Predigt von Pfr. Kuno Hauck über 1. Mose 12, 1-4a...

2
Predigt von Pfr. Kuno Hauck über 1. Mose 12, 1-4a, gehalten vom 8.7.2012 1 Und der HERR sprach zu Abram: Geh aus deinem Vaterland und von deiner Verwandtschaft und aus dei- nes Vaters Hause in ein Land, das ich dir zeigen will. 2 Und ich will dich zum großen Volk machen und will dich segnen und dir einen großen Namen machen, und du sollst ein Segen sein. 3 Ich will segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dich verfluchen; und in dir sollen geseg- net werden alle Geschlechter auf Er- den. 4 Da zog Abram aus, wie der HERR zu ihm gesagt hatte, Liebe Gemeinde, in einem Fragebogen, den wir im letzten Konfirmandenkurs ausgaben, antworteten nur drei von 16 Jugendlichen auf die Frage: „Was ist Dein Lieblingsland?“ mit: Deutschland. Bei re- gelmäßig gemachten Umfragen heißt es, dass viele Deutsche von einem Leben in einem anderen Land träumten. Inzwi- schen gibt es zu diesem Thema ganze Fernsehserien wie z.B. "Goodbye Deutschland"- Die Auswanderer oder die Sendung „Mein neues Leben“. Tatsächlich, liebe Gemeinde, klaffen Wunsch und Wirklichkeit weit auseinander, denn die Wenigsten können sich dazu ent- schließen, ihr Land zu verlassen und das hat gute Gründe. Wer wirklich seine Heimat verlässt, der muss doch praktisch alles aufgeben, was ihm bisher lieb und teuer war. Das Schwierigste dabei ist nicht unbedingt das Materielle, sondern dass man seine persönliche Geschichte, seine Beziehungen zu Menschen und Orten mit einem klaren Trennungsschnitt un- terbricht. Man kappt die eigenen Wurzeln und ist im wahrsten Sinn des Wortes erst einmal „entwurzelt“. Und wieder neu Wurzeln zu schlagen das ist sehr schwierig. Vor kurzem sprach ich mit einer Person, die ihre Wohnung in Deutschland aufge- löst sogar und ihren Beruf aufgegeben hatte und eigentlich nur wenige hundert Kilometer weit weggezogen ist und die sagte:„Selbst wenn man seinen Lebensmittelpunkt nur nach Österreich oder in die Schweiz verlegt, wo man ja deutsch spricht, merkt man, wie lange es braucht, bis man eine neue Heimat gefunden hat und akzeptiert wird. Manchmal wird man aber immer als Ausländer behandelt“. Wie viel mehr spü- ren das Menschen, die in ein Land kommen, das ihnen kultu- rell total fremd ist. Unser Predigttext heute, liebe Gemeinde, berichtet uns vom berühmtesten Auswanderer der Bibel, von Abraham. Abraham gilt als der Stammvater von drei Religionen, dem Judentum, dem Christum und dem Islam. Ursprünglich stammte er aus Ur, einer Stadt im heutigen südlichen Irak und mit der Familie seines Vaters zog er nach Haran, im heutigen Süden der Tür- kei. Danach ging die Reise weiter nach Kanaan (Israel), später nach Ägypten und dann wieder zurück nach Kanaan. Insge- samt eine Wanderung von über 3000 Kilometern, die viele Jahre gedauert hat. Abraham, liebe Gemeinde, ist nicht nur der berühmteste Migrant des Alten Testamentes sondern auch der bekannteste Wirtschaftsflüchtling, wie wir heute dazu sagen würden. Er folgte dem Ruf Gottes, weil ihm etwas versprochen wurde: Land, Nachkommenschaft und gesell- schaftliche Anerkennung. D.h. eine dauerhaft stabile Existenz für sich und seine Großfamilie. Im weltweiten Horizont ist die Migrationsgeschichte Abra- hams heutzutage nichts mehr Außergewöhnliches, im Gegen- teil. Die Zahl der Menschen, die Ihre Heimat verlassen, oftmals auch verlassen müssen, nimmt ständig zu. Im Jahr 2009 z.B. mussten etwa 3,5 Prozent der Weltbevölkerung, das sind rund 220 Millionen Menschen, weit entfernt von ihrer Heimat le- ben. Fast nie verlässt ein Mensch gerne seine Heimat, fast im- mer sind es äußere Faktoren, die ihn dazu zwingen. Verfol- gung, Vertreibung oder materielle Not und die dabei immer verbundene Hoffnung, die auch Abraham anspornte. Hoff- nung auf