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Smart City Berlin – Potenziale für Anbieter von Produkten und Dienstleistungen Empirische Untersuchung des Arbeitskreises Intelligente Infrastruk- tur im Verein Berliner Kaufleute und Industrieller (VBKI) Oktober 2015 In Kooperation mit BTO Management Consulting AG

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Smart City Berlin –

Potenziale für Anbieter von Produkten und Dienstleistungen Empirische Untersuchung des Arbeitskreises Intelligente Infrastruk-tur im Verein Berliner Kaufleute und Industrieller (VBKI)

Oktober 2015

In Kooperation mit BTO Management Consulting AG

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Smart City Berlin – Potenziale für Anbieter von Produkten und Dienstleistungen Empirische Untersuchung des VBKI-Arbeitskreises Intelligente Infrastruktur

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Summary

Wie alle wachsenden Metropolen steht Berlin vor großen Zukunftsherausforderungen. Zu deren Bewältigung sollen im Rahmen der Smart City-Strategie des Berliner Senats technische, ökonomi-sche und soziale Innovationen entwickelt und analysiert werden, um dem Lebensraum Stadt eine menschliche, effiziente und umweltschonende Perspektive zu garantieren.

Der beim Verein Berliner Kaufleute und Industrieller (VBKI) angesiedelte Arbeitskreis Intelligente Infrastrukturen befasst sich intensiv mit der Entwicklung der Hauptstadtregion hin zu einer Smart City. Dabei geht es auch um die Frage, was Berliner Unternehmen zur Smart City Berlin beitragen und wie sie langfristig von ihr profitieren können.

Über die empirische Untersuchung Smart City Berlin – Potenziale für Anbieter von Produkten und Dienstleistungen möchte der VBKI näher beleuchten, wie Berliner Unternehmen zum Thema Smart City stehen und welche wirtschaftlichen Potenziale sich aus Sicht der Stadt und der Unter-nehmer aus dem Smart City-Ansatz ableiten lassen. Dabei stehen insbesondere jene Unternehmen im Mittelpunkt, die bereits im Smart City Bereich tätig sind.

Die Untersuchungsergebnisse basieren auf einer Online-Befragung über einen standardisierten Fra-gebogen, der von 112 Anbietern von Smart City-Produkten oder -Dienstleistungen beantwortet wurde.

Geleitet wurde die Untersuchung u. a. von folgenden Fragen:

• Welche Chancen ergeben sich für die Hauptstadtregion aus der Umsetzung der Smart City-Strategie des Berliner Senats?

• Welche Anforderungen werden zukünftig an die Smart City Berlin gestellt werden?

• Welche Bedürfnisse und Interessen potenzieller Nutzer gilt es zu berücksichtigen?

• Welche Erwartungen und/oder konkreten Wachstumsoptionen verbinden sich mit dem Schlagwort Smart City für die Anbieter entsprechender Produkte und Dienstleitungen?

Im Zuge der Auswertung konnte u. a. festgestellt werden, dass das Thema Smart City von der Mehrheit der befragten Unternehmen positiv bewertet und seine Potenziale insgesamt als aus-sichtsreich betrachtet werden.

Auch die Chancen Deutschlands als international wettbewerbsfähiger Smart City-Standort werden von der Mehrheit der befragten Unternehmen als hoch eingeschätzt, wobei man davon ausgeht, dass sich der Markt für Smart City-Produkte in den kommenden fünf Jahren positiv entwickeln wird. Dabei werden den Bereichen eMobility, Energie, Smart Home und Smart Grid die größten Potenziale zugesprochen. Gleichzeitig wird der Weiterentwicklung innovativer Smart City-Produkte eine große Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung der deutschen Hauptstadtregion beige-messen; zumal im direkten Vergleich mit anderen Metropolen der aktuelle Status Berlins als Smart City eher als verbesserungsfähig beurteilt wird.

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Nach Meinung der Befragten unterstützt der Berliner Senat die Entwicklung Berlins hin zu einer Smart City-Metropole noch zu wenig. Neben mehr politischer Unterstützung und verbesserten Rahmenbedingungen müssen aus Sicht der Unternehmen vor allem bessere Infrastrukturen (Smart Grid, Smart Mobility) und eine deutlich erweiterte Breitbandausstattung gewährleistet werden.

Befragt nach der öffentlichen Akzeptanz und Durchdringung des Themas Smart City, vermuten zahlreiche Unternehmen, dass die Berliner Bürger und Bürgerinnen den Begriff Smart City in erster Linie dem Kontext Digitalisierung zuordnen. Dagegen verstehen viele der befragten Anbieter den Begriff eher als Marketingschlagwort, wobei die Verkaufsargumente vor allem auf Effizienz-, Um-welt- und Energieaspekte abzielen.

Die Untersuchung Smart City Berlin – Potenziale für Anbieter von Produkten und Dienstleis-tungen zeigt insgesamt, dass Berlin auf einem guten Weg ist. Gleichwohl ist die Stadt noch nicht an den strategischen Zielen angekommen. Es bedarf weiterer Anstrengungen, um die Wertschöp-fungspotenziale der Smart City Berlin zu aktivieren.

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Inhalt 1 Einleitung 1.1 Ausgangspunkt 5 1.2 Grundlagen und Forschungshintergrund 6 1.3 Fragestellungen und Ziele der Untersuchung 7 2 Methodik 2.1 Definitionen der Befragungszielgruppe 9 2.2 Untersuchungsmethodik 10 2.3 Aufbau des Fragebogens 11 2.4 Daten zur Befragungszielgruppe / Rücklaufquote 13 3 Ergebnisse 3.1 Zukunftspotenzial deutscher Smart City-Strategien 16 3.2 Prognostizierte Marktentwicklung für Smart City-Produkte 18 3.3 Potenzialeinschätzung für einzelne Smart City-Produktsegmente 19 3.4 Potenziale der Stadt Berlin als Smart City-Standort 20 3.5 Status Quo der Stadt Berlin als Smart City-Standort 22 3.6 Best Practice Beispiele Smart City-Metropolen 23 3.7 Bedeutung von Smart City-Technologien und -Dienstleistungen für den Wirtschaftsstandort Berlin 24 3.8 Politische Unterstützung zur Entwicklung der Smart City Berlin 25 3.9 Optimierungspotenziale auf dem Weg zur Smart City Berlin 26 3.10 Öffentliches Verständnis des Begriffs Smart City 27 3.11 Der Begriff Smart City in der Wahrnehmung von Unternehmen und Institutionen 28 3.12 Verkaufsargumente für Smart City-Produkte 29 3.13 Umsatzgrößen im Vertrieb von Smart City-Produkten und -Dienstleistungen 31 3.14 Wachstumsprognosen für Smart City-Produkte und -Dienstleistungen 32 3.15 Bedeutung des Absatzmarktes Berlin-Brandenburg 33 3.16 Investitionsplanung im Smart City-Produkt- und Leistungssegment 34 3.17 Personalplanung im Smart City-Produkt- und Leistungssegment 35 4 Zusammenfassung der Ergebnisse 38 5 Fazit und weitere Schritte 40 Impressum 41 Anlage: Muster des Fragebogens

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1 Einleitung

Berlin strebt den Status einer Smart City an – dabei steht der Begriff Smart City für innovative technologische und organisatorische Konzepte, die eine moderne Großstadt auf die Herausfor-derungen der Zukunft vorbereiten. Der beim Verein Berliner Kaufleute und Industrieller (VBKI) an-gesiedelte Arbeitskreis Intelligente Infrastrukturen befasst sich bereits seit einigen Jahren mit der Entwicklung der Hauptstadtregion hin zu einer Smart City. Über die vorliegende Untersuchung soll beleuchtet werden, wie Berliner Unternehmen aktuell zum Thema Smart City stehen und welche wirtschaftlichen Potenziale die Akteure selbst und die Stadt Berlin sich vom Zukunftsmarkt Smart City versprechen.

1.1 Ausgangspunkt

In den 2012 gegründeten Arbeitskreis Intelligente Infrastruktur des VBKI bringen sich Experten und engagierte Mitglieder auf ehrenamtlicher Basis ein. Sie entwickeln Positionen und Lösungsansätze, um die städtische Wirtschaft voranzubringen. Als Interessenvertretung des Standorts Berlin hat sich der Arbeitskreis zu einer Stärkung der Hauptstadt und Hauptstadtregion verpflichtet und macht sich im Rahmen eines branchenübergreifenden Dialogs für eine intelligente Infrastruktur zur Bewäl-tigung der Energiewende stark.

