Pressespiegel des Kommunalen Integrationszentrums · Thematisiert wurden die Handlungsfelder ......

53
Pressespiegel des Kommunalen Integrationszentrums Juni 2013 – Dezember 2015

Transcript of Pressespiegel des Kommunalen Integrationszentrums · Thematisiert wurden die Handlungsfelder ......

Pressespiegel des Kommunalen Integrationszentrums

Juni 2013 – Dezember 2015

Inhaltsverzeichnis

2013

2014

2015

Kommunales Integrationszentrum hat Arbeit aufgenommen ....................................................... 1

Integrationskonferenz: Gäste sind mehr als nur Facharbeiter ..................................................... 2

Mehr Vielfalt, bessere Abschlüsse – aber wie? ........................................................................... 3

Kreistag verabschiedet Integrationskonzept ................................................................................ 4

Integration an Ennepe und Ruhr .................................................................................................. 6

Drei Religionen vereint in einer Ausstellung ................................................................................ 7

Hattingerin leitet das EN-Integrationszentrum ............................................................................. 8

200 Schüler im EN-Kreis sprechen kein Wort Deutsch ............................................................. 10

Vom „Ende der Welt“ zum Integrations-Profi ............................................................................. 11

Der „Dialog der Religionen“ soll und wird fortgesetzt!!! ............................................................. 13

Integrationszentrum betreut ab sofort ein Projekt an Wittener Hellwegschule .......................... 14

Besuch von Staatssekretär Thorsten Klute ................................................................................ 15

Jeder fünfte im Kreis mit Migrationshintergrund ........................................................................ 17

Integration von Menschen mit Migrationshintergrund im Ennepe-Ruhr-Kreis ........................... 18

Sprachförderung für eine Chance auf gute Bildung ................................................................... 19

Hilfe für Schüler mit Sprachproblemen ...................................................................................... 20

Heggerfeld greift nach Bildungs-Rucksack ................................................................................ 21

Integrationszentrum des Kreises erntet viel Lob ........................................................................ 22

Arbeitslosenquote bei Einwanderern ist höher .......................................................................... 23

EN-Integrationszentrum lädt zur Konferenz ein ......................................................................... 24

Doppelte Staatsangehörigkeit: Gesetzesänderung für Migranten ............................................. 25

„Lesen für Herz und Kopf“ – Rucksackgruppen besuchten Stadtbücherei ................................ 26

Flüchtlingskinder sollen sich willkommen fühlen ........................................................................ 27

Integrationszentrum hilft beim Start in ein neues Leben ............................................................ 28

Chance auf Pflege-Job für ausländische Mütter ........................................................................ 30

Ehrenamtliche Flüchtlingsarbeit – Anträge bis zum 26. März stellen ........................................ 31

18.000 Euro für ehrenamtliche Flüchtlingsarbeit ....................................................................... 31

Kommunales Integrationszentrum lädt zur Fahrt nach Bonn ein ............................................... 32

Seiteneinsteiger: Kommunales Integrationszentrum bietet Erstberatung .................................. 33

Zugewandert, schnell in eine deutsche Schule.......................................................................... 36

Landesmittel für Arbeit mit Flüchtlingen ..................................................................................... 37

Sprachförderung: Eltern bringen sich aktiv ein .......................................................................... 38

Gutes Türkisch Daheim macht Deutschlernen leichter .............................................................. 40

Familien müssen Dolmetscher mitbringen ................................................................................. 42

Sprachförderprojekt „Rucksack“ feiert Abschluss des Schuljahres ........................................... 43

Sprachförderprojekt Rucksack auf gutem Weg ......................................................................... 45

Runder Tisch beleuchtet das Thema Flüchtlinge und Arbeitsmarkt .......................................... 46

Internationale Förderklassen – Motiviert bis in die Haarspitzen ................................................ 48

Rucksack-Projekt – Es ist fast wie eine Familie ......................................................................... 49

Interkulturelle Kita-Projekte vernetzen sich ................................................................................ 50

Berufskollegs unterhalten Förderklassen für Jugendliche ......................................................... 51

Internationale Förderklassen an Berufskollegs .......................................................................... 51

1

WAZ Ennepe-Ruhr 12.06.2013

Kommunales Integrationszentrum hat Arbeit aufgenommen Ennepe-Ruhr. „Ihre Tätigkeit ist ebenso wichtig wie facettenreich. Sie sind dafür verantwortlich, integrationspolitische Handlungs-konzepte zu entwickeln, Fortbildungen für Erzieher, Ausbilder und Lehrer anzubieten, Unternehmer mit Migrationshintergrund zu fördern, Bildungspartner-schaften zwischen Kindertagesstätten, Schulen und Elternhaus auf den Weg zu bringen oder Kultureinrichtungen zu unterstützen, sich interkulturell zu profilieren und zu einer verbesserten Transparenz vorhandener Angebote der Integrationsarbeit beizutragen.“ Mit diesen Beispielen ihrer zukünftigen Aufgaben begrüßte Landrat Dr. Arnim Brux jetzt Lale Arslanbenzer, Patricia Riesner und Armin Suceska im Schwelmer Kreishaus. Ihr Einsatzort innerhalb der Kreisverwaltung ist das Kommunale Integrationszentrum (KI), das nach einem Beschluss des Kreistages eingerichtet worden ist und inzwischen seine Arbeit aufgenommen hat. „Unsere größte Herausforderung im ersten Jahr ist es, ein Integrationskonzept für den Ennepe-Ruhr-Kreis zu erstellen“, kündigte Arslanbenzer, Leiterin des KI, an. Ziel sei es, die Dinge aufzunehmen, die die Städte nicht umsetzen können oder die durch eine interkommunale Zusammenarbeit einen Mehrwert erzielen. „Es geht also darum, bestehende Integrationsangebote der Städte zu verstärken und keinesfalls darum, diese zu ersetzen.“ In Workshops wurden die Handlungsfelder „Bildung und Sprachförderung“, „Arbeit und Wirtschaft“, „Gesellschaftliche Teilhabe, Sport und Kultur“ sowie „Gesundheit und Pflege“ behandelt. „Insgesamt konnten wir 160 Menschen begrüßen, mit ihnen über zahlreiche Aspekte der Integration diskutieren und wichtige Erkenntnisse festhalten“, so Lale Arslanbenzer. „Wir sollten die zahlreichen Chancen, Integration gemeinsam zu gestalten, nutzen“, so Brux auch mit Blick auf den demografischen Wandel und den damit eng verbundenen Fachkräftemangel. „Berufliche Fertigkeiten von Migranten und Zuwanderern sind wichtig und helfen uns weiter. Wir dürfen aber keineswegs den Fehler begehen, Menschen allein auf dieses Merkmal zu reduzieren. Es muss gelingen, eine Willkommenskultur zu etablieren.“

2

WAZ Gevelsberg 12.07.2013

Integrationskonferenz: Gäste sind mehr als nur Facharbeiter

3

WAZ Witten 12.07.2013

Mehr Vielfalt, bessere Abschlüsse – aber wie?

