Private Equity läuft (wieder) heiß 2 7 3 8 - dertreasurer.de · Aufmacher 2 Private Equity läuft...

11
Aufmacher 2 Private Equity läuft (wieder) heiß Cash Management 3 Keine Iran-Zahlungen mehr möglich Erste Welle der US-Sanktionen in Kraft / Banken verabschieden sich aus dem Iran Finanzen & Bilanzen 5 Top-Finanzierung Daimler platziert Anleihe über 3 Milliarden Euro. 5 HSBC: Roadshow-App für Kapitalmarktdeals Neue Anwendung / Informationen zu Roadshow und Transaktion digital aggregiert 5 Finanzierungsticker In eigener Sache 6 Unsere Website in neuer Optik Seit dieser Woche hat die Website von DerTreasurer einen neuen Anstrich erhalten. Personen & Positionen 7 Otto sprach mit Hybrid auch Privatanleger an Boris Jendruschewitz und Fabian Kunick erklären, warum der neue Hybrid von Otto Seltenheitswert besitzt. 7 Aktuelle Stellenangebote 8 Treasurer-Wechsel bei Schaeffler Ditt wird regionaler CFO / Kagels übernimmt interimistisch Asset Management 9 LMA und ACT drängen auf Libor- Alternative Overnight Risk Free Rates bringen Nachteile für syndizierte Kredite. Zahlungsverkehr 10 „Ich sehe uns als Referenzfall“ Die Commerzbank will Teile ihres Zahlungsverkehrs an einen Dienstleister auslagern. Bereichsvorstand Christian Rhino und Frank-Oliver Wolf erklären den Schritt. 11 Bafin erkennt Payment Factories an Zentralisiertes Cash Management bleibt möglich, wenn vier Anforderungen erfüllt werden. Private Equity läuft (wieder) heiß Hochverschuldete Portfoliounternehmen bekommen bei Plan- abweichungen Probleme Die Private-Equity-Branche kann sich nicht über zu wenig Liquidität bekla- gen. Im Gegenteil: Im Niedrigzinsumfeld fließt so viel Kapital wie nie zuvor in diese Anlageklasse. So verwalteten Private-Equity-Gesellschaften dem Datendienstleister Preqin zufolge Ende 2017 weltweit Vermögen in Höhe von 3 Billionen US-Dollar (rd. 2,6 Billionen Euro). Im Vergleich zum Vorjahr vermeldet Preqin eine Steigerung der Assets under Management um stolze 20 Prozent. Gleichzeitig finanzieren Banken wieder gerne die Leveraged Buy-outs. Es braut sich eine explosive Mischung zusammen. 2 Keine Iran-Zahlungen mehr möglich Seit dieser Woche gelten einige US-Sanktionen gegen den Iran wieder. Westliche Banken verab- schieden sich spätestens jetzt aus dem Iran. 3 Otto sprach mit Hybrid auch Privatanleger an Boris Jendruschewitz und Fabian Kunick von der Otto Group erklären, warum der neue Hybrid in zweierlei Hinsicht Seltenheitswert besitzt. 7 Treasurer-Wechsel bei Schaeffler Thomas Ditt wird regionaler CFO bei Schaeffler. Die Leitung des Treasury übernimmt interimis- tisch sein bisheriger Stellvertreter Marc Kagels. 8 Ausgabe 15 | 9. August 2018 Inhalt

Transcript of Private Equity läuft (wieder) heiß 2 7 3 8 - dertreasurer.de · Aufmacher 2 Private Equity läuft...

Page 1: Private Equity läuft (wieder) heiß 2 7 3 8 - dertreasurer.de · Aufmacher 2 Private Equity läuft (wieder) heiß Cash Management 3 Keine Iran-Zahlungen mehr möglich Erste Welle

Aufmacher

2 Private Equity läuft (wieder) heiß

Cash Management

3 Keine Iran-Zahlungen mehr möglichErste Welle der US-Sanktionen in Kraft / Banken verabschieden sich aus dem Iran

Finanzen & Bilanzen

5 Top-FinanzierungDaimler platziert Anleihe über 3 Milliarden Euro.

5 HSBC: Roadshow-App für KapitalmarktdealsNeue Anwendung / Informationen zu Roadshow und Transaktion digital aggregiert

5 Finanzierungsticker

In eigener Sache

6 Unsere Website in neuer OptikSeit dieser Woche hat die Website von DerTreasurer einen neuen Anstrich erhalten.

Personen & Positionen

7 Otto sprach mit Hybrid auch Privatanleger anBoris Jendruschewitz und Fabian Kunick erklären, warum der neue Hybrid von Otto Seltenheitswert besitzt.

7 Aktuelle Stellenangebote

8 Treasurer-Wechsel bei SchaefflerDitt wird regionaler CFO / Kagels übernimmt interimistisch

Asset Management

9 LMA und ACT drängen auf Libor-AlternativeOvernight Risk Free Rates bringen Nachteile für syndizierte Kredite.

Zahlungsverkehr

10 „Ich sehe uns als Referenzfall“Die Commerzbank will Teile ihres Zahlungsverkehrs an einen Dienstleister auslagern. Bereichsvorstand Christian Rhino und Frank-Oliver Wolf erklären den Schritt.

11 Bafin erkennt Payment Factories anZentralisiertes Cash Management bleibt möglich, wenn vier Anforderungen erfüllt werden.

Private Equity läuft (wieder) heißHochverschuldete Portfoliounternehmen bekommen bei Plan-abweichungen ProblemeDie Private-Equity-Branche kann sich nicht über zu wenig Liquidität bekla-gen. Im Gegenteil: Im Niedrigzinsumfeld fließt so viel Kapital wie nie zuvor in diese Anlageklasse. So verwalteten Private-Equity-Gesellschaften dem Datendienstleister Preqin zufolge Ende 2017 weltweit Vermögen in Höhe von 3 Billionen US-Dollar (rd. 2,6 Billionen Euro). Im Vergleich zum Vorjahr vermeldet Preqin eine Steigerung der Assets under Management um stolze 20 Prozent. Gleichzeitig finanzieren Banken wieder gerne die Leveraged Buy-outs. Es braut sich eine explosive Mischung zusammen.2

Keine Iran-Zahlungen mehr möglichSeit dieser Woche gelten einige US-Sanktionen gegen den Iran wieder. Westliche Banken verab-schieden sich spätestens jetzt aus dem Iran.

3

Otto sprach mit Hybrid auch Privatanleger anBoris Jendruschewitz und Fabian Kunick von der Otto Group erklären, warum der neue Hybrid in zweierlei Hinsicht Seltenheitswert besitzt.

7

Treasurer-Wechsel bei SchaefflerThomas Ditt wird regionaler CFO bei Schaeffler. Die Leitung des Treasury übernimmt interimis-tisch sein bisheriger Stellvertreter Marc Kagels.

8

Ausgabe 15 | 9. August 2018

Inhalt

Page 2: Private Equity läuft (wieder) heiß 2 7 3 8 - dertreasurer.de · Aufmacher 2 Private Equity läuft (wieder) heiß Cash Management 3 Keine Iran-Zahlungen mehr möglich Erste Welle

Private Equity läuft (wieder) heißHochverschuldete Portfoliounternehmen bekommen bei Planabweichungen Probleme

Die Private-Equity-Branche kann sich nicht über zu wenig Liquidität beklagen. Im Ge-genteil: Im Niedrigzinsumfeld fließt so viel

Kapital wie selten zuvor in diese Anlageklasse. So verwalteten Private-Equity-Gesellschaften dem Datendienstleister Preqin zufolge Ende 2017 weltweit Vermögen in Höhe von 3 Billionen US-Dollar (rd. 2,6 Billionen Euro). Im Vergleich zu 2016 vermeldet Preqin eine Steigerung der Assets under Management um stolze 20 Prozent – der höchste jemals gemessene Wert seit Beginn der Statistik im Jahr 2000.

Gleichzeitig stellen nahezu alle Banken wie-der Kredite für Leveraged Buy-outs zur Verfügung. Die Zurückhaltung, die sich viele Institute insbe-sondere nach der vergangenen Finanzkrise aufer-legt hatten, ist inzwischen passé. Neuartige Debt Fonds heizen den Wettbewerb in der Fremdfinan-zierung zusätzlich an. Dadurch sinken die Anfor-derungen an Dokumentation, Eigenkapitalkrite-rien und Covenants. Inzwischen sind sogenannte Covenant-Lite-Deals wieder an der Tagesordnung.