Besonderes Augenmerk legt der Arbeitskreis Intelligente Infrastruktur auf die Entwicklung der Stadt Berlin hin zu einer so genannten Smart City. Ausgehend vom Leitgedanken „Berlin 2020 – Leben und Arbeiten in einer intelligent vernetzten Stadt“ will der Arbeitskreis seinen Beitrag zu einer grü-nen, technologisch fortschrittlichen, intelligent vernetzten, sozial verträglichen und sicheren Stadt leisten.

Öffentliche Akzeptanz ist nach Auffassung des Arbeitskreises essentiell für die erfolgreiche Positio-nierung der Hauptstadtregion als Smart-City-Metropole mit Vorbildfunktion. Dies setzt Transpa-renz und eine klare Orientierung an den Wünschen und Bedürfnissen der künftigen Nutzer intelli-genter Infrastrukturen voraus. Die Transformation der Stadt Berlin hin zu einer Smart City kann allerdings nur über Lösungen gelingen, die dem Anwender einen erkennbaren Mehrwert bieten. Ziel muss es daher sein, künftige Aktivitäten und Projekte eher an Ziel- und Nutzergruppen statt an tradierten Kompetenz- und Themenfeldern auszurichten.

Vor diesem Hintergrund stellte sich der Arbeitskreises wiederholt die Frage, wie die im Smart City-Umfeld tätigen Unternehmen, aber auch potenzielle Anwender unter den Berlinerinnen und Berli-nern den Begriff Smart City heute deuten, ob sie vergleichbare oder konträre Erwartungen an ihn knüpfen und schließlich welche wirtschaftlichen Potenziale sie dem Thema Smart City Berlin zu-messen. Diesen und vielen weiteren Fragen widmet sich die vorliegende Untersuchung Smart City Berlin – Potenziale für Anbieter von Produkten und Dienstleistungen.

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1.2 Grundlagen und Forschungshintergrund

Urbane Räume werden sich in Zukunft mit vielschichtigen Problemen auseinandersetzen müssen. Ressourcenmangel, Klimawandel, Energiewende, Demografischer Wandel und Urbanisierung sind nur einige der Stichworte, die die kommenden Herausforderungen markieren. Um die damit einher-gehenden Aufgaben zu bewältigen, werden sich Städte und Metropolen weltweit beim Design, Bau und Betrieb ihrer Infrastrukturen neu organisieren und die unterschiedlichsten Anwendungsberei-che intelligent vernetzen müssen.

All dies kann unter dem Begriff Smart City subsummiert werden: Urbane Zukunftskonzepte, basie-rend auf technologischen, ökonomischen und sozialen Innovationen, die eine intelligent vernetzte Stadt zum Ziel haben. Doch trotz zahlreicher Strategieleitfäden, Zukunftsszenarien und Arbeitsan-sätzen, fehlt es bis heute an klaren Definitionen für den Begriff Smart City selbst. Die Vielfalt po-tenzieller Themenfelder und Anwendungsbereiche zeigt die folgende Grafik:

Mobile Bezahllösungen, Pay As You Drive

InsurenceBanken &

Versicherung

Car2Car, Elektronisch Maut,

Track & Trace,Flottenmanagement,

Rekuperation

Logistik &Verkehr

Gedäudemanagement,Smart Home,

Moderne Werkstoffe

Gebäude &Liegenschaften

Predictive & PreventiveMaintenance,

ServicesteuerungService &Workforce

Informatisierung derFertigungstechnik,

Recycling,Cradle to Cradle

Industrie 4.0Metering, Grid,

Wasser, Abwasser, Erneuerbare Energien,

Medien &Netz

Überwachung,Integriertes Management

von ObjektenSicherheit &Infrastruktur

Intelligente Lieferketten, Mobile Kassen,

Point of Sales System,Vending Machines

Einzelhandel &Verkauf

Telemedizin,Assistiertes Wohnen,

Mobility Apps

Gesundheit &Soziales

Abb. 1: Beispiele für intelligente Anwendungsbereiche einer Smart City

In jedem der aufzeigten Anwendungsfelder wird auf nationaler und internationaler Ebene intensive Forschungs- und Entwicklungsarbeit geleistet. Weltweit beschäftigen sich politische Gremien, wis-senschaftliche Einrichtungen und Unternehmen unterschiedlicher Branchen mit den Anforderungen und Bedürfnissen intelligent vernetzter Städte und diskutieren variierende Leitgedanken und Stra-tegien.

Auch im Berliner Raum setzen sich neben dem Verein Berliner Kaufleute und Industrieller (VBKI) zahlreiche Institute und Organisationen mit dem Thema Smart City auseinander. Die vorliegende Untersuchung, die sich direkt an Berliner Unternehmen richtet und das Thema Smart City auch in Hinsicht auf seine wirtschaftlichen Potenziale beleuchtet, soll diesen Diskurs bereichern.

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Vorausgeschickt sei, dass der Arbeitskreis Intelligente Infrastrukturen in regelmäßigen Abständen bestehende Leuchtturmprojekte in der Hauptstadtregion erfasst, um Aufschluss über den aktuellen Stand der technologischen Entwicklung zu geben und das Zukunftsthema Smart City einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. In seinem zuletzt im Dezember 2014 veröffentlichten Bericht „Auf dem Weg zur Smart City Berlin: Ziel- und Nutzergruppen im Fokus“1 hat der VBKI ausgewählte Projekte unter den Aspekten Innovationskraft, Aktualität und Regionalität analysiert und drei zent-ralen Zielgruppen zugeordnet:

• Gewerbe / Industrie • Haushalte / Wohnen • Verwaltung / öffentliche Einrichtungen

Ziel der erarbeiteten Projektliste war es, über den aktuellen Entwicklungsstand des Smart City-Standortes Berlin zu informieren, interessierte Stakeholder aktiv einzubinden und die Öffentlichkeit sachgerecht aufzuklären. Für die vorliegende Studie wurde diese Projektliste nochmals erweitert und aktualisiert. Nähere Informationen hierzu sind im Kapitel 2 zusammengefasst.

1.3 Fragestellungen und Ziele der Untersuchung

Die zentralen Fragestellungen der vorliegenden empirischen Untersuchung Smart City Berlin – Potenziale für Anbieter von Produkten und Dienstleistungen lauten:

1. Wie stehen Berliner Unternehmen grundsätzlich zum Thema Smart City? 2. Welche wirtschaftlichen Potenziale bietet das Thema Smart City Berlin aus Sicht der Stadt und

aus Sicht Berliner Unternehmer?

Ziel des VBKI ist es, die Erkenntnisse der vorliegenden Untersuchung zu nutzen, um die Chancen und Risiken des Smart City Marktes auszuleuchten, Markt- und Anbietererwartungen zu verifizieren und mögliche wirtschaftliche Potenziale für den Standort Berlin und die im Smart City-Umfeld täti-gen Unternehmen zu analysieren. Dabei soll auch deutlich werden, welche Anforderungen die An-bieter von Smart City-Produkten und Dienstleitungen an einzelne Projekte stellen, welche Bedeu-tung der Smart City-Ansatz für einzelne Unternehmen bereits hat oder in Zukunft haben wird und in welchem Umfang Investitionen für die Forschung und Entwicklung oder die Personalentwicklung im Umfeld von Smart City-Projekten geplant sind.

Darüber hinaus sollen die Potenziale der Stadt Berlin als künftiger Smart City-Standort – auch im direkten Vergleich zu anderen Metropolen – näher beleuchtet werden. Dabei soll es neben der Ana-lyse des aktuellen Status Quo auch um die Chancen und Risiken städtischer Smart City-Strategien gehen.