Hattingen. Auf der Integrationskonferenz des EN-Kreises warb Landrat Arnim Brux für Einwanderung als Chance. Doch es gibt noch viel zu tun: Integrationsziele gibt es zwar schon – der Weg dorthin ist aber noch offen. Jeder fünfte Bürger an Ennepe und Ruhr hat einen Migrationshintergrund, jeder zehnte gilt als Ausländer. „Die Vielfalt der Zuwanderer bringt zahlreiche Chancen mit sich. Wir sollten sie gemeinsam und entschieden nutzen“, appellierte Landrat Dr. Arnim Brux auf der Bildungs- und Integrationskonferenz des EN-Kreises. Um das zu schaffen, soll bis zum Ende des Jahres ein Integrationskonzept erarbeitet werden. Um auf die insgesamt mehr als 86 000 Menschen zuzugehen, gibt es in den Städten des Kreises bereits vielfältige und bewährte Aktivitäten und Initiativen – in Witten etwa das Wittener Internationale Netzwerk (WIN), das Migranten und Ausländern die Eingewöhnung in ihre neuen Stadt erleichtern soll. Wichtig, denn Integration sei„ kein kurzfristiges Projekt, sondern ein dauerhafter Prozess“, machte Zülfiye Kaykin, Staatssekretärin im Integrationsministerium, den 120 Teilnehmern der Konferenz deutlich. Sie sehe den EN-Kreis auf einem guten Weg, sagte sie mit Blick auf ein Integrationszentrum, das Anfang des Jahres eingerichtet worden war. Bis Ende 2013 soll ein Integrationskonzept für den Kreis vorliegen. „Das Papier ist natürlich kein alleiniger Entwurf der Kreisverwaltung, sondern wird ein Gemeinschaftswerk werden, das es regelmäßig fortzuschreiben gilt“, so Lale Arslanbenzer, Leiterin des Kommunalen Integrationszentrums. Um dies zu gewährleisten, hatten sich im Mai und Juni 160 Vertreter von Kreis- und Stadtverwaltungen, Integrationsräten, Wohlfahrtsverbänden, Migranten-Selbstorganisationen, Unternehmen, Vereinen und Initiativen zu vier Workshops getroffen. Thematisiert wurden die Handlungsfelder „Bildung und Sprachförderung“, „Arbeit und Wirtschaft“, „Gesellschaftliche Teilhabe, Sport und Kultur“ sowie „Gesundheit und Pflege“. Dabei wurden auch erste Ziele formuliert. Als Beispiele nannte Lale Arslanbenzer ein Plus von höheren Bildungsabschlüssen für Migrantenkinder, die Förderung der interkulturellen Vielfalt in Vereinen, das Sensibilisieren für kulturelle Unterschiede in der Pflege und die berufliche Förderung von Migranten. „Die Teilnehmer der Konferenz haben uns viele Anregungen und Ideen geliefert. Diese gilt es jetzt zu berücksichtigen und in das Konzept einfließen zu lassen.“ Damit der Kreistag das Papier Ende des Jahres verabschieden kann, sind die Mitarbeiter des Kommunalen Integrationszentrums gefragt. Sie müssen alle Beiträge schlüssig zusammenzuführen und aufzeigen, mit welchen Instrumenten die Ziele erreicht werden können.

4

PressemeldungEN Schwelm 09.12.2013

Kreistag verabschiedet Integrationskonzept

Lale Arslanbenzer (dritte von links) übergab Landrat Dr. Arnim Brux zusammen mit dem gesamten Team des Kommunalen Integrationszentrums das jetzt vom Kreistag verabschiedete Konzept.

„Die Zuwanderung von Menschen aus anderen Ländern ist für uns eine gesellschaftliche, wirtschaftliche und kulturelle Bereicherung. Gleichzeitig ist natürlich das Zusammenleben von Menschen aus verschiedenen Kulturen nicht immer frei von Spannungen und Konflikten.

Mehr denn je sind tragfähige und nachhaltige Strukturen gefragt, um das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft zu gestalten. Grundlegende Ideen und konkrete Ansätze dafür, was wir ins Rollen bringen müssen, finden sich im Integrationskonzept für den Ennepe-Ruhr-Kreis.“ Für Landrat Dr. Arnim Brux liefern die jetzt vom Kreistag verabschiedeten 48 Seiten für die nächsten Jahre wesentliche Grundlagen, um Integration an Ennepe und Ruhr erfolgreich zu gestalten. Das deutliche Votum der Kreistagsmitglieder unterstreiche: „Gemeinsames Ziel ist es, die politischen und gesellschaftlichen Teilhabechancen von Migranten zu verbessern.“

Bereits auf den ersten Seiten unterstreicht die vom Kommunalen Integrationszentrum, das bei der Kreisverwaltung angesiedelt ist, zusammengestellte Auswahl von Daten und Fakten, wie wichtig diese Zielsetzung ist. Von den rund 326.000 Einwohnern im Ennepe-Ruhr-Kreis haben 63.620 Menschen einen Migrationshintergrund. Das ist jeder Fünfte zwischen Breckerfeld und Hattingen, Wetter (Ruhr) und Schwelm.

Kreistag hatte vor einem Jahr Integrationszentrum auf den Weg gebracht

„Unsere Auswertung hat beim Vergleich Kreis/Land zwar eine leicht höhere Quote bei den Abiturienten, eine deutlich geringere Quote bei den Schulabgängern ohne Abschluss sowie einen signifikant höheren Anteil Auszubildender an der ausländischen Bevölkerung ergeben, dennoch gibt es in Kreis, Land und Bund gleiche Grundsatzprobleme“, berichtet Lale Arslanbenzer, Leiterin des Kommunalen Integrationszentrums. Als Beispiele nennt sie den bei Ausländern doppelt so hohen Anteil an Schulabgängern ohne Abschluss sowie eine große Betroffenheit von Arbeitslosigkeit und Hartz IV, Kinderarmut und Altersarmut.

Nachdem der Kreistag das Kommunale Integrationszentrum vor gut einen Jahr auf den Weg gebracht hatte, haben sich im Rahmen von vier Workshops und einer Bildungs- und Integrationskonferenz mehr als 200 Akteure aus allen Bereichen der Integrationsarbeit mit ihren Ideen und Vorstellungen eingebracht. „Es ist uns gelungen, einen transparenten und offenen Prozess zu gestalten, in dem alle Beteiligten sich ernst genommen fühlten”, so Arslanbenzer. Die bekannten Daten und Fakten sowie die gemeinsam erarbeiteten Ergebnisse und Erkenntnisse haben dazu geführt, dass im Integrationskonzept sieben Leitthemen und vier Handlungsfelder benannt werden.

Foto: UvK/Ennepe-Ruhr-Kreis

5

PressemeldungEN Schwelm 09.12.2013

Als Leitthemen genannt werden unter anderen „Chancengleichheit“, „Wertschätzung der Vielfalt“, „Interkulturelle Öffnung“ sowie gesellschaftliche und politische Partizipation“. Handlungsfelder sind „Bildung und Sprachförderung“ „Gesellschaftliche Teilhabe, Sport und Kultur“, „Gesundheit und Pflege“ und „Arbeit und Wirtschaft“.

Konzept soll weiterentwickelt werden

Neben Zielen werden auch eine Vielzahl konkreter Vorhaben und Vorschläge von Workshopteilnehmern aufgeführt. Dazu zählt die mehrsprachige Information über das deutsche Bildungssystem ebenso wie Fortbildungen zum Thema interkulturelles Erziehen, Lernen und Lehren, eine auf Migranten besser zugeschnittene Altenpflege ebenso wie der Ausbau der Willkommenskultur, die Wissensvermittlung über Ausbildungs- und Berufsangebote ebenso wie das Aufzeigen der Vorteile von Ausbildungsplätzen in Richtung der Arbeitgeber mit Migrationshintergrund.

Zwei Dinge hebt der Landrat besonders hervor: „Nichts im Integrationskonzept ist für Ewigkeit festgeschrieben, es muss vielmehr von allen Beteiligten engagiert fortgeschrieben werden. Und: Es kann nicht darum gehen, bestehende Integrationsangebote der Städte zu ersetzen, vielmehr sind diese aufzugreifen zu ergänzen und zu vernetzen. Hierfür bietet das Konzept den Orientierungsrahmen.“

6

Westfalenpost Wetter 08.01.2014

Integration an Ennepe und Ruhr

7

City-Anzeiger Gevelsberg 03.02.2014

Drei Religionen vereint in einer Ausstellung

8

Stadtspiegel Hattingen 05.02.2014

Hattingerin leitet das EN-Integrationszentrum Lale Arslanbenzer zu Besuch in der Redaktion Foto: Pielorz

Lale Arslanbenzer (50) ist Neubürgerin in Hattingen. Sie zog vor einem halben Jahr hierher und trat die Leitung des neuen Kommunalen Integrationszentrums des Kreises an. Auf dem Weg zu ihrer Arbeit besuchte sie die Redaktion des STADTSPIEGEL.

Mit 18 Jahren kam Lale Arslanbenzer nach Deutschland. Sie lebte in Duisburg bei ihrem Vater, der damals in Deutschland Arbeit fand, mittlerweile aber längst zurück in der türkischen Heimat ist. „Ich kam, weil ich hier studieren wollte. In der Türkei war das damals für mich sehr schwierig“, erzählt sie.

