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Profis huldigen Jimi Hendrix Hervorragende Musiker – wenig Publikum / Heimspiel für Blues Unlimited SOEST „Wir hätten ja fast in unserem Wohnzimmer spielen können“, begrüßt „Ferdi“ Eberth die gut drei Dutzend Fans im „Alten Schlachthof“. Seine Band Blues Unlimited und Grand Jam „On Hendrix“ waren zwar auf den Plakaten angekündigt. Doch große Namen und hervor- ragende Musiker garantieren in Soest leider nicht immer ein vol- les Haus. Da jedoch alle Musiker echte Profis sind, machen sie die Qualität ihrer Auftritte nicht an der Zahl der Besucher fest. Blues Unlimited haben sich den großen Teil der Fans zum Heimspiel selber mitge- bracht. „Ferdi“ Eberth, Molly Schreiber und Thomas Mid- dendorf spielen als Trio klas- sischen Blues. Ihr Name ist Programm: Sie präsentieren den Sound der amerikani- schen Südstaaten in all sei- nen Facetten mit Stücken le- gendärer Bluesgrößen, zeit- genössischem Blues und Kompositionen von „Ferdi“ Eberth. Premiere für „People Get Ready“ Premiere hat an diesem Abend ihre Interpretation von Curtis Mayfields „People Get Ready“. Die „mitgebrach- ten“ Fans unterstützen ihre Band mit kräftigen Applaus. Nach einer Stunde machen Blues Unlimited die Bühne frei für Grand Jam. Die Musi- ker aus dem Rheinland ha- ben sich den Klangkosmos von Jimi Hendrix vorgenom- men. In seinen aktiven Jah- ren als Gitarrist imitierte er nicht nur die Musik seiner Vorbilder Buddy Guy, B. B. King und Chuck Berry, son- dern entwickelte den Musik- stil weiter. Hendrix kreierte völlig neue psychedelische, sphäri- sche Sounds und Spielweisen auf der E-Gitarre mit Effekt- und Hallgeräten. Er hob das Spiel auf der E- Gitarre auf ein neues Level. Wo zuvor fast jede Gitarren- band zwei Gitarristen be- schäftigte, spielte Hendrix immer als einziger Gitarrist im Trio, lediglich mit einem Bassisten und einem Schlag- zeuger. Er spielte Melodie und Akkordbegleitung gleichzeitig. Seit 30 Jahren spielen die Musiker von Grand Jam im- mer wieder in verschiedenen Bands zusammen. Nicky Geb- hard an den Drums und Rupi Schwarzburger am Bass sind das rhythmische Fundament der Band. Jürgen Dahmen als Keyboarder begeistert auch mit seiner Conga das Publi- kum. Den Gesangspart inter- pretiert Pete Longstocking nah am Sprechgesang des früh verstorbenen Amerika- ners. Axel Heilhecker kennt die Originale genau und entlockt seiner Stratcaster detailver- liebt sphärische Klänge. W Für den richtigen Sound sitzt als sechster Mann Rainer Ass- mann am Mischpult. Latte für Coverbands hängt hoch Der ganze Abend klingt nicht wie ein Greatest Hits Al- bum. Der Sound ist nah am Original, aber alle Stücke bie- ten reichlich Raum für eigene Improvisationen. Nach „Hey Joe“ fällt der Vorhang. Die wenigen verbliebenen Fans trauen sich nicht, eine Zugabe zu fordern. Vielleicht auch aus Respekt, weil Grand Jam trotz des fast leeren Saa- les ihr Bestes gegeben haben. Ein Abend mit großartigen Musikern, die die Latte für andere Jimi Hendrix Cover- bands sehr hoch gehängt ha- ben. jos 25. APRIL 2016 MONTAG KULTUR LOKAL SERVICE