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Stiftung Oper in Berlin/Komische Oper Berlin Dr. Andrea C. Röber Behrenstraße 55–57, 10117 Berlin Pressesprecherin Telefon +49 (0)30 202 60 370 [email protected] Fax +49 (0)30 20260 366 www.komische-oper-berlin.de Pressemitteilung | 16.3.2017 | acr | aktualisiert: Juli 2017 Die Spielzeit 2017/18: 70 Jahre Komische Oper Berlin – 70 Jahre Zukunft Musiktheater 10 Premieren zum runden Geburtstag, darunter 2 Wiederbegegnungen mit Titeln legendärer Felsenstein-Produktionen, 2 Uraufführungen und 4 Musiktheater-Meilensteine des 20. Jahrhunderts Vor 70 Jahren gründete Walter Felsenstein die Komische Oper als einen Ort, an dem sich Musiktheaterschaffende nicht einfach auf die reiche Operntradition verlassen, sondern sie hinsichtlich ihrer Aktualität und Zukunftsfähigkeit immer wieder aufs Neue befragen. Auch in der Jubiläums-Spielzeit 2017/18 setzen Intendant und Chefregisseur Barrie Kosky und die Geschäftsführende Direktorin Susanne Moser mit ihrem Team diesen Anspruch wieder in einem vielfältigen Programm um – mit besonderen Akzenten zum 70. Geburtstag. Von Barockoper über Operette und Musical sowie musikalische Meilensteine der Opernliteratur des 20. Jahrhunderts bis hin zur Kinderopern-Uraufführung, mit Werken von Georg Friedrich Händel bis Philip Glass, von Jacques Offenbach bis Jerry Bock, von Claude Debussy bis Dmitri Schostakowitsch, inszeniert von herausragenden Regisseuren unserer Zeit ebenso wie von Regie-Newcomern. Premieren Der 70. Geburtstag wird nicht nur mit einer großen Geburtstagstorte am 3. Dezember, sondern auch mit zwei Jubiläumsproduktionen gefeiert: Zwei Werke, die in legendären Felsenstein-Inszenierungen Erfolge feierten, kehren als Neuproduktionen zurück. Barrie Kosky inszeniert Jerry Bocks Musical Anatevka mit Max Hopp (im Wechsel mit Markus John) und Dagmar Manzel in den Hauptrollen und der Theaterzauberer Stefan Herheim präsentiert Jacques Offenbachs Operette Blaubart in einer deutsch-französischen Neufassung. Insgesamt neun szenische Premieren und eine konzertante stehen auf dem Spielplan, darunter mit Pelléas et Mélisande und Die Nase (beides inszeniert von Barrie Kosky), Die Gezeichneten (inszeniert von Calixto Bieito) und Philip Glass’ Satyagraha (inszeniert von Sidi Larbi Cherkaoui) eine Serie von vier einzigartigen und herausragenden Werken des 20. Jahrhunderts. Zudem wird es zwei Uraufführungen geben: Die Bremer Stadtmusikanten, eine neue deutsch-türkische Kinderoper, und eine Produktion mit Mezzo-Star Anne Sofie von Otter, dem

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Stiftung Oper in Berlin/Komische Oper Berlin Dr. Andrea C. Röber Behrenstraße 55–57, 10117 Berlin Pressesprecherin Telefon +49 (0)30 202 60 370 [email protected] Fax +49 (0)30 20260 366 www.komische-oper-berlin.de

Pressemitteilung | 16.3.2017 | acr | aktualisiert: Juli 2017

Die Spielzeit 2017/18: 70 Jahre Komische Oper Berlin – 70 Jahre Zukunft Musiktheater 10 Premieren zum runden Geburtstag, darunter 2 Wiederbegegnungen mit Titeln legendärer Felsenstein-Produktionen, 2 Uraufführungen und 4 Musiktheater-Meilensteine des 20. Jahrhunderts

Vor 70 Jahren gründete Walter Felsenstein die Komische Oper als einen Ort, an dem sich Musiktheaterschaffende nicht einfach auf die reiche Operntradition verlassen, sondern sie hinsichtlich ihrer Aktualität und Zukunftsfähigkeit immer wieder aufs Neue befragen. Auch in der Jubiläums-Spielzeit 2017/18 setzen Intendant und Chefregisseur Barrie Kosky und die Geschäftsführende Direktorin Susanne Moser mit ihrem Team diesen Anspruch wieder in einem vielfältigen Programm um – mit besonderen Akzenten zum 70. Geburtstag. Von Barockoper über Operette und Musical sowie musikalische Meilensteine der Opernliteratur des 20. Jahrhunderts bis hin zur Kinderopern-Uraufführung, mit Werken von Georg Friedrich Händel bis Philip Glass, von Jacques Offenbach bis Jerry Bock, von Claude Debussy bis Dmitri Schostakowitsch, inszeniert von herausragenden Regisseuren unserer Zeit ebenso wie von Regie-Newcomern.

Premieren

Der 70. Geburtstag wird nicht nur mit einer großen Geburtstagstorte am 3. Dezember, sondern auch mit zwei Jubiläumsproduktionen gefeiert: Zwei Werke, die in legendären Felsenstein-Inszenierungen Erfolge feierten, kehren als Neuproduktionen zurück. Barrie Kosky inszeniert Jerry Bocks Musical Anatevka

mit Max Hopp (im Wechsel mit Markus John) und Dagmar Manzel in den Hauptrollen und der Theaterzauberer Stefan Herheim präsentiert Jacques Offenbachs Operette Blaubart in einer deutsch-französischen Neufassung. Insgesamt neun szenische Premieren und eine konzertante stehen auf dem Spielplan, darunter mit Pelléas et Mélisande und Die Nase (beides inszeniert von Barrie Kosky), Die Gezeichneten (inszeniert von Calixto Bieito) und Philip Glass’

Satyagraha (inszeniert von Sidi Larbi Cherkaoui) eine Serie von vier einzigartigen und herausragenden Werken des 20. Jahrhunderts. Zudem wird es zwei Uraufführungen geben: Die Bremer Stadtmusikanten, eine neue deutsch-türkische Kinderoper, und eine Produktion mit Mezzo-Star Anne Sofie von Otter, dem

Stiftung Oper in Berlin/Komische Oper Berlin Dr. Andrea C. Röber Behrenstraße 55–57, 10117 Berlin Pressesprecherin Telefon +49 (0)30 202 60 370 [email protected] Fax +49 (0)30 20260 366 www.komische-oper-berlin.de

Schauspieler Wolfram Koch und Liedern der 1920er und 30er Jahre. Märchen im

Grand-Hotel (mit Max Hopp unter der Musikalischen Leitung von Adam Benzwi) eröffnet einen fünfteiligen Zyklus konzertanter Operetten von Paul Abraham –

und schärft das Profil im Bereich Musiktheater der 1920er und 30er Jahre weiter. Mit Händels Semele wird die Serie von Barockopern fortgesetzt und im November gibt es eine Neuauflage des erfolgreichen Stummfilmfestivals Kino Varieté.

Repertoire und Konzerte

Nach längerer Pause gibt es ein Wiedersehen mit Calixto Bieitos Inszenierung von Die Entführung aus dem Serail und Stefan Herheims Xerxes. Im Repertoire sind u. a. die Erfolgsproduktionen Die Perlen der Cleopatra, Il barbiere di Siviglia

und Petruschka/L’Enfant et les Sortilèges aus der laufenden Spielzeit zu erleben sowie Jewgeni Onegin, Die schöne Helena und natürlich die weltweit gefeierte Zauberflöte. In einer Spielzeit 2017/18 begrüßt das Haus zwei profilierte Kapellmeister: Ivo Hentschel und Jordan de Souza.

Bei den Sinfoniekonzerten freut sich das Orchester der Komischen Oper Berlin auf Solist*innen und Dirigenten wie Fazıl Say, Mischa Maisky, Daniel

Hope, Nicola Benedetti, Christoph Eschenbach, Kristjan Järvi sowie Katia

und Marielle Labèque.

Projekte »Jung« und »Selam Opera!«

Auch über die deutsch-türkische Kinderopern-Uraufführung hinaus setzen »Komische Oper Jung« und das interkulturelle Projekt »Selam Opera!« ihre erfolgreiche Arbeit fort und bereichern die bestehenden Projekt-Teile u. a. durch den »Berliner Sing Along« und die »Pop-up-Opera«. Jährlich kommen rund 40.000 Kinder und Jugendliche aus Berlin und Brandenburg und aus allen Communities in die Vorstellungen der Komischen Oper Berlin. Der Anteil erwachsener Besucher*innen nicht-deutscher Herkunft liegt bei nahezu 10 %.

Vorverkaufsbeginn und Streamings

Der allgemeine Vorverkauf für die Spielzeit 2017/18 beginnt am 31. März

2017 um 11 Uhr. Auch in der neuen Spielzeit streamt das Haus wieder drei Premieren live und kostenlos im Internet (Pelléas et Mélisande am 15.10.2017, Die Gezeichneten am 21.1.2018 und Blaubart am 17.3.2018). Mehr als 185.000 Menschen konnten bisher mit den Streamings der letzten und der laufenden Spielzeit erreicht werden.

Stiftung Oper in Berlin/Komische Oper Berlin Dr. Andrea C. Röber Behrenstraße 55–57, 10117 Berlin Pressesprecherin Telefon +49 (0)30 202 60 370 [email protected] Fax +49 (0)30 20260 366 www.komische-oper-berlin.de

Die Spielzeit 2017/18

Übersicht ........................................................................................................................1

Premieren ..........................................................................................................1

Festivals .............................................................................................................7

Repertoire, Wiederaufnahmen, Konzerte......................................................8

Gastspiele, Livestreamings ............................................................................. 9

»70 Jahre Zukunft Musiktheater« – Übersicht ..........................................10

Zahlen und Daten ........................................................................................................11

Wichtige Pressetermine April 2016 bis Juli 2017 .................................................... 14

Komische Oper Jung! ................................................................................................. 18

Selam Opera! ............................................................................................................... 22

Freunde und Förderer ............................................................................................... 24

Barrie Kosky, Intendant und Chefregisseur ............................................................ 26

Susanne Moser, Geschäftsführende Direktorin ...................................................... 29

Ivo Hentschel und Jordan de Souza, Kapellmeister ................................................ 30

Und warum »komisch«? .............................................................................................. 34

Stand: Juli 2017 / Änderungen vorbehalten! 1 | 34

Spielzeit 2017/18

Premieren, Festivals, Wiederaufnahmen, Konzerte, Gastspiele, Livestreamings

Premieren

Die Bremer Stadtmusikanten (Bremen Mızıkacıları) – Uraufführung Kinderoper in zwei Akten [2017] von Attila Kadri Şendil (ab 6 Jahren) Kinderoper in deutscher und türkischer Sprache Auftragswerk der Komischen Oper Berlin Musikalische Leitung: Ivo Hentschel Inszenierung: Tobias Ribitzki Uraufführung: 24. September 2017

Die berühmte Fabel der Brüder Grimm über vier Vertriebene, die ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen und erfahren, um wieviel stärker man als Gruppe ist. Schöpfer der neuen deutsch-türkischen Kinderoper, in der die Zweisprachigkeit als selbstverständlicher Bestandteil unseres Lebensalltags erscheint, ist der türkische Komponist Attila Kadri Şendil.