Die Mischung, die sich aus dem Anlagedruck der Private-Equity-Investoren und den finanzie-rungswilligen Banken ergibt, ist explosiv, weil die Risiken immer weiter in den Hintergrund rücken. So sind Investoren inzwischen wieder häufiger bereit, hohe Kaufpreise zu akzeptieren, wie das FINANCE Private Equity Panel erbrachte. Gemäß dieser Umfrage unter mehr als 50 Investoren planen 65 Prozent der Befragten, in diesem Jahr

mehr Zeit mit der Prüfung von Neu-Investments zu verbringen als noch 2017 – und dabei war dieses schon ein Rekordjahr. Neben den hohen Preisen machen die PE-Investoren weitere Zuge-ständnisse: Sie übernehmen Portfoliounterneh-men anderer PE-Fonds zum Teil aus zweiter oder dritter Hand, obwohl 80 Prozent der Befragten glauben, dass diese Investitionen weniger Ren-dite abwerfen als ein Erst-Investment. Dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Eigentümer der Portfoliounternehmen die Rendite mit Finan-cial Engineering optimieren. Den hochverschulde-ten Gesellschaften bleibt dann kaum noch Raum, wenn sie von ihren Geschäftsplänen abweichen.

Ein Unternehmen, das gerade um seine Fi-nanzierung ringt, ist der Wurstpellenhersteller Kalle. Laut dem Nachrichtendienst Debtwire verhandeln die Wiesbadener derzeit mit ihren Kreditgebern, zu denen zahlreiche namhafte Ge-schäftsbanken wie die Bank of Ireland, BNP Pari-bas, Crédit Agricole, HSBC, ING, Société Générale, SMBC und Unicredit gehören. Auslöser ist eine schwächere geschäftliche Entwicklung, insbeson-dere auf dem US-Markt, die die Entschuldung er-schwert. Zudem droht Kalle seine Kreditklauseln in absehbarer Zeit zu reißen, sofern sich nichts an den Konditionen ändert. Nun versucht Kalle dem Bericht zufolge, die Covenant-Tests in den beiden kommenden Jahren auszusetzen. Außerdem sol-len Finanzierungen endfälliger gestaltet werden („PIK“), um die Cashflows des Mittelständlers

zu schonen. Offenbar ist der US-Fonds Clayton, Dubilier & Rice, der Kalle vor gut zwei Jahren von Silverfleet Capital übernommen hatte, bereit, in nennenswertem Umfang Kapital nachzuschießen. Die Rede ist von 20 Millionen Euro. Bis Ende Au-gust soll die Verlängerung der Kreditlinien zu teils neuen Konditionen („Amend and Extend“) über die Bühne gehen. Das Unternehmen wollte dazu gegenüber DerTreasurer keine Stellung beziehen.

Dagegen bewegt sich Douglas in einem ver-gleichsweise ruhigen Fahrwasser. Die Düsseldorfer Parfümeriekette, die seit 2015 mehrheitlich dem PE-Investor CVC gehört, kämpft aber auch mit neuen Online-Wettbewerbern. Amazon, der Welt-marktführer Sephora und neuerdings Zalando hei-ßen die Angreifer. Auch wenn Douglas mit Zukäu-fen wie dem Online-Shop Parfum dreams im April dagegenhält, wachsen die Zweifel der Geldgeber angesichts geringer als erwarteten Absatzzahlen in Deutschland. So notiert ein bis 2023 laufender Senior Bond bei rund 86 Prozent. Laut der Bran-chenpublikation Capital-Structure werden Über-nahmekredite unter Buchwert gehandelt. Man wird die Entwicklung der Parfümeriekette sicher weiter beobachten müssen.

Insbesondere die Krise bei Kalle ist ein Ein-zelfall, von einem Flächenbrand ist der Private-Equity-Bereich weit entfernt. Dieser könnte aber drohen, wenn die Zinsen wieder steigen, die Kon-junktur sich stärker eintrübt oder ein Handelskrieg zu Problemen führt. mad

So viel Geld wie nie zuvor fließt in die Assetklasse Private Equity. Der Anlagedruck kann zu falschen Entscheidungen und zu hohen Leverages führen.

gust

avof

raza

o/iS

tock

/Thi

nkst

ock/

Get

ty Im

ages

2Ausgabe 15 | 9. August 2018

Aufmacher

Page 3: Private Equity läuft (wieder) heiß 2 7 3 8 - dertreasurer.de · Aufmacher 2 Private Equity läuft (wieder) heiß Cash Management 3 Keine Iran-Zahlungen mehr möglich Erste Welle

Deutsche Bank ermög-licht digitale SignaturDie Deutsche Bank will die Kontoeröffnung für ihre Firmenkunden schneller und günstiger gestalten. Kunden des Instituts können Dokumente seit kurzem auch digital unterzeichnen. Damit sollen Bearbeitungsprozesse kürzer ausfallen und die Kos-ten reduziert werden. Aktuell ist der Service für Kunden in den USA, den Niederlanden, Belgien, Großbritannien und Deutschland zugänglich.

Chinesen erhöhen Min-destreserve auf 20%Seit dem 6. August gelten neue Vorgaben der chinesi-schen Zentralbank für Devi-sentermingeschäfte. Banken, die Termingeschäfte zwischen RMB und US-Dollar handeln, müssen eine Mindestreserve von 20% vorhalten. Für Unternehmen dürften FX For-wards damit teurer werden.

Keine Iran-Zahlungen mehr möglichErste Welle der US-Sanktionen in Kraft / Banken verabschieden sich aus dem Iran

In dieser Woche sind einige US-Sank-tionen gegen den Iran wieder in Kraft

getreten. Verboten sind nach US-Recht nun Transaktionen mit dem iranischen Automobilsektor, der Verkauf und die Lieferung von bestimmten Metallen sowie einige Handelsgeschäfte der zivilen Luftfahrt. Zudem sanktionieren die USA Geschäfte in der iranischen Währung Rial.

An Euro-Zahlungen wäre eigent-lich nichts auszusetzen, doch die europäischen Banken haben sich in-zwischen wieder vollständig aus der Islamischen Republik zurückgezogen. „Ich kenne keine westliche Bank, die noch Iran-Zahlungen durchführt“, sagt José Campos Nave, Rechtsanwalt und Partner bei der Kanzlei Rödl & Partner. „Faktisch haben damit auch nicht-sanktionierte Branchen kein Chance mehr, weiterhin im Iran tätig zu sein.“

Mit der Einstellung des Iran-Zah-lungsverkehrs bereiten sich die Banken auf die zweite Welle der US-Sanktio-nen vor, die ab dem 4. November grei-fen soll. Dann fallen auch Geschäfte

mit dem iranischen Energiesektor sowie die Bereiche Schifffahrt und Fi-nanzdienstleistungen unter Strafe. Die Vereinigten Staaten wollen dabei die schärfste Sanktionswaffe einsetzen: den Ausschluss iranischer Banken von

Swift. Bereits von 2012 bis Anfang 2016 waren diese vom Swift-Netz ab-geklemmt. Der grenzüberschreitende Zahlungsverkehr kam zum Erliegen, der globale Handel Irans brach ein. Die EU möchte diese Situation verhindern. Sie hat sogar ein Gesetz verabschie-det, das es Swift verbietet, die US-Sanktionen einzuhalten. Der Finanz-nachrichtendienstleister erklärte auf

Anfrage, man spreche derzeit mit den Behörden in der EU und in den USA, um Klarheit zu erlangen.

