Programmheft A,pbach 2012

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Gesucht: jung, technisch begabt, wissbegierig Nobelpreisträger/in von morgen Arbeitskreis 9: Freitag, 24. August 2012 09:00 – 16:00 Uhr Hauptschule Alpbach Europäisches Forum Alpbach „Erwartungen – Die Zukunft der Jugend“ Alpbacher Technologiegespräche 23. bis 25. August 2012

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Programmheft zum Thema "Gesucht: jung, technisch begabt, wissbegierig” – Nobelpreisträger/in von morgen" im Rahmen der Alpbacher Technologiegespräche

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Gesucht: jung, technisch begabt, wissbegierig

Nobelpreisträger/in von morgen

Arbeitskreis 9:

Freitag, 24. August 2012

09:00 – 16:00 Uhr

Hauptschule Alpbach

Europäisches Forum Alpbach„Erwartungen – Die Zukunft der Jugend“

Alpbacher Technologiegespräche 23. bis 25. August 2012

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Kontakt:

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Betreuer ecoplus Arbeitskreis 9 DI Claus Zeppelzauer Bereichsleiter Unternehmen & Technologie Geschäftsfeldleiter Technopole

ecoplus. Niederösterreichs Wirtschaftsagentur GmbH Niederösterreichring 2, Haus A 3100 St. Pölten, Österreich Tel.: +43 2742 9000-19640, Fax: -19729 E-Mail: [email protected] www.ecoplus.at

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Seite 1Arbeitskreis 9 | Gesucht: jung, technisch begabt, wissbegierig | Nobelpreisträger/in von morgen | 24.08.2012

Das Technopolprogramm Niederösterreich wird mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für Regionalentwicklung (EFRE) und des Landes Niederösterreich kofinanziert.

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ecoplus technopole. öffnen zugänge, bündeln wissen.

ecoplus. Niederösterreichs Wirtschaftsagentur GmbHNiederösterreichring 2, Haus A, 3100 St. Pölten

ecoplus Technopole vernetzen erfolgreich Wirtschaft sowie international anerkannte Spitzenforschungs-

und Ausbildungseinrichtungen. In Krems wird im Bereich der Biotechnologie und Regenerativen Medizin

geforscht. Agrar- und Umweltbiotechnologie bilden die Schwerpunkte in Tulln. In Wr. Neustadt sind

es Materialien, Verfahrens- und Prozesstechnologien, Medizintechnik, Sensorik-Aktorik sowie

Oberflächentechnologien.

www.ecoplus.at

Das Technopolprogramm Niederösterreich wird mit EU-Mitteln aus dem Europäischen Fonds für Regionalentwicklung (EFRE) kofinanziert.

ecoplus Technopole vernetzen erfolgreich Wirtschaft sowie international anerkannte Spitzenforschungs-

und Ausbildungseinrichtungen. In Krems wird im Bereich der Biotechnologie und Regenerativen Medizin

geforscht. Agrar- und Umweltbiotechnologie bilden die Schwerpunkte in Tulln. In Wr. Neustadt sind es

Materialien, Tribologie, Medizin-Technik, Sensorik-Aktorik sowie Oberflächen.

www.ecoplus.at

ecoplus. Niederösterreichs Wirtschaftsagentur GmbHNiederösterreichring 2, Haus A, 3100 St. Pölten

Das Technopolprogramm Niederösterreich wird mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für Regionalentwicklung (EFRE) und des Landes Niederösterreich kofinanziert.

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Inhalt

Vorwort Dr. Petra Bohuslav, NÖ Wirtschaftslandes rätin

Unternehmen und Technologie

ecoplus Arbeitskreis 9

Ablauf des Arbeitskreises

Referentinnen und Referenten

CV und Abstract Dr. Christian Milota Geschäftsführer, NÖ Landesakademie, St. Pölten

CV und Abstract Ao.Univ.-Prof. Dr.phil. Rudolf Taschner Institut für Analysis und Scientific Computing TU, Wien

CV und Abstract Dr. Elisabeth Pichler Forscherin, Romer Labs Diagnostic GmbH, Tulln

CV und Abstract Mag. Ulrike Weiß Director Human Resources Austria, Baxter BioScience, Baxter AG, Wien

CV und Abstract Univ.-Prof. Dr. Stefan T. Hopmann Institut für Schul- und Bildungsforschung, Universität Wien

CV und Abstract Dr. Eva-Maria Binder Vice President Research & Development, Erber AG, Tulln

CV und Abstract Hon. Prof. Dr. h.c. Dkfm. Mag. Heinz Boyer Geschäftsführer, IMC Fachhochschule, Krems

CV und Abstract Dr. Petra Wagner-Luptacik Technology Management, Foresight & Policy Development Department, AIT Austrian Institute of Technology GmbH, Wien

CV und Abstract Dr.phil. Dipl.-Phys. Carsten Könneker, M.A. Chefredakteur, Spektrum der Wissenschaft, Heidelberg/Deutschland

Betreuer des Arbeitskreises

CV DI Claus Zeppelzauer Bereichsleiter Unternehmen & Technologie, Geschäftsfeld leiter Technopole, ecoplus. Niederösterreichs Wirtschaftsagentur GmbH, St. Pölten

Beitrag Chemiereport

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Arbeitskreis 9 Gesucht: jung, technisch begabt, wissbegierigNobelpreisträger/in von morgenFreitag, 24.08.2012, 09:00 – 16:00 Uhr

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Vorwort

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großes Anliegen. Seit einigen Jahren werden un-terschiedliche Kommunikationsmaßnahmen zum Thema Technologie und Naturwissenschaften in Niederösterreich erfolgreich umgesetzt. Mit Ver-anstaltungen wie der Langen Nacht der Forschung, dem Forschungsparcours von Enjoy Science, den Science Days am Technopol Wr. Neustadt oder Fo-towettbewerben zum Thema Technologie werden gezielt Jugendliche angesprochen, um Interesse und Begeisterung für technische Berufe zu we-cken. Unternehmen und Forschungsinstitute prä-sentieren dabei ihre Forschungsergebnisse auf gut verständliche Weise mit vielen praktischen Beispie-len zum Mitmachen.

Das mittlerweile traditionelle Engagement Nie-derösterreichs bei den Alpbacher Technologiege-sprächen – heuer zum Thema „Die Zukunft unserer Jugend“ – ist daher für Niederösterreich mehr als nur ein Pflichtprogramm. Die Entwicklung unseres Bundeslandes und das Begeistern der Jugendlichen für Technologie und Forschung ist uns ein wich-tiges und richtiges Anliegen, um auch in Zukunft national und international als Spitzenforschungs-standort wahrgenommen zu werden. Das sichert langfristig hochqualifizierte Arbeitsplätze vor Ort und sorgt dafür, dass Niederösterreich sich weiter als internationaler Technologiestandort profiliert.Wir setzen daher schon jetzt die richtigen Schritte, um der jungen Generation in Zukunft attraktive Arbeitsplätze zu gewährleisten.

Die Jugend für die Technologie begeistern!

Technologie und Forschung sind wichtige Faktoren bei der Entwicklung eines Wirtschaftsstandorts und werden immer mehr zu einem ökonomischen Motor. Niederösterreich hat das bereits vor Jahren erkannt und positioniert sich seither als Spitzenfor-schungsstandort.

Basis für den Ausbau des Technologiestandorts Niederösterreich ist eine klare Wirtschaftsstrate-gie, die Forschung und Entwicklung als wesentliche Stoßrichtung definiert hat. Es geht darin genauso um die Unterstützung von Forschung und Ent-wicklung in unseren Unternehmen und führenden Forschungsinstitutionen als auch darum, Trends frühzeitig zu erkennen und internationale Part-nerschaften aufzubauen, um den Wissenstransfer zu fördern.

Ein Eckpfeiler dieser Strategie ist das von ecoplus, der Wirtschaftsagentur des Landes Niederöster-reich, umgesetzte Technopolprogramm an den Standorten Krems, Tulln und Wiener Neustadt und dem Technologieraum Wieselburg. Forschung, Bil-dung und Wirtschaft arbeiten an den drei Tech-nopolen in unterschiedlichen Projekten eng zu-sammen und positionieren sich mit international anerkannten Forschungsergebnissen.

Mit dieser Forschungs- und Wirtschaftsstrategie ist Niederösterreich auf einem guten Weg! Das Einbe-ziehen unserer Jugend in diese Strategie ist uns ein

Dr. Petra BohuslavWirtschaftslandesrätin

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Unternehmen & Technologie

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Unternehmen & TechnologieBildung ist wichtig für die Zukunft Niederösterreichs

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Tulln, der Technopol für Agrar- und Biotech-nologie: Bioanalytik, Umweltbiotechnologie, Pflanzen züchtung, Nutzung nachwachsender Rohstoffe

Wiener Neustadt, der Technopol für Moderne Industrielle Technologien: Materialien, Tribolo-gie (Reibung, Verschleiß, Schmierung), Medizin-technik, Sensorik-Aktorik, Oberflächen

Wieselburg, der Technologiestandort für Bio-energie, Agrar- und Lebensmitteltechnologie Biomasse, Biotreibstoffe, landwirtschaftliche Verfahrenstechnik, Kulturtechnik und Lebens-mitteltechnologie

Ein fundiertes Schulungsangebot im tertiären Aus-bildungssektor ist eine Basis für einen Technopol-standort. Fachkräfte für den Forschungsbereich werden vor Ort ausgebildet; dabei besteht eine gute Zusammenarbeit mit den ansässigen Tech-nologiefirmen und Forschungsinstituten. Gemein-same Projekte werden umgesetzt und Mitarbeiter-innen und Mitarbeiter für spezifische technische Technologiefelder ausgebildet. Ein gut funktionie-rendes Netzwerk zwischen Ausbildung, Forschung und Wirtschaft charakterisiert einen Technologie-standort und sichert die Wettbewerbsfähigkeit auf internationalen Märkten.

Cluster Niederösterreich – Qualifizierung als Erfolgsfaktor 2001 hat ecoplus Clusterinitiativen in Themenfeldern gestartet, die für die wirtschaftliche Entwicklung Nie-derösterreichs von großer Bedeutung sind.Aktuell betreuen die ecoplus Cluster Niederöster-

ecoplus, Niederösterreichs Wirtschaftsagentur weiß, wie wichtig qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für eine gute wirtschaftliche Ent-wicklung unserer Unternehmen sind.