Der aus İzmir stammende Komponist Attila Kadri Şendil hat in İstanbul, Paris und Memphis/USA Klarinette und Komposition studiert und lehrt heute an der Akdeniz Üniversitesi in Antalya. Obwohl auf orientalischen Tonsystemen fußend, klingt seine stilistisch sehr weit gefasste Musik auch dem westeuropäischen Hörer überaus vertraut. Während türkische Instrumente wie Zurna, Bağlama, Ud und Kanun das Orchester um neue Klangfarben bereichern, fließen in Şendils Vertonung des (auch in der Türkei bekannten) Grimmschen Märchens Einflüsse aus ganz unterschiedlichen musikalischen Quellen ein.

Pelléas et Mélisande Drame lyrique in fünf Akten [1902] von Claude Debussy Koproduktion mit dem Nationaltheater Mannheim Musikalische Leitung: Jordan de Souza Inszenierung: Barrie Kosky Premiere: 15. Oktober 2017

Mit seinem tief berührenden Jewgeni Onegin riss Barrie Kosky Publikum und Presse zu Begeisterungsstürmen hin – nun blickt er abermals in die ahnungsvollen

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Abgründe der menschlichen Seele und nimmt sich eines der symbolistischen Meisterwerke des Fin de Siècle an. Nadja Mchantaf, die als Cendrillon, Tatjana und Rusalka die Herzen im Sturm eroberte, ist als Mélisande an der Seite von Publikumsliebling Dominik Köninger zu erleben.

Die vieldeutigen Schwingungen der Vorlage von Maurice Maeterlinck fing Claude Debussy als musikalisches Kammerspiel im Stil des Impressionismus auf kongeniale Weise ein. In der Inszenierung von Barrie Kosky entsteht das Psychogramm einer dahinsiechenden spätbürgerlichen Gesellschaft, die einer aus dem Gleichgewicht geratenen Welt nicht mehr entgegenzusetzen hat als den Trost einer feinziselierten Melancholie. Die musikalische Leitung übernimmt der Kanadier Jordan de Souza, der neue Kapellmeister der Komischen Oper Berlin und mit noch nicht einmal 30 Jahren ein Shooting-Star der internationalen Dirigentenszene.

Satyagraha Oper in drei Akten [1980] von Philip Glass | Oper in Sanskrit Koproduktion mit dem Theater Basel und der Opera Vlaanderen Musikalische Leitung: Jonathan Stockhammer Inszenierung und Choreographie: Sidi Larbi Cherkaoui Premiere: 27. Oktober 2017

Längst ist er ein Klassiker der Avantgarde: der 1937 geborene amerikanische Kom-ponist Philip Glass. Sein 1980 in Rotterdam uraufgeführtes Musiktheater Satyagraha ist vieles: Ideentheater, Anti-Oper, crossmediales Geschichtskunstwerk, politisches Statement und auch der Versuch, spirituelle Innerlichkeit und moderne Aufklärung im künstlerischen Ritus zu vereinen. Mahatma Gandhis Jugendjahre, sein Studium zentraler hinduistischer Schriften wie der Bhagavad-Gītā, die darin geschilderten Orte, Kämpfe und Entwicklungen werden von Glass mit den gesellschaftlichen Auseinandersetzungen des 20. Jahrhunderts zu einer meditativ-minimalistischen Musiktheater-Reflexion im Namen von Frieden und politischer wie spiritueller Versöhnung vereint.

Mit Sidi Larbi Cherkaoui setzt sich ein künstlerischer Grenzgänger par excellence mit Glass’ Oper – wohl eines der verrätseltsten Werke des 20. Jahrhunderts – ausein-ander. »Seine Arbeit ist extrem mehrschichtig, mitunter verstörend und höchst theatral«, schwärmte die New York Times über den flämisch-marokkanischen Choreo-graphen, der mit der von ihm gegründeten Eastman Company längst zu den Stars der internationalen Tanzszene zählt. »Aufführungen, die jeden neuen Trend des zeitgenössischen Tanztheaters aufzunehmen und wieder auszuspucken scheinen.«

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ANATEVKA

Basierend auf den Geschichten von Sholem Aleichem | Mit ausdrücklicher Genehmigung von Arnold Perl Buch von JOSEPH STEIN | Musik von JERRY BOCK | Gesangstexte von SHELDON HARNICK Deutsch von Rolf Merz und Gerhard Hagen Produziert für die Bühne in New York von Harold Prince Original-Bühnenproduktion in New York inszeniert und choreografiert von Jerome Robbins Musikalische Leitung: Koen Schoots Inszenierung: Barrie Kosky Premiere: 3. Dezember 2017

Max Hopp (im Wechsel mit Markus John) als Milchmann Tevje und Dagmar Manzel als dessen resolute Ehefrau Golde in dem Stück, das in der Inszenierung Der Fiedler

auf dem Dach von Walter Felsenstein mit über 500 Aufführungen in die Annalen des Hauses an der Behrenstraße eingegangen ist. Nach seiner triumphalen West Side Story bringt Barrie Kosky nun erstmals seit 1988 eines der erfolgreichsten Musicals der Welt zurück auf die Bühne der Komischen Oper Berlin.

Das Buch zu Anatevka, im englischen Original Fiddler on the Roof, verfasste Joseph Stein nach Motiven aus den berühmten jiddischen Erzählungen von Sholem Aleichem, die zwischen 1894 und 1916 unter dem Titel Tewje, der Milchmann entstanden. Jerry Bock schuf – mit über 3.000 Aufführungen allein am Broadway – eines der erfolgreichsten, aber auch tragischsten Meisterwerke des Genres. Anatevka

schildert Humor und Leid herzergreifender Figuren zwischen Überlebensfreude und Katastrophe in der wahrscheinlich lebensbejahendsten Liebesverwicklungsheiratstragikomödie des 20. Jahrhunderts.

Märchen im Grand-Hotel – Operette konzertant Lustspieloperette in zwei Akten mit einem Vor- und Nachspiel [1934] von Paul Abraham Musikalische Leitung: Adam Benzwi Premiere: 17. Dezember 2017

Nach fünf Emmerich Kálmán gewidmeten Jahren sorgt nun ein anderer jüdisch-ungarischer Meister für die alljährliche Operetten-Überraschung zu Weihnachten: Paul Abraham, Komponist der Jazz-Operette Ball im Savoy. Den nötigen Schmiss im Orchestergraben garantiert Abraham-Spezialist Adam Benzwi. Als Kellner Albert führt Multitalent Max Hopp durch den Abend.

Wie bei seinem Ball im Savoy bietet Abrahams brillant orchestrierte Partitur von Märchen im Grand-Hotel einen bunten Mix aus Walzer, Tango, Jazz und ungarischem Kolorit. Die 1934 in Wien uraufgeführte Operette ist eine vergnügliche Mischung aus

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Hollywood, Hochadel und Hotelambiente und spielt lustvoll mit den Klischees des Genres.

Die Gezeichneten Oper in drei Akten [1918] von Franz Schreker Musikalische Leitung: Stefan Soltesz Inszenierung: Calixto Bieito Premiere: 21. Januar 2018

In weit gespannten Melodiebögen und experimentellen harmonischen Ent-wicklungen bis an den Rand der Tonalität gestaltet Franz Schreker in seinem 1918 uraufgeführten Werk schillernde Seelenporträts. Inspiriert durch Symbolismus und Psychoanalyse entfaltet der zu Lebzeiten meistgespielte, ab 1933 dann als »entartet« diffamierte Komponist ein Musiktheater musikalischer wie dramatischer Grenzüberschreitung. Seine Figuren sind buchstäblich voneinander Gezeichnete. In der Regie von Calixto Bieito, dem Großmeister der Ausdeutung menschlicher Seelenqualen, und unter der musikalischen Leitung des international erfolgreichen Dirigenten Stefan Soltesz verlieren sich die Protagonisten auf der Suche nach Erlösung durch Liebe und Schönheit in den Abgründen politischer Machtspiele, erotischer Exzesse und ungeheuerlichen Verrats.

Für Franz Schrekers spätromantisch-psychologisches Meisterwerk kehren die international gefeierte Sopranistin Ausrine Stundyte, der renommierte britische Tenor Peter Hoare und das einstige Ensemblemitglied Michael Nagy, mittlerweile an allen großen Opernhäusern zuhause, zurück auf die Bühne der Komischen Oper Berlin.

Blaubart Opéra bouffe in drei Akten [1866] von Jacques Offenbach Textfassung von Stefan Herheim und Alexander Meier-Dörzenbach Operette hauptsächlich in deutscher Sprache Musikalische Leitung: Clemens Flick Inszenierung: Stefan Herheim Premiere: 17. März 2018

Über 50 Jahre nach der legendären Inszenierung von Walter Felsenstein und pünktlich zum Jubiläumsjahr legt der norwegische Theaterzauberer Stefan Herheim, der zuletzt mit seinem verrückt-opulenten Xerxes das Berliner Publikum begeisterte, seine Version der vielleicht kämpferischsten Operette Offenbachs vor. Mit Wolfgang

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Ablinger-Sperrhacke in der Titelpartie gibt einer der wandlungsfähigsten Charaktertenöre unserer Tage sein Debüt am Haus.

