PRO MENTE PLUS GmbH 10 jahre pro mente Plus (FESTSCHRIFT...

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pro mente plus pro mente plus 10 jahre pro mente Plus tätigkeitsbericht 2014 10 10 jahre helfen sta ausgrenzen. jahre helfen sta ausgrenzen. (FESTSCHRIFT) PRO MENTE PLUS GmbH Lonstorferplatz 1, 4020 Linz Tel.: +43 (0) 732 / 69 96-0, Fax: DW 86 eMail: [email protected] www.promenteplus.at Mitglied von pro mente Austria

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10 jahre pro mente Plus tätigkeitsbericht 2014

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(FESTSCHRIFT)PRO MENTE PLUS GmbHLonstorferplatz 1, 4020 LinzTel.: +43 (0) 732 / 69 96-0, Fax: DW 86eMail: [email protected]

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Forensische Resozialisierung statt wegsperren.

Pro mente Plus blickt heuer auf das 10-jährige Bestehen zurück. Angefangen als kleiner Verein, arbeiten heute bereits rund 100 MitarbeiterInnenbei der pro mente Plus GmbH.

Pro mente Plus hat viel bewegt in der forensischen Psychiatrie, hat vielen Menschen geholfen, ihre Menschenwürde zu behalten und eine zweite Chance im Leben zu bekommen. Mussten die Betroffenen früher ihre Zeit noch teilweise in großen Anstalten fristen, ermöglichten es Angebote wie die von pro mente Plus, die Menschen besser unterzubringen und eine optimalere Betreuungssituation zu schaffen.

Die KlientInnen werden meist mit vielen Vorurteilen konfrontiert. Oft werden sie als eine Gefahr für die Gesellschaft bezeichnet und damit noch mehr von dieser ausgeschlossen. Ich denke, dass sich in den letzten Jahren das Bild vom gefährlichen, psychisch kranken Straftäter um einiges gebessert hat, nicht zuletzt durch die wertvolle Arbeit der MitarbeiterInnen von pro mente Plus.Dennoch werden noch viele Menschen, die psychische Probleme haben, im Alltag diskriminiert. Auf-grund des weit verbreiteten Stigmas ist es wichtig, zwischen dem forensischen Bereich und dem allge-mein psychiatrischen Bereich Grenzen zu ziehen und immer wieder darauf hinzuweisen, dass Menschen mit psychischen Krankheiten in der Regel nicht in der Forensik betreut werden und, mit ganz wenigen Ausnahmen, kein Gefährlichkeitspotential aufweisen. Auch auf den Großteil der forensischen PatientIn-nen trifft dies zu, vor allem wenn sie dementsprechend betreut werden.

Leider werden oft in den Medien forensische Vorfälle dramatisiert dargestellt, die dann die Ängstein der Bevölkerung schüren. Dies erschwert oftmals unsere Arbeit, die eine besondere ethische Grund-haltung und ein außerordentliches Fingerspitzengefühl erfordert.10 Jahre bemühen sich unsere MitarbeiterInnen bereits, diese große Verantwortung zu stemmen und Menschen zu helfen, die am Rande unserer Gesellschaft stehen.

Im Sinne der KlientInnen und MitarbeiterInnen von pro mente Plus bedanken wir uns bei allen Auftrags-geberInnen, KooperationspartnerInnen und FinanzierungsträgerInnen, die mit uns ein Stück forensische Psychiatriegeschichte gegangen sind. Auch wenn wir auf einem guten Weg sind, liegt vor uns noch eine weite Strecke. Aber wir sind auch weiterhin darauf bedacht, den KlientInnen das inklusive Leben bieten zu können, das ihnen auch zusteht.

Wir freuen uns auch in Zukunft auf eine weitere gute Zusammenarbeit mit allenUnterstützerInnen von pro mente Plus.

W.HR.Prof.Univ.Doz.Dr. Werner SchönyPräsident von pro mente Austria

10 Jahre pro mente Plus

Angesichts der laufend ansteigenden Zahl behandlungsbedürftiger und psychisch abnormer Rechts-brecher kommt einer qualitativ hochwertigen Nachbetreuung im Bereich des Maßnahmenvollzugsimmer größere Bedeutung zu. Sie ist die Voraussetzung dafür, dass die Betroffenen den Umgang mit ihrer Erkrankung erlernen und schrittweise wieder ein eigenständiges Leben führen können.Pro mente Plus bietet seit Jahren Behandlung, Beratung, Assistenz und Wohnmöglichkeiten fürMenschen mit psychischen Erkrankungen, die aufgrund der Krankheit gegen geltendes Recht verstoßen haben. Die damit verbundenen komplexen Aufgaben werden von kompetenten Teams mit hoher sozialer Verantwortung und Einsatzfreude wahrgenommen. Dadurch ist pro mente Plus zu einem unverzicht-baren und verlässlichen Partner der Justiz geworden. Gemeinsam wurden auch, die mit der Umstellung des Systems der Kostentragung gemäß § 179a StVG im Jahr 2012, verbundenen Herausforderungenbewältigt. Als Leiter der Sektion Personal und Strafvollzug im Bundesministerium für Justiz gratuliere ich zum10jährigen Jubiläum recht herzlich und bedanke mich für die wertvollen Dienste. Möge pro mente Plus weiterhin vielen Betroffenen die Teilhabe an der Gesellschaft ermöglichen undsie befähigen, ihren Platz in der Gesellschaft zu finden.

Mag. Michael SchwandaSektionschefLeiter der Personal- und Strafvollzugssektion

10 jahre helfen statt ausgrenzen.vorwort

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INHALT FESTSCHRIFT Vorwort > Seite 2-3_ Chronik > Seite 4-7_ Die KlientInnen > Seite 8-9 _DIe MitarbeiterInnen > Seite 10-11 INHALT TÄTIGKEITSBERICHT Bericht der Geschäftsführung > Seite 12-13_Zahlen & Fakten > Seite 14-15_Bericht der Standorte > Seite 16-19

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Pro mente Plus wird gegründetIm Auftrag des Bundesministeriums für Justiz ent-wickeln daher erstmals in der Geschichte von pro mente Austria zwei Mitgliedsorganisationen län-derübergreifend ein gemeinsames Projekt für die Leistungserbringung im Bereich der Forensik. Im November 2004 erfolgt die Gründung des Vereins „pro mente Plus“ mit Sitz in Linz, die damaligen Obmänner Prof. Univ.-Doz. Dr. Werner Schöny von pro mente OÖ und Univ. Prof. Prim. Dr. Christoph Stuppäck von pro mente Salzburg unterzeichnen den Vertrag.Der Verein fungiert fortan als Träger für die im De-zember gegründete gemeinnützige Gesellschaft „pro mente Plus GmbH“. Die GeschäftsführerInnen Mag. Ing. Margret Kaltenbrunner von pro mente Salzburg und Mag. Christian Rachbauer von pro mente OÖ haben die Leitung inne. Die Leistungen von pro mente Plus werden auf Grundlage der Ver-einbarungen mit der Generaldirektion von den je-weiligen Landesgerichten bezahlt.