Land, d.h. eine sichere Lebensgrundlage, Hoffnung auf Nachkommenschaft, d.h. Zukunft und Sicherheit im Alter und Hoffnung auf gesellschaftliche Anerkennung, d.h. als Mensch wahrgenommen, geachtet und geschätzt zu sein. Liebe Gemeinde, wer sicher und zufrieden lebt, mit einem ge- wissen Wohlstand oder Auskommen, für den ist der Ruf Got- tes an Abraham erst einmal fremd. Wahrscheinlich geht es uns auch so. Wir fühlen uns von dem Ruf wegzugehen in ein anderes Land, nicht angesprochen es betrifft nicht unsere Le- benswirklichkeit. Aber was machen wir dann mit solchen Er- zählungen, die so wichtig sind, dass sie Einzug in unseren Pre- digtplan gefunden haben? Wir könnten die Geschichte Abra- hams, als ein Gleichnis oder wie eine Allegorie interpretieren. Dann würde die Aussage des Bibeltextes lauten: Dem Ruf Gottes folgen heißt: Wir sollen alle immer wieder aufbrechen und neue Wege im Vertrauen auf Gott beschreiten. Oder wir übertragen die Verheißung Gottes an Abraham auf uns selbst und sagen: „Gott will uns immer wieder zum Segen für ande- re machen“. Diese Auslegungen sind möglich und legitim! Ich möchte den biblischen Text heute ein wenig anders verstehen und sagen: „Der Gott, der damals wie heute zu uns spricht, ist eine Gott der Fremdlinge und Migranten!“ So wie es im jüdischen Urbekenntnis aus dem 5. Buch Mose heißt: „Ein umherziehender Aramäer war mein Vater; er zog nach Ägypten hinab und hielt sich dort als Fremdling mit we- nigen Angehörigen auf; aber er wurde dort zu einem großen, starken und zahlreichen Volk. (5. Buch Mose 26,5) Unsere christlich-jüdische Identität, liebe Gemeinde, gründet sich auf die Gottesbegegnung eines Auswanderers, eines um- herziehenden Migranten. Dieser wird in unseren Glaubensaus- sagen sogar als Vorbild bezeichnet und die Vorstellung der Heimatlosigkeit wird direkt im Neuen Testament mehrfach aufgegriffen. Einmal heißt es von Jesus selbst: „Die Füchse ha- ben Gruben, und die Vögel unter dem Himmel haben Nester; aber des Menschen Sohn hat nicht, da er sein Haupt hin lege.“ Und das Motiv des ständig „wandernden Gottesvolkes“ das keine feste Bleibe hat, ist ein zentraler Gedanke des christli- chen Glaubens bis auf den heutigen Tag. Die Geschichte Gottes mit dem umherziehenden Abraham, dem durch die Wüste umherirrenden Volk Israel; dem in der Fremde lebenden Volk Gottes in Babylon; die Erzählung des Jesuskindes, das vor der Verfolgung nach Ägypten flieht. Das alles sind direkte Hinweise, dass wir an einen Gott glauben, der den Auswanderern, Flüchtlingen und Migranten beson- ders nahe ist. So erinnert uns das Bibelwort heute in besonde- rer Weise daran, dass es eine Christenpflicht ist, Fremde auf- zunehmen und Flüchtlingen ein neues zuhause zu geben. Die- se diakonische Aufgabe gilt es ganz aktuell, laut und deutlich in unsere Gesellschaft hinein zu rufen und praktische Solidari- tät mit Flüchtlingen zu zeigen. Denn die politisch Verantwort- lichen ziehen sich mehr und mehr aus ihrer Verantwortung zurück. Die Ökumenische Bundesarbeitsgemeinschaft Asyl in der Kir- che, hat zu diesem Thema vor noch nicht langer Zeit eine Charta Charta verabschiedet, aus der ich zitieren möchte: Die Lage der Migranten und Migrantinnen, die in Europa Auf- nahme und Schutz suchen, ist alarmierend. Obwohl Europa erheblich zu den Ursachen von Flucht und Migration beiträgt, … ist sein Beitrag zur Lösung des weltweiten Flüchtlingspro- blems in beschämender Weise gering. Als Christinnen und Christen in Europa sind wir nicht bereit, diesen Umgang mit Menschen in Not hinzunehmen. Wir sind ihnen verbunden. Sie sind Gottes Ebenbilder wie wir. Darum sind wir in unseren Kirchen, Pfarrgemeinden, Klöstern, Kommunitäten und Soli- daritätsgruppen herausgefordert, Verantwortung zu überneh- men und Partei zu ergreifen: … 1