Der Barbe-bleue (Blaubart) des Märchens kann etymologisch auf den altfranzösischen Barbeu (Werwolf) bezogen werden, der sich wiederum als pelztragendes Schaf entpuppen mag. Genau in diesem Wechselspiel zwischen Grauen und Komik wurzelt der Blaubart-Erfolg im dekadenten Paris in der Dämmerung der zweiten Kaiserzeit. Man lacht über die eigene Unzulänglichkeit, als hätte man schon Karl Kraus’ Diktum verinnerlicht: »Liebe und Kunst umarmen nicht, was schön ist, sondern was eben dadurch schön wird.«

Ich wollt’, ich wär’ ein Huhn! – Uraufführung Ein Berlin-Abend Musik von Kurt Weill, Paul Dessau, Peter Kreuder, Theo Mackeben u. a. Musikalische Leitung: Adam Benzwi Inszenierung: Barrie Kosky Uraufführung: 30. April 2018

»Ich wollt’, ich wär’ ein Huhn«, »Ich steh’ im Regen …«, »Nur nicht aus Liebe weinen« – zeitlose Melodien auf absurd-skurrile und sachlich-romantische Texte sind das Markenzeichen der Berliner Schlager der 1920er und 30er Jahre. Kurt Weill, Paul Dessau, Hanns Eisler, Friedrich Hollaender, Peter Kreuder, Theo Mackeben, Michael Jary lauten die Namen ihrer Verfasser, deren Schicksal unterschiedlicher nicht hätte sein können: Während die einen aufgrund ihrer Abstammung oder Überzeugung verfolgt wurden, arrangierten sich andere mit dem faschistischen Regime. Ihre musikalischen Wurzeln aber haben sie alle im legendär­libertären Berlin. Ein Abend der Gegensätze und Widersprüche, die sich unauflösbar und ungeglättet ins Gesicht lachen.

Die schwedische Mezzosopranistin Anne Sofie von Otter singt an allen bedeutenden Opern- und Konzerthäusern der Welt. Kleinkariertes Genre-Denken ist ihr fremd, was zu spektakulären Projekten mit Pop-Ikonen wie Elvis Costello und Benny Andersson (ABBA) führte. Nach dem Gastspiel mit ihrem Chanson-Programm Douce

France (Grammy Award 2015) steht sie zum zweiten Mal auf der Bühne der Komischen Oper Berlin – erstmals in der Regie von Barrie Kosky und gemeinsam mit Wolfram Koch, der spätestens als Frankfurter Tatort-Kommissar Kultstatus erlangte. Sein Herz aber schlägt für die Bühne, die ihn mit stilbildenden Regisseuren wie Dimiter Gotscheff und Herbert Fritsch zusammenführte.

Stand: Juli 2017 / Änderungen vorbehalten! 6 | 34

Semele Musikalisches Drama in drei Akten [1744] von Georg Friedrich Händel Barockoper in englischer Sprache Musikalische Leitung: Konrad Junghänel Inszenierung: Laura Scozzi Premiere: 12. Mai 2018

Trotz oratorientypischer prächtiger Chöre und expressiver Arien, die nicht dem starren Schema der Opera seria zu folgen brauchten, rümpften Händels Zeitgenossen bei der Uraufführung 1744 zunächst die Nase über den für ein Oratorium als ganz und gar unpassend empfundenen saftig-erotischen und durchaus auch komischen Stoff. Das änderte sich allerdings bald. Heute zählt Semele weltweit zu den beliebtesten Werken aus der Feder Georg Friedrich Händels. Barock-Spezialist Konrad Junghänel und die italienische Regisseurin und Choreographin Laura Scozzi, die mit diesem dramatischen Oratorium ihr Debüt in Berlin gibt, entdecken im Ovidschen Mythos den weiblichen Willen zur Macht. Faust-Preis-Gewinnerin Nicole Chevalier, die zuletzt mit ihren sensationellen Auftritten in Les

Contes d’Hoffmann und Die schöne Helena die Köpfe der Männer- und Damenwelt verdrehte, betört nun als Titelheldin Semele den Göttervater selbst. Als Jupiter in voller darstellerischer und sängerischer Pracht glänzt Barock-Crack Allan Clayton, der als tragischer Held in Barrie Koskys Inszenierung Castor et Pollux bereits Erfahrungen mit der antiken Götterwelt sammeln konnte.

Die Nase Oper in drei Akten von Dmitri D. Schostakowitsch nach der gleichnamigen Erzählung von Nikolai W. Gogol [1930] Koproduktion mit The Royal Opera House Covent Garden, der Opera Australia und dem Teatro Real, Madrid Oper in deutscher Sprache | Deutsche Textfassung von Ulrich Lenz Musikalische Leitung: Gabriel Feltz Inszenierung: Barrie Kosky Premiere: 16. Juni 2018

Als Don Giovanni gibt er den exaltierten bösen Clown, als jugendlicher Onegin verspielt er sein Liebesglück – nun zeigt Ensemblemitglied Günter Papendell eine weitere Facette seines Könnens: als eitler, nasenloser Kollegienassessor Kowaljow in Dmitri Schostakowitschs eigenwilliger Vertonung der grotesk-absurden Erzählung von Nikolai Gogol. Barrie Koskys umjubelte Debüt-Inszenierung am Royal Opera House Covent Garden ist nach einer Zwischenstation in Sydney nun auch in Berlin zu erleben. Steppende Nasen, fahrende Rikscha-Tische, knallbunte Kostüme

Stand: Juli 2017 / Änderungen vorbehalten! 7 | 34

zwischen Folklore und Historismus in einem kühlen, trotz seiner Größe klaustrophobisch wirkenden Raum – Barrie Kosky inszeniert die surrealistische Geschichte um die Verlustängste und die Paranoia eines kleingeistigen Emporkömmlings als revueartiges Kaleidoskop der Eitelkeiten, eine verstörende Mischung aus Wozzeck und Alice im Wunderland.

Festivals

Stummfilmfestival – Kino Varieté 11.–12. Nov 2017 Nach dem überwältigenden Erfolg in der Spielzeit 2015/16 gehen die Komische Oper Berlin und ZDF/arte mit dem Stummfilmfestival Kino Varieté in die nächste Runde. An zwei Abenden wird der Stummfilm so präsentiert, wie er das große Publikum zu Beginn des 20. Jahrhunderts in die Kinos zog: als wilder, revueartiger Mix aus Wochenschauen, kurzen Reisedokumentationen, Werbe- und Kulturfilmen, live dargebotenen Tanz-, Gesangs- und Musikeinlagen und einem ca. 70-minütigen Hauptfilm. Im Zentrum stehen der Silhouetten-Animationsfilm Die Abenteuer des

Prinzen Achmed von Lotte Reininger (11.11.) und der 1929 uraufgeführte ukrainische Revolutionsfilm Arsenal (12.11.). Die beiden Abende orientieren sich in ihrer Gesamtdramaturgie an den heute mitunter kurios wirkenden Abfolgen der damaligen Kino-Revuen und versetzen sie zugleich durch neukomponierte Filmmusiken und Liveauftritte von Künstler*innen der Komischen Oper Berlin ins Heute. Abgerundet wird der erste Abend durch eine Party im Foyer. Am Nachmittag des 12. Novembers findet im Foyer ein Symposium zur Russischen Revolution in Kooperation mit dem Deutschen Historischen Museum statt.

Komische Oper Festival 10.–15. Juli 2018 Am Ende der Saison lädt die Komische Oper Berlin zu einer Woche Festival und lässt die Neuproduktionen der Spielzeit an sechs aufeinanderfolgenden Tagen noch einmal Revue passieren: Semele, Die Gezeichneten, Pelléas et Mélisande, Blaubart, Die Nase

und Anatevka. An jedem Abend erwartet die Gäste ein musikalisches und kulinarisches Rahmenprogramm sowie ein Einführungsvortrag vor und eine spannende Diskussion mit Beteiligten der Produktion nach der Vorstellung. In den Einführungen liefern die Dramaturg*innen Hintergrundinformationen, stimmen auf die Inszenierungen ein und stellen darüber hinaus das jeweilige Werk in einen größeren Zusammenhang.

Stand: Juli 2017 / Änderungen vorbehalten! 8 | 34

Wiederaufnahmen und Repertoire

In der Spielzeit 2017/18 kehrt nach längerer Pause Calixto Bieitos Inszenierung von Mozarts Die Entführung aus dem Serail zurück. Nach kurzer Pause wieder auf dem Spielplan stehen Die schöne Helena (Insz.: Barrie Kosky) und Xerxes (Insz.: Stefan Herheim). Wie auch in der laufenden Spielzeit stehen Die Perlen der Cleopatra, Il

barbiere di Siviglia, Petruschka/L’Enfant et les Sortilèges, Die Zauberflöte, Jewgeni Onegin,

Schneewittchen und die 77 Zwerge, Don Giovanni, My Fair Lady und Eine Frau, die weiß,

was sie will! auf dem Spielplan. Mit Ausnahme von Jewgeni Onegin, Il barbiere di Siviglia

und L’Enfant et les Sortilèges sind alle Werke in deutscher Originalsprache bzw. in deutscher Übersetzung zu erleben.

Konzerte

In den sieben Sinfoniekonzerten der Spielzeit 2017/18 musizieren Interpreten wie Fazıl Say, Tzimon Barto, Mischa Maisky, Yulia Deyneka, Daniel Lozakovich, Nicola

Benedetti, Katia und Marielle Labèque sowie Daniel Hope und Sebastian Knauer mit dem Orchester der Komischen Oper Berlin. Haus und Orchester freuen sich auf die Dirigenten Michael Francis, Kristjan Järvi, Massimo Zanetti, Christoph

Eschenbach und Kapellmeister Jordan de Souza. Auf dem Programm stehen Werke von Mozart, Beethoven und Tschaikowski über Franz Schreker, Olivier Messiaen und Mieczysław Weinberg bis hin zu John Williams, Fazıl Say und Arvo Pärt. Neben den Kammerkonzerten wird auch die beliebte Reihe der Nachtkonzerte in Bühnenbildern laufender Produktionen bzw. »backstage« fortgesetzt. In den fünf Nachtkonzerten sowie den fünf Kammerkonzerten präsentieren sich Musiker*innen des Orchesters und Sänger*innen aus dem Ensemble, dem Opernstudio sowie dem Kinderchor der Komischen Oper Berlin.