Was dahinter stehtInhaltlich und konzeptionell ist man sich bald einig: Pro mente Plus ist eine gemeinnützige Organisati-on zur Unterstützung und Rehabilitation von foren-sischen KlientInnen. Das Angebot soll Beratung, Behandlung, Assistenz und Wohnmöglichkeiten für psychisch erkrankte Menschen, die aufgrund ihrer Erkrankung gegen geltendes Recht verstoßen haben, umfassen.Das vorrangige Ziel sehen die InitiatorInnen in der Stabilisierung der Betroffenen in psychischer, sozi-aler und wirtschaftlicher Hinsicht. Pro mente Plus zielt darauf ab, die Teilhabe von Betroffenen an der Gesellschaft zu ermöglichen und sie zu befähigen, ihren Platz in der Gesellschaft zu finden.

Erste AngeboteAnfänglich will pro mente Plus in erster Linie Ange-bote in den Bereichen Wohnen und Beschäftigung und in der ambulanten Betreuung, vorerst in den Bundesländern Salzburg und Oberösterreich, er-richten. Die bereits seit Oktober 1999 bestehende „Nachbehandlungsambulanz OÖ“ in Linz von pro mente OÖ wird mit Dezember 2004 in pro mente Plus eingegliedert und fortan als Forensische Am-bulanz, kurz FORAM Linz, geführt.

10 jahre helfen statt ausgrenzen.die chronologie

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Die Forensische Ambulanz bietet kompetente fachärztlich-psychiatrische und psychotherapeu-tische Behandlung und Betreuung für Menschen, die im Rahmen von strafbaren Handlungen ent-sprechende gerichtliche Weisungen erhalten ha-ben oder voraussichtlich erhalten werden.

Bereits im Februar 2005 eröffnen die ersten rund-um-die-Uhr betreuten Wohneinrichtungen NEU-LAND in Salzburg-Stadt und Asten (OÖ). Mit NEU-LAND wird erstmals eine spezialisierte Wohn- und mobile Betreuungseinrichtung an der Schnittstelle zwischen Justiz und Psychiatrie geschaffen. Die ersten KlientInnen beziehen die Wohnhäuser und sollen auf ein selbstbestimmtes und deliktfreies Leben vorbereitet werden. NEULAND versteht den Namen auch programmatisch, in dem Betroffene unterstützt werden, sich neuen Lebensraum zu schaffen und leistet einen Beitrag zur gesellschaft-lichen Wertschätzung der Zielgruppe über sensible Eingliederung im lokalen Umfeld und über Schutz und Kontrolle der Betroffenen.

Mitte 2005 werden zwei weitere forensische Am-bulanzen in Amstetten (NÖ) und Salzburg, nach dem Beispiel der FORAM Linz, eröffnet. Um für die BewohnerInnen auch entsprechen-de Beschäftigung anbieten zu können, werden ab 2005 im Wohnhaus Asten sowohl Arbeiten im Haus-, Garten- und im Reinigungsservice, als auch Bewegungs- und Freizeitangebote und Angebote im kunsttherapeutischen Atelier angeboten.

Ab 2006 werden für die Mobile Betreuung soge-nannte Zuwohnungen in Oberösterreich (Linz, Ast-en und Enns) angemietet, um die stetig wachsende Anzahl von KlientInnen auch in Wohngemeinschaf-ten oder Einzelwohnungen betreuen zu können. In Folge dessen entsteht auch die „Aufsuchende Be-treuung in eigenen Wohnungen“.Mit 2008 wird auch in Salzburg „Mobile Betreu-ung“ in, von pro mente Plus angemieteten Woh-nungen, angeboten. Im Regelfall werden diese Wohnungen von dafür geeigneten KlientInnen erst nach einem längeren Aufenthalt im Wohnhaus und nach positiv absolviertem „Probewohnen“ in der Wohnung bezogen.

Im Jahr 2004 tritt der „Masterplan für den Straf- und Maßnahmenvollzug“ des Bundesministeriumsfür Justiz in Kraft und leitet eine stärkere Strukturierung der Behandlung und Betreuung imMaßnahmenvollzug ein.Zum einen sind die Kapazitäten für forensische PatientInnen in den forensischen Abteilungen derKrankenhäuser und in den Sondervollzugsanstalten erschöpft, zum anderen war und ist dieVerweildauer sehr lange. Es fehlt an Nachsorgeeinrichtungen und somit an speziellen Unterstützungs- und Rehabilitationsmaßnahmen für psychisch erkrankte, straffällige Menschen, um diese mittels einer „Unterbrechung“ der Unterbringung des Maßnahmenvollzugs durch die Erschließung eines sozialen Empfangsraums wieder in die Gesellschaft reintegrieren zu können.

Wie alles begann.

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10 jahre helfen statt ausgrenzen.die chronologie

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Erfolg liegt für pro mente Plus im nachhaltigen Er-werb von veränderten Möglichkeiten im Umgang mit der psychischen Erkrankung, in der Umsetzung von Lebensperspektiven ohne neuerliche Delin-quenz und in der Sicherung des Lebensunterhaltes.

Das oberste Ziel von pro mente Plus ist es, nach der Betreuung und Behandlung der Krankheit, die KlientInnen in einen selbstständig geführten Le-bensalltag zu entlassen.

2010 wird das Wohn- und Beschäftigungsangebot „Neuland OÖ“ mit dem Preis für soziale Innovation „SozialMarie 2010“ ausgezeichnet.

Pro mente Plus baut erneut ausIm Jänner 2011 übernimmt die pro mente Plus GmbH die Trägerschaft des FTZW (Forensisch therapeutisches Zentrum Wien). Die bereits im Jahr 1992 in Wien gegründete, psychiat-risch-psychotherapeutische Einrichtung zur fach-gerechten Betreuung entlassener Straftäter und Maßnahmenuntergebrachter („Forensische Nach-betreuungsambulanz, FRANZ“), hat noch heute im deutschsprachigen Raum Vorbildfunktion.2011 hat auch ein Kooperationsprojekt mit dem Forensischen Zentrum Asten begonnen, bei dem pro Woche 6 bis 8 Personen außerhalb der Anstalt Beschäftigung finden.Mit Juni 2013 wird erstmals eine pro mente Plus- LaienhelferInnengruppe ins Leben gerufen. Dabei verbringen ehrenamtliche MitarbeiterInnen, mit professioneller Unterstützung, Zeit mit den Klien-tInnen.Anfang November 2013 eröffnet in Tirol eine Fo-rensische Ambulanz, die FORAM Innsbruck.2015 erfolgt die Eröffnung von NEULAND Wien. Das 24-Stunden betreute Wohnhaus liegt zentral im 10. Wiener Gemeindebezirk Favoriten und ver-fügt über sehr gute Anbindungen an verschiedene öffentliche Verkehrsmittel. Den KlientInnen stehen auf vier Stockwerken insgesamt 17 Einzelzimmer zur Verfügung. 2015 wird auch die mobile Betreuung in Wien star-ten.Heute wird die Cafeteria in der Ambulanten Re-habilitation in Salzburg als Beschäftigungsprojekt betrieben. In Oberösterreich werden forensische KlientInnen ebenfalls in Beschäftigungs- und Ta-gesstrukturprojekte (BETA-Projekte) integriert.