1 vgl. Verein Berliner Kaufleute und Industrieller, „Auf dem Weg zur Smart City Berlin: Ziel- und Nutzergruppen im Fokus“, Bericht

des VBKI-Arbeitskreises Intelligente Infrastruktur, Stand Dezember 2014, verfügbar unter: http://www.vbki.de/sites/default/files/public%3A/Bericht_Smart%20City.pdf

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Als übergeordnetes Ziel der vorliegenden Untersuchung erhofft sich der VBKI, die öffentliche Ak-zeptanz gegenüber Berliner Smart City-Projekten durch eine präzise und transparente Ermittlung von Nutzbedürfnissen und Anbietererwartungen zu stärken, die technologische Weiterentwicklung von intelligenten Infrastrukturen zu fördern und eine erfolgreiche Positionierung der Hauptstadtre-gion als Smart City-Metropole aktiv zu unterstützen.

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2 Untersuchungsmethodik

Im nachfolgenden Kapitel wird das methodische Vorgehen der Untersuchung dargestellt. Dabei soll es neben der Beschreibung des Untersuchungsdesigns sowie des genutzten Erhebungsinstruments auch um die Methodik zur Definition der untersuchten Zielgruppe gehen. Abschließend wird der Aufbau des Fragebogens erläutert.

2.1 Definitionen der Befragungszielgruppe

Im Fokus der der vorliegenden empirischen Untersuchung stehen Anbieter von Produkten und Dienstleistungen, in die Berlin und der erweiterten Hauptstadtregion ansässig und bereits im Smart City-Bereich tätig waren oder sind. Dabei geht es vorrangig um Berliner Technologie- und Innovati-onsunternehmen, die Produkte und Dienstleistungen im Smart City-Bereich anbieten, wobei weder die Unternehmensgröße noch die Branchezugehörigkeit oder das konkrete Produktsortiment bei der Auswahl der befragten Untersuchungsteilnehmer eine Rolle spielten. Zusätzlich einbezogen wurden Forschungseinrichtungen und Verbände, die wesentliche Beiträge zur regionalen Smart City-Entwicklung leisten.

Der Teilnehmerauswahl zugrunde gelegt wurde die bereits erwähnte Projektliste des Arbeitskreises Intelligente Infrastrukturen vom Dezember 2014, in der 122 so genannte Leuchtturmprojekte im Themenbereich Smart City aufgeführt sind.

Abb. 2: Aufbau/Definition Fokusgruppe der vorliegenden Untersuchung

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Die Liste der genannten Leuchtturm-Projekte wurde über zusätzliche Vorschläge aus weiteren Ar-beitskreisen des VBKI, der Technologiestiftung Berlin (TSB)2 und von Berlin Partner3 um geeignete Projekte, insbesondere aus den Bereichen Gesundheit, Verkehr und Energie erweitert. Darüber hin-aus fanden aktuelle Projekte auf Empfehlung von Berliner Experten im Bereich Sicherheit (Berliner Feuerwehr, Kompetenzzentrum Kritische Infrastrukturen (KKI), Frauenhofer Fokus, u. a.) Eingang in die Listung der Untersuchungsteilnehmer, die in ihrer finalen Fassung insgesamt 491 ausgewählte Smart City-Projekte aus Berlin und der Hauptstadtregion umfasste.

2.2 Untersuchungsmethodik

Die Untersuchung Smart City Berlin – Potenziale für Anbieter von Produkten und Dienstleis-tungen basiert auf einer empirischen Erhebung. Als Analyse- und Auswertungsinstrument wurde ein standardisierter Fragebogen verwendet, der in digitalisierter Form vorgelegt wurde. Für die Form der Online-Befragung sprachen insbesondere der Aspekt der Zeiteffizienz bei der Erhebung und Auswertung der Daten sowie die Kosteneffizienz durch den Wegfall von Druck- und Distributi-onsaufwänden.

Nach der Fertigstellung des Fragebogens in Kooperation mit einer Berliner Forschungseinrichtung wurde die Online-Befragung, auf welche die potenziellen Teilnehmer per Link Zugriff erhielten, bereitgestellt. Die Erst-Ansprache der Zielgruppe erfolgte im Juli 2015 über die Zusendung personali-sierter E-Mails, in der die jeweiligen Ansprechpartner neben der Bitte um ihre Teilnahme eine kurze Einführung zu den Inhalten der Befragung erhielten.

In einem zweiten Schritt wurden die ausgewählten Unternehmen und Ansprechpartner telefonisch kontaktiert. Im direkten Gespräch wurden nochmals die Ziele der Umfrage sowie das methodische Vorgehen erläutert. Erklärten sich die Ansprechpartner zur Teilnahme bereit, wurden die Fragen telefonisch übermittelt und die Antworten seitens der Interviewer in den vorbereiteten Fragebogen integriert.

Zur Sicherstellung der Anonymität wurden die erhobenen Daten im Anschluss an die Auswertung gelöscht. Keiner der ausgewählten Ansprechpartner erhielt einen individuellen Link zur Umfrage, sodass eine Nachverfolgung von Seiten des VBKI ausgeschlossen war.

2 Technologiestiftung Berlin, Gesa Koglin „Innovationserhebung Berlin 2014“, Innovationsverhalten der Berliner Wirtschaft, 9.3.2015,

verfügbar unter: https://www.technologiestiftung-berlin.de/de/bibliothek/publikationen/media/Innovationsmonitoring-2014/ 3 vgl. http://www.berlin-partner.de/fileadmin/user_upload/01_chefredaktion/02_pdf/02_navi/21/Referenzprojekte_SCB.pdf

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2.3 Aufbau des Fragebogens

Dem Fragebogen vorangestellt wurde ein kurzer Einleitungstext, in dem die Fragestellungen und Ziele der Befragung erläutert und der Arbeitskreis Intelligente Infrastrukturen des VBKI vorgestellt wurden. Neben der Zusicherung der Datensicherheit wurde dezidiert auf die Freiwilligkeit der Teil-nahme hingewiesen.

Der Fragebogen ist thematisch in folgende Blöcke unterteilt.

Im ersten Frageblock wird das Zukunftspotenzial deutscher Smart City-Strategien thematisiert. Gefragt wird nach der internationalen Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands als Smart City-Standort, nach der prognostizierten Entwicklung des Marktes für Smart City-Produkte in den kommenden fünf Jahren sowie nach einzelnen Produkt- oder Dienstleistungssegmenten, denen die größte Be-deutung für eine positive Smart City-Entwicklungen beigemessen wird.

Der zweite Fragebereich zielt auf den Status Quo und das Potenzial der Stadt Berlin als Smart City-Standort. Die diesem Bereich zugeordneten Fragen beleuchten die Bedeutung von Smart City-Technologien und -Dienstleistungen für die wirtschaftliche Entwicklung Berlins. Damit einherge-hend wird die Qualität der Unterstützungsleistungen des Berliner Senats auf dem Weg zur Entwick-lung der Stadt hin zu einer Smart City-Metropole hinterfragt. Zusätzlich werden die Teilnehmer gebeten, mögliche Verbesserungspotenziale zu benennen (z. B. bessere Breitbandausstattung, op-timierte Infrastrukturen, wirtschaftliche, finanzielle oder politische Unterstützung, internationale Netzwerke).

Ein dritter Fragenkomplex zielt direkt auf die Akzeptanz und das Verständnis Berliner Unterneh-men und Bürger. In diesem Bereich werden die Teilnehmer um ihre persönliche Einschätzung zum öffentlichen Verständnis des Themas Smart City, zur Begriffsdefinition Smart City auf Unterneh-mensseite sowie zu möglichen Verkaufsargumenten für eigene Smart City-Produkte gebeten.

Die beiden zuletzt genannten Frageblöcke fokussieren das jeweilige Unternehmen und dessen Ver-bindung zum Thema Smart City. Dabei wird auch erfragt, welchen prozentualen Umsatzanteil der Vertrieb von Smart City-Produkten/-Dienstleistungen aktuell ausmacht, mit welchen Wachstums-raten im eigenen Unternehmen im Segment der Smart City-Angebote in den kommenden fünf Jah-ren gerechnet wird und in welchem Umfang Investitionen und/oder Personalzuwächse im Ge-schäftsfeld Smart City geplant sind.