Leicht gemacht hat man ihr es hier aber auch nicht. Zuerst musste sie Deutsch lernen. „Dann habe ich eine Ausbildung zur Erzieherin gemacht und mein Fachabitur nachgeholt. Mein türkisches Abitur wurde hier nicht anerkannt, mir fehlten zum Beispiel Fremdsprachenkenntnisse. Danach habe ich in Duisburg Sozialwissenschaften studiert.“

Nach dem Studium arbeitete sie zunächst bei der Duisburger Stadtentwicklung, bevor sie dann in das Landes- und Bundesprogramm „Soziale Stadt“ in Dinslaken wechselte. „Dreizehn Jahre habe ich dort ein Wohnquartier entwickelt“, erzählt sie. Seit Anfang 2013 leitet sie das Kommunale Integrationszentrum und hat fünf Mitarbeiter. „Wir sind zwei Lehrer, zwei Verwaltungsmitarbeiter und außerschulische pädagogische Kräfte. Unsere Aufgabe ist es, alle Integrationsaufgaben im Kreisgebiet zu koordinieren.“

Ein wesentlicher Punkt sind dabei Themen rund um Bildung. „Wir haben im Kreisgebiet rund 200 sogenannte Seiteneinsteiger. Das sind schulpflichtige Kinder aus anderen Ländern, die nach Deutschland gekommen sind, eine Regelschule aber aus sprachlichen Gründen nicht sofort besuchen können. Zum Vergleich: In Städten wie Duisburg haben wir 750 Seiteneinsteiger. Das sind enorme Zahlen und Schicksale, um die man sich kümmern muss.“ Der STADTSPIEGEL hat übrigens zu diesem Thema schon einmal eine Geschichte gemacht: im November 2012 berichteten wir über Schüler, die auf weiterführenden Schulen in Hattingen sind und gleichzeitig Deutsch lernen müssen.

Neben dem Thema Bildung geht es bei den Integrationszentren aber auch um andere Themen. „Wir erheben zur Zeit im Kreis, was die einzelnen Städte überhaupt für Migranten anbieten. Entdecken wir hier Lücken, dann können wir überlegen, wie diese zu schließen wären.“

Die eher einseitige These, Ein- und Zuwanderer müssen sich den schon immer hier lebenden Menschen anpassen, sei nicht mehr zeitgemäß. „Wenn Sie einen Gast bekommen, der eine gewisse Zeit bei Ihnen leben soll, dann denken Sie zuerst: Ich muss ihm meine Regeln beibringen und dann wird er alles genauso machen wie ich. Dann aber erleben Sie, dass dieser Gast ein eigenständiger Mensch ist und auch seine Regeln hat.

9

Stadtspiegel Hattingen 05.02.2014

Er wird nicht alles so machen, wie Sie es kennen. Und deshalb müssen Sie, wenn alle zusammenleben wollen, eine dritte Form finden, einen Kompromiss. Und man muss die Chancen erkennen, die sich bieten.“ So habe man mittlerweile Firmen, die ihre Mitarbeiter mit Migrationshintergrund bewusst in den Vordergrund rücken würden, um durch diese auch Menschen und Kunden anzusprechen, die bisher nicht den Weg in das jeweilige Unternehmen gefunden hätten.

„Seit dem Jahr 2000 sind etwa 15 Millionen Menschen eingereist. Etwa die Hälfte von ihnen reist innerhalb der ersten vier, fünf Jahre auch wieder aus. Aber die Zahlen machen deutlich: Wir sind ein Einwanderungsland, Zuwanderung gehört zu unserem gesellschaftlichen Leben dazu. Wir leben in einer bunten Gesellschaft und müssen daran arbeiten, die Bedürfnisse der Menschen möglichst gut erfüllen zu können.“

10

Westfalenpost Ennepe-Ruhr 05.02.2014

200 Schüler im EN-Kreis sprechen kein Wort Deutsch

11

WAZ Hattingen 13.02.2014

Vom „Ende der Welt“ zum Integrations-Profi

Hattingen. Lale Arslanbenzer, aufgewachsen im östlichsten Anatolien, leitet als Neu-Hattingerin das Kommunale Integrationszentrum des Ennepe-Ruhr-Kreises im Kreishaus Schwelm. Die 50-Jährige arbeitete viele Jahre für die Landesprojekte „Soziale Stadt“ in Duisburg-Marxloh und Dinslaken-Lohberg.

„Damals war es das Ende der Welt“, sagt Lale Arslanbenzer lächelnd. Sie meint ihre erste Heimat, die östlichste Türkei nahe der Grenze zur damals als Sowjetrepublik streng abgeschotteten Georgien. Heute lebt die 50-jährige Sozialwissenschaftlerin als Neubürgerin in Hattingen und organisiert im Schwelmer Kreishaus das weite Feld der Integration: Lale Arslanbenzer leitet das im Vorjahr gegründete Kommunale Integrationszentrum (KIZ).

Ihre eigene Migrations-Geschichte ist eher untypisch – und erzählt von Durchsetzungswillen. Denn eigentlich wollte ihr Vater seine Familie mit den sechs Kindern nie zu sich nach Duisburg holen. „Bei mir machte er eine Ausnahme.“ Lale Arslanbenzer wollte in Deutschland studieren, begann aber zunächst eine Ausbildung als Erzieherin, machte sich fit in der deutschen Sprache – und arbeitete nach dem Studium viele Jahre in Projekten der „Sozialen Stadt NRW“, zunächst in Duisburg-Marxloh, dann für 13 prägende Jahr in Dinslaken-Lohberg.

Großer Stab für das Bergbau-„Dorf“

Sie nennt es ihr berufliches Glück, „dass ich meine Stellen selbst aufbauen und aktiv gestalten konnte“. Im Bergbau-„Dorf“ Lohberg – „wo jeder jeden kennt“ – zählten während der aktivsten Projektzeiten zu ihrem Team 39 Mitarbeiter, einschließlich der Honorarkräfte. Verglichen damit ist das Kommunale Integrationszentrum mit sechs Mitarbeitern (der vom Land vorgegebenen Mindestzahl) ein kleines Büro. „Ich las die Ausschreibung – und es war der Zeitpunkt, der einfach passte.“ Eigentlich sei ja „alle zehn Jahre wechseln“ ihr Motto. Dass der EN-Kreis das Integrations-Thema ernst nehme, sehe man schon daran, dass ihr KIZ „direkt beim Landrat angedockt ist“, so Lale Arslanbenzer. Ihr Team, inklusive zweier vom Ministerium freigestellter Pädagogen, durfte sie selbst mit auswählen. „Seit September sind wir komplett.“

Mit 100 Institutionen im Gespräch

Die vier Dutzend vom Land ins Leben gerufenen Integrationszentren sind keine weiteren Beratungsstellen für Migranten: Für die „Querschnittsaufgabe Integration“, wie die KIZ-Chefin sagt, berät, hilft und verknüpft ihr Büro die im Kreis bestehenden 100 Institutionen – von Behörden über Wohlfahrtsverbände bis zu Migranten-Vereinen.

12

WAZ Hattingen 13.02.2014

„In manchen Städten ist aber gar nichts“, erfuhr Lale Arslanbenzer. In den kleinsten EN-Städten sind Sozial- oder Schulamt ihre ersten Ansprechpartner. Denn die Bestandsaufnahme ist für die noch taufrische Institution KIZ nach wie vor eines der großen Themen.

„Da wir für alles zuständig sind“, wie die KIZ-Leiterin erklärt, gibt sie jenen Themen Vorrang, auf die ihr gerade geknüpftes Netz von Multiplikatoren sie hinweist: „Das zeigt uns den Handlungsbedarf.“

Flüchtlinge und Sprachförderung

Wo besteht Handlungsbedarf? Lale Arslanbenzer nennt als Beispiel jene Flüchtlinge, die im Kreis Asyl suchen: für Unterbringung, Betreuung und für die rechtliche Seite ihrer Asylverfahren sind jeweils verschiedene Institutionen zuständig – doch: „Zu meinem Erstaunen sind alle gewillt, zusammen zu arbeiten.“ Das KIZ-Team organisiert die nötigen Abstimmungen. „Diese kurzen Wege“, betont Lale Arslanbenzer, „schaffen wir mit sehr viel Freude“.

Dank der stark besetzten Landesstelle der Kommunalen Integrationszentren in Düsseldorf, weiß die Neu-Hattingerin, „sitzen wir an der Quelle: Wir kriegen von der Landesstelle richtig viel Futter.“ Als Beispiel nennt sie die auch in Schwelm propagierte Willkommenskultur. Die Landesstelle nannte eine Förder-Quelle – der Antrag ist gestellt.

