Presse - Herbert Blaser

25
«Zem alte Schluuch, Beizen-Anekdoten BASEL -,, Die Beiz Zem alte Schluuch gehört zu Ba' sel wie die Fasnacht oder die Muba, Heute erscheint das Buch <<Schluuch-Geschichtem>. Von Andrea Heeb Perdg <<Schluuch-Geschichten, Anekdoten und Erinnerungen aus dem berühmten Kleinbasler Lokal», so lautet der Titel des neuen Buches von Herbert Blaser. Der Buchautor arbeitete fünf Jahre im «alte Schluuch». «Und in dieser Zeit er- lebte ich hier lustige und traurige Din- ge», erklärt der 46-Jährige. Aber noch viel mehr Episoden aus der altenKlein' basler Beiz kann die Mutter seiner Lebenspartnerin Johanna Dettwiler- Minder erzählen. Sie war während 50 Jahren bis 2001 Wirtin im <<Schluuch». Ausschlaggebend f[ir die Idee, ein Buch über den «Schluuch>> zu schrei' ben, war ein Wettbewerb im Internet über Kurzgeschichten. Dort reichte Herbert Blaser eine Art Nachruf über zwei Stammgäste mit dem Titel «Die- ter und Imbil» ein. «Das Paar war oft. bei uns. Die zwei hatten den Traüm, eine Weltreise zu machen und sparten kräftig dafür. Schliesslich wurde ihr Traum wahr, er nahm aber ein schlim- mes Ende. Beide kamgn bei einem Bus- unglUck iir Afrika ums Lbben.» Bremsspur auf dem Baueh Dies ist nur eine der 22 Kwzgeschich- ten im Buch <<Schluuch-Geschichten». Eine weitere handelt von einem feucht- fröhlichen Weihnachtsfest. Die Gäste genossen den Spezialdrink Entenbü- si, eine Kombination von Kümmel- schnaps und Obstler, ein wenig zu fest. Nach mehreren Vorfällen stürmte ein Mann schwankend zum Lokal heraus. Eine anwesende Krankenschwester wollte ihm zu Hilfe kommen, nahm einen Champagnerkübel,voller Eis, um den Mann zu kühlen. Doch auch sie war nicht mehr ganz sicher auf den Beineh, stolperte vor der Beiz mit den paar Kilo Eis, lag am Boden und wurde prompt von einem Velofahrer überfah' ' 'ren. Beide wurden dabei verletzt' Als schliesslich die Polizei eintraf, habe ein Beamter als erstes die Frage ge- stellt: «Wie kommt man um Himmels willen zu einer Rad-Bremsspur auf ei- nem Bauch?» Herbert Blaser wollte schon seit einiger ZeiI'ein.Buch über den «a1ten Schlu- uch» herausgeben. «Für mich ist die- se Beiz so etwas wie ein Brückenkopf zwischen dem Klein- und Grossbasel. Hier geben sich die Leute aus dem Mi- ., ligu und die Regierungsräte die Hand' i Zudem existiert die Liegenschaft seit 5j dem Mittelalter», erklärt der gebürtige E Emmentaler. ä Das Buch «Schluuch-Geschichten ist H nicht Herbert Blasers erstes Werk. Er f, hat bereits das Hörbuch «Cratalis - im ä Sog Oes heitigen Gral>>, «Ich fand den _-1 treitigen Gral» und weitere Arbeiten p veröffentlicht. I Der Wahlbasler war aber nicht immer Autor. Er wurde an der Kunstgewer- beschule in Bern zum Goldschmied ausgebildet. Nach erfolgreichem Lehr- . abschluss absolvierte er das Theaterse- minar in Bern und liess sich in Zürich und New York zum Theatermacher weiterschulen. Zurzeit arbeitet er an einem Roman. Morgen Freitag um 19 Uhr findet die öffentliche Buchvernissage in der Kar- thäuser-Kirche im Waisenhaus am St. Theodors-Kirchplatz 7 statt. .Schluuch-Geschichten, ist erschienen im Spalentor Verlag, 39 Franken. www. herbert-blaser.ch Buchautor Herbeft Blaser in der Beiz Zem alte Scäluuch'

description

Illustrierte Presseartikel zu Herbert Blaser

Transcript of Presse - Herbert Blaser

Page 1: Presse - Herbert Blaser

«Zem alte Schluuch,

Beizen-Anekdoten

BASEL -,, Die Beiz Zem alte Schluuch gehört zu Ba'sel wie die Fasnacht oder die Muba, Heute erscheintdas Buch <<Schluuch-Geschichtem>.

Von Andrea Heeb Perdg

<<Schluuch-Geschichten, Anekdotenund Erinnerungen aus dem berühmtenKleinbasler Lokal», so lautet der Titeldes neuen Buches von Herbert Blaser.Der Buchautor arbeitete fünf Jahre im

«alte Schluuch». «Und in dieser Zeit er-lebte ich hier lustige und traurige Din-ge», erklärt der 46-Jährige. Aber nochviel mehr Episoden aus der altenKlein'basler Beiz kann die Mutter seinerLebenspartnerin Johanna Dettwiler-Minder erzählen. Sie war während 50

Jahren bis 2001 Wirtin im <<Schluuch».

Ausschlaggebend f[ir die Idee, einBuch über den «Schluuch>> zu schrei'ben, war ein Wettbewerb im Internetüber Kurzgeschichten. Dort reichteHerbert Blaser eine Art Nachruf überzwei Stammgäste mit dem Titel «Die-ter und Imbil» ein. «Das Paar war oft.bei uns. Die zwei hatten den Traüm,eine Weltreise zu machen und spartenkräftig dafür. Schliesslich wurde ihrTraum wahr, er nahm aber ein schlim-mes Ende. Beide kamgn bei einem Bus-unglUck iir Afrika ums Lbben.»

Bremsspur auf dem BauehDies ist nur eine der 22 Kwzgeschich-ten im Buch <<Schluuch-Geschichten».Eine weitere handelt von einem feucht-fröhlichen Weihnachtsfest. Die Gästegenossen den Spezialdrink Entenbü-si, eine Kombination von Kümmel-schnaps und Obstler, ein wenig zu fest.Nach mehreren Vorfällen stürmte einMann schwankend zum Lokal heraus.Eine anwesende Krankenschwesterwollte ihm zu Hilfe kommen, nahmeinen Champagnerkübel,voller Eis,um den Mann zu kühlen. Doch auchsie war nicht mehr ganz sicher auf denBeineh, stolperte vor der Beiz mit denpaar Kilo Eis, lag am Boden und wurdeprompt von einem Velofahrer überfah'

' 'ren. Beide wurden dabei verletzt' Alsschliesslich die Polizei eintraf, habeein Beamter als erstes die Frage ge-

stellt: «Wie kommt man um Himmelswillen zu einer Rad-Bremsspur auf ei-nem Bauch?»Herbert Blaser wollte schon seit einigerZeiI'ein.Buch über den «a1ten Schlu-uch» herausgeben. «Für mich ist die-se Beiz so etwas wie ein Brückenkopfzwischen dem Klein- und Grossbasel.Hier geben sich die Leute aus dem Mi-

., ligu und die Regierungsräte die Hand'i Zudem existiert die Liegenschaft seit

5j dem Mittelalter», erklärt der gebürtigeE Emmentaler.ä Das Buch «Schluuch-Geschichten istH nicht Herbert Blasers erstes Werk. Erf, hat bereits das Hörbuch «Cratalis - imä Sog Oes heitigen Gral>>, «Ich fand den

_-1 treitigen Gral» und weitere Arbeitenp veröffentlicht.I Der Wahlbasler war aber nicht immer

Autor. Er wurde an der Kunstgewer-beschule in Bern zum Goldschmiedausgebildet. Nach erfolgreichem Lehr-

. abschluss absolvierte er das Theaterse-minar in Bern und liess sich in Zürichund New York zum Theatermacherweiterschulen. Zurzeit arbeitet er aneinem Roman.Morgen Freitag um 19 Uhr findet dieöffentliche Buchvernissage in der Kar-thäuser-Kirche im Waisenhaus am St.Theodors-Kirchplatz 7 statt..Schluuch-Geschichten, ist erschienen im

Spalentor Verlag, 39 Franken.www. herbert-blaser.ch

Buchautor Herbeft Blaser in der Beiz Zem alte Scäluuch'

Page 2: Presse - Herbert Blaser

Neu erschienen

VonPeter deMqrchi

Basel. <<Es gab eine Portion Läberli f[ir2.10 Franken, das Bier für einen Fran-ken, und der absolute Renne.r waren.dieSpaghetri an To-matensauce für 1.80.»Das war 1955 im r,alte Schluuch".20Jahiä späterwaren die Spaghettiimmer noch der Renner fur uns Studen-ten; sib kostetenr zwar mittlerweiledrei Franken, waren aber für unserPortemonnaie die ideale Alternative zurWurststppe in der Hasenburg.Der "alte Schluuch", das war die Klein-basler Beiz schlechthin: Ei-senleger undHafenarleiter, Nutten und Zuhälteq§tudentenundPenner.Der"alte',SgltlUqeürr, das war die Herzliihkdit derLeute, das war der Kitzel der Schlägerei,das,w.ädas Verruchte der.Nunen;:daswar das hochprozentige Antebüsi an derfhekereingeichenkr vonJoharnna',Detrwiler, der guten Seele der Gasse.Jdhl41t{B Dettrrjlerr diertäinä4lrige l

Wirtin, und ihr Schwiegersohn HerbertBlaser haben jeut die Geschichte derBeiz geschrieben, illustriert mit Fotos:vorl.Georg F,reuler' und Gäiidenzr tüdin.Johanna Deffwiler erzählt chrono-logisch, beginnt mit der ersten Begeg-nung der gutbürgerlichen Kaufmanns-tochter aus Interlaken mit demKleinbasler Beizer: .Für die Gäste des,alten Schluuch, war unsere Beziehunggeheimniwoll. Die einen sagen,ich sei eine Pfarrerstochter; flir dieanderen war ich eine junge Prostituierteaus Bern."

Die Zeit der RazzienJohanna Detnariler schildert die beweg-te Geschichte des Restaurants rnit all ,

seinen Höhen und Tiefen. Sie erzählt,wie die Or<igeler Mitte,der,S0er.Jalueaus.{err Grossbaseliver.trieben vyurden; I,die einsclrlägigen Treffpunkte *Balance,und.iSeibi»wurden,geschlossen. Dl'e,,Junkies begannen, sich in den Klein-ba§trBeizen einzünisten..Eswaidie

: l

Zeit der Razzien, die Polizei drohte, dasLokal zu schliessen. Johanna Dettwiler

.l 1-

tetei

RestaUrafitzem alte Schluuch -Eisenlegel Nutten und Bohemiens

IC

aber wollte niemanden denunzieren.Welchen Nutzen hätte die Polizei denngehabt, owenn ich ihnen Iftanke undSüchtige ans Messer liefere"?Anfang der 90er-Jafue dann dieWende: Der «Schluuch" wird nichtverkauft, die Besitzerlamilie beschliesstdie Totalsanierung, und Tochter Sabineübernimmt die Ftihrung zusammen rnitihrem damaligen Lebenspartner RobertSchröder. Die jungen Wirte bringen ,:

neuen Drive in den Laden. Der

"Schluuch, wird auch zum Treffpunktvon Künstlernund Bohemiens..Konzer.te, Ausstellungen und Lesungenmachen die verruchte Kleinbasler Beizzu einem kleinen Kulturtreffpunk aufder Gasse. 2002 ist dann aber dochSctrluss mit derÄra Detrwiler; der

"Schluuch" wird verkauft .

Zwischen die Erinnerungen streutHerbert Blaser die Porräts vonMenschen, deren Namen eng mit dem«Schluuch» verbunden waren, gliuem-de Funken in einer illusffen Gästeschar:Imbi und Dieter, die nie von ihrerWelt-reise zurückgekommen sind, Andrea,die am Tag nach ihrem 40. Geburtstagtödlich verunglücke; Albi, Schauspielerund J'qnliie, Abli, Behindertenfafu€r -und Zuhälter, Niggi, Putzer, Obdach-loser - und ein bisschen Philosoph.Lebensgeschichten in einer Bar oder wieHerp"eitB-1a§.erscfueibt:.rDö'Leben,prallt gegen die Bar wie ein ständigerWellengang; es schäumt, zischt, säuselt,tobt.,;

Johanna Dethrviler- ' :

, Minder; flerbert B. laser:

Schiuuch-Gegqtrlol-t6h'-Ahekdöten ,:,,undrErinnerunge!! r

aus dem.bä,,t!ihm!än

,Kleilbas§,t9f,a! ,

rspalentor Verlag, .; ,, .r'!,.§siten",F( gl::;,'

B

atir

eiult0teEII

VI,<l

dift

SE

TEr

I«v(o

Vm

i,y(.S,l,di

tet1l

{rdtgtaI

si:

KiFrbl'Cr

re,81

stes

DJ

SC

St

..,.NC

rn

Page 3: Presse - Herbert Blaser

It. BaZ I Donnerstag, 14. April 201"1 | Seite 82

Vedingbub sucht den Heiligen GralBasel lebende Herbert Blaser verarbeitet seine Wahrheitssuche in einem Krimi

PETER DE MARCHI

ln Herbert Blasers (45) Krimi«Cratalis» kommt ein BaslerKommissar den Hintergründenfür einen Massenselbstmordauf dem Scheltenpass auf dieSpun Aber eigentlich fängtalles im Emmental an.