Abschießend werden allgemeine Daten der befragten Unternehmen erhoben (Entwicklungsphase, Umsatzvolumen, Mitarbeiteranzahl, Branchenschwerpunkt, Markteinschätzung). Bereiche, in denen konkrete Zahlen abgefragt werden (z. B. Umsatz, Mitarbeiter), werden im Sinne größtmöglicher Anonymität und Vereinfachung der Befragung und Auswertung grobe Kategorie-Raster (1 bis 100, 100 bis 200 etc.) zugeordnet.

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Den Antwortformaten der beschriebenen Fragestellungen liegen sechsstufige Likert-Skalen (Schul-notenprinzip: 1 = sehr gut, 6 = sehr schlecht) sowie vorgegebenen Auswahlmöglichkeiten zugrunde, bei denen auch Mehrfachnennungen möglich sind. Auf diese Weise können auch bei einer zügigen Bearbeitung Ausfüllfehler vermieden werden. Bei offenen Fragestellungen (z. B. bei der Bitte um Nennung von Best Practice Beispielen) werden zudem offene Antwortformate angeboten.

Zum Abschluss der Befragung wird den Ansprechpartnern als Dankeschön für ihre Teilnahme die Übersendung der fertigen Studie angeboten. Hierfür kann auf Wunsch die eigene E-Mail-Adresse angegeben werden.

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2.4 Daten zur Befragungszielgruppe / Rücklaufquote

Wie in Kapitel 1.2 erläutert, liegt der vorliegenden Untersuchung eine Liste potenzieller Ansprech-partner zugrunde, die insg. 491 Projekte mit einem direkten Bezug zum Thema Smart City umfasst. In einigen Fällen konnten mehrere Projekte demselben Unternehmen/Ansprechpartner zugeordnet werden. Nach Überprüfung der Kontaktdaten und Aktualisierung der Liste wurden insgesamt 320 potenzielle Ansprechpartner ausgewählt, denen im ersten Schritt eine E-Mail mit Zugang zur Onli-ne-Befragung übersandt wurde. Auf diesen Erstkontakt reagierten bereits 19 Unternehmen und beantworteten den vorgelegten Fragebogen. Im zweiten Schritt wurden weitere 260 Ansprechpart-ner telefonisch kontaktiert, von denen insgesamt 112 Teilnehmer befragt werden konnten. Das ent-spricht einer Rücklaufquote von 36 Prozent.

Der der nachfolgenden Auswertung zugrunde liegende Datensatz wurde bereinigt, indem nicht beantwortete Fragen automatisch als fehlender Werte kodiert wurden. Die Betrachtung der feh-lenden Werte wies keinerlei Regelmäßigkeiten auf.

Die teilnehmenden Unternehmen unterschieden sich sowohl in ihrer jeweiligen Entwicklungsphase, Mitarbeiteranzahl und Umsatzgröße als auch hinsichtlich von Produkt- bzw. Dienstleistungs-segmenten und Marktschwerpunkten.

Wie in der nachfolgenden Abbildung 3 dargestellt, war die Mehrzahl der teilnehmenden Ansprech-partner der Gruppe bereits etablierter Unternehmen zuzuordnen (38%). Unter etablierten Unter-nehmen verstehen wir Unternehmen, welche sich bereits am Markt etabliert haben und bei denen der Wachstumsprozess weitestgehend abgeschlossen ist. 21% der Befragten vertraten Unterneh-men in der Wachstumsphase (Gründung liegt mehr als zwei Jahre zurück, seit Bestehen stetiger Wachstum der Mitarbeiteranzahl bzw. des Umsatzes) und 12% bezeichneten ihr Unternehmen als Startup (Neugründung innerhalb der letzten zwei Jahre, Unternehmen mit Technikbezug). Teilneh-mer, die die Antwortmöglichkeit „Anderes“ wählten (29%), konnten sich keiner der drei vorgegebe-nen Entwicklungsphasen zuordnen, weil sie entweder für eine nicht kommerzielle Organisati-on/Institution tätig waren oder ihr Unternehmen keiner der genannten Phasen zuordnen mochten.

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Abb. 3: Status Quo/Entwicklungsphasen der befragten Unternehmen

Ebenso wie im VBKI-Bericht „Auf dem Weg zur Smart City Berlin: Ziel- und Nutzergruppen im Fo-kus“, vom Dezember 20144, scheuen viele der befragten Unternehmen (40 %) auf die Frage nach der aktuellen Umsatzgröße ihres Unternehmens vor konkreten Angaben zurück. 44% der Ansprech-partner, die im Rahmen der vorliegenden Untersuchung auf die Frage nach aktuellen Umsatzzahlen Auskunft geben, ordnen ihr Unternehmen der Kategorie „0 bis 10 Mio. Euro Jahresumsatz“ zu. 7% schätzen ihren Jahresumsatz auf „bis zu 100 Mio. Euro“, weitere 8% geben einen Jahresumsatz von „über 100 Mio. Euro“ an.

Aussagebereiter zeigen sich die teilnehmenden Unternehmen auf die Frage nach aktuellen Mitar-beiterzahlen. Wie in der nachfolgenden Grafik dargestellt, beschäftigen 57% der befragten Unter-nehmen „bis zu 50 Mitarbeiter“, 22% „50 bis 1.000 Mitarbeiter“ und 12% „über 1.000 Mitarbeiter“.

Abb. 4: Status Quo/Mitarbeiterzahlen der befragten Unternehmen

4 vgl. www.vbki.de/sites/default/files/public%3A/Bericht_Smart%20City.pdf

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Auf die Frage, welchen Marktsegmenten sich die Unternehmen zuordnen würden, wählen etwa die Hälfte (49 %) der befragten Unternehmen die Kategorie „Dienstleistungen“. 20% sehen ihren Schwerpunkt in der Herstellung von Produkten, etwa ein Viertel (26 %) der teilnehmenden An-sprechpartner machen keine Angaben oder können sich keinem der vorgeschlagenen Marktsegmen-te zuordnen.

Deutlich konkretere Abgaben liefert die vorliegende Untersuchung auf die Frage nach den Leis-tungsschwerpunkten der befragten Unternehmen. Hier wählen 21% der Ansprechpartner den Schwerpunktbereich Informations- und Kommunikationstechnologie (ITK), dicht gefolgt von Ener-gie (18%) und in absteigender Reihenfolge Mobilität (12%), Bildung und Forschung (10%) sowie Im-mobilien- und Bauwesen (8%).

Abb. 5: Leistungsschwerpunkte der befragten Unternehmen

Dabei fokussieren die befragten Unternehmen die Marktsegmente

• Industrie / Gewerbe (38%), • Haushalte (32%) und • Öffentliche Verwaltung / Institutionen (30%).

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3 Ergebnisse

3.1 Zukunftspotenzial deutscher Smart City-Strategien

Über die Hälfte der Befragten bewertet die internationale Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands als Smart City-Standort als sehr hoch oder hoch (7% sehr hoch, 46% hoch). Auf der vorgegebenen Skala von 1 bis 6 liegt der Durchschnittswert bei 2,6.

Abb. 6: Bewertungsskala Frage 1 „Wie schätzen Sie die internationale Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands als Smart City Standort ein?“ (1 = sehr hoch, 2= hoch, 3 = weniger hoch. 4 = weniger gering, 5 = gering, 6 = sehr gering)

Auffällig ist, dass 85% der Gruppe „über 1.000 Mitarbeiter“ sowie 62% der Teilnehmer der Gruppe „Produktherstellung“ die Frage mit der Bewertung „hoch“ beantworten.

Abb. 7: Bewertungsskala Frage 1 aus Sicht der Teilnehmer Abb.8: Bewertungsskala Frage 1 aus Sicht der Teilneh-mer „über 1.000 Mitarbeiter“ (13 Teilnehmer) „Produktherstellung“ (21 Teilnehmer)

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Weniger zuversichtlich zeigen sich die Teilnehmer der Gruppen „Mobilität“ und „Unternehmen in der Wachstumsphase“ (vgl. Abb. 9 und 10).

Abb. 9: Bewertungsskala Frage 1 aus Sicht der Teilnehmer Abb.10: Bewertungsskala Frage 1 aus Sicht der Teilneh- „Mobilität“ (13 Teilnehmer) mer „Unternehmen Wachstumsphase“ (22 Teilnehmer)

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3.2 Prognostizierte Marktentwicklung für Smart City-Produkte

Über 70% der befragten Unternehmen schätzen die künftige Marktentwicklung für Smart City-Produkte und -Dienstleistungen als sehr gut oder gut ein. Nur 7% glauben insgesamt an eine schlechte bzw. negative Entwicklung des Marktes. Auf der vorgegebenen Skala 1 bis 6 liegt der Durchschnittswert bei 2,2.