Die Banken haben ihre Entschei-dung indes getroffen. Wer seine Pro-dukte weiterhin im Iran verkaufen möchte, muss daher improvisieren. Rechtsanwalt Campos Nave berichtet etwa von einem in der Lebensmittel-branche tätigen Mandanten, der sein Iran-Geschäft finanziell künftig völlig autark aufstellt: „Die Einnahmen blei-ben auf iranischen Konten liegen und finanzieren zugleich das lokale Ge-schäft.“ Möglich ist das nur, weil das lokale Geschäft ausreichende Cash-flows abwirft und nicht sehr investi-tionsintensiv ist. Selbst Firmen, die ihr Iran-Geschäft wegen der Sanktionen einstampfen, leiden: So findet der Trea- sury-Chef eines in der Energiebranche tätigen Mittelständlers keine Bank, die das Geld von den iranischen Konten nach Deutschland überweist. Das Un-ternehmen wird den sechsstelligen Be-trag wohl abschreiben müssen – oder das Geld in bar abholen. deb

Geschäfte in Teheran werden schwieriger.

Born

aMir/

iSto

ck/T

hink

stoc

k/G

etty

Imag

es

3Ausgabe 15 | 9. August 2018

News

Cash Management

ANZEIGE

© S

tutt

gart

- Mar

ketin

g G

mbH

Die Kongressmesse für Unternehmens� nanzierung

21.-22. NOVEMBER 2018, ICS INTERNATIONALES CONGRESSCENTER STUTTGART

14. Structured FINANCE

MITVERANSTALTER

Jetzt noch bewerben! „Treasury des Jahres 2018“Haben Sie im vergangenen Jahr mit Ihrer Treasury-Abteilung ein wegweisendes Projekt umgesetzt?Dann bewerben Sie sich jetzt für den begehrten Award: www.dertreasurer.de/awardBewerbungsschluss: 1. September 2018

Die Impulsgeber 2018

Referentenauszug

Uwe Falk, Head of Corporate Treasury, BayWa

Dr. Volker Heischkamp, Leiter Group Treasury, innogy SE

Susanne Ochernal, Bereichsleiterin Corporate Finance & Treasury, Senvion Holding GmbH

Dr. Klaus Wirbel, Leiter Finanzen, REWE-ZENTRAL-FINANZ eG

Kai Gloystein, Vice President Corporate Treasury, Knorr-Bremse AG

HAUPTMEDIENPARTNER MEDIENPARTNERVERANSTALTER VERBANDSPARTNER

SF-2018-Anzeigen-Versch_Formate.indd 11 09.08.2018 06:58:15

Page 4: Private Equity läuft (wieder) heiß 2 7 3 8 - dertreasurer.de · Aufmacher 2 Private Equity läuft (wieder) heiß Cash Management 3 Keine Iran-Zahlungen mehr möglich Erste Welle

4 | DerTreasurer | Ausgabe 15 | 9. August 2018 ANZEIGE

Anlagen in Anleihen werden durch Zinssätze und Inflationstrends beeinflusst, was sich auf den Wert des Portfolios auswirken kann. Herausgegeben von Insight Investment Management (Global) Limited. Registriert in England und Wales. Eingetragener Firmensitz: 160 Queen Victoria Street, London EC4V 4LA, Großbritannien. Eintragung im Handelsregister unter der Nummer 00827982. Zugelassen und beaufsichtigt durch die Financial Conduct Authority.

Individualität ist unser Maßstab

Präzise konzipiertes Fixed IncomeUnsere aktiv verwalteten Anleihenstrategien auf den Punkt gebracht:

• Fachwissen von über 200 Investmentspezialisten innerhalb unseres globalen Netzwerks

• Innovative Konzepte in den Bereichen Absolute Return, Emerging Markets und Secured Finance

• Seit mehr als einem Jahrzehnt: Integration von ESG-Risikofaktoren in unseren Anlageprozess

Wir sind ein globaler Vermögensverwalter und führender Anbieter von innovativen Anlagekonzepten. Unsere praxisorientierten Anlagestrategien haben das Ziel, die anspruchsvollen Bedürfnisse unserer Kunden zu erfüllen. Gerne besprechen wir mit Ihnen, wie wir gemeinsam ein Portfolio entwickeln können, das dazu beitragen kann, die gewünschten Investmentergebnisse zu erzielen.

Bitte beachten Sie, dass der Wert des investierten Kapitals nicht garantiert ist. Anleger erhalten unter Umständen nicht den gesamten investierten Betrag zurück.

Jetzt auch mit Office in Frankfurt

www.insightinvestment.de [email protected]

+49 69 12014-2650

Page 5: Private Equity läuft (wieder) heiß 2 7 3 8 - dertreasurer.de · Aufmacher 2 Private Equity läuft (wieder) heiß Cash Management 3 Keine Iran-Zahlungen mehr möglich Erste Welle

Leasing-Wirtschaft wächstDie Leasing-Branche kann auch im ersten Halbjahr 2018 weiter wachsen. Das Neuge-schäft mit Ausrüstungsgütern stieg um 5% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, wie der Leasing-Verband BDL berichtet. Vor allem das Leasing-Segment Maschinen für die Produktion lief beson-ders gut. Es wuchs im Ver-gleich zum Vorjahreszeitraum um 13%. Der Bereich IT-Leasing, der lange stagnierte, wuchs um 4%.

Debütanleihe für Kaefer IsoliertechnikDas Familienunternehmen Kaefer Isoliertechnik hat im Juli eine Debütanleihe platziert. Die Senior Secured Notes haben ein Volumen von 250 Mio. Euro und werden mit 5,5% verzinst. Mit dem Erlös wollen die Bremer unter anderem bestehende Verbindlichkeiten refinan-zieren. Kaefer Isoliertechnik hat zudem Kreditfazilitäten über 480 Millionen Euro abgeschlossen.

KfW nutzt Debtvision für Schuldschein-Deal

Die Staatsbank KfW hat die digitale Schuldscheinplatt-form Debtvision genutzt. Sie ist damit das erste Finanz-institut, das über das Joint Venture von LBBW und Börse Stuttgart einen Schuldschein platziert hat. Das Papier läuft über 10 Jahre und hat ein Volumen von 50 Mio. Euro. Die Wüstenrot Bausparkasse war bei dieser Transaktion die Darlehensgeberin. Weitere Transaktionen mit bekannten Schuldscheinunternehmen über die Plattform sollen in den kommenden Mona-ten folgen. Zudem soll die Blockchain-Technologie in die Plattform integriert werden.

KfW

-Bild

arch

iv /T

hors

ten

Futh

HSBC: Roadshow-App für KapitalmarktdealsNeue Anwendung / Informationen zu Roadshow und Transaktion digital aggregiert

Die HSBC treibt eine weitere Digi-talisierungsinitiative voran. Nach-

dem sie kürzlich eine eigene Plattform für Schuldscheine gestartet hat, geht sie nun mit einer neuen Anwendung für Emittenten an den Markt. Bei der neuen App „My Deal“ handelt es sich aber nicht um eine Plattform für die Abwicklung der Transaktion. Stattdes-sen werden in der App alle Informati-onen rund um eine Emission gesam-melt, die ein Finanzverantwortlicher auf der Roadshow benötigt – unab-hängig davon, ob es um Eigen- oder Fremdkapitaltransaktionen geht.

„In der App wird aus verschiede-nen Datenkanälen alles aggregiert, was man für einen glatten Ablauf der Roadshow braucht“, erklärt Ingo Nolden, Fremdkapitalchef für den deutschsprachigen Raum bei der HSBC. In der App sind zum Beispiel Investorenprofile verfügbar. Zudem kann die arrangierende Bank auch In-vestorenfeedback aus Gesprächen di-rekt einstellen. „Auf die Weise müssen Finanzverantwortliche nicht ständig Telefongespräche führen und Stapel-weise Papier mit sich herumtragen.“

Auch der Zeitplan sowie Informatio-nen zu Flügen und ähnlichem sei in der App hinterlegt. „Wenn die Trans-aktion dann live ist, lassen sich auch Orders und Pricing-Updates direkt via App verfolgen“, sagt Nolden. Eine Chatfunktion will die Bank aufgrund hoher regulatorischer Hürden erst in einer späteren Version einfügen.

Noch steht das Tool nur den HSBC-Bankern zur Verfügung. Im zweiten Halbjahr soll die App auch Unternehmenskunden, die die Bank als Roadshow-Manager nutzen, kos-tenfrei zur Verfügung stehen. Zwei deutsche Kunden haben die App be-reits getestet, weltweit wurde sie bei

30 Transaktionen genutzt. „Ich denke, dass sich solche Wege der digitalen Darstellung von Informationen schnell durchsetzen werden“, glaubt Nolden. Ob auch andere Banken, die an der-selben Transaktion beteiligt sind, My Deal aktiv nutzen oder die Informatio-nen allein über die HSBC einlaufen, ist laut dem Banker noch offen.

