Praktikumsbericht PMDE I 30-08-11 Finale Version

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  PERFEKTIONISTISCHE SELBSTDARSTELLUNG UND BURNOUT Esther N. Baier, Meike Busse, Monika Ebeling, Ines Heiser, Dominic Hennig, Laura A. Kugler, Annette Löffler, Matthias Niggehoff, Boris Schneider, Sarah L. Schurig, Stefanie Schwitzer, Nils Svensson, Andre Timmann, Anke Voss, Thomas Walke FernUniversität in Hagen Empirisch-experimentelles Praktikum im B.Sc. Psychologie Sommersemester 2011 Veranstalter: Prof. Dr. Karl-Heinz Renner, Dipl.-Psych. Ana Tibubos

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PERFEKTIONISTISCHE SELBSTDARSTELLUNG UND BURNOUT Esther N. Baier, Meike Busse, Monika Ebeling, Ines Heiser, Dominic Hennig,Laura A. Kugler, Annette Lffler, Matthias Niggehoff, Boris Schneider, Sarah L. Schurig,Stefanie Schwitzer, Nils Svensson, Andre Timmann, Anke Voss, Thomas Walke FernUniversitt in HagenEmpirisch-experimentelles Praktikumim B.Sc. PsychologieSommersemester 2011Veranstalter: Prof. Dr. Karl-Heinz Renner, Dipl.-Psych. Ana TibubosPerfektionistische Selbstdarstellung und Burnout 2 Zusammenfassung Der von Hewitt et al. (2003) eingefhrte perfektionistische Selbstdarstellungsstil (PSPS) umfasst dreiFacetten,dieimGegensatzzumTrait-PerfektionismusdiePersnlichkeitseigenschaften beschreiben,perfekterscheinenzuwollen.IndervorliegendenUntersuchungwirdderdirekte ZusammenhangzwischenPSPSundBurnoutundmediierendenPersnlichkeitseigenschaften untersucht. War Burnout bislang eher im klinischen Bereich von Bedeutung, weisen zunehmend mehrStudienauchaufdieWichtigkeitvonBurnoutimarbeits-und organisationspsychologischenBereichhin.SosindindenvergangenenzehnJahren, Krankschreibungen mit der Diagnose Burnout um 80 Prozent gestiegen.IndervorliegendenFragebogenstudiemit184ProbandenresultierteinepositiveKorrelation aller dreiFacettenmit Burnout. Unconditional self-acceptance, perceived stress und self-esteem zeigeneinenMediationseffekt.DasGesamtkonstruktderPSPSweistinkrementelleValiditt gegenber Trait-Perfektionismus in Bezug auf Burnout auf. DieFacette Vermeidenvon Imperfektion zeigtinallenAnalysen die strksten Effekte, weshalb es sinnvoll wre, in zuknftigen Untersuchungen auf diese Facette besonders einzugehen. Perfektionistische Selbstdarstellung und Burnout 3 Inhaltsverzeichnis1 Einleitung..................................................................................................................................... 41.1 Theorie und Forschungsstand....................................................................................... 41.2 Zusammenhang zwischen dem perfektionistischen Selbstdarstellungsstil und Burnout und mglichen Mediatoren.................................................................................. 52 Methode ...................................................................................................................................... 72.1 Durchfhrung der Untersuchung.................................................................................. 7 2.2 Stichprobe .................................................................................................................... 82.3 Messinstrumente .................................................................................................. 9 3 Ergebnisse ................................................................................................................................. 103.1 Vorbereitende statistische Analysen......................................................................... 103.2 Hypothesenprfung ................................................................................................ 