Das Integrationskonzept für den EN-Kreis zu erarbeiten, war während ihres ersten halben Jahres in Schwelm der „Hauptjob“ für Lale Arslanbenzer. Das 40-seitige Konzept, Basis für alle künftigen Förderanträge, liegt jetzt vor. Was ist ihr zweites großes Thema? „Wir entwickeln ein Sprachförderkonzept für Seiteneinsteiger“ – jene Kinder von EU-Migranten, die ohne jede Deutsch-Kenntnis der Schulpflicht folgen sollen (die WAZ berichtete).

Ob die Lösung Crash-Kurse sein werden oder Auffangklassen, weiß die KIZ-Chefin noch nicht. Aber sie weiß, dass sie mit allen neun EN-Städten für ein Einvernehmen sorgen muss. „Alleine wäre unsere Reichweite sehr begrenzt.“ Lale Arslanbenzer muss ein überzeugter Team-Player sein.

Ralph Wilms

13

City Anzeiger Gevelsberg 24.02.2014

Der „Dialog der Religionen“ soll und wird fortgesetzt!!!

14

City Anzeiger Witten 06.03.2014

Integrationszentrum betreut ab sofort ein Projekt an Wittener Hellwegschule

15

Westfalenpost Schwelm 07.05.2014

„Sozialer Zusammenhalt hilft bei der Integration“ Besuch von Staatssekretär Thorsten Klute

Staatssekretär Thorsten Klute (m.) besuchte mit Landrat Dr. Arnim Brux die Redaktion und sprach mit Redaktionsleiter Stefan Scherer unter anderem über die Situation in Ennepetal /Foto: Bernd Richter Schwelm/Ennepe-Ruhr. Staatssekretär Thorsten Klute hat sich am Dienstag gemeinsam mit Landrat Arnim Brux vor Ort über die Integration von Zuwanderern im Ennepe-Ruhr-Kreis informiert. Dazu besuchte er das Kommunale Integrationszentrum im Schwelmer Kreishaus und kam anschließend zum Gespräch in die Redaktion. Lokalchef Stefan Scherer wollte von ihm vor allem wissen, wie er die Lage in Ennepetal-Hasperbach einschätzt. Dort haben seit einigen Wochen viele Roma Wohnungen angemietet. Thorsten Klute, Staatssekretär im Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales NRW, zeigte sich im Gespräch grundsätzlich optimistisch: „In bin zuversichtlich, dass das hier klappen wird.“ Die Voraussetzung dafür sei eine gute Zusammenarbeit zwischen Stadt, Land und Bund. Gerade kleine Städte mit dörflichen Strukturen könnten die Herausforderung, Zuwanderer zu integrieren, gut meistern, weil der soziale Zusammenhalt groß sei.

Integrationszentren sollen helfen

Helfen sollen dabei die Kommunalen Integrationszentren in ganz NRW. Im Ennepe-Ruhr-Kreis wurde eines im Frühjahr 2013 eingerichtet. Die Mitarbeiter um Leiterin Lale Arslanbenzer haben die Aufgabe, Dinge aufzunehmen, die die Städte nicht umsetzen können oder die durch eine interkommunale Zusammenarbeit einen Mehrwert erzielen. „Es geht darum, bestehende Integrationsangebote der Städte zu verstärken und keinesfalls darum, diese zu ersetzen“, sagte Arslanbenzer.

Fördermittel von Land und Bund

Landrat Arnim Brux betonte die Bedeutung der Vernetzung von Jobcentern, Gesundheitsämtern und anderen kommunalen Einrichtungen: „In der Zuwanderer-Frage ist wichtig, dass sich die richtigen Akteure an einen Tisch setzen und zusammenarbeiten.“ So könne man mit kreativen Ideen auch ausreichend Fördermittel erhalten und die Kommune werde finanziell weniger belastet.

Redaktionsleiter Stefan Scherer verwies auf die Befürchtungen vieler Ennepetaler, dass für die Integration der Roma viel Geld ausgegeben werde, diese aber im Zweifel bald schon wieder in ein anderes Land ziehen und eine Wirkung verpufft. „Ich mache da gegenteilige Erfahrungen“, sagte Klute mit Blick auf Städte wie Dortmund und Duisburg.

16

Westfalenpost Schwelm 07.05.2014

„Sozialer Zusammenhalt hilft bei der Integration“ Brux machte deutlich, dass es keine Alternative gebe. Viele Menschen, etwa in der Slowakei, würden in Siedlungen mit für uns unvorstellbarer Armut leben. „Sollen wir es hier etwa auch soweit kommen lassen?“

Grundsatz: Kein Kind zurücklassen

Der Staatssekretär forderte, den Grundsatz der Regierung, kein Kind zurückzulassen, in die Tat umzusetzen: „Kinder aus Südosteuropa haben genauso Träume, wie unsere Kinder.“ Bildung sei der Schlüssel zu einer gelingenden Integration. Mit Programmen wie Vorbereitungsklassen habe das Land in der Vergangenheit gute Erfahrungen gemacht, sagte er und verwies auf die 1950er Jahre, als viele Gastarbeiter nach Deutschland gekommen waren. Auch in Bildungsangelegenheiten trage NRW die Finanzierung. Bei allem Optimismus sei die Integration jedoch eine große Herausforderung für alle Beteiligten. „Wichtig ist insbesondere, dass wir in Europa endlich anfangen, Armut in den Ländern zu bekämpfen.“ Es sei ärgerlich, wenn von den betroffenen Staaten Gelder der EU gar nicht abgerufen werden. „Denn am stärksten träumen die Menschen von einer Perspektive in ihrer Heimat“, zog Klute zum Abschluss des Gesprächs Bilanz.

Christina Hesse

17

WAZ Hattingen 28.05.2014

Jeder fünfte im Kreis mit Migrationshintergrund

18

Eildienst LKT NRW Düsseldorf 06.06.2014

Integration von Menschen mit Migrationshintergrund im Ennepe-Ruhr-Kreis

19

Westfalenpost Ennepe-Ruhr 10.07.2014

Sprachförderung für eine Chance auf gute Bildung

20

WAZ Witten 15.07.2014

Hilfe für Schüler mit Sprachproblemen

Witten hat im EN-Kreis die meisten „Seiteneinsteiger“ in den Schulen: 93 Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund können nur schlecht oder gar kein Deutsch und benötigen Unterstützung. Das Kommunale Integrationszentrum EN will nun zusammen mit den Lehrern ein Sprachförderpaket entwickeln. „Es macht Sinn, ein Konzept auf den Weg zu bringen. Auch wenn die Kommunen und die Schulen bereits aktiv sind, besteht weiterer Handlungsbedarf“, sagt Gabriele Risse vom Kommunalen Integrationszentrum. Das habe die Konferenz gezeigt. Gut 50 Pädagogen berichteten über die Herausforderungen, wenn sogenannte „Seiteneinsteiger“ ihre Schule besuchen.

Wenig Miteinander bei Schulen

Es wurden dabei nicht nur Probleme mit der deutschen Sprache genannt, sondern auch bei der Schulsozialarbeit. Eine große Herausforderung seien zudem Traumatisierungen, mit denen die Schüler nach Erfahrungen in ihren Heimatländern zu kämpfen haben. Deutlich wurde: Die Schulen haben sich bisher mit viel Eigeninitiative der Aufgabe gestellt, Fördertöpfe genutzt, Studenten in die Arbeit eingebunden und Fördermaterial organisiert. „Es galt jedoch häufig die Devise, ‘Jeder für sich’. Hier setzen wir jetzt an, wollen ein Konzept auf den Weg bringen, das die grundsätzlichen Strukturen festlegt, wie Seiteneinsteiger künftig beschult werden sollten und wo Lehrer welche Unterstützungsangebote bekommen“, sagt Gabriele Risse. Auf der Wunschliste der Lehrer standen mehr Fortbildungen, ein einfacherer Zugriff auf Förder- und Unterrichtsmaterial oder auch Möglichkeiten für eine stärkere individuelle Unterstützung. Die Konferenz hat aber auch bereits Ergebnisse gebracht: So sollen in einer Erstberatungsstelle erste Gespräche mit neuen Schülern und ihren Eltern geführt werden, um ihren Sprachstand zu ermitteln und die Vermittlung an die Schule auf den Weg zu bringen, die zu ihrem Sprachstand passt. Ende des Jahres soll es Unterrichtsmaterial geben, das an Sprachstand, Alter und Herkunftsland angepasst ist. Außerdem will der Kreis eine Präsenzbibliothek aufbauen, die es Schulen möglich macht, das Material einzusehen und auszuleihen.