"E Ctrlapf a Grinp, wäre weni-ger. schlimm gewesen, wenigerschlimm als die ständigeAngst da-vor, sich zu versündigen, die stän-dige Angsq dem Bösen ausgesetztzu sein. Herbert Blaser ist als Ver-dingbub auf einem Bauemhof imEmmental. aufgewachsen. Nein,nicht das Hassische Schicksal desVerdingbuben: karge Kost, harteBettstatt, schuften bis zum Umfal-len, Sctrläge. Herbert Blaser fühltsich aufgehoben, ist Teil derFami-Iie - diese Familie aber gehört derPfingstgemeinde an, christlicheFundamentalisten, Frömmler. «Ichmusste beichten, mich kasteiequm Vergebung bitten. Schuldge-fühle noch und noch." Das prägtseine Jugend.

HoFFART UND SüNDE. HerberrBlaser lernt Goldschm:ied, besuchtdie Kunstgewerbeschule in Bern.Seine Liebe aber gehört demThea-ter. Er schliesst sich während derAusbildung einer freien Theater-gruppe an, steht auf der Bühne.Die Gruppe aber bewegt sich imselben religiösen Umfeld wie dieEmmentaler Bauernfamilie. Wasgespieltwird, muss in den christli-chen Rahmen passen, sonst istSchauspielerei nur Hoffart undSünde.

Nach der Ausbildung kommtder Befreiungssctrlag; Herbert Bla-ser haut ab, will äuf eine Weltreiseund landet in Marseille: .<jun&star\ aber ohne Geld», sagt er.Ohne Geld in derFremde, HerbertBlaser meldet sich bei der Frem-denlegion. Ein Jahr später haut erab, «Ich war ein Deserteur, aberdie Angste waren weg.,

Sein Weg ist offen; er besuchtTheaterschulen in Berrr, Zürichund New York. Herbert Blaser be-schreibt sein damaliges Geftihl;«Keine SüLnde, keine Plage, keineTrübsal. Frieden in Stille, Friedenin der Vollkommenheit des Gan-Zen.»

Die ultrareligiöse Vergangen-heit hat er äusserlich abgestreiftwie einen Mantel, die Fragen aberbleiben: Warum wird ein Kind imNamen Gottes so drangsaliert, wa-rrrm läc<t man p< arrfrsarhcan in

Herbert Blaser macht sich aufdie Suche nach der Wahrheit, nachdem Heiligen Gral. Er liest, reistdurch halb Europa und glaubtschliesslich, die Walrheit gefun-den zu haben. In fast schon sträfli-cherVerkärzung: Der Heilige Gralist das Hochzeitsgeschenk einesreichen jüdischen Kaufmanns anden Rabbiner Jesus. Werm dieseWahrheit aber ans Licht käime,würde das ganze c[ristliche Got-tesbild in sich zusammenbrechen.Jesus wäie ein Mensch gewesen,es gäbe keine Dreifaltigkeit unddamit auch keinen Heiligen Geist.

DIREKTE LrNrE. «Ein Lügengebäu-de würde in sich zusammenbre-shsn», sagt Herbert Blaser. MitMacht, Gewalt und Unterdrtickungverteidigt die Kirche seit 2000 Jah-ren ihren allumfassenden An-spruch auf die einzige Wahrheit.Es gibt fär Blaser eine direke Linievon den Tempelrittern, die dieWahrheit kannten und gemeucheltwurden, hin zu den Tausendenkleinen Verdingbuben, denen ein-getrichtert wird, dass das Böse inihnensteclc, in derNatur, in allenlwas sie lieben.

"Nur das Gebet undder Mann Gottes karm sie sicherdurch dieses Reich des Bösen füh-ren.»

Herbert Blaser hat seine religi-onsgeschichtlichen Studien undReflexionen bereits als Essay inBuchform herausgegeben. Jetztverarbeitet er das Thema als Thril-ler: Massenselbstrnord von Sek-tenmitgliedern auf dem Schelten-pass. Kommissar Wyss kommt ei-nem schaurigen Geheimnis auf dieSpur: Die Sekenmitglieder wuss-ten etwas über den Heiligen Gralund mussten dieses Wissen mitdem Leben bezahlen...

Der erste Teil des Buches ist alsHörbuch beim deutschen ActionVerlag erschienen. Jetzt entscheidet die Anzalrl der Bestellungenund der Hörerreaktionen imBlog,ob Blasers Thriller vielleicht noihin diesem Jahr gedruck wird.

Eine Frage qn den Autor Blaserdrängt sich auf: Versucht er etwasbillig auf der Erfolgswelle von DanBrowns Megasellern "Illuminati"und "Sal«ilegr zu reiten. Blaserlacht. Seine Grals§tiche habe erlange vor Dan Browns Romanenbegonnen- und von Browns Erfol-gen, «j4 davon uäume icl»,.Herbert Blaser: "lch fand den HeiligenG?äl» \/611.^^^r,'m^r^ rl E'6hLÄ^

Eine Beiz schreibt kleinbasler Geschichte

und Erinnerungen aus dem berühmtenKleinbasler Lokal". Es sind Anekdoten,Erinnerungen und Erzählungen aus über50 Jahren Kleinbasler Geschichte; illus-triert mit Fotos von Gaudenz Lüdin undGeorg Freuler. Das Buch wird im Herbstim Basler Spalentor Verlag herausge-bracht. 2001 hat Johanna Dettwiler dasRestaurant verkauft - nach 53 Jahren.Ala6ar läc6i Äia rrraaha^lha*- n^.^hi^h+^

Schauplatz Münster, ln Heibert Blasers Thriller ist die Kirche verwickelt in dunkle

BUCH lM HERBST. Der "Alte Schluuch"an der Greifengasse war früher die Beizauf der Gasse schlechthin. Hier ver-kehde alles, Eisenleger und Matrosen,lntellektuelle, Studenten, Zuhälter, Nut-ten, Schauspieler und Knastbrüder. Her-bert Blaser kennt die Beiz; er arbeiteteselber dort am Buffet und ist heute derLebenspartner der Tochter der langjähri-non lA/i*in lahanna ha*rrilar l lh^. di^

Page 4: Presse - Herbert Blaser

Downtown

Peter Pan & The Lost Generationiasler Diplommittel-chüler habenrin Theaterstück;eschrieben, dasir den Autoren-wett-rowelb der Alexander. Onassis Stiftungrominiert wurde.

tas Geheimnis einer gelungenenchultheaterinszenierung liegtarin, zum richtigen Zeitpunkten richtigen Regisseur und einhema zu finden, das alle begei-.ert. Im Falle der l(asse 2F dertiplommittelschule Basel warer Fall von Anfang an klar. Sie'ollten selbst ein Stück schreien zumThema Gewaltund Dro-:n. Es sollte eine sihwarzeomödie geben, ein Stück, ohneappy End, aber dennoch, beillem Destruktionswahn, ein

paar positive Momente aufinrei-sen, wo auch ein Lachen, aller-dings ein bitteres, möglich ist.Ursprüngüch sollte Prino Maz-zoni von der Produzenten-Gruppe «Creative Lines», derschon öfters an der DMS insze-niert hat, die Regie übemehmen.Er war aber verhindert und über-gab den Aufuag an Herbert Bla-ser, Produktionsleiter undSchauspieler von «CreativeLines». Blaser haH der XXasse 2Fbeim Fertigstellen des Stückes,was viele Diskussionen unddurchgearbeitete Nächte erfor-derte.

DerWettbewerbAls Autor von «Narkomania -The Ballad of Peter Pan & TheT,ost Generation» hat sich Vik-tor Bogdanovich herauskristal-lisiert. Herbert Blaser fand dastragisch endende Stück, «das

nicht moralisiert, das aber dieglatte Medienwelt, die inunsere Gehirne eindringt, aufsSchärfste kritisiert», so profes-sionell, d-ass er es, in Zusam-menarbeit mit «CreativeLines», beim .Autoren-Wettbe-

werb der Stiftung Onassis inAthen anmeldete. «Der positiveBescheid über die Nominie-rung zur Teilnahme an demhochdotierten Wettbewerb»,erklZirt Herbert Blaser, «wartrotz allem Hoffen eine sehrfreudige Überraschung, umsomehr, als dass die Aufnahrne-bedingungen der Alexander S.

Onassis Stiftung streng sind.»

Der Teufel im ZentrumDas Erfolgserlebnis und dieMotivation der Klasse sindgross. Seit zwei Monaten probensie im Zwinglihaus. Ietzt stehensie in der Endphase und proben,wie professionelle Schauspieler,jeden Tag, zwischen Schule,Essen und Sctrlafen. Alle ihreHobbys und Freizeitbeschäfti-gungen haben die Schülerin-nern und Schüler der Klasse 2Fvorübergehend an den Nagelgehängt.

Die Figuren, die sie erfundenhaben, heissen: Seth, Dina, Uv,

Denny, Niki, Eddie, Evie, Kim,Leo, Mia. Dann gibt es noch zweiNonnen, einen Iunkie und zweiGirls. Im Zentrum steht der Teu-fel dns ict ahprkein Märchentprr-fel mit Hömem und Pferdefuss,er ist ein TV-Moderator, «eine Ar1Über-gottschallo>, meint Regis-seur Blaser. Er führt mit glatterZunge durch das Spiel und in sei-nen Augen gewinnt die schlech-teste Person.

Im Hinterkopf der Jugendli-chen schwebt die Person Char-les Manson, der 1934 von einerProstituierten geboren wurdeund aufgrund von Drogenkon-sum und eines rituellen Serien-mordes rwei Drittel seinesLebens im Gefängnis ztJge-bracht hal 1968 tötete er dieFrau von Starregisseur RomanPolanski und verspeiste ihrHerz.Jetzt, mit 65 Iahren, hat erseine Strafe in den USA abgeses-sen und wird entlassen. Inzwi-schen hat er mit diversen Verla-gen Millionenverträge abge-schlossen ftir seine Lebensge-schichte, die er publizieren will.,A,lso auch ein Schlechter, der inder materiellen Welt das Spielgewonnen hatl Vereru"a KellerDas Stück wird am 3./4. Februar um 20Uhr in der Aula der DMS 2 an der Engel-gasse 1 20 aufgeführt.

Momentan ist die sühne ihr Zuhause: die 2F der DMS.

2.3,.,i I ti.::',l.*J

.:. r :

Matrix

,ti-,:: I

Die Mumie

Dichl«iegen wir auch noch

Die Maske des ZorroRmm- A

^1"+ l\,{illim^+^.

ooo@IT@ American Pie

Page 5: Presse - Herbert Blaser

Alles ist ShoW Showist alles ,

TIIEATER tl.,l DER p,.riS Z Spteleundszenenzu,[hemenwie ,

Gewalt, Drogen, Liebe und'veirat i* stuti .w.ioiÄi"iÄr'.- i

.Tt-:, 7

t,-oI

'olo:>'+'.v'c),z,o

.,t'z?

