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Tel. 0911/974 24 03 • E-Mail [email protected]

Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung Komische Oper frei nach Christian Dietrich Grabbe von Detlev Glanert | Text von Jörg W. Gronius

Produktion Stadttheater FürthHochschule für Musik Nürnberg Musikalische Leitung: Guido Johannes RumstadtMichael Konstantin (15.19. Apr 2018) Inszenierung: Dominik Wilgenbus | Bühne: Peter Engel | Kostüme: Sandra Münchow

mit Elena Eismont, Nicholas Hariades, Eberhard Francesco Lorenz, Michael Doumas, Rafaela Fernandes, Marlo Honselmann, Patryk Rybarczyk, Yichi Xu, Gustavo Müller, Franziska Zwink, Hanyu Gao, Yajun Yu, Nan Jiang

- in deutscher Sprache mit Übertiteln -

Einführung: 19.00 Uhr, Foyer 2. Rang

Stadttheater Fürth, Großes Haus

Premiere: Freitag, 13. April 2018, 19.30 Uhr Weitere Termine: Samstag, 14. / Sonntag, 15. April 2018, jeweils 19.30 Uhr Donnerstag, 19. / Freitag, 20. / Samstag, 21. April 2018, jeweils 19.30 Uhr

Theater im Gespräch: Sonntag, 8. April 2018, 11.00 Uhr (Foyer, erster Rang) Theatergottesdienst: Sonntag, 15. April 2018, 9.30 Uhr (Auferstehungskirche im Stadtpark)

€ 38,-35,-30,-24,-11,- ( € 42,-38,-32,-25,-11,- ) Theaterkasse: Tel. 0911/974 24 00 • Fax 0911/ 974 24 44 • E-Mail [email protected]

Als Vorlage dient das Schauspiel von Christian Dietrich Grabbe, in dem der klassische deutsche Idealismus aufs Korn genommen wird. Sowohl Goethe und dessen diabolischer Faust als auch der Wissenschaftswahn und das deutsche Bildungssystem bekommen ihr Fett weg. In der biedermeierlichen Gesellschaft wird Baronesse Liddy von skurrilen Adligen und dem dilettantischen Dichter Rattengift umworben, die sich durch Liddys Stand und Vermögen gesund stoßen wollen. Gleichzeitig begegnen vier Naturforscher durch einen höllischen Zufall dem Teufel. Diesen friert es auf der kalten Erde, und er singt hörbar eine Oktave zu hoch. Weil auch ein Schulmeister kläglich dabei scheitert, aus seinem Schüler Gottliebchen ein deutsches Nationalgenie zu züchten, wird klar, dass die Gesellschaft keinen Teufel braucht, um sich zu ruinieren. Das Böse ist unter uns. Darüber kann man nur lachen. Glanert hat eine tonal nachvollziehbare und anschaulich plakative Musik zu Grabbes Satire geschrieben, die an Glanerts Vorbilder Mahler, Ravel, Berg und Henze erinnern lässt.

Bildmaterial steht Ihnen ab dem 10. April 2018 im Downloadbereich unserer Homepage zur Verfügung, den Sie mit folgendem Link erreichen: www.stadttheater.de/scherz_presse

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Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung Komische Oper in zwei Akten von Detlev Glanert frei nach Christian Dietrich Grabbe Libretto von Jörg W. Grönius

Produktion Stadttheater Fürth/ Hochschule für Musik Nürnberg

Premiere: Freitag, 13. April 2018, Stadttheater Fürth

Vorstellungsdauer: 2 Stunden 20 Minuten, Pause nach dem ersten Akt

Besetzung

Musikalische Leitung Guido Johannes Rumstadt, Michael Konstantin (15. und 19. April 2018)

Inszenierung Dominik Wilgenbus Bühne Peter Engel Kostüme Sandra Münchow Dramaturgie Matthias Heilmann Licht Sebastian Carol Teufel (Countertenor) Nicholas Hariades Rattengift (Charaktertenor) Eberhard Francesco Lorenz Der Baron (Komischer Bass) Michael Doumas Liddy (Mezzosopran) Rafaela Fernandes Freiherr v. Mordax (Spielbass) Marlo Honselmann Herr von Wernthal (Bariton) Patryk Rybarczyk Mollfels (Lyrischer Tenor) Yichi Xu Der Schulmeister (Dramat. Bariton) Gustavo Müller Gottliebchen (Sopran, Soubrette) Franziska Zwink 1.Naturhistoriker (Sopran) Hanyu Gao 2.Naturhistoriker (Alt) Elena Eismont 3.Naturhistoriker (Tenor) Yajun Yu 4.Naturhistoriker (Bass) Nan Jiang Schaukämpfer Tobias Frank, Daniel Hofbauer