12 3.2.1 Korrelationsanalysen fr Hypothese 1..................................................................... 12 3.2.2 Mediatoranalysen fr Hypothesen 2 bis 4............................................................... 12 3.2.3 Korrelationsanalysen und Mediatoranalyse zu Hypothese 5................................... 15 3.2.4 Inkrementelle Validitt PSPS.................................................................................. 16 4 Diskussion ................................................................................................................................. 165 Literaturverzeichnis .................................................................................................................. 19 6 Anhang Fragebogen Perfektionistische Selbstdarstellung und Burnout 4 1. Einleitung 1.1 Theorie und Forschungsstand ZahlreicheStudienhabenindenvergangenenJahrendenZusammenhangvon verschiedenenPersnlichkeitseigenschaftenmiteinigenpsychopathologischenStrungen untersucht.DieseStudienhabendiehoheBedeutungvonPersnlichkeitsfaktoren,wiez.B. Neurotizismus (Jorm et al., 2000) oder Perfektionismus (Hewitt & Flett, 1991b), fr psychische Strungenuntermauert.Hill,A.P.,Hall,H.K.,Appleten,P.R.,&Kozub,S.A.(2007)haben PerfektionismusmitBurnoutinVerbindunggebracht.BurnoutlsstsichnachMaslach& Jackson(1981)alsErgebniseineslangfristigenUngleichgewichtszwischendeneigenen RessourcenundderuerenBelastungbeschreiben(Facettensindvorallememotionale Erschpfung, Depersonalisation und Lebensunzufriedenheit). Hewittetal.haben2003denperfektionistischenSelbstdarstellungsstilals mehrdimensionales Konstrukt vorgestellt und den Zusammenhang mit Trait-Perfektionismus und verschiedenenanderenKonstrukten(z.B.sozialengstlichkeitundSelbstwertgefhl) untersucht.Eswurdedieperfectionisticself-presentationscale(PSPS)entwickeltundan unterschiedlichen Stichproben getestet. In diesenStichproben zeigte die Skalaeine guteinterne Konsistenz(Cronbachsalphaliegtzwischen=.78und=.86).FernerzeigtenHewittetal. (2003)inkrementelleValidittderPSPS-FacettengegenberTrait-Perfektionismuszur Vorhersage einiger psychischer Strungen, z. B. Depression. DieseStudienwarendieGrundlagefrdievorliegendeUntersuchung.Wirgreifendie UnterscheidungzwischenTrait-PerfektionismusundperfektionistischerSelbstdarstellung,die Perfektionistische Selbstdarstellung und Burnout 5 denWunschzeigt,perfektzuerscheinen,auf.Hewittetal.(2003)unterscheidendreiFacetten derperfektionistischenSelbstdarstellung.DieFacettederperfektionistischenEigenwerbung (PSP,PerfectionisticSelfPromotion)beschreibtaktivesZeigenundDarstellender vermeintlichenPerfektion,umanderezubeeindrucken,sowieBewunderungundRespektder Mitmenschenzuerhalten.DieFacetteVermeidenvonImperfektion(NDPI,Nondisplayof Imperfection)reprsentierteinVerhalten,Situationenzumeiden,indenensicheinePersonin nichtperfekterWeisedarstellenknnteundschlielichdasVerschweigenvonImperfektion (NDCI,NondisclosureofImperfection)beschreibtdieVertuschungunddasNichteingestehen von eigenen Makeln und fehlerhaftem Verhalten. 1.2ZusammenhangzwischendemperfektionistischenSelbstdarstellungsstilundBurnout und mglichen MediatorenDiegenauereBetrachtungdereinzelnenFacettenderPerfectionisticSelf-Presentation Scale(PSPS)undderengerichtetemZusammenhangmitBurnoutfhrenzurFormulierungder ersten Hypothese: Das von der PSPSgemessene Gesamtkonstrukt korreliert mit Burnout. Wobei dieFacetten Nondisplay of Imperfection undNondisclosure of Imperfection socially-prescribed perfectionismreprsentieren.AlsodieAnnahme,dassandereeineperfektionistische