: ()l'.o

at

=ti{s)v,TTm@7cvt.)o

N§§otrmu)-{l-

I

gFCnxLzU

mnt-

clrE

,2>c)thn+

.C3{Nr tTlzvt{7Vt'Vtm

.NII§§o'

'rE,m.( '

-{'.l:

..t

-tm-r,m. 'TlozoOrI.roN.{No).oo,l

BxoOl

I(oN

NNo'l@

I

z{mfrzmJ€€

=G'Nt.oztrzFr

lVoN Paur ScHoRNo' ' "

',,,,.*;0"-etilr'irt show und show ist al_

üiü*,p,'ä',s:äT,::i,:#ts'rlkl{:*lft #*TL-{1'}:ffij;plommittelsctrute naset, :;lb";' "i"

' äiä"Uen wtirde.stück zu schreibeh. e"r"its in'äer ;;-' , ,: 'ilü;äl't#ää""-

c.hart oder der,sl?n tubeitiihase tat sich ein särriil.r," s,iiri-ua,grrage einer szene wurdevielviktor Bogdanovich, recht eigentri.ü,, ääiäär,t,if,a i?.äis.r,i;ää;'hHlalsAutorhervor. äinleruren. ,Das Ganze ""'tinilüä;ps wurde nicht unbedingt ver- Jiää"nn auch aus einer Reihe von insucht, äuthehtische Erfahrungär, ui.,, ':ri"ü.t"äpäittid}ärajfd;:;;;:".,.,,zu eins auf die Bühne r";i;;;.; ä

*::il;;i'ä;i#'ilt'§däl'iinn.nwurden eher zu r"t"uu"t"nrit"ä.r r.a"i.ttiluiän' higirJ"r? Herbert*3 i:,*:: Ii*::1,_{::steuationen niää rera"rnd in, die-pni.r,,' *ää; lu1d.s.ze4e1 erfunden yna ferue]äe, ;,ään,1a"9h we;iqbei ar, *"r"i,fiääiä,schrieben. verwendet wurde neün, lÄi"gu aer Ro,en.de, r*a äär"nobrigaten Fäkarinjurieneine zum Tel -rnäüiiä'ä",üä"i'.üffiäfä:angehobene rsprache, die den erltorirf"ii[iÄ, Ieistete,rBlar", *i*riäe-ü,als jemanden ausweisr, der mehr ai 'üait,-'ä{.öilff äJi,rpi,ir'Järfr"nur schurische pfl ichtlektüre tiest. oi" oirliprirl qräj;ä,ü,;äääülr*og"n,so ersonnene spiererisch" a"n'r*,äl,,. r"äf"räf#r^öiffi:i'ngeht.lyng'ng Aufbereitung v3.n Dramatir': -'u1--

sctrenaeinerllrrirä'r"asiertem im umfeld von Theme_n wie . ,auszei;h",1üni;ä;Ak;ääG ilf:y*;-,?,::g:..: _ Iy:T: il, . r; "

ü 9,, ä;;;i;,* ;;Hffi ;,ä:,äile Li n e s,rrreueundveriatnähertesich'daäürl-h,.'.[äIöüili1;äsi:§#äii:#ltii];schon fast einer Kunstsprache. .,*uiUS , a.t.. itiilrnä ö;;r;;, dieses IBereits die .Anlage'J"s

-i*."rt i" ää.?.ruarkorhänii, ,,,,., rv.r"rr.L'^ffi |:,. , 1.i,.:. u-;r ril,u,t.,.i.ri rtLiCkr-.S \Var ,r*"r3rren, eineni nOtalf"rr" in,aarr4j iso envas wie eine shor,r,auf dem Thea- ;ir;ää;-;il^.;;;:hä;i;ei w"nue_ ;ter,mit-demTeufelals*räii.r,gäü.i- w!;t ,,r,;,;.,-:i.,r:. : . .. r

qgtem showmaster,.was insofein den '-- ö", als.Gejohle, pfeifen una ce- Idistanzierenden vorzeigecharakter trei..t, ,i"n !ri[ilääriä'äpir"", *u, ,l ,

verstäirkte, ats dadurch nium zur ie- ü;-ä;, premiere in der Aura #"rüö IflektierendeAusdeutunsen geschaffen ilhr-il ;;;-;;;d;ärüääa]" ""'" l,

O-G

-

t,-t"i1

t,

;:

,.1:

ll'

Page 6: Presse - Herbert Blaser

ZÜRCHER KULTUR lkitr Sürdler3ritung

Herz eines Boxers. [n Luzern mit grossem Erfolg auf-gefähr! kommt jetzt das Gastspiel voa Lutz Hübnerspreisgelröntem Stück «Das Herz eines Boxers»». insPodium der Schauspielakademie Zürich, Sehenswertauch wegen seiner formidablen Darsteller, Jupp Saile

und Yve§ Vaucher (20 Uhr 30, Tel. 226 19 26).

SCHAUSPIEL.AKADEMIE

Glückslos«DAS HERZ EINES BOXERST OfeR o-!n

ALTE MANN UND DER SCHNÖSEI- TIN

KLASSISCHES PAAR. Von l(ati Dietlicher,

ast zu schön, um wfir 2u sein>>, hat

ein Kritiker im letzten Frühlin$ nach

der Luzerner Premiere von Lutz

fäUn"tt ]ugendstück geschrieben,'wel:

((Das HerzeinesBoxers»»

Lutz Hübners «Das Herz einesBoxers» wurde in diesem Früh-j9hr afn Luzemer Theater vonden «globe troters» gesPielt. Dergrosse Erfolgbeim Publikum gab

den Anstoss, das Stiick, das imIahr : äUvor.":'den "Deutschen]ugendtheaterpieis lewonnenhatte, in Basel dank tatkräftigerUnteßJütarng de1 Basler Prqdu-zenten-Vereinigqng «creativelines» wieder auftunehmen. Das§tuct, in dem Alvaro Schoeck

, Regie :, 'führt,..:. erzählt , diei Geschichte eiies,, l7-Iährigen,I der vom ]ugendrichterwegen

Mofa-Diebstahls zu einer Wochefubeit iri einem Altersheim ver-donnertwird.

sa bis Mo, 30.10. bis 1.11., jeweils20.30.ühr im Schönen Haus, Nadel-berg ä:rTickets: euchhandlung otymp& Hades. Tel. 261 8877.

ches mit dem Deutschen |ugendtheater- -

,r"[ ,-S ausgezeichnet worden ist' Und

ä. stimÄt lrt oie Wirklichkeit erfindet Ge-

r.tri.frt"" *ie die vom alten Leo und dqm ,

iungen Toio selten bis nie. <<Alte Knacker»

,.rioio.rg" Löli» sind nicht darauf kondi-

tionieit, äi.h g"g"*"itig nett zu finden'

§o.rd".., aufs öegenteil. Leo und |oio {in-

äen sich trotzdem. Warum? Weil Wirk-lichkeit und Wahrheit eben nicht immer

zusammenfallen. Am Ende ist das Publi-

kum fast zu Tränen gertifut, Lach- und "

Weintiänen gemischt, und im einzelnen

Individuum breitet sich, ausgehend vom

Herzen, eine wohltuende Wärme aus' Das .

Theater als Ort {er Erhebung' Inszeniert '

vom iungen Regisseur Alvaro Schoeck'

oäUei Uenehmen sich die beiden am An-

frrrg "oU

daneben. Der eine hockt stul.imnoitstutrt und schweigt, der andere hat

eine grosse Klappe. Die'Annäherungär"".i"i"" weite. Jbio (Yves Vaucher) ist

vom fugendrichter zu Malerarbeit im.Al-

terstreiä verknurrt worden' Wegen eines

Mofadiebstahls, den gar nicht er begangen 'hat. Den er aber auf sich genommen'hat"

,r* ,"it "t Angebeteten zrr imponieren'

Um ein bisschen Held zu sein' Er eignet'

sictr aUer nictrt für so was. Auch Leo (IupP

iJe) eignet sich eigentlich nicht, o§ohler sich Js Boxer durchs Leben gesctrlagen

hat. <<Ich habe immer Angst gehabt>>'

gesteht er ]oio, am liebsten sei er Los-

ierkäufer gäwesen. - Weder Leo nochfoio.i"J a".iatter auf das grosse ilos imLeben. Aber sie unterstützen sich gegen-

seitig dabei, clas Beste draus zu machen'

«Duiast ia richtig Charakter, meinJunge»'

sagt Leo. <<Nenn mich nicht mein )unge»'sagt ]olo.

zÜRlcH' scHAUsPIEL-AKADEMIE-PoDtuMDl 26.10. Bls FR 29JO, 20'30 UHR

Geschichte einer zaghaften Annäherung'

Baslerstab stadt Nr. 251

Page 7: Presse - Herbert Blaser

Basldrhitung,,

«Herz eines Boxerrs,gs.1998 erhielt das Stück <<Das

I{ez eines Boxers»:von LutzHtibner den Deutsche$ Jugend-theatemreis. Der Autor, so dieBegrunäung der JurY, erzähle inseinem «KammersPiel» um el-nen ehemaligen BoxchamPionuo6 sinsn Jugendlichen «vonder Lust der beiden Figulen,einander ohne karitative Motivebei der Verwirklichung ihrerTräume zu helfen». Jetzt kommtda§ Heri-Stück auch in Baselauf dieBühne: Die Produktionvon Creative Lines - man zeich-nete letztes Jahr für die krasse«I-ederfr esse» verantwortlich -ist heute, morgen und am Mon-tag (20.30 Uhr) im Schö'lenHäus am Nadelberg zu sehen.

Basel. Achtung, hier kommt Jojo,'be-waffnet , mit Farbeimer und ' Leiter.Doch troz des Lärms, den der Jungeveranstaltet, und seiner grossen Klappesitzt der Alte nach wie vor zustunmen- -

gesunken 'in seinem Rollstuhl."IKnackibrigade SchönCr Wohnen. Ic! -soll aus der Butze hidi lne menschlibheBehausung machen.>> Keine Antwort.So beginnt Luz Hübners Stück <<Herz

des Boxers>>; das die freie Theater:'gruppe sglobe trotters>> im SchönenHaus am Nadelberg in B.asel aufführt.i"1" irt;ung, Jojo iä cooi. Er b'ehandeltden trotteligen Alten von oben herab'Doch der Schein trügt - apf be,iden ,Sei'ten. Der alte'Leo isinictrt so vertrottelt 'und krank wie el vorgibt zu sein, und.Jojo meistert sein Leben alles andereals souverän. Er wurde vom Jugend-richter wegen eines (angeblich) began-genen Mofadiebstahls zum Streichen

.

im Altersheim verdonnert. Und so wird 'ein Farbeimer zum Beginn . einer ,

grossen Freundschaft. Beim Teetrinken(eigentlich mehr Wodka mit etwas Tee)kommen die Männer sich näher. Tee istgut für den Kopf, Wodka fürs Herz. ,,Leo, der seinen Schlaganfall nur vor-täuscht, berät den Jungen in Lebens-und Liebesdingen. «kbensberatung'

schafft er ihm die 280 «Märker>>. DerAlte und der Junge'kommen-sichwährend der Woche Strafarbeit immernäher. Sie boxen, sprechen übe1 LigQe,Leben und Ehre. -': '-

.

Beide sind in einer ähnlichen Situa-tion, ieder auf seine Weise gefangen.Mit gägenseitiger Hilfe verschaffen sie

'sich= sihliesslich die Freiheit. LutzHübners StücI, 1998 mit dem deut:schen . Jugendtheaterprels ausgezeicti-.net, sprüf,t: nur so v6n menschlichemHumor' und feiner Ironie. Trotz der

' schwierigen Thematik, derBegegnung, zweier Generationen, wirkt die' Getictictite nie klischeetraft oder kitschig.Im Gegenteil, das Stück strahlt eineWärmt und Menschlichkeit aus; :die

.un nrt selten antrifft. . ,

Die Inszenierung des erst 24-jährigenAlvarö Schoeck ist unspektakullir'. abe-r

desweien umso berühränder. Jupp Sai-le als I-eo und Yves Vaucher als Jojospielen nie forciert, bringen die feinön

'Nuancen der beiden Charaktere perfektrüber und vermitteln dem Publikum dieFreundschaft zweiet unterschiedlicherMänner, die sich doch so ähnlich sind,Nach den. Aufführungen in Zürich,kommt die Truppe «globe trotters)) nunauch nach Basel ins Schöne Haus am

bei den Bekloppten>>, wie Jojolgs äus-'''Nadelbery Die Wiederaufnahme desdrückt. Doch auch lio beanspruch!

" . Stti-ct<s, Y-as mit Erfolg am LuzernerHilfe er hraucht Geld,: 28O Mark- Di6- l'heater lief iqr eioenttich einer Not-

Stti-öks, Yas mit Erfolg am Luzerneriheater lief, ist eigentlich einer Not-Hilfe, er braucht Geld, 280

Milliarden- in Inflationsscheinen'" sindnichts mehr wert, Was.,,andgre§,,mussher. Beim Suchen stösst Jojo auf ",tsox-utensilien: einen Pokal,. Schuhe, Ho-sen, eine Jacke und älte, brüchige Box-handschuhe. Der Alte hat einst als <.ro-ter Leo>> Triumphe im Ring gefeiert.Der Junge ftingt sofort Feuef. Leo sollihm das Boxen beibringen, dafür be-

situation entsprungen. Die Truppe istrauf der Suche nach Sponsoren für ihrneues Projekt «Shakespeares', gesam-melte Werke - leicht gekürzt». Also po-tentielle Sponsoren - und Nictrt-Spon-soren - lässt Euch den Aberid voller

- kHerz>> nicht entgehen. Laura Marrer

.

t{lonllüo$fiütbzrrnfosclrwnlz

Sdtung

Page 8: Presse - Herbert Blaser

N Fr1 5 a\:250a tr IE q-9 ri§E g t;5 E C

=.r P.d *)

CeHHEägä!F;i ä -su&iIq äveä a §ir E » ZgE!,üAlpS '!DXrj

9e < <5äc',sä äq § äH j> .ia X 3 X Ä(bo 5'§c ^ +P;-

iä6är1§läH 3 öä§i-irc ! Y H.='i

säffr i:är*ä9fl *'qf,*F9 J='

B o d E 6'+c ='f, ' =E(o *qP

äii1 E*) 1Ju 3ori o) /O E §: =E

sP{ 3833q;ä1 ääBBCtia Ci.Ed-dP Ar @

B:r S9.vrä6t3*AFEgf,F?t= - ia( Oa =Od.1 odö (Dx..^[email protected] or ä' Elä O-rl ätr +- P

ä $; ä ä? g5 n0 0a a- ;f, L,:1. §or@ülo: "Äodaaat, üil'HE B:5 qB ü6E'(DOq-' -i +-

s=ä'0Fw§5(D q'5 -doa i äO-' a n (D (D -

4E',.1 f.leOq 5<Bä+ä;=ä9'zz?86'EE:.ö E §s? I **€ E 5* E i;qä'Il RlJ ö-d o o

fi *öi: § 3ä'!-:.@ cD N if

5 E H e.i8-: Ho.x (! Qlx'5 (D

* C öo.riä Th -oi Ä 5 (D (D -}O.L-T H T? ? q q ?