Abb. 11: Bewertungsskala Frage 2 „Wie wird sich der Markt für Smart City-Produkte und -Dienstleistungen in den kommen-den fünf Jahren entwickeln?“

Besonders positiv schätzen die Teilnehmer der Gruppe „über 1.000 Mitarbeiter“ sowie der Gruppe „Mobilität“ die künftige Marktentwicklung ein. 84% bzw. 92% prognostizieren eine sehr gute oder gute Entwicklung.

Abb. 12: Bewertungsskala Frage 2 aus Sicht der Teilnehmer Abb.13: Bewertungsskala Frage 2 aus Sicht der Teilnehmer „über 1.000 Mitarbeiter“ (13 Teilnehmer) „Mobilität“ (13 Teilnehmer)

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3.3 Potenzialeinschätzung für einzelne Smart City-Produktsegmente

Die Teilnehmer sehen in allen Smart City Bereichen – von eMobility bis zu eHealth – große Poten-tiale, wobei dem Segment eMobility mit 61% der Nennungen die höchsten Zukunftschancen zuge-schrieben werden. Fünf Teilnehmer prognostizieren auch für den Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT), zwei weitere für das Immobilien-Segment hohe Potenziale. Zwei Prozent der Befragten machen keine Angaben.

Abb. 14: Bewertungsskala Frage 3 „In welchen Segmenten sehen Sie die größten Potenziale für positive Smart City-Entwicklungen?“ (Mehrfachnennungen möglich)

Die Gewichtung der Antworten variiert in den Teilgruppen nur geringfügig. Auffällig ist, dass 85% der befragten StartUps im eMobility-Bereich die größten Potenziale sehen. Dagegen erkennen 68% der Energieunternehmen die größten Potenziale im Bereich Smart Grid, gefolgt von den Segmenten Smart Home und eMobility

Abb. 15: Bewertungsskala Frage 3 aus Sicht der Teilnehmer Abb.16: Bewertungsskala Frage 3 aus Sicht der Teil-nehmer „StartUp“ (13 Teilnehmer) „Energie“ (19 Teilnehmer

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3.4 Potenziale der Stadt Berlin als Smart City-Standort

Im Standortvergleich werden die Potenziale Berlins als Smart City mit einem Durchschnittswert von 2,5 tendenziell positiv bewertet.

Abb. 17: Bewertungsskala Frage 4 „Wie schätzen Sie die Potenziale Berlins als Smart City im Vergleich mit anderen Metro-polen ein?“

45% der Befragten sehen das Berliner Potenzial als stark, 12% sogar als sehr stark an. Dagegen beur-teilen insgesamt 15% der befragten Anbieter von Smart City-Produkten und -Dienstleistungen das erfragte Potenzial der Hauptstadtregion im Vergleich zu anderen Metropolen als eher schwach bis sehr schwach.

Bei genauerer Betrachtung fällt auf, dass sowohl die Teilgruppe der „StartUps“ als auch die Teil-gruppe „Energie“ das Potenzial Berlins überdurchschnittlich hoch bewerten.

Abb. 18: Bewertungsskala Frage 4 aus Sicht der Teilnehmer Abb.19: Bewertungsskala Frage 4 aus Sicht der Teilnehmer „StartUp“ (13 Teilnehmer) „Energie“ (19 Teilnehmer)

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Demgegenüber stehen die Unternehmen, die „über 1.000 Mitarbeiter“ beschäftigen. Dort schätzen 62% der Befragten das Potenzial nur als befriedigend ein.

Abb. 20: Bewertungsskala Frage 4 aus Sicht der Teilneh-mer aus Sicht der Teilnehmer „über 1.000 Mitarbeiter“ (13 Teilnehmer)

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3.5 Status Quo der Stadt Berlin als Smart City-Standort

Aus Sicht der Befragten muss der Stadt Berlin im Vergleich zu anderen Metropolen deutlicher Nachholbedarf bescheinigt werden. Anders als bei der Potenzialeinschätzung, äußern sich die Teil-nehmer bei der Beurteilung des aktuellen Entwicklungsstands der Hauptstadtregion mit einem Durchschnittswert von 3,66 eher verhalten. Über die Hälfte der Befragten (51%) bewerten den aktu-ellen Status Quo sogar als eher schlecht, schlecht oder sehr schlecht.

Abb. 21: Bewertungsskala Frage 5 „Wie schätzen Sie den aktuellen Status Berlins als Smart City ein?“ (Im direkten Vergleich mit anderen Metropolen)

Abb. 22: Bewertungsskala Frage 5 aus Sicht der Teilnehmer Abb.23: Bewertungsskala Frage 5 aus Sicht der Teilnehmer „StartUp“ (13 Teilnehmer) „Bildung & Forschung“ (12 Teilnehmer)

StartUps beurteilen den aktuellen Status Berlins insgesamt mit einer dem Durchschnittswert ver-gleichbaren Bewertung, wobei 23% der befragten Unternehmen der Hauptstadt die Note 4 (eher schlecht) und 31% sogar die Note 5 (schlecht) erteilen.

Auch die regional ansässigen Forschungseinrichtungen zeichnen ein eher negatives Bild. Auch wenn 58% den aktuellen Status Berlins mit der Note 3 als befriedigend bewerten, landet der Rest tenden-ziell im negativen Bereich.

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3.6 Best Practice Beispiele Smart City-Metropolen

Als Hauptkonkurrenten der Smart City Berlin werden Kopenhagen und Wien genannt. Für viele der befragten Unternehmen und Institutionen bieten sie gute Vorbilder für die Hauptstadtregion. Fasst man die genannten asiatischen Städte (inkl. individueller Nennungen in der Rubrik „Andere“) zu einem gemeinsamen Wert zusammen, zeichnet sich auch diese Gruppe durch eine hohe Vorbild-funktion aus. Zu berücksichtigen ist bei dieser Frage zudem, dass 38% der Teilnehmer keine Best Practice Beispiele für erfolgreiche Smart City-Metropolen nennen wollen oder können.

Abb. 24: Best Practice-Beispiele Smart City-Metropolen

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3.7 Bedeutung von Smart City-Technologien und -Dienstleistungen für den Wirtschafts-standort Berlin

Zwei Drittel der befragten Unternehmen messen Smart City-Technologien und -Dienstleistungen eine große bis sehr große Bedeutung für die Entwicklung des Wirtschaftstandortes Berlins zu (Durchschnittswert 2,34).

Abb. 25: Bewertungsskala Frage 7 „Bitte bewerten Sie die Bedeutung von Smart City Technologien und -Dienstleistungen für die wirtschaftliche Entwicklung Berlins.“

54% der Befragten aus der Gruppe „Unternehmen mit über 1.000 Mitarbeitern“ benoteten die Frage mit einer 2 (= hohe Bedeutung). Auch Unternehmen aus dem Bereich „Mobilität“ weisen Smart City-Technologien und –Dienstleistungen eine hohe Bedeutung zu.

Abb. 26: Bewertungsskala Frage 7 aus Sicht der Teilnehmer Abb.27: Bewertungsskala Frage 7 aus Sicht der Teilnehmer „über 1.000 Mitarbeiter“ (13 Teilnehmer) „Mobilität“ (13 Teilnehmer)

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3.8 Politische Unterstützung zur Entwicklung der Smart City Berlin

Verglichen mit dem Aussagen zu den prognostizierten Entwicklungspotentialen der Hauptstadtre-gion, wird die politische Unterstützung durch den Berliner Senat deutlich kritischer bewertet. Auf die Frage „Wie intensiv unterstützt der Senat aus Ihrer Sicht die Entwicklung Berlins hin zu einer Smart City-Metropole?“ entschied sich die Hälfte der befragten Unternehmen für Antwortoption 4 oder schlechter. Immerhin 31% hielten dagegen, die Förderungs- und Unterstützungsleistungen seien ausreichend; nur 4% attestierten sehr gute Ergebnisse. Der Durchschnittswert insgesamt: 3,61.