ErwartungshaltunghabenundentsprechendeAnforderungenaneinenselbststellen.Lediglich beiderFacettePerfectionisticSelfPromotionwirdinAnlehnungandievonHill(2007) gefundenen Ergebnisse ein self-oriented perfectionism vermutet. Dieser zeichnet sich u. a. durch einestarkeinnereMotivation,perfektzusein,aus.DaeinZusammenhangzwischensocially-prescribedperfectionismundBurnoutgefundenwurdeunddieserZusammenhangmitself-Perfektionistische Selbstdarstellung und Burnout 6 oriented perfectionism nicht nachgewiesen werden konnte, sollten die Facetten NDPI und NDCI positivmitBurnoutkorrelieren,beiderFacettePSPsollteeskeinesolcheKorrelationgeben oder sie sollte negativ ausfallen. Hill et al. (2007) fanden in ihrer Studie zudem noch einen partiellen Mediationseffekt von unconditionalself-acceptancefrdenZusammenhangvonPerfektionismusundBurnout.Nach Lundh (2004) ist unter unconditional self-acceptance eine adaptive Akzeptanz des eigenen Selbst zuverstehen,dieunabhngigvonAnerkennung,RespektoderLiebeandererist.WirddiesaufdieperfektionistischeSelbstdarstellungbertragen,soisthierebenfallseinpartieller Mediationseffekt zwischen den drei Facetten des PSPS und Burnout zu erwarten. Unconditional self-acceptancemediiertdiesennegativenZusammenhang.Jeausgeprgterunconditionalself-acceptance, desto negativer sollte dieser Zusammenhang sein. (Hypothese 2) DiedritteHypothesewirdwiederaufderBasisderStudievonHewittetal.(2003) abgeleitet.DieFacettenNondisplayofImperfectionundNondisclosureofImperfectionder perfektionistischenSelbstdarstellungsolltenpositivmitBurnoutkorrelieren.Dieserpositive ZusammenhangsolltevoneinemschwachausgeprgtenSelbstwertgefhlmediiertwerden.Je geringer das Selbstwertgefhl ausgeprgt ist, desto positiver sollte dieser Zusammenhang sein.DievierteHypotheseformuliertdieAnnahme,dassdieVariableperceivedstressdie Korrelation der Facetten des PSPSmit denFacetten des Burnouts mediiert. PSPS korreliertmit derbevorzugtenBewertung,Situationenalsbedrohlicheinzustufen,wenndiesedenperfekten ScheingefhrdenunddiessolltewiederummitvermehrterStresswahrnehmung,demperceived stress, korrelieren. Perfektionistische Selbstdarstellung und Burnout 7 DiefnfteHypotheseimpliziert,dassvermeidendeBewltigungsstrategien(avoidant coping,Dunkley2000)miteinerniedrigenSelbstwirksamkeitserwartung(lowself-efficacy) einhergehen.NachFlettundHewitt(2005)erleidenPersonenmiteinerniedrigen Selbstwirksamkeit schneller Burnout.DiesechsteHypothesebefasstsichmitderinkrementellenValidittdesPSPS- Konstruktsundbesagt,dassalledreiFacettenderperfektionistischenSelbstdarstellungdie Vorhersage von Burnout im Vergleich mit anderen Perfektionismusmaen verbessern sollten. 2. Methode 2.1 Durchfhrung der Untersuchung DieUntersuchungumfassteineVoruntersuchungundeineHauptuntersuchung.Die VoruntersuchungdientimWesentlichenderTestungderItemsundderErprobungder Fragebogenbearbeitung. BeiderPilotierungdesFragebogensgingeszunchstdarum,dieAnwendbarkeitzu testen.HierzuwurdedasMessinstrumentvonallenPraktikumsteilnehmernselbstundca.20 weiteren Personen aus dem direkten Umfeld erprobt. Anschlieend wurden sie schriftlich um die BeantwortungeinigerFragenzumFragebogenundzurTestsituationgebeten.Sosolltendie BedingungenderErhebungssituation,dieLngedesFragebogens,dieVerstndlichkeitder InstruktionenundderItems,sowiederenReihenfolgeberprftwerden.DieEinschtzungen wurden gemeinsam in der Gruppe ausgewertet und fr die Hauptuntersuchung bercksichtigt. Perfektionistische Selbstdarstellung und Burnout 8 DieErhebungsbgenderVoruntersuchungwarenmitdenenderHauptuntersuchung bezglichderArtunddesUmfangsderAufgabenidentisch.Eineeinheitlicheundumfassende InstruktionmitHinweisenzurBearbeitunggewhrleistetedieVerstndlichkeitdes Messinstruments.Derpaper-pencil-Fragebogen(sieheAnhang)umfasste14DINA4Seiten. EinleitendmusstedieFestlegungeinerIdentifikationsnummererfolgen,umdieDatenspter anonymauswertenzuknnen.WieinderVoruntersuchungrekrutiertensichauchinderHauptuntersuchung die Versuchspersonen aus dem privaten Umfeld der Teilnehmer. 