Technopole – Die Drehscheibe zwischen Bildung, Wirtschaft und Forschung

Mit dem seit dem Jahr 2004 in Niederösterreich umgesetzten Technopolprogramm wurde ein neu-er Maßstab für technologieorientierte Standort-entwicklung gesetzt. An den Technopolen Krems, Tulln, Wiener Neustadt und im Technologieraum Wieselburg wird an der engen Verknüpfung von Ausbildung, Forschung und Wirtschaft gearbei-tet. Unternehmen werden dabei unterstützt, er-folgreiche Forschungskooperationen mit F&E Ein-richtungen in Niederösterreich einzugehen. Ein maßgeschneidertes Ausbildungsprogramm an den Technologiestandorten liefert dazu exzellent aus-gebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Die Wirtschaftsagentur des Landes Niederöster-reich ist mit der Durchführung des EU-geförderten Programms beauftragt. Technopolmanager vor Ort unterstützen anwendungsorientierte Forschungs-projekte, betreiben Technologiestandortmarke-ting und unterstützen bei Betriebsansiedlung und Neugründungen am Standort.

Jeder Technologiestandort setzt spezifische tech-nologische Schwerpunkte.

Krems, der Technopol für Medizinische Biotech-nologie: Blutreinigungssysteme, Tissue Enginee-ring, Zelltherapien, Zellbiologie

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© Markus Digruber © Markus Digruber© IMC

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derungen und Bedürfnisse der jeweiligen Branche zugeschnitten sind. Darüber hinaus werden auch Zukunftsthemen aufgegriffen, die die Wettbe-werbsfähigkeit unserer Unternehmen – und so auch den Wirtschaftsstandort Niederösterreich – langfristig stärken.

Denn das größte Kapital eines Unternehmens ist neben den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sein spezifisches Fachwissen, sein Know-how. Daher ist auch ein verstärkter Know-how-Transfer in die Betriebe so wichtig, die dadurch einen Wissensvor-sprung im internationalen Wettbewerb erhalten. Wer also hofft, mit den Technologien und dem Wissen von heute auch morgen noch erfolgreich zu agieren, könnte bald von gestern sein.

Das Kapital von erfolgreichen Unternehmen sind gut ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Aus- und Weiterbildung in allen Stufen unseres Ausbildungs- und Berufswegs sind unerlässlich im digitalen Zeitalter.

reich die Bereiche Bau.Energie.Umwelt, Kunststoff, Mechatronik, Lebensmittel und Logistik. Zusätzlich zu diesen branchenspezifischen Wirtschaftsnetz-werken wird auch die Elektromobilitätsinitiative des Landes Niederösterreich im Rahmen des eco-plus Geschäftsfelds Cluster Niederösterreich umge-setzt. Über 600 Betriebe mit mehr als 77.000 Mit-arbeiterinnen und Mitarbeitern sind derzeit in den ecoplus Clustern Niederösterreich vernetzt.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Cluster-teams sind Profis rund um innovative Kooperations-projekte, Technologietransfer bei F&E-Projekten und Projektmanagement. Sie informieren, unter-stützen und beraten die Partnerfirmen. Sie sind Schnittstelle zur öffentlichen Hand, unterstützen die Betriebe bei der Verwirklichung ihrer Projekte und Ideen, vermitteln Kooperationspartner und begleiten Projekte. Sie sind aber auch die richtigen Ansprechpartner, wenn es um Qualifizierung, Aus- und Weiterbildung geht – das Angebotsspektrum der Cluster Niederösterreich spannt sich dabei von nationalen und internationalen Forschungs- und Entwicklungsprojekten über KVP-Projekte bis hin zu Themenlounges, Fachveranstaltungen und fachspezifischen Ausbildungsangeboten mit Ab-schlusszertifikat. Der Bau.Energie.Umwelt Cluster Niederösterreich bietet in Kooperation mit Part-nerorganisationen Schulungen im Kompetenzfeld klima:aktiv an. Mehr als 270 Betriebe haben dieses Angebot bereits genützt und stehen ihren Kund-innen und Kunden als zertifizierte klima:aktiv-Kompetenzpartner zur Seite.

Die Cluster Niederösterreich bieten ihren Mit-gliedsfirmen regelmäßig fachspezifische Qualifi-zierungen an, die auf die aktuellsten Herausfor-

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Kontakt:

ecoplus. Niederösterreichs Wirtschaftsagentur GmbHDI Claus ZeppelzauerBereichsleiter Unternehmen & Technologie Geschäftsfeldleiter TechnopoleTel.: +43 2742 [email protected]

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Gesucht: jung, technisch begabt, wissbegierigNobelpreisträger/in von morgen

iPad, Smartphone, Spielkonsolen: Für unsere Jugend ist Hightech ein Teil des Lebens. Aber in-teressieren sich junge Menschen wirklich für Na-turwissenschaften und Technik, oder sind sie nur Anwender? Tatsache ist: Für technologieorien-tierte Firmen wird es immer herausfordernder, geeigneten Nachwuchs zu rekrutieren. Liegt das daran, dass Wirtschaft, Universitäten, Schulen und Kindergärten noch zu wenig vernetzt sind? Gibt es bereits erfolgreiche Initiativen, die zeigen, wie man Jugendliche für Wissenschaft und Technik begeistern kann? Der Arbeitskreis präsentiert un-terschiedliche Lösungsansätze und Strategien aus Forschung und Wirtschaft.

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Alpbacher Technologiegespräche 2012„Gesucht: jung, technisch begabt, wissbegierig – Nobelpreisträger/in von morgen“

NÖ Arbeitskreis 9 am Freitag, den 24.8.2012, 09:00 – 16:00 UhrHauptschule Alpbach, Alpbach 670, 6236 Alpbach

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Der Nachwuchsmangel in Naturwissenschaften und Technik: Anmerkungen zu einer chronischen Krise.

Univ.-Prof. Dr. Stefan T. Hopmann, Institut für Schul- und Bildungsforschung, Universität Wien

Landwirtschaft – eine (un)attraktive Nische?Dr. Eva-Maria Binder, Vice President Research & Development, Erber AG, Tulln

Mittagspause

Kinderlärm ist ZukunftsmusikHon. Prof. Dr. h.c. Dkfm. Mag. Heinz Boyer, Geschäftsführer, IMC Fachhochschule, Krems

Außerschulische Lernumgebung im „Wissens-dreieck“ Forschung – Wirtschaft – Bildung

Petra Wagner-Luptacik, Technology Manage-ment, Foresight & Policy Development Depart-ment, AIT Austrian Institute of Technology GmbH, Wien

Kinder wollen echte Wissenschaft Dr.phil. Dipl.-Phys. Carsten Könneker M.A., Chefredakteur, Spektrum der Wissenschaft, Heidelberg/Deutschland

Diskussion und Zusammenfassung des Arbeitskreises

DI Claus Zeppelzauer, Bereichsleiter Unternehmen & Technologie, Geschäftsfeld-leiter Technopole, ecoplus. Niederösterreichs Wirtschaftsagentur GmbH, St. Pölten

Eröffnungsworte Mag. Helmut Miernicki, Geschäftsführer, ecoplus. Niederösterreichs Wirtschafts-agentur GmbH, St. Pölten

Einleitungsworte Die Jugend für die Technologie begeistern!

Dr. Petra Bohuslav, Niederösterreichs Wirtschaftslandes rätin

Anmoderation und Einführung in den Arbeitskreis

Dr. Christian Milota, Geschäftsführer NÖ Landesakademie, St. Pölten

Viele unter uns sind jung, technisch begabt, wissbegierig

Ao.Univ.-Prof. Dr.phil. Rudolf Taschner, Institut für Analysis und Scientific Computing TU Wien, Wien

TechnologykidsDr. Elisabeth Pichler, Forscherin, Romer Labs Diagnostic GmbH, Tulln

Interesse an Naturwissenschaft und Technik – Forderung und Förderung!?

Mag. Ulrike Weiß, Director Human Resources Austria, Baxter BioScience, Baxter AG, Wien

Kaffeepause

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Dr. Christian Milota

Geschäftsführer, NÖ Landesakademie, St. Pölten

seit 2008: Geschäftsführer der NÖ Landes-akademie

2002-2008: Amt der NÖ Landesregierung, Büroleiter und Pressesprecher von LR DI Josef Plank

1994-2002: Amt der NÖ Landesregierung, Planungsorgan Abteilung Wasser-wirtschaft

1986-1994: Nowy, Dr. Walter, Zivilingenieur für technische Geologie Geologe, Hydrogeologe

Studium Geologie

Curriculum Vitae:

Und wenn es darum geht, junge Menschen etwa für Naturwissenschaften, Technologie oder die Wissenschaft ganz allgemein zu begeistern, dann wirken dort dieselben Mechanismen wie im krea-tiven oder künstlerischen Bereich.

Worum geht es dabei? Einerseits ist es wichtig, die Neigungen – die Ta-lente, die Kreativität, die Begabung – zu erkennen. Und in der Folge ist es wichtig, diese zu fördern. Die Frage dabei ist: Wer fördert, wer unterstützt, wer hilft? Ist es die Schule, ist es ein außerschu-lisches Angebot? Ist es der Wirtschaftsbetrieb?

Talente von heute.Patente von morgen!

Wir wollen wissbegierige Kinder und Jugendliche. Solche, die mit dem berühmten „gesunden Haus-verstand“ und dem notwendigen Maß an „sozialer Kompetenz“ ausgestattet, mit beiden Beinen am Boden stehen. Und die hoffentlich noch ein gehö-riges Maß an Neugier und Wissensdrang an den Tag legen: Probieren. Versuchen. Scheitern. Fra-gen. Erfahrung sammeln.

Gibt es die überhaupt?Fördern und Fordern. Das sind die Zauberworte, die wir den Kindern und Jugendlichen gegenüber nie vergessen sollten!

Referenteninnen und Referenten

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Kontakt:

Dr. Christian MilotaGeschäftsführer NÖ LandesakademieNeue Herrengasse 17 A, 3109 St. PöltenTel.: +43 2742 [email protected]

Somit sind alle gefordert:die Eltern, die PädagogInnen und die potenziellen Arbeitgeber. Nur ein möglichst früh einsetzendes „Miteinander“ kann dem Kind Wege eröffnen, die es in der Folge in die Lage versetzt, seine Neigung, seine Talente und seine Begabungen optimal zur Entfaltung zu bringen.

Und das hilft allen: dem Arbeitgeber, der Gesell-schaft … in erster Linie aber der Person selbst. Wir müssen jetzt und intensiv miteinander daran ar-beiten! Zum Wohle unserer Kinder! Denn sie sind unsere Zukunft.

Im Idealfall ist es eine Kombination von allem. Aber, gibt es diesen Idealfall? Bildet etwa die Schu-le die Jugendlichen so aus, dass sie beim Einstieg in das Berufsleben gerüstet sind? Eine Studie aus dem Sommer 2011 zeigt, dass 2/3 der Klein- und Mittel-betriebe in Niederösterreich die Grundausbildung der SchülerInnen in der Pflichtschule tendenziell als „negativ“ einstufen. Das gibt zu denken! Und da reden wir noch nicht von den Interessierten, den Talentierten oder den Begabten… von den „schlauen Köpfen“!