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Detlev Glanert – Komponist Detlev Glanert ist mit seinen erfolgreichen Bühnenwerken heute einer der meistgespielten lebenden Opernkomponisten in Deutschland. Seine Opern-, Orchester- und Kammermusik offenbart Gespür für eine besonders lyrische musikalische Sprache und eine Verbundenheit mit der romantischen Tradition, die aus einem zeitgenössischen Blickwinkel neu beleuchtet wird. Detlev Glanert wurde 1960 in Hamburg geboren. Er lernte Trompete, Tenorhorn, Kontrabass und Klavier. Von 1980 bis 1982 studierte er Komposition bei Diether de la Motte in Hamburg sowie von 1985 bis 1989 bei Hans Werner Henze in Köln. Für insgesamt zehn Jahre lebte Detlev Glanert in Italien, wo er fünf Jahre das „Istituto di Musica“ und drei Jahre das „Cantiere Internazionale d’Arte“ in Montepulciano als künstlerischer Direktor leitete. 1992/93 war er Stipendiat der Deutschen Akademie Villa Massimo in Rom, 2003 Composer in Residence am Nationaltheater Mannheim sowie 2005 beim Pacific Music Festival in Sapporo. Heute lebt er in Berlin. Detlev Glanert ist dem Amsterdamer Royal Concertgebouworkest von 2011 bis 2017 als Hauskomponist verbunden. Höhepunkte der Saison 2017/18 waren die Deutsche Erstaufführung des „Requiem für Hieronymus Bosch“ in der Hamburger Elbphilharmonie mit den Symphonikern Hamburg unter Markus Stenz, die Rumänische Erstaufführung von „Frenesia“ beim Enescu Festival, die Italienische Erstaufführung des Doppelkonzerts mit dem Orchestra del Teatro Regio unter Karl-Heinz Steffens und „Vier Präludien und Ernste Gesänge“ mit Michael Nagy und dem WDR Sinfonieorchester Köln. Neben der Neuinszenierung von „Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung“ im Stadttheater Fürth wird seine Oper „Die drei Rätsel“ am Theater Regensburg neu produziert. Höhepunkte der Saison 2016/17 waren die Uraufführung des „Requiem für Hieronymus Bosch“ zum 500. Todestag des großen holländischen Malers durch das Royal Concertgebouworkest in Amsterdam und s’Hertogenbosch, der „Vier Choralvorspiele“ nach Johannes Brahms durch das Philadelphia Orchestra und Yannick Nézet-Séguin sowie das Nationaltheater-Orchester Mannheim und Alexander Soddy, der Neufassung des musikalischen Märchens „Leyla und Medjnun“ an der Staatsoper Hannover sowie die britische Erstaufführung des Orchesterstücks „Megaris“ durch das BBC Symphony Orchestra. Detlev Glanerts instrumentales Schaffen umfasst drei Sinfonien, Solokonzerte für Klavier, Klavierduo, Violine, Harfe und Tuba, außerdem zahlreiche Orchesterstücke sowie viele kammermusikalische Werke. Glanerts zehn Musiktheaterstücke erlebten zahlreiche Inszenierungen und Aufführungen weltweit. Er wurde für seine Opern mit Preisen geehrt, so unter anderem 1993 mit dem renommierten Rolf-Liebermann-Opernpreis für die erste abendfüllende Oper „Der Spiegel des großen Kaisers“ oder 2001 mit dem Bayerischen Theaterpreis für die komische Oper „Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung“, sein bislang erfolgreichstes Bühnenwerk.

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Christian Dietrich Grabbe - Autor Christian Dietrich Grabbe wurde am 11. Dezember 1801 in Detmold als Sohn eines Gefängnisbeamten geboren. Dieses Berufsmilieu überschattete seine ganze Jugend. 1820 bis 1823 studierte er in Leipzig und Berlin Jura, fühlte sich aber bald zum Schauspielerberuf hingezogen. Doch alle Versuche, durch eine künstlerische Tätigkeit aus der kleinbürgerlichen Enge auszubrechen, scheiterten. So kehrte er, mit sich selber uneins, nach Detmold zurück, machte sein juristisches Staatsexamen und übte seit 1824 halbherzig den Beruf eines Advokaten aus. Daneben schrieb er seine ersten Dramen und verzweifelte fast an der Mühsal der dichterischen Produktion. Da ihm jeder praktische Sinn abging, erntete er als Advokat nur Misserfolg, zudem spottete seine kleinbürgerliche Umgebung über sein genialisches Gebaren. Alkoholische Exzesse waren die Folge und machten ihn im Staatsdienst untragbar; er wurde entlassen. Zu seinem beruflichen Versagen kam noch eine unglückliche Ehe. Er „floh“ aus Detmold und hoffte, in Düsseldorf bei dem berühmten Schriftsteller Karl Immermann (1796 -1840) Verständnis für sein Talent zu finden. Aber bald verscherzte er sich auch diese Freundschaft durch sein unausgeglichenes Wesen. Völlig gebrochen und innerlich verbraucht kehrte er nach Detmold zurück und starb am 12. September 1836 im Alter von 34 Jahren. Christian Dietrich Grabbe gehört zu den großen Einzelgängern der deutschen Literatur. Während seines kurzen Lebens wurde er als genialisches Talent gefeiert und als versoffener Lump verdammt. Nach seinem Tod geriet er in Vergessenheit, bis ihn im späten 19. Jahrhundert patriotische Regisseure, naturalistische Schriftsteller und positivistische Texteditoren wieder entdeckten. Im 20. Jahrhundert erkannten in ihm sowohl die Expressionisten, Surrealisten und Absurdisten als auch Brecht verwandte Züge. Nach glanzvollen Aufführungen in der Weimarer Republik verfälschten ihn Propagandisten des Dritten Reichs zum überragenden dichterischen Vorläufer des Nationalsozialismus. Eine intensive wissenschaftliche Interpretation seiner Werke begann erst nach dem Zweiten Weltkrieg. Heute gilt er als einer der faszinierendsten und zugleich irritierendsten Dramatiker der letzten zwei Jahrhunderte. Obwohl sein Platz in der Geschichte der deutschen Dramatik gesichert scheint, bleiben seine Dramen im Einzelnen nach wie vor umstritten.