ää[i:l-iiNcc)rol a\I'JfEäqI OEFsa6=l 5H=-@*Ol

N r-="-, I _d

äeqäl §äEiää=l §ä r=; ==.1

§ ? ?

äääää1ää*g ä* F

1äää?äää11 ä1 s

,äffiiäägäää

ä

ämffirygruA

ääääffiHffiää

*T^^ä 6 ilt a?,<,*3 ist:6 d iä?1s_ 3 dä ää g *'<!l:i rm:'=- Ftp-E ö-;fi? i'at6 *x6 *se9aofi+*i*ä'El5;=55äEäBää iIs är $ä

=n4ää ri=äa eäiräe*ä,äT +EryF

Ex*5'EiA89<qö{s}EäB'qsflF.i.83'-FiE.H,(,,3 § ie 4'uiä ä c

=.ä ? 3eä§?s.Y ä

?kE ?e ä w-Hü xxti ia - o o f :I:.-6'ts =o 3'?p X ä-c, =

**i;#t;H[;äa=Er^^H'9''9.o+E -=Vx§ i*-nE ää.I$& +äFE g

fi E§d§äE#frE gägEi.q.>8§äE>i aI*E oü 7 ä6

äiitqfl; **$ä! ä1äE 3§g "sft*läi ii;;$ä H

ä äääi§ääEä[o., -a(D'!Jrr'Odi-d-\)li.Eo-3i-e

i+ä.F A P F Y9 5T

?"2'7 a it[ilä ä'o.: =.o = ü0a qlrJ^ -- »33+.girl,äl+§qa

f ;g s3§'ääFIFN(D" ptl!.LrgE;-eäil=jEEo'-9e.rraH'.o*&=z+E[nfi gE ä gägi

= ü ö-cr-. {i- o. q -r - ä'9.5 ö c.Nä'- o',!y=-A):1 N

r' s i 3E ä'$g =.9r+it € <ö NB il&

lEfl *äs r§ [ilasl i:vsiB*

l;rl§äiäeäiäI 6l ü+Ea:oä9I tl Soq ä o > c 3 =.

I äl rF?B+l$ä0aI

o

o

-(D

e Eiq äF iu"?Hi t s i[; ä§i§ il; §s 5 ä 5 e ä,.r8-s 8- ri;E e ä. f B2--<n -.o.i

== I-a2c-- f - < ='t= i

;A;,Eitir [,ä=EääFä ä ä= §,*i =1';= <ä 3 n3= ;*s i 7 :Fi -p -z

Jo 5 =:.i.!.-.w ; :=- -6, i 7 gZ 3 --ä <1 5

äääääääeääääääHä

333*v*Q4'r =f ai?.Exi.äN ql

-i=.ä-6'löI: t

=L=*E'iäxf r 6'

V''= q i ;i sj j r h' 5'))OY^m6^Y.<e!i8E ! l; Ic..'1 DJ X^i o X-O .t2 '-

='ü, !''i ;'+ 4 9,i=o-=rcEä^.i 7

Page 9: Presse - Herbert Blaser

BaslerZeAZ 4002 Basel

155. Jahreans

Gesüö6i: Noch ein Happy-End fäi diese WeltMit dem «Haoov End Exoress" beschreitet der ftir seine skurrilen Ideen bekannte Autor Rend Schweizer

neue Wepe. Er hat ein Stück seschrieben. das sich mit Hilfe des Publikums immer weiterentwickeln soll.

Der zweite Kongress <<Humorin der Therapie» vom kommen-den Wochenende im Kongress-zentrum der Messe Basel (vgl.auch Seite 27) steht nicht alleinim Zeichen einer noch jungenDisziplin innerhalb der Medizin-wissensChaft; er wird, am Sams.tag abend ab 20 llhr, ergänrtdurch ein <<humor-medizini.sches» Kulturprogramm. DenAbend auf die Beine gestellt ha-ben der bekannte Basler AutorRend Schweizer, der eigentlicheInitiant dieses Kongresses, undder Regisseur Herbert Blaser,beide vom Verein SchweizerKulturkonzepte. Im Mittelpunktder Veranstaltung steht Schwei-zers neues Theaterstück «DerHappy End Express", ein Stückdas am Samstag in seiner Grund-idee vorgestellt und ein Jahr spa-ter, im Rahmen des dritten Kon-gresses, uraufgeftihrt werdensoll.

Im Sttick, sagt Schweizer,machen wir uns'auf die Suchenach einem Happy-End ftir diese "

Welt. Das Gerüst steht zwar, dieFortsetzung aber bleibt in alleRichtungen offen, denn Zu-schauerinnen und Zuschauerwerden - nach der Aufführungaufgefordert, das Stück mit ih-ren eigenen Ideen weiteranent-wickeln, so dass immer wiederetwas Neues entstehen kann.«Wir gehen einfach drauflos undschauen, was aus'gelöst werdenkann, welches kreatiVe Poten-tial sich freisetzen lässt.» DasStück, sagt Schweizer weiter,soll am Kongress aufgeführtwerden, um eine Brücke zuschlagen zwischen Krrnst, Wis-senschaft und psychologisch an-gewandtem Humor. Ohne Hu-mor geht gar nichts, auch'keinHappy-End.

Neben ersten Kostprobenaus dem Stück von Ren6 Schwei-

Gruppenbildmit Humor:Daniel Luss,Hertert Bla:ser, Ren6§chweizerund Peter,Rettenmund(v.l.n.r.l vomYerein«SchwelzerKullutton-zepteD.

Fotollno önnef

zer (er selber liest - nach be-währtem Schweizerbuch-Kon-zept - alte und brandneue Briefezum Thema <<f{appy End Ex-press» vor) bietet der Abendauch Einblick irldas, was Hurnorin der Therapie praktisch bedeu:ten kann. Auf der Bühne stehtetwa ko-stümiert der AmerikanerPatch Adams, Arzt und Clown ineiner,Person. Er hat in den USAein Spitalaufgebaut, wo versuchtwird, auf völlig neue, hümorvofeArt auf die Patienten einzuge-hen.

lm weiteren wird ProfessorRobert Fry. von der StanfordUniversity seine <<Therapie formultitudes» vorstellen. Fry weistnach, welch heilende Wirkungdas Lachen auf einen Patientenhaben kann. Peter de Marchi

Mehr lnformationen über Ren6 Schwei-zers .Humorschutzgebiete" auch auflnternet: http://www.humor.ch

ilr. 234

Page 10: Presse - Herbert Blaser

v

AZ 4002 Basel

htto://www.baz.chHähbergerstrasse I 5, 4002 BaselTelefon 061-639 11 11

Fr. 2.- (inkl. Mws$ / DM 2.40 / S 20

Alsace F 8.- / France Sud F 12.- / Pts. 325

Lit 3500 / Dr 550 i CYP.I1.10

Nr. 193

«Die l,eder{resse» in der ehemaligen KioskAG

Mit der Kettensäge durch den Sumpf

tlit Kettensäge und Ledermaske willschriftsteller die böse Welt bezwingen.

Sie ist Aushilfskellnerin. Er istMöchtegernschriftsteller. Wasdie beiden verbindet, bringenNicole Sami und*es Vaucherzurzeit in dem delikat gespieltenStück <<Die l-ederfresse" oder<<Das Ding an sich: die Kettensä-ge» von Helrnut Krausser auf dieBretter der ehemaligen KioskAG an der Güterstrasse 119.

Unter der Regie von AndreasSjorm und der Produktionslei-tung von Herbert Blaser wurdehier am Mttwoch abend vorvollem Hause eine Premiere ge-

boten, deren Inhalt in Endlos-spiralen, in immer wieder sichselbst genügender Brutalitätverläuft.

Er holt sich seine Inspirati-on aus Horror-Videos, sie er-blasst dumm-dumpf über seineblutrünstigen Eingebungen. Mitder Kettensäge und blutver-schmierter Metzgerschürze willer die eklige, böse Welt bezwin-gen. I-edermaske, Gummihand-schuhe: Verhüllte Aggressionund dekadente Machtgier ma-chen aus Jüngelchen Niemandeinen Möchtegern-Terminator:«Ich bin die Irderfresse mit derKettensäge», exhibitioniert ersich vor dem Spiegel und träumtvon seiner alles in Stücke fetzen-den Potenz. Sie säuft ihm seinletztes Bier weg - das bringt ihnum den Verstand, erregt be-droht er sie mit dem Brachialin-

strument. Das Dramanimmt seinen Lauf, als die Polizei auf-taucht. Am Schluss ein Schussund aus.

Die Botschaft des Stucks isteine «Rambo-Botschaft» aus

Gewalt pur im lrrgarten vonNirgendwo. Sie steht exempla-risch ftir Wertminderung an sich:alles wird heruntergemacht, ab-gewürgt, gedemtitigt. Die Sehn-sucht nach etwas Festem mussohne Zelvorstellung bleiben.

Das Glück, so wird gezeigt.ist ein Stundenhotel. Die Men-schen sind böse Kinder und dieWelt eine Knetmasse in ihrenHänden. Wer sich selbst nicht anden eigenen Haaren aw demSumpf holt, verreckt. Kraussers..Irdeifresse, offenbart die Zer-sägung aller Botschaften.

Der Produktion geling dieauthentische Ubermittlung des«No-future-Zeitgeistes» dersechziger Jahre - nicht zuletztauch mit Hilfe des gekonnt inSzene gesetzten chaotisch-deso-laten Bühnenbilds. Alles in al-lem eine gelungene lnszenie-rung über Hoffnungs- und Sinn-losigkeit allen Seins, traurig, des-perat, spannend und gut in dieHand genommen.

Eva-Maria von Sauer

Weitere Vorstellungen: Bis Sonntag, 23.

August jeweils um 21.30 Uhr, GÜter

strasse 119. Samstag nach der Vorstel'lung "Leatherface"-PartY.

der Möchtegern-Foto Tino Briner

Page 11: Presse - Herbert Blaser

Bj? 5iäs,iüä;ä Err.*ä-E r= E 52 =2u'i-ö =1ir-, = ==I: a

E

=

eä* E-E ä _:ä E.äE:Eä EEEii äi:äEE**

H ä äEE Eä䧧äiIä EäEäEEfu EEEEE ä§!'EE EE

o

öHJ ! O F@G H=--@@e ä 63ä68Y O t+ L--Yc ilo --q@@-B g n a€**-;o: E o- üFF§o: o Oi o@@lo§ E d o,r99Y: I O!ocix?o o ! o o O GU<N F<@orr[

IO.o\

LOE-O

t-l

U)O Psö €PA ?Eolort If/t- 2

o.ooU'tafo

{i'oofir,l

Page 12: Presse - Herbert Blaser

AZ 4002 Basel

1{r. 298 154. Jahrgang

Basler ZeitungHochbergerstrasse 15, 4002 BaselTelefon 061-639 1l ll

Fr. 2.- (inkl. Mws0 / DM 2.30 / S 20Alsace F 8.- / France Sud F 10.- / fts. 3

Lit 3500 / Dr 500 / Cyp.I1.10

«Creative Lines, mit Jean Genets «Splendi.d's,

Perfektion im BösenJean Genet, 1910 geboran, war Fürsor-gezög)rng, Fremdenlegionär und häufi-ger Insasse französischer Gefänp.isse.In der Znlle begann er zu schreiben.Jean-Paul Sartre sah in Genet einen derletzten Magier der französischen Spra-che: «Er tut alles, um die soziale Ord-nung, aus der er ausgeschlossen ist, le-bensfähig zu erhalten; er braucht diestrenge Ausschliesslichkeit dieser Ord-nung, um eine Perfektion im Bösen er-reichen zu können.,

Von seinem 1948 entstandenenStück "Splendid's» distanzierte sich Ge-net. Es wurde erst 1994 at der BerlinerSchaubühne uraufgeftihrt. Jetzt hatHerbert Blaser den Einakter in derÜbersetzung Peter Handkes in derMessehalle 400 inszeniert.

