Programmheft € 2,- 1 · 2 Giacomo Puccini, Messa a 4 voci con orchestra, Beginn des Credo, Takt...

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Giacomo Puccini, Messa a 4 voci con orchestra, Beginn des Credo, Takt 1-3, geschrieben auf Notenpa-pier mit einer Akkolade zu 20 Systemen. Der »Vorsatz« vor dem Doppelstrich enthält nur zu Satzbeginn die Instrumente und Singstimmen in italienischer Sprache. Damals ist es üblich, die Singstimmen zwischen Viola und Baßfundament (Violoncello, Kontrabaß) einzufügen und sie mit alten Schlüsseln (Sopran-, Alt-, Tenor-, Bassschlüssel) zu versehen. Wenig später wurden die Singstimmen über den Streichern notiert. (Autographe Partitur, Lucca, Museo di Casa Puccini, S. 109).

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Giacomo Puccini (1858 – 1924)

Messa di Gloria As-Dur SC 6

für Soli, Chor und Orchester (1880)

Georges Bizet (1838 – 1875)

Te Deum A-Dur WD 122

für Soli, Chor und Orchester (1858)

Carolina López Moreno – Sopran Christian Bauer – Tenor Thomas Scharr – Bariton/Bass

Chor und Orchester des Oratorien-Vereins Esslingen Jörg Dobmeier – Leitung

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Vorbemerkung

Die Tatsache, daß Georges Bizets Te Deum und Giacomo Puccinis Messa di Gloria bis über die Mitte des 20. Jahrhunderts aus rein äußeren Gründen (mangels Notendruck) nicht aufgeführt werden können, sollte beim Publikum Neugier und Interesse wecken, diese beiden wirklich eindrucksvollen Werke kennenzulernen. Es ist ein Kuriosum, daß die Uraufführung von Bizets ›Te Deum‹ erst am 16. Mai 1971 in Berlin stattfinden kann, nachdem die Noten wiederentdeckt worden waren. Der ›Messa di Gloria‹ von Puccini ergeht es ähnlich, sie wird zwar am 12. Juli 1880 in Lucca uraufgeführt, eine Wiederaufführung kann allerdings erst nach 72 Jahren, d.h. 1952 in Chicago erfolgen. Daß der Wahl beider Kompositionen für unser Kon-zert eine stimmige Programmkonzeption zugrunde liegt, zeigen folgende Fakten:

Beide Kompositionen sind Frühwerke, von Georges Bizet im Alter von 20 Jah-ren, von Giacomo Puccini im Alter von 22 Jahren komponiert.

Es sind jeweils sakrale Werke und sie bleiben die einzigen Bedeutenden. Ihnen liegen lateinische Texte zugrunde: Das Te Deum, ein altchristlicher, hym-

nischer Lobgesang; seit dem 16. Jahrhundert sind sehr viele mehrstimmige Ver-tonungen überliefert. Die ›Messa di gloria‹ enthält das »Ordinarium Missae« und ist als Hauptbestandteil des Meß-Gottesdienstes seit dem Beginn der Mehrstimmig-keit unzählige Mal vertont worden.

Die Begründung, warum diese wirklich beeindruckende Musik zu Lebzeiten ungedruckt bleibt, deshalb nicht aufgeführt werden kann, dürfte an der freieren Textbehandlung durch die beiden Komponisten liegen – entgegen der strengen Liturgie. Sie nehmen Veränderungen des Textes vor (die im Programmheft ge-nau gekennzeichnet sind), etwa durch Auslassungen, Vertauschungen, Wieder-holungen, die dann auch Bedeutung für die formale Struktur des Werkes haben. Z.B. wiederholt Bizet das Eingangs-Maestoso Te Deum laudamus textlich und musikalisch am Schluß und schafft somit eine mehrteilige Bogenform. Schon Schuberts Messen werden zu seinen Lebzeiten wegen bestimmter Textauslassun-gen weniger aufgeführt.

Bizet und Puccini verwenden ähnlich opulente Orchesterbesetzungen mit Holz- und Blechbläsern, Pauken und Streichern.

Beide Komponisten setzen zwei Vokalsolisten ein, Bizet Sopran und Tenor, Puccini Tenor und Baß sowie vierstimmig gemischte Chöre, die eine wirkliche Balance zur großen Orchesterbesetzung bilden müssen.

Selbst die im Barock entwickelte Kompositionsform der »Fuge«, die Bach in seiner Kunst der Fuge bis zum Äußersten steigert, wenden die beiden jungen Kom-ponisten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert als beibehaltenes Stilmerkmal geistlicher Musik an. Bizet im Teil Fiat misericordia bis zum Eintritt des Sanctus (Takt 349 - 457) als vierstimmige, instrumental gestützte Chorfuge. Puccini knüpft am Ende des textreichen Gloria mit seiner Doppelfuge Cum Sancto Spiritu (Takt 312 – 531) eine traditionelle Steigerungsmöglichkeit auf, eine andere wurde häufig beim Et vitam venturi am Ende des Credo angewendet.

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Zu Leben und Werk des jungen Giacomo Puccini

Der in Lucca (Toskana) am 22.12.1858 geborene (und am 29.11.1924 in Brüssel gestorbene) Gia-como Puccini ist fünftes Kind von ursprünglich sieben Schwestern und einem Bruder. Die ers-ten vier Vornamen Puccinis verweisen genealo-gisch auf seine Vorfahren, die alle in Lucca ge-boren und dort angesehene Musiker sind, primär auf dem Gebiet der Kirchenmusik. Über 100 Jahre früher wird 1743 ein anderer bedeuten-der Musiker in Lucca geboren: Luigi Bocche-rini. Puccinis Vater verstirbt am 23.1.1864, die Familie des fünfjährigen Giacomo muß sich wegen der kleinen Rente der Mutter stark ein-schränken.