Die App könnte erst der Anfang einer umfassenden Digitalisierung des Platzierungsprozesses sein: „Es wäre vorstellbar, dass My Deal am Ende ein Mosaikstein eines von A bis Z di-gitalisierten Emissionsprozesses ist“, glaubt Nolden. Konkretere Pläne exis-tieren dazu bislang aber nicht. ako

Finanzierungsticker+++ Heidelberg Cement begibt Anleihe über 750 Mio. Euro +++ Eurofins Scientific begibt Schuldschein über 550 Mio. Euro +++ Evotec tilgt 50% eines Ak-quisitionsdarlehens über 140 Mio. Euro +++ Baywa Renewable Energy schließt Brückenfinanzierung über 100 Mio. Euro ab +++ Moody’s verbessert Covestro-Rating auf Baa1, Ausblick stabil +++ Moody’s verbessert Oxea-Rating auf B2, Ausblick stabil +++

Top-FinanzierungDaimler platziert Anleihe über 3 Milliarden Euro

In Sachen Finanzierung gibt es bei Daimler keine Sommerpause: Kurz

nachdem sich der Autobauer Ende Juli eine 11 Milliarden schwere Kreditlinie als finanziellen Puffer gesichert hat, platziert Daimler nun eine Anleihe über 3 Milliarden Euro. Die dreijährige Tranche hat ein Volumen von 1,5 Milli-arden Euro und wird mit 0,25 Prozent verzinst. Eine zweite Tranche läuft 5,7 Jahre, hat ein Volumen von 1 Milli-arde Euro und ist mit einem Kupon von 0,875 Prozent ausgestattet. Die dritte Tranche hat eine Laufzeit von 8,5 Jahren, ein Volumen von 500 Mil-lionen Euro und wird mit 1,5 Prozent verzinst. Die neuen Mittel wollen die Stuttgarter für allgemeine Unterneh-menszwecke verwenden. Die Transak-tion sei stark überzeichnet gewesen, berichtet das Nachrichtenportal „Glo-bal Capital“. Bookrunner waren Bay-ernLB, Crédit Agricole, Deutsche Bank und ING.

Mit diesen beiden gerade abgeschlos-senen Finanzierungen ist Daimler erst einmal mittel- und langfristig finanziell abgesichert und kann sich auf den ge-rade angekündigten Unternehmens-umbau konzentrieren. Von 2020 an soll

der Autobauer aus den drei eigenstän-digen Aktiengesellschaften Mercedes-Benz (Autos und Vans), Daimler Truck (Lastwagen und Busse) und Daimler Mobility (Finanzdienstleistungen) un-ter dem Dach einer gemeinsamen Hol-

ding bestehen. Diese Aufspaltung ist bereits im vergangenen Herbst geprüft und vorbereitet worden. Vorstand und Aufsichtsrat haben sie nun vor einigen Tagen beschlossen.

Auch in der neuen Struktur bleibt Unternehmensangaben zufolge das Treasury-Team des Autobauers un-ter der Regie von Kurt Schäfer in der börsennotierten Daimler AG als ope-rative Management-Holding. „Mit der Neuaufstellung wollen wir bestehende Synergien sichern und weiter aus-bauen“, erklärte eine Unternehmens-sprecher auf Anfrage von DerTreasurer.

Um dieses Ziel zu erreichen, nimmt der Autobauer aber erst ein-mal Geld in die Hand: Einschließlich der Steuerbelastungen wird die Um-strukturierung bis 2020 einen „hohen dreistelligen Millionen-Euro-Betrag“ kosten. Neben diesen Einmalkosten müssen die Stuttgarter zudem noch in den kommenden eineinhalb Jahren vorübergehend auch noch höhere lau-fende Kosten einkalkulieren, die in der Spitze bis auf einen „sehr niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Betrag“ ansteigen werden. sap

Keine Sommerpause bei Daimler

Daim

ler

5Ausgabe 15 | 9. August 2018

News

Finanzen & Bilanzen

Page 6: Private Equity läuft (wieder) heiß 2 7 3 8 - dertreasurer.de · Aufmacher 2 Private Equity läuft (wieder) heiß Cash Management 3 Keine Iran-Zahlungen mehr möglich Erste Welle

fad1

986/

iSto

ck/T

hink

stoc

k/G

etty

Imag

es

In eigener Sache

Unsere Website in neuer Optik

Liebe Leserinnen und Leser, vor über fünf Jah-ren haben wir erstmals eine Website einge-führt, die seither unser E-Magazin und die

Zeitschrift mit täglichen News und Eilmeldungen ergänzt. Wir freuen uns, dass Sie dieses Angebot verstärkt nutzen, wie die Statistiken zeigen.

Jetzt war es an der Zeit, dem Online-Auftritt www.dertreasurer.de einen neuen Anstrich zu ge-ben. In den vergangenen Wochen und Monaten haben die Entwickler in enger Absprache mit der Redaktion an dem neuen Look gearbeitet. Dabei haben wir versucht, die Website-Navigation noch intuitiver zu gestalten und damit besser auf Ihre Leserbedürfnisse abzustimmen.

Die Seiten von DerTreasurer sind nun lufti-ger und aufgeräumter. Wir haben eine klarere Struktur geschaffen, die Schriftart und -größe ist deutlich angenehmer. Dadurch können Sie Artikel komfortabler über Mobiltelefone oder Tablets le-sen. Neue Elemente in den Artikeln liefern künftig

weiterführende Informationen. Unseren Newsletter, den wir regelmäßig an in-zwischen über 9.500 registrierte Nutzer versenden, werden Sie heute ebenfalls zum ersten Mal in neuem Stil in Ihrem Postfach finden.

Instant Payments, Blockchain oder Währungsmanagement: Auf zahlrei-chen Themenseiten haben wir Artikel zu diesen und anderen „Hot Topics“ gebündelt. Dieses Angebot bauen wir laufend aus. Im Archiv können Sie bereits erschienene E-Magazine und Zeitschriften herunterladen.

Zudem haben wir eine klarere Möglichkeit geschaffen, wie Sie mit uns in Kontakt treten können – etwa für den Fall, dass Sie die Redak-tion direkt mit Themenvorschlägen ansprechen wollen, ihr Abo aktualisieren oder eine Anzeige schalten wollen. Am meisten profitieren Sie von unserem Angebot sicherlich, wenn Sie sich regis-

trieren oder den Newsletter abonnieren. Dies können sie über diesen LINK leicht vornehmen.

Was gefällt Ihnen? Was vermissen Sie? Worüber sind Sie gestolpert? Bitte schreiben Sie mir, für Kritik und Verbes-serungsvorschläge sind wir Ihnen schon jetzt dankbar.

Zum Schluss will ich nur so viel mal verraten: Der Relaunch der Website wird nicht die einzige Neuerung in diesem Jahr bleiben. Seien Sie gespannt, was wir uns noch einfallen lassen. Besten Dank an dieser Stelle auch an unsere Mitherausgeber und Partner, die den Kurs von DerTreasurer teils seit vielen Jahren konstruktiv unterstützen!

Mit freundlichen Grüßen,Markus Dentz, ChefredakteurDentz[at]derTreasurer.de

Markus Dentz

Andr

eas V

arnh

orn

6Ausgabe 15 | 9. August 2018

Editorial

Page 7: Private Equity läuft (wieder) heiß 2 7 3 8 - dertreasurer.de · Aufmacher 2 Private Equity läuft (wieder) heiß Cash Management 3 Keine Iran-Zahlungen mehr möglich Erste Welle

Nach nur wenigen Monaten im Amt gibt Jörg Stüber den

CFO-Posten bei dem Modekonzern Gerry Weber wieder auf. Er scheide aus

gesundheitlichen Gründen aus dem Vorstand aus, heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens. Stüber werde künftig wieder die Position des Direktors Finan-zen übernehmen. Bis ein Nachfolger für ihn gefunden sei, übernehme Gerry-Weber-CEO Ralf Weber zusätzlich die Aufgaben des CFO-Posten. Auch der Finanzchef der Gerry-Weber-Tochter Hallhu-ber, Richard Lohner, hat seinen Posten vor kurzem abgegeben.