Abb. 28: Bewertungsskala Frage 8 „Wie intensiv unterstützt der Senat aus Ihrer Sicht die Entwicklung Berlins hin zu einer Smart City-Metropole?“

Auffällig ist auch in diesem Fragebereich die Reaktion der Berliner StartUps. 54% der Befragten die-ser Gruppe benoteten die Unterstützung des Senats mit der Note 4, weitere 16% vergeben schlech-tere Bewertungen. Dagegen schätzen knapp 50% der Berliner Energieunternehmen die Unterstüt-zung seitens des Senats als befriedigend ein; nur 16% vergeben Noten am unteren Ende der Skala.

Abb. 29: Bewertungsskala Frage 8 aus Sicht der Teilnehmer Abb.30: Bewertungsskala Frage 8 aus Sicht der Teilnehmer „StartUp“ (13 Teilnehmer) „Energie“ (19 Teilnehmer)

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3.9 Optimierungspotenziale auf dem Weg zur Smart City Berlin

Besser geht immer – nach diesem Motto sehen die befragten Unternehmen in allen Bereichen – von der politischen Unterstützung bis zu finanziellen Förderinstrumenten – deutliche Optimie-rungspotenziale. Dabei steht der Wunsch nach mehr politischer Unterstützung und verbesserten Rahmenbedingungen mit einem Votum von 27% der Befragten an erster Stelle. Aber auch verbes-serte Infrastrukturen (Smart Grid, Smart Mobility, auf der Wunschliste von 23%) sowie eine opti-mierte Breitbandausstattung (20%) werden vielfach genannt. Dagegen fordern nur 10% der Teil-nehmer eine Intensivierung der Arbeit an internationalen Netzwerken. Zusätzlich werden im offe-nen Antwortbereich die Aspekte: Einbindung von Nutzern und Bürgern, Unterstützung von Hoch-schulen, Forschung und StartUps sowie eine verstärkte Qualifizierung der zuständigen Behörden genannt.

Abb. 31: Bewertungsskala Frage 9 „Welche Rahmenbedingungen müssten aus Ihrer Sicht verbessert werden?“ (Mehr-fachnennungen möglich)

Diese Auffassung teilen alle untersuchten Teilgruppen. Die Analyse der einzelnen Bewertungsskalen zeigt keine signifikanten Abweichungen.

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3.10 Öffentliches Verständnis des Begriffs Smart City

Die große Mehrheit der befragten Unternehmen geht davon aus, dass der Begriff Smart City von den Berlinerinnen und Berlinern gar nicht oder nur unzureichend verstanden wird. 52% der Teilneh-mer zeigen sich überzeugt, dass die Bürgerinnen und Bürger dem Terminus Smart City keinerlei Bedeutung beimessen bzw. nichts mit ihm anfangen können.

Abb. 32: Bewertungsskala Frage 10 „Denken Sie, dass das Thema Smart City von den Berlinerinnen und Berliner verstanden wird?“

Insbesondere die Befragten aus dem Branchenfeld „Mobilität“ gehen davon aus, dass die Berliner Bevölkerung den Begriff Smart City schlicht nicht verstanden habe und wählen die Antwortoptio-nen 5 (62%) und 6 (8%).

Abb. 33: Bewertungsskala Frage 10 aus Sicht der Teilnehmer „Mobilität “ (13 Teilnehmer)

Gefragt, welche Assoziationen sich für die Berlinerinnen und Berliner aus Sicht der Befragten mit dem Themenkomplex Smart City verknüpfen, vermuten 55% Konnotationen zum Themenschwer-punkt Digitalisierung. 30% glauben Smart City sei bestenfalls als übergreifendes Querschnittthema im öffentlichen Bewusstsein verankert, unter dem auch Begriffe wie Smart Home, Big Data oder moderne Stadt subsummiert werden.

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Abb. 34: Bewertungsskala Frage 11 „Was assoziieren Berlinerinnen und Berliner Ihrer Meinung nach mit dem Begriff Smart City?“ (Mehrfachnennungen möglich)

3.3.11 Fragenkomplex 3: Der Begriff Smart City in der Wahrnehmung von Unternehmen und Institutionen

Im Gegensatz zur vermuteten öffentlichen Begriffsdeutung verstehen viele der befragten Unter-nehmen (62%) den Terminus Smart City als unspezifisches Marketingschlagwort. Nur 28% verbin-den mit ihm konkrete Wachstumsoptionen. Zusätzlich werden Assoziationen zu den Begriffen intel-ligente Infrastruktur, vernetzte Stadt oder verbesserte Mobilität genannt.

Abb. 35: Bewertungsskala Frage 12 „Was verbinden Berliner Unternehmen Ihrer Meinung nach mit dem Begriff Smart City?“

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Abb. 36: Bewertungsskala Frage 12 aus Sicht der Unter-nehmen die vorwiegend Haushalte als Absatzmarkt bedie-nen (39 Teilnehmer)

Unternehmen, die überwiegend den Markt der „Haushalte“ bedienen, verbinden mit dem Begriff Smart City am ehesten eine konkrete Wachstumsoption (39%).

3.12 Verkaufsargumente für Smart City-Produkte

Smart City-Produkte und -Dienstleistungen werden von den befragten Unternehmen kaum mit spezifischen Verkaufsargumenten beworben. Im Rahmen der Analyse der Bewertungsskalen fällt auf, dass die Schlagworte Effizienzsteigerung, Alltagserleichterung, Komfortoptimierung und Kos-teneinsparung von allen Teilgruppen mit ähnlicher Schwerpunktsetzung genannt werden. Das Ar-gument Kosteneinsparung wird vergleichsweise selten (von 23% der Befragten) genutzt. Im offenen Antwortbereich werden zudem die Begriffe: Umwelt und Energieeffizienz (Klimaschutz, Nachhal-tigkeit, CO2-Einsparung), personalisierte Informationen und transparenter Ressourcenverbrauch genannt.

Abb. 37: Bewertungsskala Frage 13 „Mit welchem Verkaufsargument würden Sie eigene Smart City-Produkte am ehesten bewerben oder bewerben Sie diese Produkte bereits?“

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Auffällig ist, dass insbesondere Unternehmen aus dem Bereich Mobilität den Aspekt der Effizienz-steigerung als Verkaufsargument nutzen oder zukünftig einsetzen würden.

Abb. 38: Bewertungsskala Frage 13 aus Sicht der Teilneh-mer „Mobilität “ (13 Teilnehmer)

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3.13 Umsatzgrößen im Vertrieb von Smart City-Produkten/-Dienstleistungen

Nur bei einem geringen Anteil der befragten Unternehmen und Organisationen zählen Smart City-Produkte und -Dienstleistungen bereits zum Kerngeschäft. Der überwiegende Teil der Teilnehmer (43%) gibt an, über den Vertreib von Smart City-Produkten und -Dienstleistungen lediglich einen Umsatzanteil von unter 25 Prozent zu generieren. Nur 13% der Befragten erwirtschaften Umsatz-größen von bis zu 100 Prozent, weitere 5% erreichen Umsatzanteile von 50 bis 75 Prozent. Diese Aussagen sind insofern bemerkenswert, als alle befragten Unternehmen über konkrete Produktan-gebote oder Pilotprojekte einen direkten Bezug zum Thema Smart City aufweisen. Der große Anteil der Teilnehmer (32%), die auf die Frage nach Umsatzanteile keine Angaben machen, ist bei der prä-zisen Benennung aktueller Umsatzgrößen entweder überfragt oder für eine nicht kommerzielle Organisation/ Institution tätig.

Abb. 39: Bewertungsskala Frage 14 „Welchen Anteil Ihres Umsatzes erzielen Sie derzeit mit Smart City-Produkten und/oder -Dienstleistungen?“

Gleichwohl kann bei der Ergebnisanalyse festgestellt werden, dass Berliner StartUps sowie Unter-nehmen aus dem Bereich „Mobilität“ bereits deutlich höhere Umsatzanteile über Business-Cases im Smart City-Umfeld erzielen als andere Teilgruppen. 31% der Mobilitätsunternehmen generieren bis zu 100 Prozent ihrer Umsätze im Segment Smart City, in der Gruppe der StartUps profitieren bereits 46% der befragten Unternehmen vom Geschäft mit Smart City-Produkten und -Dienstleistungen.