Hören Soest Mittwoch, 27. April: Pub Music Night mit Luke Dylong (20 Uhr, Kul- turhaus „Alter Schlachthof“, Info- Telefon 02921/31101) Samstag, 30. April: Kapelle Petra, „The Underforgotten Table“ ((20 Uhr, Kulturhaus „Alter Schlacht- hof“, Info-Telefon 02921/31101) Sonntag, 1. Mai: Beethovens Streichquartettte mit dem Satie Quartett zur Eröffnung von „SoestArt“ (11 Uhr, City-Center) Sonntag, 1. Mai: Weltklassik am Klavier, „Mondschein“ mit Yu Mi Lee (17 Uhr, Kulturhaus „Alter Schlachthof“, Info-Telefon 02921/ 31101) Mittwoch, 4. Mai: „Piano plus“, Schülerkonzert mit Karin Groß (18.30 Uhr, Musikschule, Info-Tele- fon 02921/4253) Mittwoch, 4. Mai: Wellbad, „Ju- gement Days-Tour 2016“, Blues (20 Uhr, Kulturhaus „Alter Schlacht- hof“, Info-Telefon 02921/31101) Freitag, 6. Mai: Schlachthof_neo, KITT, Sir Plain, Octopus Prime, neue Reihe für junge Bands (20 Uhr, Kul- turhaus „Alter Schlachthof“, Info- Telefon 02921/31101) Samstag, 7. Mai: Konzert der Dime Daddies – Esatztermin für 16. Janu- ar (20 Uhr, Kulturhaus „Alter Schlachthof“, Info-Telefon 02921/ 31101) Lippstadt Freitag, 29. April: „Frau Höpker bittet zum Gesang“ mit Katrin Höp- ker (20 Uhr, ev. Gymnasium – aus- verkauft) Mittwoch, 4.Mai: 30 Minuten Or- gelmusik mit Kantor Roger Brett- hauer (16.30 Uhr, Marienkirche, Info-Telefon 02941/ 2988789) Werl Dienstag, 26. April: „Musik aus Studio C“, aus den „wilden Sixties der deutschen Fernsehunterhal- tung“ (19.30 Uhr, Stadthalle Telefon 02922/ 973210) Bad Sassendorf Freitag, 29. April: „Brazilian Tho- roughfare – featuring: Patrick Porsch“ (19.30 Uhr, Kulturscheune Hof Haulle) Sonntag, 1. Mai: „Musik-Café“ mit dem Trio Jassiko – darin „Eine Ler- che zwitschert im Kamin“, Litera- turkonzert mit Sängerin Cornelia Fisch und Schauspielerin Dorothee Linder (15.30 Uhr, Kulturscheune Hof Haulle) Erleben Soest Dienstag, 26. April: Fred Ape, „Lieder, Lügen & Satire“, 20 Jahre Tschernobyl, fünf Jahre Fukushima (20 Uhr, Kulturhaus „Alter Schlacht- hof“, Info-Telefon 02921/31101) Mittwoch, 27. April: Sven Felix Kellerhoff über Hitlers „Mein Kampf“ (20 Uhr, Stadtbücherei, Info-Telefon 02921/4641) Lippstadt Freitag, 29. April: „Die wilden Kerle – Sei dabei, Du spielst mit!“ für Zuschauer ab fünf Jahren (10 und 15 Uhr, Stadttheater, Info-Tele- fon 02941/58511) Sonntag, 8. Mai: Wort zum Sonn- tag, Alfred Kornemann liest aus Jan Skacel „Das elfte weiße Pferd“ (11 Uhr, Stadtmuseum) Kulturredaktion Telefon (02921) 688-143 Fax (02921) 688-148 E-Mail: [email protected] Mit großem Elan und viel Entdeckerfreude „The Chambers“ stellen sich in der Hohnekirche vor / Kammermusik-Ensemble der Jungen Philharmonie Köln / Weit gefächertes Programm SOEST Die Junge Philhar- monie Köln und ihr Leiter Volker Hartung sind in Soest seit Jahrzehnten durch ihre Neujahrskonzerte bekannt. Jetzt stellten sich „The Cham- bers“ in der Hohnekirche vor, eine Kammermusikgruppe, zu dem sich einige Orchester- mitglieder zusammenge- schlossen haben. Die sieben Streicher und die Oboistin kommen aus verschiedenen Ländern und genießen als En- semble längst internationale Anerkennung. Ihr