Gastspiele

Die Komische Oper Berlin setzt ihre erfolgreiche Gastspieltätigkeit fort, vor allem mit Die Zauberflöte, aber auch mit Die schöne Helena. Gesamtgastspiele mit Die

Zauberflöte führen das Ensemble der Komischen Oper Berlin im Frühjahr 2017 nach Budapest und nach Moskau. Gastspiele mit lokalen Orchestern gehen im Juli mit Die

Zauberflöte nach Peking sowie im September mit Die schöne Helena nach St. Pölten. Im November gastiert das gesamte Haus mit acht Zauberflöten-Vorstellungen in der Pariser Opéra Comique. Im April 2018 folgt eine Japan-Tournee mit Stationen in Tokyo, Hiroshima und Osaka.

Die Zauberflöten-Inszenierung, die 2012 an der Komischen Oper Berlin Premiere feierte, setzt damit ihren weltweiten Triumphzug fort. Auch in der fünften Spielzeit

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in Folge wird die Produktion in Berlin vor ausverkauftem Haus gespielt. Mehr als 100 Vorstellungen hat das Ensemble im Stammhaus in der Behrenstraße und auf Gastspielen, u. a. in Shanghai, Edinburgh und Barcelona, bereits gespielt. Darüber hinaus war bzw. ist die Produktion als Lizenz-Produktion oder Vermietung unter anderem in Los Angeles, Düsseldorf, Helsinki, Madrid und Warschau zu erleben. Bisher haben weltweit mehr als 330.000 Menschen die Produktion rund 250 Vorstellungen gesehen.

Livestreamings

Auch in dieser Spielzeit werden wieder drei Premieren live und kostenlos im Internet übertragen. Intendant und Chefregisseur Barrie Kosky führt die Zuschauer*innen durch den Abend und bietet in der Pause Einblicke hinter die Kulissen. Kontextuelle Beiträge zu Regie, Musikalischer Leitung sowie Probenbesuche führen in die Welt der Produktionen. Seit dem ersten Livestream im Oktober 2015 erreichte die Komische Oper Berlin weit mehr als 185.000 Zuschauer*innen in über 100 Ländern.•

Termine So, 15. Oktober 2017, 18 Uhr Pelléas et Mélisande

So, 21. Januar 2018, 18 Uhr Die Gezeichneten

Sa, 17. März 2018, 19 Uhr Blaubart

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»70 Jahre Zukunft Musiktheater« – Übersicht

70 Jahre jung! Die Komische Oper Berlin feiert eine ganze Spielzeit lang einen runden Geburtstag – unter anderem mit folgenden Aktivitäten:

• Jubiläums-Neuproduktionen: Mit Anatevka (Premiere: 3.12.) und Blaubart

(Premiere: 17.3.) präsentiert die Komische Oper Berlin im Rahmen des Jubiläumsprogramms Neuproduktionen von zwei Werken, die in Inszenierungen von Walter Felsenstein legendäre Erfolge feierten. Jacques Offenbachs Ritter Blaubart feierte 1963 Premiere und war bis 1992 im Repertoire, mit insgesamt 369 Aufführungen, darunter zahlreiche Gastspiele (u. a Warschau, Wien, Kopenhagen, London und Tokyo). Der Fiedler auf dem

Dach war ab 1971 in einer Felsenstein-Inszenierung als DDR-Erstaufführung zu erleben. Bis Juni 1988 spielte das Haus legendäre 506 Aufführungen in Berlin und auf Gastspiel. Barrie Kosky erfüllt sich mit der Neuinszenierung von Anatevka einen lange gehegten Wunsch, mit einer Neufassung von Blaubart betraut er den erfolgreichen norwegischen Regisseur Stefan Herheim, der an der Komischen Oper Berlin mit seinem Xerxes bereits einen großen Erfolg verbuchen konnte.

• Offizielle Geburtstagsparty und Podiumsgespräch am 3. Dezember: Eröffnet wurde die Komische Oper Berlin zwar am 23. Dezember 1947, den 70. Geburtstag feiert das Haus offiziell bereits am 3. Dezember 2017 rund um die Premiere von Anatevka, der ersten Jubiläumsproduktion. Am Nachmittag findet ein Podiumsgespräch (u.a. mit Thomas Flierl und Barrie Kosky, moderiert von Knut Elstermann) statt und nach der Premiere wird gefeiert: Party mit DJ Ipek und natürlich mit großer Geburtstagstorte.

• Digitale Ausstellung: In Kooperation mit dem Studiengang Europäische Medienwissenschaft der Fachhochschule und Universität Potsdam erarbeitet die Komische Oper Berlin eine digitale Jubiläumsausstellung. Ziel dieser Ausstellung auf der Homepage der Komischen Oper Berlin ist weniger, eine genaue und vollständige Chronologie der letzten 70 Jahre darzustellen, als vielmehr die Philosophie und die inhaltliche Ausrichtung des Hauses schlaglichtartig zu detrachten und dabei zugleich – dem Motto 70 Jahre Zukunft Musiktheater entsprechend – eine Brücke in die Gegenwart bzw. Zukunft zu schlagen.

• Jubiläumsansagen: Eine kleine Erinnerung für das Publikum an das Jubiläum vor jeder Vorstellung! Bisher kam die Aufforderung, das Mobiltelefon abzuschalten, aus dem Munde von Max Hopp (Eine Frau, die

weiß, was sie will!, My Fair Lady). In der Jubiläumsspielzeit gibt es

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Abwechslung: mit Ansagen von Künstlerpersönlichkeiten, die dem Haus verbunden sind und ihm persönlich zum Geburtstag gratulieren, darunter Anny Schlemm, Maria Bengtsson, Dagmar Schellenberger, Andreas Homoki, Barrie Kosky, Hartmut Haenchen – und natürlich auch von Max Hopp.

• Neujahrskonzert 2017 »Happy Birthday, altes Haus!« – Auch das Neujahrskonzert will das Geburtstagskind aus der Behrenstraße hochleben lassen. Mit Ouvertüren, Arien und Ensembles, die an die größten Erfolge der vergangenen 70 Jahre erinnern – gesungen und gespielt von den aktuellen Ensemblemitgliedern und dem Orchester des Hauses, moderiert vom Hausherrn höchstpersönlich. Stoßen Sie mit uns an – auf das neue Jahr und auf weitere 70 Jahre Komische Oper Berlin!

• Künstlergespräche mit EhemaligenKünstlergespräche mit EhemaligenKünstlergespräche mit EhemaligenKünstlergespräche mit Ehemaligen: Im Rahmen des Festivals lädt die Komische Oper Berlin ehemalige Künstler*innen zu öffentlichen Gesprächen vor und nach den Festivalvorstellungen ins Foyer der Komischen Oper Berlin ein. In lockerer Atmosphäre werden die Künstler*innen über ihre Erfahrungen in der Felsenstein-, Herz-, Kupfer- und Homoki-Zeit berichten und den einen oder anderen musikalischen Programmpunkt beisteuern.

Stand: Juli 2017 / Änderungen vorbehalten! 12 | 34

Spielzeit 2017/18

Zahlen und Daten Vorstellungszahlen, Terminübersicht, Auslastung, Zuwendungen

Alle Veranstaltungen

auf der Hauptbühne und im Foyer:

Opernvorstellungen 178 Konzerte und Sonderveranstaltungen 41

Führungen 81

zusätzlich im Rahmenprogramm:

Einführungsmatineen 7 After Show Lounges 12 Nachgefragt 4 Workshops (Jung) 350 Salon der Komischen Oper Berlin und der Schering Stiftung 4

Staatsballett Berlin:

Duato | Goecke | Pite 7 Duato | Shechter 14

10 Premieren, davon 2 Uraufführungen

Die Bremer Stadtmusikanten (UA) 24. September 2017

Pelléas et Mélisande 15. Oktober 2017

Satyagraha 27. Oktober 2017

Anatevka 3. Dezember 2017

Märchen im Grand-Hotel – konzertant 17. Dezember 2017

Die Gezeichneten 21. Januar 2018

Blaubart 17. März 2018

Ich wollt’, ich wär’ ein Huhn (UA) 30. April 2018

Semele 12. Mai 2018

Die Nase 16. Juni 2018

Stand: Juli 2017 / Änderungen vorbehalten! 13 | 34

13 Wiederaufnahmen

Petruschka/L’Enfant et les Sortilèges 10. September 2017

Eine Frau, die weiß, was sie will! 23. September 2017

Die schöne Helena 1. Oktober 2017

Die Zauberflöte 15. Dezember 2017

Don Giovanni 6. Januar 2018

Schneewittchen und die 77 Zwerge 25. Januar 2018

Die Perlen der Cleopatra 31. Januar 2018

Xerxes 9. Februar 2018

Jewgeni Onegin 29. März 2018

Il barbiere di Siviglia 6. April 2018

Die Entführung aus dem Serail 13. April 2018

My Fair Lady 2. Juni 2018

Carmen 23. Juni 2018

2 Festivals

Stummfilmfestival Kino Varieté 11./12. November 2017 Komische Oper Festival 10. bis 15. Juli 2018

Auslastung/Besucherzahlen/Vorstellungen

2013/14 2014/15 2015/16 2016/17 Zwischenstand Sep 16 bis Feb 17

Auslastung 84,89 % 88,17 % 86,90 % 87,87 % Besucher 214.846 214.637 214.042 117.616 Vorstellungen 239 234 241 135

Stand: Juli 2017 / Änderungen vorbehalten! 14 | 34

Wirtschaftliche Kennzahlen 2016

Finanzen Zuwendungen: 35,2 Mio € Eigeneinnahmen: 11,3 Mio €

Personal Mitarbeiter*innen: durchschnittlich 434 aus 23 verschiedenen Ländern

Ensemble: 24 Opernstudio: 4 (ab 2017/18: 5) Orchesterakademie: 7 Orchester (lt. Stellenplan): 112 Chorsolisten (lt. Stellenplan): 60

Pressekontakt

Dr. Andrea C. Röber, Pressesprecherin Telefon (030) 20 260 370 Fax (030) 20 260 366 E-Mail [email protected] Pressematerialien online unter: www.komische-oper-berlin.de/newsroom