Die Innenarchitektur der Halle bil'det den perfekten Rahmen für das töd-liche Spiel einer Gangsterbande umMacht, Eifersucht, Grausamkeit undVerzrveiflung. Im Hintergrund zwei glä-serne, steil aufstrebende Rolltreppen,die sich diagonal kreuzen. Zwischenzwei mächtige, quadratische Säulen hatdie Gruppe «Creative Lines», die ge-meinsam für Bühne und Kostüme ver-antwortlich zeichnet, eine Bar gestellt.Schwarze lrdersofas und Tische, derenMitte ein Weihnachtsbaum schmückt,entwerfen das Bild einer anonymen,schmuddeligen Hotel-I-obby vollerschmutziger Aschenbecher und halb ge-

leerter Whiskey-Gläser.Dazwischen lümmeln sich die

Ganlster, schlafend, auf Barhockernhängend, die schwarzen Artziige zet'knittert, unrasiert, übernächtigt. DasHotel haben sie erobert, aber ihre einzi-ge Geisel, eine amerikanische Mil-lionärin, hat einer von ihnen getötet.Sobald das die Polizei sicher weiss, wirdsie das Hotel stürmen. Das tödlicheEnde verkündet der Nachrichten-Spre-cher in regelmässigen Abständen mittriumphierender Kälte. Spannung ent-

steht aus den unterschiedlichen Reak-tionen der Gangster auf diese Situation.Auch in ihren letzten Stunden machensie einander keine Geschenke. Da gehtes, naturgemäss, um die Hierarchie,wechselnde t-oyalitaten, mythischeÜberhöhungen ihres Aussenseitertumsund resignierende Einwilligung in dieErkenntnis, dass sie nun selbst zum Opfer ihrer eigenen Gewalt werden.

Zu Haltung und Grausamkeit er-mahnt die Bande immer wieder derGrandseigneur der Runde: Inigo Galloals Scott bleibt professionell-kaltbltitigbis zum Ende. Vorseiner Damenpisto-le herrscht Respekt. Die anderen, alle-samt jünger, changieren zwischen To-desangst und Aufbegehren: MarcoHausammam-Gilardi, ein stotternderund zitternder Rafale, Hugo Buser als

Bob, eine sehr erotische intellektuelleAusgabe von Eros Ramazotti (ihm bau-melt ein silbernes Kreuz auf der be-haarten Brust), Peter H. Fliegel als ver-unsicherter, gestürzter Anführer Jean,Erich Furrer als Pierrot, der in den hei-'ligen Wahnsinn verfallt, Lukas Spühlerals Bravo, ein schillernd-ambivalenterPopstar, der sich als Mörder der Geiselentpuppt, Matthias Kogon als elegan-ter, glattrasierter Frauenmörder Ritonund schliesslich Thomas Monn als zuden Gangstern übergelaufener Polizist,Katalysator der Todesmaschinerie.

Am Ende inszenieren die Gangsterein Spiel im Spiel - doch wie das ge-

schieht, dass eine Geisel zweimal er-schossen werden kann, und auf welcheWeise sich Scotts Prophezeiung, er spü-re schon "die Einsamkeit der Zelle arrseinen Zehen lecken», nicht erfi.illt, dassei hier nicht verraten. Genet jedenfallsdistanzierte sich zu Unrecht von seinemspannenden, hintergründigen Stück,das beweist der neue Abend von «Crea-live Lines". Wiebke Hüster

400, 20.-22.12. 1996, 2.-4. und 6.-9. 1.1997.

Page 13: Presse - Herbert Blaser

s§ § t §

: ä E§§!+,.§> l- i § "N:t ! L -S =a..id s,:'- _aosv

^ sS\E)*§u \-§§I s§I\\ - ts §x§!N:N-ö{ : U §- -\a §! -.a §sAx*\i§

E §§ §n q§ :1-§ ._Näl-i,E §dv ro; § §o\

Jiäq §äI!HE'*E §

ä;iEE ;;äE!;;;i §

:'ä;ä: ? c5o E 8...E:§E g0-.9 E ä'--.o-!E bEFEEr*E öe==:E=ü#

äii:l ti *Bitt:;ü > - i iJ ** ! äI)o s-O - c)

EsE=§ ü äßZsE§ä6ü ä E: ;E*EÄE e EA E E€ *i

§E EEEEMütätE;::Eli lE;.= .E EI tE'!E ].s§,.!FEE., a.g

E.I E ät gEEEliäi;B§lEää:

:: g ätri:ü*äeiu B* § sESI

äi '

;triii;ätä;r*€E§s ä

ü es§E [$,is§€i€ *§ äEs3iE,&:Ei:;::;EE-täF"E g;;E Et:;A;:ü:33F.gi§EtfäBh i:EüigI E;;äEg ä:t}ääE

;* s :;ä;iii iäi EE ? t c E; är

ffitä:ä:cätää§EIä:iliä3

os ..! s

=.i äT H ä

E E,E E,gäA g:: 99;ES E3EE§3V93

äääItt#ää ät:*l= tä*tElI' l :äillält älfilitlä

r€t*äsgäüE, äät,;rsi Eiäiil;lä g:;;ilä?ä. E§;§Äg: :

ÄEr *- sä$;§E iri;iri lBEätEEiä äff;iäEiE,

EääEiääu*

§4§a§V14§J\L.§J

§O

FJ

r.§\)rA

tL)L§)N?

§

q§§)4

l^

§)

qv

-V

q4§§)U\)§)

a

§)

+J.-ot-.-€)l.t

FEr

t{or5d-()

17{Ya-tt+)a;-()

ttl)N+)()

f-

oolA-

Page 14: Presse - Herbert Blaser

AZ 4002 Basel

Jean Gen€t, Paul Young undean Gien€tr paut young und eine partyp=r* ans!rucnsr,oU?f Teatq fO na*lert von einem Rockkonzert und einer rauschenden party.Mit diesemKorzept versucht die Gru

:l.t.i!,i,1

zumrndest wenig bekannteStücke zu inszenieren, ist einAnliegen dieser Theatergruppe.«Creative Lines» aber hat sichauch zum Ziel gesetzl, nach neu-en Finanzierungsmodellen ftirihre Produktionen zu suchen,das heisst vor allem, ehe grösst-mcigliche Unabhängigkeit vonstaatlichen Finanzspritzen zu er-Iangen. Und die Alternative zurstaatlichen Subvention liegt fastzwingend im privaten Sponso-nng.

Das von der Gruppe erar-beitere Modeli sieht vöi, nebender zentralen Theaterprodukti-on ein Rahmenprogramm aufdie Beine zu stellen, das ftirSponsoren attraktiv ist. «Wirmachen", sagt der SchauspielerPeter Hilton Fliegel, «einen ge-waltiecn Spagat zwischen einer

rein kommerziellen Produkti-onsweise und völlig unkommer-ziellen Theaterstücken". DasSponsoring aber, ergänZ sein

"Creative Lines"-Partner Her-bert Blaser, dürfe in keiner Wei-se die Theaterarbeit der Gruppebeeinfl ussen. Geldgeber müssenvoll und ganz hinter dem stehenkönnen, was auf der Bühne ge-spielt wird.

Beim «Disney-Killer» istdieses Finanzierungsmodellnoch nicht so recht zum Tragengekommen. Aus den damaligenFehlern aber, sagt Herbert Bla-ser, hätten sie sehr viel gelernt,und vor allem sei ihnen bei derVorbereitung zum neuen Stückder renommierte Schweizer Re-gisseur Lukas L,euenberg als Be-gleitproduzent mit Rat und Tatzur Seite gestanden. Er wird die

Produktion bis am Ende beglei-ten.

Das neue Stück, das amkommenden 18. November inder Halle 4@ der Messe Baselseine Premiere haben wird, heis-st «Splendid's» und ist erst vorkwzer Znit" imNachlass des fr an-zösischen Autors Jean Genetentdeckt worden.

«Splendid's» erzahlt die Ge-schichte eines gescheitertenBankraubes und thematisiert da-mit das Scheitern der Wünscheund Träume einer Gruppe vonMenschen, die immer schon amRande der Gesellschaft gestan-den haben - wie der Auior sel-ber auch.

Der Übersetzer des Stückesist kein Geringerer als peterHandke, und ftir die Hauptrollekonnte der bekannte Schäuspie-Ier Inigo Gallo verpflichtet wer-den.

Konzert und ParsrDas Rahmenprogramm, das

den Sponsoren weitere Werbe-flächen bieten soll, setzt sich zu-saütmen aus einem Nachtcaf6zum Thema «Gewalt, im An-schluss an eine Aufführung. ei-nem Benefizkonzert am 10. De-zember und einer grossen Silve-ster-House-Party.

Für das Benefizkonzert imgrossen Festsaal der Messe Baselkonnten Paul Young und imVorprogramm der Blues-Musi-ker John Collins verpflichtetwerden. Der Reinerlös soll voll-umfänglich dem Light-HouseBasel zufliessen. Die Silvester-House-Party wird im BadischenBahnhof steigen.

Ein grosser Sponsor fur dieneue Produktion von "CreativeLines» konnte übrigens bereitsvelpflichtet werden: nämtich dieMesse Basel selber, deren Rä-umlichkeiten in der Halle 400 diepassende Umgebung frir clasStück von Jean Genet bitden.

Peter de Marchi

Vor ziemlich genau einem Jahrhaben die [,eute von «CreativeLines» das Theaterstück «DerDisney Killer" des englischenAutors Philip Ridley in deut-scher Erstaufführung auf dieBühne gebracht. Dei Inszenie-rung und der schauspielerischenLeistung derjungen Truppe wardamals ein grosser Erfbig be-schieden, obwohl es sich

-beim

"Disney Killer, um ein sperri-ges, nur sehr schwer zugängli-ches Stück Theater hanAelt.-inwelchem in schonungsloser Of-fenheit und Brutalität das psy-chogramm eines Menschen sä-ziert wird.

Anspruchsvollesinszenieren

Anspruchsvolle und imdeutschen Sprachraum un- ocler

Page 15: Presse - Herbert Blaser

tlontag, 22. Januar lgg6ilr. 18

Tell !ll Basel-Stadt

Drogenstammtisch diesmal als Festvollständige r-egalisierYlr8 allelDjogqn torderte der sozi4wissenschafter Günter Amendt am Drogen-

e über zwei_Drarruulrsurl. ua qteser sernen ftinften G"b"

altungsnummern auf dem promaäl-.-.

Auch eine Theaterauffüt -ng ar''tm"rciffiso-. Für einmal ging es festlich zu amtraditronellen Drogenstammtisch, wasrucht heissen soll. dass es nichts zu dis_kutreren und reflektieren gab. Der Frei_tag lbend in der Kaserien_Reithalle,als «Drogenstammtisch-Fest» *g.s6gt,war nicht einem aktuellen Themä oaäieinem drängenden Drogenproblem ge_ygTet, sondern dem eigenen S_laiüe_Jubiläum - ein berechtilter Anlass zuSelbstdarst_ellung und R-ückschau, diiauch unterhaltend sein durfte. Dass esdabei nicht blieb, daftir sorgten diegewohnten Diskussionen und §tell,,r,g-nahmen; ftir einmal in vorgegebeneästrukturellen Rahmen.

Der Fernsehmoderator HeinzMargot ftihrte das publikum, das beiWurst und Käse im ferzenticht sass,über zweihundert Nasen stark, durchein buntgewürfeltes programm. Talk_Show und Referat fehlten-darin ebenso_wenig wie - zum Beispiel - eine Hunde_oressurnummer.

Im Eröffnungsgruss, den der Dro_gendelegierte Thomas Kessler stellver_tretend ftir den verhinderten Resie_rungspräsidenten Jörg Schild abiab-lobte Kessler die demokratische duajIität des Stammtischs, bei dem-dieBehörden nur Gast sind. In Zukuftmüsse der Stammtisch aber in die Tiefegehen und in der gleichen Art anderetabuisjerte Themen tiberprüfen, die alsUrsache hinter Suchtverhalten stehen.Als Beispiele nannte Kessler Soaaffofi_tik oder die Zukunftsperspettiven'derJungen.

Es folgte eine szenische lrsunsvon A.lbi Klieber und Herbert Blaser]

saxophonisch untermalt von ChristinaVolck, mit einem Sack voll Eiswürfelnauf der Btihne und einem forderndenInhalt; der sich nur schwer r**im;;:fassen

. lässt. - (Textprobe: «...Sterndy-

namo in der Maschinerie .Nachtr...»)Bevor dar.arfhin die ChansonniiräVdroniqyg Muller zur Gitarre gritr undMundartlieder spielte, trat dei Soziat-wrssenschafter Günter Amendt auf dieBühne und hielt das Referat, das einengrossen Teil des publikums angelockthatte.