weit gefächerte Pro- gramm, das sie in der Hohne- kirche unter dem Titel „Von Vivaldi bis Morricone“ spiel- ten, umfasste schwerpunkt- mäßig Werke des Hochba- rock, außerdem Stücke aus der Klassik, der Romantik und aus der Filmszene. Den Continuo-Part in den Barock- werken übernahmen Cello und Kontrabass. Passend zur Jahreszeit be- gann der Abend mit dem Kon- zert für Violine E-Dur „Früh- ling“ Op. 8 aus den „Vier Jah- reszeiten“ von Antonio Vival- di. Der Streicherklang war wie aus einem Guss. Die Solo- Violine von Pawel Zuzanski imitierte überzeugend das Vogelgezwitscher. Der romantische Einschub brachte „April-Schneeglöck- chen“ aus dem Zyklus „Die Jahreszeiten“ und den „Danse russe“ aus dem Ballett „Schwanensee“, beide von Pjotr Iljitsch Tschaikowski. Hier glänzte der junge Artem Kononov mit virtuosen Passa- gen auf der Solo-Violine. Im Konzert für Oboe d´amo- re und Orchester BWV 1055 von Johann Sebastian Bach gefiel Lina Luise Bauer mit angenehm warmem, wei- chem Oboenton. Gleiches gilt für ihr Solo beim viersätzigen Konzert für Oboe und Streicher op. 48 von Domenico Cimarosa und insbesondere bei der Filmu- sik „Gabriels Oboe“ von En- nio Morricone. Die Interpre- tin präsentierte die eingängi- ge Kantilene so gefühlvoll als sei sie ein Abendlied Der Geiger Artem Kononov begeisterte die Zuhörer ein weiteres Mal bei derM„Suite für Violine“ op.10 a-moll von Christian Sinding. Bravourös meisterte er große Kadenz mit zahlreichen Doppelgrif- fen. Die sieben Streicher erfüll- ten vor allem bei der „Ouver- ture aus der Suite Nr. 2“ a- Moll BWV 1067 von J. S. Bach mit mächtigem Klang den Kirchenraum, wobei insbe- sondere das Cello und der Kontrabass herausragten. Das zahlreich erschienene Publikum war begeistert, ein- mal von dem meisterlichen Können, aber vor allem von der Ausstrahlung, dem Schwung und der Spielfreude der Musiker. Nach dem an- haltenden und herzlichen Beifall erklang als Zugabe ein Tango, F.-H. K. „The Chambers“, das Kammermusik-Ensemble der Jungen Philharmonie Köln, präsentierte in der Hohnekirche ein breit gefächertes Pro- gramm und erwies sich als hochprofessionelle Gruppe. Foto: Kemner Besetzung Artem Kononov, Alexandre Dim- cevski, Pawel Zuzanski, Anna Fedotova – Violinen Armen Nazarian – Bratsche Alexander Dimitrov – Cello Mark Gertsel – Kontrabass Lina Luise Bauer – Oboe und Oboe d‘amore 36 000 Euro für Museen im Kreis Geld soll helfen, attraktiv für Besucher zu bleiben MÜNSTER/KREIS SOEST Insge- samt knapp 36 000 Euro ha- ben das Wilhelm-Morgner- Haus und die Französische Kapelle in Soest sowie das Heimathaus Welver und das Stadtmuseum in Lippstadt für Restaurierung, Einrich- tung, Dokumentation und als Förderung für kleine Samm- lungen vom Landschaftsver- band Westfalen-Lippe (LWL) bekommen. Das Geld ist ein Teil jener 170 000 Euro, mit denen der LWL im vergangenen Jahr hat besonders kostspieliger Maß- nahmen verschiedene kleine- re Bau- und Einrichtungs- maßnahmen in westfäli- schen Museen und Heimat- stuben gefördert hat. „Mit diesem Beitrag wollen wir gerade kleineren Museen helfen, in Zukunft für die Be- sucher attraktiv zu bleiben“, LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Thale in Münster und fügte hinzu: „Die Experten unseres LWL- Museumsamtes unterstützen die Museen und Heimatstu- ben auch, indem sie sie inten- siv beraten.