G. Puccini im Alter von etwa 22 Jahren Über die Jugend von Giacomo gibt es mehr Andekdoten als erhaltene Dokumente. Als Chor-

knabe wirkt er in den Kirchen von San Martino St. Michele, von 1874 an ist er Schüler am Istituto musicale G. Pacini seiner Heimatstadt, sein Kompositionslehrer ist Carlo Angeloni. Als Harmonium- und Klavierspieler kann er in Schulkonzerten auftreten und mit dem schon bei seinem Vater erlernte Orgelspiel in Lucca und in Orten der Umgebung ein wenig Geld verdienen. Durch Angeloni wird er auf Ver-dis Opern ›Rigoletto‹, ›Il Trovatore‹, ›La Traviata‹ aufmerksam, beschäftigt sich zudem mit dem vergötterten R. Wagner. Zum entscheidenden Schlüsselerlebnis wird Verdis Oper ›Aïda‹, die er im Frühjahr 1876 in Pisa hört und ihn bestärkt, nicht Kirchenmusiker zu werden – wie seine Vorfahren in Lucca, sondern die Lauf-bahn eines Opernkomponisten einzuschlagen.

Von Puccinis Jugendwerken ist ein Teil nach einer Auktion 1988 verschollen. 1876 komponiert er ein längeres Orchesterstück ›Preludio sinfonico‹, 1877 ein ›Motetto per San Paolino‹, im selben Jahr beteiligt er sich mit einer patriotischen Kantate erfolglos bei meinem Preisausschreiben. Am 12.7.1878 erfolgt die erste Aufführung eigener Werke in Lucca: ›Motette per San Paolino‹ und ›Credo‹ zur Feier des heiligen Paolino, des legendären ersten Bischofs von Lucca. Dieses Credo bildet die Keimzelle für die wenig später entstandene ›Messa per soli, coro a 4 voci e orchestra‹ As-Dur, uraufgeführt in Lucca am 12.7.1880.

Von Ende 1780 bis zum Sommer 1883 studiert Puccini am Mailänder Konser-vatorium Komposition bei Antonio Bazzini, dem bekannten Violinvirtuosen, seit 1882 Direktor des Konservatoriums. Einerseits hat die Mailänder Scala als die große Pflegstätte der Opern Verdis einen herausragenden Ruf, andererseits gehört Bazzini zu den 13 italienischen Komponisten, die nach dem Tode Rossinis am 13.11.1868 an der von Verdi initiierten Gemeinschaftskomposition, einer Totenmesse

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›Messa per Rossini‹, die Sequenz Dies irae komponiert hat, die ein Jahr nach Rossinis Tod in Bologna aufgeführt werden sollte (die Uraufführung fand allerdings erst 119 Jahre später am 11.9.1988 im Europäischen Musikfest Stuttgart statt).

Die heute gebräuchliche Bezeichnung Messa di Gloria ist nicht autograph, sie gilt jedoch als Hinweis, daß die Unausgewogenheit der einzelnen Ordinari-umsteile sehr auffällig ist, da das Hauptgewicht auf dem Gloria liegt. Daß die Messe erst nach 72 Jahren wiederaufgeführt wird, und zwar am 12.7.1952 in Chi-cago, verdankt sie dem italo-amerikanischen Priester Fra Dante De Fiorentino. In seiner Puccini-Verehrung kauft er bei einem Besuch in der alten toskanischen Heimat Puccini-Handschriften, u.a. eine Abschrift unserer Messe, die er zunächst für das Autograph hält. Die Messe wird in Amerika mit dem Titel »Messa di Glo-ria…« gedruckt, während Puccini in seiner Partitur schreibt: »Messa | a 4 Voci | con orchestra…« (vgl. D. Schickling, Gesamtausgabe, Carus-Verlag 2013, CV 56.001).

Dieses Jugendwerk enthält deutlich Hinweise auf den Stil Puccinis in seinen spä-teren Opern ›La Bohème‹ (1896), ›Tosca‹ (1900), ›Madame Butterfly‹ (1904) u.a. Zum einen kündigt sich der Reichtum seiner melodischen Erfindungskraft in der Messe an, z.B. im Domine Deus als Streicherunisono unter einem homorhythmisch deklamierenden Chor, oder im Qui tollis, instrumentiert in Tenorlage, oder dem wuchtigen Beginn des Credo in unum Deum als Unisono von Chor und Streichern, oder dem völlig reduzierten Beginn des Crucifixus, der Vokalbaß wird von Violon-celli und Fagott dupliert, die tiefe, enge Lage füllen Violinen I,II mit Viola aus.

Zum anderen läßt sich der früh ausgeprägte Klangsinn von Puccini bei der opu-lenten Besetzung seiner Messe an besonderen Instrumentationseffekten festmachen. Daß er das kontrapunktische Handwerk für die Komposition einer Doppelfuge samt Engführungen und Augmentationen beherrscht, wissen wir bereits. Puccini begnügt sich jedoch nicht mit rein instrumentaler Verstärkung der Vokalstimmen, sondern er-reicht, in Verbindung mit Textumstellungen und -wiederholungen, Wirkungen, die vorher kaum üblich waren, z.B. singt der Chor in der Doppelfuge Takt 440ff. auf halbe Noten in Oktaven »Glo – ria«, während der gesamte Orchesterapparat nach-klappende (auf unbetonte Zählzeit) ff-Schläge ausführt, intensiviert durch vorausge-hende Viertel-Triolen und Tripelgriffe in den Streichern. Dasselbe Prinzip wendet Verdi in seiner ›Messa da Requiem‹ an, wenn er im Dies irae den Zuhörer mit den nachklappenden Schlägen der großen Trommel quasi durch ›Höllenlärm‹ erschreckt.

Die Dramaturgie wird intensiviert durch Tempobezeichnungen, das Allegro des Fu-genbeginns wird zu Beginn des 2. Teils durch Più mosso beschleunigt, das Amen ge-gen Ende durch Largo gestaut und gegensätzliche Finalwirkung (wie in einem Opern-akt) durch ein Presto erreicht. Der nur a cappella mit Tenor solo komponierte Be-ginn des Et in carnatus est in G-Dur überrascht, auch wenn zwischen dem voraus-gehenden mächtigen Credo-Beginn in c-Moll einige Überleitungstakte erklingen.