. <.So etwas wie den Drogenstamm_tisch gibt es in der ganzen Erindesreou-blik nichu,, bemer[te der in FlambiusUnd Zürich tätige Sozialwissenschafter]Trotzdem sei die drogenpolitische lasern der Schweiz nach wie vor prekar, wäildas Problem in den Sog vori farteipoli-tik geraten sei und nunäuf einen «Tech-nokratendeal» hinauszulaufen drohe -närrlich dass eine «medizinalisierte»

!9roin- und Methadonabgabe einge-führt werde, aber

"nichts, wäs die pofti-schen und ökonomischen Folgeä desFlandels mit illegalisierten Drägen zunrtldern vermag». An der prohibitionfestzuhalten, das sei jeta schon abzu-sehen, werde sich als historischer Fehl-entscheid der «politischen Klasse»erweisen. prlzig eine entideologisierteprogenpolitik und kgalisierung wärenfähig gewesen, den Höroin- und'Koka-inmarkt zusammenbrechen zu lassenund den Aufbau neuer Märkte imOsten zu verhindern.

^ Amendts Referat geriet über langeStrecken zum engagierten pladoyer frrdie in der Schweiz hängige t*!aüsie-

r; Foto MlchaelWafienberg

rungsinitiative <<Drolrg». Besonders'fiel ihmauf, dasq alle dro=genpolitischenhnovatlonen aus den KleinstaatenNiederlande und Schweiz zu kommenscheinen. Amendt schloss mit dem Hin.weis auf die Suchtbereitschaft. die et_w3s mit der «allgemeinen Lage der Sub_Jel(te» zu tun haben müsse. Die Diskus_sion darüber habe gerade erst begonnenund ftihre letztlich zur Systemfrige.

- Nach der Pause hielten eheiraligeund heutige Exponenten des StamÄ_tischs Rückblick in einer Talk-Show.Teilnehmer waren Ex-RegierungsratPeter Facklam («Ich hatte veischieäeneBefindlichkeiten gegenüber demStammtisch»), Ex-Pfarrer Hans L,anz(«In Zürich, wo ich mittlerweile daheimbh, gibt.es das immcr noch nichu),seinerzeitiger Rheingasse-Scfueinei-meister Emil Lembl6 («Zürcher kön_nen halt nicht so gut reden wie Baslerr).Delegierter Thomas Kessler ("DeiStammtisch spielt eine garu zeitraleNebenrolle"), .Grossrat -EmiI

Ehret(Nacfr kwzer 7*it zogen Anwohner,Drögeler und ihre Beträuer am selbenStrang»), Gassenzimmer-Lriter WalterMeury («Ich vermisse heute am Dro-genstammtisch die Drosenabhänpi-gen») und Rheingasse-Kios-kf au TnidiHartmann («Der Stammtisch hat mirirgendwie Hoffrr 'ng gegeben").

Der Abend fand seinen Ausklansin_ den Vorführungen von SnoopfMoses und HanniSal, dressiert vo"nMartin Remagen, und in Tanzmusikvon «lrs Demi Mtir», wie sich die nichtvollzähligen Mitglieder von «Les MürMür» bs2gi6lm61s.-

Page 16: Presse - Herbert Blaser

EEsm-GäN(D-!.F}t-Hlr-

=9.'oeB

II1toItED

(ooo

Jo'r!IIII

E'II

of,o(oII

oIJ

tr!looIo

oor

No

trItoxtrItcTNoIJt-trIJ)

ioxqIJlltqrlooortrIo{oI-o=IJII

=l+o.rroIToI)

äNoä

H

oa.o

oo

N

o.@

X

äqNoo

ono

oäo

EÜoNt

oda

ۊoq

N)

(D-r.t!o

DD

äooooäoo

rt

ots

o-ooNoö

oaöa-

,lo(Dn

qoc)

o

Eüonocraq

o

(DaXFD5

Ed

ao

o.

a-

AS §E 8 4B ä=E

äää§ä$§Eä3§ äs E€ggä§F

FägqEäE f,E

§ääp;§s äsäg;'iä§äs'*ry'+är gFs Ft:

A)

h.o

^ 3e=gqEäässqJ!('--,4a A

raäA*;81ä$3#E6lEqt"it9 v-; *r§ Fß'=.q' 6o§;OX--Hdü

r:i.= Xd§e=.:=:a§ä#{iröcFgäF=paEwq#,8ä59E s 5=EH ryH I= s xI S" 3 ä.4;I6ä:F§TäEg=

il *dC 5- zJ tEö Sl o P ='oÄ rd

c ? ? =

q +g 5 F

!o

o{(D

o

on

go-ötri

{oonoä+oo

!eä

o

oäof.to

räif,flflFf,ääFflääfäiE

ffiäräg§iäiffäffi,ä

rääägägigääg[giä[rgg

*ä$äääää§ääääFä=$ääF

ä i äää Häää ffi

*

äää ffäääffiffi äää i ä iEä

\ Y6'§.§ FS: V

ää[,äää6 $fr€ § n E äe * 3

$äääHi§sääH^ | 6 @ ^ C *

=X c *E I i.o J I

x *H L)d aä - P (/]

ii§+'+ ääagtää= Hg

g+;+F s.* + e IF*

@

q

äl+

-otrotroatr-JcFIIfroaqttg?

=ql+.5ooo

mmffiägrffiffiäguär

irs §5rE ä1§f 3E ggi+ F i+;F

E äääfräägf;Eäää$ääF$ äääI*§

[äägä* sEäH}üE [ää iIr+11+61äe*iliärä f,l i r :$ä

äe*3ä$;8fi[*; ääää# ä€ rä

Page 17: Presse - Herbert Blaser

Fo

I@

!z

=ooöFo

SZENE

Eine Bar verändert sich: Wo sich Leute früher nur zu Kulturveranstaltungen begegneten, kann heute jederzeit angestossen werden

EIN PROSIT AUF DIE KUITURKultur ist gut, eine durstige Kehle hingegen schlecht.Das sagten sich auch die Veranstalter des KulturraumsRory in Birsfelden. Damit Gäste nicht auf dem Trockenenbleiben, richteten sie eine professionell geführte Bar ein.

ozusagen an der Lower East Side

von Basel hat ein Kino eine beweg-

te Geschichte hinter sich. ln den

zwanziger Jahren war es das Licht-spieltheater der Vorstadt, in den

Siebzigern verkam es zur KinobudeMarke Revolverküche, dann Schliessung und

Zwischennutzung als Zementlager, bis es vor

anderthalb Jahren von einer Gruppe kulturinter-essierter Birsfeldner zum «Kulturraum Roxy,umgewandelt wurde.

Das Gründertrüppchen ist zum Verein mitüber dreihundert Mitgliedern angewachsen,

rund 120 Vorstellungen von freien Theater- und

Tanztruppen, Musiksessions, Lesungen, Kaba-

retts sind seither über die professionell ausge-

stattete Bühne gegangen. Das Roxy hat sich als

Stützpunkt der Region etabliert. Doch Kultur

auf nüchternen Magen ist nichts, ein Szenetreffmusste her.

Was einzelne Vereinsmitglieder bisher an

den jeweiligen Vorstellungsabenden in Fron-

arbeit betrieben haben, ist jetzt zur profes-

sionell geführten Roxy-Bar mit regelmässigen

Öffnungszeiten geworden. Das Pächterduo

Herbert Blaser und Robert Schröder - letzterer

hat bereits den Kleinbasler Spunten uzem alte

Schluuch, zum ln-Treff verwandelt - krempelte

in einer Blitzaktion den bogenförmigen hohen

Raum im Foyer um und verwandelte ihn in eine

helle, trendige und coole Begegnungsstätte.

lm Sommer wird der überdachte Vorraum und

das Trottoir in den Barbetrieb einbezogen, sollenun ja keiner mehr behaupten, Kultur im Roxy

komme trocken daher. Angesprochen wird eingemischtes Publikum, das sich mit dem Roxy

verbunden fühlt, aber auch Passanten, die Lust

auf Drinks und Treffs haben.

0b dem neuen Barbetrieb darf die Kulturnicht vergessen werden. Am 14. und 26. Aprilsowie vom 2. bis 4. Mai wird uMelaina, Drei

Frauen, aufgeführt, eine Tanzperformance mitSilvia Buol. Am 8. und 9. Mai spielt Enzo

Scanzi sein Einmanntheater uDas Mäuschen,,und als vorläuf ige Krönung kommt am 10. und

11. Mai die Formation Stiller Has mit ihrem

neuen Programm.

Roxy, Kulturraum Birsfelden, Postfach 836,Muttenzerstrasse 6, 4127 Birsfelden; Telefon

im Theaterraum 061/313 60 98, Vorverkauf

061/319 31 31.

EVELYN BRAUN

,".{

crrY 29

Page 18: Presse - Herbert Blaser

DAS BASLER STADTMAGAZIN Fr.4.7O / DM S.LO / Abo 47.-

....lch werde sanft seln...,

"Der Disney-Killer,fhrlller von Philip RidteyPremiere: Mi 25.10., 20.30

Do26. bisSa28.10.,Mi 1. bis So 5.,Mi 8. bis So 12.11., jeueils20.30

Kellertheater im Schönen Haus' Nadelberg6

.Durch wahlloses Leiden kennen dieMenschen Angst, und Angst ist diegöttlichste Emotion. Sie gibt die Gsschichten für Altäre und den Beginn

der Weisheit. Halbgötter werden ver-ehrt mit Wein und Blumen. Echte Göt-ter verlangen Blut., (Zora Neale Hur-ston)Dieses Zitat stellt Philip Ridley vorsein Stück und macht damit deutlich,worum es geht. wir versuchen heute,mit Gewalt die Gewalt aus unseremLeben zu verbannen. Wir verdrängenAngste; Blut und Tod haben in un-serem Denken keinen Stellenwert

mehr. Meinen wir. Gleichzeitig sindwir umgeben von Angst, Gewalt undTod. Aber wir verlernen immer mehrden eigenen Umgang mit der Gewalt.Wir überlassen es den Managern derMassenmedien, für uns Bilder derGewl?lt zu produzieren. Unsere Phan-tasie verkümmert in dem Mass, indem die Bilderflut anwächst. Die Wor-te, die4rns einen heilsamen Umgangmit unseren Angsten ermöglichenwürden, werden immer schwächer.Ridley beschreibt in seinem Stückden Horror der lsolation. Die Geschwister Presley und Haley Straysind dieser lsolation ausgeliefert,seit ihre Eltern verschwunden sind.Sie haben die ausgeklügeltsten Methoden entwickelt, ihre Angste zu ver-drängen. Sie erzählen sich Geschich-ten, flüchten sich in Alpträume, diesie gleichzeitig mit Beruhigungsmit-teln unterdrücken, sie essen kilowei-se Schokolade.ln der Nacht, in der das Stück spielt,passiert aber etwas Eigenartiges.Presley, der Bruder, betäubt Haley,die Schwester, wieder einmal mit ei-ner Schlaftablette. Denn er hat vorihrem Haus einen Mann entdecK, derihn fasziniert. Er holt ihn in die Woh-nung. Dieser Mann, Cosmo Disney,entpuppt sich aber als ziemlich gefährlich und irritierend. Er ist schönund hässlich, verführerisch und ab-stossend, neugierig und gelangweilt,

ein Engel und eine Ausgeburt der Höl-le zugleich.Während Presley in der Auseinander-setzung mit Cosmo und dessen Begleiter Mistgabel Cavalier seinenAngsten nachgeht, träumt Haley vonihren Eltern. Gleichzeitig sind die bei-den Geschwister unten/egs zu einemPunkt, den sie bis zu dieser Nachtnicht wahrhaben wollten. Nur, woführt das alles hin? Was will Cosmo,wenn er vor Presleys Augen eine le-bende Kakerlake verspeist? Was hatMistgabel vor, wenn er mit derbetäubten Haley ein Tänichen wagt?Und warum darf man Cosmo Disneynicht anfassen?Die Antworten auf diese und andereFragen gibt es an der Premiere!Es spielen: Yves Vaucher (PresleyStray), Nicole Sami (Haley Stray), DGmenico Pecoraio (Cosmo Disney) undHerbert Blaser (Mistgabel Cavalier).Regie führen Peter Hilton Flieget undHerbert Blaser.

Creative LInesc/o Herbert Blaser, Sperrstrasse 964057 Basel, Tel. 0611 693 33 49

gg

§

B

0t

d

Page 19: Presse - Herbert Blaser

äd @@(oo)[email protected]

0)

(Dö.Eooo

3o]t-o.tt(oNooE'.c§,trJ6cc)o):6Nc

?(oO)tt(ot\oco-go:C,t

5-o6IL§loIF.d@§I

o(,oo(LxoEoo)6o

IDEo.9E'6d)

.P-

o-t9CI

ooNO;§i60\\oo66d@EEooNO;crioo

oi cr!o.6oa,!!trü3

(oo:

loo)o)Lo.,oEoozF-o§loc.oo

J

(,,c(üo)L-c(§-oloNroNLz

r Kultur in der Region

Theater :,,Creative Lines"

AngstfreieTraumweltBASEL. Der Anfang und das-Ende:ein gähnendes Dunkel. Dazwischen:ein zweistündiger Alp zweier Ge-schwister. Presley (Yves Vaucher)und Haley (Nicole Saml) hausen al-leine in einer heruntergekommenenWohnung. Von der Außenwelt schot-ten sie sich ab, indem sie eine Gegen-welt konstruieren. ,,Beschreib : esmir!'( fordert die Schwester wieder-holt, hungrig nach einem Bild dieserScheinwelt Finstere Nacht, Schutt,Asehe - die Welt um sie herum sei eineinziges Trümmerfeld, erzählt derBruder, sie zwei seien die einzigenUberlebenden, weil sie doch so braveKinder wären. Mit Schokolade undMedikamenten bestätigen sie sichgegenseitig ihre Scheinwelt und ver-iuöhen, den Alpträumen ihrer Ang-stezuentkommen.

