Programm 21 07 2019 8 Seiter korr2 - Erzabtei · G. P. da Palestrina Missa „Papae Marcelli“...

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Werke von Giovanni Gabrieli, Giovanni Croce, Claudio Monteverdi u.a. Lassus-Chor München Orgel: Gudrun Forstner Leitung: Andrea Fessmann Festliche Chormusik aus Venedig in der Klosterkirche St. Ottilien Eintritt frei – Spenden erbeten 21.07. 2019 15.30 Uhr Programm

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Page 1: Programm 21 07 2019 8 Seiter korr2 - Erzabtei · G. P. da Palestrina Missa „Papae Marcelli“ Sanctus für 12 Stimmen in 3 Chören Leonardo Casulano Ave regina coelorum für 12

Werke von Giovanni Gabrieli, Giovanni Croce, Claudio Monteverdi u.a. Lassus-Chor MünchenOrgel: Gudrun ForstnerLeitung: Andrea Fessmann

Festliche Chormusik aus Venedig

in der Klosterkirche St. Ottilien

Eintritt frei – Spenden erbeten

21.07.201915.30 Uhr

Programm

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Hintergrund

Chor- und Orgelmusik aus San Marco steht auf dem Programm die-ses Konzertes. Venezianische Komponisten und „Freunde“, die den mehrchörigen Kompositionsstil aufgegriffen haben hat der Lassus-Chor München in diesem Jahr mitgebracht. In dieser Musizierpra-xis wird der Raum von verschiedenen Positionen aus mit Musik er-füllt. Es offenbart sich ein neues Phänomen – der spannungserfüllte Klangraum. Heute würde man sagen: Dolby-surround. Der Zuhö-rer befindet sich dabei im Zentrum des musikalischen Geschehens, das ihm durch die Intensität der Musik ein aktives Hörerlebnis er-öffnet. Er ist Teil des Raumes und wird Teil des Klangs. Das Erleben der menschlichen Stimme, der spirituelle Gehalt der Musik, das Ge-heimnis der Resonanz werden zum Geschenk für Ausführende wie Zuhörer gleichermaßen. Programm

Programm

Girolamo Frescobaldi Toccata nona(1583-1543)

Gregorio Zucchino Jubilate Deo für 12 Stimmen (1540-1616) in 3 Chören

G. P. da Palestrina Missa „Papae Marcelli“ Kyrie (1524-1594) für 12 Stimmen in 3 Chören

J. S. Bach (1685-1750) /Antonio Vivaldi (1678-1741) Konzert für Orgel d-moll nach Antonio Vivaldi BWV 596 o. Bez – Grave – Fuga

Benedetto Bagni Omnes gentes für 8 Stimmen in 2 Chören(um 1608)

Giovanni Croce Laudans exultet für 8 Stimmen in (1557-1609) 2 Chören

J. S. Bach/A. Vivaldi Konzert für Orgel d-moll nach Antonio Vivaldi BWV 596 Largo e spiccato – o. Bez.

Giovanni B. Grillo Jubilate Deo für 8 Stimmen in 2 Chören(1570-1622)

Claudio Monteverdi Cantate Domino (6)(1547-1643)

Girolamo Frescobaldi Drei Canzonen

G. P. da Palestrina Missa „Papae Marcelli“ Sanctus für 12 Stimmen in 3 Chören

Leonardo Casulano Ave regina coelorum für 12 Stimmen in (1560-ca 1610) 3 Chören

Giovanni Gabrieli Jubilate Deo(1557-1612)

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und weltlichen Lebens erforderte eine repräsentative „Festmusik“. Auch die Forderungen des Humanismus und der Gegenreform nach Textverständlichkeit und Würde im Ausdruck fanden ihren Nieder-schlag. Von besonderer Bedeutung war zudem, dass man im Hoch-gefühl der Renaissance und ihrer Entdeckung des Raums lebte. Das Bewusstsein der dritten Dimension durchdringt alle Gebiete des Le-bens und der Kunst.

Die Künstler

Lassus-Chor MünchenDer Lassus-Chor München wurde im Jahre 1957 (damals noch unter dem Namen Lassus-Musikkreis) von Bernward Beyerle sen. ins Leben gerufen. Die Vision des Gründers war es, die vokale und instrumen-tale Mehrchörigkeit wieder stärker ins Bewusstsein der Öffentlich-keit zu bringen. Auf zahlreichen Konzertreisen im In- und Ausland wurde die „historische Stereophonie“, bei der Chor- und Instrumen-

Mehrchörigkeit

Mehrchörigkeit – Dolby-surround des 16. Jahrhunderts In dieser Musizierpraxis wird der Raum von verschiedenen Positio-nen aus mit Musik erfüllt. Es offenbart sich ein neues Phänomen – der spannungserfüllte Klangraum. Der Zuhörer befindet sich dabei im Zentrum des musikalischen Geschehens, das ihm durch die Intensi-tät der Musik ein aktives Hörerlebnis eröffnet. Er ist Teil des Raumes und wird Teil des Klangs. Das Erleben der menschlichen Stimme, der spirituelle Gehalt der Musik, das Geheimnis der Resonanz werden zum Geschenk für Ausführende wie Zuhörer gleichermaßen.