Transcript of Predigt von Pfr. Kuno Hauck über 1. Mose 12, 1-4a...

Page 1: Predigt von Pfr. Kuno Hauck über 1. Mose 12, 1-4a ...dl.moegeldorf-evangelisch.de/gw/2012-07-08_1Mos_12_1-4a.pdfPredigt von Pfr. Kuno Hauck über 1. Mose 12, 1-4a, gehalten vom 8.7.2012

Predigt von Pfr. Kuno Hauck über 1. Mose 12, 1-4a, gehalten vom 8.7.2012

1 Und der HERR sprach zu Abram:Geh aus deinem Vaterland und vondeiner Verwandtschaft und aus dei-nes Vaters Hause in ein Land, dasich dir zeigen will. 2 Und ich will dichzum großen Volk machen und willdich segnen und dir einen großenNamen machen, und du sollst einSegen sein. 3 Ich will segnen, die dichsegnen, und verfluchen, die dichverfluchen; und in dir sollen geseg-net werden alle Geschlechter auf Er-den. 4 Da zog Abram aus, wie derHERR zu ihm gesagt hatte,

Liebe Gemeinde,

in einem Fragebogen, den wir im letzten Konfirmandenkursausgaben, antworteten nur drei von 16 Jugendlichen auf dieFrage: „Was ist Dein Lieblingsland?“ mit: Deutschland. Bei re-gelmäßig gemachten Umfragen heißt es, dass viele Deutschevon einem Leben in einem anderen Land träumten. Inzwi-schen gibt es zu diesem Thema ganze Fernsehserien wie z.B."Goodbye Deutschland"- Die Auswanderer oder die Sendung„Mein neues Leben“. Tatsächlich, liebe Gemeinde, klaffen Wunsch und Wirklichkeitweit auseinander, denn die Wenigsten können sich dazu ent-schließen, ihr Land zu verlassen und das hat gute Gründe.Wer wirklich seine Heimat verlässt, der muss doch praktischalles aufgeben, was ihm bisher lieb und teuer war. DasSchwierigste dabei ist nicht unbedingt das Materielle, sonderndass man seine persönliche Geschichte, seine Beziehungen zuMenschen und Orten mit einem klaren Trennungsschnitt un-terbricht. Man kappt die eigenen Wurzeln und ist im wahrstenSinn des Wortes erst einmal „entwurzelt“. Und wieder neuWurzeln zu schlagen das ist sehr schwierig. Vor kurzem sprachich mit einer Person, die ihre Wohnung in Deutschland aufge-löst sogar und ihren Beruf aufgegeben hatte und eigentlichnur wenige hundert Kilometer weit weggezogen ist und diesagte:„Selbst wenn man seinen Lebensmittelpunkt nur nachÖsterreich oder in die Schweiz verlegt, wo man ja deutschspricht, merkt man, wie lange es braucht, bis man eine neueHeimat gefunden hat und akzeptiert wird. Manchmal wirdman aber immer als Ausländer behandelt“. Wie viel mehr spü-ren das Menschen, die in ein Land kommen, das ihnen kultu-rell total fremd ist.