21

WAZ Hattingen 22.09.2014

Heggerfeld greift nach Bildungs-Rucksack

22

WAZ Hattingen 26.09.2014

Integrationszentrum des Kreises erntet viel Lob

23

Westfalenpost Gevelsberg 30.10.2014

Arbeitslosenquote bei Einwanderern ist höher

24

Westfalenpost 30.10.2014

EN-Integrationszentrum lädt zur Konferenz ein

25

Westfalenpost Ennepe-Ruhr 12.02.2015

Doppelte Staatsangehörigkeit: Gesetzesänderung für Migranten

26

City-Anzeiger Gevelsberg 18.02.2015

„Lesen für Herz und Kopf“ – Rucksackgruppen besuchten Stadtbücherei

27

Westfälische Rundschau Ennepetal 14.03.2015

Flüchtlingskinder sollen sich willkommen fühlen

28

Der Westen Wetter / Herdecke 16.03.2015

Integrationszentrum hilft beim Start in ein neues Leben

Bildung hilft bei der Integration. Eine Aufgabe, die nach Vorschlag der Grünen in Wetter die Städte Wetter und Herdecke gemeinsam angehen könnten. /Foto: Jakob Studnar Wetter/Herdecke. Das kommunale Integrationszentrum stellte nun seine Arbeit vor. Um etwa Flüchtlingskindern das Schulleben zu erleichtern, soll es Lehrer-Fortbildungen geben. Das Kind ist vielleicht zwölf Jahre alt und spricht kein Wort deutsch. Dennoch muss es zur Schule gehen. Und die Schule muss es aufnehmen. Seit in Deutschland und damit auch in den Ruhrstädten die Flüchtlingszahlen wieder steigen, müssen Kreise und Kommunen Wege finden, Kinder in das Bildungssystem zu integrieren. Und es muss schnell gehen, damit die Familien in der neuen Heimat Fuß fassen können. „Wir erstellen unser Arbeitskonzept und arbeiten gleichzeitig danach, um den Alltag mit manchmal zehn oder 15 Flüchtlingsfamilien, die bei uns vorsprechen, zu bewältigen“, sagt Lale Arslanbenzer, Leiterin des Kommunalen Integrationszentrums des Ennepe-Ruhr-Kreises (KI). Sie stellte die Arbeit des KI jetzt gleich zwei Ausschüssen in Wetter vor. Doch auch für die Flüchtlingskinder in Herdecke ist das KI zuständig.

Fähigkeiten der Kinder einschätzen

Im Jahr 2012 wurden auf Landesinitiative diese zentralen Betreuungszentren gegründet, das KI im Ennepe-Ruhr-Kreis gehörte zu den ersten, die an den Start gingen. Sie sollen Flüchtlingen helfen in einer für die fremden Gesellschaft Fuß zu fassen und nicht an den Anforderungen eines vielfach komplizierten bürokratischen Systems zu scheitern. Mit Blick auf die Kinder bedeutet das, sie ihren Fähigkeiten nach auf Schulen zu verteilen, um den bestmöglichen Bildungserfolg zu garantieren.

33 Kinder in Wetter und Herdecke

16 schulpflichtige Jungen und Mädchen zählt das ZI derzeit für Wetter, 17 Kinder sind es in Herdecke. Berücksichtig werden Kinder, die als so genannte Seiteneinsteiger ohne Sprachkenntnisse in das deutsche Schulsystem kommen. „Das sind nicht nur die Flüchtlingsfamilien aus Syrien, sondern auch EU-Bürger, Menschen aus der Türkei oder Tunesien“, erläutert Arslanbenzer. Familien, die die Pflicht haben, ihre Kinder in die Schule zu schicken, die aber – was die Förderung angeht – ganz unterschiedliche Voraussetzungen mitbringen. Das macht es auch für Kommunen und Schulträger schwierig, Angebote zusammenzustellen. Denn nicht jedes Kind hat zum Beispiel Anspruch auf Mittel aus dem Bildungs- und Teilhabepaket.

29

Der Westen Wetter / Herdecke 16.03.2015

Lehrern Hilfestellung bieten

Weder die Familien sollen mit dem Thema Bildung alleingelassen werden, noch die Schulen. Denn auch dort sind die Lehrer mit einer für sie neuen Situation konfrontiert. Anders als in Großstädten, in denen Auffangklassen gebildet werden können, werden die Kinder im EN-Kreis in der Regel auf die Schulen verteilt. Das heißt: Von jetzt auf gleich sitzt ein Kind in der Klasse, das kein Wort Deutsch spricht und möglicherweise noch nicht einmal eine Sprache, die einer der Lehrer beherrscht. Für Lale Arslanbenzer ist das dennoch die bessere Situation, um die Integration von Flüchtlingen zu befördern. „Auffangklassen sind zweite Wahl, denn Kinder lernen am besten von anderen Kindern.“ Für die Lehrer wird es ab Mai eine erste Fortbildungsrunde geben. Nicht nur, weil die inhaltlichen Anforderungen sich mit den Flüchtlingskindern verändern. Es geht auch darum, dem pädagogischen Personal Hilfestellungen für den emotionalen Umgang mit den Kindern zu geben. Denn die Flucht hat in vielen Fällen Spuren hinterlassen. „Auch der schulpsychologische Dienst im Kreis ist hier mit einer neuen Thematik konfrontiert“, weiß Lale Arslanbenzer. Ein regelmäßiger Arbeitskreis für Lehrerinnen und Lehrer wird ab 25. März angeboten.

Fördermittel für Ehrenamtliche

Um auch die ehrenamtliche Flüchtlingsbetreuung zu unterstützen, kann das KI 18 000 Euro Landesmittel verteilen. 27 Initiativen haben sich beworben, aus Wetter ist die „Soko“ dabei. Im Netzwerk Soziale Kooperation (Soko) haben sich unterschiedliche Akteure zusammengeschlossen, um gemeinsam effektive Hilfe zu leisten. „Wir wollen allen Bewerbern etwas von den Landesmitteln geben“, sagt die KI-Leiterin.

Susanne Schlenga

30

Der Westen Wetter / Herdecke 16.03.2015

Chance auf Pflege-Job für ausländische Mütter

Mit Herz bei der Sache: Pflegekräfte mit Migrationshintergrund können sich oft besser in die Belange von ausländischen Patienten einfühlen /Foto: Jens Wolf Witten. Die Qualifizierungs- und Beschäftigungsgesellschaft (Quabed) startet ein Projekt, um arbeitslose Mütter mit Migrationshintergrund fit für die Pflege zu machen. In vielen Pflegeeinrichtungen fehlt es an Fachkräften – gerade mit Migrationshintergrund. Die Qualifizierungs- und Beschäftigungsgesellschaft (Quabed) hat das Problem erkannt und startet nun ein neues Projekt. Bei diesem bekommen arbeitslose Mütter mit ausländischen Wurzeln eine Chance, den Weg in den Pflegeberuf zu finden. Mit „Semira“ – das steht für „Schrittweise Eingliederung von Müttern in den regionalen Arbeitsmarkt“ – schlägt die Quabed zwei Fliegen mit einer Klappe: Migrantinnen können sich aus der Arbeitslosigkeit befreien und ausländische Patienten erhalten eine Ansprechpartnerin, mit der sie sich besser austauschen können. Der Lehrgang, der auch den Zugang zu anderen sozialen Berufen ebnen soll, beinhaltet zwei Praktika. Dabei schnuppern die Teilnehmerinnen in Senioreneinrichtungen rein, um herauszufinden, ob die Arbeit überhaupt etwas für sie ist. „Falls ein sozialer Beruf für jemanden nicht infrage kommt, schauen wir gemeinsam nach alternativen Praktika. An oberster Stelle steht, eine Perspektive für die Frauen aufzubauen“, verspricht Quabed-Chefin Katja Kern.