Was braucht es also?Es benötigt ein Milieu, in dem einerseits unsere Kin-der und Jugendlichen mit dem notwendigen Basis-wissen und Rüstzeug für weitere Spezialisierungen ausgestattet werden. Und es braucht Angebote, ob schulisch oder außerschulisch, die es den Talen-tierten, Kreativen und Begabten ermöglichen, ihre Neigungen und Interessen weiter zu schärfen. Und dazu braucht es unbedingt auch das rechtzeitige Miteinander zwischen Ausbildung und Arbeit, zwi-schen Schule und Eltern. Um den Jugendlichen eine bestmögliche Berufschance zu geben.

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Ao.Univ.Prof. Dr.phil. Rudolf Taschner

Institut für Analysis und Scientific Computing, TU Wien

1981: Habilitation Mathematische Analysis

1980: Forschungsaufenthalt in Stanford

seit 1977: Technische Universität Wien

Professor für verschiedenste Gebiete der Analysis und Forschungen im Be-reich der von L.E.J. Brouwer begrün-deten intuitionistischen Mathematik

1976: Promotion sub auspiciis Praesidentis

1971-1976: Universität Wien Mathematik und Physik

1953: geboren im niederösterreichischen Ternitz südlich von Wien, Absolvent der Theresianischen Akademie in Wien

… gründet und betreibt zusammen mit seiner Frau Bianca und Kollegen der Tech-nischen Universität Wien „math.space“, einen Veranstaltungsort im Wiener Muse-umsQuartier, der Mathematik als kulturelle Errungenschaft präsentiert und mehr als 30.000 BesucherInnen im Jahr anlockt. Die großen Vortragsreihen im Rahmen dieses Projektes sind in der zu math.space gehö-renden Podcast Website www.mathcast.org aufgezeichnet.

Curriculum Vitae:

des Nachdenkens wert erachten, sind meist zu-gleich jene, die unverdient durch Erbschaft oder Glück ihr Leben lang von solchen Sorgen verschont bleiben.

Gewiss: Jemand, der Kunstgeschichte und nur Kunstgeschichte studieren möchte, soll allein auf die damit verbundenen Risken aufmerksam ge-macht, nicht aber durch Zwang von seinem Vor-haben abgehalten werden. Und all jenen Ma-turantinnen und Maturanten, die das Bedürfnis fühlen, der Gesellschaft als Arzt oder als Lehrer zur Verfügung zu stehen, rufen wir – egal, ob es eine Medizinerschwemme gibt oder ob einzelne Unterrichtsfächer überlaufen sind – „Bravo!“ und „Gutes Gelingen!“ zu. Doch nur dann, wenn die Neigung wirklich unstillbar vorhanden ist. Denn

Viele unter uns sind jung, technisch begabt, wissbegierig

Vor vier, fünf Jahrzehnten war es für junge Leute nach ihrer Matura noch einfach: Völlig egal, was man studierte, selbst wenn es Orchideenfächer wie Numismatik oder Finno-Ugristik waren: Mit einem Studienabschluss hatte man Aussicht auf eine ein-trägliche Karriere und eine sichere Gestaltung des Lebens vor Augen.

Davon kann heute keine Rede mehr sein, und wir werden es auch für die nächste Zukunft kaum er-warten dürfen. Die Studienwahl entscheidet über den künftigen Lebenslauf weitaus einschneidender als früher. Und niemand höre auf jene, die das Suchen nach materiellem Glück mit Verachtung strafen. Gewiss ist das Streben nach finanzieller Absicherung und Unabhängigkeit nicht das We-sentliche des Daseins. Aber jene, die es für nicht

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nichts benötigt die Gesellschaft weniger als in ih-rem Beruf unerfüllte und daher auch unglückliche Lehrer oder Ärzte.

Was aber sollen jene tun – und es gibt derer nicht wenige – die für Studien verschiedenster Fakul-täten geeignet sind und nicht wissen, welche sie wählen sollen. Ihnen sei an dieser Stelle nahege-legt, das Studium einer technischen Wissenschaft zu erwägen.

„Ich stand in der Schule mit Mathematik auf Kriegsfuß“, mag ein Gegenargument lauten. Doch das zählt in Wahrheit wenig. Denn oft hat das Schulfach fast nichts mit der Mathematik selbst zu tun; wer klare und durch Beweise abgesicherte Ge-dankenführungen schätzt, wird auch Mathematik mögen. Mängel in der Rechentechnik kann man mit ein wenig Fleiß beheben.

Ich interessiere mich für Grundsätzliches, weni-ger für Technisches wie jemand aus der HTL“, mag ein zweites Gegenargument lauten. Aber die Technik ist so vielgestaltig geworden, dass sie das Grundsätzliche ebenso umfasst wie die gewitzte Anwendung. Sie hat von den „reinen“ Naturwis-senschaften der vorigen Jahrhunderte das Beste übernommen und veredelt. „Ich bin eine Frau, und die Technik ist von Männern durchsetzt“, mag ein drittes Gegenargument lauten, das man nicht leichtfertig abtun sollte. Weil man darin den An-

sporn erblicken kann, in einem vermehrten Zugang von Frauen einen Paradigmenwechsel in der Tech-nik zu noch mehr Vielfalt zu bewirken.

Ist für ein naturwissenschaftliches oder technisches Studium nicht genauso Interesse und Engagement der Studentinnen und Studenten vonnöten wie für ein Studium der Medizin oder des Lehramts? Ja, dies ist natürlich der Fall. Doch darf man von der Hoffnung ausgehen, dass bei vorhandener Neugier und Offenheit der Studienbeginner ihr Interesse und Engagement im Laufe des Studiums durch die Beschäftigung mit der Materie einerseits, noch mehr aber durch die inspirierenden Persön-lichkeiten der Professorinnen und Professoren an-dererseits zunehmen.

„Es gibt“, schrieb dieser Tage der renommierte Wirtschaftsjournalist Markus Leeb, „vor allem in technischen Branchen ein regelrechtes Gerangel um die zu wenigen Absolventen.“ Die Aussichten, als akademisch gebildete IngenieurIn über Krisen hinwegzukommen, sind nach wie vor gut.

Kontakt:

Ao.Univ.-Prof. Dr. phil. Rudolf TaschnerInstitut für Analysis und Scientific Computing Universität [email protected] www.rudolftaschner.at

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2002-2003: Labor- und Projektleiterin, Biomin GmbH

1999-2002: Dissertation am IFA-Tulln, Analytik-zentrum

Studium Technische Chemie, TU Wien

Dr. Elisabeth Pichler

Forscherin, Romer Labs Diagnostic GmbH, Tulln

2012: Gründung Verein Technologykids

seit 2011: Director Regulatory Affairs, Romer Labs Division Holding GmbH

2006-2010: Aufbau und Leitung der akkredi-tierten Prüfstelle Quantas

2003-2005: Laborleiterin und Produktmanagerin, Romer Labs Diagnostik GmbH

Curriculum Vitae:

„Technologykids“

Mathematik und Naturwissenschaft gelten im Bil-dungssystem als „schwierige“ Fächer und stellen somit keine nachgefragte Freizeitbeschäftigung dar. Der Verein Technologykids wurde mit dem Ziel gegründet, genau hier an zu setzen: In einem sehr frühen Stadium werden Kinder mit ihrer na-türlichen Neugier und mit viel Spaß an naturwis-senschaftliche Themen herangeführt. Ein erster im Frühjahr 2012 durchgeführter Pilotkurs mit 6- bis 7-jährigen Kindern zeigte das große Interesse der Kinder.

Im Sommer 2012 startet das erste vom BMVIT im Rahmen des FFG Programms „Talente“ finanzierte Projekt des Vereins, in dem Kinder alterskonform

Sarah pipettiert, neben ihr die Ergebnisse eines Überschichtungsversuchs

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und spielerisch mit naturwissenschaftlichen Phä-nomenen vertraut gemacht werden. Ziel des Pro-jekts ist es, bei Kindern zwischen 4 und 12 Jahren

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Die zu entwickelnden Programme für 4- bis 12-jäh-rige Kinder bereiten jeweils einen Themenbereich mittels altersgerechter Experimente vor, Abschluss einer Themeneinheit ist jeweils der Besuch bei ei-ner WissenschafterIn oder einer TechnikerIn vor Ort. Mit ihm/ihr werden ein oder mehrere Expe-rimente direkt aus seinem/ihrem Arbeitsbereich durchgeführt. Die Kinder erleben so den wissen-schaftlichen Berufsalltag und die spezielle Ar-beitsumgebung und können sich durch Fragen und Diskussion weiter in die Themengebiete vertiefen.

Um das entwickelte Programm wissenschaftlich ab-zusichern und gleichzeitig die Kooperation mit den beteiligten Einrichtungen auch über das Projekt hi-naus langfristig zu gewährleisten, wird im Rahmen des Projektes ein wissenschaftlicher Beirat gegrün-det, der sich aus VertreterInnen der Wissenschaft und Wirtschaft am Standort sowie PädagogInnen zusammensetzt. Das Programm „Talente regional“ der FFG ermög-licht darüber hinaus auch die Vergabe von soge-nannten Kooperationszuschüssen: Schulen und Kindergärten können eigene Projektideen im na-turwissenschaftlichen Bereich bei der Projektlei-tung einreichen und um Förderung ansuchen.

Im Rahmen eines Forscherfests am Technopol Tulln werden sich alle beteiligten SchülerInnen, Kinder-gartenkinder, ForscherInnen, LehrerInnen und El-tern treffen. In Form eines Wissenschaftsparcours wird Erlerntes präsentiert und Projektergebnisse vorgestellt.

durch Experimente die Neugier an Technik und Wissenschaft zu wecken. Im Projekt werden Kurse entwickelt und das persönliche Kennenlernen von WissenschafterInnen in ihrem Arbeitsalltag ermög-licht. Mindestens 20% der Kurszeit wird gemein-sam mit ForscherInnen und TechnikerInnen direkt an deren Arbeitsplatz und in deren Labors experi-mentiert, die Kinder sehen dadurch einerseits die realen Arbeitsfelder von (Natur-) Wissenschafter-Innen und können andererseits diesen role models „Löcher in den Bauch fragen“. Die Anschaulichkeit, Praxisnähe und der persönliche Kontakt zu den ForscherInnen wird durch die aktive Mitwirkung der am Technopol Tulln ansässigen Organisationen (Fachhochschule Wr. Neustadt Standort Tulln, Uni-versitätsinstitute der Universität für Bodenkultur und die in der naturwissenschaftlichen Forschung tätigen Unternehmen Biomin Holding GmbH und Romer Labs Division Holding GmbH) ermöglicht.

Der Verein Technologykids wird die entwickelten Programme nach Projektabschluss als Kinderkurse frei zugänglich anbieten und so eine langfristige Maßnahme zur Förderung der kindlichen Neugier an alltäglichen naturwissenschaftlichen Phäno-menen setzen.

Die im Projekt involvierten PädagogInnen erhalten wertvolle Anregungen und Einstiegsmöglichkeiten für den anschaulichen naturwissenschaftlichen Unterricht und können die Kontakte zu den regi-onalen Wissenschaftseinrichtungen für weiterfüh-rende Projekte vertiefen.