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"Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung" - Die Handlung

Erster Akt

Durch einen höllischen Zufall gerät der Teufel auf die Erde. Es ist August, alle schwitzen, wohingegen der Höllenbewohner auf der kalten Erde friert. Es verschlägt ihn in die Gesellschaft des Barons von Haldungen in der deutschen Provinz. Zunächst wird aber der fast Erfrorene von vier Naturhistorikern gefunden. Sie identifizieren ihn logisch als Oberkirchenrat, denn die Existenz des Teufels sei nicht bewiesen. Nach seiner „Wiederbelebung“ im Kaminfeuer wird der Teufel schnell in die biedermeierliche Gesellschaft des Kleinfürstentums eingeführt. Beim Baron, der eine heiratsfähige, ansonsten etwas kapriziöse Tochter namens Liddy hat, wollen alle die aufgeweckte Baronesse heiraten, oder besser gesagt: sich am Stand und Vermögen der jungen Dame gesund stoßen. Zu den Parasiten des Barons gehört der bereits mit ihr verlobte Graf von Wernthal, der bis über beide Ohren in Schulden steckt. Begehrt wird Liddy außerdem vom brutalen Freiherrn von Mordax und dem dilettierenden Dichter Rattengift, der mit schwülstigen Versen die Baronesse umwirbt. Abschließend lernt der Teufel auch noch einen versoffenen Schulmeister kennen, der ausgerechnet den blöden Knaben Gottliebchen zu einem künftigen deutschen Nationalgenie heranzüchten will. Trotz Alkoholnebel erkennt der Schulmeister aber etwas bestimmtes Außergewöhnliches in dem vermeintlichen Oberkirchenrat. Der Teufel macht sich einen Spaß daraus, seinen Beruf auszuüben und die ganze verkommene Gesellschaft gehörig durcheinanderzubringen. Eine geschickte Intrige mit Mordax, Wernthal und Rattengift wird aufgebaut und allen dreien ein Stelldichein mit Liddy am morgigen Abend im Waldhaus von Lopsbrunn in Aussicht gestellt. Rattengift wird nebenbei weisgemacht, dass seine poetischen Ergüsse angeblich auch im Jenseits von Calderón und Shakespeare mit Genuss gelesen werden, was den geschmeichelten Schreiberling in hellste Verzückung versetzt. Der Plan wird jedoch gestört durch den sympathischen, wenn auch etwas verträumten Mollfels, der einzige, der ehrliche Gefühle für Liddy hegt. Von einer langen Reise zurückgekehrt, muss er seine geliebte Liddy als Verlobte eines anderen sehen und beschließt daraufhin, Selbstmord zu begehen. Der Dichter Rattengift schleppt den Verzweifelten zum Schulmeister und Gottliebchen. Man will den Suizidgefährdeten durch eine maßlose Sauferei kurieren. Durch das Trinkgelage „reift“ auch Gottliebchen, zumindest mehr, als durch die PISA-untauglichen, autoritären Methoden des Schulmeisters, denn nun wird das Wahre zum Unwahren, die Lüge zur Erkenntnis, Dummheit zur Bosheit, Schule und Dorfkirche zum Trümmerhaufen.

Zweiter Akt

Die vier Naturhistoriker zerbrechen sich nach wie vor im Namen der akademischen Wissenschaft die Köpfe über die Herkunft des Oberkirchenrats. Währenddessen gerät die Intrige des Teufels, die Freier nebst Liddy nach Lopsbrunn zu locken, aus den Fugen. Mordax handelt auf eigene Faust und will mit Gewalt Liddy für sich gewinnen. Gleichzeitig versucht Mollfels den Plan zu vereiteln und besorgt sich Gendarmen, um seine Geliebte zu retten. Alle verabreden sich im Waldhaus von Lopsbrunn. Der Schulmeister will den Teufel fangen, was durch eine Falle zunächst auch gelingt. Mit Gottliebchen als Köder wird der Höllenbewohner in einen Käfig gelockt. Inzwischen überschlagen sich die Ereignisse im Waldhaus: Mordax hat das Waldhaus gestürmt, um Liddy zu entführen, doch im letzten Augenblick kommt Mollfels mit seinen Gendarmen dazwischen. Die Parasiten werden entlarvt, Liddy und Mollfels versöhnt. Die Beute des Schulmeisters wird ihm durch das entschiedene Eingreifen der Großmutter des Teufels schnell wieder abgenommen. Das Böse hat unterdessen die nächste Generation erreicht. Der einstmals blöde Knabe Gottliebchen mutiert zum Terminator. Er lässt die Welt zu Staub zerfallen und die ganze Gesellschaft in der Versenkung verschwinden. Nur die Verliebten Liddy und Mollfels bleiben zurück, werden aber von Gottliebchen auf immer verflucht: Die Gesellschaft braucht keinen Teufel, um sich zu ruinieren. Das Böse ist unter uns. Darüber kann man nur lachen.

