst Auto gefahren sei. Auf die Nachfrage, ob sie gerne mit im Auto gefahren sei: „Ja“. Dabei spontan Blickkontakt. Fragt mich nach einer Pause, ob ich auch Auto fahre. Ich erzähle ihr, dass ich lieber Bus fahre. Sie darauf: „Oh das war mir immer ein bissel gefährlich.“

• Bild mit alter Frau: Ihre Reaktion: „Ein schönes Mütterle“. Meint, diese habe schöne Haare.

• Kinderbild: Lächeln. „Oh die drei….“ Nach einer Pause: „Jeder Mensch ist anders." Fragt mich, ob ich auch ein Kind habe.

*Name geändert

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Gemeinsame Bildbetrachtung – DEMIAN II

Reaktionen von Herrn Keller* im Gespräch mit Pflegepersonen:

„Die Burg liegt vielleicht am Neckar, ich war dort häufig mit einer Bekannten spazieren.“

„Das ist das Olympiastadion oder der Betzenberg. Das erinnert mich an Sepp Herberger und Beckenbauer.“ Zum saftigen grünen Rasen sagte er: „Immer tip-top geschnitten!“ Er erzählt, dass er selber keinen Sport gemacht hat, da er so viel arbeiten musste.

„Man spricht gerne über alte Erinnerungen, weil die stecken in einem drin!“

*Name geändert

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Wie kann die Anamnese mit dem Mensch mit Demenz gelingen?

Gespräche:• Grundlagen der Gesprächsführung beachten• Persönliche Gegenstände der Person als Gesprächseinstieg nutzen• Fotos oder Bildbände als Gesprächsgrundlage verwenden• Immer wiederkehrende Erzählungen thematisieren• Kenntnisse aus der Biografie einfließen lassen

Beobachtungen:• Handlungen, die die Person immer wieder gerne ausführt• Gezielte Wahrnehmung des mimischem Ausdrucks, der Gestik und

Körperhaltung

Anamnese in kleinen Schritten durchführen, um den Menschen nicht zu überfordern!

Dokumentation der Anamneseergebnisse!

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- Fragen zu positiven Situationen in der Vergangenheit(z. B. Beruf, Hobbies, bedeutsame Personen, Musik, Fernsehsendungen)

- Fragen zu aktuellen positiven Situation in der Einrichtung(z. B. Wann geht es ihm/ihr gut? Was macht sie/er gerne? Wann ist sie/er glücklich?)

Gespräch mitAngehörigen

Anamnese positiver Alltagssituationen- mit den Angehörigen -

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Wie kann die Anamnese mit der/dem Angehörigen gelingen?

Gespräche:- Im direkten Gespräch können vielfältige Informationen ausgetauscht und direkt Nachfragen gestellt werden

- Wenn ein Gespräch vor Ort nicht möglich sein sollte, kannman das Anamnese-Gespräch auch am Telefon durchführen

Schriftlicher Austausch:

- diese Möglichkeit bleibt ebenfalls, sie lässt jedoch häufig Verständnisfragen offen

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- Gezielter Austausch über Erfahrungen und Beobachtungen

(z. B. Wann ist sie/er entspannt? Was genießt sie/er? Was erzählt sie/er immer wieder?)

- Alle in diesen Austausch einbeziehen(Pflegenpersonen, Küchenhilfen, Betreuungskräfte nach §87 b, Therapeuten, Reinigungskräfte usw.)

Anamnese positiver Alltagssituationen- im Team -

Austausch im Team

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Wie kann die Anamnese im Team gelingen?

Austausch im Rahmen von Teambesprechungen:- zeitlichen Rahmen festlegen

- Ziel im Blick behalten

- ein Mitarbeitender moderiert, eine/r protokolliert

- Genaue Beschreibung der Informationen

- Einbeziehung möglichst aller Teammitglieder, die mit dem

Menschen Kontakt haben

Schriftlicher Austausch:

- im Anamnesezeitraum werden die Beobachtungen etc. auf Zetteln notiert, die die verantwortliche Bezugspflegende systematisieren sollte

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DEMIAN im Pflegeprozess

3) Pflegeziele festlegen

Hier: psychisches Wohlbefinden

4) Pflegemaßnahmen planen

Erstellung des individuellen

Maßnahmenplans

2) Fähigkeiten, Probleme & Gewohnheiten erfassen

Auswertung der Informationen

6) Pflegemaßnahmen auswerten & ggf. anpassen

Prüfung der Wirksamkeit

5) Pflegemaßnahmen durchführen

Maßnahme aus dem Plan umsetzen

Ermittlung individuell bedeutsamer positiver

Alltagssituationen

1) Informationen sammeln(Pflegeanamnese)

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Ablauf der Fallbesprechungen

1. Überblick über die gefundenen Informationen gewinnen mit anschließender Sortierung der Themen(dieser Schritt liegt in der Verantwortung der Bezugspflegeperson)

2. Überlegungen, - ob der Mensch mit Demenz in diesem Themenfeld noch selbständig in

der Herstellung positiver Situationen ist …- ob bereits Situationen in diesem Themenfeld gestaltet werden ….- gibt es vielleicht Ausschlusskriterien für diesen Themenbereich?- …→ falls ja, dann sollte das Thema erst einmal ausgeschlossen werden!