Kontakt:

Dr. Elisabeth PichlerForscherin Romer Labs Diagnostic GmbH Technopark 1, 3430 TullnTel.: +43 699 120 48 [email protected]

Christian und Jakob beim Mikroskopieren

© E. Pichler

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Seite 20 Europäisches Forum Alpbach | Technologiegespräche | 23.08. - 25.08.2012

2001: HR Specialist, Castlebar Irland - Auslandsaufenthalt

1999-2002: Human Resources Recruiting Specialist

1998-1999: Universitätsassistentin

FH-Studiengang für internationale Wirtschaftsbeziehungen in Eisenstadt

1997-1998: Teilzeitlehrerin für wirtschaftliche Fächer

Bundeshandelsschule und Bundes-handelsakademie in Frauenkirchen

Mag. Ulrike Weiß

Director Human Resources Austria, Baxter BioScience, Baxter AG, Wien

Baxter AG, Wien:

seit 2011: Director, HR Austria & Communi-cations

2007-2010: Director, HR Operations

12/2007: Hauptabteilungs leiterin, Director, HR Operations

2006-2007: Manager II HR Operations

2003-2006: Manager HR Quality & Vaccines Manufacturing Austria

2002-2003: Human Resources Generalist Quality & Plasma Control

Curriculum Vitae:

liche und natürliche Neugier der Kinder an Technik und Naturwissenschaften auf ein Minimum redu-ziert wird. In den Kindergärten und Volksschulen werden kaum naturwissenschaftliche Versuche gemacht, obwohl gerade in diesem Alter das In-teresse an diesen Dingen extrem groß ist. Es wäre wichtig, bereits in der Ausbildung von Kindergar-ten- und Volksschulpädagogen einen Schwerpunkt auf die Vermittlung von technischem und natur-wissenschaftlichem Wissen zu legen – denn nur dann kann auch sichergestellt werden, dass der

Interesse an Naturwissenschaft und Technik – Forderung und Förderung!?!

Das Interesse an Natur und Technik wird allen Kin-dern, egal ob Mädchen oder Junge, in die Wiege gelegt. Ich kenne kein Kind, dass in den ersten Le-bensjahren nicht hunderte, wenn nicht tausende Fragen über diese Themen stellt. Es liegt jedoch an den Eltern und später auch an den Lehrern der ver-schiedensten Bildungseinrichtungen, dieses Inte-resse weiter zu fördern und auszubauen. Leider ist es in vielen Schulen so, dass die naturwissenschaft-lichen Fächer ohne viel Engagement und Kreativi-tät unterrichtet werden und damit die ursprüng-

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Seite 21Arbeitskreis 9 | Gesucht: jung, technisch begabt, wissbegierig | Nobelpreisträger/in von morgen | 24.08.2012

Kontakt:

Mag. Ulrike WeißDirector Human Resources Austria Baxter BioScience, Baxter AGIndustriestraße 67, 1220 WienTel.: +43 1 201 [email protected]

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naturwissenschaftlichen und technischen Mitarbei-tern ist weit höher und kann durch unternehmens-interne Ausbildungsprogramme bei Weitem nicht gedeckt werden. Daher gibt es seit Jahren eine Kooperation von Baxter mit der HTBLA Wien 17 – besser bekannt als HTL Rosensteingasse: Wir er-möglichen Schülern Unternehmensführungen und Sommerpraktika, damit wir sie frühzeitig auf unser Unternehmen aufmerksam machen, um sie nach ihrem Schulabschluss als Mitarbeiter zu gewinnen. Trotz dieser und zahlreicher anderer Maßnahmen, wie Teilnahme an Programmen wie „FiT-Frauen in die Technik“, „Töchtertag“ und der von Baxter erstmalig durchgeführte „Söhnetag“, wo erstmalig junge Burschen im Alter bis zu 15 Jahren bei uns in den Arbeitsalltag hinein schnuppern konnten, sind wir teilweise gezwungen bereits für Labor-technikerpositionen Mitarbeiter aus dem Ausland zu rekrutieren, da wir in Österreich zu wenige Kan-didaten finden.

Unterricht für die Kinder so gestaltet wird, dass das natürliche Interesse an Technik und Naturwissen-schaft geweckt bleibt.

Baxter beschäftigt über 4.100 Mitarbeiter in Ös-terreich. Davon haben mehr als 2.500 eine na-turwissenschaftliche oder technische Ausbildung absolviert. Baxter ist in Österreich ein bekannter Arbeitgeber, trotzdem stehen wir immer wieder vor der Herausforderung, geeignete Mitarbeiter für offene Positionen im Forschungs-, Technik- und Produktionsbereich zu finden. Das war mit ein Grund im Jahr 2002 wieder mit der Ausbildung von Lehrlingen zu beginnen und im selben Jahr ein Management Traineeprogramm ins Leben zu rufen. Der Erfolg gibt uns recht, die Trainees der ersten Stunde sind bereits langjährige Führungs-kräfte und mittlerweile bilden wir auch in eher exotischen Fachrichtungen wie Kälteanlagentech-nik erfolgreich Lehrlinge aus. Doch der Bedarf an

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Seite 22 Europäisches Forum Alpbach | Technologiegespräche | 23.08. - 25.08.2012

seit 1986: Gastwissenschaftler, Lehraufträ-ge, Gutachter etc. an verschiedenen Universitäten und Hochschulen unter anderem in Dänemark, Schweden, der Schweiz und den USA

1980: Magister an der Justus-Liebig- Universität in Giessen

1954: geboren in Göttingen/ Deutschland

Mitgliedschaften

Mitglied wissenschaftlicher Vereinigungen, Akademien etc. in Dänemark, Deutschland, Norwegen und den USA

Mitarbeit bei verschiedenen Zeitschriften, zuletzt: Journal of Curriculum Studies

Forschungsschwerpunkte

Vergleichende Untersuchungen zur Lehrplan- und Schulentwicklung

Qualitätsentwicklung in Bildungs- und anderen sozialen Systemen

Historischvergleichende Didaktik

Univ.-Prof. Dr. Stefan T. Hopmann

Institut für Schul- und Bildungsforschung, Universität Wien

seit 8/2005: Professor für Schul- und Bildungsfor-schung mit besonderer Berücksichti-gung der Bildungsgeschichte und des internationalen Vergleichs, Universität Wien

1996-2005: Professor für historische und verglei-chende Pädagogik

1995-2001: Professor für historische und verglei-chende Didaktik an der Universität Oslo

bis 2002 Leiter des Laboratoriums für IKT und Lernen an der Technisch-Naturwis-senschaftlichen Universität (NTNU) in Trondheim, Norwegen

1994-1996: Lehrstuhlvertretung (Theorie des Lehrplans) in Potsdam

1994: Habilitation an der Universität Oslo

1988-1994: Hochschulassistent an der Pädago-gischen Hochschule Kiel

1988: Dr.phil. an der Christian-Albrecht-Universität in Kiel

1984-1987: Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für die Pädagogik der Natur-wissenschaften (IPN) in Kiel

Curriculum Vitae:

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Erstaunlicherweise wiederholt sich diese Erfahrung selbst in Zeiten, in denen der Alltag der Jugend-lichen in einem Ausmaß von Technik und Wissen-schaft durchwirkt ist wie nie zuvor. Dieselben jun-gen Menschen, die einen Großteil ihrer Energie (und ihres Taschengelds) online oder in andere Technologien investieren, sollen nicht ausreichend daran interessiert sein, das auch zu ihrem Beruf werden zu lassen?

In meinem Beitrag will ich kurz die historische und empirische Ausgangslage skizzieren, um da-von ausgehend zu überlegen, was unternommen werden müsste, um sich künftig diesem Problem erfolgreicher stellen zu können. Zum Teil wird dies zur Aufforderung führen, sich von eingefahrenen Diskussionssträngen in dieser Debatte zu verab-schieden und das Problem neu zu fassen.

Der Nachwuchsmangel in Naturwissenschaften und Technik: Anmerkungen zu einer chronischen Krise.

Die Klage, es interessierten sich zu wenige aus den nachwachsenden Generationen für eine technisch-naturwissenschaftliche Ausbildung, ist fast so alt wie das Industriezeitalter. Sie gehört in fast allen westlichen Industrieländern seit dem 19. Jahrhun-dert zum Standardinventar der Bildungsdebatte. Ebenso taucht periodisch die Sorge auf, es werde bald an kreativen Köpfen fehlen, die wirtschaft-liche Zukunft in einer von Wissenschaft und Tech-nik geprägten Welt zu sichern.

Dementsprechend hat es immer wieder Versuche gegeben, durch Motivations- oder Inzentivpro-gramme unterschiedlichster Art das Interesse an naturwissenschaftlich-technischen Ausbildungen und Berufen zu stärken. Das begann mit der Auf-wertung der technischen Schulen und Hochschulen seit dem 19. Jahrhundert und führt über Lehrplan-revisionen und Zielgruppenprogramme (etwa für „Mädchen und Technik“) bis hin zu den heutigen Versuchen, den naturwissenschaftlichen Unterricht an Schulen und Hochschulen attraktiver zu gestal-ten. Das Problem an diesen Bemühungen war bis-lang, dass sie weder einen nachhaltigen Einfluss auf die Bildungsnachfrage zu haben scheinen, noch die beschriebenen Mangellagen haben behe-ben können. Nur in wenigen Ländern scheint es zu gelingen, Angebot und Nachfrage in den naturwis-senschaftlich-technischen Bildungsgängen besser anzunähern.

Kontakt:

Univ.-Prof. Dr. Stefan T. HopmannInstitut für Schul- und Bildungsforschung Universität WienDr. Karl-Lueger-Ring 1, 1010 WienTel.: +42 1 427 70 [email protected] www.dieuniversitaet-online.at

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Seite 24 Europäisches Forum Alpbach | Technologiegespräche | 23.08. - 25.08.2012

1995-1996: Projektmanager BIOMIN

1992-1994: Dissertation, Institut für biochemische Technologie und Mikrobiologie, TU Wien

1987-1992: Studium der Technischen Chemie, TU Wien

DI Dr. Eva Maria Binder, MSc

Vice President Research & Development, Erber AG, Tulln

seit 2011: Vice President Research, ERBER AG

2005-2010: Chief Research Officer, ERBER AG

2002-2005: Chief Scientific Officer, ERBER AG, Singapur

1996-2001: Studium Wissensmanagement, Donau Universität Krems

Curriculum Vitae:

gemeinsamen FFF Projekt, das auch gleich zu einer weltneuen, patentierten und hoch erfolgreichen Produktentwicklung geführt hat, erstreckt sich die Zusammenarbeit bis heute über 7 gemeinsame FFG Basisprojekte, 2 FFG Bridge Projekte, 2 Headquar-ter Strategy Programme, 1 Femtech-Projekt, der Leitung eines EU Projekts sowie 3 Christian Dopp-ler Labors. Allen gemeinsam ist der Ansatz, dass MitarbeiterInnen des Unternehmens sehr eng mit den ProjektkollegInnen der Universität kooperie-ren, und dass je nach Themenstellung Teilbereiche in den Firmenlabors oder am IFA bzw. der BOKU erfolgen. Projektbesprechungen und Steuerungs-meetings werden routinemäßig gleichfalls von beiden Partnern gemeinsam durchgeführt, die universitären ProjektmitarbeiterInnen haben Zu-griff zum firmeninternen Datenbanksystem. Von Beginn an wurden Diplomarbeiten und Disserta-tionen im Rahmen der gemeinsamen Forschungs-projekte durchgeführt. Die unmittelbare Nähe zur Fachhochschule am Campus Tulln bietet uns auch die Möglichkeit, laufend PraktikantInnen bzw. auch Bachelorstudierende in unsere Arbeiten ein-

Landwirtschaft – eine (un)attraktive Nische?