“ Beim Museum Wilhelm Morgner floss das Geld in die allgemeine Sanie- rung ein. Das Haus soll am Wochenende 21. und 22. Mai wiedereröffnet werden. bs Das umstrittenste Buch der deutschen Geschichte Kellerhoff klärt auf über „Mein Kampf“ SOEST Sven Felix Kellerhoff stellt auf Einladung von Stadtbücherei und Ritter- scher Buchhandlung am kommenden Mittwoch, 27. April, um 20 Uhr in der Stadt- bücherei Hintergründe und Fakten zu einem der umstrit- tensten Bücher der Geschich- te vor. Es geht um Hitlers Machwerk „Mein Kampf“. Der Journalist hat sich in seinem Buch, das bei Hoff- mann und Campe erschienen ist, mit „Mein Kampf“ be- schäftigt und informiert über die wichtigsten Aspekte von der Entstehungszeit im Mün- chen der frühen 1920er Jahre bis zu den Verbotsdebatten der Gegenwart. Kellerhoff untersucht Fra- gen wie: Hat Hitler ein Pro- gramm formuliert, das er nach der Machtergreifung Stück für Stück in die Tat um- setzte? Wie wirkte dieses Buch auf zeitgenössische Le- ser, und warum? Was sagte das Ausland? Weshalb er- schien die Fortsetzung, Hit- lers „Zweites Buch“ niemals? Nebenbei räumt Kellerhoff mit den bekannten Mythen auf und entlarvt Hitler als Verfälscher seiner eigenen Biographie. Er klärt auf über die ganze Geschichte der be- kanntesten Hetzschrift der Welt und des meistverkauf- ten deutschen Autorenbu- ches, dessen verheerende Wirkung das vergangene Jahrhundert maßgeblich ge- prägt hat. Sven Felix Kellerhoff ist als Journalist unter anderem tä- tig für die Berliner Zeitung, den Bayrischen Rundfunk und die Berliner Morgenpost. Derzeit ist er leitender Re- dakteur für Zeit- und Kultur- geschichte bei der WELT. Karten sechs Euro/Schüler vier Euro: Abendkasse. Die Französische Kapelle (hier ein Teil des Wandgemäldes) hat auch vom LWL Geld bekommen. Sven Kellerhoff spricht über „Mein Kampf“. Gitarrist und Bandleader Reimund „Ferdi“ Eberth und Schlagzeuger thomas Middeldorf von Blues Unlimited zeigten sich trotz nur weni- ger Besucher beim Konzert im „Alten Schlachthof“ bestens aufgelegt. Sänger Pete Longstocking von „Grand Jam“ trat in Jimi-Hendrix- Pose auf und interpretierte die Songs nah am Sprechgesang des früh verstorbenen Originals auf. Fotos: jos Bildergalerie zum Thema auf www.soester-anzeiger.de @ KURZ NOTIERT Der Künstler Rosario Buccellato lädt am kommenden Don- nerstag, 28. april, um 16 Uhr zu einer Führung durch seine Ausstellung „Notos“ in der Galerie der Volksbank War- stein ein. Unter dem Titel „Brazilian Tho- roughfare – featuring: Patrick Porsch“ präsentiert das Pader- borner Trio am kommenden Freitag, 29. April, um 19.30 auf Hof Haulle in Bad Sassen- dorf südamerikanische Mu- sik von Antonio Carlos Jobim bis Carlos Santana. Es spielen Patrick Porsch, Saxofon, Ste- faan Hollevoet, Gesang, Gitar- re und Percussion sowie Bar- ny Bürger, Schlagzeug. Abendkasse 12 Euro.