3. Überlegungen, aus welchen Themenfeldern sich Maßnahmen ableiten lassen, welche Ressourcen der Wohnbereich dafür hat, welche Materialien benötigt werden usw.→ schriftliche Formulierung der Maßnahmen mit hilfreichem

(Hintergrund-) Wissen zur Umsetzung

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DEMIAN im Pflegeprozess

3) Pflegeziele festlegen

Hier: psychisches Wohlbefinden

4) Pflegemaßnahmen planen

Erstellung des individuellen

Maßnahmenplans

2) Fähigkeiten, Probleme & Gewohnheiten erfassen

Auswertung der Informationen

6) Pflegemaßnahmen auswerten & ggf. anpassen

Prüfung der Wirksamkeit

5) Pflegemaßnahmen durchführen

Maßnahme aus dem Plan umsetzen

Ermittlung individuell bedeutsamer positiver

Alltagssituationen

1) Informationen sammeln(Pflegeanamnese)

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Ein Beispiel – Frau Sonne

3) Pflegeziele festlegen

AEDL 13: psychisches Wohlbefinden

4) Pflegemaßnahmen planen

Erstellung des individuellen

Maßnahmenplans

2) Fähigkeiten, Probleme & Gewohnheiten erfassen

Auswertung der Informationen

6) Pflegemaßnahmen auswerten & ggf. anpassen

Prüfung der Wirksamkeit

5) Pflegemaßnahmen durchführen

Maßnahmen aus dem Plan umsetzen

Ermittlung individuell bedeutsamer positiver

Alltagssituationen

1) Informationen sammeln(Pflegeanamnese)

1) Informationen sammeln -Pflegeanamnese:

- Sie kann ihre Bedürfnisse verbalausdrücken

- Ihre Puppe ist ein sehr wichtigerGegenstand für sie

- sie hat ihren eigenen Willen- sie ist sehr mobil

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Ein Beispiel – Frau Sonne

3) Pflegeziele festlegen

AEDL 13: psychisches Wohlbefinden

4) Pflegemaßnahmen planen

Erstellung des individuellen

Maßnahmenplans

2) Fähigkeiten, Probleme & Gewohnheiten erfassen

Auswertung der Informationen

6) Pflegemaßnahmen auswerten & ggf. anpassen

Prüfung der Wirksamkeit

5) Pflegemaßnahmen durchführen

Maßnahmen aus dem Plan umsetzen

Ermittlung individuell bedeutsamer positiver

Alltagssituationen

1) Informationen sammeln(Pflegeanamnese)

2) Fähigkeiten, Probleme & Gewohnheiten erfassen:

- Sie kann ihre Emotionen zeigen- Sie freut sich über individuelle

Zuwendung - Sie kann ihre Bedürfnisse mit Hilfe

von Gestik, Mimik und Sprache deutlich machen

- Sie hat Interesse an ihrer Puppe

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Ein Beispiel – Frau Sonne

3) Pflegeziele festlegen

AEDL 13: psychisches Wohlbefinden

4) Pflegemaßnahmen planen

Erstellung des individuellen

Maßnahmenplans

2) Fähigkeiten, Probleme & Gewohnheiten erfassen

Auswertung der Informationen

6) Pflegemaßnahmen auswerten & ggf. anpassen

Prüfung der Wirksamkeit

5) Pflegemaßnahmen durchführen

Maßnahmen aus dem Plan umsetzen

Ermittlung individuell bedeutsamer positiver

Alltagssituationen

1) Informationen sammeln(Pflegeanamnese)

3) Pflegeziele festlegen:AEDL 13:angestrebtes psychischesWohlbefinden, Verweis auf den individuellen Maßnahmenplan

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Ein Beispiel – Frau Sonne

3) Pflegeziele festlegen

AEDL 13: psychisches Wohlbefinden

4) Pflegemaßnahmen planen

Erstellung des individuellen

Maßnahmenplans

2) Fähigkeiten, Probleme & Gewohnheiten erfassen

Auswertung der Informationen

6) Pflegemaßnahmen auswerten & ggf. anpassen

Prüfung der Wirksamkeit

5) Pflegemaßnahmen durchführen

Maßnahmen aus dem Plan umsetzen

Ermittlung individuell bedeutsamer positiver

Alltagssituationen

1) Informationen sammeln(Pflegeanamnese)

- Sie mag Fr. R. -> Besuche der beiden ermöglichen

- Ihr die Möglichkeit geben, Fr. W. das Essen zu reichen; sie macht dies gerne und genießt es, dass sie unterstützen kann

Kommunikation und Kontakt3

- Sie möchte sich lieber mit einer Haarbürste als mit einem Kamm die Haarefrisieren

- Sie liebt parfümierte Seife: bitte diese anstatt Waschlotion verwenden!