Stand: 16. März 2017 / Änderungen vorbehalten! 15 | 34

Spielzeit 2017/18

Wichtige Pressetermine April 2017 bis Juli 2018

April 2017

2.4. 19:00 Premiere Der Jahrmarkt von Sorotschinzi 6.4. 19:30 Wiederaufnahme Heute Nacht oder nie – Die Spoliansky-Revue

7.4. 20:00 Sinfoniekonzert 5: Kristjan Järvi und Daniel Hope 29.4. 19:00 Wiederaufnahme Die Krönung der Poppea

Mai 2017

5.5. 20:00 Sinfoniekonzert 6: Henrik Nánási, Martin Stadtfeld und Polina Pastirchak 21.5. 19:00 Premiere Medea

Juni 2017

18.6. 16:00 Premiere Zoroastre

23.6. 19:30 Wiederaufnahme Orpheus

30.6. 20:00 Sinfoniekonzert 7: Mirga Gražinytė-Tyla und Gabriela Montero

Juli 2017

Komische Oper Festival 2017

11.7. 19:30 Petruschka / L’Enfant et les Sortilèges

12.7. 19:30 Die Perlen der Cleopatra

13.7. 19:30 Il barbiere di Siviglia

14.7. 19:30 Zoroastre 15.7. 19:30 Medea

16.7. 19:00 Der Jahrmarkt von Sorotschinzi

Spielzeit 2017 / 18

September 2017

10.9. 18:00 Wiederaufnahme Petruschka / L’Enfant et les Sortilèges

23.9. 19:30 Wiederaufnahme Eine Frau, die weiß, was sie will!

24.9. 16:00 Uraufführung Die Bremer Stadtmusikanten

Stand: Juli 2017 / Änderungen vorbehalten! 16 | 34

Oktober 2017

1.10. 16:00 Wiederaufnahme Die schöne Helena

3.10. 10:00 Kinderfest 15.10. 18:00 Premiere Pelléas et Mélisande 27.10. 19:30 Premiere Satyagraha

November 2017 3.11. 20:00 Sinfoniekonzert 1: Fazıl Say 11.11. 19:30 Stummfilmfestival: Kino Varieté Voyage Oriental

12.11. 19:30 Stummfilmfestival: Kino Varieté Roter Rummel

16.11. 11:00 Kinderkonzert 1: Überraschung!

Dezember 2017

3.12. 18:00 Premiere Anatevka

4.12. 18:00 Kinderkonzert 2: Singt mit! 8.12. 20:00 Sinfoniekonzert 2: Christoph Eschenbach und Tzimon Barto 15.12. 19:30 Wiederaufnahme Die Zauberflöte

17.12. 18:00 Premiere Märchen im Grand-Hotel (konzertant)

Januar 2018

1.01. 16:00 Neujahrskonzert: Happy Birthday, altes Haus! 6.01. 19:30 Wiederaufnahme Don Giovanni 21.01. 18:00 Premiere Die Gezeichneten

25.01. 11:00 Wiederaufnahme Schneewittchen und die 77 Zwerge

26.01. 20:00 Sinfoniekonzert 3: Massimo Zanetti, Mischa Maisky und Yulia Deyneka 31.01. 19:30 Wiederaufnahme Die Perlen der Cleopatra

Februar 2018

9.02. 19:30 Wiederaufnahme Xerxes 23.02. 20:00 Sinfoniekonzert 4: Jordan de Souza und Daniel Lozakovich

März 2018

11.03. 11:00 Kinderkonzert 3: Tempo! Tempo! 17.03. 18:00 Premiere Blaubart

23.03. 20:00 Sinfoniekonzert 5: Michael Francis, Katia und Marielle Labèque 29.03. 19:30 Wiederaufnahme Jewgeni Onegin

Stand: Juli 2017 / Änderungen vorbehalten! 17 | 34

April 2018

06.04. 19:30 Wiederaufnahme Il barbiere di Siviglia 13.04. 19:30 Wiederaufnahme Entführung aus dem Serial 22.04. 11:00 Kinderkonzert 4: Piano! Piano! 30.04. 20:00 Uraufführung Ich wollt’, ich wär’ ein Huhn!

Mai 2018

11.05. 20:00 Sinfoniekonzert 6: Kristjan Järvi und Nicola Benedetti 12.05. 19:30 Premiere Semele

27.05. 11:00 Kinderkonzert 5: Peter und der Wolf

Juni 2018

02.06. 19:30 Wiederaufnahme My Fair Lady

16.06. 19:00 Premiere Die Nase

23.06. 19:30 Wiederaufnahme Carmen

24.06. 11:00 Kinderkonzert 6: Musik der Sterne 29.06. 20:00 Sinfoniekonzert 7: Daniel Hope und Sebastian Knauer

Juli 2018

01.07. 11:00 Kinderkonzert 7: Sommerkonzert des Kinderchores 10.-15.07. Komische Oper Festival 2018

10.07. 19:30 Semele

11.07. 19:30 Die Gezeichneten

12.07. 19:30 Pelléas et Mélisande 13.07. 19:30 Blaubart 14.07. 19:30 Die Nase

15.07. 19:00 Anatevka

Stand: Juli 2017 / Änderungen vorbehalten! 18 | 34

Spielzeit 2017/18

Komische Oper Jung

Die Komische Oper Berlin bietet jungen Opern- und Konzertbesucher*innen beste Voraussetzungen, um einen gelungenen Einstieg in die faszinierend komplexe Kunstform Oper zu erleben. Zur Uraufführung der Kinderoper Die Bremer

Stadtmusikanten von Attila Kadri Şendil und zu Schneewittchen und die 77 Zwerge von Elena Kats-Chernin laden wir Kinder und ihre Familien sowie Kindergärten und Schulen zu spannenden Stunden in den Großen Saal der Komischen Oper Berlin ein. Das Haus blickt auf eine im deutschsprachigen Raum einzigartige Tradition zurück: Seit mehr als zehn Jahren präsentiert es in jeder Spielzeit eine neue große Kinderopernproduktion sowie eine weitere Oper für Zuschauer*innen ab 6 Jahre aus dem Repertoire gleichwertig neben den übrigen Produktionen auf der Hauptspielstätte. Auch zu allen anderen Opernaufführungen, Kinder-, aber auch Sinfoniekonzerten sind Kinder und Jugendliche herzlich willkommen! Über 40.000 Kinder und Jugendliche nutzen jedes Jahr dieses prägende Kulturangebot. Ein Angebot von Workshops, das traditionelle Kinderfest zum Beginn der Spielzeit sowie Peter und der Wolf, ein Projekt mit Willkommensklassen, und der Berliner Sing

Along, ein Mitsingprojekt mit Grundschulklassen, runden das musiktheaterpäda-gogische Profil des Hauses ab. Die vielfältigen Projekte in der Musiktheater-pädagogik sind dank der großzügigen Förderung von Förderern und Partnern möglich.

Kontakt

Anne-Kathrin Ostrop Leitung Musiktheaterpädagogik T  (030) 202 60 375 / F 377 E [email protected]

Workshops

Familien und Erwachsen bereiten sich mit der Methode der Szenischen Interpretation von Musik und Theater altersgerecht auf den Besuch einer Opernaufführung vor. Dabei schlüpfen die Teilnehmer*innen in Rollen aus dem Stück, fühlen sich in die Musik des Werkes ein und erarbeiten Kernszenen selbständig. Aus vorher fremden Opernfiguren werden dabei Personen mit verständlichen Motiven, aus komplexen Aktionen nachvollziehbare Handlungen.

Stand: Juli 2017 / Änderungen vorbehalten! 19 | 34

Dadurch wird es möglich, die Rolle des passiven Zuhörers zu verlassen und das Stück aktiv mitzuerleben. Workshops gibt es zu allen Opern des Spielplans. Sie sind als Vorbereitung zu einem Vorstellungsbesuch kostenlos.

Kinderfest Di, 3. Oktober 2017, 10–16 Uhr; Tag der Deutschen Einheit Die Bremer Stadtmusikanten in der Komischen Oper Berlin! Esel, Hund, Katze und Hahn musizieren auf den Probebühnen, Räuber machen das Foyer unsicher und im großen Saal können Kinder und ihre Familien in Konzerten mit dem Orchester tierisch gute Musik hören. Verwandlungskünstler*innen aus Maske, Kostüm und Regie helfen Kindern, in Rollen zu schlüpfen, sich auf den Weg zu klangvollen Sehnsuchtsorten zu begeben und Abenteuer spielerisch zu meistern. Ein Tag im musikalischen Zeichen der neuen deutsch-türkischen Kinderoper Die Bremer

Stadtmusikanten, der mit der Vorstellung um 18 Uhr ausklingt. Der Eintritt für alle Veranstaltungen im Rahmen des Kinderfestes ist frei. Für Vorstellungen im Großen Saal vor 18 Uhr sind Platzkarten erforderlich. Für die Vorstellung um 18 Uhr sind kostenpflichtige Eintrittskarten an den üblichen Vorverkaufsstellen erhältlich.

Peter und der Wolf Musikalisch-integratives Sprachlernprojekt mit Willkommens- und Regelklassen Im Vordergrund des in der Spielzeit 2016/17 initiierten Projektes steht die Zusammenarbeit mit Kindern und ihren Eltern aus Willkommens- und Regelklassen an Berliner Grundschulen. Über den Zeitraum eines Schuljahres befassen sich die Kinder mit dem Konzertstück Peter und der Wolf von Sergej Prokofjew. Ziel ist es, dass die Flüchtlingskinder spielerisch die deutsche Sprache lernen, westliche Musik kennenlernen und sich darüber hinaus mit den Themen des Werkes auseinandersetzen. Das Projekt findet seinen abschließenden Höhepunkt mit der zweisprachigen (in Deutsch und Arabisch) Aufführung von Peter und der Wolf in der Komischen Oper Berlin, im Rahmen der Kinderkonzerte am 25. und 27. Mai 2018 (11 Uhr). Zu diesem Konzerterlebnis sind alle Eltern und Kinder der Willkommens- und Regelklassen, in die die Flüchtlingskinder gewechselt haben, eingeladen. Ermöglicht wird das Projekt von der Karl Schlecht Stiftung und der Heinz und Heide Dürr Stiftung.