Vergeblich, wie sich herausstellenwird. Eines Tages tritt ein Fremderin die Gegenwelt der Geschwister:Cosmo Disney (Domenico Pecoraio),eine ambivalente Kreuzung aus Co-mic-Abziehbildchen und Teufel, dermit seinem Partner Mistgabel Cava-lier (Herbert Blaser) in die !{ohnungder Geschwister eindringt und derenAlpträume (zumindest scheinbar)zur Wirklichkeit werden läßt.

a,Weitere Vorstellungen oom 8. Uis12. Nouember, jeueils 20.30 Uhr imKellertheater hn Schönen Haus amNadelberg 6.

Verkrüppelte Seelen sind die Men-schen in Philip Ridleys Theater-stück; alle mit einem gestärten Ver-hältnis zur eige.nen Sexualität, unfä-hig, sich ihren Angsten und Abgrün-den zu stellen. Die gesttirte Bezie-hung zur Realität bleibt bis zumSehluß offensichtlich: Bis wohin gehtder (Alp)Traum? Was kommt naehdem Erwachen? Ein Eingeständnis(,,Ich habe Angst") und ein langesSchweigen.

Eine Läsung scheint am Endenicht in Sicht. Hoffnung? Mitgefühl?Katharsis? Da bleibt die Inszenie-rung von Herbert Blaser und PeterHilton Fliegel insgesamt doch zublaß und eifualslos, die Überzeich-nung der Charaktere zu holzschpitt-artig. Weniger wäre an manchenStellen m-ehr gewesen. So bleibenviele Anspielungen (die ,,heile" Weltder 50er Jahre, archaische Symbolikund Mythen), die bei diesem Stückmit einer eindringlicheren Psycholo-gisierung aufzudecken gewesen wä-ren, an der Oberfläche haften. DasZiel der jungen Basler Gruppierung,,Creative Lines", die Geschichte derGeschwister sinnlich nachvollzieh-bar zu machen, blieb ein bißchen aufder Strecke. PATKALT

Page 20: Presse - Herbert Blaser

So mstog /5on ntog -Ausgo be Somsloo.4. NoveäberNr.257 -Umfang 16 Seiren

Auflage 95000 Ex.72. Jahrgang

Tagblatt der Stadt BaselAnnoncen-VerwaltungBaslerstab,4001 BaselSchlüsselberg 4Tel. (061 ) 261 61 61Fax (061) 261 6786PC 40-45-1

I 995

Aßfrrld,/1:üftrNIrtlffi ill

Creqtive Lines zeigt:MWein Theoter-Thrillervon Philip Ridley

,,Durch wohlloses Leiden kennendie Menschen Anost und Anost istdre oöttlichste Emo"tion. Sie oi6t dieGeslhichten für Altöre und äen B"-qinn der Weisheit. Holboötter wer-äen uerehrt mil Wein un-d Blu.en.Echte Götter verlongen Blut.»

Zoro Neole Hurston

Dieses Zitot stellt Philio Ridlev vorsein Stück und mocht deutlich, wor-um es geht. Wir versuchen heute,mit Gewolt die Gewolt ous unseremLeben zu verbonnen. Wir verdrön-gen Angste; Blut und Tod hoben inunserem Denken keinen Stellenwertmehr. Meinen wir. Gleichzeitio sindwir umgeben von Angst, G"ewoltund Tod. Aber wir verlernen immermehr den eigenen Umgong mit derGewolt.

Unter der Reoie von Petrer HiltonFliegel und Härbe* .Bloser spielenYves Voucher, Nicole Somi, Do-menico Pecoroio und Herbert Bloser.

Vorstellungen 4., 5., 9., ,l0.,

I 1.,12., 13. + 'l4. November um20 30 Uhr im Kellertheoter imSchönen Hous, Nodelberg 6, Bosel

,"I .

il, j l,li ,: l'..: i -:r;rilt:i;l js j§riüil;r j, ir$i:rlijii$ti il,:,-r,]n;iiir' ilii

i.,4li':.i:e +l ,iflrrr i'1i,ri.ri.'l;:

ii:f'iif .

[.',{,

r\'tf irlii§:i)r.-j{r":,..,

Page 21: Presse - Herbert Blaser

AZ4410 Liestal163. Jahrgang Nr.236Verkaufspreis (inkl.2% MWS| Fr. 1.20

oruÜcDienstag, 1 0. Oktober 1 995

ottmUNORDSCHWEIZUnabhähgige Tageszeitung für die Region Basel

Ein neues Gesicht für die Angst«Creative Lines>> inszenieren «Disney Killer» von Philip RidleyFür Kinder beginnt die Angst schonmit dem Gang in den Keller, Erwach-sene haben Angst vor Krankheit oderArmut, vor Gewalt oder Einsamkeit.Angst ist überall, Edvard Munchs ent-setzlicher Schrei steckt in jedem vonuns. Jetzt soll die Angst auch noch einneues Gesicht bekommen.Das jedenfalls versprechen die «Crea-tive Lines» mit ihrer neuen Theater-produktion «Disney Killer», einemStück von Philip Ridley, das am25.Oktober im «Schönen Hausr> Pre-miere hat. «Wir geben der Angst einneues Gesicht», so hiess es an derPresseorientierung. Bloss, wozu?Die Produzenten Herbert Blaser undPeter Hilton Fliegel sind überzeugt,dass <<Angste, Blut und Tod in unse-rem Denken keinen Stellenwert mehr

habenr. Sie beklagen, dass .<wir esden Managern der Massenmedienüberlassen, für uns Bilder der Gewaltzu produzierenr>, und sie befürchten,dass die Worte, die «uns einen heilsa-men Umgang mit unseren Angsten er-möglichen würden, immer schwächerwerden.>>Dem soll «Disney Killer" entgegen-wirken. Das Stück beschreibt denHorror der Isolation, dem die Ge-schwister Presley und Haley Stray(Yves Vaucher und Nicole Sami) aus-geliefert sind. Bruder und Schwesterhaben ausgeklügelte Methoden ent-wickelt, um ihre Angste zu verdrän-gen. Sie erzählen sich Geschichten,nehmen Beruhigungsmittel und essenkiloweise Schokolade.In der Nacht jedoch, in der das Stück

spielt, bricht die böse Aussenwelt indie Kakao-Realität der Geschwisterein: Cosmo Disney (Domenico Peco-raio) und sein Begleiter Mistgabel Ca-valier (Herbert Blaser) tauchen auf.Disney aber ist gefährlich, er ist «einEngel und eine Ausgeburt der Höllezugleich". Was weiter geschieht,wollten die Verantwortlichen nochnicht verraten.

Jedenfalls soll das Stück «Mitgefühlerzeugen)>, die sinnliche Erfahrungdes Zuschauers soll zum «Vehikel fürdie geistige Auseinandersetzung>>werden. Und noch etwas versprachendie Produzenten, einen <<leisen, .zer-

brechlichen Schluss, der dem ganzenStück rückwirkend seinen Sinn gibt».

Samuel HerTog

Page 22: Presse - Herbert Blaser

BaslerZeAZ 4002 Basel

ilr. 251

« Creativ e Lines » produziert Philip Ridleys " Disney - Killer »

Hart e Zerrbilder der Angst

153. Jabreane

Phlllp Bldleys *Dlsney-Klller»ledheaters lm Schönen Haus.

Immer wieder erzählt Presleyseiner Schwester Haley, wie ersich die Welt draussen vorstellt:es sei finstere Nacht, Brändehätten gewütet, alles sei ver-kohlt, und es schneie - ein einzi-ges Trümmerfeld. Diese mon-ströse Aussenwelt ist zwar nurimaginiert, aber sie ist das Pen-dant zur.'realen Innenwelt imdoppelten',Sinne: Drinnen inihrem :"'rheiuntergekommenenZimmer vegetieren die beiden

auf der Bühne dcs Kel-Foto KurtWyss

Geschwister, meiden nach Mög-lichkeit jeden Kontakt zur Aus-senwelt und sind mit ihrem In-nenleben vollauf beschäftigt:Aggressionen und Alpträumeeinerseits, Kompensationendurch Schokolade und Medika-mente andererseits, unterbro-chen durch Kindheitserinrterun-gen - ein einziges Trümmerfeld.Eines Nachts bricht die Aussen-welt in Gestalt von Cosmo Dis-ney, öegleitet von einem bizar-

ren CompagEon, in die Innen-welt ein. ..Disney-Killer» heisstdas Stück des englischen AutonPhilip Ridley, das derzeit auf derBuhrc des Kellertheaters imSchönen Haus am Nadelberg 6zu sehen ist. Ein Stück, das, hartin der Zeichnung, die Psyctrolo.gie durch eine kafkaeske Brillebetrachtet und die Mechanis-men zwischen Aussen- und In-nenwelt zeigt.

Cosmo Disney ist ein äus-serst charmanter, immeranlächelnder Mensch. Ein Aus-bund an herablassender Arro'ganz, aber ein Mann mit Prinzi-pien: «Geld beruhigt und gibtZuversicht», meint der Star ausder Privat-TV-Show, wo er almEkel und zur Gaudi des Publi-kums Insekten verspeist. DieserCosmo Disney fuagI Pres§ solange aus, bis dieser die traumar-tig verschlüsselte Geschichte ei-nes Kindsmissbrauchs durch -Disney erzählt. Langsam wer-den die Konturen der Neurosender Geschwister fassbar. Sie rei-chen in die Kindheit zurück undmanifestieren sich im gestörtenVerhältnis zur Aussenwelt. Undsie, die Neurosen, werden end-gultig wieder präsent, wenn Dis-ney sich erneut an Haley ver-geht. Der Kreis hat sich ge-schlossen.

Ein drastisches Sttick also,dessen Inszenierung man sich et-was präziser wünschen würde.Der Gegensatz der schmuddeli-gen Geschwister und des pfau-enhaft herausgeputzten Disneyist zu pittoresk und verstellt denBlick auf die Mechanismen, diedas Sttick analysiert. Zudem istdas Kafkaeske in der formalenAnlage des Stücks nicht Selb6t-z-uteck, sondern Mittel ztrmZweck: Dadurch werden demZuschauer die Neurosen unmit-telbar einsichtig gemacht.

Georg Schmidt

Wettere Vorstellungen 27. und 28. Okt.sowie 1- bis 5. und 8. bis 12. Nov. um20.30 Uhr.

Page 23: Presse - Herbert Blaser

BaslerZAZ 4002 Basel

Sponsoren für die freie Theaterszene

Iti :i,ilili::!:i.-n'+;:ili:

pdm. Die freie Theaterszene hatin der Schweiz einen sehr schwe-ren. Stand. Gute Ideen undhandwerkliches Können schei-tern nur zu oft an den fehlendenRahmenbedingungen. Die staat-lichen Gelder fliessen spärlich,und die Finanzknappheit in al-len Kantonen hat diesen an sichnicht sehr üppigen Stromnochmals dünner werden lassen.Dazu kommt die mangelndeProfessionalität im ganzen nicht-künstlerischen Umfeld (Produk-tion, Werbung etc.).

Ständig nur darüber zu la-mentieren, dass der Boden ftirdie freie Theaterszene karg ist.bringt niemanden recht weiter.haben sich die beiden Schau-spieler Herbert Blaser und PeterHilton Fliegel, der GraphikerStefan Gutzwiller sowie der

DerVerein «Creative Lines" will der freienTheaterszene in der Region neue Perspektiven eröffnen. Mit Sponsoren-geldern soll vqrsucht werden, eine qualitativ hochstehende und professionelle Produktionsarbeit zu gewährleisten.

..1 .;rä#.';, !iif r.rlqli1*ffir:!,r"i;.:: r.l; i+@- .",';:::: .1...1. . .j.....__ ,l r :

: ,.''r; .ii;r#.q11r.il] ;X;;.;

einer Gruppe von Menschen, dienormalerweise von der Fernseh-und Printwerbung nicht oderkaum erreicht werde. Ferner sol-len den Sponsoren verbilligteBillette angeboten werden, diewiederum imagewirksam an An-gestellte oder Kunden abgege-ben werden können. Dartiberhinaus, ergänzt Herbert Glaser,sei «Creative Lines» auch an di-rekten lristungen interessiert(Hilfe beim Aufbau einer Infra-struktur, Organisation des ga-stronomischen Rahmens vonVeranstaltungen, Unterstützungbei der Erschliessung von ge-meinsamen Zelgruppen etc.).