André Scheffknecht ist seit kurzem für den Treasury-Systemanbieter Bellin tätig, wie die Ettenheimer am Do nnerstag mitteilten. Als Chief Sales Officer verant-wortet er die internationalen Vertriebsaktivitäten bei Bellin. Er soll den TMS-Anbieter nun beim angestrebten Wachstum unterstützen. Mehr Informati-onen zu dem Wechsel finden Sie hier.

Der Softwarekonzern Finastra hat Gareth Burton zum Chief Information Officer (CIO) ernannt. Burton verfügt über 30 Jahre Erfahrung im internationalen Technolo-giesektor. Zuletzt war er vier Jahre als CIO bei dem briti-schen Bauunternehmen Laing O‘Rourke tätig.

Harald Stuhlmann bleibt weiterhin Leiter der Finanzor-ganisation der Continental-Sparte Powertrains, die im Zuge der Umstrukturierung des Autozulieferers in eine Holding künftig eigenstän-dig agiert und möglichst im kommenden Jahr an die Börse gebracht werden soll. Andreas Wolf wird ab 2019 neuer CEO von Continental Powertrains.

Ger

ry W

eber

Otto sprach mit Hybrid auch Privatanleger anBoris Jendruschewitz und Fabian Kunick von der Otto Group erklären, warum der neue Hybrid in zweierlei Hinsicht Seltenheitswert besitzt.

Die neue ungeratete Hybridanleihe der Otto Group über 300 Milli-

onen Euro ist eine Transaktion mit Seltenheitswert. Denn es ist erst der zweite Hybrid in der Geschichte des Einzelhandelsunternehmen. 2005 hat-ten die Hamburger zum ersten Mal eine solche Anleihe emittiert. Damals wie heute hat sich das Familienun-ternehmen für dieses Instrument ent-schieden, da es bei einer unendlichen Laufzeit im IFRS-Konzernabschluss als Eigenkapital gewertet wird und damit die Konzernbilanz stärkt.

Und die Auswirkung des Hybrids ist sichtbar: Die Eigenkapitalquote lag dem Geschäftsbericht 2017/2018 zufolge Ende Februar bei knapp über 19 Prozent. „Unter Berücksichtigung der Hybrid-Emission liegt die Zahl pro forma jetzt bei rund 23 Prozent“, sagt Fabian Kunick, der die Transaktion im Team Konzernfinanzen federführend gestaltet hat.

Das Aufpolstern der Eigenkapital-quote ist dem Handelskonzern auch monetär etwas wert. Denn aufgrund der nachrangigen Struktur der Anleihe zahlt Otto seinen Gläubigern mit 4 Prozent einen höheren Kupon als bei ihren klassischen Anleihen.

Im Gegensatz zu diesen Senior Bonds läuft die neue Hybridanleihe der Hamburger formal unendlich. Das Familienunternehmen kann sie aber nach sieben Jahren zurückzahlen. Zwar äußert sich Boris Jendruschewitz, Di-rektor Konzern-Finanzen bei der Otto Group, nicht konkret zu den Plänen, er sagt aber: „Am Kapitalmarkt wird da-von ausgegangen, dass wir den Hybrid kündigen.“ Der Grund: Steigen die Zinsen wie erwartet, würden im Ge-

genzug die Pensionsverbindlichkeiten sinken. Damit hätte Otto nur temporär einen Bedarf an zusätzlichem Eigen-kapital. Außerdem würde sich nach sieben Jahren der Kupon deutlich er-höhen. „Mit dieser Anreizstruktur wol-len wir ganz bewusst ein Signal an den Kapitalmarkt senden“, sagt Kunick.

Neben der Anrechnung als Eigen-kapital unter IFRS bietet der Hybrid aber noch einen weiteren Vorteil: Die Zinszahlungen sind steuerlich abzugs-fähig. „Bei unserer ersten Hybridan-leihe 2005 war dies in Deutschland nicht möglich“, sagt Jendruschewitz. „Aber seit Ende vergangenen Jah-res gibt es eine Musteremission der Baywa. Wir begrüßen es, dass es jetzt eine klare Positionierung der Finanz-verwaltung gibt.“ Der Agrarhändler Baywa hatte im Oktober 2017 einen ungerateten Hybrid mit einem Volu-men von 300 Millionen Euro und einer unbegrenzten Laufzeit begeben, bei dem der Kupon ebenfalls steuerlich anrechenbar ist.

Doch nicht nur aus Unternehmens-sicht, sondern auch im Hinblick auf den gesamten Hybridmarkt hat der neue Bond der Otto Group Seltenheitscha-rakter. Unternehmensangaben zufolge handelt es sich bei dem Papier um den ersten Hybrid seit Januar dieses Jahres, der in einer 1.000-Stückelung vermarktet worden ist und damit auch von erfahrenen Privatanlegern ge-zeichnet werden konnte.

Einige Unternehmen haben dage-gen von der Vermarktung an Privatin-vestoren Abstand genommen, da die beiden seit Anfang dieses Jahres gel-tenden Regularien, die Finanzmarktre-gulierung Mifid II und die Richtlinie für alle verpackten Anlageprodukte Priips, solche Emissionen komplexer gemacht haben.

„In der Vergangenheit haben viele Privatanleger unsere Senior-Anleihen gezeichnet“, sagt Jendruschewitz. „Deshalb haben wir uns entschieden, den zusätzlichen Dokumentationsauf-wand auf uns zu nehmen.“ sap

Boris Jendruschewitz ist seit Anfang 2009 als Direktor Konzernfinanzen bei dem Hamburger Einzelhandelskonzern Otto Group tätig.

Fabian Kunick ist Senior-Kapitalmarktspezialist im rund 40-köpfigen Team Konzernfinanzen bei der Otto Group.

Otto

Gro

up

Otto

Gro

up

7Ausgabe 15 | 9. August 2018

News

Personen & Positionen

A K T U E L L E S T E L L E N A N G E B O T EInhouse Bank Expert IT-Systeme (m/w)

Arbeitgeber: Robert Bosch GmbHArbeitsstandort: Gerlingen-SchillerhöheJobkategorie: Mitarbeiter Treasury Bewerberlevel: alle

Arbeitgeberinfo: Möchten Sie Ihre Ideen in nutzbringende und sinnvolle Technologien verwandeln? Ob im Bereich Mobility Solutions, Consumer Goods, Industrial Technology oder Energy and Building Technology – mit uns verbessern Sie die Lebensqualität der Men-schen auf der ganzen Welt. Willkommen bei Bosch. Die Robert Bosch GmbH freut sich auf Ihre Bewerbung! Zum Stellenangebot

Bitte kontaktieren Sie [email protected], um Stellenanzeigen zu schalten.

Page 8: Private Equity läuft (wieder) heiß 2 7 3 8 - dertreasurer.de · Aufmacher 2 Private Equity läuft (wieder) heiß Cash Management 3 Keine Iran-Zahlungen mehr möglich Erste Welle

Treasurer-Wechsel bei SchaefflerDitt wird regionaler CFO / Kagels übernimmt interimistisch

Thomas Ditt hat eine neue Rolle bei Schaeffler übernommen. Der

vormalige Chef-Treasurer der Herzo-genauracher ist seit Anfang Juli CFO der Region Asia-Pacific mit Dienstsitz Singapur. In dieser Position folgte Ditt auf Johan Andersson, der den MDax-Konzern verlassen hat. Thomas Ditt kam 2010 als Head of Capital Markets zu Schaeffler, nachdem er zuvor lange für die Dresdner Bank tätig gewesen war. 2014 übernahm er die Leitung des Treasury-Bereichs von seinem Vor-gänger Wolfgang Börsig. Beide trugen in dieser Funktion maßgeblich zur weiteren Entschuldung des Konzerns bei, der damals noch unter hohen Ver-bindlichkeiten in Folge der Continen-tal-Übernahme litt. Durch intelligente Umschuldungen über Kredite und An-leihen sowie den Börsengang im Jahr 2015 konnte Schaeffler die Schulden-last dramatisch senken.