In der Oper ›Edgar‹ (komponiert 1885-89) verwendet Puccini im 1. Akt das Kyrie als ein aus der Kirche tönendes Orgelstück, von dessen ursprünglicher Herkunft keiner etwas weiß.

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TEXT der MESSE, wie ihn Giacomo Puccini in seiner Messa di Gloria As-Dur SC 6 (Uraufführung Lucca 12. Juli 1880) verwendet hat.

Kursiv: Veränderungen gegenüber dem ›Ordinarium missae‹, Textauslassungen in eckiger Klammer. Nummerierung zur Verdeutlichung der musikalischen Struktur (nicht von Puccini).

I. KYRlE Larghetto Kyrie eleison. Christe eleison. Kyrie eleison.

II. GLORlA1. AllegroGloria, gloria in excelsis Deo. Et in terra pax hominibus bonae voluntatis.

2. Andante Laudamus te, benedicimus te, adoramus te, glorificamus te, adoramus te. [Wiederholung]

3. Andante sostenuto Gratias agimus tibipropter magnam gloriam tuam.

4. Tempo IGloria in excelsis Deo [Wiederholung]

5. Andante sostenuto Domine Deus, Rex coelestis,Deus Pater omnipotens. Domine Fili unigenite Jesu Christe. Domine Deus, Agnus Dei, Filius Patris.

6. Andante mossoQui tollis peccata mundi,[miserere nobis.]

(67 Takte)

(Chor; As-Dur; C) Herr, erbarme dich. (Takt 1-26) Christus, erbarme dich. (Takt 27-45) Herr, erbarme dich. (Takt 46-67)

(531 Takte)

(Chor; C-Dur; 2/4; Takt 1-99) Ehre, Ehre sei Gott in der Höhe und auf Erden Friede (As-Dur; 2/4) den Menschen, die guten Willens sind.

(Chor; As-Dur; C; Takt 100-137) Wir loben dich, wir preisen dich, wir beten dich an, wir verherrlichen dich, wir beten dich an.

(Soprano Solo; Ges-Dur; 12/8; Takt 138-173) Wir sagen dir Dank wegen deiner großen Herrlichkeit.

(Chor; C-Dur; 2/4; Takt 174-196) Ehre sei Gott in der Höhe

(Chor; C-Dur; 12/8; Takt 197-205)Herr und Gott, König des Himmels, Gott, allmächtiger Vater. Herr, eingeborener Sohn, Jesus Christus. Herr und Gott, Lamm Gottes, Sohn des Vaters.

(Chor; F-Dur; C; Takt 206-272) du nimmst hinweg die Sünden der Welt, [erbarme dich unser.]

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[Qui tollis peccata mundi,] suscipe deprecationem nostram. Miserere nobis. [Umstellung]

[Qui sedes ad dexteram Patris, miserere nobis.] Qui tollis peccata mundi, [Wiederholung]suscipe deprecationem nostram.

7. MaestosoQuoniam tu solus sanctus, tu solus Dominus, tu solus Altissimus, Jesu Christe.

8. AllegroCum Santo Spiritu,in gloria Dei Patris. Amen. Gloria in excelsis Deo. [Wiederholungen]Amen.Più mosso Cum Sancto Spirituin gloria Dei Patris. Largo, Presto (2/2); Amen.

III. CREDO

1. AndanteCredo in unum Deum, Patrem omnipotentem, factorem coeli et terrae, visibilium omnium et invisibilium. Et in unum Dominum Jesum Christum, Filium Dei unigenitum. Et ex Patre natum ante omnia saecula. Deum de Deo, lumen de lumine, Deum verum de Deo vero. Genitum, non factum, consubstantialem Patri: per quem omnia facta sunt. Qui propter nos homines,

[Du nimmst hinweg die Sünden der Welt,] nimm unser Flehen gnädig auf, erbarme dich unser. [Du sitzest zur Rechten des Vater, erbarme Dich unser.] Du nimmst hinweg die Sünden der Welt, nimm unser Flehen gnädig auf.

(Chor; C-Dur; 2/2; Takt 273-311) Denn du allein bist der Heilige, du allein der Herr, du allein der Höchste, Jesus Christus.

(Doppelfuge; Chor; C-Dur; Takt 312-531) Mit dem Heiligen Geiste, in der Herrlichkeit Gottes des Vaters. Amen. Ehre sei Gott in der Höhe. (Takt 440-464)Amen. (Takt 465-484) Mit den Heiligen Geiste, (Takt 485-510) In der Herrlichkeit Gottes des Vaters. Amen. (Takt 511-531)

(250 Takte)

(Chor; c-Moll; C; Takt 1-52) Ich glaube an den einen Gott. Den allmächtigen Vater, Schöpfer des Himmels und der Erde, aller sichtbaren und unsichtbaren Dinge. Und an den einen Herrn Jesus Christus. Gottes eingeborenen Sohn. Und aus dem Vater geboren vor aller Zeit. Gott von Gott, Licht von Lichte, wahrer Gott vom wahren Gott. Gezeugt nicht geschaffen, eines Wesens mit dem Vater; Durch ihn ist alles geschaffen. Für uns Menschen

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et propter nostram salutem descendit de coelis. allarg. molto

2. (ohne Bezeichnung)Et incarnatus est de Spiritu Sancto ex Maria Virgine: Et homo factus est. 3. Adagio Crucifixus etiam pro nobis:sub Pontio Pilato passus, et sepultus est. 4. Allegro Et resurrexit tertia die, secundum Scripturas. Et ascendit in coelum: sedet ad dexteram Patris. Et iterum venturus est cum glo-ria,judicare vivos et mortuos: cujus regni non erit finis. 5. Tempo IEt in Spiritum Sanctum, Dominum, [et vivificantem:] qui ex Patre Filioque procedit. Qui cum Patre et Filio simul adoratur, et conglorificatur: qui locutus est per Prophetas. 6. Larghetto Et in unam sanctam catholicam et apostolicam Ecclesiam. Confiteor unum baptisma in remissionem peccatorum. Et expecto resurrectionem mortuorum. Allegro 7. Andantino Et vitam venturi saeculi. Amen.