Die ERBER AG mit Sitz in Niederösterreich (Her-zogenburg, Tulln) ist eine weltweit führende Fir-mengruppe im Bereich der Lebens- und Futtermit-telsicherheit, mit Schwerpunkten auf natürliche Futteradditive, Futter- und Lebensmittelanalytik sowie Pflanzenschutz. Die vier Divisionen BIOMIN, ROMER Labs, SANPHAR und Strategic Investments (SI) bestehen aus insgesamt 50 Tochtergesell-schaften in über 30 Ländern. Die leistungsstarke in-nerbetriebliche Forschung und Entwicklung bietet die Grundlage zur Entwicklung kundenorientierter und innovativer Lösungen, was insbesondere durch gemeinsame Projekte mit renommierten Universi-täten und Forschungseinrichtungen unterstützt wird. Es gibt insgesamt sieben Forschungsstand-orte, wobei am Technopol Tulln mit ca. 120 Mit-arbeiterInnen der größte ist. Die Standortentschei-dung für die Forschungszentrale ergab sich aus der unmittelbaren Nähe zur Universität für Bodenkul-tur (IFA Tulln) und Fachhochschule, aber auch we-gen der guten Verkehrsanbindung an Wien.Seit 1995 besteht eine sehr enge Kooperation mit dem IFA Tulln. Ausgehend von einem damaligen

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Seite 25Arbeitskreis 9 | Gesucht: jung, technisch begabt, wissbegierig | Nobelpreisträger/in von morgen | 24.08.2012

senschaftlichen Tagungen ist Teil des Entwicklungs-planes der MitarbeiterInnen.

Ein 2010 von der Unternehmensberatung bab GmbH durchgeführter und von der FFG initialisier-ter „Gendercheck“ sowie die Ist-Standerhebung zur Chancengleichheit im Unternehmen am Stand-ort Tulln ergab ein sehr ausgewogenes Bild der Verteilung von Frauen und Männern, insbesonde-re die Chancengleichheit in Ausübung der beruf-lichen Tätigkeit als auch der Karrieremöglichkeiten wurden im Vergleich zu anderen Unternehmen als sehr hoch eingestuft.

Die Vermittlung naturwissenschaftlicher Themen an Kinder und Jugendliche wird durch die Kolle-gInnen aktiv aufgegriffen und dabei natürlich vom Unternehmen unterstützt. Dazu gehören die Teilnahme an Initiativen wie die Lange Nacht der Forschung, die Junge Uni Krems sowie am NÖ For-schungsparcours Enjoy Science, aber auch kleinere Initiativen, wo beispielsweise für Schulklassen, Universitätsstudierende und private Initiativen exklusive Laborführungen angeboten und unsere Forschungsbereiche entsprechend aufbereitet prä-sentiert werden.

zubinden. Sehr häufig begannen Karrierewege in unseren Forschungsabteilungen mit Praktika, um dann über Masterarbeiten und/oder Dissertationen letztlich zu einer Fixposition zu gelangen. Darüber hinaus bieten wir auch Unternehmensmitarbeit-erInnen die Möglichkeit, sofern sie nicht dezidiert als DissertantInnen angestellt wurden, aus ihrem Forschungsbereich eine Doktorarbeit, quasi neben ihrer eigentlichen beruflichen Tätigkeit, zu erar-beiten. Es wurden bislang über 100 Bachelor-, Ma-ster- und Diplomarbeiten sowie 18 Dissertationen im Rahmen unserer Forschungsprojekte am Stand-ort durchgeführt.

Ein motivierender Faktor ist auch die internationa-le Einbindung; es werden aber nicht nur Auslands-aufenthalte an Universitäten und auch an anderen Firmenstandorten angeboten (und von den Mit-arbeiterInnen sehr gerne angenommen), sondern auch ausländische ExpertInnen und Wissenschaft-lerInnen für längere Zeiträume ins Haus geholt.

Neben der klassischen Managementkarriere, die eine klassische hierarchische Entwicklungsmög-lichkeit bietet (und somit über Budget- und Per-sonalverantwortung definiert ist), wird auch ein ExpertInnenkarrieremodell angeboten. Hierbei wird fachlich exzellenten SpezialistInnen eine spe-

zifische Weiterentwicklung im Unternehmen geboten, indem sie sich thematisch vertiefen können um dann letztlich einen „ExpertInnen-Status“ zu erlan-gen, der bis zum „Corporate Ex-pert“ reicht und entsprechend auch in der Gesamtvergütung abgebildet ist.

Flexible Arbeitszeitmodelle, Home-Office bzw. gesonderte Vereinbarungen für WiedereinsteigerInnen ermöglichen berufliche Zä-suren gering zu halten. Soziale und Teambuilding-Aktivitäten reichen von Spezialvorträgen, über Nichtraucherseminare bis zu regelmäßigen sport-lichen Aktivitäten (wöchentliches Konditionstrai-ning, Rückengymnastik, organisierte Teilnahme an Laufevents). Zusätzliche, alljährliche fixe Veranstal-tungen sind Betriebsausflug, Sommerfest, Skitag und ein Kulturevent. Die aktive Teilnahme an wis-

Kontakt:

Dr. Eva-Maria BinderVice President Research & Development,Erber AGTechnopark 1, 3430 TullnTel.: +43 2272 615 33 [email protected]

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Seite 26

Hon. Prof. Dr. h.c. Dkfm. Mag. Heinz Boyer

Geschäftsführer, IMC Fachhochschule, Krems

1975-2003: Aufbau, Neubau und Leitung der Bundeslehranstalten für Tourismus in Krems (HLF Krems) und Lehrhotel mit ca. 700 SchülerInnen und 120 Mitar-beiterInnen

1994-2002: Amt der NÖ Landesregierung, Planungsorgan Abteilung Wasser-wirtschaft

1994: Gründung der IMC Fachhoch-schule Krems GmbH, Funktion: Geschäftsführer

1993: Gründung von ITM-Prag als Lizenz-institut mit der Hoteliervereinigung der CSR

1988: Gründung und Aufbau der Hotelfach-schule Retz

1987-1993: Aufbau des touristischen Pilotpro-jektes Althof-Retz, Geschäftsführer der Althof-Errichtungs- und Betriebs-GmbH

1985: Gründung des „Internationalen Institutes für Tourismus und Manage-ment“ (ITM) mit Sitz Semmering als private GmbH, Funktion: Geschäfts-führender Gesellschafter

1980: Aufbau mit Neubau der Hotelfach-schule Semmering

seit 1979: Mitarbeit bei der Revitalisierung der Region Semmering mit Hotel Panhans

Mitgliedschaften

Mitglied der Kammer der gewerblichen Wirtschaft

Mitglied der Österreichischen Hotelier-vereinigung

Vizepräsident EUHOFA International (Interna-tionale Vereinigung der Direktoren an Hotel-fach- und Tourismusschulen)

Mitglied AIEST (Internationale Vereinigung wissenschaftlicher Fremdenverkehrsexperten)

Curriculum Vitae:

Europäisches Forum Alpbach | Technologiegespräche | 23.08. - 25.08.2012

gendlichen für die Wissenschaft und Forschung zu wecken, welchen Beitrag leisten Bildungsinstituti-onen und welche Maßnahmen können nachhaltig gesetzt werden?

Um Jugendliche aktiv für Wissenschaft und For-schung zu begeistern, rief die IMC Fachhochschule Krems bereits 2006 die erste Kinder- und Jugend-universität Niederösterreichs – die Junge Uni der FH Krems – ins Leben. Die IMC FH Krems sieht es als wichtige Aufgabe, interessante Bildungsthemen für junge Menschen greifbar zu machen und setzt unterschiedliche Maßnahmen unter dem Schwer-punkt „communicating science to the young“, um den Nachwuchs frühzeitig positiv zu beeinflussen.

Kinderlärm ist Zukunftsmusik – best practice Beispiel „Einblick in die Welt der Wissenschaft und Forschung für Kinder und Jugendliche“

Die Jungen von heute sind die Zukunft von mor-gen. Doch wer sind diese „Jungen“ überhaupt? Die Rede ist von „Digital Natives“ – einer Generation, die in die digitale Welt hineingeboren wird und in einer Hightech Gesellschaft rund um Smartphones, social networks und Blogs aufwächst. Digital Na-tives lernen den Umgang mit modernen Geräten und neuartigen, technologischen Innovationen schon frühzeitig kennen. Fast täglich wird unsere Gesellschaft mit technologischen Entwicklungen konfrontiert, welche für diese neue Generation je-doch kein Problem darstellen, da sie aufgrund ihrer Technik-Affinität im Umgang und in der Anwen-dung mit diesen sehr sicher sind. Doch wie schaffen wir es den Erfindergeist und die Neugierde der Ju-

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Volksschulalter bis Maturaniveau, erhielten im Lau-fe von zwei Jahren an mehreren Forschungstagen einen Einblick in das hochschulische Leben und wurden für Forschung und Innovation im Bereich der Naturwissenschaften begeistert.

Ein weiteres Projekt das den Austausch zwischen Jugendlichen und Forschenden fördern soll, ist die bundesweite Veranstaltung „Lange Nacht der For-schung“, an der die IMC FH Krems seit Beginn an erfolgreich teilnimmt. Mit diesem einzigartigen Forschungsereignis können vor allem Familien, Kinder, Jugendliche und auch Senioren mit For-scherInnen in Kontakt treten, um ihnen damit die Hemmschwelle vor Wissenschaft und Forschung zu nehmen.

Die Auszeichnung für gelebte Nachhaltigkeit der Jungen Uni der FH Krems wurde durch die Öster-reichische UNESCO-Kommission als österreichisches Dekadenprojekt bestätigt. Mit der Auszeichnung des Projektes ist die Vergabe des Logos der UN-Dekade bis zum Jahr 2014 verbunden.

