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Profibuch HDR-Fotografie Bearbeitet von Reinhard Wagner 1. Auflage 2011. Buch. 280 S. Hardcover ISBN 978 3 645 60099 6 Weitere Fachgebiete > Kunst, Architektur, Design > Fotografie > Spezielle Techniken in der Fotografie schnell und portofrei erhältlich bei Die Online-Fachbuchhandlung beck-shop.de ist spezialisiert auf Fachbücher, insbesondere Recht, Steuern und Wirtschaft. Im Sortiment finden Sie alle Medien (Bücher, Zeitschriften, CDs, eBooks, etc.) aller Verlage. Ergänzt wird das Programm durch Services wie Neuerscheinungsdienst oder Zusammenstellungen von Büchern zu Sonderpreisen. Der Shop führt mehr als 8 Millionen Produkte.

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Profibuch HDR-Fotografie

Bearbeitet vonReinhard Wagner

1. Auflage 2011. Buch. 280 S. HardcoverISBN 978 3 645 60099 6

Weitere Fachgebiete > Kunst, Architektur, Design > Fotografie > Spezielle Technikenin der Fotografie

schnell und portofrei erhältlich bei

Die Online-Fachbuchhandlung beck-shop.de ist spezialisiert auf Fachbücher, insbesondere Recht, Steuern und Wirtschaft.Im Sortiment finden Sie alle Medien (Bücher, Zeitschriften, CDs, eBooks, etc.) aller Verlage. Ergänzt wird das Programmdurch Services wie Neuerscheinungsdienst oder Zusammenstellungen von Büchern zu Sonderpreisen. Der Shop führt mehr

als 8 Millionen Produkte.

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Mehr Dynamik: So erstellen Sie atemberaubende HDR-Bilder

Belichtungsreihen, Panoramen, Blitz: So setzen Sie HDR-Motive perfekt ins Bild

Software: HDR-Konvertierung, Tone Mapping & Co. mit Photomatix Pro und Photoshop

Reinhard Wagner

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Dieses Buch zeigt, wie Sie beeindruckend schöne HDR-Bilder erstellen können. Autor Reinhard Wagner lüftet die Geheimnisseder HDR-Fotografie und vermittelt die Zusammenhänge zwischenFotografie und Software für optimale HDR-Aufnahmen. So lernenSie ganz gezielt, für HDR zu fotografieren und die Fotos danachmit Photomatix Pro oder Photoshop optimal zusammenzufügenund zu bearbeiten. Geeignet für Windows und Mac!

Das Buch macht Sie zunächst mit den fotografischen Techniken fürHDR-Bilder vertraut. Hier geht es um HDR für fortgeschrittene Foto-grafen: mathematische und optische Grundlagen der Erzeugung vonFotos mit erweitertem Dynamikumfang, Tipps und Ideen für die Erstellung der Belichtungsreihen sowie die Verarbeitung der Belich-tungsreihen zu HDR-Bildern mit Photomatix Pro und Adobe Photo-shop mit anschließendem Tone Mapping. Ein weiterer Schwerpunktist die Königsdisziplin im Bereich der HDR-Fotografie: HDR-Panora-men. Hier erfahren Sie alles über die speziellen Anforderungen, dieein HDR-Panorama an den Fotografen stellt.

Denn trotz aller Technik ist eines klar: Die Basis für ein beeindrucken-des HDR-Bild bilden die Aufnahmen einer perfekten Belichtungsreihe.Wenn das Rohmaterial nicht stimmt, kann auch die beste Softwareder Welt keine guten Bilder mehr daraus zaubern.

Besuchen Sie unsere Website · www.franzis.de39,95 EUR [D]

ISBN 978-3-645-60099-6

Über den AutorReinhard Wagner, Jahrgang 1963,bekam mit zehn Jahren eine KodakInstamatic geschenkt, die aus-schließlich quadratische Negativeerzeugte. Nachdem er einige Jahrehauptsächlich schiefe Bilder produ-ziert hatte, weil lediglich in der Dia-gonalen genügend Platz fürs Motivwar, setzte er mit 14 eine Kleinbild-Exakta Varex IIa durchund ist seitdem vom Spiegelreflex-Virus befallen. Seit 1981macht er mit Unterbrechungen Zeitungsarbeit, setzt dabeiseit 1999 auch Digitalkameras von Olympus ein und drehtKurzfilme. Technischen Hintergrund erhielt er an der Uni-versität Erlangen und der Fachhochschule Regensburg, seineSozialisation übernahmen seine Frau und seine beiden Kinder. Seit 2008 leitet er neben seinem 1995 gegründetenVerlag auch die Website oly-e.de, eines der größten Forenzu Olympus im deutschsprachigen Raum.

• Gelöst: das HDR-Missverständnis

• HDR im Detail: der technische Hintergrund

• Logarithmische und lineare Wahrnehmung: Akustik, Lichtwert und Kontrast

• Bildformate, Gammakorrektur und Tone Mapping

• Belichtungsreihen: Belichtungszeiten, Beugungsunschärfe,Licht und Weißabgleich

• Fokus, Schärfentiefe und Hyperfokaldistanz

• Vorsicht Falle: Auslöser und Autofokus

• HDR-Basis: RAW versus JPEG und Pseudo-HDR

• HDR-Konvertierung mit Photomatix Pro 4 und Adobe Photoshop CS5

• Photomatix Pro-Workflow: Details Enhancer und ToneCompressor

• Im Detail: Tone Mapping-Einstellungen und -Vorgaben

• Batch-Verarbeitung und Photomatix Pro-Kommandozeilenbefehle

• In der Praxis: HDR Pro, HDR-Tonung simulieren und Photomerge

• Pseudo-HDR, HDR-Innenraum-, Nacht- und Personenaufnahmen

• Geisterbilder, Rauschen und chromatische Aberrationen reduzieren

• HDR-Panoramen: 180°-, Single-Row-, Multi-Row- und Kugelpanoramen

• Panorama-Stitching mit Photoshop und Autopano pro

• HDR-Motivauswahl: weite Winkel, Tele, Makro, Landschaften, Industrie

• Tipps für HDR-Effekte mit Blitzlicht und Kamerazubehör

Aus dem Inhalt

ProfibuchHDR-Fotografie

ProfibuchHDR-Fotografie

2. überarbeitete Auflage

2. überarbeitete Auflage

Aktuell zu Photomatix Pro 4 undPhotoshop CS5

Aktuell zu Photomatix Pro 4 undPhotoshop CS5

60099-6 U1+U4 12.01.2011 15:12 Uhr Seite 1

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Der spezielle Look von HDR-Bildern ist Allgemeingut geworden. Fast alle aktuellen Bild-

bearbeitungsprogramme haben Funktionen eingebaut, um HDR-Bilder – oder zumindest

deren Optik – zu erzeugen.

HDR ist aber wesentlich mehr als die Erzeugung von Bildern mit den schon bekannten

Eigenschaften, beispielsweise harten Details und gesättigten Farben. HDR ist eine an-

dere Art, mit Bildinformationen umzugehen. Dieses Buch soll Ihnen helfen, HDR zu ver-

stehen, sodass Sie die HDR-Technologie in Ihrer täglichen Arbeit mit der Kamera ein-

setzen können.

Da es nahezu unmöglich ist, auf die HDR-Funktionen aller auf dem Markt befindlichen

Programme einzugehen – zudem wird gerade fleißig an der HDR-Funktionalität auch von

Open-Source-Programmen gebastelt –, beschränkt sich dieses Buch auf die Program-

me Photomatix Pro und Adobe Photoshop zur Herstellung von HDR-Dateien und für das

folgende Tone Mapping. Die dort zugrunde liegenden Mechanismen finden sich so oder

ähnlich auch in anderen entsprechenden Programmen.

Den Hauptteil dieses Buchs bilden die technischen Grundlagen des HDR und die foto-

grafischen Techniken zur Herstellung von HDRs. Denn eines ist trotz aller Technik klar:

Die Grundlage eines HDR – soweit es nicht vollständig aus einer 3-D-Rendering-Soft-

ware stammt – bilden immer noch die Bilder aus der Kamera. Wenn das Rohmaterial

nicht stimmt, kann auch die beste Software der Welt keine guten Bilder mehr daraus

zaubern.

Reinhard Wagner

Vorwort

ProfibuchhDr-fotografieVorwort

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HDR Back stage 14Das HDR- Missverständnis 19HDR ist pure Mathematik 19Unsere Wahr nehmung 20

Ausflug in die Akustik  20

Lichtwert und Kontrast  21

Ansel Adams Zonensystem 24Bildformate, Bits und Bytes 24

JPEG-Format  24

RAW-Format  25

TIFF-Format  26

Helligkeitsstufen  27

HDR-Format  27

EXR-Format  28

Fließkomma-TIFF  29

Photomatix Pro-Radiance- Format  29

Fließkommazahlen  30

Die Gammakorrektur 30Das Tone Mapping 31

Tone Mapping in Photomatix Pro  31

HDR- und Tone Mapping- Einstellungen  32

Tone Compressor und Details Enhancer  35

Unentbehrlich: das Histogramm  35

Exposure Blending: LDR  41

Belichtungsreihen 42Belichtungszeiten festlegen 46Belichtungsreihen nur mit Stativ 48Falle: Auslöser und Autofokus 49Fokus und Schärfentiefe 49

Faktoren für die Schärfentiefe  49

Berechnen der Schärfentiefe  50

Elementar: die Hyperfokal distanz  51

INhalt

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Beugungsunschärfe 54Förderliche Blenden  55

Optische Qualität der Objektive  55

Vorsicht, Bildstabilisatoren  56

Achtung, Bodenschwingungen  56

Licht und Weiß abgleich 56Die Farbe des Lichts  56

Weißabgleich auf Graukarte  58

Spektrum und Farbraum 60Spektrumstest mit einer CD  61

Belichtungsparameter 64Belichtungsparameter ermitteln  65

Lichtmessung mit Handbelichtungsmesser  67

Belichtungsreihen aus der Hand 68Etikettenschwindel: ISO-Bracketing   69

HDR-Konvertierung 70Grundlegende Vorgehensweise 74

Photomatix Pro: Details Enhancer  76

Photomatix Pro: Tone Compressor  78

Formatfrage: RAW oder JPEG? 80Prüfen der Korrekturdaten  80

Pro JPEG: Pseudo-HDR  81

Das HDR-Histogramm  82

Pseudo-HDR mit analogen Aufnahmen   83

Photomatix Pro: JPEG-Import  84

HDR mit Photomatix Pro 4 85Geisterbilder reduzieren  86

Rauschen reduzieren  88

Chromatische Aberrationen reduzieren  88

Einstellungen bei der RAW-Konvertierung  89

ProfibuchhDr-fotografieINhaltsVerzeIchNIs

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HDR mit Photoshop CS5 90Konvertierung mit HDR Pro  90