und um unsres Heiles willen ist er vom Himmel herabgestiegen. (Chor; Tenore Solo; G-Dur; C; Takt 53-85) Er hat Fleisch angenommen durch den Heiligen Geist aus Maria, der Jungfrau: Und ist Mensch geworden. (Chorbaß solo, Chor; g-Moll; C; Takt 86-118) Gekreuzigt wurde er auch für uns: unter Pontius Pilatus hat er gelitten und ist begraben worden. (Chor; c-Moll; C; Takt 119-151) Er ist auferstanden am dritten Tage gemäß der Schriften. Er ist aufgefahren in den Himmel: und sitzet zur Rechten des Vaters. Er wird wiederkommen in Herrlichkeit, um zu richten über Lebende und Tote: seines Reiches wird kein Ende sein. (Chor; c-Moll; C; Takt 152-177) Ich glaube an den Heiligen Geist, den Herrn [und Lebensspender], der vom Vater und dem Sohne ausgeht. Er wird mit dem Vater und dem Sohne zugleich angebetet und verherrlicht: Er hat gesprochen durch die Propheten. (Chor; As-Dur; 2/4; Takt 178-207) Und an die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche. Ich bekenne die eine Taufe zur Vergebung der Sünden, und ich erwarte die Auferstehung der Toten. (Instrumental, Takt 208-216) (Chor; C-Dur; 6/8; Takt 217-250) Und das Leben der zukünftigen Welt. Amen.

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IV. SANCTUS e BENEDICTUS

1. Andante Sanctus, Sanctus, Sanctus Dominus Deus Sabaoth. Pleni sunt coeli et terra gloria tua.

Hosanna in excelsis. 2. Andantino Benedictus qui venitin nomine Domini.

Hosanna in excelsis. V. AGNUS DEI Andantino Agnus Dei, qui tollis peccata mundi: miserere nobis.

Agnus Dei, qui tollis peccata mundi: miserere nobis.

Agnus Dei. qui tollis peccata mundi: miserere nobis. [Wiederholung]

Dona nobis pacem.

(66 Takte) (Chor; G-Dur; C; Takt 1-19) Heilig, Heilig, Heilig, Herr, Gott der Heerscharen. Himmel und Erde sind erfüllt von deiner Herrlichkeit.

Hosianna in der Höhe. (Bariton Solo; Es-Dur; 3/4; Takt 20-66) Hochgelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn.

Hosianna in der Höhe.

(54 Takte)

(Tenore und Basso Solo; Chor; C-Dur; 3/4) Lamm Gottes, (Takt 1-13) der du trägst die Sünden der Welt, erbarme dich unser.

Lamm Gottes, (Takt 14-25b) der du trägst die Sünden der Welt, erbarme dich unser.

Lamm Gottes, (Takt 25c-37a) der du trägst die Sünden der Welt, erbarme dich unser.

Gib uns Frieden. (Takt 37b-54)

* * *

Puccini hat das Agnus Dei dieser Messe 13 Jahre später im 2. Akt seiner Oper ›Manon Lascaut‹ – histo-risierend – wiederverwendet, er streicht die ursprüngliche Überschrift »Agnus Dei, Duetto T. e B. con coro« und schreibt »Madrigale« darüber. Die Uraufführung am 1.2.1893 in Turin kam über einen Achtungserfolg nicht hinaus. (Autogr. Part., Lucca, Museo di Casa Puccini, S. 175). Der Oratorien-Verein Esslingen e.V. musiziert Puccini aus Aufführungsmaterial

des Carus-Verlages, 70771 Leinfelden-Echterdingen: CV 56.001

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Zu Leben und Werk des jungen Georges Bizet Georges Bizet ist am 25.10.1838 in Paris geboren – und stirbt am 3.6.1875 in Bou-gival nahe Paris. Sein Vater arbeitet zunächst als Perückenmacher, erteilt auch Ge-sangsunterricht, heiratet 1837 eine begabte Pianistin. Georges wird als Einzelkind von seinen Eltern musikalisch stark gefördert, erhält bei einem Onkel und einer Tante zu-sätzlichen Unterricht in Solfège und Harmonielehre, da er ungewöhnliche musikali-sche Gedächtnisleistungen vollbringt. 1847 wird er inoffiziell am Pariser Conserva-toire in die Klavierklasse von A.Fr. Marmontel aufgenommen, mit knapp zehn Jahren offiziell. Bizet studiert bei Fr. Halévy Komposition bei P.-J.-G. Zimmermann (einem

Schüler Cherubinis) Klavier und lernt Ch. Gounod kennen, er gewinnt Erste Preise in Klavier, fertigt Klavier-Transkriptionen und Klavierauszüge von Werken Gounods an. Bizets brilliantes Klavierspiel ist von Berlioz und Liszt bezeugt, außerdem wird er wegen seines aussergewöhnlichen Partitur- und Vom-Blatt-Spiels ein gefragter Begleiter bei den Proben in den Opernhäusern. Diese Tätigkeiten einschließlich des Erteilens von Klavierunterricht sind ihm willkomme- willkommene Einnahmequellen. Er möchte jedoch nicht die Laufbahn eines Pianisten, sondern die eines Komponisten einschlagen. Sein Lehrer Halévy und insbesondere Gounod unterstützen den jungen, sehr begabten Komponisten, sind Fürsprecher dafür, sich insbesondere um den »Prix de Rome« zu bewerben. Bizet kann diesen begehrten Preis 1857 gewinnen (vgl. Exkurs I).