- Ihr ein Fußbad anbieten und anschließenddie Füße eincremen

Pflegesituationen gestalten4

- Sie liebt die Blumenpflege: sie beim Blumen gießen unterstützen

- Besuch im Sinnesgarten ermöglichen- bei Küchentätigkeiten mit einbeziehen- sie mag Handarbeiten. Häkeln und

Stricken anbieten

Ihr Beschäftigung anbieten: im Bereich Natur und Haushalt

2

- Sie liebt ihre Puppe- Das „Mädele“ mit Würde und Respekt

behandeln- Gemeinsam mit ihr an- und auskleiden- die Puppe in Interaktionen einbeziehen

Ihre Puppe ist ein wichtiger Gegenstand für sie

1

Informationen und MaßnahmenThema der SituationNr.

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Ein Beispiel – Frau Sonne

3) Pflegeziele festlegen

AEDL 13: psychisches Wohlbefinden

4) Pflegemaßnahmen planen

Erstellung des individuellen

Maßnahmenplans

2) Fähigkeiten, Probleme & Gewohnheiten erfassen

Auswertung der Informationen

6) Pflegemaßnahmen auswerten & ggf. anpassen

Prüfung der Wirksamkeit

5) Pflegemaßnahmen durchführen

Maßnahmen aus dem Plan umsetzen

Ermittlung individuell bedeutsamer positiver

Alltagssituationen

1) Informationen sammeln(Pflegeanamnese)

5) Umsetzung der Maßnahmen:- Situationen mit dem „Mädele“- Einbeziehen in Haushaltstätigkeiten- Versorgen von Pflanzen- Besuch des Sinnesgarten

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Kategorien der Maßnahmenpläne*

Erarbeitete Maßnahmenpläne: 36

Durchschnittlich enthaltene Maßnahmen: 4,75

Mind. in den Plänen enthaltene Maßnahmen: 3

Max. in den Plänen enthaltenen Maßnahmen: 8

* Erarbeitung der Kategorien mithilfe der Qualitativen Inhaltsanalyse von P. Mayring, 2003

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Kategorien der Maßnahmenpläne Kategorie 1:Bezugspersonen einbeziehen (Familie und andere wichtige Personen, z. B. Pflegepersonen)

Kategorie 2:Spezielle Art der individuellen Wertschätzung/Zuwendung geben

Kategorie 3:

Erinnerungen thematisieren oder auf deren Thematisierung eingehen

Kategorie 4:Kompetenzerleben fördern

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Kategorien der Maßnahmenpläne

Kategorie 5:Glauben thematisieren oder auf dessen Thematisierung eingehen

Kategorie 6:Naturerleben fördern

Kategorie 7:Berührung geben

Kategorie 8:Essen und Trinken anbieten

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Kategorien der Maßnahmenpläne

Kategorie 9:Motorische und geistige Tätigkeiten fördern

Kategorie 10:Musik machen oder hören

Kategorie 11:Tiere

Kategorie 12:Allgemeine Pflegemaßnahmen spezifisch gestalten

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Kategorien der Maßnahmenpläne

Kategorie 13:Gewohnheiten ermöglichen

Kategorie 14:Gesellschaftlichen Kontakt ermöglichen

Kategorie 15:Rückzug/Privatsphäre ermöglichen

Kategorie 16:Bedeutsame Gegenstände einbeziehen

Kategorie 17:Allgemeine, nicht-DEMIAN-spezifische individuelle Pflegemaßnahmen

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Empfehlungen

• Sensibilisieren Sie sich und Ihre MitarbeiterInnen für vorhandene Ressourcen von Menschen mit Demenz – vollziehen Sie einen Perspektivenwechsel

• Erfassen und dokumentieren Sie bereits vorhandenes Wissen über positive Situationen dieser Menschen

• Beobachten Sie Menschen mit einer demenziellen Erkrankung bewusst und führen Sie mit dieser Personengruppe gezielt Gespräche zu positiven Alltagssituationen

• Integrieren Sie die Angehörigen in die Anamnese und Umsetzung positiver Alltagssituationen

• Tauschen Sie sich gezielt aus: im ganzen Team, mit anderen Berufsgruppen usw.

• Dokumentieren Sie die individuell umgesetzten Maßnahmen