Abb. 40: Bewertungsskala Frage 14 aus Sicht der Teilnehmer Abb.41: Bewertungsskala Frage 14 aus Sicht der Teilnehmer „Mobilität“ (13 Teilnehmer) „StartUp“ (13 Teilnehmer)

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3.14 Wachstumsprognosen für Smart City-Produkte und -Dienstleistungen Weit über die Hälfte der befragten Unternehmen rechnet mit deutlichen Wachstumsraten im Be-reich von Smart City-Angeboten. 10% der Unternehmen geht sogar von einer Verdopplung ihrer Smart City-Umsätze aus. Ein Drittel der Befragten wagt keine Prognose für die Wachstumsrate in den kommenden 5 Jahren.

Abb. 42: Bewertungsskala Frage 15 „Mit welchen Wachstumsraten im Bereich von Smart City-Angeboten rechnen Sie für Ihr Unternehmen in den kommenden 5 Jahren?“

Insbesondere die Berliner StartUps rechnen mit hohen Zuwächsen. 31% der befragten Unternehmen kalkulieren mit einem 100%igen Wachstum, nur 8% glauben unter einer Wachstumsrate von 25 Prozent zu bleiben. (vgl. ne-benstehende Abb. 43, 13 Teilnehmer)

Ganz anders sieht das die Gruppe der etablierten Unter-nehmen. 37% der Befragten kalkulieren mit einem eher bescheidenem Wachstum von unter 25%´Prozent. (vgl. nebenstehende Abb. 44, 41 Teilnehmer)

Zwischen diesen unterschiedlichen Erwartungen positio-niert sich die Gruppe der „Unternehmen in der Wachs-tumsphase“. 23% der Befragten rechnen hier mit Wachs-tumsraten von bis zu 100 Prozent, 36% erwarten dagegen nur Zuwächse von unter 25 Prozent. (vgl. nebenstehende Abb.

45, 22 Teilnehmer)

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3.15 Bedeutung des Absatzmarktes Berlin-Brandenburg

Aus der Analyse der Untersuchungsergebnisse lässt sich zunächst keine signifikante Positionierung des Absatzmarktes Berlin-Brandenburg ableiten.

Abb. 46: Bewertungsskala Frage 16 “Welche Bedeutung hat der Absatzmarkt Berlin-Brandenburg für Ihre Smart City-Angebote?“

Auffällig ist allerdings, dass die befragten Unternehmen mit „über 1.000 Mitarbeitern“ sowie die Gruppe der Unternehmen aus der Energiewirtschaft einen vergleichsweise starken regionalen Be-zug aufweisen.

Abb. 47: Bewertungsskala Frage 16 aus Sicht der Teilnehmer Abb.48: Bewertungsskala Frage 16 aus Sicht der Teilnehmer „über 1.000 Mitarbeiter“ (13 Teilnehmer) „Energie“ (19 Teilnehmer)

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3.16 Investitionsplanung im Smart City-Produkt- und -Leistungssegment

Obgleich Smart City Produkte derzeit keine signifikante Rolle in den Umsatzprofilen der befragten Unternehmen spielen, planen mehr als die Hälfte der Teilnehmer in den kommenden Jahren zusätz-liche Investitionen in diesem Bereich.

Dabei planen 21% aktuell keine weiteren Investitionen. 68% der befragten Anbieter gaben an, be-reits bis Ende 2016 zusätzliche finanzielle Mittel für die Forschung & Entwicklung von Smart City-Produkten und -Dienstleistungen bereit zu stellen. 19 Teilnehmer wollen sich nicht festlegen bzw. machen keine Angaben. Wie in Abb. 49 dargestellt, planen die befragten Unternehmen, welche grundsätzlich investieren möchten, Investitionen in einem Umfang von unter 25%, gemessen am aktuellen Unternehmensumsatz.

Abb. 49: Bewertungsskala Frage 17 „Sind in Ihrem Unternehmen bis Ende 2016 zusätzliche Investitionen für die Forschung & Entwicklung von Smart City-Produkten und -Dienstleistungen geplant? Falls ja, in welchem Umfang, gemessen am Unter-nehmensumsatz?“

Eine Ausnahme bilden die Berliner StartUps. Hier werden deutlich höhere F&E-Budgets angesetzt (vgl. Abb. 50).

Abb. 50: Bewertungsskala Frage 17 aus Sicht der Teilnehmer „StartUp“ (13 Teilnehmer)

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3.17 Personalplanung im Smart City-Produkt- und -Leistungssegment

Gefragt nach möglichen personellen Zuwächsen im Geschäftsfeld Smart City, geben 46 der teil-nehmenden Unternehmen (43%) an, zusätzliche Mitarbeiter einstellen zu wollen, wobei sich die Mehrzahl (72%) auf ein geringes Wachstum mit max. 5 neuen Mitarbeitern einstellt. 26% der Befrag-ten planen keinerlei Neueinstellungen. Fünf Ansprechpartner wollen potenzielle personelle Zu-wächse von der wirtschaftlichen Entwicklung ihres Unternehmens abhängig machen.

Abb. 51: A Bewertungsskala Frage 18 „Planen Sie in den kommenden zwei Jahren personelle Zuwächse im Geschäftsfeld Smart City? Falls ja, mit welcher Anzahl an zusätzlichen Mitarbeiter rechnen Sie?“

Die anschließende Frage nach der Verfügbarkeit ausreichend qualifizierten Personals bewertet die Mehrzahl der befragten Unternehmen und Institutionen mit einem Durchschnittswert von 2,78 (1 = ausreichend gedeckt, 6 = ungenügend gedeckt) im Wesentlichen als positiv.

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Abb. 52: Bewertungsskala Frage 19 „Wie bewerten Sie die allgemeine Arbeitsmarktsituation, bezogen auf Ihren eigenen Mitarbeiterbedarf im Smart City-Bereich?“

Dabei variieren die Einschätzungen in den Teilgruppen „StartUp“, Mobilität“, „Unternehmen in der Wachstumsphase“ und „Bildung & Forschung“ zum Teil beträchtlich (vgl. Abb. 53, 54, 55 und 56).

Abb. 53: Bewertungsskala Frage 19 aus Sicht der Teilnehmer Abb.54: Bewertungsskala Frage 19 aus Sicht der Teilnehmer „StartUp“ (13 Teilnehmer) „Mobilität“ (13 Teilnehmer)

Abb. 55: Bewertungsskala Frage 19 aus Sicht der Teilnehmer Abb.56: Bewertungsskala Frage 19 aus Sicht d „Unternehmen in der Wachstumsphase“ (22 Teilnehmer) „Bildung & Forschung“ (12 Teilnehmer)

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Bei der Bewertung des benötigten Qualifikationsniveaus geht die Mehrzahl der befragten Unter-nehmen von hohen und höchsten Qualifikationsstandards aus. Aus ihrer Sicht kommen für die Be-setzung bestehender und möglicher neue Arbeitsplätze im Smart City-Umfeld fast ausschließlich gut und sehr gut ausgebildete Mitarbeiter in Betracht.

Abb. 57: Bewertungsskala Frage 20 „Wie hoch oder gering schätzen Sie das benötigte Qualifikationsniveau, bezogen auf Ihren eigenen Mitarbeiterbedarf im Smart City-Bereich ein?“

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3.3 Zusammenfassung der Ergebnisse

Die vorliegende Untersuchung Smart City Berlin – Potenziale für Anbieter von Produkten und Dienstleistungen hat sich zum Ziel gesetzt, die aktuelle Positionierung regionale Anbieter im The-menumfeld von Smart City Produkten und Dienstleistungen näher zu beleuchten, Prognosen zu den wirtschaftlichen Potenzialen des Geschäftsfelds Smart City abzufragen und den Begriff Smart City in der Wahrnehmung von Akteuren und breiter Öffentlichkeit zu analysieren.

Hierfür wurden insgesamt 112 Unternehmen befragt, die den Kategorien „StartUp5“, „Unternehmen in der Wachstumsphase6“ und „etablierte Unternehmen“7 zugeordnet wurden. 57% der teilnehmen-den Unternehmen beschäftigte zum Zeitpunkt der Befragung bis zu 50 Mitarbeiter.