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Eine komische Oper

Detlev Glanert über „Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung“ (1999 – 2000)

Das „Komische“ im heutigen Musiktheater ist eine seltene und schwierige Angelegenheit geworden: Bei Abwesenheit von linearen Erzählstrukturen lässt sich kaum mehr Ironie, und bei nicht mehr unmittelbar zu erinnernden Klängen auch kaum mehr Parodie herstellen. Doch vom Schnellen, Kurzen, von der Verzeichnung, Ver-Rückung, auch des Eigenen, lebt das Komische. Und es reizt, uns selbst und besonders das damit verbundene Grauen so zu karikieren, dass wir darüber witzeln können, dass wir im guten Sinne außer uns geraten und über uns selber zu lachen vermögen.

Dies für das Musiktheater zu formen – trotz und vielleicht wegen der Unmöglichkeit und vermeintlichen Unmodernität des Vorhabens –, war der erste Anreiz des Komponisten; der zweite war der Fund des Grabbe-Stücks. Der Kern der Handlung ist ein negativer Gottesbeweis: Der Mensch hat den Teufel überwunden, weil er noch schlechter ist als das Böse. Diese Handlung wird eingebettet in eine eigenartig abgeschlossene Welt, in ein Dorf, das mit Irren (nämlich mit uns) bevölkert ist: Man spricht meistens nur, um seine eigenen egoistischen Ziele zu erreichen, und keiner hört dem Anderen mehr zu; überall nur Ehrgeiz, Neid, Gier und Geiz und ganz selten ein menschliches Gefühl. Das Dorf ist ja nur die Metapher, die für unsere Welt steht, außerhalb dieses Dorfes ist das Nichts (in das natürlich die Personen und die Handlung am Schluss eintreten, wenn sie aus der Realität der Handlung austreten). Die gesamte Dorfgemeinschaft einschließlich der Naturwissenschaften und der Unterwelt ist in ständigen Aufregungen, Liebeshändeln, Geschäften und Intrigen begriffen, man denkt unwillkürlich an Marionettenhaftes, Mechanisches, Rituelles, kleine wahnsinnig überdrehte Maschinen, die von einer seltsamen Rastlosigkeit befallen sind – jeder rennt, rettet, redet, macht, alle scheinen selbst schon zu einem Perpetuum Mobile geworden zu sein.

Das Stück findet auf des Messers Schneide statt, der Absturz aus der vorhandenen Welt droht immer: Beide Akte enden folgerichtig im Chaos — der erste in dem des Alkohols, der zweite in dem der Zerstörung und des Nichts. Der Musik ist es aufgegeben, die Karikatur, die Verzeichnung unablässig voranzutreiben, sie bestimmt die Schnelligkeit und Energie, mit der wir dem Apokalypserl im Sinne von Karl Kraus entgegeneilen, sie muss uns das Bekannte musikalisch so zeichnen, dass wir das Unbekannteste in den Bühnenmenschlein zu erkennen vermögen: uns selbst.

Das ganze Stück ist von Anfang an durch kurze Tonbandzuspielungen mit Brüchen durchsetzt: Bei jeder „Verwandlung“ soll man quasi die Theatermaschine in ihrem Arbeiten, Knirschen, Schaben, Rumpeln wahrnehmen, alle diese Laute sind mit einkomponiert. Es ist die nur für uns deutlich wahrnehmbare Welt hinter den Kulissen, die für die handelnden Menschen auf der Bühne nicht existiert, aus der aber der Teufel und seine Großmutter kommen; auch diese Welt der Geräusche wird am Ende zusammen mit der richtigen Welt endgültig vom bösen Bürschlein Gottliebchen okkupiert.

Es gibt eine einzige Unterbrechung in dieser Betrachtung des Irrwitzes: Die Natur - der Wald - beobachtet regungslos das Irren und Umherirren der kleinen, verrückten Menschheit, als letztes Atemholen, bevor das Finale los tobt; alles endet in einem fröhlichen Weltuntergang, einer kompletten Selbstauflösung, übrig bleibt nur Gottliebchen, denn das Böseste im Menschen hat endlich alles andere erfolgreich erledigt. „Amen“ schreit er, und die Welt, das Welttheater ist beendet; Und das einzige, was uns Übriggebliebenen noch hilft und den Bann zu lösen imstande ist, ist unser eigenes Lachen.

Detlev Glanert

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Eine anarchistische Komödie

Grabbes „Scherz, Satire…“ feiert das Paradoxe, Inkonsequente und Irrationale

Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung ist nicht nur Grabbes komisches Meisterwerk, sondern auch eines der größten deutschen Lustspiele. Mit seiner Mischung von Literaturkomödie, Gesellschaftssatire und Märchenspiel und seiner illusionsbrechenden Technik folgt Grabbe der Tradition des romantischen Lustspiels, das seinerseits auf Aristophanes, Shakespeare, die commedia dell’arte und die volkstümlichen Gattungen von Schwank, Posse, Puppentheater Pantomime und Fastnachtsspiel zurückgeht und in den Stücken vor Tieck („Der gestiefelte Kater“, „Die verkehrte Welt“ und „Prinz Zerbino“) gipfelt. Die Konventionen des romantischen Lustspiels benutzt er jedoch, um die Romantik selbst zu widerlegen. Dabei zeigt er nicht nur Züge eines für die Zeit neuen Realismus, sondern nimmt auch durch groteske und absurde Elemente die Moderne vorweg.