Unser Predigttext heute, liebe Gemeinde, berichtet uns vomberühmtesten Auswanderer der Bibel, von Abraham. Abrahamgilt als der Stammvater von drei Religionen, dem Judentum,dem Christum und dem Islam. Ursprünglich stammte er ausUr, einer Stadt im heutigen südlichen Irak und mit der Familieseines Vaters zog er nach Haran, im heutigen Süden der Tür-kei. Danach ging die Reise weiter nach Kanaan (Israel), späternach Ägypten und dann wieder zurück nach Kanaan. Insge-samt eine Wanderung von über 3000 Kilometern, die vieleJahre gedauert hat. Abraham, liebe Gemeinde, ist nicht nurder berühmteste Migrant des Alten Testamentes sondernauch der bekannteste Wirtschaftsflüchtling, wie wir heutedazu sagen würden. Er folgte dem Ruf Gottes, weil ihm etwasversprochen wurde: Land, Nachkommenschaft und gesell-schaftliche Anerkennung. D.h. eine dauerhaft stabile Existenzfür sich und seine Großfamilie.Im weltweiten Horizont ist die Migrationsgeschichte Abra-hams heutzutage nichts mehr Außergewöhnliches, im Gegen-teil. Die Zahl der Menschen, die Ihre Heimat verlassen, oftmalsauch verlassen müssen, nimmt ständig zu. Im Jahr 2009 z.B.mussten etwa 3,5 Prozent der Weltbevölkerung, das sind rund220 Millionen Menschen, weit entfernt von ihrer Heimat le-ben. Fast nie verlässt ein Mensch gerne seine Heimat, fast im-mer sind es äußere Faktoren, die ihn dazu zwingen. Verfol-gung, Vertreibung oder materielle Not und die dabei immerverbundene Hoffnung, die auch Abraham anspornte. Hoff-

nung auf Land, d.h. eine sichere Lebensgrundlage, Hoffnungauf Nachkommenschaft, d.h. Zukunft und Sicherheit im Alterund Hoffnung auf gesellschaftliche Anerkennung, d.h. alsMensch wahrgenommen, geachtet und geschätzt zu sein.Liebe Gemeinde, wer sicher und zufrieden lebt, mit einem ge-wissen Wohlstand oder Auskommen, für den ist der Ruf Got-tes an Abraham erst einmal fremd. Wahrscheinlich geht esuns auch so. Wir fühlen uns von dem Ruf wegzugehen in einanderes Land, nicht angesprochen es betrifft nicht unsere Le-benswirklichkeit. Aber was machen wir dann mit solchen Er-zählungen, die so wichtig sind, dass sie Einzug in unseren Pre-digtplan gefunden haben? Wir könnten die Geschichte Abra-hams, als ein Gleichnis oder wie eine Allegorie interpretieren.Dann würde die Aussage des Bibeltextes lauten: Dem RufGottes folgen heißt: Wir sollen alle immer wieder aufbrechenund neue Wege im Vertrauen auf Gott beschreiten. Oder wirübertragen die Verheißung Gottes an Abraham auf uns selbstund sagen: „Gott will uns immer wieder zum Segen für ande-re machen“.

Diese Auslegungen sind möglich und legitim! Ich möchte denbiblischen Text heute ein wenig anders verstehen und sagen:„Der Gott, der damals wie heute zu uns spricht, ist eine Gottder Fremdlinge und Migranten!“So wie es im jüdischen Urbekenntnis aus dem 5. Buch Moseheißt: „Ein umherziehender Aramäer war mein Vater; er zognach Ägypten hinab und hielt sich dort als Fremdling mit we-nigen Angehörigen auf; aber er wurde dort zu einem großen,starken und zahlreichen Volk. (5. Buch Mose 26,5)