Pro mente Plus – ein erfolgreiches KonzeptMehr als 1.500 Menschen wurden in den letzten 10 Jahren von pro mente Plus unterstützt. Maß-nahmeninsassen sind nicht allein Bundesangele-genheit, sondern stellen eine gesamtgesellschaft-liche Aufgabe mit einer hohen Verantwortung der Länder dar. Die Arbeit von pro mente Plus ist also ein politischer Auftrag. Die pro mente Plus GmbH stellt als Betreiberin der forensischen Wohn- und Behandlungseinrichtun-gen in Oberösterreich, Salzburg, Wien und Tirol seit jeher höchste Standards forensischer Betreu-ungsmaßnahmen sicher. Es werden individuelle Betreuungskonzepte gemeinsam mit den KlientIn-nen in den Standorten erarbeitet, um bedarfs- und ressourcenorientiert zu unterstützen. Als profes-sionelles Selbstverständnis wird die fortwähren-de Reflexion der eigenen Person und des eigenen Handelns betrachtet. Die Erarbeitung und Umset-zung von Betreuungskonzepten im multiprofessio-nellen Team sowie die Vernetzung mit Kooperati-onspartnern und Familien im Sinne der KlientInnen zählen zu den Grundsätzen von pro mente Plus. Im Spannungsfeld zwischen Hilfe und Kontrolle kommt einem achtsamen und wertschätzenden Umgang mit den KlientInnen eine große Bedeutung zu. Respektvoller Umgang mit allen Beteiligten und Offenheit und Transparenz im systemischen Dialog schaffen dazu die nötige Grundlage. Die Bezie-hungsangebote von pro mente Plus dienen dazu, den KlientInnen ein höchstmögliches Maß an Frei-heit, Selbstständigkeit, Selbstbestimmtheit und Selbstverantwortung einzuräumen.

ZEITTAFEL

2004 pro mente Plus GmbH

2005 FORAM Linz FORAM Salzburg Wohnhaus Asten Wohnhaus Salzburg

2006 Mobile Betreuung Linz

2008 Mobile Betreuung Salzburg

2011 FTZW - Forensisch Therapeutisches Zentrum Wien BETA-Projekte in OÖ und Salzburg

2013 FORAM Innsbruck Wohnhaus Enns Laienhilfe

2014 Wohnhaus Wien

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10 jahre helfen statt ausgrenzen.die klientInnen

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„Die Freiheit weiß man erst dann zu schätzen, wenn man sie verloren hat. Pro mente Plus ist Lebens-

begleiter in einer speziellen Lebensphase.“ (Klient der Mobilen Betreuung Linz) „Ich habe mich bes-

ser kennengelernt und weiß wie ich mit meiner Krankheit umgehen kann. Mein größter Wunsch wäre

es im Ganzen gesund zu sein!“ (Klient aus dem Atelier, NEULAND Salzburg) „Die BetreuerInnen sind

kompetent und sympathisch. Es wird weitestgehend auf die Bedürfnisse und Wünsche von KlientInnen

eingegangen. Die Tagesstrukturen und Gruppe bräuchte ich nicht, da ich mich sehr gut alleine beschäf-

tigen kann.“ (Klientin aus NEULAND Asten) „Die Betreuung durch pro mente Plus hat meinen Lebens-

weg positiv beeinflusst. Ich habe endlich Hilfe bekommen und gelernt, mit meiner Erkrankung besser

umzugehen.“ (Klient aus NEULAND Salzburg) „Das Betriebsklima ist gut und es gibt eine gute Zusam-

menarbeit zwischen Personal und Klienten. Das Therapieangebot ist ausreichend, die Privatsphäre wird

respektiert. Es herrscht ein freundliches Miteinander. Man wird unterstützt wo es geht.“ (Klient aus

dem Wohnhaus Enns) „Wenn ich an pro mente Plus denke, dann denke ich an Betreuung und Arbeit.

Die Medikamenteneinnahme ist ein notwendiges Übel. Ich erlebe die Betreuung als unterstützend. Pro

mente Plus hat mir die Freiheit wiedergegeben.“ (Klient der Mobilen Betreuung Linz) „Ich helfe einem

Kollegen bei einem Fotobuch. Er malt gute Bilder, ich kann ihm zeigen wie er mit dem PC umgehen soll.

Hier im Atelier Neuland gibt es Freiraum für viele verschiedene Tätigkeiten.“ (Klient aus dem Atelier,

NEULAND Salzburg) „Pro mente Plus hilft mir bei der Wohnungssuche. Eine eigene Bezugsbetreuerin ist

dabei sehr wichtig.“ (Klient der Mobilen Betreuung Enns) „Das Wohnen in einem Wohnhaus habe ich

als positiv erlebt, da ich gerne mit anderen Menschen beisammen bin. An die Regeln, an die ich mich

halten musste, habe ich mich sehr schnell gewöhnt.“ (Klient aus NEULAND Salzburg) „Pro mente Plus

hilft in das ‚normale’ Leben zurückzufinden und unterstützt Menschen in schwierigen Lebenslagen (z.B.

psychische Krisen). Jeder muss sich an die strengen Hausregeln halten.“ (Klient der Mobilen Betreuung

Linz) „Pro mente Plus leistet an sich sehr gute Arbeit. Viel zu vieles läuft aber unter Zwang. Es sollte von

Beginn der Betreuung an seitens der Sozialarbeiter mehr Überzeugungsarbeit geleistet und weniger mit

Zwang gearbeitet werden. Eine Betreuungsarbeit wäre bei genügender Motivationsarbeit gar nicht not-

wendig.“ (Klient aus dem Wohnhaus Enns) „Ich möchte mich spirituell entfalten und wünschte nur, ich

könnte mich wohlfühlen auch ohne Drogen und Hilfsmittel.“ (Klient aus dem Atelier, NEULAND Salzburg)

„Es finden regelmäßig Einzelgespräche statt. Diese empfinde ich als angenehm.“ (Klient der Mobilen

Betreuung Linz) „Vor kurzem bin ich in eine eigene Wohnung gezogen, was für mich einen großen Erfolg

darstellt und mir Vertrauen in mich selbst schenkt.“ (Klient aus NEULAND Salzburg)

..und der Menschbleibt Mensch, weil er erinnert, weil er kämpft, und weil er hofft und liebt, weil er mitfühlt und vergibt...(Mensch / H. Grönemeyer)

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kontext zur Kooperation – nach Möglichkeiten zu suchen, wie sie ihre persönlichen Vorstellungen der Lebensgestaltung erreichen können.