Interimistisch übernimmt Ditts bisheriger Stellvertreter die Leitung des Treasury-Bereichs. Marc Kagels ist derzeit Head of Liquidity and Market

Risk Management und bereits seit lan-ger Zeit im Konzern. „Ich bin nun seit 15 Jahren bei Schaeffler, und es war immer spannend“, meint Kagels, der zuvor acht Jahre lang für die Unicredit/Hypovereinsbank, zuletzt im Bereich Liquiditäts- und Investmentberatung, tätig war. Nach diversen Refinanzie-rungsaktivitäten in den letzten Jahren wird sich das Schaeffler-Treasury Ka-gels zufolge nun unter anderem stär-ker auf die Themen Cash Management und Zahlungsverkehr fokussieren, aber gleichzeitig auch die Finanzierung weiter optimieren. Wer langfristig die Leitung des Treasury-Bereichs über-nehmen wird, steht aktuell noch nicht fest. mad

Die Factoring-Sparte Targo Commercial Finance (TCF) ist mit ihrer Mutter Targobank verschmolzen, was personelle Veränderungen mit sich bringt. Der langjährige Chef von TCF und deren Vorgän-

gergesell-schaften, Joachim Secker, hat sein Mandat Ende Juli

niedergelegt. Er bleibt bis Januar 2019 als Senior Advisor an Bord. Mit Jörg Diewald verlässt ein weiterer langjähriger Vorstand das Unternehmen. Diewald scheide auf eigenen Wunsch aus. Die wichtigen Manager Burkhard Reitermann, Chris-tian Stoffel und Ansgar Kugelstadt bleiben indes an Bord. Auf Vorstandsebene der Targobank ist Firmenkunden-vorstand Berthold Rüsing für Targo Commercial Finance zuständig.

Targ

o Co

mm

erci

al F

inan

ce

IMPRESSUM

Verlag: FRANKFURT BUSINESS MEDIA GmbH Der F.A.Z.-Fachverlag Frankenallee 68–72, 60327 Frankfurt am Main E-Mail: [email protected] HRB Nr. 53454, Amtsgericht Frankfurt am Main

Geschäftsführer: Dominik Heyer, Hannes Ludwig

Redaktion: Markus Dentz (mad, verantwortlich), Desirée Backhaus (deb), Jakob Eich (jae), Antonia Kögler (ako), Andreas Mehring (anm), Sabine Paulus (sap) Telefon: (069) 75 91-32 52 Telefax: (069) 75 91-32 24 E-Mail: [email protected]

Verantwortlich für Anzeigen: Jessica Sauer Telefon: (069) 75 91-32 04 E-Mail: [email protected]

Mitherausgeber: BNP Paribas, Deutsche Bank, ING Bank – Branch of ING-DiBa AG, ION, Quoniam, Union Investment

Partner: Insight Investment, BELLIN, Litreca AG, Omikron Systemhaus GmbH & Co. KG, Technosis AG

Jahresabonnement: kostenlos

Erscheinungsweise: zweiwöchentlich (24 Ausgaben im Jahr)

Layout: Daniela Seidel, FRANKFURT BUSINESS MEDIA GmbH

© Alle Rechte vorbehalten. FRANKFURT BUSINESS MEDIA GmbH, 2018.

Die Inhalte dieser Zeitschrift werden in gedruckter und digitaler Form vertrieben und sind aus Datenbanken abrufbar. Eine Verwertung der urheberrechtlich geschützten Inhalte ist ohne vorherige schriftliche Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar, sofern sich aus dem Urheberrechts-gesetz nichts anderes ergibt. Es ist nicht gestattet, die Inhalte zu vervielfältigen, zu ändern, zu verbreiten, dauerhaft zu spei-chern oder nachzudrucken. Insbesondere dürfen die Inhalte nicht zum Aufbau einer Datenbank verwendet oder an Dritte weitergegeben werden. Vervielfältigungs- und Nutzungsrechte können Sie beim F.A.Z.-Archiv unter [email protected] oder Telefon: (069) 75 91-29 86 erwerben. Nähere Informati-onen erhalten Sie hier: www.faz-archiv.de/nutzungsrechte.

Haftungsausschluss: Alle Angaben wurden sorgfältig recherchiert und zusammengestellt. Für die Richtigkeit und Vollständigkeit des Inhalts von „Der Treasurer“ übernehmen Verlag und Redaktion keine Gewähr. Für unverlangt einge-sandte Manuskripte und unverlangt zugestellte Fotografien oder Grafiken wird keine Haftung übernommen.

Marc Kagels

Scha

effle

r

Thomas Ditt

Scha

effle

r

8Ausgabe 15 | 9. August 2018

News

Personen & Positionen

ANZEIGE

23. O K T O B E R 2018 , C O N G R E S S C E N T E R R O S E N G A R T E N M A N N H E I M

Deutscher ExporttagThemenplattform für die Exportpraxis

3.

S P R E C H E R U . A . :

Dr. Karl-Ulrich Köhler, Vorsitzender der Geschäftsführung, Rittal GmbH & Co. KG

Dr. Heike Wenzel, Geschäftsführerin, WENZEL Group GmbH & Co. KG

Dr. Gunther Wobser, Geschäftsführender Gesellschafter, LAUDA DR. R. WOBSER GMBH & CO. KG

MDG Karl Wendling, Unterabteilungsleiter Außenwirtschafts- kontrollen, Asien, Australien, BMWi

JETZT

ANMELDEN

F Ö R D E R E R

M E D I E N PA R T N E R K O O P E R AT I O N S PA R T N E R

V E R A N S T A LT E R M I T V E R A N S T A LT E R PA R T N E R

Exportakademie

www.deutscher-exporttag.de

DeutscherExporttag_Anzeige_alle_Formate.indd 10 07.08.2018 14:00:27

Page 9: Private Equity läuft (wieder) heiß 2 7 3 8 - dertreasurer.de · Aufmacher 2 Private Equity läuft (wieder) heiß Cash Management 3 Keine Iran-Zahlungen mehr möglich Erste Welle

Liquid Alternatives wachsenDie Assetklasse konnte laut Absolut Research im ersten Halbjahr 2018 weiteres Wachstum verzeichnen. Rund 22 Mrd. Euro flossen diesen regulierten Investmentfonds zu, die auf alternative Anlagestrategien setzen. Allerdings waren die Fonds vor allem zum Jahresbeginn beliebt, danach gingen die Zuflüsse zurück.

Green Bonds auf Re-kordkursIm ersten Halbjahr wurden laut Unicredit weltweit grüne Anleihen über 72 Mrd. US-Dollar platziert, 1,4% mehr als im ersten Halbjahr 2017. Für das zweite Halbjahr er-wartet die Unicredit 93 Mrd. Dollar, was zu einem Gesamt-jahresvolumen von 165 Mrd. Dollar führen würde, 4 Mrd. Dollar mehr als der bisherige Rekord.

LMA und ACT drängen auf Libor-AlternativeOvernight Risk Free Rates bringen Nachteile für syndizierte Kredite

Die Loan Market Association (LMA) und der britische Treasurer-Ver-

band ACT (Association of Corporate Treasurers) warnen vor den weitrei-chenden negativen Folgen für die Un-ternehmensfinanzierung, falls bis Ende 2021 kein neuer, alternativer Refe-renzzinssatz gefunden werden sollte, der in seinen Eigenschaften zumindest ein wenig dem Libor ähnelt. Bislang steht als Ersatz im Sterling-Markt nur der Sonia (Sterling Overnight Index Average) als risikoloser Übernacht-Zins fest. Doch dieser Zinssatz könnte nicht als Ersatz für den ein-, drei- oder sechsmonatigen Libor genommen werden.