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Profis huldigen Jimi HendrixHervorragende Musiker – wenig Publikum / Heimspiel für Blues Unlimited

SOEST � „Wir hätten ja fast inunserem Wohnzimmer spielenkönnen“, begrüßt „Ferdi“Eberth die gut drei Dutzend Fansim „Alten Schlachthof“. SeineBand Blues Unlimited und GrandJam „On Hendrix“ waren zwarauf den Plakaten angekündigt.Doch große Namen und hervor-ragende Musiker garantieren inSoest leider nicht immer ein vol-les Haus. Da jedoch alle Musikerechte Profis sind, machen sie dieQualität ihrer Auftritte nicht ander Zahl der Besucher fest.

Blues Unlimited haben sichden großen Teil der Fans zumHeimspiel selber mitge-bracht. „Ferdi“ Eberth, MollySchreiber und Thomas Mid-dendorf spielen als Trio klas-sischen Blues. Ihr Name istProgramm: Sie präsentierenden Sound der amerikani-schen Südstaaten in all sei-nen Facetten mit Stücken le-gendärer Bluesgrößen, zeit-genössischem Blues undKompositionen von „Ferdi“Eberth.

Premiere für „PeopleGet Ready“

Premiere hat an diesemAbend ihre Interpretationvon Curtis Mayfields „PeopleGet Ready“. Die „mitgebrach-ten“ Fans unterstützen ihreBand mit kräftigen Applaus.

Nach einer Stunde machenBlues Unlimited die Bühnefrei für Grand Jam. Die Musi-

ker aus dem Rheinland ha-ben sich den Klangkosmosvon Jimi Hendrix vorgenom-men. In seinen aktiven Jah-ren als Gitarrist imitierte ernicht nur die Musik seinerVorbilder Buddy Guy, B. B.King und Chuck Berry, son-dern entwickelte den Musik-stil weiter.

Hendrix kreierte völligneue psychedelische, sphäri-sche Sounds und Spielweisenauf der E-Gitarre mit Effekt-und Hallgeräten.

Er hob das Spiel auf der E-Gitarre auf ein neues Level.Wo zuvor fast jede Gitarren-band zwei Gitarristen be-schäftigte, spielte Hendriximmer als einziger Gitarristim Trio, lediglich mit einemBassisten und einem Schlag-zeuger. Er spielte Melodieund Akkordbegleitunggleichzeitig.

Seit 30 Jahren spielen dieMusiker von Grand Jam im-mer wieder in verschiedenenBands zusammen. Nicky Geb-

hard an den Drums und RupiSchwarzburger am Bass sinddas rhythmische Fundamentder Band. Jürgen Dahmen alsKeyboarder begeistert auchmit seiner Conga das Publi-kum. Den Gesangspart inter-pretiert Pete Longstockingnah am Sprechgesang desfrüh verstorbenen Amerika-ners.

Axel Heilhecker kennt dieOriginale genau und entlocktseiner Stratcaster detailver-liebt sphärische Klänge. WFür den richtigen Sound sitztals sechster Mann Rainer Ass-mann am Mischpult.

Latte für Coverbandshängt hoch

Der ganze Abend klingtnicht wie ein Greatest Hits Al-bum. Der Sound ist nah amOriginal, aber alle Stücke bie-ten reichlich Raum für eigeneImprovisationen. Nach „HeyJoe“ fällt der Vorhang.

Die wenigen verbliebenenFans trauen sich nicht, eineZugabe zu fordern. Vielleichtauch aus Respekt, weil GrandJam trotz des fast leeren Saa-les ihr Bestes gegeben haben.Ein Abend mit großartigenMusikern, die die Latte fürandere Jimi Hendrix Cover-bands sehr hoch gehängt ha-ben. � jos