Prim. Dr. Adelheid Kastner:Seit der Eröffnung der Linzer Forensischen Ambu-lanz im Jahr 1999 hat sich pro mente durchgängig als engagierter und handlungsfähiger Partner in der Betreuung der forensischen PatientInnen er-wiesen, ohne Berührungsängste mit einer nicht überall gern gesehenen Klientel, offen für neue Konzepte, stark in der Umsetzung sinnvoller Neu-erungen. Aus den Anfängen der ambulanten fo-rensischen Nachbetreuung hat sich rasch der Tä-tigkeitsbereich von pro mente Plus entwickelt, der mittlerweile neben der ambulanten psychia-trischen und psychotherapeutischen Behandlung auch ein breit gefächertes Angebot von Wohnein-richtungen mit unterschiedlicher Betreuungsinten-sität umfasst.Für mich war die Offenheit für forensische Anlie-gen, die Unvoreingenommenheit gegenüber mei-nen PatientInnen und die Selbstverständlichkeit, mit der Forensik in das Betreuungsspektrum in-tegriert wurde, eine unabdingbare Voraussetzung für die Entwicklung eines spezifischen Nachbetreu-ungsangebots, das bei weitem nicht überall in der selben Qualität und Differenziertheit zur Verfü-gung steht. PatientInnen, die nicht nur durch ihre Erkrankung, sondern auch durch ihre Vorgeschich-te stigmatisiert sind, sind auch mehrfach gefährdet und haben mit pro mente Plus einen starken Part-ner, der ihre Anliegen vertritt.

Franz Mennert:Der Zugang zu meiner Arbeit ist das Anliegen, Menschen mit psychischen Problemen und ent-wicklungsbedingten Lebensproblemen unterstüt-zend und wertschätzend zur Seite zu stehen. Pro mente Plus halte ich für eine wichtige Einrichtung, um der Stigmatisierung von straffällig gewordenen Menschen mit psychischen Behinderungen und Problemen entgegenzuwirken und durch Koope-rationen mit anderen Einrichtungen, bestmögliche Voraussetzungen zu schaffen, damit die KlientIn-nen, ihren Möglichkeiten entsprechend, ein zufrie-denstellendes integriertes Leben führen können.

10 jahre helfen statt ausgrenzen.die mitarbeiterInnen

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KlientInnen unserer FORAM sind im Allgemeinen überrascht und dankbar, dass sie eine wertschät-zende und kontinuierliche Begleitung erhalten. Anja Niederreiter:Im Dezember 2004 begann ich meine Leitungs-tätigkeit bei pro mente Plus, Standort Salzburg. Hauptaufgabe war es zunächst, ein ziemlich altes und baufälliges Gebäude (eine ehemalige Pension) dahingehend zu adaptieren, als dass dort die ers-ten psychisch kranken StraftäterInnen die Freiheit in Salzburg erproben konnten. Im Februar 2005 war es dann soweit: Die tatsächliche Pionierar-beit konnte beginnen und die Einrichtung stand 14 männlichen und weiblichen KlientInnen zur Verfügung. Die ersten Jahre waren anstrengend: Konzepte wurden geboren, umgesetzt und entwi-ckelten sich. Der Spannungsbogen zwischen An-sprüchen und Erwartungen aus der Gesellschaft, Justiz und Psychiatrie war immer wieder deutlich spürbar. Trotzdem ist es gelungen, anerkannter Kooperationspartner für verschiedenste Institutio-nen zu werden (von AhA bis Wohnungslosenhilfe) und einen wesentlichen gesellschaftlichen Beitrag zur Inklusion unserer KlientInnen zu leisten. Zwi-schenzeitlich ist der Standort Salzburg deutlich gewachsen und kann auf eine sehr erfolgreiche Geschichte zurückblicken. Das Team, welches überwiegend aus PsychologInnen und Psychothe-rapeutInnen besteht, ist sehr stabil und vor allem kreativ. Im Laufe der Jahre wurden Back- und Koch-bücher geschrieben, Spiele erfunden, Anthologien gebunden, Wettbewerbe initiiert… und mit den KlientInnen gelebt.NEULAND Salzburg ist eine Erfolgsgeschichte, auf-bauend auf dem afrikanischen Sprichwort: Wenn viele kleine Menschen, an vielen kleinen Orten, viele kleine Dinge tun, kann sich das Gesicht der Welt verändern.

MitarbeiterInnenüber 10 Jahrepro mente Plus

Dr. Reingard Cancola, Dr. Elisabeth Reichel:Das Forensisch Therapeutische Zentrum Wien (FTZW) besteht seit 1992 und ist seit 2011 pro mente Plus zugehörig. Wir, das Team des FTZW, finden in unserer Trägerorganisation alle Rahmen-bedingungen vor, die benötigt werden, um dem Auftrag, der Behandlung von forensisch psychiat-rischen PatientInnen gerecht zu werden.Unsere Aufgabe ist es, Menschen zu begleiten, zu betreuen und zu behandeln mit dem Ziel, ihnen ein einerseits deliktfreies, gleichzeitig aber auch ein möglichst gesundes und geglücktes Leben zu ermöglichen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass viele PatientInnen im Maßnahmenvollzug nicht nur bedingt durch ihre psychische Erkrankung, sondern zum Beispiel auch durch Entwicklungs- und Bildungsdefizite in ihrer Fähigkeit ein de-liktfreies Leben zu führen eingeschränkt sind. Wir müssen daher ein möglichst breites Spektrum an Maßnahmen anbieten, was durch Angebote im psychiatrisch- psychotherapeutischen sowie im Wohn- und Beschäftigungsbereich bei pro mente Plus gut möglich ist.Eine Therapie im forensischen Rahmen findet stets auch unter dem Aspekt der Risikoerfassung statt. Dies bedeutet, dass vom Patienten/von der Pati-entin ausgehende Gefährdungsaspekte im Auge behalten werden müssen. Dabei muss einerseits die größtmögliche Minderung der Schäden und Gefahren für andere Menschen, andererseits die größtmögliche Bewahrung der Würde und die Möglichkeit zur eigenständigen Lebensgestaltung des/der forensischen PatientIn unabdingbares Ziel sein. Wir müssen uns daher ständig weiterentwi-ckeln und immer neu die Frage stellen, wie thera-peutische Hilfe aussehen und organisiert sein soll, um sinnvoll wirken zu können.

Pro mente Plus steht auch für diesen beständigen Entwicklungsprozess. Pro mente plus steht für uns auch als Brückenschlag und Bindeglied zwischen freiheitsentziehenden Maßnahmen und der Teil-habe am sozialen Leben danach; für Integration, Humanität, Inklusion und Akzeptanz.