Die Initiativen die von der Fachhochschule Krems im Bereich „communicating science to the young“ gesetzt werden, konkretisieren Bildung für Nach-haltige Entwicklung, geben Kindern- und Jugend-lichen einen Einblick in die Welt der Wissenschaft und Forschung und leisten dadurch einen wich-tigen gesellschaftspolitischen Auftrag.

2012 findet die „Junge Uni“ bereits zum siebenten Mal statt und begeistert jährlich 220 Jungstudie-rende im Alter von elf bis 14 Jahren. Der Grundsatz der Jungen Uni ist es Jugendlichen die Begegnung mit Wissenschaft und den Personen, die dahinter stehen zu ermöglichen. Durch einen frühzeitigen Kontakt mit der Wissenschaft wird die jugendliche Neugierde gefördert, um Begeisterung für wissen-schaftliche Denkweisen sowie für die Forschung zu schaffen, denn Forschung ist die Grundlage für In-novationen. Dabei sollen nicht nur Schwellenäng-ste vor der Institution Hochschule abgebaut, son-dern auch „Jungstudierende“ (v.a. Mädchen) auf technisch-wissenschaftliche Berufsfelder aufmerk-sam gemacht werden. Der Dialog zwischen Wissen-schaft und Forschung und der Öffentlichkeit wird dadurch gefördert.

Als erste Jugenduniversität Niederösterreichs lei-stet die Junge Uni der FH Krems mit ihrem päda-gogischen Konzept – abgesehen von der interes-santen Einbeziehung von interkulturellem Lernen

in die Bildung für nachhal-tige Entwicklung – einen wesentlichen Beitrag zur nachhaltigen Wirksam-keit in der Region. Diese Intentionen wurden auch im Projekt „Generation Innovation Region Krems“ erfolgreich erfüllt. Kin-der und Jugendliche, vom

© IMC FH Krems

© IMC FH Krems © IMC FH Krems

Kontakt:

Hon.Prof. Dr.h.c. Dkfm. Mag. Heinz BoyerGeschäftsführer IMC FH KremsPiaristengasse, 3500 KremsTel.: +43 2732 [email protected] und www.fh-krems.ac.at

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Seite 28 Europäisches Forum Alpbach | Technologiegespräche | 23.08. - 25.08.2012

Mitgliedschaften

IEEE Education Society

Science Center Network Austria www.science-center-network.at

Plattform SchulUMbau www.schulumbau.at

Kreativ Innovativ 2020: wie kommt das Neue ins System?

ISPIM International Society of Professional Innovation Management

SoL – The International Society of Organizational Learning

International Conference of Knowledge Management (ICKM) 2007

Plattform Forschungsevaluierung (fteval) www.fteval.at

Dr. Petra Wagner-Luptacik

Technology Management, Foresight & Policy Development Department, AIT Austrian Institute of Technology GmbH, Wien

seit 1997: Researcher, Expert Advisor, AIT Austrian Institute of Technology GmbH

2008-2009: Stabstelle im Staatssekretariat „Forschung macht Schule“, Bundes ministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit), Wien

1996-1997: Lehrerin HBLA und HLMW Stadt Wien

1995-1997: Beraterin ITR Institut für touristische Raumplanung, Wien

1994-1995: Graduate Research Assistant, University of Maryland at College Park, USA

Ausbildung

1995-1997: Master of Arts, University of Maryland at College Park, USA

1988-1995: Mag. Phil., Universität Wien

Curriculum Vitae:

Page 30: Programmheft A,pbach 2012

Außerschulische Lernumgebungen im „Wissensdreieck“ Forschung – Wirtschaft – Bildung

Seite 29Arbeitskreis 9 | Gesucht: jung, technisch begabt, wissbegierig | Nobelpreisträger/in von morgen | 24.08.2012

Kontakt:

Dr. Petra Wagner-LuptacikTechnology ManagementAustrian Institute of Technology GmbH Donau-City-Str. 1, 1220 WienTel.: +43 505 [email protected]

dar. Sie vermitteln durch die selbstständige Aus-einandersetzung mit wissenschaftlich-tech-nischen Zusammenhän-gen und Arbeitsweisen authentische Zugänge zu Naturwissenschaft und Technologie und tragen somit zur Förde-rung von Interesse und Aufgeschlossenheit für neue Technologien, deren Anwendungen und Nutzen bei. Indem außerschu-lische Lernumgebungen auch reale Arbeitsformen durch Problemlösungen in Projekt- und Teamarbeit mit „Ernstcharakter“ ermöglichen, erhalten Jugen-dliche nicht nur die Chance die Arbeitswelt der For-schung bzw. technischen Entwicklung „hands-on“ bzw. „minds-on“ kennen zu lernen, sondern auch den Nutzen für Wirtschaft und Gesellschaft.

Konkrete Aktivitäten bzw. Gesprächsmöglich-keiten mit ExpertInnen wirken aufgrund ihrer Authentizität erfahrungsgemäß auch verstärkend auf Motivation und Berufswahl. Nicht zuletzt ge-winnen junge Menschen durch den persönlichen Kontakt zu ForscherInnen und TechnologInnen Rollenvorbilder und darüber hinaus realistische Vorstellungen über Studien- und Karrieremöglich-keiten.Illustriert wird das Thema anhand eines konzep-tiven Modells für Motivations- und Interessensför-derung und nationaler wie internationaler Praxis-beispiele.

Die österreichische Innovationspolitik steht vor der fundamentalen Aufgabe, das Innovationssy-stem auf die Anforderungen einer wissens- und technologiebasierten Wirtschaft bzw. Gesellschaft auszurichten. Die Komplexität von Forschung, technologischer Entwicklung und Innovation (FTI) macht es dabei erforderlich, die Fähigkeit und die Kompetenz Neues hervorzubringen nachhaltig in Wirtschaft, in Wissenschaft und Gesellschaft zu verankern. Denn Innovationen entstehen in einem interaktiven Prozess von Aktivitäten, der Ideenbil-dung, Erforschung der wissenschaftlichen Grund-lagen, anwendungsorientierte Forschung und Ent-wicklung marktfähiger Produkte einschließt. Eine zukunftsorientierte Innovationspolitik muss daher Bildung und Forschung als Basis und Motor von In-novationen einschließen.

Für Innovationsfähigkeit braucht es diverse Kom-petenzen. Das Bildungs-system soll hier qualifi-ziertes Humanpotenzial für forschungstreibende bzw. forschungsbasierte berufliche Tätigkeiten in ausreichender Qua-lität und Quantität be-reitstellen. Der Output des österreichischen Bil-

dungssystems wird jedoch von zahlreichen Exper-tInnen als Innovationsbarriere in wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Hinsicht gewertet: Das Bil-dungssystem schöpfe sein Potenzial weder in der Spitze, d.h. Personen, die direkt in F&E bzw. In-novation eingebunden sind, noch in der Breite im Sinn innovationsrelevanter Fähigkeiten und Ein-stellungen der Erwerbsbevölkerung, aus.

Nachdem Veränderungen im Bildungssystem nur langsam greifen, gewinnen außerschulische Bil-dungsangebote zunehmend und dauerhaft an Bedeutung. Im Vergleich zur “konstruierten” Lehr- und Forschungspraxis in den Schulen stellen etwa Praktika in Unternehmen “real-life”-Erfahrungen

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Page 31: Programmheft A,pbach 2012

Seite 30 Europäisches Forum Alpbach | Technologiegespräche | 23.08. - 25.08.2012

Mitgliedschaften

Vorsitzender des Kuratoriums des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissen-schaften, Leipzig

Mitglied des Kuratoriums des Max-Planck- Instituts für Kernphysik, Heidelberg

Mitglied der Jury des Georg von Holtzbrinck-Preises für Wissenschaftsjournalismus

2012: Auszeichnung des „Spektrum Neo“ mit dem Werner und Inge Grüter-Preis für hervorra-gende Wissenschaftsvermittlung

Dr. phil. Dipl.-Phys. Carsten Könneker, M.A.

Chefredakteur Spektrum der Wissenschaft, Heidelberg/Deutschland

seit 2011: Chefredakteur „Spektrum neo“

seit 2010: Chefredakteur „Spektrum der Wissenschaft“ sowie des Wissenschafts portals „Spektrum.de“

seit 2007: Chefredakteur „epoc“

2007: Gründung des wissenschaftlichen Blog-Portals „SciLogs.de“

seit 2004: Chefredakteur „Gehirn&Geist“

2001-2002: Entwicklung des Psychologiemagazins „Gehirn&Geist“

seit 2000: Promotion zum Doktor der Physik, Disserationsthema: „Rezepti-on der modernen Physik in Literatur und Alltagsdiskurs der Weimarer Republik“

1998: Magister der Physik

1997: Master of Arts der Germanistik, Philo-sophie und Kunstgeschichte

Curriculum Vitae:

sen aufstellen und Experimente planen. Wie sie Ergebnisse interpretieren, aus Rückschlägen lernen und wie sie Geld für ihre Arbeiten beschaffen. Wir möchten Kindern vermitteln, wie es sich anfühlt, Forscher zu sein.“

Dieses besondere redaktionelle Konzept ist der Re-daktion ebenso wichtig wie der Umstand, dass sie nichts künstlich vereinfacht, sondern für die jun-gen Leserinnen und Leser mit der gleichen Sorg-falt wissenschaftliche Erkenntnisse in spannenden Lesestoff verwandelt, wie das für die erwachsenen

Kinder wollen echte Wissenschaft! – Wie es sich anfühlt, Forscher zu sein. Ein Werkstattbericht von „Spektrum neo“

2011 wurde „Spektrum neo“, eine Heftreihe für 10- bis 14-jährige Mädchen und Jungen, als „jüngstes Kind“ des Verlags Spektrum der Wissenschaft aus der Taufe gehoben. Die redaktionelle Philoso-phie der Entwickler um Spektrum-Chefredakteur Dr. Carsten Könneker stand dabei von vornherein fest: „Uns genügt nicht, den Kindern zu sagen, was Forscher über die Welt wissen. Wir wollen nicht fertiges Wissen kindgerecht inszenieren. Sondern ‚Spektrum neo‘ soll außerdem erklären, wie Wis-senschaftlerinnen und Wissenschaftler vorgehen, um dieses Wissen zu gewinnen. Wie sie Hypothe-

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Seite 31Arbeitskreis 9 | Gesucht: jung, technisch begabt, wissbegierig | Nobelpreisträger/in von morgen | 24.08.2012

Leser von „Spektrum der Wissenschaft“, „Sterne und Weltraum“, „Gehirn und Geist“ oder „epoc“ aus dem gleichen Verlag selbstverständlich ist.

Entwickelt wurde das viel gelobte und mittlerwei-le bereits preisgekrönte Konzept gemeinsam mit dem Leibniz-Institut für die Pädagogik der Natur-wissenschaften und der Mathematik (IPN) in Kiel. Das Team um Prof. Ilka Parchmann ist seit der Pla-nungsphase an der Entwicklung von „Spektrum neo“ beteiligt und feilt gemeinsam mit den Redak-teuren kontinuierlich daran.