Stand: Juli 2017 / Änderungen vorbehalten! 20 | 34

Berliner Sing Along

Ein Mitsingprojekt für Grundschulkinder In Kooperation mit der Berliner Sparkasse findet in der Spielzeit 2017/18 zum zweiten Mal das Projekt Berliner Sing Along mit drei Berliner Grundschulen statt, für das Dilek Kolat, Senatorin für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung, die Schirm-herrschaft übernommen hat. Über den Zeitraum eines Schulhalbjahres bereiten die Kinder mit ihren Musiklehrer*innen und den Musiktheaterpädagog*innen der Komischen Oper Berlin ein Liedprogramm vor. Die 900 Schüler*innen gestalten dann gemeinsam mit Mitarbeiter*innen der Berliner Sparkassenfilialen und der Berliner Senatsverwaltung singend ein Konzert im großen Saal der Komischen Oper Berlin. Unterstützt werden sie dabei von Musiker*innen und Ensemblemitgliedern des Hauses. Ziel des Projektes ist es, Kinder für das gemeinsame Singen zu begeis-tern und einer breit gefächerten Schülerschaft kulturelle Teilhabe zu ermöglichen.

Kinderkonzerte Musik! Man kann sie nicht sehen, nicht anfassen und nicht riechen, sondern nur hören! Aber eben auch fühlen! In den Kinderkonzerten wird Musik lebendig und sichtbar. Filou Robin spielt als Moderator mit dem Orchester der Komischen Oper Berlin, hört sich in die Musik hinein, stellt mutige Fragen, pfeift auf allzu schnelle Erklärungen, geigt manchmal allen seine Meinung und traut sich, gemeinsam mit den Kindern im Publikum die Musik zu entdecken.

Do, 16. November 2017, 11 Uhr Kinderkonzert 1: Überraschung! Musikalisches Glücksrad mit dem Orchester der Komischen Oper Berlin Mit Ludwig van Beethovens Coriolan-Ouvertüre und Joseph Haydns Sinfonie mit dem

Paukenschlag

Mo, 4. Dezember 2017, 18 Uhr Kinderkonzert 2: Singt mit! Weihnachtslieder für alle

So, 11. März / Fr, 16. März 2018, 11 Uhr Kinderkonzert 3: Tempo! Tempo! Rasende Rhythmen mit dem Orchester der Komischen Oper Berlin Mit Arthur Honeggers Pacific 231

Stand: Juli 2017 / Änderungen vorbehalten! 21 | 34

So, 22. April 2018, 11 Uhr Kinderkonzert 4: Piano! Piano! 2 Klaviere, 4 Hände, 6 Pedale und 176 Tasten Mit Werken von Wolfgang Amadeus Mozart und Georges Bizet

Fr, 25. Mai  /  So, 27. Mai 2018, 11 Uhr Kinderkonzert 5: Peter und der Wolf Ein musikalisches Märchen – in deutscher und arabischer Sprache

So, 24. Juni  2018, 11 Uhr Kinderkonzert 6: Musik der Sterne Mit dem Orchester der Komischen Oper Berlin durch die Galaxis Mit Antonín Dvořáks »Lied an den Mond« aus der Oper Rusalka und Richard Wagners Lohengrin-Ouvertüre

So, 1. Juli 2018 , 11 Uhr Kinderkonzert 7: Sommerkonzert des Kinderchores

Stand: Juli 2017 / Änderungen vorbehalten! 22 | 34

Spielzeit 2017/18

Selam Opera!

Im Jahr 2011 rief die Komische Oper Berlin das interkulturelle Projekt »Selam Opera!« ins Leben. »Selam Opera!« nimmt das Selbstverständnis der Komischen Oper Berlin als »Opernhaus für alle« wörtlich: Das Projekt schafft Anlässe zur Begegnung zwischen Stadtgesellschaft und Oper. Langfristig will es so die Netzwerke zwischen dem Opernhaus und den Bewohner*innen Berlins stärken und auf eine verbesserte Kultur des Zusammenlebens hinarbeiten. Die Sensibilisierung für das »Eigene« und das »Andere« regt dazu an, eingefahrene Muster zu verlassen und sich für eine erweiterte Auffassung von kultureller Bildung zu öffnen. Dabei steht nicht der klassische »Bildungsauftrag« im Mittelpunkt, sondern das gemeinschaftliche Probieren und Tun. Dieses kulturelle Selbstverständnis zeigt sich nicht nur auf der Bühne des Opernhauses, sondern ebenso in der Zusammensetzung des Künstlerpersonals und kultursensiblen Mitarbeiter*innen. Auch das Publikum ist eingeladen, diesen Weg mitzugehen.

Die Öffnung hin zur Stadt heißt für die Komische Oper Berlin nicht nur, die Tore der Oper, ihre Musik und ihre ganz besondere Kunstform für jeden und jede unabhängig vom kulturellen, sozialen oder finanziellen Hintergrund weit aufzustoßen, sondern auch selbst die Schwelle des Hauses zu überschreiten, unter anderem mit dem Projekt des »Operndolmuş« (s. u.).

Auch in der Arbeit auf der Bühne spiegeln sich die Ergebnisse der fortgeführten Auseinandersetzung mit dem Thema »Multikulturelle (Stadt-)Gesellschaft«. Dazu zählen das in der vergangenen Spielzeit veranstaltete »Türk Müzik Festivali« mit dem umjubelten Auftritt der renommierten Gruppe Kardeş Türküler und Superstar Candan Erçetin ebenso wie die Uraufführung der Kinderoper Die Bremer

Stadtmusikanten (Bremen Mızıkacıları) aus der Feder des in Antalya lebenden Komponisten Attila Kadri Şendil in der Spielzeit 2017/18. Hier hat nicht nur ein zeitgenössischer türkischer Komponist ein auch in der Türkei beliebtes deutsches Märchen vertont, hier wird auch nebeneinander auf Türkisch und Deutsch gesungen – und zwar ganz selbstverständlich.

Ermöglicht wird »Selam Opera!« durch die Robert Bosch Stiftung, die Deutsche Bank Stiftung und von Mercedes-Benz Berlin.

Stand: Juli 2017 / Änderungen vorbehalten! 23 | 34

»Operndolmuş«

Seit der Spielzeit 2012/13 besucht der »Operndolmuş« (der Name spielt auf die in der Türkei üblichen Sammeltaxis an), ein Kleinbus voll besetzt mit Sänger*innen und Musiker*innen der Komischen Oper Berlin, regelmäßig Einrichtungen in Stadtteilen mit einem hohen Anteil an Bürger*innen unterschiedlichster Kulturkreise und präsentiert vor Ort eine szenisch-musikalische Reise durch 500 Jahre Operngeschichte im Miniformat. Im Jahr 2014 wurde ergänzend der »Operndolmuş für Kinder« ins Leben gerufen, dessen Programm auf eine junge Zuhörerschaft (und deren Familien) abgestimmt ist und in Schulklassen, Elterncafés und interkulturellen Familienzentren aufgeführt wird.

Pop-up-Opera

Oper trifft auf Stadt und umgekehrt. Bei der Pop-up-Opera werden ausgesuchte Szenen aus unserem aktuellen Opernrepertoire in urbane Kulissen Berlins getragen, um im Vorfeld und im Nachhinein mit den Einwohner*innen über das Gesehene, Gehörte und Erlebte ins Gespräch zu kommen.

Die Auftritte im Alltag werden von einem Filmteam begleitet und als kurze Video-Clips über Social-Media-Kanäle einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Kontakt

Mustafa Akça, Projektleiter »Selam Opera!« T (030) 202 60 492 E [email protected]

Stand: Juli 2017 / Änderungen vorbehalten! 24 | 34

Spielzeit 2017/18

Freunde und Förderer

Auch 70 Jahre nach ihrer Gründung ist die Komische Oper Berlin noch ein internationaler Vorreiter auf dem Gebiet des Musiktheaters. Wir bedanken uns sehr herzlich bei allen Förderern und Sponsoren, die der Komischen Oper Berlin dabei helfen, unsere Ziele auch in der heutigen Zeit weiter zu verfolgen.

Seit über 25 Jahren engagiert sich der Förderkreis Freunde der Komischen Oper

Berlin e. V. im besonderen Maße für die künstlerische Arbeit der Komischen Oper Berlin und unterstützt pro Spielzeit mindestens zwei Neuinszenierungen. In der Spielzeit 2017/18 sind es das Musical Anatevka und die Kinderoper Die Bremer Stadtmusikanten. Außerdem stellt der Förderkreis, der sich ausschließlich durch Mitgliedsbeiträge und Spenden finanziert, wiederholt Mittel für das Opernstudio, die Orchesterakademie und die Nachwuchsarbeit zur Verfügung.

Sawade zählt bereits seit drei Jahren zu den größten Unterstützern der Komischen Oper Berlin und verlängert die Kooperation mit der Komischen Oper Berlin um eine weitere Spielzeit. Dank des Engagements der Berliner Pralinenmanufaktur können wir unseren Besucher*innen nach jeder Vorstellung eine kleine Aufmerksamkeit in Form einer handgemachten Praline mit auf den Heimweg geben.

Gemeinsam mit der Berliner Sparkasse wurde 2016 die Initiative »Kultur für das vielfältige Berlin« ins Leben gerufen, deren Schirmherrschaft Dilek Kolat, Senatorin für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung, übernommen hat. Herzstück der Kooperation ist das Mitsingprojekt Berliner Sing Along, bei dem 900 Grundschulkinder in ihren Schulen ein Liedprogramm vorbereiten, um dann gemeinsam mit Künstler*innen der Komischen Oper Berlin im großen Saal ein gemeinschaftlichen Gesangserlebnis zu gestalten. Darüber hinaus rücken die beiden Kooperationspartner den Aspekt der »Vielfalt« als Kern des gemeinschaftlichen Engagements anhand der Produktion Anatevka in den Fokus.

Die Heinz und Heide Dürr Stiftung und die Karl Schlecht Stiftung unterstützen die Komische Oper Berlin auf verschiedenste Weise: Neben der Förderung von speziellen Opernworkshops für Kinder zwischen vier und sechs Jahren und für Grundschulkinder wurde im Jahr 2016 das Projekt Peter und der Wolf für Flüchtlingskinder aus Berliner Willkommensklassen gestartet. Dank der Kooperation dieser beiden Stiftungen konnten wir auch den Auftrag zur

Stand: Juli 2017 / Änderungen vorbehalten! 25 | 34

Komposition der Kinderoper Die Bremer Stadtmusikanten vergeben und können eine stückbegleitende Hörbuch-CD realisieren.