Wolfgang Gföllner MAS:Bei pro mente Plus werden psychisch beeinträch-tigte StraftäterInnen zuallererst als Menschen mit Emotionen, persönlichen Wünschen und unter-schiedlichen Ressourcen wahrgenommen. Das schafft Nähe und ermöglicht, sie – trotz Pflichtkon-text zur Kooperation – bei der Erreichung ihrer Zie-le zu unterstützen.Der Auftrag zur Neugestaltung der Resozialisie-rung psychisch beeinträchtigter StraftäterInnen nach dem Maßnahmenvollzug durch pro mente Plus im Jahr 2004 hat in einem Gespräch mit Chris-tian Rachbauer mein Interesse geweckt. Daraus entstanden ist das Wohn- und Betreuungangebot NEULAND, das österreichweit von KooperantInnen und AuftraggeberInnen, aber vor allem von Betrof-fenen Anerkennung und positive Rückmeldungen für die Ausrichtung und Umsetzung der Angebote bekommt. Aus meiner Sicht wesentlich für diese Entwicklung war der für eine Pionierphase erforderliche Frei-raum beim Aufbau dieser Angebote, den mir die pro mente plus GmbH ermöglicht hat. Betriebsin-terne Diskussionen über persönliche Werte und Haltungen gegenüber Betroffenen und deren oft schwierigen Lebenssituationen haben ein sehr förderliches Klima geschaffen. Dadurch waren MitarbeiterInnen angeregt, sich mit persönlichen Interessen, Erfahrungen und nebenberuflich er-worbenem Know-how einzubringen, Experimente zu starten und auf diese Weise innovativ die Ange-bote von NEULAND OÖ weiter zu entwickeln. Im Zentrum aller Bemühungen stehen die von pro mente Plus betreuten Personen, die seitens der Gesellschaft vor allem als gefährlich gesehen und denen oft emotional stark Ablehnung entgegen ge-bracht wird. Wichtig erscheint mir, mit diesen Per-sonen, die manchmal viele Jahre in psychiatrischen Institutionen oder Gefängnissen verbracht haben, vorbehaltlos Beziehung aufzunehmen, emotionale Nähe zu schaffen und gemeinsam – trotz Pflicht-

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Tätigkeitsbericht 2014

Berichtder GeschäftsführungAuch 2014 war die Nachfrage nach den unter-schiedlichen Angeboten von pro mente Plus sehr hoch. Standorte in ganz Österreich mussten ausgebaut und optimiert werden, um den Klien-tInnen bestmögliche Betreuung zu bieten.

Pro mente Plus befindet sich stets in einem Span-nungsfeld: Forensische Psychiatrie ist einerseits mit sehr vielen Vorurteilen behaftet, die den Groß-teil der Bevölkerung verunsichert, andererseits ist sie gerade für die betroffenen KlientInnen der ein-zige Weg, um wieder zurück in ein normales Leben zu finden. Tagtäglich sind unsere MitarbeiterInnen bemüht, den KlientInnen bestmöglichen Unter-stützungsbedarf zu bieten, der dies ermöglicht.Auch versuchen wir stets, den Ansprüchen unserer AuftraggeberInnen, Politik, Generaldirektion und Gerichten, so gut wie möglich gerecht zu werden. An dieser Stelle möchten wir uns auch sehr herz-lich für deren Unterstützung bedanken.

2014 war wieder ein bewegtes Jahr für pro mente Plus. Ganz zentral beschäftigte uns die Standor-teröffnung von Neuland Wien. Dank des großen Engagements von Mag.a Claudia Lampert und ihrem Team, ist es uns gelungen, mitten in Wien forensische Wohneinrichtungen aufzubauen. Den KlientInnen stehen seit 2014 auf vier Stockwerken insgesamt 17 Einzelzimmer zur Verfügung.

Auch in Oberösterreich hat sich sehr viel getan: In Enns wurde ein Wohnhaus neu begründet. Dank unseren MitarbeiterInnen, allen voran der Leite-rin Corinna Eckhart, leben die KlientInnen nun an einem hellen und freundlichen Standort. Auch ein kleiner Garten fördert die Wohnqualität.Die Umbauarbeiten im bestehenden Wohnhaus in Asten sind größten Teils auch abgeschlossen. Kleinigkeiten am Haus werden noch bis Ende 2015 weiter verbessert.

10 jahre helfen statt ausgrenzen.tätigkeitsbericht 2014

TÄTIGKEITSBERICHT_12 TÄTIGKEITSBERICHT_13

Die Lebensqualität der KlientInnen hat sich aber durch die Umbauten 2014 bereits deutlich gestei-gert! Dem Team ein großes Dankeschön - Umbau-ten bei aufrechtem Betrieb machen bekannter ma-ßen viel Stress sowohl für BewohnerInnen als auch fürs doppelt geforderte Team!

Die Forensische Ambulanz in Innsbruck hat sich mittlerweile gut etabliert. Dank dem Team von Dr. Klemens Trojer und Franz Mennert ist es uns ge-lungen, auch in Tirol für einen erfolgreichen foren-sischen Standort zu sorgen.

Für das Jahr 2015 stehen wieder viele Projekte bei pro mente Plus an. Beschäftigt sind wir weiters auch mit dem 10-jährigen Jubiläum von pro mente Plus.Aufgrund der Veränderungen im Maßnahmenvoll-zug, sind wir stets auch auf der Suche nach neuen Objekten, um noch mehr KlientInnen betreuen zu können. Dies erweist sich oftmals als schwieriges Unterfangen, doch hat uns die Vergangenheit ge-lehrt, dass eine Kooperation zwischen pro men-te Plus und den Gemeinden letztlich immer sehr fruchtbar für beide Seiten ist.

Wir blicken optimistisch in die Zukunft und freu-en uns auf neue Herausforderungen. Wir danken allen MitarbeiterInnen für deren wertvolle Arbeit!

Die Geschäftsführung

Ing. Mag.a Margret Kaltenbrunner Mag. Christian Rachbauer

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10 jahre helfen statt ausgrenzen.tätigkeitsbericht 2014

TÄTIGKEITSBERICHT_14 TÄTIGKEITSBERICHT_15

Zahlen & Faktenim ÜberblickDie pro mente Plus GmbH ist ein gemeinnütziges, überparteiliches, überkonfessionelles Dienstleis-tungsunternehmen. 2004 wurde sie als gemein-same Gesellschaft von pro mente Oberösterreich und pro mente Salzburg gegründet. Die Organisation ist in den Bundesländern Oberös-terreich, Salzburg, Tirol und Wien tätig. Die Finanzierung erfolgt auf Basis einer Leistungs-vereinbarung mit dem Bundesministerium für Jus-tiz (BMJ).