Größtes Problem dabei: Nimmt ein Unternehmen einen Kredit auf, dann steht bisher im Vorfeld jeder Zinsperi-ode fest, wie viel die Unternehmen an Zinsen für das Darlehen zahlen müs-sen. Der Refererenzzins Libor, der vie-len Unternehmenskrediten zu Grunde liegt, wird nämlich im Voraus gebildet. Die risikolosen Zinssätze ergeben sich dagegen erst durch den Blick in die

Vergangenheit. Konkret hieße das für Unternehmen: Nach Abschluss eines Kreditvertrags würden Treasurer nicht genau wissen, wie viel an Zinsen sie

am Ende einer Zinsperiode zu zahlen haben werden. Das Management der Liquidität würde dadurch erschwert werden, betonen LMA und ACT in ih-rer gemeinsamen Stellungnahme. Die notwendige Sicherheit und Transpa-renz sei nicht gegeben.

Unternehmen müssten daher zu-sätzliches Cash vorhalten, um even-tuelle Schwankungen bei den Zinsen finanzieren zu können. Das Cash Ma-

nagement würde dadurch weniger effizient, als es jetzt ist, betonen die Verbände.

ACT und LMA fordern deshalb, dass eine Alternative zu den risikolo-sen Overnight-Zinssätzen angeboten wird, damit Unternehmen auch wei-terhin die für sie besten Finanzie-rungsinstrumente nutzen können und nicht gezwungen werden, einen Refe-renzzins zu nutzen, der für sie nicht geeignet ist. Auch auf Systemseite würde eine solche Umstellung erheb-liche Probleme mit sich bringen.

Dass es soweit kommt, ist noch längst nicht ausgemacht. Bislang steht zwar nur fest, dass der Sonia als neuer risikoloser Zins bestehen bleiben wird, doch es gibt auch nach wie vor Be-mühungen, den Libor zu reformieren. Ob dieser Versuch gelingt oder sich ein gänzlich neuer Zins durchsetzt, ist noch offen. Sollte es nicht gelingen, bis Ende 2021 eine solche Alternative zu finden, dann stehen der Welt der Unternehmensfinanzierung große Um-brüche bevor. ako

Britische Treasurer sorgen sich um Referenzzinsen.

Mou

ssa8

1/iS

tock

/Thi

nkst

ock/

Get

ty Im

ages

9Ausgabe 15 | 9. August 2018

News

Asset Management

ANZEIGE

PROGRAMM JETZT ONLINE

Die innovativsten Assetmanagement Ideen für Treasurer.

Konferenz und Awardverleihung am 13.09.2018 in München.

Weitere Informationen unter: www.institutional-assets.com

Konferenz und Awardverleihung für herausragende Leistungen im Kapitalanlagemanagement

PARTNERVERANSTALTER

MEDIENPARTNER KOOPERATIONSPARTNER

InstitutionalAssetsAward_2018-Anzeigen.indd 6 07.08.2018 11:20:33

Page 10: Private Equity läuft (wieder) heiß 2 7 3 8 - dertreasurer.de · Aufmacher 2 Private Equity läuft (wieder) heiß Cash Management 3 Keine Iran-Zahlungen mehr möglich Erste Welle

„Ich sehe uns als Referenzfall“Die Commerzbank will Teile ihres Zahlungsverkehrs an einen Dienstleister auslagern. Christian Rhino und Frank-Oliver Wolf erklären den Schritt.

» Vor zwei Wochen hat die Commerzbank mit der Ankündigung überrascht, die Abwick-lung des Zahlungsverkehrs an den Dienstleister Equens Worldline auszulagern. Warum hat sich Ihr Haus zu dem radikalen Schritt entschieden?

« Rhino: Zunächst möchte ich klarstellen: Wir lagern nicht unseren Zahlungsverkehr aus, son-dern den Betrieb der IT-Infrastruktur für Massen-, Individual- und Auslandszahlungsverkehr. Für eine Übergangszeit von etwa anderthalb Jah-ren betreibt Equens Worldline die bestehenden Commerzbank-Rechner weiter, danach stellt der Dienstleister auf eigene Systeme um. Das Daten-management verbleibt bei uns, auf Kundendaten hat Equens keinen Zugriff. Wir lagern sozusagen Teile unseres Maschinenraums aus, um uns auf das Kerngeschäft zu fokussieren.

» Was ändert sich für Kunden? Muss der Trea-surer bei Problemen bei der Durchführung von Zahlungen künftig mit Equens sprechen?

« Wolf: Nein, mein Team und ich sind natürlich weiterhin die Ansprechpartner für unsere Kunden. Das gilt bei Rückfragen zu einzelnen Transaktio-nen, aber auch für die Beratung. Der Kunde wird die Kooperation mit Equens gar nicht bemerken und das gewohnt hohe Servicelevel der Com-merzbank behalten.

« Rhino: Konkret lagern wir unsere Verbu-chungssysteme an Equens aus. Das betrifft etwa 20 bis 30 Prozent unserer heutigen Zahlungsver-kehrs-IT. Nehmen Sie das Beispiel eines Autos: Da kommt der Scheibenwischer von Bosch, die Elektronik von einem anderen Lieferanten und so weiter. Am Ende kaufen Sie aber einen BMW. So ist es auch in diesem Fall: Der Kunde kauft die Leistung der Commerzbank.

» In Ordnung, aber was versprechen Sie sich konkret von der Partnerschaft mit Equens?

« Rhino: Wir wollen unsere Kosten senken und gleichzeitig die IT-Systeme fit für die Zukunft ma-chen. Der regulatorische Druck im Zahlungsver-kehr ist so hoch wie nie: Die PSD2, Sepa Instant Payments, Mifid II und einige weitere Regulierun-

gen erfordern umfangreiche Systemanpassungen. Wir haben uns deshalb die Frage gestellt: Wollen wir selbst investieren oder holen wir einen spezia-lisierten Dienstleister ins Boot? Die Entscheidung fiel auf Letzteres.

» Warum? « Rhino: Erstens glauben wir, dass unser Geld

lieber in die Entwicklung von Mehrwertservices für unsere Kunden fließen sollte. Zweitens kann ein externer Dienstleister höhere Skaleneffekte erzielen. Der Margendruck im Zahlungsverkehr ist hoch, und wir wollen unseren Kunden adäquate Preise anbieten.

» Heißt das, dass sich Ihre Kunden über Preis-senkungen im Zahlungsverkehr freuen dürfen?

« Wolf: Die Preise im europäischen Zahlungsver-kehr sind bereits sehr niedrig, in Deutschland kön-nen sie nicht mehr tiefer sinken. Ich beobachte, dass die Kunden das ähnlich sehen. Sie sind be-reit, höhere Preise zu zahlen, wenn der Service und die Qualität passen.

» Wie behalten Sie die Kontrolle über die Art der Umsetzung von PSD2, Instant Payments und Co., wenn Sie wichtige Prozesse auslagern?

« Rhino: Die Umsetzung im Hintergrund ist für uns nicht primär im Fokus, sondern die Sicherheit der Daten unserer Kunden und deren Manage-ment durch uns. Beispiel PSD2: Für den Erfolg der Bank ist entscheidend, welche Mehrwert-services wir unseren Kunden auf Basis offener Schnittstellen anbieten können – und nicht wie die sogenannten APIs technisch zustandekom-men. Zugleich behalten wir ganz zentrale Teile der Zahlungsverkehrs-IT im Haus. Dazu gehören insbesondere Systeme zur Aufdeckung von Be-trugsfällen und Cybercrime sowie Screening- und Filtering-Systeme zur Bekämpfung von Geldwä-sche und Sanktionsregimen.

» Trotzdem: Wofür braucht es eine Bank, wenn sie immer mehr Infrastruktur auslagert und zu-gleich Tech-Riesen und Fintechs in die Schnitt-stelle zwischen Kunde und Bank drängen?

« Wolf: Eine Bank bietet Sicherheit und Stabili-tät, was besonders im Zahlungsverkehr wichtige Kriterien sind. Wir können die gesamte Produkt-palette anbieten, während Fintechs in der Regel nur ein bestimmtes Thema adressieren. Hinzu kommt, dass wir Kunden durch Big Data und Sa-les Analytics neue Services anbieten können.

» Sie spielen auf den berühmten Datenschatz an, den alle Banken als großen Vorteil nennen. Können Sie dieses Asset denn schon verwerten?