Kinder hautnah mit Wissenschaft konfrontieren –diese Idee ist in „Spektrum neo“ auch ganz prak-tisch umgesetzt. Denn für einige Beiträge in den Heften werden Mädchen und Jungen selbst als neo-Reporter und neo-Experimentatoren tätig. Dazu reisen sie mit Redakteuren an Orte, wo span-nende Forschung stattfindet – und interviewen beispielsweise einen Astronauten oder Meeres-biologen.

Während sich das erste Heft dem Thema „Unser Universum“ widmete, ging es in der zwei-ten Ausgabe um „Die Welt im Jahr 2050“ – ein Thema, das die junge Leserschaft auf der eigens geschaffenen Website „spektrum-neo.de“ zuvor selbst gewählt hatte. Der interaktive Kontakt ist dem neo-Team, das aus Layoutern, Redakteuren, Programmierern und weiteren Mitarbeiterinnen und Mitar-beitern des Verlages besteht,

enorm wichtig. Bereits über den Namen „Spek-trum neo“ entschied beispielsweise die Zielgruppe selbst. Die zwei ersten Ausgaben wurden beide auch als Apps publiziert; über weitere Formate wird nachgedacht, bei der Themenfindung sind die Leser stets über die Website dabei.

Kontakt:

Dr. phil. Dipl.-Phys. M.A. Carsten KönnekerChefredakteur „Spektrum Wissenschaft“ Spektrum Wissenschafts- und Verlags GmbHSlevogtstr. 3-5, 69126 Heidelberg/DeutschlandTel.: +49 6221 912 [email protected]

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Schon im ersten Jahr hat sich „Spektrum neo“ zur Erfolgsstory gemausert. Im Lehrer-Test der Kom-munikationsfachzeitschrift w+v erwies sich der Spektrum-Sprössling gegenüber den Jugend-Kon-kurrenten von „Spiegel“, „Stern“ und „Zeit“ als Klassenbester. Ob Nutzwert-Faktor, Layout, Gra-fiken, Lesespaß oder Qualität der Texte, „Spektrum neo“ hatte in allen Fächern die Nase vorn. Das galt auch bei der Jury des Werner und Inge Grüter-Preises für Wissenschaftsvermittlung, die am 14. November in München „Spektrum neo“ auszeich-nen wird. Sie hebt in ihrem Urteil die „Teilnahme junger Leser an der Wissensfindung, die Konzen-tration auf ein Thema je Heft und die hervorra-gende didaktische Aufmachung“ als besondere Stärken des Konzepts hervor.

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Page 34: Programmheft A,pbach 2012

DI Claus Zeppelzauer

Bereichsleitung Unternehmen & Technologieecoplus. Niederösterreichs Wirtschaftsagentur GmbH

Seit 2007: Bereichsleiter Unternehmen & Technologie, ecoplus. Niederöster-reichs Wirtschaftsagentur, verantwort-lich für die Geschäftsfelder Techno-pole, Cluster Niederösterreich und Internationalisierung

Seit 2006: Prokurist Technopark Tulln GmbH

Seit 2006: Geschäftsfeldleiter Techno-pole ecoplus. Niederösterreichs Wirtschafts agentur GmbH

2004-2009: Technopolmanager Tulln, ecoplus. Niederösterreichs Wirtschafts-

agentur GmbH

2003-2004: Leitung von Life Science Project Management, Unternehmens-beratung für externe Projektleitung von interdisziplinären F&E-Projekten

2001-2003: Leiter der Abteilung Research & Development, Melbrosin International GmbH & Co KG

2000-2001: Senior Consultant bei Czipin & Proudfoot, früher Czipin & Partner, Internationale Produktivitätsberatung

1998-2000: Brauereileiter, Braumeister und stellvertretender Geschäftsführer der 1. Wiener Gasthofbrauerei

Studium der Lebensmittel- und Bio-technologie an der Universität für Bodenkultur Wien

In diesen Aufgabenbereich fällt:

die technologiefeldorientierte Standort-entwicklung der Technopole Krems, Tulln und Wiener Neustadt und einiger anderer Regionen

der Aufbau und „Betrieb“ der thematisch organisierten Cluster NÖ: Logistik Cluster,

Bau.Energie.Umwelt Cluster, Lebensmittel Cluster, Kunststoff-Cluster und

Mechatronik-Cluster sowie „e-mobil in NÖ“

die Unterstützung NÖ Unter nehmen bei deren Internationalisierungsschritten mit Büros in Bratislava, Budapest, Prag, Temeswar und Warschau sowie die Entwicklung von Schwerpunktprogrammen für neue Märkte, wie aktuell z.B. Russland und Türkei.

Curriculum Vitae:

Betreuer des Arbeitskreises

Seite 33Arbeitskreis 9 | Gesucht: jung, technisch begabt, wissbegierig | Nobelpreisträger/in von morgen | 24.08.2012

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Alpbach Spezial:

Chemiereport 5/2012

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Analyse-Lösungen für die Lebens- und Futtermittelindustrie an)den größten Firmenpartner am Technologiezentrum Tulln dar.„Solange wir unsere Forschung am Headquarter in Herzogenburghatten, war es sehr schwierig, gut ausgebildete Leute zu bekom-men“, erzählt Eva-Maria Binder, die die weltweiten Forschungs-und Entwicklungsaktivitäten der Erber AG leitet. 2003 bekamman die Möglichkeit, umfangreiche Laborräumlichkeiten am ge-rade im Aufbau befindlichen Technopol in Tulln zu mieten. Dastraf sich gut, denn mit dem am Standort befindlichen BOKU-De-

partment IFA-Tulln bestand schon seit längerem eine enge Ko-operation. Biomin hatte gemeinsam mit dem von Rudolf Krskageleiteten Analytik-Zentrum des IFA bei der Entwicklung vonMykotoxin-freien Futtermitteln beachtliche Erfolge erzielen kön-nen. Organisatorisch stützte man sich in der Zusammenarbeithauptsächlich auf Projekte, für die man bei der Forschungsför-derungsgesellschaft FFG um Kofinanzierung einreichte. Darüberhinaus unterhält man mittlerweile bereits drei Christian-Doppler-Labore mit den in Tulln arbeitenden Wissenschaftlern. „Diese Mo-delle haben sich über die vergangenen 16 Jahre bewährt“,resümiert Binder und weist auf einen wesentlichen damit verbun-denen Faktor hin: Mit den im Rahmen der Projekte finanziertenDiplomanden und Dissertanten steht der Erber-Gruppe ein Poolan akademischen Fachkräften zur Verfügung, die schon in derEndphase ihrer Ausbildung eng an das Unternehmen gebundenwerden können. Das zeitigt Erfolge: „Es haben schon zahlreicheehemalige Dissertanten erfolgreich im Unternehmen Karriere ge-macht“, erzählt Binder. Um auch jenen Mitarbeitern eine Perspektive bieten zu können,die zwar fachlich exzellent sind, aber keine Rolle als Führungs-kraft anstreben, hat man sich nun bei der Erber AG etwas Neuesüberlegt: Ein eigenes Karrieremodell führt in vier Stufen vomExperten zum Corporate Senior Experten und macht auf dieseWeise dieselben Vergünstigungen zugänglich, die auch Mitarbei-ter mit Teamleiter-Karriere genießen. Motivierend soll aber auchdie internationale Einbindung wirken: So werden nicht nur Aus-landsaufenthalte an anderen Firmenstandorten, sondern auch anUniversitäten angeboten und immer wieder Wissenschaftler voninternationalem Ruf für längere Zeit ins Haus geholt.

Die Öffnung der Unternehmen gegenüber Unis und FHs kann Studenten früh an ein Unternehmen binden.

Eva-Maria Binder, Erber AG, rekru-tiert Mitarbeiter aus Forschungs-projekten.

Ulrike Weiß, Baxter, setzt auf eigeneLehrlings- und Management-Pro-gramme.

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Die internationale Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaftist in immer stärkerem Ausmaß vom Grad an Innovation ab-

hängig, den sie hervorbringt. Als Asset werden in Europa dabeigerne der hohe Ausbildungsgrad und die Kreativität der Men-schen genannt. Doch wird man dieses Niveau aufrechterhaltenoder sogar noch steigern können? Nach wie vor gelingt es nicht,ausreichend viele junge Menschen für eine Ausbildung in den so-genannten MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwis-senschaften, Technik) zu begeistern. Fachkräfte auf diesenGebieten sind auf dem Arbeitsmarkt Mangelware. In den letzten Jahren ist daher eine Vielzahl an Initiativen undProgrammen entstanden, die sich bemühen, naturwissenschaft-liches Denken und Experimentieren jungen Menschen in ver-schiedenen Altersstufen – vom Kindergarten bis zur Matura –näher zu bringen: der „math.space“ im Wiener Museumsquartier,das FFG-Programm „Talente entdecken“, die „Junge Uni“ an derIMC FH Krems, um nur einige zu nennen. Mehrere Protagonistendieser Einrichtungen werden als Referenten am ecolpus-Arbeits-kreis in Alpbach teilnehmen. Moderieren wird Christian Milota,Geschäftsführer der Niederösterreichischen Landesakademie, diesich auch selbst um den Aufbau von ergänzenden außerschuli-

schen För derungsangeboten für besonders talentierte Kinder be-müht: „Im Idealfall findet eine solche Förderung parallel zurPflichtschule, aber akkordiert mit dieser statt“, ist Milotas Über-zeugung.Gefragt ist aber auch das Engagement der Unternehmen selbst.Durch die Vernetzung mit Erziehungs- und Bildungseinrichtungenvon Kindergarten bis Universität ist es möglich, schon frühzeitigeinen Bezug zu den realen Berufsfeldern herzustellen. Im Idealfallhat man alles an einem Strandort vereint: Bildung, Forschung,Wirtschaft. Das ist das Konzept des niederösterreichischen Technopol-Programms, das seit 2004 in Krems, Tulln und WienerNeustadt derartige Technologie-Standorte geschaffen hat. Dassdas Konzept auch messbare Erfolge zeitigt, bestätigte eine Studiedes Economica-Instituts für Wirtschaftsforschung. Im Jahr 2009betrug der Bruttowertschöpfungseffekt an den drei Technopol-Standorten 190 Millionen Euro.

Gefordert sind schließlich auch die Medien, die zu einem gutenTeil dazu beitragen, welches Bild von Wissenschaft und Technikin der breiten Öffentlichkeit herrscht. Auch das wird beim eco-plus-Arbeitskreis zur Sprache kommen.

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Jung, technisch begabt, wissbegierigAuf der Suche nach den schlauen KöpfenEin von der niederösterreichischen Wirtschaftsagentur ecoplus organisierter Arbeitskreis bei den Technologie-Gesprächen in Alpbach widmet sich der Frage, wiees gelingen kann, ausreichend viele junge Menschen für Naturwissenschaften undTechnik zu begeistern. Bildungsinstitutionen, Unternehmen und Medien sind dabeigleichermaßen gefordert.