Pro mente Plus bietet Behandlung, Beratung, As-sistenz und Wohnmöglichkeiten für Menschen mit psychischen Erkrankungen an, die aufgrund der Krankheit gegen geltendes Recht verstoßen haben. Forensische Ambulanzen und Leistungen im Be-reich Wohnen und Beschäftigung dienen der bes-seren Bewältigung des Übergangs aus dem Maß-nahmenvollzug, hin zu einem selbstbestimmten Leben. Mit Hilfe von psychiatrischen, psychothe-rapeutischen, psychologischen und sozialarbeite-rischen Methoden soll erreicht werden, dass die Betroffenen den Umgang mit ihrer Erkrankung er-lernen, um schrittweise wieder ein eigenständiges Leben zu führen. Oberstes Ziel ist die psychische Stabilität und damit die forensische Rückfallprä-vention. 2014 nutzten insgesamt 1056 KlientInnen, 2013 waren es noch 955, das Angebot von pro mente Plus. 94 Personen wurden in einer der pro mente Plus-Wohneinrichtungen betreut, 863 KlientInnen nahmen das Angebot einer Forensischen Ambu-lanz (inklusive FTZW) in Anspruch. 99 Personen wurden mobil betreut.

FORAM Linz 283 257 26 4255

FORAM Salzburg 70 62 8 125

FORAM Innsbruck 56 46 10 872

FTZW 454 393 61 10.167

Neuland Wohnhaus Asten 18 38 34 4

Neuland Wohnhaus Enns 15 28 27 1

Mobile Betreuung Enns 12 16 15 1

Mobile Betreuung Linz 35 61 54 7

Neuland Wohnhaus Salzburg 22 28 23 5

Mobile Betreuung Salzburg 13 22 20 2

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Beim Großteil der PatientInnen (65%) besteht ein Behandlungsauftrag im Rahmen des § 21/1 und § 21/2 StGB. Dabei werden die PatientInnen ent-weder noch während ihrer Unterbringung, im Rah-men von „Unterbrechungen der Unterbringung (UdU) oder nach einer bedingten Entlassung aus dem Maßnahmenvollzug behandelt. Entsprechend des Nachbetreuungsverständnisses des FTZW stellt letzte Gruppe auch prozentuell den höchsten An-teil der § 21 StGB-Patienten dar (56%). Ein stetiger Anstieg ist bei jenen PatientInnen zu verzeichnen, bei denen die Behandlungsweisung im Rahmen einer bedingten Einweisung in den Maßnahmen-vollzug (2014: 15% der PatientInnen) ausgespro-chen wurde. Darin wird auch eine Entwicklung sichtbar, dass durch die enge Zusammenarbeit mit GutachterInnen, Gerichten und verschiedenen Nachbetreuungseinrichtungen eine Einweisung in den Maßnahmenvollzug in zunehmenden Ausmaß durch ambulante Betreuungsmaßnahmen ersetzt werden kann. Da die psychiatrische Ambulanz des FTZW auch über die Krankenkassen verrechnen kann, besteht die Möglichkeit, einen Teil der PatientInnen auch nach Ablauf der Probezeit weiter zu behandeln. Ihr Anteil macht immerhin 10% der PatientInnen des FTZW aus. Das forensisch-psychotherapeutische Angebot be-schränkt sich nicht nur auf Patienten im Rahmen des § 21 StGB, sondern richtet sich auch an Pati-entInnen des Normalvollzugs bzw. an jene, die mit einer Psychotherapieweisung bedingt aus einer Strafhaft entlassen werden. Im Jahr 2014 wurden 124 PatientInnen (27%) im bzw. nach dem Straf-vollzug psychotherapeutisch behandelt. Sowohl im psychiatrischen als auch im psychothe-rapeutischen Bereich ist ein moderater, aber steti-ger Anstieg in den Neuzuweisungen in den vergan-genen Jahren zu verzeichnen. Das Behandlungsteam im FTZW setzt sich aus 2 diplomierten Krankenschwestern, 3 FachärztInnen für Psychiatrie, 16 PsychotherapeutInnen und ei-ner Sozialarbeiterin zusammen. Das FTZW wird mit einer ärztlichen und einer psychotherapeuti-schen Leitung geführt.

10 jahre helfen statt ausgrenzen.tätigkeitsbericht 2014

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Neuland Oberösterreich, Salzburgund Wien(Wolfgang Gföllner MAS, Anja Niederreiter,Mag. Claudia Lampert-Lechner)

Neuland Asten und Wohnhaus EnnsDie beiden Wohnhäuser Asten und Enns betreuten im Jahr 2014 insgesamt 66 Personen, 38 Personen im Wohnhaus Asten (18 Plätze). Das Alter der Be-treuten erstreckt sich zwischen 21 und 60 Jahren, 4 Personen waren weiblich. Im Wohnhaus Enns wur-den im vergangenen Jahr 28 Personen betreut (15 Plätze). Das Alter erstreckt sich zwischen 21 und 55 Jahren, davon war eine Person weiblich.Die zuweisenden Institutionen für beide Wohn-häuser waren vor allem die Landesnervenklinik in Linz (18 Personen) und das Forensische Zentrum in Asten (16 Personen). Weitere Zuweiser waren die Mobile Betreuung (9), die Justizanstalten in Gars-ten (2), Wels (2) und Mittersteig (1).Der rechtliche Status der eingezogenen Personen für beide Wohnhäuser erfolgte hauptsächlich in Unterbrechung der Unterbringung (§ 21/1) mit 36 Personen, Unterbrechung der Unterbringung (§ 21/2) mit 2 Personen, bedingte Nachsicht (§ 45) mit 6 Personen und bedingte Entlassung (§ 47) mit 5 Personen.KlientInnen die auszogen, kamen wie folgt unter: Mobile Betreuung (14), Selbstständigkeit (2), an-dere Einrichtungen (3) und Wohnplatzverlust (1).Durch die versorgungsintensive Betreuung wurden im Wohnhaus Asten im Jahr 2014 12 Personen be-treut und im Wohnhaus Enns 7 Personen.In beiden Wohnhäusern werden zum Teil ver-pflichtende zum Teil frei wählbare tagesstruktu-rierende Beschäftigungsangebote, wie z.B. Koch-gruppe, Spiel und Sport, Schwimmen, Haus und Gartenservice, Freizeit und Kultur und vieles mehr angeboten, um für einen sinnvollen Tagesablauf für die BewohnerInnen zu sorgen.Eine sehr große Herausforderung 2014 war der Umbau des Wohnhauses Asten bei laufendem Be-trieb. Das Wohnhaus Asten hat nun neu gestaltete Gemeinschaftsräume, so wie sanierte Zimmer, Bä-der und Küchen.