25. APRIL 2016MONTAG KULTUR LOKAL

SERVICE

HörenSoestMittwoch, 27. April: Pub MusicNight mit Luke Dylong (20 Uhr, Kul-turhaus „Alter Schlachthof“, Info-Telefon 02921/31101)Samstag, 30. April: Kapelle Petra,„The Underforgotten Table“ ((20Uhr, Kulturhaus „Alter Schlacht-hof“, Info-Telefon 02921/31101)Sonntag, 1. Mai: BeethovensStreichquartettte mit dem SatieQuartett zur Eröffnung von„SoestArt“ (11 Uhr, City-Center)Sonntag, 1. Mai: Weltklassik amKlavier, „Mondschein“ mit Yu MiLee (17 Uhr, Kulturhaus „AlterSchlachthof“, Info-Telefon 02921/31101)Mittwoch, 4. Mai: „Piano plus“,Schülerkonzert mit Karin Groß(18.30 Uhr, Musikschule, Info-Tele-fon 02921/4253)Mittwoch, 4. Mai: Wellbad, „Ju-gement Days-Tour 2016“, Blues (20Uhr, Kulturhaus „Alter Schlacht-hof“, Info-Telefon 02921/31101)Freitag, 6. Mai: Schlachthof_neo,KITT, Sir Plain, Octopus Prime, neueReihe für junge Bands (20 Uhr, Kul-turhaus „Alter Schlachthof“, Info-Telefon 02921/31101)Samstag, 7. Mai: Konzert der DimeDaddies – Esatztermin für 16. Janu-ar (20 Uhr, Kulturhaus „AlterSchlachthof“, Info-Telefon 02921/31101)LippstadtFreitag, 29. April: „Frau Höpkerbittet zum Gesang“ mit Katrin Höp-ker (20 Uhr, ev. Gymnasium – aus-verkauft)Mittwoch, 4.Mai: 30 Minuten Or-gelmusik mit Kantor Roger Brett-hauer (16.30 Uhr, Marienkirche,Info-Telefon 02941/ 2988789)WerlDienstag, 26. April: „Musik ausStudio C“, aus den „wilden Sixtiesder deutschen Fernsehunterhal-tung“ (19.30 Uhr, Stadthalle Telefon02922/ 973210)Bad SassendorfFreitag, 29. April: „Brazilian Tho-roughfare – featuring: PatrickPorsch“ (19.30 Uhr, KulturscheuneHof Haulle)Sonntag, 1. Mai: „Musik-Café“ mitdem Trio Jassiko – darin „Eine Ler-che zwitschert im Kamin“, Litera-turkonzert mit Sängerin CorneliaFisch und Schauspielerin DorotheeLinder (15.30 Uhr, KulturscheuneHof Haulle)

ErlebenSoestDienstag, 26. April: Fred Ape,„Lieder, Lügen & Satire“, 20 JahreTschernobyl, fünf Jahre Fukushima(20 Uhr, Kulturhaus „Alter Schlacht-hof“, Info-Telefon 02921/31101)Mittwoch, 27. April: Sven FelixKellerhoff über Hitlers „MeinKampf“ (20 Uhr, Stadtbücherei,Info-Telefon 02921/4641)LippstadtFreitag, 29. April: „Die wildenKerle – Sei dabei, Du spielst mit!“für Zuschauer ab fünf Jahren (10und 15 Uhr, Stadttheater, Info-Tele-fon 02941/58511)Sonntag, 8. Mai: Wort zum Sonn-tag, Alfred Kornemann liest aus JanSkacel „Das elfte weiße Pferd“ (11Uhr, Stadtmuseum)

KulturredaktionTelefon (02921) 688-143

Fax (02921) 688-148E-Mail:

[email protected]

Mit großem Elan und viel Entdeckerfreude„The Chambers“ stellen sich in der Hohnekirche vor / Kammermusik-Ensemble der Jungen Philharmonie Köln / Weit gefächertes Programm

SOEST � Die Junge Philhar-monie Köln und ihr LeiterVolker Hartung sind in Soestseit Jahrzehnten durch ihreNeujahrskonzerte bekannt.Jetzt stellten sich „The Cham-bers“ in der Hohnekirche vor,eine Kammermusikgruppe,zu dem sich einige Orchester-mitglieder zusammenge-schlossen haben. Die siebenStreicher und die Oboistinkommen aus verschiedenenLändern und genießen als En-semble längst internationaleAnerkennung.