Kein perfektes Deutsch gefordert

Diejenigen, die in die Pflege einsteigen wollen, lernen den richtigen Umgang mit Patienten, aber auch Deutschunterricht steht auf dem Plan. Die Projektverantwortliche Margarete Gryta-Wensing beruhigt: Keine Teilnehmerin muss perfekt Deutsch sprechen. Das mindestens geforderte Sprachniveau sei A2: „Damit darf man noch viele Fehler machen.“ Wer den Lehrgang abgeschlossen hat, kann entweder als „Pflegeassistentin“ direkt in den Arbeitsalltag einsteigen oder sich im Anschluss eine Ausbildung suchen, um noch bessere Karten auf dem Arbeitsmarkt zu haben. Warum der Lehrgang so wichtig für die Patienten in den Seniorenheimen ist, erklärt Lale Arslanbenzer, die Leiterin des Kommunalen Integrationszentrums. Viele der ausländischen Senioren fühlten sich fremd in den Einrichtungen. Die meisten aber würden erst gar nicht dorthin gehen, weil sie sich ohne Kontaktperson mit demselben kulturellen Hintergrund nicht wohlfühlten. Das soll sich ändern.

31

Der Westen Wetter / Herdecke 16.03.2015

„Viele frühere Gastarbeiter werden nun auf einen Schlag 80“, weiß Lale Arslanbenzer. Damit auch sie deutsche Pflegeheime besuchen, sei ein „kultursensibles Pflegen“ vonnöten – eine gute Chance für „Semira“-Absolventinnen. Durch sie können die Patienten denken: „Ja, hier kann ich mich wohlfühlen.“

Cristina Lucioni

Westfalenpost Ennepe-Ruhr 24.03.2015

Ehrenamtliche Flüchtlingsarbeit – Anträge bis zum 26. März stellen

Stadtanzeiger Schwelm 24.03.2015

18.000 Euro für ehrenamtliche Flüchtlingsarbeit

18.000 Euro kann das bei der Kreisverwaltung angesiedelte Kommunale Integrationszentrum (KI) an Initiativen im Kreis für ehrenamtliche Flüchtlingsarbeit verteilen. Das Geld stammt aus einem vom Land aufgelegten Förderprogramm. […]

32

WAZ Hattingen 28.03.2015

Kommunales Integrationszentrum lädt zur Fahrt nach Bonn ein Führung durch das Haus der Geschichte und die Ausstellung „Immer bunter – Einwanderungs-land Deutschland Zum Besuch der Ausstellung „Immer bunter. Einwanderungsland Deutschland im Haus der Geschichte in Bonn lädt das Kommunale Integrationszentrum des Ennepe-Ruhr-Kreises nicht nur Mitglieder des neu gegründeten Beirates sowie der Integrationsräte oder -beauftragte ein, sondern allgemein alle Interessierten. Geplant ist die Fahrt nach Bonn in der Woche der Museen am Fronleichnams-Donnerstag, 4. Juni. Abfahrt ist ab dem Kreishaus, Hauptstraße 92, in Schwelm um neun Uhr mit einem Reisebus. Um elf Uhr ist Ankunft in Bonn. Es wird dann eine Führung durch das Haus der Geschichte und durch die Ausstellung geben. Bei einer großen Resonanz soll die Gruppe zweigeteilt werden. Im Anschluss soll noch der Weg der Demokratie befahren werden. Ein Gästeführer wird die Stationen erläutern. Die Rückfahrt ist gegen 17 Uhr geplant. Sollten sich viele Hattinger zu dieser Fahrt melden, wurde der Bus gegebenenfalls um etwa 8.30 Uhr ab Hattingen eingesetzt. Das Teilnehmerentgelt beträgt zehn Euro pro Person. Zur Ausstellung: Das Moped des einmillionsten Gastarbeiters, das Kostüm des ersten schwarzen Karnevalsprinzen, die Gasflaschen des gescheiterten „Kofferbombers von Köln - Deutschland als Einwanderungsland hat viele Gesichter und Geschichten, die in der Ausstellung aus diversen Perspektiven erzählt werden. Rund 800 Exponate zeugen von der Vielfalt der Alltagskulturen und Weltbilder. Es geht um Integration, Assimilation, Identität, Staatsangehörigkeit, Fremdenfeindlichkeit, Islamophobie, Aufnahme-, Parallelgesellschaft. Anmeldungen bis zum 1. April bei Joram Isken im KIZ-EN per E-Mail: [email protected], einen ersten Eindruck von der Sonderausstellung vermittelt

33

Eildienst LKT NRW Düsseldorf Mai 2015

Seiteneinsteiger: Kommunales Integrationszentrum bietet Erstberatung

…Fortsetzung siehe Folgeseiten

34

PressemeldungEN Schwelm 09.04.2015

35

PressemeldungEN Schwelm 09.04.2015

36

Stadtspiegel Hattingen 14.04.2015

Zugewandert, schnell in eine deutsche Schule

37

Westfalenpost Wetter / Herdecke 24.04.2015

Landesmittel für Arbeit mit Flüchtlingen

38

PressemeldungEN Schwelm 04.05.2015

Sprachförderung: Eltern bringen sich aktiv ein „Das von uns betreute Projekt ‘Rucksack‘ wird von Eltern, Kindern und Einrichtungen sehr gut angenommen. Es ist im Ennepe-Ruhr-Kreis längst ein wichtiger Bestandteil der Sprachförderung von Kindern mit Zuwanderungsgeschichte. Dieser Erfolg ist auch Ihnen und Ihrem Engagement zu verdanken.“ Mit diesen Worten begrüßte Annette Bußmann vom Kommunalen Integrationszentrum ehrenamtliche Elternbegleiter, Erzieher und Lehrkräfte zu einem Workshop im Schwelmer Kreishaus. Eine Premiere, denn es war die erste professionsübergreifende Schulung, die sich an all diejenigen richtete, die sich in ihrer Bildungseinrichtung für Integration stark machen und eine Rucksackgruppe begleiten. Kreisweit gibt es momentan vier Gruppen in Kindertagesstätten und fünf Gruppen in Grundschulen. Geleitet werden sie von insgesamt zehn Elternbegleiterinnen. Auf diesem Weg werden 80 Kinder in ihren Familien gefördert. „Diese Zahlen sollen in diesem Jahr möglichst weiter steigen. Der Kreistag hat hierfür 10.000 Euro im Haushalt bereitgestellt. Das ist ein guter Anreiz, um 20 weitere Gruppen auf den Weg zu bringen“, so Bußmann. Kinder werden in ihrer Sprachentwicklung gefördert Mit „Rucksack“ werden Kinder aus Zuwandererfamilien unter aktiver Beteiligung ihrer Eltern und der jeweiligen pädagogischen Einrichtung in ihrer Sprachentwicklung gefördert. Das Programm verfolgt mit Blick auf die Kinder drei Ziele: Förderung der Muttersprachenkompetenz, Förderung der Deutschkenntnisse und Förderung der allgemeinen kindlichen Entwicklung. Geleitet wurde der Workshop „Interkulturelle Kompetenz“ von Marion Scholten, Leiterin der Integrationsagentur des Deutschen Roten Kreuzes Witten. Aufgegriffen wurde unter anderem die Frage, wie es einem geht, wenn man sich in einer völlig fremden Kultur und ohne Sprachkenntnisse verständigen und beispielsweise einen einem Arztbesuch oder einen Elternsprechtag managen muss. Ebenfalls thematisiert wurden Normen, Werte und Erziehung, kulturelle Unterschiede und Gründe für interkulturelle Missverständnisse. Ein Beispiel von vielen: „Die bei einer Begrüßung nicht ausgestreckte Hand oder das bewusste Vermeiden von Blickkontakt sind nicht in allen Kulturen Anzeichen von Unhöflichkeit“, so Bußmann. Integration von Zuwandererfamilien in das Schulleben Die wichtige Rolle, die Eltern spielen, zeigt das Beispiel der Hellwegschule aus Witten. Dort wird einmal wöchentlich ein Kurs für Eltern mit türkischer Muttersprache angeboten. Begleitet werden die Teilnehmer von Gülsüm Caltili und Zenure Bal. Die beiden Frauen, gleichzeitig Mütter von Kindern, die die Hellwegschule besuchten, sprechen fließend Deutsch, ihre Muttersprache ist türkisch. Woche für Woche greifen die beiden die Schulthemen der Kinder auf und besprechen diese mit den Eltern in deren Muttersprache.