Bizet im Alter von 25 Jahren (nach einer zeitgenössischen Zeichnung)

Mit der bekannten Textvorlage des ›Te Deum‹, insgesamt 29 Versen, geht der 20-jährige Bizet in Rom sehr unkonventionell, eigenmächtig um. Mehrfache Textwiederholungen, -Umstellungen und -Auslassungen, durch die Nummerie-rung im abgedruckten Libretto leicht nachvollziehbar, auch falsche Betonungen des lateinischen Textes sind für eine Aufführung nicht förderlich. So ist es wenig verwunderlich, daß die Uraufführung des in der Bibliothèque Nationale in Paris aufbewahrten Manuskripts 112 Jahre auf sich warten lässt, bis es wiederentdeckt und uraufgeführt wird. Johannes Wojciechowski ediert das Te Deum im März 1971 in den Musikverlagen Anton J. Benjamin und N. Simrock in Berlin.

Die formale Gliederung des Werkes in Sinnabschnitte ist sowohl inhaltlich als auch formal durch Doppelstriche, unterschiedliche Ausdrucks-/Tempo-Bezeich-nungen, Besetzungs-, Takt- und Tonartwechsel leicht überprüfbar. Den o.g. Nach-teilen von Bizets Textverwendung stehen auch musikalische Vorteile gegenüber, denn die Wiederholung der Verse 1 und 2 im Abschnitt I: Te Deum laudamus bewirken z.B. eine symmetrische ABA-Form, die Wiederholung des Maestoso als Abschnitt V: Te Deum laudamus sogar eine Bogenform über das ganze Werk.

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Das ›Te Deum‹ ist besetzt mit zwei Solisten (Sopran und Tenor), einem ge-mischten Chor und großem Orchester. Bizet wird „als einer der herausragendsten Instrumentierungskünstler der Romantik“ bezeichnet, selbst Richard Strauss soll ihn wegen seiner Holzbläser-Mischungen bewundert haben. Die Chorpartien im Te Deum sind häufig homorhythmisch bzw. homophon gesetzt. Es kommt immer wieder zu Stimmteilungen, vor allem in den Mittelstimmen Alt und Tenor, die mehr Klangdichte bewirken, sie sind textgezeugt, wie in Vers 14 bei den Worten Gloria Christe.

Wie viele andere Komponisten hat auch Bizet Teile des musikalischen Materi-als erneut in anderem Zusammenhang verwendet. Die Melodie des ›Pleni sunt coeli‹ (vgl. Vers 6) erklingt z.B. in seiner Oper ›Les Pêcheurs de Perles‹ (Die Perlenfischer) Paris 1863 in der »Hymne an Brahma« zu den Worten »O Brahma divin«. Von den insgesamt acht Opern Bizets ist ›Carmen‹, Paris 1875, die be-kannteste, sein Hauptwerk wird weiterhin auf den Bühnen gegeben und ist von Erfolg gekrönt. Von sonstigen Vokalwerken, auch etwa 40 Liedern, seiner Kla-viermusik, ist bei uns selten etwas zu hören. Eher stehen Orchesterwerke auf dem Programm, z.B. aus den Schauspielmusiken zu Daudets ›L’Arlésienne‹ die be-kannten und häufig gespielten beiden Orchester-Suiten, die 1. und 2. komponiert 1866; seltener die Suite ›Roma‹ oder gar seine ›Symphonie Nr. 1‹ C-Dur, kompo-niert 1855, erst 1935 uraufgeführt von F.v. Weingartner. Exkurs I: »Prix de Rome«

Nachdem Bizet diesen begehrten Preis 1857 erhält, vor ihm so illustre Komponisten wie Hector Berlioz (1830) und Charles Gounod (1839), nach ihm u.a. Jule Masse-net (1863), Claude Debussy (1884), Lili Boulanger (1913), Marcel Dupré (1914) und Jaques Ibert (1919), sollen hier wenige Anmerkungen folgen.

„Der Prix de Rome ist der bedeutendste und wahrscheinlich älteste Wettbewerb Frankreichs für französische Komponisten“ (MGG). Er wird durch Ludwig XIV. 1666 ins Leben gerufen. Die Académie royale de peinture e de sculpture verleiht bildenden französischen Künstlern (unter gewissen Auflagen) einen Kunstpreis, verbunden mit einem mehrjährigen Stipendium in Rom.

1803 wird eine Sektion für Musik eingerichtet, von 1806 an finden sich auch Komponistennamen. Voraussetzung für die Teilnahme (deren Bedingungen im-mer wieder verändert werden, was z.B. Alter, Stand, Dauer, Anzahl und Art der einzusendenden Werke angeht) ist das Studium am Conservatoire de musique in Paris. Es gibt mehrere Ausscheidungsverfahren, in der Hauptrunde muß eine Scéne lyrique (Kantate) über von der Jury ausgewählten Texte innerhalb von 25 Tagen komponiert und orchestriert werden. Der Preis selbst ist in sich mehrfach gestaffelt. – Ursprünglich dauert die Förderung fünf Jahre, zwei Jahre in der Villa Medici in Rom, von dort werden verschiedene italienische Städte bereist. Im drit-ten Jahr sollen deutsche und österreichische Städte besucht werden, die letzten zwei Jahre führen zurück nach Paris.

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Da Bizet Mitte der 1850-er Jahre Erfolge bei anderen Wettbewerben verbuchen kann, gelingt ihm mit der Kantate ›Clovis e Clotilde‹ im Oktober 1857 den so re-nommierten Rompreis zu erringen. In Rom komponiert Bizet von Februar bis Mai 1858 für einen Kompositionswettbewerb geistlicher Musik Concours Rodrigues das heute erklingende ›Te Deum‹. In Rom wird Bizet offenbar vom Saulus zum Paulus, denn er ändert sein Vor-Urteil über die Italiener und deren Musik, wohl auch unter dem Einfluß Gounods, und wird zum Bewunderer Roms. Exkurs II: Zur Geschichte des Te Deum

Das Te Deum ist ein altchristlicher „hymnischer Lobgesang in kunstvoller Prosa, wird von der Legende Ambrosius (um 339-397) und Augustinus (354-430), auch Hilarius von Poitiers († 367/68) zugeschrieben“; nach neueren Forschungen altspa-nischer Herkunft, findet sich an Sonn- und Festtagen außerhalb des tempus clausum (Fastenzeit im Advent und vor Ostern). Außerdem ist es bei Prozessionen, Bischofs-wahlen, Priesterweihen und anderen feierlichen Gelegenheiten bezeugt, auch im poli-tischen Sinne (z.B. Krönung Karls II. im Jahre 869).