Forensische Ambulanzen (FORAM)in Linz, Salzburg und Innsbruck(Prim.Dr. Adelheid Kastner, Franz Mennert)

LinzDie Rahmenbedingungen für FORAM Linz sind im letzten Jahr annähernd gleich geblieben. Die ge-änderte Finanzierungslage hat sich eingespielt, diverse Auseinandersetzungen mit den Gerichten sind weitgehend geklärt. 283 KlientInnen verzeich-nete FORAM Linz im Jahr 2014, davon waren 146 Personen in psychiatrischer Behandlung, der Rest in Psychotherapeutischer. 257 Männer und 26 Frauen nahmen unsere Leistungen in Anspruch. 236 KlientInnen kamen mit Weisung. Die meisten Leistungen wurden im Bereich der Therapie er-bracht (3.363 Einheiten), gefolgt von Medikation (664 Einheiten), Drogenscreening (10 Parameter) und Erstgesprächen. Mit insgesamt 4.548 Einhei-ten und 4.255 Kontakten stieg die Nachfrage nach dem FORAM-Angebot in Linz enorm. Im Jahr 2013 wurden noch 3.873 Einheiten und 3.551 Kontakte verzeichnet.

SalzburgDie Anzahl der KlientInnen ist im Jahr 2014 deut-lich gesunken. Waren es im Vorjahr noch 114 Klien-tInnen, so verzeichnete FORAM Salzburg 2014 nur mehr 70. Davon nahmen 36 Personen die psychi-atrisch fachärztliche Behandlung in Anspruch, 34 Personen wurden psychotherapeutisch betreut. Alle KlientInnen wurden aufgrund einer Weisung behandelt. 91 Einheiten wurden als Therapiesit-zungen verzeichnet, 18,5 Einheiten wurden in der Medikation-Leistung erbracht, nur 2 Einheiten zählten als Erstgespräch.

InnsbruckIm Laufe des Jahres 2014 hatte FORAM Innsbruck 56 KlientInnen zu betreuen, wovon 24 auch Psy-chotherapie erhielten. Es wurden folgende Einhei-ten getätigt: 23 Erstgespräche, 219 Medikation, 327 Therapie (gesamt 569 Einheiten).Die Ausgangssituation für FORAM Innsbruck war schwierig: Die KlientInnen wurden von der Psych-iatrie in Hall übernommen, wo sie den dort übli-chen Ambulanzbetrieb gewohnt waren. Für einige brachte das auch Verunsicherung und Ängste mit

sich. Auch war der Umstand, dass zunächst kein Facharzt für Psychiatrie zur Verfügung stand, für einige KlientInnen beunruhigend, mehr aber noch für die Partnereinrichtungen wie PSP und Neustart.Es gelang jedoch durch Vernetzungsgespräche und Treffen mit den Partnereinrichtungen die Situation soweit zu stabilisieren, dass letztlich die betreuten KlientInnen ein gutes Vertrauen zur FORAM Inns-bruck aufbauen konnten und die Betreuung für Sie stabilisierend geworden ist.Schwierig war vorerst auch die Situation mit den RichterInnen, da diese die Delegierung an die Kli-nik gewohnt waren und es einige Überzeugungsar-beit brauchte, sie von der Kompetenz der FORAM Innsbruck zu überzeugen, damit sie die neue Situ-ation akzeptierten.Das anfängliche fachärztliche Provisorium wurde Anfang Oktober durch die Einstellung von Herrn Dr. Klemens Trojer beendet.Den MitarbeiterInnen der FORAM Innsbruck ist es ein Anliegen, die Betreuung weiter auszubau-en, was regelmäßige Kontakte sowohl zu den Ge-richten als auch zu den Haftanstalten notwendig macht, und auch die regelmäßige Vernetzung mit den Partnereinrichtungen erfordert. Wichtig wird in Anbetracht der Veränderungen im Maßnamen-vollzug die Schaffung einer Wohneinrichtung mit 24-Stunden Betreuung in Tirol, wobei hier ver-schiedene Kooperationen angedacht sind.

Forensisch Therapeutisches Zentrum Wien (FTZW)(Dr. Elisabeth Reichel, Dr. Reingard Cancola)

Das FTZW (Forensisch-Therapeutisches Zentrum Wien) besteht seit 1992 als psychiatrisch-psycho-therapeutische Nachbetreuungseinrichtung.Seit 2011 ist das FTZW ein Teil von pro mente Plus. Im FTZW wurden 2014 insgesamt 459 Patienten regelmäßig psychiatrisch und/oder psychothera-peutisch behandelt. Das bedeutet 6.052 Psycho-therapiestunden, die zu 2/3 ambulant im FTZW, zu 1/3 in (Maßnahmen) Vollzugsanstalten geleis-tet wurden. Für die psychiatrische Versorgung der PatientInnen wurden im Jahr 2014 1.428 Behand-lungsstunden durch die PsychiaterInnen des FTZW aufgebracht.

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- die Stelle der Verantwortlichen musste relativ kurzfristig neu besetzt werden. Mit Frau Mag. Ste-meseder (langjährige Mitarbeiterin der 24-Stun-den Betreuung) konnte eine schnelle und adäqua-te Lösung gefunden werden.Zusätzlich zu den personellen Veränderungen wur-den auch noch räumliche Änderungen vollzogen. Die mobile Betreuung Salzburg konnte ein größe-res Büro nahe des Stammhauses beziehen.Wie bisher zeigte sich die Tätigkeit der mobilen Be-treuung sowohl im Rahmen der aufsuchenden Un-terstützung als auch in den Trainingswohnungen als hoch effektiv. 2014 wurden keine Widerrufe oder neue Delikte verzeichnet.

Neuland WienPro mente Plus hat im September 2014 ein weite-res 24-Stunden betreutes Wohnhaus eröffnet mit dem Standort Wien Favoriten.Das Jahr 2014 war - vor dem Einzug der Klien-tInnen - geprägt von Personalsuche und Perso-naleinstellungen und von Umbau- und Adaptie-rungsmaßnahmen im Wohnhaus; weiters von Kontaktaufnahme zu möglichen Zuweisern und dem Durchführen von Erstgesprächen für potenti-elle KlientInnen.Das Wohnhaus, welches für 10 Jahre angemietet wurde, bietet Platz für insgesamt 17 KlientInnen und ist unterteilt in drei 5-Personen- und eine2-Personen-WG. Allen KlientInnen steht ein Ein-zelzimmer mit eigenem Waschbereich, Kühl-schrank und Fernseher zur Verfügung. Weiters befinden sich im Haus unterschiedliche Gemein-schaftsräume - wie eine gemeinsame Wohn-küche pro WG, ein Fitnessraum und ein Wer-kraum - und es gibt einen für alle KlientInnen zur Verfügung stehenden Außenbereich im Hof.Unser Betreuungskonzept sieht zum einen eine sehr engmaschig strukturierte Betreuung für ver-sorgungsintensive KlientInnen vor - mit maximal 10 Plätzen - als auch weitere Wohnplätze für bereits selbständigere KlientInnen mit weniger Unterstüt-zungsbedarf. Verpflichtende als auch frei wählbare sozio-therapeutische Beschäftigungsangebote sor-gen für eine sinnvolle und geregelte Tagesstruktur.Die medizinisch-psychiatrische Versorgung sowie im Weisungsfall auch Psychotherapie oder thera-peutische Gruppenangebote wird für die Bewoh-

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nerInnen durch das FTZW, das forensisch-thera-peutische Zentrum Wien, abgedeckt.Am 22. September 2014 sind die ersten 5 Klien-tInnen eingezogen, und bis Jahresende hatten wir bereits 8 weitere im Haus, die meisten davon noch mit dem rechtlichen Status Unterbrechung der Un-terbringung.Unsere Zuweiser im Jahr 2014 waren die Justizan-stalt Göllersdorf, das forensische Zentrum Asten und die Josefstadt.