« Wolf: Ja, wir haben erste Anwendungsfälle identifiziert. Ein Beispiel ist der Auslandszahlungs-

verkehr: Hier haben wir ein Dashboard entwickelt, das dem Kunden aufschlüsselt, in welchen Län-dern er welche Zahlungslaufzeiten mit welchen Lieferanten hat. So kann der Kunde erkennen, wo die größten Risiken lauern und wie sich der Zah-lungsverkehr optimieren lässt.

» Also wollen Sie Treasury-Software-Anbietern Konkurrenz machen, die solche Reportings ban-kenübergreifend anbieten?

« Wolf: Eine Auswertung in dem Detailgrad, wie wir ihn anbieten, habe ich noch bei keinem Treasury-Software-Anbieter gesehen. Und was das Thema bankenübergreifend angeht: Mit Hilfe von APIs ist es künftig auch möglich, dass eine Bank diese Daten einsammelt und aufbereitet, sofern der Kunde zustimmt.

» Hat dieser Service einen Preis? « Wolf: Nein, denn mit solchen Angeboten wol-

len wir unseren Marktanteil im Zahlungsverkehr weiter ausbauen und Kunden Mehrwert bieten.

» Glauben Sie, dass andere Häuser ihrem Bei-spiel folgen werden und Zahlungsverkehrs-IT auslagern werden?

« Rhino: Ja, ich sehe uns als Referenzfall. Die Vorteile, Skaleneffekte zu nutzen und sich auf das Kerngeschäft zu fokussieren, liegen einfach auf der Hand. Die Art und Weise, wie wir Zahlungen abwickeln, hebt uns nicht vom Wettbewerb ab. Die Beratung ist das Differenzierungskriterium.

» Der Vertrag mit Equens läuft zehn Jahre. Kä-men Sie danach denn überhaupt wieder raus?

« Rhino: Wir haben unseren künftigen Dienst-leister nicht ohne Grund sehr intensiv und sorgfäl-tig ausgewählt. Bei solchen IT-Projekten gilt übli-cherweise: So lange wie die Umstellung dauert, so lange dauert auch eine mögliche Rückabwick-lung. Da wir aber einen erstklassigen Dienstleister und Marktführer gefunden haben, stellt sich bei uns diese Frage aktuell nicht. deb

Frank-Oliver Wolf, Leiter Vertrieb Deutschland Zahlungsverkehr und Auslandsgeschäft

Com

mer

zban

k

Christian Rhino, Bereichsvorstand Group Banking Operations

Com

mer

zban

k

10Ausgabe 15 | 9. August 2018

Zahlungsverkehr

Page 11: Private Equity läuft (wieder) heiß 2 7 3 8 - dertreasurer.de · Aufmacher 2 Private Equity läuft (wieder) heiß Cash Management 3 Keine Iran-Zahlungen mehr möglich Erste Welle

Swift von Eurosystem für Tips zertifiziertSwift wurde vom Eurosys-tem für das Target Instant Payment Settlement (Tips)zertifiziert. Der Dienstleister will über seinen Service Net Instant die nahtlose Konnek-tivität zu verschiedenen Clea-ring-Mechanismen gewähr-leisten. Banken könnten eine zentrale Schnittstelle nutzen, um Zugang zu Echtzeit-zahlungsystemen zu erhalten. Dies gelte für Inlands- und Auslandszahlungen.

Litreca mit Gütesiegel ausgezeichnet Der Anbieter von Cash-Management-Lösungen und Treasury-Systemen Litreca erhält vom Bundesverband IT-Mittelstand das Gütesiegel Software Made in Germany. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie hat die Schirmherrschaft für das Gütesiegel übernommen.

Bafin erkennt Payment Factories anZentralisiertes Cash Management bleibt möglich, wenn vier Anforderungen erfüllt werden

Aufatmen in der Treasury-Commu-nity: Wer seinen Zahlungsverkehr

in einer zentralen Einheit bündelt, braucht auch künftig keine Erlaubnis von der Finanzaufsicht Bafin. Darauf haben sich neun Unternehmensver-bände, darunter der Verband Deut-scher Treasurer (VDT) und das Deut-sche Aktieninstitut (DAI), jetzt mit der Bafin verständigt. Unternehmen können damit weiterhin Payment Fac-tories nutzen, ohne eine aufwendige Lizensierung durch die Finanzaufsicht über sich ergehen lassen zu müssen.

Voraussetzung dafür ist allerdings, dass die zentralisierten Cash-Manage-ment-Systeme vier Anforderungen erfüllen. So müssen Unternehmen Verträge mit allen Tochtergesellschaf-ten abschließen, die die Dienste der Payment Factory nutzen. Zahlungs-vorgänge müssen dokumentiert und Richtlinien zur Einhaltung der gesetz-lichen Bestimmungen im Zahlungs-verkehr erstellt werden. Das betrifft insbesondere die Prävention von Geldwäsche und Terrorismusfinanzie-

rung. Die Einhaltung dieser Vorgaben muss das Unternehmen regelmäßig überprüfen. In vielen Firmen gilt dies heute schon als State-of-the-Art. Den-noch sollten Treasurer ihre Prozesse im Zahlungsverkehr, die Dokumentation sowie interne Kontrollen überprüfen.

Denn nur wenn diese Anforde-rungen erfüllt sind, fällt die Payment Factory weiterhin unter das soge-nannte Konzernprivileg des Zahlungs-diensteaufsichtsgesetzes (ZAG). Diese

Ausnahme verhindert, dass Industrie-unternehmen als regulierter Zahlungs-dienst eingestuft werden und umfang-reiche Pflichten erfüllen müssen. Diese Drohkulisse stand seit vergangenem November im Raum: Damals hatte die Finanzaufsicht Bafin die Definition des Konzernprivilegs angepasst. Seither herrschte Unsicherheit in deutschen Unternehmen, die Payment Factories nutzen.

Damit ist nun Schluss, denn die Bafin hat die von den Industrieverbän-den beschriebene Rechtsauffassung anerkannt. Der VDT hat die Doku-mente, die diese Einigung belegen, nun an das Institut der Wirtschafts-prüfer (IDW) verschickt mit der Bitte, diese an ihre Mitglieder zu verteilen. Hintergrund: Die Unternehmen müs-sen die Einhaltung der Grundsätze zwar selbst sicherstellen. Sollten die Wirtschaftsprüfer allerdings Payment Factories in ihre jährliche Prüfungen miteinbeziehen, bitten die Verbände um Berücksichtigung der Einigung mit der Bafin. deb

Die Bafin und die Verbände haben sich geeinigt.

Kai H

artm

ann/

Bafin

11Ausgabe 15 | 9. August 2018

News

Zahlungsverkehr

ANZEIGE

A u s g a b e 0 5 I J u n i 2 0 1 8 I 8 E u r o

78

23

C E D O M A G . C O MC H E F S A C H E D I G I T A L E T R A N S F O R M A T I O N

CEDO

100-TAGE-BILANZ Was die Bundesregierung in der Digitalpolitik erreicht hat

14 B2C UND B2B Wenn „Spielzeuge“ zu disruptiven Technologien werden

2210 INTERNATIONALE PROJEKTE Warum Wacker Chemie seine Standorte schrittweise digitalisiert

W I E D I E D I G I TA L I S I E R U N G D I E W E LT Z U M D O R F M A C H T

TOTAL

G

LOBAL

A u s g a b e 0 5 I J u n i 2 0 1 8 I 8 E u r o

78

23

C E D O M A G . C O MC H E F S A C H E D I G I T A L E T R A N S F O R M A T I O N

CEDO

100-TAGE-BILANZ Was die Bundesregierung in der Digitalpolitik erreicht hat

14 B2C UND B2B Wenn „Spielzeuge“ zu disruptiven Technologien werden

2210 INTERNATIONALE PROJEKTE Warum Wacker Chemie seine Standorte schrittweise digitalisiert

W I E D I E D I G I TA L I S I E R U N G D I E W E LT Z U M D O R F M A C H T

TOTAL

G

LOBAL

Jetzt das Magazin zurDigitalen Transformationkostenlos lesen – � exibel digital oder klassisch print:cedomag.com

Zahl der New York CityYellow Cabs: 13.000

Zahl der bei Uber registrierten Fahrer

in NYC: > 20.000

Don‘t be next.

CEDO-Magazin-Anzeigen.indd 5 06.08.2018 14:09:10