Dieser Lobgesang ist musikalisch im Gregorianischen Choral (vokal, einstimmig, lateinisch) seit dem Mittelalter überliefert und leicht zu finden im: Graduale Romanum, Rom u.a. 1961, Pro Gratiarum Actione. Hymnus, als – Tonus Solemnis (im feierlichen Ton), S. 141*–144*; – Tonus simplex (im einfachen Ton), S. 144*–147*; – Alio modo, juxta morem Romanum (andere Art, nach römischem Brauch), S. 147*–150*.

Mehrstimmige Vertonungen des Te Deum (auch instrumental, z.B. für Orgel) sind seit dem 16. Jahrhundert überliefert, d.h. seit über einem halben Jahrhundert. Auswahl: Binchois, Palestrina, Senfl, Lasso, Praetorius, Schütz, Schein, Scheide-mann, Tallis, Purcell, Zelenka, Bach, Händel, Scarlatti, Lully, Charpentier, Fux, Haydn, Mozart, Jomelli, Reicha, Kreutzer, Fétis, Gossec, Lesueur, Berlioz, Mendels-sohn, Liszt, Bizet, Dvo ák, Verdi, Bruckner, Vaughan Williams, Britten, Reger, Ko-dály, Kempff, Peping, Genzmer, Komma, Zechlin, Eben, Zimmermann, Penderecki, Matthus, Pärt, Rutter, Vasks, Sandström.

In deutscher Sprache vgl. ›Der Große Lobgesang‹ · Das Te Deum Großer Gott, Dich loben wir (M. Luther 1529) – EKG 137; EG 191. Nachdichtung von Ignaz Franz (Wien 1774) – EG 331; GL 257. Verwendete Abkürzungen:

CV Carus-Verlag Leinfelden-Echterdingen EG Evangelisches Gesangbuch EKG Evangelische Kirchengesangbuch GL Gotteslob – das katholische Gebet- und Gesangbuch H C.P.E. Bach-Werkeverzeichnis von Eugene Helm SC Puccini-Werkeverzeichnis nach Dieter Schickling WD Bizet-Werkeverzeichnis nach Winton Dean

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Georges Bizet (1838-1875) · TE DEUM (EZ Febr. – Mai 1858)

(Lateinischer Text und Interpunktion nach Graduale Romanum)

I. Te Deum laudamus Maestoso [C; A-Dur]

(Choro, Tenore e Soprano Solo)1. Te Deum laudamus,

te Dominum confitemur.2. Te aeternum patrem

omnis terra veneratur.3. Tibi omnes Angeli,

tibi coeli et universae potestates:4. Tibi Cherubim et Seraphim

incessabili voce proclamant:7. Te gloriosus

Apostolorum chorus:8. Te prophetarum

laudabilis numerus:9. Te Martyrium candidatus

laudat exercitus.10. Te per orbem terrarum

sancta confitetur Ecclesia:

11. Patrem immensaemajestatis:

12. Venerandum tuum verumet unicum Filium:

13. Sanctum quoqueParaclitum Spiritum.

5. Sanctus: Sanctus: SanctusDominus Deus Sabaoth.

1. Te Deum laudamus,te Dominum confitemur.

2. Te aeternum patremomnis terra veneratur.

6. Pleni sunt caeli et terramajestatis gloriae tuae.

5. Sanctus: Sanctus: SanctusDominus Deus Sabaoth.

Romano Guardini,

[Abschnitt I, Vers 1 10:Lobpreis Gottes des Vaters]

Dich, Gott, loben wir, Dich, Herr, preisen wir. Dir, dem ewigen Vater, huldigt das Erdenrund. Dir rufen die Engel alle, dir Himmel und Mächte insgesamt, die Cherubim Dir und die Seraphim mit niemals endender Stimme zu: Dich preist der glorreiche Chor der Apostel; Dich der Propheten lobwürdige Zahl; Dich der Märtyrer leuchtendes Heer; Dich preist über das Erdenrund die heilige Kirche;

[Vers 11 13: Jüngere Art der Doxologie]Dich, den Vater unermeßbarer Majestät: Deinen wahren und einzigen Sohn und den Heiligen Fürsprecher Geist. Heilig, heilig, heilig der Herr, der Gott der Scharen. Dich, Gott, loben wir, Dich, Herr, preisen wir. Dir, dem ewigen Vater, huldigt das Erdenrund. Voll sind Himmel und Erde von Deiner hohen Herrlichkeit. Heilig, heilig, heilig der Herr, der Gott der Scharen. [Verse1, 2wiederholtBizet,Verse5,6 fügterhier ein]

joergdobmeier
Rechteck
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II. Tu Rex Gloria, Christe Moderato [3/4; F-Dur]

(Soprano Solo, Choro) 14. Tu Rex Gloriae, Christe.15. Tu Patris sempiternus es Filius.16. Tu ad liberandum suscepturus

hominem, non horruistiVirginis uterum.(Tenore Solo)

17. Tu devicto mortis aculeo, aperuisti credentibus regna coelorum. 18. Tu ad dexteram Dei sedes, in gloria Patris. (Tutti e Solo) 19 Judex crederis esse venturus

14. Tu Rex Gloriae, Christe.15. Tu Patris sempiternus es Filius.16. Tu ad liberandum suscepturus

hominem, non horruistiVirginis uterum.