Laienhilfe(Mag. Eva Pühringer)

Die im Jahr 2013 gegründete LaienhelferInnen-gruppe von pro mente Plus ist mittlerweile auf 8 Ehrenamtliche angewachsen und hat bereits ihren festen Platz in diesem Unternehmen. Ursprünglich betreute die Laienhilfe nur KlientInnen von pro mente OÖ. Das Arbeiten der pro mente Plus-Laien-helferInnen wird weiterhin von pro mente Austria wissenschaftlich begleitet – die Ergebnisse dieser wissenschaftlichen Untersuchung werden bei der 10 Jahresfeier von pro mente Plus am 30.9.2015 präsentiert.Die Laienhilfe ist bemüht, ein Stück Normalität in den Alltag der KlientInnen zu bringen, mit dem Ziel, diesen wieder einen Platz in der Gesellschaft bieten zu können.Nach wie vor besteht großes Interesse der Klien-tInnen von pro mente Plus, eine Laienhelferin oder einen Laienhelfer zu bekommen. Diese große Nachfrage seitens der KlientInnen und auch sei-tens der MitarbeiterInnen, Unterstützung bei ihrer Arbeit durch einen Ehrenamtlichen zu erhalten, zeigt, dass das Angebot der Laienhilfe sehr gut an-genommen wird. Ziel ist es in naher Zukunft, die Gruppe der pro mente Plus-LaienhelferInnen zu vergrößern.

Mobile Betreuung OberösterreichDie Mobile Betreuung von NEULAND OÖ hat im Jahr 2014 überwiegend in Linz und Enns 77 Per-sonen aus dem Maßnahmenvollzug auf dem Weg der Rückkehr in die Gesellschaft entsprechend den individuellen Ressourcen und Bedürfnissen be-treut. Im Zentrum stehen dabei die Integration der psychischen Beeinträchtigung ins alltägliche Leben und die Befähigung zum möglichst selbstständigen Leben, mit dem Ziel einer eigenen Mietwohnung. Dieser Weg führt meist nach der Anhaltung in ei-ner psychiatrischen Abteilung oder in einer Justi-zanstalt über ein Wohnhaus von NEULAND OÖ in Enns oder Asten. Fast alle Personen können erfolgreich auf diesem Weg begleitet werden, wobei die stundenweise aufsuchende Betreuung eine reduzierte aber effi-ziente Form des Übergangs in die meist vollkom-mene Selbstständigkeit darstellt.Weiters ist zu beobachten, dass es mehr Neuzu-gänge im rechtlichen Status der „Unterbrechung der Unterbringung“ als „bedingt Entlassene“ im Mobilen Bereich gab, was darauf hinweist, dass sich vermehrt KlientInnen im erhöhten Zwangs-kontext auch in dieser Wohn- und Betreuungsform erproben können.Zu einer gelingenden Entwicklung und Legalbe-währung zählen in der Mobilen Betreuung von NEULAND OÖ neben tagesstrukturierenden Tätig-keiten viele unterschiedliche sinnerfüllende Be-schäftigungsangebote wie die Fahrradwerkstatt, wo gelernt wird, das eigene Fahrrad zu reparieren, oder die kreative Arbeit im Atelier in Enns und die Kunsttherapeutischen Angebote in Linz. Dies sind wesentliche Bausteine am Weg der Resozialisie-rung mit mehr Verantwortung für sich und seine/ihre Umwelt.

Neuland SalzburgIn den Einrichtungen von NEULAND Salzburg wur-den im Jahr 2014 insgesamt 46 KlientInnen (im Alter zwischen 26 und 71 Jahren) in verschiedens-ten Wohnformen betreut. Neben den 22 Plätzen in der 24-Stunden betreuten Einrichtung standen in der Mobilen Betreuung weitere 13 Wohnplätze (Einzel-Wohnungen) zur Verfügung. 9 KlientInnen wurden zudem in ihrer eigenen Wohnung aufsu-chend betreut.

6 KlientInnen (größtenteils aus der CDK Salzburg) absolvierten in diesem Zeitraum nur Unterbre-chungen der Unterbringung (UdUs), drei Personen erwirkten darüber hinaus auch ihre bedingte Ent-lassung aus dem Maßnahmenvollzug. Eine weitere Person wurde zudem aus einer anderen Wohnein-richtung in die aufsuchende Betreuung übernom-men. Drei KlientInnen konnten mit Ende ihrer Probezeit erfolgreich in die Selbständigkeit und in eine eige-ne Wohnung entlassen werden. Ein Klient nahm zudem seinen Wohnsitz in einer anderen teilzeit-betreuten Einrichtung. Widerrufe waren 2014 nicht zu verzeichnen. Vier Personen konnten im Laufe des Jahres von der 24-Stunden betreuten Wohneinrichtung in die Mobile Betreuung wechseln, leider war auch die Rückkehr zweier Personen aus der Mobilen Be-treuung in die Wohneinrichtung erforderlich. Die relevanten Diagnosen beliefen sich überwie-gend auf paranoide Schizophrenie, in deutlich geringerem Ausmaß waren auch schizoaffektive, bipolare und sonstige wahnhafte Störungen und Komorbiditäten mit Persönlichkeitsstörungen und Suchterkrankungen vorhanden. Ansonsten waren im Jahr 2014 für die 24-Stun-den-Betreuung nebst personellen Veränderungen (Wechsel von Isabella Leitner Msc. in den Tag-dienst) vor allem die gegen Jahresende zuneh-mend problematischen Verläufe einiger KlientIn-nen prägend. Einem Klienten musste aufgrund seines Verhaltens daher leider auch der Wohnplatz gekündigt werden.Zudem ist von der Schließung des Tagesstruktur-projekts „Cafe Central“ in Bürmoos zu berichten. Allerdings wurde bereits gegen Jahresende mit den Überlegungen und Vorbereitungen zur Über-nahme der Aufwärmküche von pro mente Reha in Salzburg begonnen, in der mittlerweile fast alle KlientInnen des ehemaligen Cafe Central unter Lei-tung von Claudia Weiglhofer eine neue Tätigkeit gefunden haben.

Mobile Betreuung SalzburgDie mobile Betreuung in Salzburg hat 2014 vor al-lem in personellen Angelegenheiten einen großen Wandel durchgemacht. Schon zu Beginn des Jah-res sah man sich mit der ersten Hürde konfrontiert