2.2 Die Stichprobe Esnahmen184PersonenausdemprivatenundberuflichenUmfeldder PraktikumsteilnehmeranderStudieteil.DerAltersdurchschnittbetrgtM=35,4Jahreund variierte zwischen 16 und 70 Jahren. Insgesamt bestand die Stichprobe aus 113 Frauen (61,4 %) und71Mnnern(38,6%).Zustzlichwurdeerfragt,obdieProbandeninhelfendenBerufen (z.B.inDienstleistungsberufen,inLehrttigkeitetc.)ttigwaren,dadieBurnout-Facetten emotionale Erschpfung, Depersonalisation und Leistungsminderung (Maslach & Jackson, 1981) bislang eher bei diesen Berufsgruppen anzutreffen war. 66,8% der befragten Personen arbeiteten inhelfendenBerufen.DarberhinauswurdennochweitereFragenzusoziodemografischen Daten gestellt, wie z.B. zum Studiengang, der Semesteranzahl und des Berufsstatus. Perfektionistische Selbstdarstellung und Burnout 9 2.3 Messinstrumente Die152ItemsdesFragebogenssetzensichausdenfolgendenetabliertenSkalen zusammen:PerfektionistischeSelbstdarstellungsskala(PSPS_V5;Hewitt,etal.,2003)DiePSPSist eine 27-Items umfassendemultidimensionale Skalamit den drei SubskalenPSP (Perfectionistic Self-Promotion,z.B.Ichversucheimmer,einBildderPerfektionzuvermitteln),NDPI (NondisplayofImperfection,z.B.Eswrefurchtbar,wennichmichvoranderenzumNarren machenwrde)undNDCI(NondisclosureofImperfection,z.B.Ichlasseandereniemals wissen,wiehartichanmeinenAufgabenarbeite).DadieSkalaerstkrzlichinsDeutsche bersetzt wurde, wird eine Faktorenanalyse durchgefhrt. SkalazumchronischenStress(ScreeningSkaladesTICS;Schulz,Schlotz&Becker, 2004).Mithilfeder12ItemswirdnachderHufigkeitderentsprechendenErfahrunginnerhalb der letzten drei Monate gefragt, wie z.B. Obwohl ich mein Bestes gebe, wird meine Arbeit nicht gewrdigt. MultidimensionalPerfectionismScale(MPS-F;AdaptationvonAltsttter-Gleich& Bergemann, 2006) hat sechs Subskalen und umfasst insgesamt 35 Items. Die Subskalenmessen dieKritikdurchEltern,leistungsbezogeneZweifel,ErwartungenderEltern,Fehlersensibilitt, Organisiertheit und hohe Standards (z.B. Wenn ich fr mich selbst nicht die hchsten Mastbe setze, besteht die Gefahr,dass ich zweitklassig werde). Selbstwertskala (SW; Collani & Herzberg, 2003) umfasst 10 Items, die der Einschtzung des Selbstwerts dienen, z.B. Hin und wieder denke ich, dass ich gar nichts tauge. Perfektionistische Selbstdarstellung und Burnout 10 Selbstakzeptanz-Skala(USA;Chamberlain&Haaga,2001)misstanhandvon20Items die Akzeptanz des eigenen Selbst, unabhngig von der Anerkennung durch andere.AllgemeineSelbstwirksamkeitsskala(SWE;Schwarzer&Jerusalem,1999)umfasst10 Items, die die optimistische Kompetenzerwartung misst. Hierbei wird der Erfolg, eine schwierige Lage zu meistern, der eigenen Kompetenz zugeschrieben.SkalazurErfassungvonavoidantcoping(SkalaausCOPE;Carver,Scheier& Weintraub,1989)misstvermeidendeBewltigungsstrategienbeimAuftretenvon Schwierigkeiten.Die16ItemsumfassendeSkalahatvierSubskalen:mentaldisengagement, denial, behavioural disengagement und sunstance use.Burnout-Skala(deutschebersetzungderUtrechtWorkEngagementScalezum ArbeitsengagementvonSchaufeliundBakker(2003))umfasstdiedreiSubskalendedication, absorption und vigor.5 Items zu Stress und Burnout aus einer Skala von Enzmann und Kleiber(1989) messen emotionale Erschpfung. 