III. Tu ergo quaesumusAndante [C; D-Dur]

(Soprano Solo, Choro)20. Te ergo quaesumus,

tuis famulis subveni,quos pretioso sanguine redemisti.

21. Aeterna fac cum sanctis tuisin gloria numerari.

22. Salvum fac populum tuum, Domi- ne, et benedic haereditati tuae. 23. [Et rege eos, et extolle illos usque in aeternum.] 24. Per singulos dies, benedicimus te.25. Et laudamus nomen tuum

in saeculumet in saeculum saeculi.

[Abschnitt II, Vers 14 19:Lobpreis Jesu Christi]

Du, König der Herrlichkeit, Christus. Du bist des Vaters allewiger Sohn. Du hast der Jungfrau Schoß nicht verschmäht, bist Mensch geworden, den Menschen zu befreien.

Du hast bezwungen des Todes Stachel und denen, die glauben, die Reiche der Himmel aufgetan. Du sitzest zur Rechten Gottes in Deines Vaters Herrlichkeit.

Als Richter, so glauben wir, kehrst Du einst wieder. Du, König der Herrlichkeit, Christus. Du bist des Vaters allewiger Sohn. Du hast der Jungfrau Schoß nicht verschmäht, bist Mensch geworden, den Menschen zu befreien.

[Verse 14 – 16 werden von Bizet wiederholt]

[Abschnitt III, Vers 20 29:Bittgebet – Psalmen entlehnt]

Dich bitten wir denn, komm Deinen Dienern zu Hilfe, die Du erlöst mit kostbarem Blut. In der ewigen Herrlichkeit zähle uns Deinen Heiligen zu. Rette Dein Volk, o Herr, und segne Dein Erbe. [und führe sie und erhebe sie bis in Ewigkeit.] An jedem Tag benedeien wir Dich. Und loben in Ewigkeit Deinen Namen, ja, in der ewigen Ewigkeit.

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26. [Dignare, Domine, die istosine peccato nos custodire.]

27. Miserere nostri, Domine,miserere nostri.

IV. Fiat misericordia tuaAllegro molto(Choro) [2/2; d-Moll; Fuga]

28. Fiat misericordia tua,Domine, super nos,quemadmodum speravimus in te.

29. In te, Domine, speravi:Non confundar in aeternum.

[Überleitung E-Dur] 5. Sanctus: Sanctus: Sanctus

Dominus Deus Sa baoth.

V. Te Deum laudamus Maestoso [C; A-Dur]

(Choro) 1. Te Deum laudamus,

te Dominum confitemur. 2. Te aeternum patrem

omnis terra veneratur. 6. Pleni sunt coeli et terra

majestatis gloriae tuae. 5. Sanctus Dominus Deus Sabaoth.

[In Gnaden wollest Du, Herr, an die- sem Tag uns ohne Schuld bewahren.] Erbarme Dich unser, o Herr, erbarme Dich unser.

[Verse 23 + 26 sind von Bizet nicht vertont]

Laß über uns Dein Erbarmen geschehn, wie wir gehofft auf Dich. Auf Dich, o Herr, habe ich meine Hoffnung gesetzt. In Ewigkeit werde ich nicht zuschanden.

Heilig, heilig, heilig der Herr, der Gott der Scharen.

[Vers 5 wird von Bizet wiederholt]

[Wiederholung des Teil I von Bizet] Dich, Gott, loben wir, Dich, Herr, preisen wir. Dir, dem ewigen Vater, huldigt das Erdenrund. Voll sind Himmel und Erde von Deiner hohen Herrlichkeit. Heilig der Herr, der Gott der Scharen.

* * *

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Carolina López Moreno · Sopran

Carolina López Moreno stammt aus einer multikul-turellen Familie albanischer und bolivianischer Herkunft. Sie begann ihre Gesangsausbildung bei Ingeburg Dobmeier an der Musikschule Köngen/ Wendlingen und hospitierte zugleich im Chor der Jungen Oper Stuttgart. Seit 2009 zählte Carolina López Moreno mehrfach zu den Preisträgern des Bundeswettbewerbs »Jugend musiziert«. Von 2011 bis 2012 studierte sie in München an der Bayerischen Theaterakademie August Everding das Fach Dipl. Musical und wechselte dann 2013 an die Musikhochschule in Stuttgart. Dort studierte sie bis zum fünften Semester bei Professor Francisco Araiza und bis heute in der Gesangklasse von Professor Ulrike Sonntag. Von Oktober 2013 bis Dezember 2015 war sie Stipendiatin der »Ursula Mayer Stiftung«. In diesem Jahr wurde Carolina López Moreno zur Stipendiatin des »Deutschland- Stipendiums 2017«, als auch des »Bayreuth Stipendiums 2017«; aktuell befindet sie sich im Abschlussjahr ihres Bachelor Studiums.

Christian Bauer · Tenor

Christian Bauer, in Wien geboren, war Mitglied und Sopransolist der Wiener Sängerknaben. Nach einem Studium der Querflöte an der Wiener Musikhochschule, absolvierte er ein Gesangs-studium an den Musikhochschulen in Wien und Graz, sowie ein Studium für Lied und Oratorium bei Kurt Equiluz und weitere Gesangsstudien bei Horst Laubenthal, später bei Dietrich Schneider, sowie Meisterkurse bei Kurt Widmer, James King und Sena Jurinac. Anschließend folgten feste Engagements am Staatstheater am Gärtnerplatz in München und an der Wiener Volks- und Staatsoper. Gastauftritte hatte er an verschiedenen

deutschen Bühnen. Christian Bauer verfügt über ein umfangreiches Opern-, Konzert- und Oratorienrepertoire. Er wirkte bei diversen Festivals, wie den Wie-ner Festwochen, dem Carinthischen Sommer, der Styriarte Graz, den Ludwigs-burger Schlossfestspielen, sowie bei Konzerten mit (u.a. Wiener Musikverein, Philharmonie am Gasteig München, Gewandhaus Leipzig, Liederhalle in Stutt-gart, Avery Fisher Hall New York, St. Johns Smith Square London, Palao de la Musica Barcelona).