Etwa die Hälfte der befragten Unternehmen (49%) gab an, in Smart City-Dienstleistungssegmenten tätig zu sein; 20% definierten ihr Kerngeschäft in der Herstellung und dem Vertrieb von Smart City-Produkten, wobei beide Gruppe im Wesentlichen den Branchenschwerpunkten Informations- und Kommunikationstechnologie (ITK), Energie, Mobilität, Bildung & Forschung sowie Immobilien und Bauwesen zugeordnet werden konnten.

Aus der Untersuchung lassen sich folgende Ergebnisse zusammenfassen.

a) Insgesamt wird das Thema Smart City von den befragten Unternehmen positiv bewertet. Auch die wirtschaftlichen Potenziale des regionalen Smart City-Marktes gelten als aus-sichtsreich.

b) Entsprechend vielversprechend werden auch die Chancen des Smart City-Standortes Deutschland im internationale Wettbewerb bewertet. Nach Einschätzung der befragten Unternehmen wird sich der Markt für Smart City-Produkte und -Dienstleistungen in den kommenden fünf Jahren positiv entwickeln, wobei den Bereichen eMobility und Energie die größte Bedeutung beigemessen wird.

c) Auch die Potenziale einer Smart City Berlin werden von den Untersuchungsteilnehmern überwiegend positiv bewertet. 45% halten die Entwicklung der Hauptstadtregionen hin zu einer Smart City-Metropole für erfolgversprechend oder sogar sehr erfolgsversprechend (12%). Entsprechend hoch wird die Bedeutung von Smart City-Impulsen und -Innovationen für den Wirtschaftstandort Berlin beurteilt.

d) Gleichzeitig erkennen viele der Befragten am Smart City-Standort Berlin im Vergleich zu anderen internationalen Metropolen noch erheblichen Nachholbedarf. Als Vorbilder werden insbesondere die Städte Kopenhagen und Wien sowie urbane Zentren im asiatischen Raum genannt.

e) Auf ihrem Weg hin zu einer international bedeutsamen Smart City-Metropole wird die Hauptstadtregion allerdings nach Aussage der Befragten noch zu wenig seitens des Berliner

5 Start-Up: Neugründung innerhalb der letzten zwei Jahre, Unternehmen mit Technikbezug Etabliertes Unternehmen: Wachstumsprozess

abgeschlossen, Unternehmen hat sich im Markt etabliert 6 Unternehmen in der Wachstumsphase: Gründung liegt mehr als zwei Jahre zurück, seit Bestehen stetiger Wachstum der Mitarbeiteran-

zahl / des Umsatzes 7 Etabliertes Unternehmen: Wachstumsprozess abgeschlossen, Unternehmen hat sich am Markt etabliert

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Senats unterstützt. Um die an das Geschäftsfeld Smart City geknüpften positiven Erwar-tungen und Prognosen zu erfüllen, werden verbesserte regulative Rahmenbedingungen, op-timierte Infrastrukturen, eine deutlich erweiterte Breitbandausstattung und mehr politi-scher Nachdruck gefordert.

f) Gleichzeitig befürchten die Untersuchungsteilnehmer, dass die Bedeutung des Themenum-felds Smart City von den Berliner Bürgerinnen und Bürgern (noch) nicht hinreichend wahr-genommen und der Begriff Smart City nur unzureichend verstanden wird. Dabei deuten auch viele der befragten Unternehmen den Begriff Smart City eher als Marketingschlag-wort. Entsprechend unspezifisch werden mögliche Verkaufsargumente unter die Überbe-griffe Effizienzsteigerung, Alltagserleichterung, Komfortoptimierung und Kosteneinsparung subsummiert.

g) Trotz hoher Umsatzerwartungen für die Zukunft, fallen die über Smart City-Produkte und -Dienstleistungen generierten Erlöse bei den befragten Unternehmen noch eher bescheiden aus. Nur einige wenige geben an, bereits 75 bis 100% ihrer Umsätze im Geschäftsfeld Smart City zu erwirtschaften. Gleichwohl geht fast ein Drittel der Befragten von einer über 25%igen Steigung der Absatzraten in den kommenden fünf Jahren aus. Um sich für diese Entwicklung zu rüsten, planen viele der befragten Unternehmen – insbesondere die Vertre-ter von StartUps sowie Unternehmen aus dem Bereich Mobilität – in den kommenden zwei Jahren zusätzlichen Investitionen und personelle Zuwächse ein. Auf einen entsprechenden Bedarf an qualifizierten Fachkräften ist der Arbeitsmarkt nach Aussage der Befragten aus-reichend vorbereitet.

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4 Fazit und weitere Schritte

Smart City ist ein weltweiter Trend: Immer mehr Städte und Metropolen beanspruchen für sich eine „Smart City“ zu sein. Auch Berlin hat sich, nicht zuletzt vorangetrieben durch die Smart City-Strategie des Berliner Senats, auf den Weg gemacht, über technische, ökonomische und soziale Innovationen den Lebensraum Stadt „neu zu erfinden“, um den kommenden Herausforderungen gerecht zu werden.

Die vorliegende Untersuchung verdeutlicht, dass der Begriff Smart City in der Hauptstadtregion zwar in „aller Munde“, aber noch längst nicht an seinen strategischen Zielen angekommen ist. Euro-päische Metropolen wie Kopenhagen und Wien sind Berlin ebenso wie einige asiatische Großstädte um einiges voraus. Aber: Berlin ist auf einem guten Weg. Das Thema Smart City ist gesetzt und wird bereits von vielen Unternehmen der Region, die im Rahmen der vorliegenden Untersuchung befragt wurden, aufgriffen und voran getrieben.

Auch wenn die Smart City Berlin heute noch vielen als reines Marketingschlagwort erscheint, sind ihre Entwicklungs- und Wachstumspotenziale deutlich erkennbar. Gute Argumente, um auch von den politisch Verantwortlichen mehr Unterstützung im Sinne von verbesserten Rahmenbedingun-gen und Infrastrukturen zu fordern.

Damit einher geht die Notwendigkeit, auch die Berliner Öffentlichkeit in die aktuelle Smart City-Debatte einzubinden. Mehr Information, mehr Transparenz und vor allem mehr Klarheit in der Dar-stellung unterschiedlicher Smart City-Angebote und des Mehrwerts, den sie bieten, wird künftig unabdingbar sein.

Als einen ersten Schritt in diese Richtung wird der VBKI, ergänzend zur vorliegenden Untersuchung, in Kürze die Studie Smart City Berlin – Nachfrage von Produkten und Dienstleistungen vorle-gen, in der die Nutzer – Berliner Bürger und Bürgerinnen und Consumer von Smart City-Produkten – zu Wort kommen.

Von mehr Verständnis, Akzeptanz und Markttransparenz können und werden aus Sicht des VBKI alle profitierten: Die Hauptstadtregion auf ihrem Weg zu einem innovativen Smart City-Standort, die Unternehmen, die sich in diesem neuen Geschäftsfeld positionieren, die regionalen Wissen-schafts- und Forschungseinrichtungen, die wertvolle Impulse liefern, und die Berlinerinnen und Ber-liner, die die neuen Produkte und Dienstleistungen als Bereicherung einer technologisch fortschritt-lichen, intelligent vernetzten, sozial verträglichen und sicheren Stadt erleben werden.

Berlin, im Oktober 2015

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Impressum

Stand: Oktober 2015 Verein Berliner Kaufleute und Industrieller (VBKI) Ludwig Erhard Haus Fasanenstraße 85 Telefon 030 / 72 61 08 0 [email protected] www.vbki.de

Ansprechpartner:

Gabor Beyer, Leiter VBKI-Arbeitskreis Intelligente Infrastruktur BTO Management Consulting AG Schlüterstr. 39 10629 Berlin Telefon 030 / 85 07 57 33 Telefax 030 / 85 07 57 88 [email protected] www.bto-consulting.com

Autoren: Friedrich von Jeinsen, BTO Management Consulting AG Nick Lawitzke, BTO Management Consulting AG Sebastian Thomas, Verein Berliner Kaufleute und Industrieller Wissenschaftliche Begleitung: Prof. Dr. Thomas Thiessen, BSP Business School Berlin

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