HDR-Tonung simulieren  96

Stitchen mit Autopano Pro 2 98HDR-Dateien sind anders 99

Das Tone Mapping 102Tone Mapping- Einstellungen 106

Stärke  106

Farbsättigung  107

Helligkeit  107

Mikrokontrast  108

Glätten  108

Weißpunkt  109

Schwarzpunkt  110

Gamma  111

Farbtemperatur  111

Sättigung Lichter  111

Sättigung Schatten  112

Mikrokontrast glätten  112

Lichter glätten  112

Schatten glätten  113

Schatten beschneiden  113

Tone Mapping mit Vorgaben 114Natürlich  114

Himmel gleichmäßig  114

Malerisch  114

Grunge  115

Die 360°-Bild-Option 116Der Tone Compressor 116

Tonwertkompression  118

Kontrastanpassung  119

INhalt

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Fusion 119Mittelwertmethode  120

Lichter & Schatten ¬ automatisch  120

Lichter & Schatten ¬ einstellbar  121

Lichter & Schatten ¬ 2 Bilder  124

Lichter & Schatten ¬ intensiv  124

Batch-Verarbeitung 126PhotomatixCL-Kommandozeilenbefehle 126

HDR in der Praxis 130Pseudo-HDR 134Fusion aus der Hand 138Innenraumaufnahmen 141

Tilten, Shiften und Lensbaby  141

HDR-Innenaufnahmen  145

Nachtaufnahmen 147Gewitterfotografie  147

Nächtliche Stadtszenen  150

Nachtaufnahme mit Vollmond  153

Beleuchtete Innenstadt aufnahme  155

Passanten  159

Personenaufnahmen 160

HDR-Panoramen 164Der Nodalpunkt 168

Den Nodalpunkt ermitteln  171

Panoramaadapter im Selbstbau  175

HDR-Panoramen: die Planung  175

Panoramabrennweite und Sensorformat  177

Anzahl der Bilder für 360°-Panoramen  178

Anzahl der Bilder für Mehrzeilenpanoramen  178

Vorbereitungen vor Ort  179

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180°-Panoramen 181Fertig gemappte Quellbilder  181

Stitching mit Photoshop CS5  184

Single-Row- Panoramen 187Wichtige Autopano Pro-Einstellungen  189

Multi-Row- Panoramen 196HDR-Kugel panoramen 206

HDR-Motivauswahl 216Weite Winkel 221

Stürzende Linien  223

Blickfang im Vordergrund  223

Teleobjektive 226Gestauchte Perspektive  226

Luftunruhe bei langen Brennweiten  226

Jenseits von 100 mm nur mit Stativ   229

Vor und hinter der Schärfe ebene  230

Damit Bokeh entsteht  231

Spiegelvorauslösung einsetzen  232

Makro 233Balgengeräte und Zwischenringe  235

Retroadapter einschrauben  235

Makroschlitten für Festbrennweite  236

Nahlinsen  236

Bildgestaltung und Aufbau  236

Landschaften 236Hyperfokaldistanz nutzen  239

Exkurs: Geo-Tagging  240

Industrie 242

INhalt

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HDR und Blitzlicht 244Tipps für HDR-Effekte mit Blitzlicht 248

Blitzleistungssteuerung per Hand  249

Identische Belichtungswerte für Photomatix  250

Graufilter einsetzen  251

Hintergrund für eine CGI-Szene  251

Chrom und polierter Edelstahl  253

Kamera zubehör 254Stative & Co. 258

Stativauswahl  259

Im Notfall: Schnurstativ und Bohnensäckchen  259

Panoramaköpfe  260

Nodalpunktadapter  261

Infrarot- versus Kabel auslöser 262Wasserwaage 262Winkelsucher 262CF- und SD/HC- Speicherkarten 263Filter 263

UV-Filter  263

Polfilter und Grauverlaufsfilter  265

Gadgets für die Fototasche 267Klimatische Extreme 267

Kälte  267

Hitze  267

Luftfeuchtigkeit  268

Tiefgefrorene Kamera wieder auftauen  268

Reinigen der Kamera 269Die Kamera ist nass 272Reinigen der Optiken 273

Index 274

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Belichtungsreihen2Da die handelsüblichen Kameras von sich aus keine HDR-Bilder erzeugen können, ist es notwen-dig, mehrere LDR-Bilder anzufertigen, die dann von der HDR-Software in ein HDR-Bild umgerech-net werden. Diese Bilder nennt man Belichtungsreihen, da sie aus einer Reihe von Bildern beste-hen, die mit unterschiedlichen Belichtungseinstellungen angefertigt wurden.

Diese Belichtungsreihen werden bei der HDR-Erstellung zusammengerechnet, und dabei werden aus den verschiedenen Bil-dern immer die Teile verwendet, die Zeich-nung haben. Um nun ein vollständiges HDR zu bekommen, benötigen Sie als Grundlage Bilder, die in Summe den gesamten Belich-tungsbereich des Motivs abdecken. Daher muss jeder einzelne Bildpunkt mindestens einmal, besser zweimal, in seiner natür-lichen Farbe auftauchen, das Histogramm muss also schrittweise durch den gesamten Bereich wandern, sodass zum Schluss min-destens eine Aufnahme dabei ist, bei der

kein Licht ausgefressen, und eine, bei der kein Schatten in Schwarz abgesoffen ist.

Belichtungszeiten festlegenEs gibt mehrere Möglichkeiten, unterschied-lich belichtete Bilder von ein und demselben Motiv anzufertigen. Die klassische Methode ist natürlich die Variation der Belichtungszeit. Dabei wird die Blende an der Kamera fixiert und lediglich die Belichtungszeit von Bild zu Bild geändert. Es gibt Kameras, die solche Belichtungsreihen (englisch: Bracketing) von

Pont Du Gard, Remoulins, Westseite, aufgenommen mit Fisheye-Objektiv. Links ein Bild der Belichtungsreihe aus drei Bildern, in der Mitte ein Tone Mapping mit noch natürlicher Anmutung, rechts ein extremes Tone Mapping mit der Photomatix Pro-Vorgabe Grunge.

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KAPITEL 2BELICHTUNGSREIHEN

Haus aus beherrschen. Nicht immer sind die-se aber für ein HDR auch tatsächlich benutz-bar. Bei vielen Kameras sind lediglich Belich-tungszeitvariationen um plus/minus einen Lichtwert möglich, für HDR zu wenig, aber immerhin besser als gar nichts. Ideal sind Ka-meras, die fünf Belichtungen im Abstand von jeweils zwei Lichtwerten zulassen.Unbrauchbar sind Abstände von 0,7 Licht-werten. Mittlerweile gibt es einige Kameras, die sieben Belichtungen mit diesem Abstand anbieten. Das ist für HDR uninteressant.Der Abstand von zwei Lichtwerten wird plau-sibel, wenn man sich die Histogramme an-sieht. Erst durch diesen Abstand verschiebt sich der Belichtungsabstand so sig nifikant, dass neue Informationen für die HDR-Erstel-lung zur Verfügung stehen. Größere Mengen an Belichtungen mit geringeren Abständen sorgen nicht für eine genauere oder besse-re HDR-Erstellung, sondern im Gegenteil für eine höhere Fehlerquote. Zudem steigt der Anteil der Mitteltöne im Vergleich zu den Tönen am unteren und oberen Rand, da ja bei jeder neuen Belichtung die bisherigen Mitteltöne nochmals abgelichtet werden – und zwar in einem Bereich, der als korrekt

durchgehen kann. Die Software hat also das Problem, zu entscheiden, welche der im Zweifelsfall drei oder vier Belichtungen der Mitteltöne nun korrekt ist oder eben nicht.Hat die Kamera die entsprechende Funktion nicht, wird es etwas schwieriger. In diesem Fall muss die Belichtungszeit von Hand ein-gestellt werden. Das Problem ist dabei nicht etwa, die Belichtungszeit zu verstellen, son-dern die Kamera möglichst nicht zu bewe-gen. Freihand-HDRs sind mit solchen Kame-ras nicht möglich.Derzeit gibt es folgende Kameras am Markt, die Belichtungsreihen mit mehr als drei Belichtungen mit jeweils 2 Lichtwerten Abstand beherrschen:

Außerdem gibt es noch eine Reihe von Kame-ras, die zwar acht Lichtwerte Gesamtumfang beherrschen, aber nur einen Lichtwert Ein-zelabstand: Fuji S5Pro, Nikon D200, D300, D300S, D700, D2H, D2X/D2Xs, D3, D3X.

EV-UMFANG KAMERA

12 EV (7 * 2 EV) Canon 1D MKII/MKIII/MKIV, Canon 1DS MKII/MKIII

8 EV (5 * 2 EV) Leica M9, Pentax K7, Pentax K10D, Pentax K20D, Samsung GX10, Samsung GX20, Olympus E-5

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Belichtungsreihen nur mit StativDies führt zur nächsten Voraussetzung für gute HDRs: ein gutes Stativ. Photomatix Pro kommt zwar auch mit gewissen Differenzen in den Bildern zurecht und kann sie ausglei-chen, trotzdem ist das immer mit Schärfe-verlust in den Details verbunden. Selbst die schnellsten Kameras benötigen für eine Be-lichtungsreihe mit fünf Bildern und jeweils zwei Lichtwerten Abstand etwa eine Sekun-de – das ist aus der Hand nicht mehr ver-wacklungsfrei zu halten, selbst wenn man die längeren Belichtungszeiten um 1/8 Se-kunde oder noch länger vielleicht dank inter-ner Stabilisatoren noch bewältigen kann.Ein Stativ zeichnet sich dadurch aus, dass es die Kamera stabilisiert. Sparen Sie also nicht daran. Schwere Stative haben den Vor-teil, auch bei Wind stabil zu stehen und bei Manipulationen an der Kamera nicht nach-zuschwingen. Je schwerer und stabiler ein Stativ ist, desto besser. Das große Problem an schweren Stativen ist jedoch, dass die Motivation, das Stativ auch immer dabei-zuhaben, mit jedem zusätzlichen Kilo sinkt. Den passenden Kompromiss zwischen Sta-bilität, Gewicht und Preis muss man natür-lich selbst finden, wobei die Stabilität immer an erster Stelle stehen sollte.

Ein instabiles, leichtes, billiges Stativ nützt •Ihnen gar nichts. Wenn Sie nicht mit einer Kompaktkamera oder einer PEN unter-wegs sind, sondern Ihre HDRs mit einer ausgewachsenen DSLR machen, sollten Sie auch auf die Belastbarkeit des Stativs und des Stativkopfs achten. Rechnen Sie das Gewicht Ihrer schwersten Linse und der Kamera zusammen und multiplizie-ren Sie das Ergebnis mit zwei; Sie erhal-ten dann das Gewicht, für das Stativ und Kopf mindes tens ausgelegt sein müssen.