Gut besucht war die erste professionsübergreifende Schulung für die Teilnehmer am Sprachförderprojekt "Rucksack"

Das Kreismedienzentrum präsentierte den Teilnehmern Bücher und Filme, die sich für ihre Arbeit ausleihen können /Fotos: UvK/Ennepe-Ruhr-Kreis

39

PressemeldungEN Schwelm 04.05.2015

Die Kinder haben somit die Chance, die im Unterricht in deutscher Sprache vermittelten Inhalte zuhause gemeinsam mit den Eltern nachzuarbeiten. Die Initiatoren sind sich sicher: Hierdurch werden nicht nur Sprachbarrieren abgebaut, Eltern werden auch in die Lage versetzt, ihre Kinder bei den Hausaufgaben tatkräftig zu unterstützen. Neben Sprachförderung und Elternbildung finden sich im „Rucksack“ auch noch zahlreiche, erwünschte „Nebenwirkungen“. „Dies sind beispielsweise eine stärkere Vernetzung der Eltern in Kindertageseinrichtungen und Schule, ein Vertraut werden mit Bildungseinrichtungen, eine Förderung der Kommunikation zwischen Eltern und Schule, eine allgemeine interkulturelle Öffnung und ein verstärkter kultureller Austausch, die Förderung der Bilingualität von Kindern und Eltern, ein Ausbau der Rolle von Eltern als Vorbilder des Lernens und ein allgemeiner Austausch zwischen Eltern mit oft ähnlichen Fragen rund um Erziehung und Lernen“, zählt Bußmann auf. Einrichtungen, die sich für eine Teilnahme am Projekt interessieren, wenden sich an das Kommunales Integrationszentrum des Ennepe-Ruhr-Kreises, Ansprechpartnerin ist Annette Bußmann Tel.: 02336/932082, Email: a.bussmann(at)en-kreis.de. Stichwort Teilnehmer am Rucksackprojekt Aktuell beteiligt sind die Awo Kita Schultenstr./Gevelsberg, die Evangelische Kindertagesstätte Winz-Baak/Hattingen, die DRK Kita Kleiner Häwelmann/Schwelm und die Kita Grawemannahaus/Wetter sowie die Grundschulen Büttenberg/Ennepetal, Schnellmark und Vogelsang/Gevelsberg, Heggerfeld/Hattingen und Hellweg/Witten

40

WAZ Wetter 08.05.2015

Gutes Türkisch Daheim macht Deutschlernen leichter

Elternbegleiterin Kiymet Agpolat (vorne links) hat Poca mitgebracht, ein Gebäck mit Petersilie, Käse und Joghurt. „Schön fluffig", freut sich Annette Bußmann vom Kommunalen Integrationszentrum des EN-Kreises. Rechts im Bild Ines Ureidat, Leiterin der Kita Gravemannhaus in Wetter. /Foto: Klaus Görzel In der Kita Gravemannhaus in Wetter lernen Mütter, wie wichtig die Sprache ihrer Herkunft für die Entwicklung ihrer Kinder ist. Um den Frühstückstisch im Gravemannhaus sitzt ein halbes Dutzend Mütter. Sie heißen mit Vornamen Kiymet, Sanella oder auch Fatma. Was sie eint: Alles sprechen lupenreines Hochdeutsch oder bestenfalls mit einem kleinen Akzent. Und doch nehmen sie einmal in der Woche an einem Sprachförderprogramm teil. Das ist kein Widerspruch. In der Kindertagesstätte des TSE lernen sie, mit ihren Kindern daheim wieder mehr in der Muttersprache zu sprechen. Also Bosnisch, Türkisch, Arabisch, Polnisch oder auch Englisch. Auf dem Tisch stehen Käse und Wurst, ein Schälchen mit Oliven und ein Teller mit Poca. Das ist ein Gebäck mit Petersilie, Käse und Joghurt. Kiymet Agpolat hat es mitgebracht. Ihr vierjähriger Sohn Mert geht ins Gravemannhaus. Und: Sie ist Elternbegleiterin, seit wenigen Tagen sogar vom Kreis ausdrücklich zertifiziert. Sie sagt: „Ich bin die Brücke zwischen den Eltern und der Kindertagesstätte beim Rucksack-Programm“, einem Sprachförderprojekt an Kindergärten. Kreis fördert „Rucksack-Projekt“ Der Rucksack passt gleich doppelt als Bild. Die Mütter (im Gravemannhaus ist meist auch ein Vater dabei) bringen mit in die Kindertagesstätte, was an ihrer Esskultur besonders lecker ist. Und auf dem Weg nach Hause schultern sie Bildungsbögen und Bastelmaterial, damit etwa die dreijährige Tochter von Sanella Özdemir lernen kann, dass kurz auf bosnisch „kratko“ und lang „dugacko“ heißt. Das Land fördert das Rucksack-Projekt. Der Kreis sponsert jede der 20 Gruppen im Ennepe-Ruhr-Kreis noch einmal mit 500 Euro. Warum so viel Förderung für Eltern, die doch offensichtlich schon gut die deutsche Sprache beherrschen? Die Antwort von Ines Ureidat, Leiterin des Gravemannhauses, beruht auf Erfahrung: „Erst wenn die Kinder ihre Muttersprache beherrschen, lernen sie richtig Deutsch.“ Das Wort Muttersprache wird mittlerweile gar nicht mehr so gerne genommen. Familiensprache soll es als Begriff ersetzen. Dahinter können sich dann aber durchaus mehrere Sprachen verstecken. Sanella Özdemir ist mit einem Türken verheiratet. Die Kinder verstehen sein Türkisch und ihr Bosnisch. „Untereinander aber reden wir auf Deutsch.“

41

WAZ Wetter 08.05.2015

Wenn diese Mehrsprachigkeit frühzeitig gefördert wird, können die Kinder gleich mehrfach davon profitieren. Sie können dank einer Familiensprache bei den Abi-Fächer freier wählen, und sie finden leichter ins Deutsche hinein. Ein Rucksack hat aber meist auch Seitentaschen. Und in die lassen sich zusätzliche Schätze des Förderprogramms stecken. Bei den Gruppentreffs im Kindergarten wird über Erziehungsfragen geredet. Die Bastelaufgaben, die die Mütter mit nach Hause nehmen, machen den Kindern Spaß, und die Eltern beschäftigen sich gleich noch intensiver mit ihrem Nachwuchs. Und nebenbei wird ihnen bewusst, was im Kindergarten für die Kinder gemacht wird. Das Gravemannhaus liegt im Schöntal in Alt-Wetter. Die Menschen, die hier leben, haben Wurzlen in vielen verschiedenen Ländern. Bedarf für das Rucksack-Programm war also keine Frage. Aber auch andere KiTas können sich noch melden. Annette Bußmann hebt unter der Nummer 02336/93-2082 gerne ab.

Klaus Görzel

42

WAZ Hattingen 12.05.2015

Familien müssen Dolmetscher mitbringen

43

PressemitteilungEN Schwelm 26.06.2015

Sprachförderprojekt „Rucksack“ feiert Abschluss des Schuljahres

„Die Resonanz auf unsere Einladung zeigt: Das von uns betreute Projekt ‘Rucksack‘ wird von Eltern, Kindern und Einrichtungen sehr gut angenommen. Es ist im Ennepe-Ruhr-Kreis längst ein wichtiger Bestandteil der Sprachförderung von Kindern mit Zuwanderungsgeschichte.“ Während Annette Bußmann vom Kommunalen Integrationszentrum (KI) der Kreisverwaltung diese Worte sagt, herrscht um sie herum buntes Treiben. Kein Wunder, schließlich ist das Foyer des Kreistagssitzungssaales mit mehr als 100 Kindern und Erwachsenen bestens besucht, Stände mit farbenfrohe Plakaten und selbst gestalteten Spielen warten auf Neugierige und ein Buffet mit herzhaften und süßen Leckereien auf Hungrige.

Zum Abschluss des Schuljahres wollte das KI den Eltern mit ihren Kindern, Elternbegleitern, Vertretern der Schulen und Kindertagestätten sowie der beteiligten Kommunen und den Sponsoren und Förderern „Danke schön“ sagen. „Der Erfolg des Projektes ist vor allem auch Ihnen und Ihrem Engagement zu verdanken“, machte Bußmann an die Adresse aller Gäste deutlich. Besonders im Blickpunkt standen dabei die Elternbegleiterinnen. Als Anerkennung erhielten sie Urkunden für den von ihnen absolvierten 30-stündigen Qualifizierungslehrgang.

