Primärstoffwechsel - uni-salzburg.at Biologie/documents/AG...Starterglycogen, oder an dem Protein...
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Aufgaben
Der Primärstoffwechsel sorgt für
Aufbau (Anabolismus) und Abbau
(Katabolismus) biologischer Moleküle,
wie Aminosäuren, Lipide,
Kohlenhydrate und Nukleinsäuren.
Es findet auch im Ruhezustand ein
permanenter Metabolismus statt. Die
kontinuierliche Umwälzung des
Molekülpools erlaubt die Entfernung
von beschädigten oder nicht mehr
benötigten Molekülen.
Viele katabole Reaktionen speisen ihre
Produkte in den Energiestoffwechsel
ein, vor allem in die Glycolyse und in
den Citratzyklus.
© Löffler: Basiswissen Biochemie
Gluconeogenese
Unter den grossen anabolen Stoffwechselwegen steht die Bildung
von Zucker mit dem Energiestoffwechsel in der engsten
Verbindung. Die Gluconeogenese ist im wesentlichen eine
rückwärts laufende Glycolyse. Dies ist keineswegs bei allen
Biomolekülen so - Synthese und Abbau sind oft völlig getrennte
Vorgänge. Ort der Glyconeogenese ist hauptsächlich das
Cytoplasma, die ersten Schritte finden jedoch in der
Mitochondrienmatrix statt.
© both figures Löffler/Petrides:
Biochemie und Pathobiochemie
Glycogensynthese
Höhere Zucker werden über
Nukleotidzucker synthetisiert
(aktivierte Zucker). Im Fall von
Glycogen wird bei Eukaryonten
UDP-Glucose verwendet.
Der Start der Synthese erfolgt an
einem schon vorhandenen
Starterglycogen, oder an dem Protein
Glycogenin, das sich über eine interne
Glycosyltransferaseaktivität selber
glycosylieren kann.
ADP-Glucose wird von Pflanzen zur
Stärkesynthese und von Bakterien zur
Glycogensynthese verwendet.
© Löffler/Petrides: Biochemie und Pathobiochemie
Fettsäuresynthese
Die Fettsäuresynthese erfolgt bei Tieren im
Cytoplasma an einem grossen Multienzym-
komplex, der Fettsäuresynthetase.
Die Synthese beginnt an einem Starter Acetyl-
CoA, das seinen Acetylrest an ein
Trägerprotein abgibt, das Acylcarrier-Protein
(ACP)
Für die Verlängerung wird jeweils ein Malonyl-
CoA verwendet. Für dessen Herstellung aus
AcCoA wird ein CO2 benötigt, so dass die
Reaktion CO2-abhängig ist. Da das CO2
wieder freigesetzt wird, erfolgt die
Kettenverlängerung in Schritten von 2 C
Atomen.
Die Bausteine kommen aus dem Citratzyklus.
© Löffler/Petrides: Biochemie und Pathobiochemie
© Nelson/Cox: Lehninger Principles of Biochemistry
ß-Oxidation der Fettsäuren
Fettsäureabbau erfolgt bei Tieren in der
Mitochondrienmatrix.
Intermediate werden an CoA gebunden, nicht an
ACP.
Es gibt keinen fest assoziierten Multienzymkomplex,
sondern Einzelenzyme.
Die Oxidation ergibt jeweils AcCoA. Malonyl-CoA
taucht nicht auf.
Reduktionsäquivalente sind NAD und FADH2, nicht
NADP wie bei der Synthese.
ß-Oxidation akzeptiert Fettsäuren jeder Länge,
während die Synthetase nur bis C16 geht (Palmitat)
und längere Fettsäuren von anderen Enzymen aus
Palmitat hergestellt werden.
Beim Abbau ungeradzahliger Fettsäuren entsteht im
letzten Schritt Propionyl-CoA. © Stryer: Biochemistry
Cholesterinsynthese
Cholesterin wird in einer Totalsynthese aus
AcCoA aufgebaut. Die Synthese erfolgt
überwiegend in der Leber und in geringem
Ausmaß in Darm und Haut.
Bei normaler Kost kommt 50% unseres
Cholesterins aus Eigensynthese. Der
Körper ist aber durchaus in der Lage den
Gesamtbedarf zu decken.
Cholesterin wird unverändert oder nach
Umwandlung in Gallensäuren über die
Galle abgegeben. Ein sehr kleiner Teil wird
zur Synthese von Steroidhormonen
verwendet. Ein weiterer Katabolismus
findet normalerweise nicht statt.
© Koolman/Röhm: Taschenatlas der Biochemie
Tiere vs. Pflanzen
Bei Zellen höherer
Pflanzen findet die
Fettsäuresynthese nicht
im Cytoplasma, sondern
im Stroma der
Chloroplasten statt.
Die ß-Oxidation findet
bei Pflanzen nicht in
Mitochondrien, sondern
in Peroxisomen statt.
© Nelson/Cox: Lehninger Principles of Biochemistry
Glycerin aus Glycerophosphatiden
Glycerin, der Träger
der Fettsäuren in
Speicherfetten, wird
selbst in die Glycolyse
eingeführt.
© both figures Stryer: Biochemistry
Aminosäuresynthese
Für die Aminosäuren gibt es keinen einheitlichen Syntheseweg. Sie werden aus
relativ gewöhnlichen Vorläufermolekülen hergestellt, wobei sich 6 Synthesefamilien
unterscheiden lassen. Die hier fett gedruckten Aminosäuren sind essentiell.
© Stryer: Biochemistry
Aminosäuren-Recycling (green Campus)
Aminosäuren sind Carbonsäuren die eine Aminogruppe
enthalten. Sie besitzen also immer die Gruppen -COOH
und -NH2.
Aminosäuren sind meist ionisiert, liegen also mit NH3+,
COO-, oder beidem vor.
Die verschiedenen Reste, die Carboxylgruppe und das
eine Proton werden in Zucker oder in Fette überführt,
oder es erfolgt ein Totalabbau zur Energiegewinnung.
Wohin mit der Aminogruppe?
© proprofs.com
Aminosäureabbau: Carboxylgruppen
Aminosäuren werden in den
Citratzyklus eingeschleust. Es gibt
sieben hauptsächliche Abbauwege.
Bei Abbauwegen die zu AcCoA oder
Acetoacetyl-CoA führen, ist es nicht
möglich, die Kohlenstoffgerüste zur
Gluconeogenese zu verwenden.
Aminosäuren die in Glucose überführt
werden können nennt man glucogen,
die anderen sind ketogen.
Manche Aminosäuren können sowohl
glucogen als auch ketogen abgebaut
werden. © Stryer: Biochemistry
Harnstoffzyklus
Die Aminogruppen der abgebauten
Aminosäuren müssen in eine
unschädliche Transportform
umgewandelt werden, da
Ammoniumionen (NH4+) mit Ammoniak
im Gleichgewicht stehen und
Ammoniak giftig ist.
Dies geschieht bei uns im
Harnstoffzyklus, der auf Cytoplasma
und Mitochondrienmatrix verteilt ist.
Ausscheidungsform ist also Harnstoff
(bei ureothelischen Tieren, z.B.
Säuger).
Uricothelische Tiere verwenden
Harnsäure (z.B. Vögel).
Ammoniothelische Tiere verwenden
Ammoniumionen (z.B. Fische).
© both figures Stryer: Biochemistry
Purinstoffwechsel
Purine werden in einer vielstufigen
Totalsynthese aufgebaut.
Der Abbau erfolgt zu Harnsäure, die
ausgeschieden wird.
© both figures Löffler/Petrides: Biochemie und Pathobiochemie