3. Ergebnisse 3.1 Vorbereitende statistische Analysen AlleSkalenwurdenmitdemKolmogorov-Smirnov-TestaufNormalverteilunguntersucht.FrdieSkalaSelbstwertunddieSubskalenErwartungenderEltern,Kritikdurch Eltern,denial,substanceuseundEmotionaleErschpfungzeigtesichkeineNormalverteilung, Perfektionistische Selbstdarstellung und Burnout 11 dieanderenSkalenliegenannherndnormalverteiltvor.DieinterneKonsistenzallerSkalen wurde mit Cronbachs Alpha berprft. Tabelle 1 Reliabilittsanalyse SkalaCronbachs AlphaMittelwerte der Inter-Item-Korrelationen PSPS,943,375 TICS,889,397 MPS-F,915,234 SW,903,484 USA,809,171 SWE,871,408 Avoidant coping,812,223 Burnout,935,501 CronbachsAlphaliegtbeiallenSkalenber=.81undweistdamitaufausreichendhohe interne Konsistenz innerhalb dieser Stichprobe hin. Die Inter-Item-Korrelationen besttigen die Homogenitt.AllerdingsdeutendieErgebnissederSkalenMPS-F,USAundavoidantcoping auf einen engen Konstruktbereich hin (Tabelle 1).DieSkalaPSPSwurdeerstkrzlichinsDeutschebertragen.Eswirdmittelseiner Faktorenanalysegeprft,obsichauchindernunvorliegendendeutschenVersion(siehe Anhang)diedreiFacettenbesttigenlassen.DiePrfungdersubstanziellenKorrelationergibt mitdemBartlett-TestaufSphrizittSignifikanz,derKaiser-Meyer-Olkin-Koeffizientliegtbeir=.92.AlsExtraktionsmethodewirddieHauptachsenanalysemitPromax-Rotationverwendet (KAPPA=4).DieAnzahlderFaktorenwirdaufdreifestgelegt.Dieeindeutigen Markiervariablen der drei Facetten sind PSP_9 mit r = .99 Ich muss immer perfekt erscheinen, NDPI_8 mit r = .94 Ich hasse es, in aller ffentlichkeit Fehler zu machen und NDCI_4 mit r = Perfektionistische Selbstdarstellung und Burnout 12 .87IchsolltemeineeigenenProblemelieberselbstlsenalssieanderengegenberzu gestehen.

3.2 Hypothesenprfung 3.2.1 Korrelationsanalysen fr Hypothese 1 DieersteHypothesebeschreibteinengerichtetenZusammenhangzwischenden verschiedenen Facetten der perfektionistischen Selbstdarstellung und Burnout. Die beiden passiven Facetten der PSP korrelieren positiv mit Burnout, NDCI mit r = .17 (p < .05)undNDPImitr = .32(p < .01).DamitkanndieserTeilvonHypothese1alsbesttigt gelten. PSPkorreliertebenfallsmitr = .20(p < .05)signifikantpositivmitBurnout.Dies entsprichtnichtdemvorhergesagtenEffekt,weshalbHypothese1insgesamtnuralspartiell besttigt gelten kann (siehe Tabelle 2). Tabelle 2: Korrelationen der PSP-Facetten und Burnout 3.2.2 Mediatoranalysen fr Hypothesen 2 bis 4 Die Hypothesen 2 bis 4 postulieren unterschiedliche Mediatormodelle. Zunchst wird das generelleVorgehenderMediatoranalysenachBaronundKenny(1986)erlutert.Als GrundvoraussetzungfreinesolcheAnalysemussdemnacheinsignifikanterEffektder Prdiktorvariable(hier:dieFacettenPSP,NDCIoderNDPI)aufdieKriteriumsvariable(hier: PSP NDCI NDPI PSPS BurnoutBurnout Korrelation ,198 ,172 ,320 ,270 1,000Signifikanz ,010 ,023 ,000 ,000Perfektionistische Selbstdarstellung und Burnout 13 Burnout)bestehen.AuerdemmusseinsignifikanterEffektderPrdiktorvariableaufdie Mediatorvariablefeststellbar sein.Anschlieendwirdin einermultiplen Regressionsanalyse der gemeinsameEffektvonPrdiktorvariableundMediatorvariableaufdieKriteriumsvariable berprft.HierbeisolltesichdersignifikanteEffektderPrdiktorvariableaufdie KriteriumsvariableunterBercksichtigungderMediatorvariablenimVergleichzurzweiten Gleichungdeutlichverringern(partielleMediation)bzw.komplettverschwinden(vollstndige Mediaton).Zunchst werden also die Pearson-Korrelationen zwischen Burnout und den Facetten der PerfektionistischenSelbstdarstellunguntersucht.Siesindallesignifikantundliegenzwischen r = .17 (p < .01) und r = .32 (p < .01). Alle Werte knnen Tabelle 3 entnommen werden. Tabelle 3:Korrelations-undRegressionskoeffizientenfrMediatoranalysen;KorrelationskoeffizientennachPearson; StandardisierteKoeffizientenderRegressionsanalysezwischenPrdiktor(PSP)undKriterium;Burnoutunter