Die Initianten von <<Crea-tive Lines» haben sich ein sehrhohes Ziel gesteckt: «Theaterauf hohem Niveau zu vernünfti-gen Preisen produzieren.» DiePalette des Angebotes soll dabeimöglichst breit sein. Urauf-führungen sollen neben Klassi-keni stehen, eine Tragödie derAntike solle ebenso ihren Platzhaben wie amerikanische Stückeder Gegenwart. Dabei solt jedesProjekt einem Thema oder ei-nem Autor gewidmet sein. DasKernstück der Produktion solljeweils die Auffiihrung einesStückes sein. Dazu kommt dannein ausftihrliches Rahmenpro-grarnm mit anderen Sparten wieTanz, Musik, Malerei oder [r-sungen. Drei Uraufftihrungenhat das Team von «Creative Li-nesr seit ihrer Gründung vorknapp drei Jahren bereits auf dieBeine gestellt: die Einmannfas-sung der <<Neuen Iriden des jun-gen W.» von Ulrich Plenzdorf,«Petite Mouche, von Felix Bert-schion und «Der Kandidat» vonHerbert Glaser selber, ein Stück,das übrigens der junge BaslerFilmemacher Stephan [-aur ver-filmen will. Ende Oktober stehtbereits die nächste Produktionan: <<Der Disney-Killer» des eng-lischen Autors Phiiip Ridley.

1{r. 2O6 153. Jahrgang

Sprachstudent Primo Mazzonigesagt - und sie haben <<CreativeLines» gegründet. Ziel diesesVereins, erklärt Herbert Blaser,ist es, den freien Theaterproduk-tionen in und um Basel einprofessionelles Profil zu geben.Die zweifellos guten und origi-nellen Ideen der Theaterschaf-fenden in der freien Szene wür-den oft unter mangelhafter Aus-führung aufdem Gebiet der Pro-duktion leiden. Genau an die-sem Punkt will «Creative Lines"einsetzen.

Dass es ganz ohne staatli-che Hilfe nie gehen wird, weissauch Herbert Blaser. Aber auchTheaterproduktionen müssensich den Herausforderungen desfreien Marktes stellen - etwas,was die Sparten Film und Musiklängst erkannt haben. Private

Theater dagegen würden nurnoch dann ohne staatliche Hilfeüberleben, wenn sie sich derAsthetik des Fernsehens anpas-sen oder überh<ihte Eintritts-preise verlangen. «Creative Li-nes» aber versucht, Vorstellun-gen kostendeckend zu verkau-fen. Potentielle Käufer siehtHerbert Glaser - neben den Zu-schauern natürlich - bei Veran-staltern, Firmen und auch Stif-tungen.

Um Sponsoren anwerbenzu können. muss eine attraktiveGegenleistung geboten werden.Der Verkauf von Werbeflächenist da nur ein Teil. Eine Nen-nung in allen Publikationen von«Creative Line" biete einemSponsor die Möglichkeit einerImageverbesserung und er-schliesse zugleich den Zugangzt

Herbert Blaser will freien Theaterproduktionen professionetles Profit geben. Foto Briner

Page 24: Presse - Herbert Blaser

Reviews /Dance

Additional Se6frnenfsOf KeiTakei's'Light'

ByJENNIFER DUNNING

Kei Takei has done it again. OnTuesday niSht at the La Mama Annexthe Japänese minimalist deposited agroup of performers in another of her

., 6arrön landscapes and Providedthem with another of her stark andmystic rituals. Once again she boredat least one viewer nearly to death.And.once again she has created atheater-dance piece of undeniableand unforgettable power, this time in' "The Last Rice Field," a new workthat is Part 27 of her 20-year "Light"' series.

, The torturb starts immediately, as'nine.men and women, seated at thebackof the stage, gradually rise and' begin slow, repetitive journeys along-white

strips stretched back to front' . on the black stage floor. The mainchoreographic principle seems tÖ beone step forward, two steps back, butas the momentum builds, along with

' Yukio Tsuji's simple, powerful score,there are some scYthing cuts to

. . nearby strips.' Miss Takei remains seateC mid-fiel4 kneading the air before her, for

. much of the journey. There is an ar-' resting duet of sorts for Carmen Beu-chat and Leonärd Cruz, full of hYP-notic swings of their bodies, whichare tethered in place in martial-artsstances. But just as one begins tothink that "The Last Rice Field" isprobably more of a high for the danc-ärs than the audience, Miss Takei de-tivers a typical wham'to the gut.

The performers have begun tomove backward. Gradually they rolloff the stage leaving Laz Brezer lyingalone in a suddenlY empty universe,his body flailing from time to time as

, he facds a world in which even thefield is disaPPearing.

Miss Takei's sure sense of theater, is evident in the fact that "One

Museum Toy ExhibitThe Museum of the City of New

York, at Fifth Avenue and l03dStreet, is exhibiting "Family Treas-. ures: Toys and Their Tales" throughApril 1990. Reflecting the social his-

Woman's Death," a recent solo that isPart 26 of "Light," follows the largerpiece immediately. Miss Takei backsilowly onto the stage, dressed in ayellow robe of piadded sections thatresembles both a short kimono and afabric overcoat. Dead leaves fallfrom her hands. At stage center, shegradually opens each padded unit andmore leaves spill out'

The metaphor is not a terriblY Pro-found one. There are dull sPots, asthere were in the opening piece. Butthe humiliation and horror of the tolltaken by disease and age are §um-'moned vividly. The universe seems tohave shriveled into one woman's soul.

Tetsu Maeda created the strongand imaginative set lor "The LastR.ice Field," the cast of which also in-cluded Cynthia Berkshire, Linda.Cer-nigtia, John Dixon, Elizabeth Rolland,Sarah Suatoni. and Nina WinthroP.The program will be rePeatedthrough Sunday at the Annex, 66 EastFourth Street.

Swiss Institute BillBelies Stereotypes

\r: tory oJ New York, the toys include ex-'1 'rpensiv€ European imports, modest, I domestii inventions of the lgth and\ early 20th centuries, and dolls com-1 memorating such events of local im-i portance_as th-e S_eventh Regiment. I portance as the Seventh Regiment

, i Armory Fair of 1879. Museum hours'1 are. l0 A.M. to 5 P.M. Tuesdays, 1 through Saturdays and I to 5 P.M. ön.. \ Sundavs and holidavs. Sussested; Sundays and holidays. Suggested\ donqtion is $3; $1.50 for the elderlyi and Students and $l for children. In-

The program of dance presented b1

the Swiss Institute on Thursday nighwould have surprised anyone whtthinks of the Swiss as a relatively sedate lot. To start, there was a bit oagreeably zany fun called "Swiss Export," choreograPhed bY EltSchafer-Schafroth. And there followed a knockabout Afro-SwissAmerican ritual called "Lines,'choreographed by Estelle Eichenberger..

Miss. Eichenberger has set he:dance to percussion music and chantrcomposed and performed by Tiye Giraud, Pamela Patrick and CoopetMoore, who wind through the stylislroughhousing. Moving in and <iut olines and communal circles, the dancärs build to an exPlosivelY highenergy finish, their bodies painte(with brilliant color and Patterntcreated by Erik Schurink's slide projections. There are also glints of sensuality and fear in the dance.

'a

The piece was Performed bY MislEichenberger and l-isa HoffmanWendy Joseph, Beth Klarreich, Am1.P'var, Nefretete Rasheed, Shirlel

-.t

By JENNIFER DUNNINGVincent and Maya Winter. Miss Rasheed also created and performe<some of the chants.

In "Swiss Export," a young dancelis reminded of a national Swiss distas she moves through a ballet exer

,cise called a fondu. Nostalgic for hethome country, she talks of how th(dish is made, and trvo dancers brea!away to play the roles of wine an<cheese. Soon all are dancing a kind o:balleto-maypole dance, entwined irGruyöre-colored strips ol stretch material that finally knit into what th(program notes solemnty describe ar"a treacherous spider's web.".o

The dance is slight and not terribl5,sophisticated, but the sweetness of itlhumor makes up for that. J[gberlBlaser stands out for his understatecfiilfr-oi?§ the lone-rn ale in-iEe-CIä§riEdffii6biinÄ on the ribti,ön§leatl§t-i--dßä§tri. Tht-öast-wäs cömpEret-6§-§Säfrne Braun, Gabriela Luthi, AnkrMenzel, Miss Schafer-Schafroth, Barbara Schönewolf and Ursula Scher.rer, with Regan Ryzuk playing thtpiano.'The music was composed b1Mr. Ryzuk, Andreas Vollenweidetand Franz Hohler.

The program was par!. of the institute's commendable yearly series oidance and performance by Swiss artists.

Kei Takei

I r;ä;ti;;;3;:im;:

Page 25: Presse - Herbert Blaser

keit uid Demütigung,i l

.rr-,r0, B. Hächler)

Die Theaterfalle spielte in Dübendorf «Wer hat Angst vor Virginia Woölf?»

Abgrund menschlicher Beziehu,ngenJeffi, endlich geht das Licht aus.Die vor weni-gen Minuten noch Edward Albees *wer hat Angst vordurch Zuschaier belegten Polstqr- Virginia Woolf» will auf widerlichemöbet sind für ihren Zweck herge- Art faszinieren. Vulgär die Spracherichtet. Auf dem Boden verstr-eut der Martha, nuttenhaft und berech-

tiegeri Bücher. Taschenbücher, Kri- nend, so schei.nt es, ihr Benehmen.mis. Fein säubertich geordnet die Doch es gibt kein Gut u.nd Böse inBar. - diesem S.tÜckv nur Verbitterung

Zwei Gestalten betreten den und rragik' :i

Raum. Ein Mann und eine Frau. Sie Bemerkenswert'ilie Leistung dersind die Hauptpersonen, das sPÜrt sehr iunsen' Schauspielerlnnenman von der ersten Sekunde weg. r7rnoi Bäsoti (Ntartha), StephanMartha. George. Sie scheinen mü- Dietiker ßeorg4, Claudia Nesside,einwenig betrunken,erschöpft . Puai):uad Herlwrt Blaser (Nick).von der Party, die noch nicht zu Bemerkenswert.aberguchdieKon-Ende ist, ,Doeh. .diesef erste,Ein: , .ientration,-mrf {pr.-das- Publih)n.druck täuscht. Wenn er auch nicht die Aufiülüg tfriWeüolgt, mitein-fatsch ist, so vermag er vorerst bezooen.'ist, ]ohne dass es direk

den abzulenken.Dann kommt der B;esuch.'Das Ehe- Und während dieTheaterfalle nachpaar, vor welchem die Abgründe: zwei Stunden eilixt ihren Applaus'einer

Beziehung aufgetan werden. entgegennimmt;'-'steht den Zu'lm Gespräch

- verschwinden die schauern der grösste Teil der Den'Grenzen von Phantasie und Wirk-. karbeit'noch bevor. Denn nachzu'tichkeit, Ausradiert von Streit, Bos' denken, Über '«Virginia Woolf» zuhaftigkeit, Demütigung, van ver' diskutieren, auch'wenn sich keinezy,eilfettem, geisti§ brillantem Zy- einfache und klare Aussag.e defi-nismus und Racisucht. Von der nieren IässL ist die grosse Heraus'SuchtnachAlkohot.UndderSucht forderung, Sonsf hat sich daswehzutun. Zu verletzen. lJnd unab' StÜck nicht gelohat. Wer hat Angstwendbar kommt es zum psYchi- vorVirginiaWoolf?schen und physischen Eklat. Bruno Hächler

Nur träge füllt sich an diesem Frei-tagabend das Lindenhaus. Das Pu-blikum scheint mir jung, mehrheitlich alternativ und doch durch.mischt. Erstaunlicherweise? Viel-leicht. Der Schauplatz de§ Stücke§,die Villa eines Geschichtsprofes-sors und seiner Frau, liegt ieden-falls kcnträr. Krawalte ist PflichtUnd Schminke. Und harte Drinks.Doch davon später. Denn nach im-mer füllt sich der Raum nui trägeund ich ,versuche. es mir-auf derschmalen Bank beguem zu ma-chen'

*** --" "i.,Ap6ro stand auf der Einladung.Das Salzgebäck steht bereit wieder Orangen-Jus und die Bowle.Seruierpersonal sind die Schau'spieler,'die Re§isseurin und derBühnenbildner. Die AtmosPhäreist familiär, denke ich, wie schonso oft an diesem Ort. Aber EndeMärz soll endgÜltig Schluss sein.Darum die Vorverlegung der Pr*miere, die lntensivstarbeit der Mit'gliedar derTheaterfalle, die sich imlefren Herbst zusammengetan ha'ben, um «Virginia Woolf» zu erlkämpfen. Ende März sol/ Schlusssern. Sclrluss mitdem Lindenhaus.