Vernachlässigen Sie auf keinen Fall den •Stativkopf. Es gibt Köpfe, die sich wäh-rend einer Belichtungsreihe langsam, aber sicher der Schwerkraft unterwerfen, und Wechselplatten, die gar nicht so straff anzuziehen sind, dass sie im Hoch-format nicht nachgeben. Selbstverständ-lich sollten Sie regelmäßig Stativ und Kopf warten und alle Schrauben und Schräubchen nachziehen.

Wenn Sie mit einem leichten Karbon-•stativ unterwegs sind und trotzdem hef-tigen Winden trotzen müssen, können Sie zwischen die Beine des Stativs einen Rucksack oder eine schwere Fototasche zur Stabilisierung hängen – sofern das Stativ eine entsprechende Vorrichtung hat und Sie darauf achten, dass das Ge-wicht nicht frei schwingen kann.

Generell gilt natürlich auch beim Stativ: •Was abfallen kann, wird abfallen – und das im Allgemeinen im ungünstigsten, weil unbemerkten Moment. Achten Sie also darauf, dass Ihr Stativ keine Klein-teile hat, die leicht zu verlieren sind – oder dass sie wenigstens, falls unent-behrlich, nachzukaufen sind. Das trifft vor allem auf Stativwechselplatten zu, die ausgesprochen gern verschwinden. Die kleinen Madenschrauben, die bei der Manfrotto-Wechselplatte 200PL-14 das Verdrehen der Kamera verhindern, sind ebenfalls notorische Kandidaten für die Verlustliste.

Die bei normalen Fotos durchaus brauch-•baren Bastellösungen, wie Schnurstative und Bohnensäckchen, sind bei HDRs nicht zu verwenden. Die Wahrscheinlich-keit, beim Verstellen der Belichtungszeit das Bohnensäckchen zu verrutschen, ist recht hoch.

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KaPitel 2belIchtuNgsreIheN

Berücksichtigen Sie auch, dass Sie selbst •auf einem hochauflösenden VGA-Dis-play der Kamera ein Verrutschen des Bildausschnitts erst dann erkennen können, wenn es bereits etwa 20 Pixel erreicht hat. Eine Kontrolle der Belich-tungsreihe durch den Sucher verbietet sich von selbst. Die Gefahr, dabei die Ka-meraposition zu verändern, ist zu groß.

Falle: Auslöser und AutofokusDie nächste Falle lauert beim Auslöser. Un-terschätzen Sie nicht die Vibrationen, die Sie durch das Drücken dieses Knöpfchens ver-ursachen. Dabei geht es gar nicht um den berühmt-berüchtigten Spiegelschlag bei DSLR-Kameras, sondern tatsächlich dar-um, dass Sie durch das Drücken des Auslö-sers am Stativ herumschubsen. Die entspre-chenden Vibrationen sind um ein Vielfaches stärker als ein Spiegelschlag, und bei Kame-ras ohne Spiegel wirkt sich der Druck noch stärker aus – diese Kameras sind nämlich üblicherweise kleiner und leichter und rea-gieren damit nochmals empfindlicher auf die ausgeübte Kraft.Verwenden Sie also entweder einen Fern-auslöser oder, falls das nicht geht, eine Spie-gelvorauslösung mit mindestens zwei Se-kunden Verzögerung. Bei einigen Kameras finden Sie diese Funktion unter Anti-Schock – interessanterweise sogar bei Kameras ganz ohne Spiegel. Wenn Sie weder Spiegel-vorauslösung noch Fernauslöser zur Verfü-gung haben, aktivieren Sie den Selbstaus-löser mit einer möglichst kurzen Zeit. Auch damit können Sie die Kameraauslösung wir-kungsvoll verzögern, bis sich die Schwingun-gen des Stativs gelegt haben.Eine weitere Gefahr wartet ebenfalls am Auslöser: der Autofokus. Es gibt prinzi piell

zwei Autofokusarten: den Kontrastauto fokus und den Phasendetektionsautofokus. Man-che Kameras haben beide eingebaut, man-che nur jeweils einen. Beide AF-Versionen haben aber einen prinzipiellen Nachteil: Es kann passieren, dass Sie bei mehrmaligem Scharfstellen an unterschiedlichen Schärfe-punkten landen. Der Unterschied kann so gering sein, dass Sie ihn am Display nicht sehen und erst später bei der Bildbearbei-tung feststellen, dass da etwas nicht passt. Stellen Sie also bei Belichtungsreihen einmal scharf und schalten Sie dann den Auto fokus ab. Haben Sie eine Kamera, die bei Belich-tungsreihen im Serienmodus Schärfe und Belichtung speichert und auf alle Bilder an-wendet, dann nutzen Sie diesen Komfort – soweit Ihr Stativ das erlaubt.

Fokus und SchärfentiefeDas Fokusproblem führt uns direkt zum nächsten Punkt: der Schärfentiefe. Als Schärfentiefe wird der Bereich in einem Motiv bezeichnet, der auf dem Bild scharf abgebildet wird. Sie wird in Metern als Ab-stand von der Film- oder Sensorebene ge-messen.

Faktoren für die SchärfentiefeDie Schärfentiefe wird bestimmt durch fol-gende Faktoren: Blende, Abstand zum Mo-tiv, Brennweite des Objektivs und Zerstreu-ungskreisdurchmesser. Während die ersten drei Parameter kein größeres Problem dar-stellen, ist der Zerstreuungskreisdurch-messer eine ausgesprochen diffizile Ange-legenheit.Rein physikalisch betrachtet, gibt es keine Schärfentiefe. Entweder ein Bild ist scharf, da genau fokussiert, oder der Brennpunkt liegt vor oder hinter dem Sensor. „Ein biss-

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chen unscharf“ stört aber nicht, da unser Auge, genau wie der Sensor, nur eine be-grenzte Auflösung hat. Und wenn nun der Bildpunkt eben kein Punkt, sondern ein grö-ßerer Fleck ist, weil er unscharf ist, macht das gar nichts, solange der Fleck nicht in das Pixel oder in die Sehzelle daneben störend „hineinragt“.Aufgrund der Eigenschaften des Auges – Bildwinkel 50°, Auflösung 1 Winkel minute – wird der maximal zulässige Zerstreu-ungskreis bei 1/1500 der Bilddiagonalen gesehen.

Berechnen der SchärfentiefeSo weit ganz einfach. Das funktioniert auch wunderbar, solange man sich das Bild im-mer im Ganzen anschaut – also mit einem Betrachtungsabstand, der mindestens der Bilddiagonalen entspricht.Problematisch wird es, wenn man, wie in diesem Fall, das Bild digital weiterverar-beiten will. Das Programm bearbeitet je-des Pixel, und wenn es unscharf ist, ist es dem Programm egal, ob man das im opti-malen Betrachtungsabstand nun sieht oder nicht.

Allgemein gilt zur Berechnung der Schärfen-tiefe:

g = Entfernung zum Motiv ab Sensor; Gegenstandsweite

f = Brennweite

k = Blendenzahl

z = Zerstreuungskreisdurchmesser

Nahpunktformel:

gnah = (f2 *g) / (f2 +k*z*(g–f))

Fernpunktformel:

gfern = (f2 *g) / (f2 –k*z*(g–f))

Was dazwischenliegt, ist scharf.Zu beachten dabei ist, dass der zulässige Zer-streuungskreisdurchmesser in diesem Fall nicht von der Sensordiagonalen abhängt, son-dern vom Pixelabstand. Wird die „normale“ Formel mit einem 1/1500 der Bilddiagonalen verwendet, besitzt das resultierende Bild eine Effektivauflösung von etwa 4 Megapixeln. Speziell bei HDR-Bildern ist aber genau das meist nicht gewünscht. Man möchte maxi-male Schärfe und Detailzeichnung erreichen, und genau dies ist nur dann möglich, wenn die Schärfentiefe korrekt berechnet wird.Die folgende Tabelle listet für verschiedene Sensorgrößen und Auflösungen die zulässi-gen Zerstreuungskreisdurchmesser z auf:

SENSORGRöSSE MM AUFLöSUNG Z IN MM AUFLöSUNG Z IN MM AUFLöSUNG Z IN MM

1/2,33“ 6,1 x 4,6 6 MP 0,00432 10 MP 0,00335 14 MP 0,00283

1/1,7“ 7,6 x 5,6

6 MP 0,00534 10 MP 0,00414 14 MP 0,0035

FourThirds 17,3 x 13 8 MP 0,01061 10 MP 0,00949 14 MP 0,00802

APS-C 22,4 x 14,9

10 MP 0,01157 14 MP 0,00977 18 MP 0,00862

APS-N (DX) 23,6 x 15,8

10 MP 0,01221 14 MP 0,01031 18 MP 0,0091

Kleinbild 36 x 24 12 MP 0,01697 18 MP 0,01386 24 MP 0,012

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Alle diese Berechnungen gelten nur, wenn die Brennweite gegenüber dem Abstand zum Motiv klein ist. Bei Makros gelten an-dere Gesetze.Die Zunahme der Unschärfe, also die Art, wie die Unschärfe nach dem Schärfebereich stärker wird, hängt übrigens von der Brenn-weite ab. Je größer die Brennweite, desto softer ist die Zunahme der Unschärfe. Aus diesem Grund ist die Unschärfe zunahme besonders „schön“ bei Mittelformataufnah-men, da hier die Brennweiten deutlich grö-ßer sind. Eine Mittelformatnormalbrenn-weite liegt bei 85 mm.

Elementar: die Hyperfokal distanzElementar wichtig ist im Zusammenhang mit HDR-Bildern die Hyperfokaldistanz. Wenn auf diesen Punkt scharf gestellt wird, ist al-les von der Hälfte der Distanz bis unendlich scharf. Die Formel dafür lautet:

gHyper= f2 / k * z

Alle diese Berechnungen gelten nur, wenn die Brennweite gegenüber dem Abstand zum Motiv klein ist. Bei extremen Makros kann die Gegenstandsweite durchaus in die Nähe der Brennweite rücken. Dann wird aber normalerweise sowieso millimeter weise von Hand scharf gestellt.

Da man im Allgemeinen bei HDRs auf die Hyperfokaldistanz scharf stellt, finden Sie hier eine Tabelle mit Hyperfokaldistanzen zu verbreiteten Brennweiten und Sensoren. Verwendet werden dabei die tatsächlichen Brennweiten der Objektive und keine Äqui-valenzbrennweiten. Um eine gewisse Ver-gleichbarkeit zu bieten, sind die jeweils für dieses Aufnahmeformat verfügbaren kleins-ten Brennweiten, eine Normalbrennweite und ein Tele aufgeführt. Es fehlen die Fisheye-Ob-jektive, die anders gerechnet werden.