Einfluss des jeweiligen Mediators (BETA) Selbstwert BurnoutKorrelation BETA Korrelation BETA Korrelation BETA Korrelation-,669 -,004 -,411 ,020 ,311 ,091 ,198Signifikanz ,000 ,968 ,000 ,797 ,000 ,222 ,008-,720 ,155 -,539 ,114 ,449 ,179 ,320Signifikanz ,000 ,143 ,000 ,176 ,000 ,023 ,000-,588 -,032 -,463 -,033 ,354 ,033 ,172Signifikanz ,000 ,726 ,000 ,678 ,000 ,654 ,023-,744 ,040 -,514 ,058 ,423 ,117 ,270Signifikanz ,000 ,721 ,000 ,492 ,000 ,133 ,000Unconditional selfacceptance Stress (TICS)Perfectionistic Self PromotionKorrelation bzw. BETANondisplay of ImperfectionKorrelation bzw. BETANondisclosure of ImperfectionKorrelation bzw. BETAPerfektionistische SelbstdarstellungKorrelation bzw. BETAPerfektionistische Selbstdarstellung und Burnout 14 WeiterhinwerdenfralleHypothesendieKorrelationenzwischendenFacettender perfektionistischen Selbstdarstellung und den jeweiligen vorgeschlagenen Mediatoren berprft. EsergebensichdurchwegsignifikantePearson-KorrelationenmitdenPrdiktorvariablen (Tabelle 3). Unconditional self-acceptance korreliert mit Werten zwischen r = -.59 (p < .01) und r = -.74 (p < .01), Selbstwert korreliert mit Werten zwischenr = -.41 (p < .01) und r = -.54 (p < .01) und Stress korreliert mit Werten zwischen r = .31 (p < .01) und r = .45 (p < .01). Im dritten Schritt der Mediatoranalysen werden die Regressionsgleichungen mit Burnout alsabhngigerVariableunddenFacettenderperfektionistischenSelbstdarstellungsowieder jeweiligenMediatorvariablealsunabhngigeVariablenaufgestellt.Entscheidendfrdie BewertungdesMediatoreffektsistdieReduktiondesstandardisiertenRegressionskoeffizienten des Prdiktors (PSP, NDPI, NDCI) auf das Kriterium (Burnout). Diese Regressionsfaktoren sind den Spalten BETA der Tabelle 3 zu entnehmen. Alle Regressionskoeffizienten des Prdiktors auf dasKriteriumunterEinflussdesMediatorssindbetragsmigkleineralsdiejeweiligen Korrelationen mit Burnout. Mit Ausnahme des Mediators Stress fr den PrdiktorNDPI wurden allePfadezwischendenPrdiktorenunddemKriteriumBurnoutnichtsignifikant,waseine totaleMediationanzeigt.ExemplarischwirdTabelle3anhanddesMediatorsStresserlutert. DerPrdiktorPSPkorreliertmitdemKriteriumBurnout ohneMediatorStresszur=.20(p< .01).DerPrdiktorPSPkorreliertmitdemMediatorStresszur=.31(p.05n.s.).DamitkanndieVariableStressals totalerMediatorzwischenPSPundBurnoutgelten.GleichesgiltfrdieanderenMediatoren Perfektionistische Selbstdarstellung und Burnout 15 unconditional self-acceptance und Selbstwert. Damit knnen die Hypothesen 2 bis 4 als besttigt gelten. 3.2.3 Korrelationsanalysen und Mediatoranalyse zu Hypothese 5 Hypothese 5 sagt Korrelationen, sowie einen Mediatoreffekt voraus. Zunchst wurden die vorhergesagtenKorrelationenberprft.AvoidantcopingkorreliertmitNDPImitr=.36(p< .01) und mit self-efficacy mit r = -.29 (p < .01). Dies besttigt die Vorhersagen der Hypothese 5. AnschlieendwirdderMediatoreffektderVariablenavoidantcopingundself-efficacy zwischendenPrdiktoren(PSP,NDPI,NDCI)unddemKriterium(Burnout)untersucht.Die Korrelationen zwischen Prdiktor und Kriterium knnen der Mediatoranalysen der Hypothesen 2 bis 4 entnommen werden (siehe Tabelle 3). Avoidant coping korreliert mit Perfektionistischer Selbstdarstellung mirr =.38 (p < .01). UnterEinwirkungdesMediatorsavoidantcopingreduziertsichderRegressionskoeffizient zwischenPrdiktorundKriteriumvonr=.27zuBETA=.15(n.s.).DamitkanndieVariable avoidant coping als Mediator zwischen perfektionistischer Selbstdarstellung und Burnout gelten. Self-esteemkorreliertmitperfektionistischerSelbstdarstellungmirr=-.42(p