Ihr weit gefächerte Pro-gramm, das sie in der Hohne-kirche unter dem Titel „VonVivaldi bis Morricone“ spiel-ten, umfasste schwerpunkt-mäßig Werke des Hochba-rock, außerdem Stücke ausder Klassik, der Romantikund aus der Filmszene. DenContinuo-Part in den Barock-werken übernahmen Cellound Kontrabass.

Passend zur Jahreszeit be-gann der Abend mit dem Kon-zert für Violine E-Dur „Früh-ling“ Op. 8 aus den „Vier Jah-reszeiten“ von Antonio Vival-

di. Der Streicherklang warwie aus einem Guss. Die Solo-Violine von Pawel Zuzanskiimitierte überzeugend dasVogelgezwitscher.

Der romantische Einschubbrachte „April-Schneeglöck-chen“ aus dem Zyklus „DieJahreszeiten“ und den

„Danse russe“ aus dem Ballett„Schwanensee“, beide vonPjotr Iljitsch Tschaikowski.Hier glänzte der junge ArtemKononov mit virtuosen Passa-gen auf der Solo-Violine.

Im Konzert für Oboe d´amo-re und Orchester BWV 1055von Johann Sebastian Bach

gefiel Lina Luise Bauer mitangenehm warmem, wei-chem Oboenton.

Gleiches gilt für ihr Solobeim viersätzigen Konzertfür Oboe und Streicher op. 48von Domenico Cimarosa undinsbesondere bei der Filmu-sik „Gabriels Oboe“ von En-

nio Morricone. Die Interpre-tin präsentierte die eingängi-ge Kantilene so gefühlvoll alssei sie ein Abendlied

Der Geiger Artem Kononovbegeisterte die Zuhörer einweiteres Mal bei derM„Suitefür Violine“ op.10 a-moll vonChristian Sinding. Bravourös

meisterte er große Kadenzmit zahlreichen Doppelgrif-fen.

Die sieben Streicher erfüll-ten vor allem bei der „Ouver-ture aus der Suite Nr. 2“ a-Moll BWV 1067 von J. S. Bachmit mächtigem Klang denKirchenraum, wobei insbe-sondere das Cello und derKontrabass herausragten.

Das zahlreich erschienenePublikum war begeistert, ein-mal von dem meisterlichenKönnen, aber vor allem vonder Ausstrahlung, demSchwung und der Spielfreudeder Musiker. Nach dem an-haltenden und herzlichenBeifall erklang als Zugabe einTango, � F.-H. K.

„The Chambers“, das Kammermusik-Ensemble der Jungen Philharmonie Köln, präsentierte in der Hohnekirche ein breit gefächertes Pro-gramm und erwies sich als hochprofessionelle Gruppe. � Foto: Kemner Besetzung

Artem Kononov, Alexandre Dim-cevski, Pawel Zuzanski, AnnaFedotova – ViolinenArmen Nazarian – BratscheAlexander Dimitrov – CelloMark Gertsel – KontrabassLina Luise Bauer – Oboe undOboe d‘amore

36 000 Euro fürMuseen im Kreis

Geld soll helfen, attraktiv für Besucher zu bleibenMÜNSTER/KREIS SOEST � Insge-samt knapp 36 000 Euro ha-ben das Wilhelm-Morgner-Haus und die FranzösischeKapelle in Soest sowie dasHeimathaus Welver und dasStadtmuseum in Lippstadtfür Restaurierung, Einrich-tung, Dokumentation und alsFörderung für kleine Samm-lungen vom Landschaftsver-band Westfalen-Lippe (LWL)bekommen.

Das Geld ist ein Teil jener170 000 Euro, mit denen derLWL im vergangenen Jahr hatbesonders kostspieliger Maß-nahmen verschiedene kleine-re Bau- und Einrichtungs-maßnahmen in westfäli-schen Museen und Heimat-stuben gefördert hat.