HyPERFOKALDISTANZEN ZU VERBREITETEN BRENNWEITEN UND SENSOREN

Sensor Abmes-sungen

Megapixel Pixelabstand in mm

Brennweite/Bildwinkel

Hyperfokaldistanz bei Blende 8 in m

Mittel-format

40,2 x 53,7 60 0,0050 28,9/95° 10,4

292/13° 1.065

36,8 x 49,1 50 0,0060 28,9/95° 8,7

82,3/46° 70

292/13° 888

SCHÄRFENTIEFE UND TIEFENSCHÄRFE

Die Schärfentiefe ist etwas anderes als die Tiefenschärfe. Während die Schärfentiefe exakt mess- und berechenbar ist, ist die Tiefenschärfe eine Bezeichnung für die Qualität des Bereichs vor und hinter dem Schärfebereich. Eine hohe Tiefenschärfe bedeutet, dass der Hintergrund des Motivs vergleichsweise scharf ist (wobei er eben nicht wirklich scharf, sondern nur nicht völlig unscharf ist), eine geringe Tiefenschärfe bedeutet, dass der Hintergrund sehr stark verschwimmt. Die Tiefenschärfe ist aus diesem Grund nicht exakt messbar, sondern ein recht schwammiger Begriff, ähnlich wie die Bewegungsunschärfe. Die Schärfentiefe zu reduzieren, ist nur eine Möglichkeit, eine kleinere Tiefen-schärfe zu bekommen. Ein anderer Weg ist beispielsweise, den Hintergrund weiter vom Motiv entfernt zu wählen. Das reduziert nicht die Schärfentiefe, wohl aber die Tiefenschärfe.

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HyPERFOKALDISTANZEN ZU VERBREITETEN BRENNWEITEN UND SENSOREN

Sensor Abmes-sungen

Megapixel Pixelabstand in mm

Brennweite/Bildwinkel

Hyperfokaldistanz bei Blende 8 in m

39 0,0068 28,9/95° 7,7

82,3/46° 62

292/13° 783

Kleinbild 36 x 24 21,1 0,0064 14/114° 1,9

300/8,2° 878

12,1 0,0085 14/114° 1,4

50/46° 18

300/8,2° 661

APS-N (DX)

23,6 x 15,8 12,3 0,0055 10/109° 1,1

300/5,4° 1.022

APS-C 22,4 x 14,9 18 0,0043 10/107,5° 1,4

35/42° 17

300/5,1° 1.308

10 0,0057 10/107,5° 1,1

35/42° 13,4

300/5,1° 986

FT 17,3 x 13 12 0,0043 7/114° 0,7

300/4,1° 1.308

10 0,0047 7/114° 0,65

25/46,8° 8,3

300/4,1° 1.196

1/1,7“ 7,6 x 5,6 14,7 0,0017 6,1/75,5° 1,4

10/50,5° 3,7

30,5/17,6° 34,2

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Da der der Berechnung zugrunde liegende Zerstreuungskreisdurchmesser aus der Auf-lösung und der Sensordiagonalen berechnet wird, ist er mit einem gewissen Fehler be-haftet, da Anordnung und Größe der licht-empfindlichen Pixel bei jedem Hersteller und auch bei fast jedem Sensor unterschied-lich sind. Die entsprechenden Werte dürfen deshalb nur als grobe Richtwerte angese-hen werden. Für exakte Werte ist es sinn-voll, eigene Versuche anzustellen.

Wird die Blendenzahl verdoppelt, hal-biert sich die Hyperfokaldistanz und um-gekehrt.

Der kleinste aufgeführte Sensor steckt in Bridgekameras wie der Canon G10 oder der Fuji 6500fd. Viele Kompaktkameras haben noch viel kleinere Sensoren, bei de-nen die Schärfentiefe wesentlich größer ist. Ein HDR mit noch kleineren Sensoren wird aber schwieriger, da diese Kameras meist

bereits im Bereich der Beugungsunschärfe arbeiten. Ein tatsächlich scharfes Bild, das für ein gutes HDR unentbehrlich ist, wird da-mit fast unmöglich.Die durch die Kamerasoftware bei solchen Kameras oft künstlich erzeugte Schärfe durch eine Anhebung der Kantenkontras te sorgt bei der HDR-Erstellung für häss liche Artefakte. Zudem werden die Objektive mit abnehmender Sensordiagonalen im Allge-meinen schlechter. Die dadurch entstehen-den Verzerrungen und Farbfehler werden ebenfalls digital beseitigt, und auch das macht sich in einer schlechteren Daten-qualität der Bilder bemerkbar.Prinzipiell können Sie natürlich auch HDR-Bilder mit großen Unschärfebereichen er-stellen. Sie sollten dabei aber darauf achten, dass die Lichtquellen und Spitzlichter nicht in diesem Bereich landen. Ein HDR-Bokeh ist zwar interessant, aber nicht hübsch.

Bei diesem Bild liegen die Lichter im Unschärfe-bereich. Aus den Spitzlichtern sind schmutzige Flecken geworden, die Mängel des über-korrigierten Bokehs treten überdeutlich hervor, und auch die bunten Lichter sehen seltsam aus. Der Kontrast-umfang liegt bei 17.000:1 – vor allem dank des schwar-zen Metronoms im Vordergrund. Das Bild wurde mit Blende 3,5 und ei-ner Brennweite von 316 mm (Kleinbild) gemacht.

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Anhand dieses Motivs kann man auch gleich die Auswirkungen einer Belichtungssteue-rung über die Blende sehen. Ein HDR dieses Motivs, bei dem die Belichtungsreihe durch ein schrittweises Schließen der Blende reali-siert wurde, hat folgendes Ergebnis:Die allgemeine Unschärfe entspricht der Unschärfe bei der größten Blende, also 3,2, aber jede einzelne Blende erzeugt einen wei-teren Unschärfebereich, der bei der Über-lagerung durch die HDR-Software scharfe Ränder bildet. Bei speziellen Bildideen kann der Effekt willkommen sein, im Normalfall ist er unerwünscht.

BeugungsunschärfeEine weitere Unschärfequelle wird oft unter-schätzt: die Beugungsunschärfe. Lichtstrah-len werden an Kanten gebrochen oder auch „gebeugt“ – sprich, sie werden durch die Kante abgelenkt und landen nicht mehr dort, wo sie laut Strahlensatz auftreffen sollten. Eine solche Kante ist der Rand der Blende. Je mehr Kante nun im Verhältnis zur Blenden-öffnung vorhanden ist, desto stärker wirken sich diese gebeugten Lichtstrahlen auf das Bild aus. Die Strahlen treffen aber nicht nur den Rand des Bilds, sondern das gesamte Bild, das dadurch unschärfer wird.

Links das Ergebnis einer Belichtungsreihe mit durchgängig Blende 8, rechts dagegen das Ergebnis mit einer Belichtungsreihe von Blende 3,2 bis Blende 18.

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Förderliche BlendenDie Beugungsunschärfe nimmt also zu, wenn die Blendenöffnung kleiner wird. In diesem Fall nimmt jedoch auch die Schärfen tiefe zu. Ab einem bestimmten Punkt wird aber der Zuwachs an Schärfentiefe durch die Zunah-me der Beugungsunschärfe wieder aufge-fressen, das Bild wird dann durch weiteres Abblenden nicht mehr schärfer, sondern un-schärfer. Diesen Punkt nennt man die „för-derliche Blende“. Die förder liche Blende sinkt mit der Sensordiagonalen und der Auflösung des Sensors, da natürlich auch die gebeug-ten Lichtstrahlen einen Zerstreuungskreis bilden, der mit kleineren Pixel größen frü-her stört.Soweit es sich um speziell für den Bildkreis des entsprechenden Sensors gerechne-te Optiken handelt, liegen die förderlichen Blenden in etwa bei folgenden Werten (bei höheren Auflösungen liegen die entspre-chenden Blendenzahlen darunter):

FöRDERLICHE BLENDEN

1/1,7“ 12 MP f/4,5

FT 12 MP f/7

APS 12 MP f/9

KB 12 MP f/13

KB 24 MP f/11

MF 40 MP f/13

Man sollte die förderliche Blende aber nicht als absolute Grenze verstehen. Die Schärfen-tiefe nimmt auch mit höherer Blende zu, le-diglich die Kernschärfe nimmt ab, also die Schärfe im Bereich der Schärfentiefe selbst. Der Bereich der Schärfentiefe selbst wird nach wie vor mit kleinerer Blende größer. Werden die Bilder nur im optimalen Betrach-tungsabstand angeschaut (Abstand = Bild-diagonale), spielt die Beugungs unschärfe

gegenüber den anderen Faktoren so gut wie keine Rolle.Im Makrobereich hängt die förderliche Blen-de übrigens nur mit dem Abbildungsmaß-stab zusammen – und zwar unabhängig von Sensorgröße und Auflösung des Sensors.

ABBILDUNGS-MASSSTAB

FöRDERLICHE BLENDE

1:2 32

1:1 22

2:1 16

3:1 11

4:1 8

5:1 5,6

Die Beugung wirkt sich, wie bereits gesagt, auf das gesamte Bild gleichermaßen aus. Durch das Schließen der Blende kann der Schärfen-tiefebereich ausgedehnt werden, und dieser äußere Bereich wird auch tatsächlich deut-lich schärfer. Der vorher scharfe, zentrale Fokusbereich wird jedoch unschärfer. Wenn also aus bestimmten Gründen ein maximaler Schärfebereich erzielt werden muss, führt an einer geschlossenen Blende kein Weg vorbei, auch wenn man dann Einbußen in der End-schärfe in Kauf nehmen muss.

Optische Qualität der ObjektiveSelbstverständlich sollte sein, dass Sie die optische Qualität Ihrer Objektive im Auge haben. Dies betrifft nicht nur die Schärfeleis-tung der Objektive an sich, sondern auch eventuelle Vignettierungen. Abschattun-gen und Unschärfen in den Ecken werden durch HDR nicht gemindert, sondern ver-stärkt. Blenden Sie also lieber eine Blende ab, bevor Sie Objektivabbildungsfehler be-kommen. Speziell bei Vignettierungen soll-

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ten Sie genau hinsehen. Wenn Sie HDR-Panoramen machen wollen, kann eine Serie vignettierender Bilder beim Stitchen für ab-gekaute Fingernägel sorgen.

Vorsicht, BildstabilisatorenDie vorletzte Quelle von Unschärfen können interne Stabilisatoren sein. Auch wenn das widersinnig klingt: Optische Stabilisatoren können auf einem Stativ dafür sorgen, dass das Kamera-Objektiv-System und das Sta-tiv in Resonanz geraten und zu schwingen beginnen. Umgekehrt kann es auch passie-ren, dass leichte Stative schon durch einen zarten Windhauch unmerklich zu schwingen anfangen und dann ein interner Stabilisa-tor das schlimmste Unheil verhindern kann. Prüfen Sie die von Ihnen verwendete Stativ-Kamera-Objektiv-Kombination daraufhin, ob und wenn ja, bei welcher Brennweite, ein Stabilisator notwendig ist oder eher stört. Wenn Sie durch den Stabilisator keine Ver-besserung feststellen, lassen Sie ihn weg.