Nicht nur Sprachbarrieren werden abgebaut

Damit wurden sie auf ihre wichtige Rolle im Rücksackprojekt vorbereitet. Als Elternbegleiterinnen im Einsatz sind Mütter, die neben Deutsch auch ihre eigentliche Muttersprache gut beherrschen. „Sie greifen bei Treffen mit Eltern Woche für Woche die Kita- und Schulthemen auf und besprechen diese in deren Muttersprache. Die Kinder haben somit die Chance, die im Unterricht in deutscher Sprache vermittelten Inhalte zuhause gemeinsam mit den Eltern nachzuarbeiten“, erläutert Bussmann das Konzept. Die Erfahrung zeige bereits jetzt: Mit diesem Angebot werden nicht nur Sprachbarrieren abgebaut, Eltern werden auch in die Lage versetzt, ihre Kinder bei den Hausaufgaben tatkräftig zu unterstützen.

Aus den beteiligten Einrichtungen hieß es auf der Veranstaltung im Kreishaus: „Viele Eltern freuen sich, eine Anlaufstelle zu haben und sich untereinander austauschen zu können. Regelmäßig werden neben den Themen des Schulalltags beispielsweise auch Herausforderungen in der Kindererziehung diskutiert.“

44

PressemitteilungEN Schwelm 26.06.2015

Die Arbeit lohnt sich

Nicht zu unterschätzende Nebeneffekte der gut zweistündigen Treffen der jeweils gut zehn Teilnehmer: Das Miteinander in Familie sowie Kita und Schule Schule erhält eine ganz neue Qualität, alle Beteiligten lernen sich und ihre Fähigkeiten ganz neu kennen, die Kommunikation zwischen Eltern und den Einrichtungen wird gefördert sowie eine allgemeine interkulturelle Öffnung und ein verstärkter kultureller Austausch sind zu beobachten.

„Die den Müttern und Elternbegleiterinnen entgegengebrachte Wertschätzung durch das KI ist sehr beeindruckend. Sowohl sie als auch wir als Einrichtung fühlen uns gut unterstützt. Die Arbeit und der Aufwand lohnen sich auf jeden Fall“, berichteten Marion Tigges Haar, Schulleiterin der Wittener Grundschule Hellweg und Ulla Wacker, AWO Kita Fachbereichsleitung im Kreishaus übereinstimmend.

Stichwort Rucksackprojekt

Mit „Rucksack“ werden 100 Kinder aus Zuwandererfamilien unter aktiver Beteiligung ihrer Eltern und der jeweiligen pädagogischen Einrichtung in ihrer Sprachentwicklung gefördert. Das Programm verfolgt mit Blick auf die Kinder drei Ziele: Förderung der Muttersprachenkompetenz, Förderung der Deutschkenntnisse und Förderung der allgemeinen kindlichen Entwicklung. Kreisweit gibt es momentan vier Gruppen in Kindertagesstätten und fünf Gruppen in Grundschulen. Die Leitung übernehmen insgesamt neun Elternbegleiterinnen, sie unterstützen auf diesem Weg 100 Kinder in ihren Familien.

Aktuell beteiligt sind die Awo Kita Schultenstr./Gevelsberg, die Evangelische Kindertagesstätte Winz-Baak/Hattingen, die DRK Kita Kleiner Häwelmann/Schwelm und die Kita Grawemannahaus/Wetter sowie die Grundschulen Büttenberg/Ennepetal, Schnellmark und Vogelsang/Gevelsberg, Heggerfeld/Hattingen und Hellweg/Witten.

Das KI des Kreises meldet für das nächste Schuljahr noch Platz für die Teilnahme weiterer Einrichtungen. Aktuell stehen dafür aus vom Kreistag bereitgestellten 10.000 Euro noch 5000 Euro für 10 weitere Gruppen zur Verfügung.

45

Westfalenpost Wetter 22.07.2015

Sprachförderprojekt Rucksack auf gutem Weg

46

PressemitteilungEN Schwelm 04.09.2015

Runder Tisch beleuchtet das Thema Flüchtlinge und Arbeitsmarkt Premiere im Kreishaus: Auf Einladung des Kommunalen Integrationszentrums rückten rund 40 Vertreter von Kammern, Agentur für Arbeit und Jobcenter EN, der Städte, des Ennepe-Ruhr-Kreises und des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge sowie von Beratungsstellen das Thema Flüchtlinge und Arbeitsmarkt in den Blickpunkt Sie gingen erstmals gemeinsam der Frage nach, wie abgestimmtes Handeln dazu beitragen kann, Flüchtlingen, die eine Perspektive für das Bleiben in Deutschland haben, in Beschäftigung zu vermitteln.

„Die Berichterstattung in den Medien führt uns Tag für Tag vor Augen, welchen Herausforderungen sich Verwaltungen, Hilfsorganisationen und engagierte Bürger schon gegenübersehen, um den Menschen ein Dach über dem Kopf, etwas zu essen und eine Grundbetreuung bieten zu können“, machte Landrat Dr. Arnim Brux bei der Begrüßung deutlich.

Beschäftigung als Schlüssel zur Integration

Trotz der hierfür notwendigen großen Anstrengungen solle man sich aber auch dafür einsetzen, Flüchtlingen, die voraussichtlich länger oder für immer in Deutschland bleiben können, Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt aufzuzeigen. Es gelte, Wege in Ausbildung, sozialversicherungspflichtige Beschäftigung oder in die Selbständigkeit zu ebnen.

Brux sieht dafür gute Gründe. Zum einen sei Beschäftigung ein wesentlicher Schlüssel zur Integration. „Zum anderen lohnt es sich mit Blick auf die demografische Entwicklung, den drohenden Facharbeitermangel und ein Plus an Sicherheit für unser Rentensystem, sich dieser Aufgabe zu stellen. Wir sollten und müssen die damit verbundenen Chancen nutzen. Dazu soll diese Veranstaltung heute und in Zukunft beitragen.“

Flüchtlinge sollen umfassend informiert und beraten werden

Informationen über die rechtlichen Rahmenbedingungen sowie zu bestehenden Förderinstrumenten und Angeboten der Agentur für Arbeit Hagen und des Jobcenters EN bildeten die Grundlagen für die Überlegungen, wie Flüchtlinge vor Ort zügig zu einer Beschäftigung verholfen werden kann. „Wir setzen Fachleute ein, die die Zuwanderer kompetent beraten, ihnen Qualifizierungen anbieten und Türen öffnen. Etwa jeder fünfte Flüchtling, der zu uns kommt, ist bereits gut ausgebildet und kann zeitnah helfen, den Fachkräfteengpass zu reduzieren“, erläuterte Michael Stechele von der Agentur für Arbeit Hagen.

Im weiteren Verlauf der Diskussion vereinbarten die Vertreter lokaler und regionaler Institutionen unter anderem Folgendes: Die Agentur für Arbeit spricht mit mehrsprachige Flyern Flüchtlinge mit Bleibeperspektive an und lädt auf diesem Weg zu persönlichen Beratungsgesprächen ein. Verteilt werden sollen die Informationen über die Ausländerämter des Kreises und der Stadt Witten, die Sozialämter der Städte und die Flüchtlingsberatungsstellen, Standorte für Basissprachkurse der Agentur für Arbeit sollen Gevelsberg und Witten werden.

Treffpunkt Kreishaus: Erstmals trafen sich Vertreter verschiedenster lokaler und regionaler Institutionen, um das Thema Flüchtlinge und Arbeitsmarkt zu beleuchten Foto: UvK/Ennepe-Ruhr-Kreis

47

PressemitteilungEN Schwelm 04.09.2015

„Grundsätzlich soll bei allen Aktivitäten eine schnelle Beratung und Vermittlung in den Arbeitsmarkt im Vordergrund stehen. Möglich sind aber auch Zwischenschritte wie Potenzialanalyse, Sprachförderung und Praktika“, so Lale Arslanbenzer, Leiterin des Kommunalen Integrationszentrums.

Der runde Tisch soll zukünftig regelmäßig tagen und damit zum Informationsaustausch zwischen Ennepe-Ruhr-Kreis, Städten und Beratungsstellen sowie Einrichtungen auf Landes- und Bundesebene beitragen.

48

WAZ Witten 30.10.2015

Internationale Förderklassen – Motiviert bis in die Haarspitzen

49

WAZ Hattingen 06.11.2015

Rucksack-Projekt – Es ist fast wie eine Familie

50

WP Wetter 19.11.2015

Interkulturelle Kita-Projekte vernetzen sich

51

WAZ Hattingen 01.12.2015

Berufskollegs unterhalten Förderklassen für Jugendliche

Westfalenpost Schwelm 07.12.2015

Internationale Förderklassen an Berufskollegs