Unsere christlich-jüdische Identität, liebe Gemeinde, gründetsich auf die Gottesbegegnung eines Auswanderers, eines um-herziehenden Migranten. Dieser wird in unseren Glaubensaus-sagen sogar als Vorbild bezeichnet und die Vorstellung derHeimatlosigkeit wird direkt im Neuen Testament mehrfachaufgegriffen. Einmal heißt es von Jesus selbst: „Die Füchse ha-ben Gruben, und die Vögel unter dem Himmel haben Nester;aber des Menschen Sohn hat nicht, da er sein Haupt hin lege.“Und das Motiv des ständig „wandernden Gottesvolkes“ daskeine feste Bleibe hat, ist ein zentraler Gedanke des christli-chen Glaubens bis auf den heutigen Tag.Die Geschichte Gottes mit dem umherziehenden Abraham,dem durch die Wüste umherirrenden Volk Israel; dem in derFremde lebenden Volk Gottes in Babylon; die Erzählung desJesuskindes, das vor der Verfolgung nach Ägypten flieht. Dasalles sind direkte Hinweise, dass wir an einen Gott glauben,der den Auswanderern, Flüchtlingen und Migranten beson-ders nahe ist. So erinnert uns das Bibelwort heute in besonde-rer Weise daran, dass es eine Christenpflicht ist, Fremde auf-zunehmen und Flüchtlingen ein neues zuhause zu geben. Die-se diakonische Aufgabe gilt es ganz aktuell, laut und deutlichin unsere Gesellschaft hinein zu rufen und praktische Solidari-tät mit Flüchtlingen zu zeigen. Denn die politisch Verantwort-lichen ziehen sich mehr und mehr aus ihrer Verantwortungzurück.

Die Ökumenische Bundesarbeitsgemeinschaft Asyl in der Kir-che, hat zu diesem Thema vor noch nicht langer Zeit eineChartaCharta verabschiedet, aus der ich zitieren möchte:Die Lage der Migranten und Migrantinnen, die in Europa Auf-nahme und Schutz suchen, ist alarmierend. Obwohl Europaerheblich zu den Ursachen von Flucht und Migration beiträgt,… ist sein Beitrag zur Lösung des weltweiten Flüchtlingspro-blems in beschämender Weise gering. Als Christinnen undChristen in Europa sind wir nicht bereit, diesen Umgang mitMenschen in Not hinzunehmen. Wir sind ihnen verbunden.Sie sind Gottes Ebenbilder wie wir. Darum sind wir in unserenKirchen, Pfarrgemeinden, Klöstern, Kommunitäten und Soli-daritätsgruppen herausgefordert, Verantwortung zu überneh-men und Partei zu ergreifen: …

1

Page 2: Predigt von Pfr. Kuno Hauck über 1. Mose 12, 1-4a ...dl.moegeldorf-evangelisch.de/gw/2012-07-08_1Mos_12_1-4a.pdfPredigt von Pfr. Kuno Hauck über 1. Mose 12, 1-4a, gehalten vom 8.7.2012

Predigt von Pfr. Kuno Hauck über 1. Mose 12, 1-4a, gehalten vom 8.7.2012

- Soweit nur ein paar kurze Auszüge.Liebe Gemeinde, ein tolles Beispiel dafür, wie christliche Ver-antwortung gegenüber Flüchtlingen wahrgenommen werdenkann, findet sich im aktuellen Sonntagsblatt in der Ausgabezum 8. Juli 2012. Dort wird erzählt, wie in einem typischenmittelfränkischem Landgasthaus, eine Wirtsfamilie Asylsu-chenden nicht nur ein Dach über den Kopf anbietet, sondernjungen Männern aus Somalia und Äthiopien ein Stück Heimatund zuhause gibt. Und der dreiseitige Artikel schließt mit ei-nem bewegenden Zitat der Gastwirtin, sie sagt: „Ich kannmeinen Jungs“ damit meint sie die meist sehr jungen afrikani-schen Männer, „ein besseres Leben ermöglich, warum sollteich es dann nicht tun?“.

Liebe Gemeinde, der Ruf Gottes heißt für uns heute nichtmehr: „Geh aus deinem Vaterland und von deiner Verwandt-schaft und aus deines Vaters Hause, in ein Land, das ich dirzeigen will“. Sondern: „Mache Dein Land zur Heimat, für dieMenschen, die gezwungen sind, ihr Vaterland und ihre Ver-wandtschaft zu verlassen. So sollst du sollst ein Segen sein.“Denn ein „ein umherziehender“ Auswanderer und Wirt-schaftsflüchtling war unser Vater Abraham!Amen

Pfarrer Kuno Hauck

2