Achtung, BodenschwingungenZu guter Letzt: Achten Sie auf Ihren Fuß-boden. Sobald Sie sich nicht auf wirklich massiven Betonplatten, gewachsenem Fels oder einer Asphaltdecke befinden, müssen Sie damit rechnen, dass der Boden anfängt zu schwingen, sobald Sie sich bewegen. Holz- und Turnhallenböden sind besonders schlimm. Da reicht schon das Verlagern des Gewichts auf den anderen Fuß, um das Sta-tiv zu bewegen. Auch Brücken mögen sta-bil wirken, aber schon ein paar fest auftre-tende Fußgänger können die Brücke in feine Schwingungen versetzen, die Ihre Bilder rui-nieren.

Licht und Weiß abgleichNichts mit der Schärfe des HDR, sehr wohl aber mit der Farbe hat ein anderer Parameter zu tun: der Weißabgleich. Sichtbares Licht ist elektromagnetische Strahlung. Es ent-hält Strahlung mit Wellenlängen von 380 bis 780 nm (Nanometer). Dabei sind 380 nm die Grenze ins Ultraviolett und 780 nm die Grenze ins Infrarot.

Die Farbe des LichtsLicht hat auch eine Farbe, die dadurch be-stimmt wird, dass Teile der elektromagne-tischen Wellen einen höheren Anteil am sichtbaren Licht haben als andere. Bei einem kontinuierlichen Spektrum, also einem Licht, das eigentlich alle Wellenlängen enthält, wird die Farbe des Lichts durch die Farbtempera-tur beschrieben. Diese wird in Kelvin gemes-sen. Sie leitet sich davon her, dass ein idealer Körper – ein sogenannter schwarzer Strah-ler –, der alle absorbierte Energie in Strah-lungsenergie umwandelt, bei einer Tempera-tur dieser Höhe dieses Spektrum abstrahlt.Daraus folgt, dass ein solcher idealer Kör-per bei 37 °C (Grad Celsius) = 309 Kelvin Licht einer Farbtemperatur von 309 Kelvin ausstrahlt. Diesen Effekt machen sich Infra-rotkameras und Nachtsichtgeräte zunutze. Das menschliche Auge kann so langwel liges Licht aber nicht wahrnehmen. Die Sonne etwa hat eine Oberflächentemperatur von 5.800 Kelvin. Trotzdem wird auf der Erde der Tageslichtweißabgleich auf 5.300 Kel-vin eingestellt. Warum?Bei der Wanderung durch die Atmosphä-re verliert die Strahlung der Sonne an Blau-anteil und wird damit „röter“. Dafür ist der Himmel blau. Je niedriger die Farbtempera-tur, desto mehr wandert die Farbtemperatur ins Rot, je höher die Farbtemperatur, des to

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mehr Blauanteile. Da die Sonne je nach Ta-geszeit und Wetter unterschiedlich di cke Luftschichten durchdringen muss, ändert sich die Farbtemperatur des Tageslichts von 4.500 Kelvin am Morgen über 5.300 Kel-vin am Mittag und 7.000 Kelvin im Schat-ten – bläulich, da ein Großteil des Lichts vom blauen Himmel kommt – bis zu 10.000 Kel-vin nach Sonnenuntergang.Im Wald kann das Licht durch das Blätter-dach einen Grünstich haben, und eine Ker-ze hat gerade mal 1.500 Kelvin. Damit man nun nicht durch eine recht bunte Welt geht, gewöhnt sich das Auge extrem schnell an wechselnde Lichtspektren und führt eine Art internen Weißabgleich durch. In der Kamera muss dieser Weißabgleich auch durchgeführt werden. Das kann automa-tisch durch einen Extrasensor, durch einen manuellen Weißabgleich oder durch einen Sofortweißabgleich geschehen.Dieser automatische Weißabgleich schei-tert aber bei Motiven, die selbst bereits ei-nen gewissen Farbstich haben: grüne Wie-sen, Aufnahmen im Wald, Aufnahmen vor Sonnenaufgang. In solchen Fällen hilft bis-weilen eines der vorhandenen Presets wie Sonne, Bewölkt oder Schatten weiter. Wenn auch damit kein korrekter Weißabgleich möglich ist, hilft nur noch ein manueller Sofortweißabgleich mittels weißer Fläche oder, besser, einer guten Graukarte, sofern die Kamera das anbietet.Aber selbst das kann fehlschlagen, wenn die Lichtquelle kein kontinuierliches Spektrum hat, also die Herkunft der Lichtquelle nicht thermischer Natur ist, sondern nur bestimm-te Wellenlängen ausgestrahlt werden. Die Quecksilberdampflampen, die zur Straßen-beleuchtung eingesetzt werden, emittieren lediglich wenige Spektren: 405 nm, 436 nm, 546 nm und 578 nm. Das ist ein blaugrünes Licht. Wenn jetzt ein Gegenstand zufälliger-weise nur auf 420 nm Strahlung reflektiert

und alle anderen Strahlen absorbiert, bleibt er bei dieser Beleuchtung dunkel. Ein Weiß-abgleich bei dieser Beleuchtung muss schei-tern, da es schlicht kein Weiß gibt, weil der Rotanteil fehlt.Damit nun die roten Autos und Verkehrsschil-der auch farbig sichtbar werden, trägt man rote Leuchtstoffe auf die Kolben dieser Lam-pen auf. So kann man etwas sehen, von ei-ner ausgewogenen Farbdarstellung ist man aber noch weit entfernt – einfach weil etwa die Hälfte des Spektrums immer noch fehlt.Je nach Kamera gibt es unterschied liche Vorgaben für den Leuchtstoffröhrenweiß-abgleich – z. B. für 4.000, 4.500 und 6.000 Kelvin. Diese Werte berücksichtigen, dass Leuchtstoffröhren kein kontinuierliches Spektrum haben, und versuchen, das auszu-gleichen. Es ist jedoch blanker Zufall, wenn diese Korrektur mit der Kennung der Leucht-stoffröhre übereinstimmt. Die Wahrschein-lichkeit, dass die Sache schiefgeht, ist we-sentlich höher, als dass es klappt. Haben Sie Leuchtstoffröhren als Kunstlichtquelle, ver-wenden Sie entweder den automatischen Weißabgleich oder eine Graukarte.Ein Problem stellen oft die voreingestell-ten Werte für den Blitzweißabgleich dar. Diese sind auf die Werte des eingebauten Blitzes eingestellt bzw. auf die Werte des Systemblitzes des Kameraherstellers. Wer-den Fremdblitze oder Studioblitze verwandt, können diese eine andere Farbtempera-tur aufweisen. Wenn es auf Farbgenauig-keit ankommt, sollten Sie sich immer in der Betriebs anleitung des Blitzgeräts bzw. dem Beileger der Blitzbirne – bei Studiogeräten – darüber informieren, welche Farbtempera-tur richtig ist. Berücksichtigen Sie dabei aber, dass Sie, solange Sie nicht im Freien blitzen, Reflexionen aus dem Raum erhal-ten, die die Farbe Ihres Lichts erheblich ver-ändern können. Auch hier: Im Zweifelsfall hilft eine Graukarte.

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Weißabgleich auf GraukarteEine Graukarte ist ein Karton oder eine graue Kunststoffkarte, die ein 18-%-Grau hat. Diese Graukarte wird auch für Belich-tungsmessungen verwendet, da die Belich-tungsmesser in Kameras die Lichtmessung genau auf diesen Wert ausrichten – genau aus diesem Grund erscheint das Foto einer weißen Wand immer unterbelichtet. Beim Weißabgleich auf die Graukarte erhält die Kamera folgende Anweisung:„Stell deinen Weißabgleich so ein, dass diese Karte keinen Farbstich hat, Rot, Grün und Blau also zu gleichen Anteilen vorkommen.“Aus diesem Grund sind einfache weiße Papiere für einen korrekten Weißabgleich unbrauchbar. Diese enthalten bläuliche optische Aufheller. Wenn Sie sich keine Graukarte im Scheckkartenformat für die Fototasche leisten wollen oder gerade keine zur Hand ist, ist ein simples, weißes Blatt bil-liges Kopierpapier noch die beste Notlösung. Papiertaschentücher, Kaffeefilter, Klopapier, Plastiktüten oder gar weiße Bettlaken sind absolut ungeeignet. Alle diese Notbehelfe sind zu blau. Die oft empfohlenen Pringles-Chipsdosendeckel sind mittlerweile durch-sichtig. Für eine gute Graukarte gibt es keine Alternative, für einen genaueren Farbab-gleich, etwa im Studio, ist ein Scanner target praktisch.HDR-Dateien, die ja mit Fließkommaarith-metik arbeiten, können wesentlich genauer abgeglichen werden als etwa eine JPEG-Da-tei. Wenn die Kamera nicht über einen ma-nuellen Weißabgleich verfügt, durch den man den Weißabgleich bereits vor der Auf-nahme erledigen kann, ist es sinnvoll, ein ge-sondertes Bild des Motivs zu machen, bei dem man die Graukarte im Bild platziert.Die Belichtung sollte so angepasst werden, dass die Graukarte wirklich grau abgebildet wird, und sie sollte auch deutlich erkennbar

sein. Zum Schluss sollte man nicht verges-sen, die Graukarte vom Ort der Aufnahme wieder mitzunehmen – einerseits natürlich aus Umweltschutzgründen und anderer-seits, weil eine zertifizierte Graukarte nicht ganz billig ist.Eine weitere Lösung in diesem Bereich ist der Spyder Cube, ein grau-schwarz-weißer Würfel, der auf einer Seite ein Loch besitzt, mit dem man zuverlässig, auch im hellen Sonnenschein, einen Schwarzpunkt be-kommt.

ZERTIFIZIERTE GRAUKARTE

Achten Sie darauf, dass die Graukarte, die Sie verwenden, auch zertifiziert ist. Im Offset gedruckte Graukarten sind oft auf leicht bläulichem Papier gedruckt und deshalb für einen exakten Weißabgleich unbrauchbar. Es ist dabei gar nicht so wesentlich, dass die Graukarte auch tatsächlich ein 18%iges Grau besitzt, für den Weißabgleich ist das sogar völlig uninteressant, es geht vor allem darum, dass die Karte absolut neutralgrau ist.

SPEZIELLE WEISSABGLEICHS FILTER

Falls Sie mehr Geld ausgeben wollen, können Sie sich auch einen speziellen Weißabgleichs-filter kaufen, der vor das Objek-tiv gehalten wird und dann einen fixen Grauwert produziert. Die Funktion ist exakt die gleiche wie bei der Graukarte, der Weißabgleichsfilter sieht aber deutlich „professioneller“ aus.