„Mit diesem Beitrag wollenwir gerade kleineren Museenhelfen, in Zukunft für die Be-sucher attraktiv zu bleiben“,LWL-Kulturdezernentin Dr.Barbara Rüschoff-Thale inMünster und fügte hinzu:„Die Experten unseres LWL-

Museumsamtes unterstützendie Museen und Heimatstu-ben auch, indem sie sie inten-siv beraten.“ Beim MuseumWilhelm Morgner floss dasGeld in die allgemeine Sanie-rung ein. Das Haus soll amWochenende 21. und 22. Maiwiedereröffnet werden. � bs

Das umstrittenste Buchder deutschen Geschichte

Kellerhoff klärt auf über „Mein Kampf“SOEST � Sven Felix Kellerhoffstellt auf Einladung vonStadtbücherei und Ritter-scher Buchhandlung amkommenden Mittwoch, 27.April, um 20 Uhr in der Stadt-bücherei Hintergründe undFakten zu einem der umstrit-tensten Bücher der Geschich-te vor. Es geht um HitlersMachwerk „Mein Kampf“.

Der Journalist hat sich inseinem Buch, das bei Hoff-mann und Campe erschienenist, mit „Mein Kampf“ be-schäftigt und informiert überdie wichtigsten Aspekte vonder Entstehungszeit im Mün-chen der frühen 1920er Jahrebis zu den Verbotsdebattender Gegenwart.

Kellerhoff untersucht Fra-gen wie: Hat Hitler ein Pro-gramm formuliert, das ernach der MachtergreifungStück für Stück in die Tat um-setzte? Wie wirkte diesesBuch auf zeitgenössische Le-ser, und warum? Was sagtedas Ausland? Weshalb er-schien die Fortsetzung, Hit-lers „Zweites Buch“ niemals?

Nebenbei räumt Kellerhoffmit den bekannten Mythenauf und entlarvt Hitler alsVerfälscher seiner eigenenBiographie. Er klärt auf überdie ganze Geschichte der be-

kanntesten Hetzschrift derWelt und des meistverkauf-ten deutschen Autorenbu-ches, dessen verheerendeWirkung das vergangeneJahrhundert maßgeblich ge-prägt hat.

Sven Felix Kellerhoff ist alsJournalist unter anderem tä-tig für die Berliner Zeitung,den Bayrischen Rundfunkund die Berliner Morgenpost.

Derzeit ist er leitender Re-dakteur für Zeit- und Kultur-geschichte bei der WELT.

Karten sechs Euro/Schüler vierEuro: Abendkasse.

Die Französische Kapelle (hierein Teil des Wandgemäldes) hatauch vom LWL Geld bekommen.

Sven Kellerhoff spricht über„Mein Kampf“.

Gitarrist und Bandleader Reimund „Ferdi“ Eberth und Schlagzeuger thomas Middeldorf von Blues Unlimited zeigten sich trotz nur weni-ger Besucher beim Konzert im „Alten Schlachthof“ bestens aufgelegt.

Sänger Pete Longstocking von „Grand Jam“ trat in Jimi-Hendrix-Pose auf und interpretierte die Songs nah am Sprechgesang desfrüh verstorbenen Originals auf. � Fotos: jos

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KURZ NOTIERT

Der Künstler Rosario Buccellatolädt am kommenden Don-nerstag, 28. april, um 16 Uhrzu einer Führung durch seineAusstellung „Notos“ in derGalerie der Volksbank War-stein ein.

Unter dem Titel „Brazilian Tho-roughfare – featuring: PatrickPorsch“ präsentiert das Pader-borner Trio am kommendenFreitag, 29. April, um 19.30auf Hof Haulle in Bad Sassen-dorf südamerikanische Mu-sik von Antonio Carlos Jobimbis Carlos Santana. Es spielenPatrick Porsch, Saxofon, Ste-faan Hollevoet, Gesang, Gitar-re und Percussion sowie Bar-ny Bürger, Schlagzeug.

Abendkasse 12 Euro.