„Aus der Rolle fallen“ als Stilprinzip und Verfremdungseffekt

Auf der Ebene der Literaturkomödie persifliert Grabbe nicht nur die modischen Trivialautoren, Rezensenten, Zeitschriften, Schauspieler und Sänger, sondern auch Größen wie Klopstock, Goethe, Schiller, Shakespeare und andere. Dem Publikum wirft er vor, dass es „eine kecke starke Lustigkeit“ nicht ertragen und einen Autor „verkennen“ würde, der „frei und eigentümlich“ ein „Lustspiel schriebe, welches bis in die unbedeutendsten Teile auf höhere Ansichten gegründet wäre“. Tragödien brauchten „nur die gehörige Mittelmäßigkeit“, um „den Täuschendsten Applaus“ zu ernten[…]. Die Klischees der empfindsamen Liebes- und Abenteuerliteratur parodiert er durch das edle, aber skurrile Paar Liddy und Mollfels. Die Eigenschaften des Dichters karikiert er durch den feigen Ästheten Rattengift und den verliebten Mollfels. Wenn die Darsteller des geldgierigen Wernthal und des brutalen Mordax aus ihrer Rolle fallen und vor dem Baron ins Orchester fliehen, bekräftigt er mit der Verfremdungstechnik der „romantischen Ironie“ nicht wie üblich die Souveränität der Kunst, sondern gibt sie, sein eigenes Stück mit eingeschlossen, endgültig dem Zweifel preis. Jenseits der Literatur attackiert er die ganze Restaurationsgesellschaft: die Kirche, die Wissenschaft, die Beschränktheit der niederen Stände, die brutale Habgier der Aristokratie und viele öffentliche Einrichtungen und Ereignisse.

Der Teufel als Stifter irdischer Verwirrung

Die fantastischsten Effekte verdankt das Stück dem Teufel. Er ist weder eine dämonische Gestalt wie der Ritter in „Don Juan und Faust“ noch das Werkzeug eines göttlichen Heilsplans wie Goethes Mephisto. Als volkstümliche Schwankfigur delektiert er sich an übernatürlichen Streichen, die ohne schlimme Folgen bleiben, und gegen den Schulmeister zieht er den Kürzeren, indem er „Pfötchen“ geben muss, um aus seinem Käfig freigelassen zu werden. So stiftet er eher irdische Verwirrung als metaphysisches Unheil. Dennoch ist auch er ein Geist der Verneinung. Seine Späße kehren alle hergebrachten Werte in ihr Gegenteil um und verspotten Welt und Menschen mit schonungsloser Radikalität. […] In einer vielzitierten Passage beschreibt er die Welt als „ein mittelmäßiges Lustspiel“, in dem „die Hölle“ als „die ironische Partie [...] besser geraten“ sei als „der Himmel, welches der bloß heitere Teil desselben sein soll“. In solchen bitteren Scherzen zeigt sich die düstere Seite der Komödie.

Ein Lachen der Verzweiflung

Grabbe selbst erklärt im „Vorwort“, dass „diesem Lustspiel eine entschiedene Weltansicht zu Grunde liegt“, und fügt hinzu: „Im Übrigen verspottet es sich selbst“. In seiner Selbstrezension bemerkt er: „Scherz, Satire pp [...] wird bei Jedem lautes Lachen erregen, doch im Grunde nur ein Lachen der Verzweiflung“. Die

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„Weltansicht“ ergibt sich allerdings nicht aus abstrakten Ideen, sondern aus der dramatischen Struktur. Indem Grabbe unbekümmert um Kausalität und Logik die skizzenhafte Haupthandlung und die breit ausgeführten Nebenepisoden „absichtlich so lose und wunderlich aneinander“ stellt, den marionettenhaften Personen die psychologische Motivierung versagt und die gedanklichen Vorgänge ins Ungereimte verdreht, bewirkt er eine totale Aufsprengung des klassischen Komödienmusters eben sowohl wie des romantischen. Das entscheidende Formprinzip ist, wie immer wieder betont wird, die Ironie, mit der er „jeden scheinbar festen Standpunkt ad absurdum führt. In dieser Darstellungsweise erscheint nicht nur das Leben auf Erden, sondern auch Himmel und Hölle als ein unverbindliches Spiel. Indem das Stück jede Aussage relativiert, jede Gewissheit verneint, jede rationale Einheit verweigert, demonstriert es, dass es so etwas wie einen verborgenen Sinnzusammenhang, eine poetische und metaphysische Wahrheit gar nicht mehr gäbe.