Darüber hinaus gibt es eine Reihe weiterer Förderer, die uns seit Jahren tatkräftig unterstützen und denen wir an dieser Stelle sehr herzlich danken möchten: Seit 2009 lassen sich Schüler*innen und Senior*innen aus strukturschwachen Berliner Wohnbezirken begeistern für das »Abenteuer Oper!« – so heißt das generationsübergreifende Kulturprojekt mit der »Berliner Leben – eine Stiftung

der Gewobag«.

Das interkulturelle Projekt »Selam Opera!« nimmt das Selbstverständnis der Komischen Oper Berlin als Opernhaus für alle wörtlich und möchte Anlässe zur Begegnung zwischen Stadtgesellschaft und Oper schaffen. Ermöglicht wird das im Jahr 2011 gestartete Projekt von der Robert Bosch Stiftung, der Deutsche Bank

Stiftung und von Mercedes-Benz Berlin.

Durch die langjährige Kooperation mit der Schering Stiftung kann in der Spielzeit 2017/18 der Salon der Komischen Oper Berlin und der Schering Stiftung zum vierten Mal realisiert werden, erstmalig auch unterstützt von der Unternehmensgruppe Gegenbauer.

Weitere Informationen zum Partnerprogramm und zu einzelnen Förderungen können Sie dem Spielzeitheft 2017/18, Seite 174 bis 177 sowie unserer Internetseite www.komische-oper-berlin.de/partner entnehmen.

Kontakt

Verena Thole-Kamps Leitung Sponsoring & Fundraising Janina Moelle Beauftragte Sponsoring & Fundraising Irmtraud Michels Leitung Förderkreis & Referentin für Sponsoring T (030) 202 60 221 / 320 / 239 / F 366 E [email protected]

[email protected] [email protected]

Stand: Juli 2017 / Änderungen vorbehalten! 26 | 34

Spielzeit 2017/18

Barrie Kosky

Intendant und Chefregisseur

Barrie Kosky ist seit der Spielzeit 2012/13 Intendant und Chefregisseur der Komischen Oper Berlin. Am Ende seiner ersten Spielzeit wurde die Komische Oper Berlin in der Kritikerumfrage der Zeitschrift Opernwelt zum Opernhaus des Jahres gewählt, 2016 wurde er in derselben Umfrage zum Regisseur des Jahres ernannt. 2014 erhielt er den International Opera Award als Regisseur des Jahres, im darauffolgenden Jahr wurde die Komische Oper Berlin mit dem International Opera Award in der Kategorie Ensemble des

Jahres ausgezeichnet.

Zu seinen jüngeren Arbeiten an der Komischen Oper Berlin zählen Die Zauberflöte

(zusammen mit »1927«), deren Vorstellungen inzwischen weltweit von mehr als 350.000 Zuschauer*innen auf drei Kontinenten besucht wurden, Die Monteverdi-Trilogie, Ball im

Savoy, West Side Story, Moses und Aron, Les Contes d’Hoffmann, Jewgeni Onegin, Die Perlen der

Cleopatra sowie seine Inszenierung von Castor et Pollux (Koproduktion mit der English National Opera), die 2012 mit dem Laurence Olivier Award als beste neue Opernproduktion ausgezeichnet wurde.

Engagements als Opernregisseur führten Barrie Kosky unter anderem an die Bayerische Staatsoper München (Die schweigsame Frau und Der feurige Engel), zum Glyndebourne Festival (Saul), an die Oper Frankfurt (Dido und Aeneas/Herzog Blaubarts Burg und Carmen), die Dutch National Opera (Armide) sowie an das Opernhaus Zürich (La Fanciulla del West und Macbeth) und an das Royal Opera Hause, Covent Garden (The Nose). Seine Inszenierungen wurden außerdem an der Los Angeles Opera, English National Opera in London, Wiener Staatsoper, Oper Graz, Staatsoper Hannover, am Teatro Real Madrid, Theater Basel, Aalto Theater Essen, Deutschen Theater Berlin sowie am Schauspielhaus Frankfurt gezeigt.

Barrie Kosky war 1996 Künstlerischer Leiter des Adelaide Festivals in Australien und inszenierte an der Opera Australia, Sydney Theatre Company, Melbourne Theatre Company und bei den internationalen Festivals in Sidney und Melbourne. Von 2001 bis 2005 war er Ko-Intendant des Schauspielhauses Wien.

Seine Produktion von Saul für das Glyndebourne Festival eröffnete Anfang März das Adelaide Festival 2017. In der Spielzeit 2016/17 folgt an der Komischen Oper Berlin eine Inszenierung von Der Jahrmarkt von Sorotschinzi. Im Juli 2017 debütiert er außerdem mit Die Meistersinger von Nürnberg bei den Bayreuther Festspielen.

Stand: Juli 2017 / Änderungen vorbehalten! 27 | 34

Zukünftige Pläne umfassen unter anderem Engagements an der Bayerische Staatsoper, Opéra National de Paris, Metropolitan Opera New York, an der Royal Opera House Covent Garden sowie bei den Festivals in Aix-en-Provence und Glyndebourne.

Premieren 2017/18

Pelléas et Mélisande Claude Debussy

Musikalische Leitung: Jordan de Souza Inszenierung: Barrie Kosky Premiere: 15. Oktober 2017

Anatevka Jerry Bock

Musikalische Leitung: Koen Schoots Inszenierung: Barrie Kosky Premiere: 3. Dezember 2017

Ich wollt’, ich wär’ ein Huhn! – Ein Berlin-Abend (Uraufführung) Musik von Kurt Weill, Paul Dessau, Peter Kreuder, Theo Mackeben u. a.

Musikalische Leitung: Adam Benzwi Inszenierung: Barrie Kosky Uraufführung: 30. April 2018

Die Nase Dmitri D. Schostakowitsch

Musikalische Leitung: Gabriel Feltz Inszenierung: Barrie Kosky Premiere: 16. Juni 2018

Wiederaufnahmen 2017/18

Eine Frau, die weiß, was sie will! Oscar Straus

Musikalische Leitung: Adam Benzwi

Inszenierung: Barrie Kosky Wiederaufnahme: 23. September 2017

Stand: Juli 2017 / Änderungen vorbehalten! 28 | 34

Die schöne Helena Jacques Offenbach

Musikalische Leitung: Ivo Hentschel / Stefan Soltesz Inszenierung: Barrie Kosky Wiederaufnahme: 1. Oktober 2017

Die Zauberflöte Wolfgang Amadeus Mozart

Musikalische Leitung: Ivo Hentschel / Jordan de Souza / Hendrik Vestmann

Inszenierung: Suzanne Andrade und Barrie Kosky

Wiederaufnahme: 15. Dezember 2017

Die Perlen der Cleopatra Oscar Straus

Musikalische Leitung: Adam Benzwi

Inszenierung: Barrie Kosky Premiere: 31. Januar 2018

Jewgeni Onegin Pjotr I. Tschaikowski

Musikalische Leitung: Jordan de Souza Inszenierung: Barrie Kosky Wiederaufnahme 29. März 2018

Pressekontakt

Dr. Andrea C. Röber, Pressesprecherin Telefon (030) 20 260 370 Fax (030) 20 260 366 E-Mail [email protected] Pressematerialien online unter: www.komische-oper-berlin.de/newsroom

Stand: Juli 2017 / Änderungen vorbehalten! 29 | 34

Susanne Moser

Geschäftsführende Direktorin

Susanne Moser wurde in Salzburg geboren. Während ihres Studiums der Betriebs-wirtschaft an der Wirtschaftsuniversität Wien begann sie ihre berufliche Laufbahn im Jahre 1994 mit einer Karenzvertretung im Bundesministerium für Unterricht und Kunst.

Von 1996 bis 1998 hatte sie die Produktionsleitung und die organisatorische Leitung des Vereins »Das Wiener Kindertheater« inne. Von 1998 bis 2001 war sie als Konsulentin der Firma »Interconnection« tätig, wo sie sich vor allem den Bereichen Marketing und Marktforschung, insbesondere speziellen Besucherstrukturanalysen im Kulturbereich widmete.

Von 1999 bis 2001 arbeitete sie als Assistentin der kaufmännischen Geschäftsführung und Leiterin der Abteilung Controlling am Burgtheater Wien. Von 2001 bis 2005 war sie Kaufmännische Leiterin und Geschäftsführerin des Schauspielhauses Wien (Intendanz: Barrie Kosky und Airan Berg).

Susanne Moser ist gemeinsam mit Wolfgang Steirer und Dr. Gerald Matt Autorin der Publikation »Kulturmanagement, leicht gemacht« (Neuer wissenschaftlicher Verlag, 2003). 2004 gründete sie gemeinsam mit Wolfgang Graf die Graf Moser Management GmbH, die den »Kulturplaner« – ein maßgeschneidertes Controllinginstrument für Kulturbetriebe – entwickelt hat. Seit 2005 unterrichtet sie Controlling, strategische Unternehmensführung und Kulturmanagement am International Centre for Culture and Management in Salzburg, an der Universität Zürich und an der Wirtschaftsuniversität Wien.

Seit Beginn der Spielzeit 2005/06 ist sie Geschäftsführende Direktorin an der Komischen Oper Berlin. Von November 2009 bis September 2015 war sie außerdem Aufsichtsratsmitglied der Burgtheater Wien GmbH, Wiener Staatsopern GmbH, Volksoper Wien GmbH sowie der Theaterservice GmbH. Seit September 2015 ist sie Aufsichtsratsmitglied der Bundestheater Holding GmbH in Wien und seit März 2016 stellvertretende Vorsitzende des Kuratoriums des mumok (museum moderner kunst stiftung ludwig wien). Darüber hinaus ist Susanne Moser seit 2013 Vorstandsmitglied der Stiftung Berliner Leben. 2013 wurde sie in den Board von Opera Europa gewählt.