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Es versteht sich von selbst, dass man den einmal gefundenen Weißabgleich fixiert und sämtliche Bilder der Belichtung mit diesem Weißabgleich fotografiert. Ein „automati-scher“ Weißabgleich mag bei Mischlichtsi-tuationen oft sehr sinnvoll sein, bei HDR-Be-lichtungsreihen ist er es nicht. Ein HDR kann noch besser als ein RAW farblich korrigiert werden – wenn man einen verlässlichen Re-ferenzwert hat. Und den bietet entweder ein guter manueller Weißabgleich oder eben die Graukarte als Referenzwert im Bild.

Der Spyder Cube hat ein kleines Gewinde, durch das man den Würfel auch auf ein Gorilla-Pod oder ein ähnliches Taschen stativ platzie-ren und mitfotografie-ren kann.

Graukarte im Scheckkartenformat, deutlich als grau erkennbar und auch in ausreichender Größe.

FARBMANAGEMENT

Farbmanagement ist eines der komplexesten und aufwendigs-ten Themen in der digitalen Foto-grafie. Farbmanagement hat den Sinn, vom Motiv bis zum Druck eine korrekte Farbe zu erhalten. Für professionelle Druckdienst-leister ist Farbmanagement über-lebenswichtig, man stelle sich nur einmal vor, beim Druck hätte jeder Buchrücken eine etwas andere Farbe – der Verlag würde sich zu Recht bitter beschwe-ren. Damit Farbmanagement funktioniert, muss die Farbe während sämtlicher Schritte der Verarbeitung verbindlich kontrolliert werden können. Da das auf dem Kameramonitor schon nicht mehr geht, müssen bereits bei der Aufnahme selbst Farbtargets und Graukeile mit-fotografiert werden, damit später am Computer die RAW-Dateien entsprechend eingestellt werden können.

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Spektrum und FarbraumSobald Sie nicht bei Tageslicht fotografieren, sondern bei Kunstlicht, sollten Sie sich auch mit dem Spektrum Ihrer Lichtquelle beschäf-tigen. Licht hat ja nicht nur eine Tempera-tur, sondern auch ein Spektrum. Tageslicht ist aus Wellenlängen des gesamten sichtba-ren Spektrums zusammengesetzt. Gleiches gilt für Licht, das von glühenden Lichtquel-len ausgestrahlt wird, also etwa Glühbirnen oder Halogenlampen.

Bei Leuchtstoffröhren oder anderen Gasent-ladungslampen leuchtet nicht eine Metall- oder Kohlewendel, sondern ein Leuchtstoff, bei einer Natriumdampflampe beispiels-weise Natriumdampf. Diese Lampen emit-tieren das bekannte gelbe Licht, das gern für die Beleuchtung von Fußgängerüberwegen eingesetzt wird. Andere Leuchtstoffe emit-tieren andere Spektren.Um nun möglichst weißes Licht liefern zu können, werden diese Röhren mit zusätz-lichen Leuchtstoffen versehen, die durch die ultraviolette Strahlung der Röhren selbst zum Leuchten angeregt werden. Je nach Aufwand, der bei diesen Leuchtstoffen ge-trieben wird, kann ein recht ordentliches Spektrum erreicht werden. Abgelesen wer-den kann die Güte des Spektrums durch den CRI, den Color Rendering Index, der auf den besseren Energiesparlampen und fast allen Leuchtstoffröhren aufgedruckt ist. Vorsicht ist geboten bei sogenannten „Foto-lampen“. Diese werden oft mit einer Farb-temperatur „5000–5500 Kelvin“ angege-ben, der CRI ist meistens nicht einmal dem Hersteller bekannt. Diese Lampen machen hell – ein reproduzierbares Ergebnis geben sie nicht. Gerade bei diesen Lampen ist auf eine vollständige Kennzeichnung zu ach-ten.Eine mittlerweile ebenfalls recht verbreitete Lichttechnologie ist die LED. LEDs emittie-ren normalerweise einfarbiges Licht. Um eine weiße LED zu bauen, gibt es zwei Wege: einerseits eine rote, grüne und blaue LED zu kombinieren, was entsprechend deut-lich im Spektrum zu sehen ist, oder, wie es bei hochwertigen Unterwasserlampen gemacht wird, eine blaue LED ähnlich wie eine Energie sparlampe mit einem Leucht-stoff – Phosphor – zu beschichten, der für den Rest des Spektrums zuständig ist. Da-mit sind derzeit CRIs bis zu 95 % möglich. Im Unterwasserbereich sind moderne LEDs die

Osram-Energiesparlampe. Kennzahl 827, also 80 % des Spektrums bei 2.700 Kelvin Farbtemperatur.

Chinesische „Fotolampen“. Von Lampen ohne festgelegte Farbtemperatur und CRI ist für Fotozwecke abzuraten.

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derzeit beste Lösung, an Land sind sie selbst simplen Blitzröhren unterlegen. Die einzige Ausnahme davon ist die Beleuchtung der Mona Lisa im Louvre, die mit einer geheim gehaltenen Mischung von sieben verschie-denfarbigen LEDs realisiert wird und einen CRI von 97 % erreicht.Im Gegensatz zu LEDs emittieren Xenon-Blitzröhren auch ultraviolettes und infra-rotes Licht. Prinzipbedingt ist das Spektrum allerdings nicht so gleichmäßig wie bei einer Glühbirne oder bei Tageslicht, sondern weist deutliche Peaks bei den Spektrallinien des Xenons auf. Im täglichen Betrieb ist aber das Spektrum von guten Aufsteckblitzen und Studioblitzanlagen farbtreu genug.Die früher üblichen Nitratfotolampen, z. B. die Nitraphot von Osram, haben eine Farb-temperatur von 3.400 Kelvin und ein per-fektes Spektrum. Leider werden sie mit Überspannung betrieben, um die höhere Farbtemperatur zu erreichen, und haben deshalb eine sternschnuppenhafte Lebens-dauer von maximal 100 Stunden. Dazu sind für eine vernünftige Beleuchtung schnell 2 kW installierte Leistung notwendig – was für Saunatemperaturen vor der Lampe sorgt.

Spektrumstest mit einer CDDer CRI wird meist mit einer dreistelligen Ziffer angegeben, von der die erste die Qua-lität des Spektrums angibt, die anderen bei-den die Farbtemperatur. Speziallampen kön-nen bis zu 97 % des Spektrums erreichen. Allerdings haben Sie vor Ort selten die Mög-lichkeit, die Lichtqualität an den Lampenfas-sungen zu studieren. Für diese Fälle gibt es den Spektrumstest mit einer beliebigen CD. Anhand der Reflexionen auf der CD-Unter-seite kann das Spektrum einer Lichtquelle überprüft werden. Eine andere Methode, das Spektrum einer Lichtquelle zu überprüfen, sind sogenannte

Spektralcolorfilter, die zu analogen Zeiten als Effektfilter verkauft wurden. Diese Fil-ter besitzen eine sehr feine Beschichtung aus lichtbrechenden Kristallen und produ-zieren um starke Lichtquellen einen Kranz aus farbigen Reflexen, die sehr genau das Spektrum der Lichtquelle zeigen.Die Frage nach dem zur Verfügung stehen-den Spektrum ist nicht nur von akademi-

LED-Flächenstrahler von brightcast. Einer der wenigen Hersteller, die ausge-suchte LEDs verwenden und einen CRI für ihre Produkte angeben.

Reflexionen einer Osram Dulux EL, CRI 827. Es fehlen die Übergänge, die einzelnen Farben sind scharf abgegrenzt.

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schem Interesse. Liefert ein Beleuchtungs-körper kein kontinuierliches Spektrum, werden Gegenstände, die Licht genau in ei-ner der fehlenden Wellenlängen reflektie-ren, nicht als farbig wahrgenommen – und zwar weder vom Menschen noch vom Sen-sor der Kamera. Andere Gegenstände wer-den vielleicht farbig wahrgenommen, aber unter Umständen in einer falschen Farbe, da die für die „richtige“ Farbe notwendige Wellen länge nicht vorhanden ist.Die verbreiteten Aufsteckblitze sind, was ein kontinuierliches Spektrum angeht, nicht viel besser als ein LED-Scheinwerfer. Hochwer-tige Studioblitzanlagen sind da deutlich farb-treuer. Obwohl die Blitzröhren, da sie Gas-entladungslampen sind, prinzipbedingt kein vollständiges Spektrum emittieren, sind die Farbfehler hochwertiger Blitzanlagen in der Praxis zu vernachlässigen.Die CD-Methode hat natürlich mit einer exakten Messung nichts zu tun, kann aber einen Anhaltspunkt liefern, ob in der aktu-ellen Situation mit Farbfehlern zu rechnen ist. Man wird natürlich nicht bei jedem HDR erst alle Lampen mit der CD überprüfen. Bei aufwendigen HDR-Innenraumpano-ramen ist ein kurzer Check aber auf jeden Fall sinnvoll. Unter Umständen kann man ja die verbauten Energiesparlampen für das Foto durch Glühbirnen ersetzen oder verdeckt eine Blitzanlage aufbauen. Auch wenn man mittlerweile sehr viel nachträg-lich am Computer flicken kann: Wenn die Aufnahmen von Haus aus alle Licht- und Farb informationen beinhalten, hat man es später leichter.Bereits bei der HDR-Erstellung aus RAWs fragt Photomatix Pro nach, ob es in Adobe RGB oder sRGB konvertieren soll. Diese Frage sollte vor allem mit Blick auf die weitere Verwendung der Fotos entschieden werden.

Oben: Energiesparlampe, links unten: Glühlampe, rechts unten: LED. Die un-terschiedlichen Spektren sind deutlich erkennbar.

Reflexionen eines Metz 54MZ-4i.

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Adobe RGB hat Vorteile, wenn Ihr kompletter Workflow auf diesen Farbraum zugeschnit-ten ist. Das erste Nadelöhr ist meistens be-reits der Monitor: Sie benötigen einen Wide- Gamut-Monitor, der mindestens 95 % des Adobe RGB-Farbraums darstellen kann. Dann brauchen Sie eine Software, die durch-gängig mit mindestens 16 Bit Farbtiefe arbei-tet. Das freie Bearbeitungsprogramm GIMP beispielsweise kann das – noch – nicht. Und zum Schluss benötigen Sie ein Ausgabege-rät, das ebenfalls mit Adobe RGB zurecht-kommt. Viele Fotolabors scheiden hier be-reits aus, weil sie nur sRGB verarbeiten. Nur dann, wenn wirklich alle Geräte der Kette mindestens mit Adobe RGB arbeiten kön-nen, ist Adobe RGB sinnvoll.

lesezeichen

http://bit.ly/9nVcckWenn Sie Bilder digital an Personen weiter geben, die keine Adobe RGB- fähigen Monitore haben, ist sRGB die bessere Wahl. Mit dem hier angebo-tenen Monitortest können Sie zumin-dest feststellen, ob Ihre Kombination aus Monitor, Grafikkarte und Treiber das höhere Gamut von Adobe RGB überhaupt darstellen kann.

sRGB ist auch die bessere Wahl, wenn Sie mit JPEG-Dateien direkt aus der Kamera arbeiten. Alle Digitalkameras erzeugen in-tern 8-Bit-JPEGs. Diese haben maximal 2^24 verschiedene Farben. Egal ob in Adobe RGB oder sRGB – die Anzahl der darstellbaren Farben ist hier identisch. Was Adobe RGB im Grünbereich mehr darstellen kann, ver-liert es im Blaubereich, was nichts damit zu tun hat, dass Adobe RGB im Blaubereich ei-gentlich mehr Farben darstellen kann. Aber im 8-Bit-RGB stehen nicht ausreichend vie-le Farben zur Verfügung, um den größeren Farbraum auszunutzen.