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Biografien des Ensembles Guido Johannes Rumstadt stammt aus Heidelberg und studierte in Karlsruhe, Hamburg und Salzburg. Erste Stationen als Kapellmeister führten ihn an die Staatstheater Mainz, Karlsruhe und Wiesbaden und für fünf Jahre an die Oper Frankfurt. Während dieser Zeit gastierte Guido Johannes Rumstadt u.a. an der English National Opera, an der New York City Opera, der Nationaloper Oslo, der Deutschen Oper Berlin, an der Oper Köln und am Théâtre La Monnaie, Brüssel.1983 gründete er die Schlossfestspiele Zwingenberg. Von 1998 bis 2004 war er Generalmusikdirektor in Regensburg, wo ein Schwerpunkt seiner Arbeit in der Aufführung zeitgenössischer und vergessener Werke lag. Zwischen 2004 und 2007 arbeitete er freischaffend u.a. an den Opernhäusern von Nantes, Genf, Dublin und an der Nationale Reisopera. Seit 2007 ist er Erster Kapellmeister am Staatstheater Nürnberg. Gastverträge führen ihn nach Leeds, Nizza und Rouen. Guido Johannes Rumstadt hat seit 2009 eine Professur an der Hochschule für Musik Nürnberg. 2012 war er musikalischer Leiter von Glanerts „Drei Wasserspiele“ am Stadttheater Fürth. Michael Konstantin arbeitet mit Orchestern wie den Nürnberger Symphonikern, dem Kurpfälzischen Kammerorchester Mannheim oder den Bad Reichenhaller Philharmonikern. Beim „Allegro! Taunus Musikfestival“ präsentierte er 2017 das Taschenkonzert „Musikprotokoll einer Flucht – die Hugenotten“. Er studierte bis 2012 an der Hochschule für Musik in München, derzeit besucht er ein Dirigierstudium in Nürnberg. 2015 assistierte er bei der Produktion „Der Mond“ bei den Carl-Orff-Festspielen in Andechs und 2016 Steven Sloane bei den Bochumer Symphonikern. Seit 2008 leitet er den Maria-Ward-Chor Nymphenburg. Seit 2010 steht Michael Konstantin an der Spitze des Großen Orchesters im Akademischen Gesangverein München und seit 2016 ist er künstlerischer Leiter der Veranstaltungsreihe „Ensemble Meisterkurs München“. Dominik Wilgenbus wurde 1966 in Memmingen geboren und wuchs in Borken/Westfalen auf. Er studierte bei Prof. August Everding in München und arbeitet seit 1991 als freischaffender Musiktheater– und Schauspielregisseur, Übersetzer, Autor und Darsteller. Wilgenbus lebt in München, wo er u.a. Mitbegründer des Metropoltheaters und der Kammeroper München war. Seine Regietätigkeit führte ihn u.a. an die Wiener Volksoper, das Berliner Maxim Gorki–Theater, das Gärtnerplatztheater München, sowie bereits mehrfach nach Leipzig, Dortmund, Chemnitz, Meiningen, Regensburg, Hagen und Klagenfurt. Er war Dozent an der Musikhochschule Nürnberg–Augsburg und arbeitete wiederholt im Rahmen des Internationalen Opernkurses der Jeunesses Musicales Deutschland auf Schloss Weikersheim sowie am Konservatorium von Maastricht. Daneben tritt Dominik Wilgenbus regelmäßig mit musikalisch–literarischen Programmen wie z.B. dem Solo „Mein Wagner“ auf.

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Peter Engel studierte Anfang der neunziger Jahre an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg. Seit über zwanzig Jahren arbeitet er als Bühnenbildner u.a. am Staatstheater Oldenburg, Theater Erlangen, Landestheater Linz, Gärtnerplatztheater in München, Staatstheater Braunschweig, Theater Regensburg und bei den Luisenburg-Festspielen in Wunsiedel. Daneben ist er als Buchillustrator, Zeichner und Grafiker tätig. Für sein Schaffen erhielt er zahlreiche Preise, unter anderem den Kulturförderpreis der Stadt Coburg, sowie den Kulturförderpreis der Stadt Regensburg, die Debütantenförderung des Bayerischen Kultusministeriums, den Kunstpreis des Kunst- und Gewerbevereins Regensburg, den E.On-Kulturpreis Bayern und den A. Paul Weber-Förderpreis für Karikatur und Kritische Grafik. Peter Engel lebt mit seiner Familie in Regensburg. Sandra Münchow ist in Hannover geboren und lebt seit 1990 in Regensburg. Sie hat an der Universität Hildesheim angewandte Kultur- und Theaterwissenschaften und Bildende Kunst studiert. Sie entwirft Kostüm-und Bühnenbilder u.a. am Theater Aachen, Staatstheater Oldenburg, Staatstheater Mainz, Landestheater Linz, Theater Luzern, Schauspielhaus Hannover, Theater Regensburg, Theater Freiburg, Gärtnerplatztheater München, Kammeroper München und Landestheater Linz. Mit Dominik Wilgenbus und Peter Engel verbindet Sandra Münchow eine lange Zusammenarbeit. Seit 2015 ist Münchow Dozentin an der ADK-Bayern für Bühne und Kostüm und hatte Lehraufträge an den Universitäten Würzburg und Nürnberg für experimentelle Kostüm-und Raumgestaltungen. Sie entwarf außerdem Kostüme und Objekte für Projekte in Museen, Steinbrüchen, Kirchen, Gärtnereien und öffentlichen Plätzen.