Stand: Juli 2017 / Änderungen vorbehalten! 30 | 34

Ivo Hentschel

Kapellmeister

Ivo Hentschel ist seit der Spielzeit 2014/15 als 1. Kapellmeister und Referent des Generalmusikdirektors (GMD) Mitglied der Opernleitung des Staatstheater Cottbus. Zuvor war er Stellvertreter des Musikdirektors und 1. Kapellmeister am Theater Hof und unter GMD Cornelius Meister als Dirigent und Korrepetitor am Theater der Stadt Heidelberg engagiert. Als Gast dirigierte er am Theater Chemnitz Gräfin

Mariza und L’elisir d’amore sowie am Theater Hof Il barbiere di Siviglia und L’elisir

d’amore, 2016 folgte sein Debüt an der Komischen Oper Berlin mit Don Giovanni.

Neben Konzertdirigaten in ganz Deutschland führten ihn internationale Einladungen bis zum Orquesta Filarmónica nach Montevideo/Uruguay und zum Israel Chamber Orchestra nach Tel Aviv. Dabei reicht sein umfangreiches Repertoire von Barockmusik bis zu bedeutenden Bühnenwerken des 21. Jahrhunderts wie Phaedra (Hans Werner Henze) und A Fowering Tree (John Adams) sowie zahlreichen Uraufführungen.

Am Staatstheater Cottbus leitete er die Produktionen Alcina, Aufstieg und Fall der Stadt

Mahagonny, Carmen, Die Entführung aus dem Serail, La Favorite, Gräfin Mariza, Hänsel und

Gretel, Hoffmanns Erzählungen, Ritter Blaubart, Sugar, Tosca, La Traviata, Turandot sowie Philharmonische Konzerte und zahlreiche weitere Familien-, Kinder-, Schul- und Sonderkonzerte.

Ivo Hentschel ist Sonderpreisträger des Deutschen Dirigentenpreises 2013, Preisträger im internationalen Jorma-Panula-Dirigierwettbewerb 2006, Preisträger des Freundeskreises des Theater Heidelberg 2011, Stipendiat des Dirigentenforums des Deutschen Musikrats (2005-2013) sowie Mitglied der Künstlerliste »Maestros von Morgen«.

Bis 2007 studierte Ivo Hentschel an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim Klavier und Dirigieren bei Michael Hauber, Klaus Eisenmann und Georg Grün. Darüber hinaus förderten und prägten zahlreiche bedeutende Künstlerpersönlichkeiten seinen Ausbildungsweg: Peter Gülke, Gunter Kahlert, Kurt Masur, Colin Metters, Jorma Panula, Jac van Steen, Thomas Ungar und viele mehr. Von 2007 bis 2013 assistierte er Michael Form, Ruben Dubrowsky und Wolfgang Katschner beim Barockopernfestival »Winter in Schwetzingen« und dirigierte zahlreiche Vorstellungen. 2008 war er Assistent von Klauspeter Seibel beim Bundesjugendorchester.

Stand: Juli 2017 / Änderungen vorbehalten! 31 | 34

Mit Beginn der Spielzeit 2017/18 wird Ivo Hentschel Kapellmeister an der Komischen Oper Berlin.

Weitere Informationen: http://www.ivo-hentschel.de/lebenslauf.html

Premieren 2017/18

Die Bremer Stadtmusikanten (Bremen Mızıkacıları) – Uraufführung Attila Kadri Şendil (ab 6 Jahren) Musikalische Leitung: Ivo Hentschel Inszenierung: Tobias Ribitzki Uraufführung: 24. September 2017

Wiederaufnahmen 2017/18

Die schöne Helena Jacques Offenbach

Musikalische Leitung: Ivo Hentschel / Stefan Soltesz Inszenierung: Barrie Kosky Wiederaufnahme 1. Oktober 2017

Die Zauberflöte Wolfgang Amadeus Mozart

Musikalische Leitung: Ivo Hentschel / Jordan de Souza / Hendrik Vestmann

Inszenierung: Suzanne Andrade und Barrie Kosky

Wiederaufnahme: 15. Dezember 2017

Stand: Juli 2017 / Änderungen vorbehalten! 32 | 34

Spielzeit 2017/18

Jordan de Souza

Kapellmeister

Jordan de Souza, der sich nicht nur in seiner Heimat Kanada als aufstrebender Dirigent seiner Generation einen Namen gemacht hat, ist seit der Spielzeit 2016/17 Studienleiter an der Komischen Oper Berlin. Daneben ist er regelmäßiger Gastdirigent bei den Bregenzer Festspielen sowie »Conductor in Residence« bei der Tapestry Opera, die seit mehr 35 Jahren eine der führenden nordamerikanischen Kompanien für zeitgenössische Oper ist. In der jüngsten Vergangenheit war er als Gastdirigent und Cover an der Canadian Opera Company und beim National Ballet of Canada in Toronto engagiert. Zu den Höhepunkten der Saison 2016/17 zählen eine Neuproduktion von Carmen bei den Bregenzer Festspielen mit den Wiener Symphonikern, die Studienleitung bei Il barbiere di Siviglia an der Komischen Oper Berlin, Le nozze di Figaro an der Canadian Opera Company in Toronto, Don Giovanni mit der Opéra de Montréal sowie die Uraufführung von Oksana G. von Colleen Murphy und Aaron Gervais mit der Tapestry Opera.

Zu den Highlights der vergangenen Spielzeiten zählen Verdis Requiem mit dem Ottawa Symphony Orchestra, Messiah mit der Symphony Nova Scotia sowie die Uraufführungen M’dea Undone und Rocking Horse Winner mit der Tapestry Opera in Zusammenarbeit mit der Scottish Opera. Weitere Engagements führten ihn unter anderem an die Houston Grand Opera, das National Arts Centre Orchestra (Ottawa), das Centre for Opera Studies in Italien und die Accademia Filarmonica Romana. Er gastierte als musikalischer Coach beim l’Atelier lyrique de l’Opéra de Montréal, bei den Ensemblestudios der Canadian Opera Company und der Houston Grand Opera sowie als »Resident Artist« des renommierten Banff Centre (Alberta/Kanada) und des Franz-Schubert-Instituts (Baden bei Wien). Jordan de Souza ist neben seiner Tätigkeit als Dirigent mehrfach ausgezeichneter Organist und darüber hinaus als Pianist und Cembalist tätig.

Jordan de Souza wurde 1988 in Toronto/Kanada geboren und studierte an der McGill University, Montreal (Orgel und Dirigieren). Bereits im Alter von 25 Jahren hatte er Bachs kompletten Oratorien-Zyklus (Matthäus-Passion, Johannes-Passion, Messe in b-Moll und Weihnachtsoratorium) dirigiert. 2015 erwähnte ihn die Canadian Broadcasting Company unter den »CBC’s Top 30 Classical Musicians Under 30«.

Stand: Juli 2017 / Änderungen vorbehalten! 33 | 34

Mit Beginn der Spielzeit 2017/18 ist Jordan de Souza Kapellmeister an der Komischen Oper Berlin.

Premieren 2017/18

Pelléas et Mélisande Claude Debussy Musikalische Leitung: Jordan de Souza Inszenierung: Barrie Kosky Premiere: 15. Oktober 2017

Wiederaufnahmen 2017/18

Die Zauberflöte Wolfgang Amadeus Mozart

Musikalische Leitung Ivo Hentschel / Jordan de Souza / Hendrik Vestmann

Inszenierung: Suzanne Andrade und Barrie Kosky

Wiederaufnahme: 15. Dezember 2017

Jewgeni Onegin Pjotr I. Tschaikowski

Musikalische Leitung: Jordan de Souza Inszenierung: Barrie Kosky Wiederaufnahme: 29. März 2018

Konzerte 2017/18

Sinfoniekonzert 4 Pjotr I. Tschaikowski Romeo und Julia, Fantasie-Ouvertüre nach Shakespeare, Konzert für Violine und Orchester D-Dur op. 35 Franz Schreker Kammersinfonie Solist: Daniel Lozakovich, Violine 23. Februar 2018

Stand: Juli 2017 / Änderungen vorbehalten! 34 | 34

Spielzeit 2017/18

Und warum »komisch«?

Mit dem Namen »Komische Oper« knüpft Gründervater Walter Felsenstein an die Unmittelbarkeit und Volksnähe der französischen Opéra comique, aber auch an die im Krieg zerstörte Berliner Komische Oper in der Friedrichstraße an der Weidendammer Brücke an, deren Intendant Hans Gregor 1905–1911 von ähnlichen Ideen inspiriert war und eine »Kunst ohne Konvention, Vorurteile und Künstlereitelkeiten« forderte.

Felsenstein im Programmheft der Eröffnungspremiere der Komischen Oper: »Komische Oper ist zwar die wörtliche Übersetzung von  Opéra comique , verleitet aber – wörtlich genommen – zu einer Sinngebung, die dem vom französischen Namen unmissverständlich bezeichneten Genre des musikalischen Theaters nicht ganz gerecht wird. Was im Allgemeinen in Deutschland Singspiel, Buffo-Oper, Operette, Spieloper genannt wird, trifft zum Teil für die hier gemeinte Gattung zu, bleibt aber auch zum großen Teil im musikalischen wie geistigen Anspruch hinter ihr zurück. Die Komische Oper hat sich die Aufgabe gestellt, die künstlerisch erlesensten und zugleich volkstümlichsten Werke des internationalen Musiktheaters aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft im wechselnden Spielplan zu pflegen. Und zwar mit durchaus gleichmäßiger Betonung beider Teile des Wortes Musik-Theater. Denn Musik, die nicht aus dem dargestellten Vorgang wächst, hat nichts mit Theater zu tun, und eine Darstellung, die sich nicht präzise und künstlerisch gültig mit der Musik identifiziert, sollte besser auf Musik verzichten.«

So steht an der Komischen Oper Berlin auch heute ein festes Ensemble virtuoser Sänger-Darsteller*innen im Mittelpunkt, das die gesamte Bandbreite des Musiktheaters präsentiert, von den ältesten Opern Claudio Monteverdis bis zu Uraufführungen zeitgenössischer Werke, von den Opern Mozarts bis hin zur Berliner Jazz-Operette der 1920er und 30er Jahre.

Pressekontakt

Dr. Andrea C. Röber, Pressesprecherin Telefon (030) 20 260 370 Fax (030) 20 260 366 E-Mail [email protected] Pressematerialien online unter: www.komische-oper-berlin.de/newsroom