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Thomas Scharr · Bariton/Bass

Der Bariton Thomas Scharr wurde in Stuttgart geboren und machte seine ersten musikalischen Schritte bei den Stuttgarter Hymnus-Chorknaben und dem Knabenchor »collegium iuvenum Stuttgart«. Er studierte an der Musikhochschule Mannheim und der Opernschule Mannheim bei Prof. Dr. Alejandro Ramirez und Prof. Jutta Gleue und vervollständigte seine Ausbildung in Meister-kursen bei Rudolf Piernay, Jakob Stämpfli, James Wagner und Sebastian Vittucci. Von 1998-2003 war Thomas Scharr Ensemble-mitglied am Landestheater Linz. Gastengagements

führten ihn in den Folgejahren nach Stuttgart, Baden-Baden, Mannheim, Heidel-berg, Nürnberg und Chemnitz. Thomas Scharr ist heute verstärkt als Konzertsän-ger gefragt und war in vielen Konzerthäusern sowie mehrfach bei Festivals als Solist zu hören. Ebenso wirkte er bei verschiedenen Rundfunk- und CD–Produktionen mit. Thomas Scharr ist seit 2011 Dozent für Gesang an der Hoch-schule für Kirchenmusik in Rottenburg.

Jörg Dobmeier · Leitung studierte Schulmusik und Germanistik an der Musik-hochschule und der Universität Stuttgart mit Haupt-fach Klavier bei Prof. Paul Buck und Prof. Gerd Loh-meyer. Nach Abschluss des ersten und zweiten Staats-examens für das Lehramt an Gymnasien wurde er Leiter der Musikschule Köngen/Wendlingen. Bis 1982 war er Leiter des Kirchenchors Ohmden, bis 1985 Leiter des Studentenchors »Kurrende« der EKG Tübingen. Von 1984 bis 2011 war er Dozent für Chordirigieren an der Musikhochschule Stuttgart, seit 1985 künstlerischer Leiter von Chor und Ochester des Oratorien-Vereins Esslingen. In dieser Funktion leitet er seit 1986 das »Esslinger Forum für junge Solisten«. Im Rahmen seiner Tätig-keit als Musikschulleiter hat Jörg Dobmeier zahlreiche große Bühnenprojekte im Musiktheaterbereich realisiert. Er ist überdies als Komponist von Musiktheater-werken für den Schul- und Musikschulbereich tätig (DIE KISTE, DIE WÜN-SCHELRUTE, ZEIT FÜR CLOWNS, DER ZAUBERVOGEL, DER SPEGEL-SEE, DAS PRINZIP GLÜCK). Im Jahr 2004 wurde ihm der »Daniel-Pfisterer-Preis« durch den Geschichts- und Kultur-Verein Köngen verliehen.

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Oratorien–Verein Esslingen am Neckar e.V._________________________________________________________________________

VERANSTALTUNGSVORSCHAU 2017

Sonntag 10.12. Heinrich von Herzogenberg, Die Geburt Christi für 6 Soli, Chöre, Orchester und Gemeinde (1894) 19:00 Uhr Stadtkirche Esslingen

VERANSTALTUNGSVORSCHAU 2018

Sonntag 25.3. Carl Philipp Emanuel Bach, Matthäus-Passion Pasticcio g-Moll H 782 (1769) mit Musik von Johann Sebastian Bach für 5 Soli, Chor und Orchester 19:00 Uhr Stadtkirche Esslingen

9.-18. Nov. 18. Esslinger Forum für Junge Solisten»Leonard Bernstein zum 100. Geburtstag«

Samstag 9.11. 19:30 Uhr Eröffnungskonzert Stadtkirche Esslingen L. Bernstein, Chichester Psalms (1965)

Im Rahmen der Stunde der Kirchenmusik Sonntag 18.11. 19:00 Uhr Abschlußkonzert Stadtkirche Esslingen

L. Bernstein, Mass (1971) Künstlerische Gesamtleitung: Jörg Dobmeier

Veranstalter Stadt Esslingen und Oratorien-Verein Esslingen e.V.

Programmänderungen vorbehalten

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Oratorien–Verein Esslingen am Neckar e.V._________________________________________________________________________

EinladungSängerinnen und Sänger sowie Instrumentalisten, die an regelmäßiger und intensiver musikalischer Arbeit interessiert sind und Lust zum Programm der kommenden Projekte haben, sind herzlich willkommen und melden sich bitte beim künstlerischen Leiter, Herrn Jörg Dobmeier (s.u.). Chorproben finden wöchentlich dienstags von 19:45-22 Uhr im Evangelischen Gemeindehaus am Blarerplatz, Orchesterproben projektweise montags von 20-22 Uhr im Evangelischen Gemeindehaus der Martinskirche Oberesslingen statt.

Mitglied im Oratorien-Verein Esslingen e.V. können auch solche Personen (Körperschaften, Firmen) werden, die die kulturellen Ziele des Vereins nicht (mehr) durch ihre eigene aktive musikalische Ausübung, sondern durch ideelle und finanzielle Unterstützung fördern möchten.

1. VorsitzenderStefan Beck, Pliensaustraße 23, 73728 Esslingen Tel. 07 11 / 540 32 03, E-Mail: [email protected]

Künstlerischer Leiter Jörg Dobmeier, Im Bitterling 1, 73230 Kirchheim/Teck Telefon/Fax 0 70 21 / 5 89 95, E-Mail: [email protected]

Bankverbindungen Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen: IBAN DE11 6115 0020 0000 9943 81 BIC ESSLDE66XXX Volksbank Esslingen: IBAN DE56 6119 0110 0151 7350 00 BIC GENODES1ESS

Internet: www.oratorien-verein-es.de E-Mail: [email protected]

Redaktion und Inhalt: Jörg Dobmeier und Prof. Dr. Ulrich Prinz

Druck: Druckerei Hertle, Lise Meitner Straße 10, 73230 Kirchheim/Teck