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Michael Doumas wurde in Bielefeld geboren, wo er zunächst Amerikanistik, Geschichts- und Literaturwissenschaft studierte, bevor der Sohn eines Griechen und einer Deutschen an der Hamburger Hochschule für Musik Gesang studierte. Während des Studiums sang der Bassist bereits in Fürth, Magdeburg und beim Schleswig-Holstein Festival. Michael Doumas gehörte von 2002 bis 2004 zum Ensemble des Theaters Regensburg. Seitdem ist er freischaffend als Opern- und Konzertsänger tätig und arbeitet regelmäßig an der Hamburger Kammeroper und bei den Tiroler Festspielen Erl, wo er zahlreiche Wagner-Partien gestaltete. Im Bereich Oper und Konzert gastierte er außerdem u.a. in Wien, Mannheim, Magdeburg, Antwerpen, Luxemburg, Santander und Schanghai. Michael Doumas ist zudem Mitglied des Vokalensembles cantoSonor. Elena Eismont wurde 1989 in der russischen Stadt Glazov geboren. Mit acht Jahren übersiedelte die Familie nach Deutschland. Musikalisch gefördert wurde sie durch ihre Mutter und ihre Klavierlehrerinnen Lydia Freund und später Tatjana Shapiro. Nach einem Klavierstudium in Wiesbaden studiert sie derzeit Gesang bei der Mezzosopranistin Rebecca Martin und erarbeitet mit ihr das Fach des hohen lyrischen Mezzo. Häufig ist sie in verschiedenen Projekten im Rahmen der Musikhochschule zu hören. In einem Duo mit ihrer Mutter der Pianistin Veronika Eismont geben sie regelmäßig Konzerte in Ansbach und Nürnberg. Außerdem ist Elena Eismont Klavierlehrerin. Rafaela Fernandes spielte zunächst die Barockblockflöte, bevor sie 2004 ihre Gesangsausbildung in Brasilien begann. Nach dem Opernstudium “Officina Lirica” am Theater Guaira machte die Sopranistin 2013 ihren Bachelorabschluss in Italien. Sie besuchte die Accademia d’Arte Lirica in Italien/Osimo sowie verschiedene Meisterkurse bei u.a. Raina Kabaivanska, William Matteuzzi, Juliane Banse und Lela Cuberli. Seit Oktober 2016 absolviert sie einen Master-Studiengang in der Fachrichtung Musiktheater an der Nürnberger Hochschule für Musik. Rafaela Fernandes sang verschiedene Rollen auf der Bühne: z.B. Serpina in Pergolesis „La Serva Padrona“, Musetta in Puccinis „La Bohème“, Frasquita in Bizets „Carmen“, Lauretta in Respighis „Re Enzo“ oder Fiordiligi in Mozarts „Così fan tutte“. Nicholas Hariades stammt aus London und genoss seine Gesangsausbildung unter anderem bei Michael Chance, Claudia Eder und Rita Loving. Der Countertenor sang viele Partien seines Fachs, z.B. Ernesto in Haydns „Il mondo della luna“ im Opernhaus Zürich, Go Go in Ligetis „Le Grand Macabre“ und Arsace in Händels „Partenope“ im Tiroler Landestheater Innsbruck, Puck in Purcells „The Fairy Queen“ im Vorarlberger Landestheater, Oberon in Brittens „A Midsummer Night’s Dream“ in der Volksoper Wien und den Engel in Jonathan Doves „Tobias and the Angel“ mit dem Münchner Rundfunkorchester. Außerdem gastierte Hariades an der Komischen Oper Berlin und am Theater Bremen. Im Sommer 2017 sang er mit dem Philharmonischen Orchester Augsburg im Rahmen des Jubiläums „500 Jahre Reformation“ in der Uraufführung von Patrick Schäfers Friedenoper „Letzte Nacht“. Marlo Honselmann stammt aus Winterberg und studiert in Regensburg Klavierpädagogik, Gesangspädagogik und Musik für das Lehramt an Gymnasien. Während seiner Schulzeit absolvierte er den C-Kurs für Kirchenmusik und nahm an mehreren Jugend-Musiziert-Wettbewerben teil. Er ist ein aktives Mitglied im Neuen Kammerchor Regensburg und bei der Audi Jugendchorakademie, mit der er als Solist bei der Eröffnung der Elbphilharmonie in Hamburg auftrat. Zusätzlich war er als Solist bereits im Maison Symphonique in Montreal unter der Leitung von Kent Nagano, zu hören. Marlo Honselmann ist ständiges Mitglied bei dem Vokalensemble Stimmgold und arbeitet als Solist und Choraushilfe u.a. beim Vokalensemble ensemble cantissimo.

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Die Sopranistin Hanyu Gao wurde am 06. September 1989 in Ningbo, China geboren. 2016 begann sie den Master Gesangstudium an der Hochschule für Musik in Nürnberg bei Professor Siegfried Jerusalem. Während ihres Studiums nahm sie bereits an zahlreichen Projekten teil, so spielte sie im Mai 2017 in Nürnberg die Rolle der Elektra in Mozarts Oper „Idomeneo“ oder 2014 in China die Rolle der Mimi in Puccinis Oper „La Bohème“.