Adobe RGB ist also erst dann überlegen, wenn 16-Bit-Farbdateien verarbeitet wer-den. Diese erzeugt aber die Kamera meist nicht. Sie müssen also die RAW-Dateien extern in einem 16-Bit-fähigen RAW-Kon-verter erst in entsprechende Dateien um-wandeln, um überhaupt einen Nutzen aus Adobe RGB zu ziehen. Einige herstellerei-gene RAW-Konverter können zwar 16-Bit-TIFF schreiben, aber nur das unkomprimier-te Format. Ein entsprechendes Bild hat dann bis zu 100 MByte.

PROPHOTO-FARBRAUM

Photomatix gibt noch einen dritten Farbraum an: Prophoto. Dieser ist nochmals größer als Adobe RGB und schließt den Farbraum von Offsetdruck-maschinen und hochwertigen Fine-Art-Druckern ein. Auch hochwertige Mittelformat-rückteile und digitale Spiegel-reflexkameras haben oft einen Farbraum, der deutlich über Adobe RGB hinausgeht. Werden Bilddaten also etwa in Werbe-agenturen verarbeitet, ist Prophoto der richtige Farbraum. Allerdings ist dies nur sinnvoll, wenn sowohl Monitore als auch Grafikkarten, Treiber, Software und Druckerhardware über Prophoto-Profile verfügen. Eine Weitergabe von Prophoto-Bilddaten an Webanwendungen, einfache Fotolabors oder Privat-leute ist eher nicht anzuraten. In diesem Fall müssen die Bilder unter hohen Verlusten wieder auf sRGB umgerechnet werden.

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Auch bei der Weitergabe an ein Fotolabor kann es mit Adobe RGB klemmen. Die aller-meisten Labors sind nicht auf Adobe RGB eingerichtet und konvertieren die angelie-ferten Adobe RGB in sRGB, womit sie das Schlechteste aus beiden Welten kombi-nieren: nämlich den Mangel an Blau auf Adobe RGB-Seite und den Mangel an Grün auf sRGB-Seite. Wenn man Pech hat, werden auch noch Falschfarben erzeugt. Nur wenige Labors können mit Adobe RGB umgehen. Geben Sie übrigens grundsätzlich 8-Bit-Da-ten ab. Die Belichter verarbeiten auch nur 8-Bit-Daten, und jede Umwandlung von 16 Bit in 8 Bit ist mit Datenverlust verbun-den. Da ist es besser, Sie können den Ver-lust selbst steuern, als dass der Verlust un-kontrolliert im RIP (Raster Image Processor) des Belichters passiert.Die beste Antwort auf die Frage „sRGB oder Adobe RGB“ ist nach wie vor: „Wenn Sie die-se Frage stellen, ist sRGB die richtige Ant-wort.“Wird aus sRGB-JPEGs ein HDR-Bild errech-net, wird natürlich auch das resultierende HDR ein sRGB-HDR sein – der sRGB-Farb-raum ist ja kleiner.

BelichtungsparameterNachdem nun die technischen Vorausset-zungen geklärt sind, kommt das schwie-rigste Kapitel der Belichtungsreihe: die Be-lichtungsparameter selbst. In den meisten Fällen werden Sie Ihr Motiv nicht mit dem Handbelichtungsmesser ausmessen, son-dern den in Ihrer Kamera eingebauten Be-lichtungsmesser verwenden. Berücksichti-gen Sie dabei, dass der Belichtungsmesser in der Kamera nicht etwa das Licht misst, das direkt am Objekt herrscht, sondern das re-flektierte Licht, das vom Objekt im Objek-tiv der Kamera landet. Je nach Anzahl der Belichtungsmessfelder und Art der Belich-

tungsmessung kann das einen erheblichen Unterschied bedeuten. Da beim HDR ja gerade nicht versucht wird, ein ausgewogenes Bild zu erreichen, sondern das Ziel die völlige Erfassung des Motivs ist, muss als Erstes die gesamte Dynamik des Motivs erfasst werden. Man benötigt also die Belichtungszeit, um die dunkelste im Motiv vorkommende Ecke korrekt zu be-lichten, und andererseits die Belichtungs-zeit für die hellste im Motiv vorkommende Stelle. Nun müssen aber diese beiden Ex-treme nicht identisch belichtet werden, es reicht, wenn die Zeichnung in den Schatten und in den Lichtern ausreichend ist. Dazu müssen Sie sich wieder etwas mit Ih-rer Kamera beschäftigen. Jeder Hersteller kocht im Hinblick auf die Durchzeichnung von Schatten und Lichtern sein eigenes Süpp-chen. Während etwa die Olympus E-1 sehr schnell ausgefressene Lichter bekam, aber in den Schatten verblüffenden Detailreichtum versteckte, haben viele Canon-Kameras ex-treme Reserven in den Lichtern, dafür ist dort in den dunklen Bereichen nicht mehr viel zu holen. Der Unterschied in dieser Charakteris-tik kann bis zu zwei Lichtwerte ausmachen. Es rentiert sich also, die eigene Kamera auf diesen Umstand zu untersuchen.Sie benötigen dazu entweder den RAW-Konverter Ihres Kameraherstellers oder Adobe Photoshop mit Camera Raw. Da Photo shop bislang neben dem freien Cine-Paint, das nur auf Mac und Linux läuft, die einzige Software ist, die mit HDR-Dateien ernsthaft umgehen kann, kommen Sie um diese Software, so Sie unter Windows mit HDR-Dateien arbeiten wollen, sowieso nicht herum. Möchten Sie eine Kamera verwen-den, die kein RAW-Formt anbietet, und müs-sen Sie deshalb den Test im 8-Bit-JPEG ma-chen, ist das Verfahren ähnlich, nur dass die zur Verfügung stehende Reserve in den Lich-tern gleich null ist.

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Zuerst benötigen Sie ein RAW-Bild eines Motivs mit sehr hohem, aber kontinuierlich verlaufendem Kontrast, überstrahlten Lich-tern und abgesoffenen Schatten. Ideal ist eine Sonnenuntergangsszene mit Wolken und davor befindlichen Schattenrissen.Nun öffnen Sie das Bild im RAW-Konverter Ihrer Wahl und korrigieren zuerst die Belich-tung so lange nach unten, bis in den Lichtern keine zusätzlichen Details mehr auftauchen. Bei der im Beispiel verwendeten Olympus E-3 ist das bei einer Belichtung von –0,75 Lichtwerten der Fall. Schwieriger ist die Be-urteilung der Reserven in den Schatten. Es ist mit Adobe Camera Raw zwar möglich, die Belichtung bis zu vier Lichtwerte nach oben zu korrigieren, die ans Licht geholten Details zeigen aber erhebliches Rauschen – was auch verständlich ist, da selbst im 12-Bit-RAW die unteren Belichtungsstufen nur wenige Werte zur Verfügung haben.Die Balance zwischen Rauschen und Detail-verlust ist Geschmackssache und liegt im Auge des Betrachters. Aus diesem Grund differieren auch Dynamikwerte für Senso-ren je nach Testmethode sehr stark. Es ist zu viel persönlicher Geschmack dabei, und auch das Testmotiv hat einen Einfluss dar-auf, ab wann der Rauschanteil das Bild un-brauchbar macht.Da es in diesem Fall aber um HDR geht, das in Bezug auf Bildstörungen ziemlich gna-denlos ist, sollten eher enge Maßstäbe an-gelegt werden. Rauschen kann durch den Details Enhancer von Photomatix Pro so ver-stärkt werden, dass das resultierende HDR unbrauchbar wird. Auch wenn Photomatix Pro einen Noise-Filter eingebaut hat – es ist besser, die Datenbasis ist sauber, als dass sie im Nachhinein erst noch unter Verlust poliert werden muss.Im obigen Beispielbild kann man die Belich-tung um 1,2 Lichtwerte anheben, bevor in den Schatten ein störendes Rauschen er-

kennbar wird. Das RAW hat also einen um knapp 2 Lichtwerte höheren nutzbaren Be-reich als das resultierende JPEG.

Belichtungsparameter ermittelnWenn Sie jetzt die Belichtungsparameter für die geplante Belichtungsreihe ermitteln wollen, müssen Sie zuerst den voraussicht-

Sonnenuntergang an der Festung Fredriksten. Das Bild ist zur Beurteilung der RAW-Reserven nicht optimal, sieht aber gut aus.

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Symbole8-Bit-Farbformat 248-Bit-JPEG 3018-%-Grau 66180°-Panoramen 181

AAbbildungsfehler 55Abblenden 55Additive Farbmischung 37Adobe Photoshop 90, 204

16 Bit 9232-Bit-HDR 91freistellen 185Geisterbilder 90HDR-Konvertierung 90HDR-Tonung 96, 186Kopierstempel 100Lokale Anpassung 92Panorama 184Photomerge 184Pseudo-HDR 96Tone Mapping 90Vorgaben 94, 96Weißpunktvorschau 91

Adobe RGB 62Akkus 180Akustik 20Amplituden-DRI 147Ansel Adams 24Apple Aperture 81Astrofotografie 147Aufsteckblitze 62Auge 22Auslöser 49Autofokus 49, 146Autopano Pro 100, 203

Kontrollpunkte 195Parameter 189

BBalgengeräte 235Bayer-Muster 26Bel 21Belichtungen 153Belichtungsmesser 64Belichtungsparameter 64, 65Belichtungsreihen 46, 65, 153, 248

aus der Hand 68erstellen 67Graufilter 251

Bell, Alexander Graham 21Belichtungszeit 18, 46, 64Beugungsunschärfe 54Bilddiagonale 50Bildformate 24Bildgestaltung 18Bildschärfe 76Bildstabilisatoren 56Blende 18, 49, 55, 181, 248Blendenzahl 53Blitze fotografieren 148Blitzen 248

Chrom 253Lichtformer 251Scheinwerfer 251Synchronkabel 249Synchronzeit 249

Blitz-HDRs 251Bodenschwingungen 56Bracketing 46Brennweite 49, 181Bridgekamera 53

CCapa, Robert 220CGI-Szene 251Chromatische Aberrationen 88

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Canon EoS 60DInDex

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ProfibuchhDr-fotografieINDex