Die Entstehung des mehrchörigen Stils im 16. Jahrhundert hatte ver-schiedenste Gründe, die einerseits in praktischen Notwendigkeiten, aber auch in der allgemeinen geistig-kulturellen Situation lagen. Ausgangspunkt war San Marco in Venedig, wo sich infolge zahl-reicher Emporen und Umgänge geradezu ideale Aufstellungsmög-lichkeiten für Orgeln, Solisten, Instrumentalisten- und Sängergrup-pen boten. Das zunehmend feierliche Zeremoniell des kirchlichen

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talgruppen weit voneinander entfernt musizieren, eindrucksvoll in Szene gesetzt und realisiert. 1972 legte Beyerle sen. die Leitung in die Hände seines Sohnes Bernward Beyerle, der den Chor zu einer weiteren Blüte führte. Das internationale Renommee des Chores fußt auf mehreren Säulen: dem besonderen Klang des Ensembles, der großen Begeisterung der Sängerinnen und Sänger, der außer-gewöhnlichen Literaturauswahl sowie den eindrucksvollen Auf-führungsorten und namhaften Solisten. In seiner mehr als 60-jäh-rigen Geschichte erhielt der Lassus-Chor Konzerteinladungen u.a. nach Rom, Venedig, Verona, Florenz, Pisa, Bologna, Brixen, Wien, Salzburg, Bern, Mons, Reims, Straßburg, Colmar, Granada oder Prag. Im September 2017 übergab Bernward Beyerle die Leitung des Chores an Andrea Fessmann.

www.lassus-chor.de

Andrea Fessmann Die gebürtige Tölzerin studierte Gesang an der Hochschule für Mu-sik in München in der Fortbildungsklasse bei Prof. Markus Goritz-ki. Sie besuchte Kurse und Meisterkurse u.a. bei Prof. Kurt Widmer, Anna Reynolds und dem Hilliard Ensemble. Zusätzlich absolvierte sie Ausbildungen im Italienischen „Bel Canto“ (bei Johannes R. Li-bal in Wien) sowie zur Lehrerin für F. M. Alexandertechnik. Neben ihrer solistischen Konzerttätigkeit – vor allem in den Berei-chen Oratorium, Lied und Neue Musik – ist Andrea Fessmann Mit-glied im Konzertchor des Bayerischen Rundfunks. Mit ihrem au-ßergewöhnlichen Trio Laetare (Gesang, KlangSteine und Hackbrett) konzertiert sie international. Ihre eigenen Vokalensembles brachten

bereits zahlreiche große Orchesterwer-ke (Bach „Matthäuspassion“, „Weih-nachtsoratorium“, „Weihnachtsorato-rium in JAZZ“, „Magnificat“, Mozart „Requiem“, Orff „Carmina Burana“, Brahms „Ein deutsches Requiem“ u.a.) zur Aufführung; zudem leitet sie im August eines jeden Jahres einen of-fenen Workshop für Kinder, Jugendli-che und Erwachsene im Kloster Bene-diktbeuern.

Seit 2011 ist Andrea Fessmann Intendantin der Iffeldorfer Meister-konzerte und arbeitet darüber hinaus als diplomierte Gesangspäd-agogin, Stimmbildnerin und Lehrbeauftragte für Alexandertechnik an der Hochschule für Musik und Theater München. Im September 2017 übernahm sie von Bernward Beyerle die Leitung des Lassus-Chores, München.

www.andrea-fessmann.de

Gudrun Forstner

geboren in Kelheim/ Donau, spielte bereits einige Jahre Klavier und Violine, als sie im Alter von zehn Jahren ihren ersten Orgel-unterricht beim damaligen Regensburger Domorganisten Eberhard Kraus erhielt. Bereits nach einem halben Jahr spielte sie regelmäßig die Orgel bei den Sonntagsgottesdiensten in der Stadtpfarrkirche Kelheim und legte im Alter von 13 Jahren als Jüngste (mit Ausnah-megenehmigung) die C-Prüfung für nebenberufliche Kirchenmusi-ker ab. Mit 15 Jahren gewann sie mit Geige den 1. Preis beim Wett-bewerb „Jugend musiziert“ auf Regionalebene und wurde Mitglied im Bayerischen Landesjugendorchester. Das Konzertfachstudium im Hauptfach Orgel schloss sie mit dem „Meisterklassen-Diplom“ ab, daneben erwarb sie das A-Examen in Kath. Kirchenmusik so-wie beide Staatsexamina für Gymnasiallehrfach Musik. Ihre Lehrer waren Prof. Gerhard Weinberger, Prof. Franz Lehrndorfer, Wolfram

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Menschick (Orgelimprovisation) sowie die Professoren Franz Mas-singer (Klavier), Enjott Schneider, Robert Helmschrott und Meinrad Schmitt (Tonsatz), Roderich Kreile und Max Frey (Chorleitung) so-wie Hanns-Martin Schneidt (Orchesterleitung). Interpretationskur-se bei den international renommierten Professoren Daniel Roth/Paris, und Marie-Claire Alain rundeten die Ausbildung ab.Nach mehrjähriger Organisten- und Konzerttätigkeit ist sie als Oberstudienrätin für Musik tätig. Daneben ist sie als Orgelsolistin oder auch am Continuo gefragt, z.B. im Rahmen von Kulturfesti-vals wie „Tegernseer Woche“ oder „Internationale Orgelkonzerte im Hohen Dom zu Passau“.