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Nan Jiang studiert an der Hochschule für Musik in Nürnberg Konzertgesang im Master bei Prof. Siegfried Jerusalem. Der Bass stand bereits bei verschiedenen Hochschulproduktion auf der Bühne: 2015 im Markgrafentheater Erlangen als Melibeo in Haydns "La fedeltà premiata", 2016 als Colas im Heilig-Geist-Saal Nürnberg in Mozarts "Bastien und Bastienne" und 2017 in der AEG Werkstatt als Don Alfonso in Mozarts "Cosi fan tutte". Eberhard Francesco Lorenz studierte Trompete und Gesang in Karlsruhe, wo er im Anschluss am dortigen Staatstheater und danach am Gärtnerplatztheater München sowie in Bonn und Wiesbaden zum Ensemble gehörte. Als Gast sang der Spieltenor in ganz Europa, z.B. in Paris, Berlin, Mailand, London, Brüssel, Amsterdam, Stuttgart, Frankfurt, Basel, Hamburg, Rom und Barcelona. 1989 war er Sieger beim Concours de Genève. Lorenz sang 1984 in der Uraufführung „Prometeo“ von Luigi Nono in Venedig unter Claudio Abbado. Ferner wurde er zu Festivals nach Salzburg, Bregenz, München, Edinburgh und dem Hollandfestival eingeladen. Lorenz arbeitete mit Dirigenten wie z.B. Simon Rattle, Zubin Mehta, Riccardo Chailly, Antonio Pappano, Gerd Albrecht, Sylvain Cambreling, Ingo Metzmacher, Dennis Russell Davies, Marc Minkowski oder Donald Runnicles. Von den Opernproduktionen, die mit Francesco Lorenz auf CD erschienen sind, erhielt Busonis „Faust“ unter Kent Nagano einen Grammy und eine Goldene Stimmgabel. Gustavo Müller wurde in der brasilianischen Metropole São Paulo geboren und studierte Gesang an der Accademia Internazionale della Musica in Mailand und am Opernstudio Theatro Municipal São Paulo. Der Bass-Bariton Müller sang zwischen 2014 und 2016 am Theatro São Pedro in São Paulo, Teatro Arthur Azevedo in São Luís, dem Theatro Adamastor in Guarulhos und dem Theatro Municipal São Caetano do Sul. Zu seinem Repertoire zählen Partien wie Papageno („Die Zauberflöte“), Publio („La Clemenza di Tito“), Don Basilio („Il Barbiere di Siviglia“), Lord Sidney („Il Viaggio a Reims“) und Plunkett („Martha“). Patryk Rybarczyk fing im Alter von 10 Jahren seine Musikausbildung an. Zunächst spielte er Klavier, danach erhielt er seinen ersten Gesangsunterricht. Der polnische Bariton studierte zunächst an der Musikakademie Bydgoszcz in Poznan und seit 2017 an der Hochschule für Musik in Nürnberg bei Prof. Elisabeth Scholl. Im Jahr 2015 sang er eine Solopartie in Grzegorz Duchnowskis „Veni Creator“ unter Monika Wolinska. Rybarczyk arbeitete u.a. mit Paul Esswood, Pia Praetorius, Björn Collel, Martina Fiedler und Hartwig Groth zusammen. Im November 2017 sang er in der AEG Werkstatt den Guglielmo bei der Hochschulproduktion von Mozarts „Cosi fan tutte“. Der in Hubei Wuhan (China) geborene Yichi Xu erhielt ab dem 16. Lebensjahr Gesangsunterricht. Der Tenor gewann Gesangswettbewerbe in China und Europa, u.a. 2016 den „Casta Diva Gesangswettbewerb” in Verona und 2017 den zweiten Preis beim internationalen Gesangswettbewerb in Barcelona. Er studierte mit Abschluss an der Hochschule für Musik in Dresden und macht seit 2017 seinen Master an der Hochschule für Musik Nürnberg. Yichi Xu sang bereits verschiedene Rollen auf der Bühne: den Remus in Scott Joplins „Treemonisha”, Merkur in Offenbachs „Orpheus in der Unterwelt”, Prinz Edward in Bernsteins „Candide”, Adam in Zellers „Der Vogelhändler” sowie Caramello in Strauß’ „Eine Nacht in Venedig” und Almaviva in Rossinis „Il barbiere di Siviglia”.

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Yajun Yu wurde 1990 in Yangzhou in China geboren. Von 2009 bis 2013 absolvierte er ein Bachelorstudium in Gesang an der Pädagogischen Universität Hainan bei Professor Xiaolin Li. Nach dem Studium begann er seine künstlerische Tätigkeit als Tenor in China und Deutschland und sang viele Konzerte in München, Nürnberg und Amberg. Seit Oktober 2017 macht er einen Master-Studiengang an der Hochschule für Musik Nürnberg bei Prof. Siegfried Jerusalem und Prof. Susanne Kelling. Die Sopranistin Franziska Zwink sammelte erste Gesangserfahrungen u.a. als Mitglied der lokalen Chöre ihres Heimatdorfes Oberammergau, sowie durch ihre mehrmalige Teilnahme beim Wettbewerb Jugend Musiziert im Bereich Ensemblegesang. Nach dem Abitur schloss sie ein Studium in Theater- und Musikwissenschaft in München ab. Seit 2014 studiert sie Gesang an der Hochschule für Musik Nürnberg. 2016 debütierte sie als Marzelline im Musiktheaterprojekt "Töt' erst sein Weib!", eine Zusammenarbeit der Hochschule für Musik und des Staatstheaters Nürnberg. Dafür erhielt sie vom Magazin "Die Opernwelt" eine Nominierung für die Beste Nachwuchskünstlerin 2016. Außerdem ist sie Finalistin des Wettbewerbs cantateBach! in Greifswald 2017.