DDark Frame 67Daumensprungregel 171Deep-Sky-Galaxie 28Details Enhancer 39, 117, 136, 150, 205Dezibel 21DSLR 48Dunkelheit 19Dynamikumfang 36Dynamischer Kontrast 23

EElektromagnetische Energie 21EV 21EXIF-Daten 135Exposure Blending 18, 33, 41, 119, 138Exposure Value 21EXR-Format 28

FFarbkanal 24Farbtemperatur 56Fernauslöser 49, 181Fernpunktformel 50Filter, UV-Filter 263Fließkomma-TIFF 29Fließkommazahlen 30Fokus 49Fototasche 48Fred Archer 24Freihand-HDRs 47Frequenz-DRI 147Frontlinse 264Fusion 99, 138

GGammakorrektur 30Gammastrahlung 147Gegenlichtsituation 36

Gehirn 20Gehör 20Geisterbilder 86, 90Gewitterfotografie 147Gleitkommazahl 27GPS-Logger 241Graufilter 187, 188Graukarte 58Grundfarben 24

HHalos 108Hauptspeicher 205HDR 19

Blitzreihen 250Fotografie 19Kugelpanoramen 206Nadirbild 212Technologie 19

HDR-Bokeh 53HDR-Dateien 99HDR-Format 27HDR-Histogramm 82HDR-Konvertierung 74HDR-Panoramen 168, 186HDR-Tonung 96Helligkeit 22Helligkeitsstufen 27Histogramm 35, 37, 134, 139Hugin 187Hyperfokaldistanz 51, 53, 67, 208

IInfrarot 147Innenaufnahmen 141Innenstadt, beleuchtet 155ISO-Bracketing 69ISO-Werte 68

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INDex

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JJPEG 25JPEG-Dateien 30JPEG-Format 24, 80JPEG-Histogramm 82JPG 25

KKameragurt 181Kamerazubehör 258Kantenkontrast 76Karbonstativ 48Kelvin 56Kerze 19Kompaktkamera 48Kontrastumfang 23Kontrollfestlegung 212Korrekturdaten 80Kugelpanoramen 206

LLandschaften 236

Geo-Tagging 240Schärfe 239

Lautstärketabelle 20LDR 41LDR-Bilder 33, 75Lensbaby 144Lens Flare 264Licht 21, 56Lichtblitze 22Lichtteilchen 22Lichtwert 21

berechnen 22Lichtwertetabelle 23Logarithmus 21Luftfeuchtigkeit 268Luftstörungen 226LW 21

MMakro 233

Nahlinsen 236Retroadapter 235

Makroschlitten 236Manfrotto 48, 169Mathematik 19Mehrzeilenpanoramen 178Mikrokontrast 134Mitteltöne 47Motiv 221MTF-Charts 21Multi-Row-Panoramen 178, 196

NNachtaufnahmen 147Nadir 207Nadirbild 211Nahlinsen 236Nahpunktformel 50Nahtstelle 214Nodalpunkt 168, 170

ermitteln 171im Freien 174

Nodalpunktadapter 170, 261Novoflex 172

OObjektive 55

technische Merkmale 106OpenEXR-Format 29

PPanorama

360° 178Bildstabilisator 176Brennweite 177Fisheye-Objektiv 177Fokus 175

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Graufilter 187Hochformat 176idealer Zeitpunkt 176ISO-Einstellung 175Kontrollpunkte 192Multi-Row 178Panoramakopf 171, 260Panowinkel 175Planung 175Stativschraube 172stitchen 176vor Ort 179Zenit 179

Panoramaadapter 169Panoramaplatte 180Parallaxenfehler 169Passanten 159PEN 48Personenaufnahmen 160Photomatix Pro 99, 186, 205, 249

Batch-Verarbeitung 126Belichtungswerte einstellen 135Details Enhancer 35, 76Farbraum 64Farbsättigung 107Farbtemperatur 111Fusion 119Gamma 111Geisterbilder 86Glätten 108Grunge 115Helligkeit 107Himmel gleichmäßig 114Histogramm 35JPEG-Import 84Kommandozeilenbefehle 126Kontrastanpassung 119Lichter glätten 112Malerisch 114

Mikrokontrast 108Mikrokontrast glätten 112Mittelwert 120Radiance-Format 29Rauschen reduzieren 88Sättigung Schatten 112Schatten beschneiden 113Schatten glätten 113Schwarzpunkt 110Sättigung Lichter 111Tone Compressor 35, 78, 116Tone Mapping 31, 32, 106Tonwertkompression 118Vorgaben 114Weißpunkt 109Workflow 85Workflow Shortcuts 85

Photonen 22Photoshop Lightroom 81Pixelabstand 50Posterizing 109ProPhoto-Farbraum 63Pseudo-HDR 81, 83, 134PTGui 187

QQuadratisches Mittel 192

RRadiance-Format 27, 28Rauschen 88RAW-Format 25, 67, 80RAW-HDR 82RAW-Konverter 64, 134Reflexe 100Reflexionen 61Reinigen

Blasebalg 269Linsenreinigungspapier 273

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Mikrofasertücher 273Objektiv 273Scotch-Tape 269

Rendern 205Retroadapter 235Rezeptoren 22RGB-Histogramm 37, 66RGB-Kanäle 35RMS 192, 212Röntgenstrahlung 147Rucksack 48

SSchallwellen 20Scheimpflug, Theodor 144Scheimpflug-Regel 144Schlagschatten 36Schärfentiefe 49, 51

berechnen 50Schärfentieferechner 208Schwarz 19Sensor 53Sensordiagonale 50Shiften 141Shift-Objektiv 141Single-Row-Panorama 187Sofortweißabgleich 57Software

Adobe Photoshop CS5 74Autopano Pro 98Demoversionen 98Hugin 98Photomatix Pro 4 74PTGui 98

Sonne 19Sonnenoberfläche 28Sonnenuntergang 36Speicherkarte 180Spektrum 60

Spektrumstest 61Spiegelvorauslösung 67, 232Spitzlichter 37Spotmessung 66sRGB 62Stadtszenen, nächtliche 150Stative 18, 48, 67, 147, 179, 229, 258

Kugelköpfe 260Stativkopf 18, 48Stativwechselplatten 48Stäbchen 22Sättigung 78Studioblitzanlagen 62

TTageslicht 160Tageslichtweißabgleich 56Taschenlampe 267Teleobjektive 226Tiefenschärfe 51TIFF-Format 26, 80TIFF-Header 26Tilten 141, 144Tone Compressor 213Tone Mapping 31, 32, 78, 106, 136, 159Tonwertkurve 31

UUltraviolett 147Ultraweitwinkel 221

auskorrigiert 145Unschärfe 54UV-Filter 264

VVibrationen 49Vollmond 153Vorsatzfilter 263

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WWahrnehmung 20, 206Ward, Greg 27Wasser, fließendes 188Wasserwaage 262Weißabgleich 56, 152

manuell 67Papier 58Weißabgleichsfilter 58

Weißabgleich 160Weitwinkelaufnahmen 224

yyCbCr-Farbmodell 25

ZZapfen 22Zerstreuungskreisdurchmesser 49Zertifizierte Graukarte 58Zonensystem 24Zwischenringe 235

BildnachweisKapitel 1Franzis, Reinhard Wagner

Kapitel 2Franzis, Reinhard Wagner

Kapitel 3Reinhard Wagner, Alexander Wagner, Ulrich Dorn

Kapitel 4Reinhard Wagner

Kapitel 5Reinhard Wagner, Susanne Wagner, Zörk

Kapitel 6Reinhard Wagner

Kapitel 7Reinhard Wagner

Kapitel 8Reinhard Wagner

Kapitel 9Reinhard Wagner, NOVOFLEX, SanDiskChristian Haasz

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Mehr Dynamik: So erstellen Sie atemberaubende HDR-Bilder

Belichtungsreihen, Panoramen, Blitz: So setzen Sie HDR-Motive perfekt ins Bild

Software: HDR-Konvertierung, Tone Mapping & Co. mit Photomatix Pro und Photoshop

Reinhard Wagner

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Über den AutorReinhard Wagner, Jahrgang 1963,bekam mit zehn Jahren eine KodakInstamatic geschenkt, die aus-schließlich quadratische Negativeerzeugte. Nachdem er einige Jahrehauptsächlich schiefe Bilder produ-ziert hatte, weil lediglich in der Dia-gonalen genügend Platz fürs Motivwar, setzte er mit 14 eine Kleinbild-Exakta Varex IIa durchund ist seitdem vom Spiegelreflex-Virus befallen. Seit 1981macht er mit Unterbrechungen Zeitungsarbeit, setzt dabeiseit 1999 auch Digitalkameras von Olympus ein und drehtKurzfilme. Technischen Hintergrund erhielt er an der Uni-versität Erlangen und der Fachhochschule Regensburg, seineSozialisation übernahmen seine Frau und seine beiden Kinder. Seit 2008 leitet er neben seinem 1995 gegründetenVerlag auch die Website oly-e.de, eines der größten Forenzu Olympus im deutschsprachigen Raum.

• Gelöst: das HDR-Missverständnis

• HDR im Detail: der technische Hintergrund

• Logarithmische und lineare Wahrnehmung: Akustik, Lichtwert und Kontrast

• Bildformate, Gammakorrektur und Tone Mapping

• Belichtungsreihen: Belichtungszeiten, Beugungsunschärfe,Licht und Weißabgleich

• Fokus, Schärfentiefe und Hyperfokaldistanz

• Vorsicht Falle: Auslöser und Autofokus

• HDR-Basis: RAW versus JPEG und Pseudo-HDR

• HDR-Konvertierung mit Photomatix Pro 4 und Adobe Photoshop CS5

• Photomatix Pro-Workflow: Details Enhancer und ToneCompressor

• Im Detail: Tone Mapping-Einstellungen und -Vorgaben

• Batch-Verarbeitung und Photomatix Pro-Kommandozeilenbefehle

• In der Praxis: HDR Pro, HDR-Tonung simulieren und Photomerge

• Pseudo-HDR, HDR-Innenraum-, Nacht- und Personenaufnahmen

• Geisterbilder, Rauschen und chromatische Aberrationen reduzieren

• HDR-Panoramen: 180°-, Single-Row-, Multi-Row- und Kugelpanoramen

• Panorama-Stitching mit Photoshop und Autopano pro

• HDR-Motivauswahl: weite Winkel, Tele, Makro, Landschaften, Industrie

• Tipps für HDR-Effekte mit Blitzlicht und Kamerazubehör

Aus dem Inhalt

ProfibuchHDR-Fotografie

ProfibuchHDR-Fotografie

2. überarbeitete Auflage

2. überarbeitete Auflage

Aktuell zu Photomatix Pro 4 undPhotoshop CS5

Aktuell zu Photomatix Pro 4 undPhotoshop CS5

60099-6 U1+U4 12.01.2011 15:12 Uhr Seite 1