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Paula wird in diesem Sommer zwölf Jahre alt. Als sie im Jahr2000 auf die Welt kam, waren es ihre Eltern bereits seit meh-

reren Jahren gewöhnt, die meisten ihrer Telefongespräche aufdem Mobiltelefon abzuwickeln. Bereits vier Jahre zuvor war inder Firma, in der Paulas Vater damals arbeitete, E-Mail als Kom-munikationsmittel eingeführt worden. Bis knapp vor Paulas Geburt war er mit dem Projekt eines neuen Webauftritts des Un-ternehmens beschäftigt, der die davor existierende, einfach ge-haltene Homepage ersetzen sollte. Zwei Jahre darauf kam der

erste PDA in die Familie, 2007 folgte das Smartphone. Schon mitdrei Jahren liebte es Paula, auf der Tastatur von Mutters Laptopherumzuhämmern, der Gebrauch der Fernbedienung des DVD-Players war schnell erlernt. Mit sechs Jahren kannte das Mäd-chen den prinzipiellen Unterschied zwischen Textverarbeitungund Tabellenkalkulation (auch wenn sie nicht diese Ausdrückeverwendete), der Zugriff auf Internet-Seiten zur Informations-beschaffung war ihr schon seit dem Referat in der Volksschulevertraut.

Die gängige Form des naturwissenschaftlichen Unterrichts scheint vielfach nicht dazuangetan zu sein, die natürliche Neugier junger Menschen angemessen aufzugreifen.Verschiedene Initiativen bemühen sich, zu einer besseren Vernetzung mit der täglichenWirklichkeit von Wissenschaft und Technik beizutragen.

Paula und die Technik Schulische und außerschulische Wege, die Neugier zu wecken

Im Rahmen der „Jungen Uni“ kommen jährlich über 200 Schüler an die IMC FH Krems.

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Paula hat den Umgang mit den elektronischen Geräten unsereralltäglichen Umgebung von Anfang an als Selbstverständlichkeitmitbekommen – einen Umgang, den ihre Eltern erst mühevoll imAusbildungs- und Berufsweg erlernten. Man nennt Kinder wie sie„Digital Natives“, Eingeborene im digitalen Land, in das ihre Elternals „Digital Immigrants“ erst aus den analogen Welten eingewan-dert waren. „Der Umgang mit technologischen Neuerungen stelltfür diese Generation kaum ein Problem dar, weil sie in der An-wendung mit Technik sehr sicher ist“, analysiert Heinz Boyer, Ge-schäftsführer der IMC FH Krems.

Das Abenteuer des DenkensDennoch besteht ein eigentümliches Paradoxon: Wenn Maschi-nenbau-, EDV- oder Biotechnologieunternehmen nach gut ausge-bildeten Ingenieuren Ausschau halten, können sie ihren Bedarfkaum durch das Angebot auf dem Arbeitsmarkt decken. In ein-schlägigen Studienrichtungen an Universitäten und Fachhoch-schulen bleiben Kapazitäten ungenützt (während man sichanderswo in überfüllte Hörsäle drängt). Der Schritt von der Affi-nität gegenüber dem täglichen Umgang mit Technik zum Exper-tentum scheint nicht kleiner als für frühere Generationen und dieerfinderische Neugier nicht häufiger geworden zu sein. Dabei gäbees, wissenschaftshistorisch betrachtet, gute Gründe, sich geradeden technischen Fächern zuzuwenden. „Das wirklich Neue kommtheute von den Ingenieurwissenschaften. Die Naturwissenschaftenhaben ein so breites Wissen erzeugt, das heute von den Ingenieur-wissenschaften veredelt wird“, sagt dazu Rudolf Taschner, einerder Vortragenden beim diesjährigen Arbeitskreis der ecoplus beiden Technologiegesprächen in Alpbach. Taschner ist in den ver-gangenen Jahren als Popularisierer der Mathematik bekannt ge-worden. Er hat eine Professur an der Technischen Universität Wieninne und ist Initiator und Mitbetreiber des „math.space“, einerEinrichtung im Wiener Museumsquartier, die mittels Vorträgenund Veranstaltungen den Zusammenhang der Mathematik mitverschiedensten Aspekten der Gegenwartskultur vermittelnmöchte. Dieser Zusammenhang ist Taschner sehr wichtig – im ty-

pischen Unterricht in mathematischen und naturwissenschaftli-chen Fächern vermisst er ihn aber. „Die Lehrer erhalten durch denLehrplan zu wenige Freiheiten, etwas Eigenes aus dem Unterrichtzu machen“, bemängelt Taschner. Sein Vorschlag: Die Pläne solltensich auf elementare Grundfertigkeiten und Basiswissen beschrän-ken, das man dann auch extern abprüfen könne. Alles Weitere sollaber der Eigeninitiative des Lehrers überlassen bleiben. Dannkönne es sein, dass man gemeinsam Dinge entdeckt, die faszinie-ren, dass man sich auf das Abenteuer einlässt, das im Denken undForschen der Menschheit steckt. „Wenn der Lehrer durch denLehrplan aber alles genau vorgeschrieben bekommt, wird der ge-dankliche Impetus weggenommen“, so Taschner.Taschner selbst ist einer, der wie kaum eine anderer zu diesemAbenteuer verlocken kann. Im Gespräch mit ihm wird man imSchnelldurchlauf zu den Großen aus Mathematik und Naturwis-senschaft, zu Descartes, Pascal und Linus Pauling mitgenommen.Wie würde unsere fiktive zwölfjährige Paula reagieren, wenn ihrim Unterricht jemand solche Geschichten erzählte? Könnte esnicht sein, dass sie die Mathematik, die in so vielem die Grundlageunserer technischen Alltagsumgebung ist, lieben lernt, anstatteinen lebenslangen Widerwillen dagegen zu entwickeln?Dass es heute die Ingenieurwissenschaften seien, wo man miteiner ungestümen Neugierde am besten aufgehoben sei, habeKonsequenzen für die Gestaltung des mathematisch-naturwissen-schaftlichen Unterrichts, meint Taschner: „Es kommt nicht daraufan, dass man fehlerfrei rechnen kann, sondern dass man etwa im-stande ist, einen stringenten Beweis zu führen.“ Es sei eine be-stimmte Denkweise, die man den Schülern beibringe, wenn mansie Mathematik lehrt, betont der Professor: klar und deutlich –„clare et distincte“, wie Descartes das gefordert habe. Das sei dieGrundlage für jedes naturwissenschaftlich-technische Wirken.

Wo die Forschung zu Hause istWenn sich Paula in ihrem weiteren Ausbildungsweg für die Vor-bereitung auf einen technisch orientierten Beruf entscheiden wird,werden für sie solide mathematisch-naturwissenschaftliche

Rudolf Taschner vermisst im Mathe-matik-Unterricht Freiheiten für denLehrer.

Elisabeth Pichler hat den VereinTechnology Kids gegründet.

Heinz Boyer, GF IMC FH Krems,möchte die Aufmerksamkeit der Ju-gendlichen auf technisch-wissen-schaftliche Berufsfelder lenken.

Stefan Hopmann ist bezüglich des Er-folgs so mancher Programme skep-tisch.

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Grundlagen hilfreich sein. Um zu verstehen, was Technik heute istund leistet, vielleicht auch um ihr Interesse daran überhaupt zuwecken, wird es aber mehr als das brauchen. Denn einer derGründe, warum Technik oftmals so weit entfernt ist von dem, wasSchüler machen wollen, ist, dass sie sich vielfach ihrer gesell-schaftlichen Kontexte weitgehend entkleidet darstellt. Zu dieserAnalyse kommt Petra Wagner-Luptacik, die sich am Austrian In-stitute of Technology mit dem Thema Innovationsforschung undinsbesondere mit „Science Education“ beschäftigt. „Technik stehtja im Bezug zu Wohlstand, zu Gesundheit, zu den Neuerungen,die unseren Alltag prägen – das kommt im Unterricht zu kurz.“„Sozial co-konstruiert“, nennen die Experten diese Wechselbezie-hung zwischen den kulturellen Verhältnissen und der Ausgestal-tung von technischen Systemen. Besser als in der Schule lernt manso etwas häufig in außerschulischen Lernumgebungen. InDeutschland hat man beispielsweise gute Erfahrungen mit soge-nannten Schülerlabors gemacht. Dabei handelt es sich um Einrich-tungen, die von Universitäten, Unternehmen oder Stiftungengetragen werden und in denen man Lehrinhalte aus Wissenschaftund Technik an jenen Schauplätzen nähergebracht bekommt, andenen man sich auch sonst damit beschäftigt. Die dort vorhandenegute Infrastruktur, die Authentizität des Lernorts und eine kom-petente pädagogische Betreuung würden eine Kombination erge-ben, deren Effekte für den Lernerfolg größer seien als die Summeder Einzelteile, wie Wagner-Luptacik erzählt. Eine andere Möglichkeit, Schülern den gesellschaftlichen Kontexteines wissenschaftlich-technischen Berufsfelds authentisch nä-

herzubringen, ist, sie selbst ineinem solchen Umfeld arbeiten zulassen. Wagner-Luptacik hat diePilotphase eines Programms be-treut, das vom Bundesministeriumfür Verkehr, Innovation und Tech-nologie in Auftrag gegeben wurdeund heute unter dem Titel „Talenteentdecken“ von der Forschungs-förderungsgesellschaft (FFG) um-gesetzt wird. Eine der beidenSäulen des Programms ist die Ver-mittlung von Praktika für Oberstu-fenschüler, bei denen diese anuniversitären Instituten und beiTechnologie-orientierten Unter-nehmen an Forschungs- und Ent-wicklungsprojekten mitarbeitenkönnen. Die Bezahlung orientiertsich dabei an den für Ferienjobsüblicherweise bezahlten Gehältern.Vergangenes Jahr machten bereitsmehr als 1.500 Schüler von demAngebot Gebrauch. „Das Ziel dabeiwar vor allem, nicht nur die inter-essierte Spitze und diejenigen, dieohnehin schon Beziehungen hat-ten, zu erreichen, sondern denSockel zu verbreitern“, erläutertWagner-Luptacik die Intention.

Die wissenschaftliche Begleitung des Pilotprojekts habe gezeigt,dass das auch gelungen sei.

Die Akteure zusammenbringenDas zweite Instrument, auf das man sich im Rahmen von „Talenteentdecken“ fokussiert hat, richtet sich an eine jüngere Zielgruppe.Im Rahmen von regionalen Kooperationsprojekten werden schulische und vorschulische Bildungseinrichtungen mit innova-tionsorientierten Unternehmen und F&E-Einrichtungen zusam-mengebracht. Auf diese Weise sollen Kinder frühzeitig mit derArbeitswelt in Berührung kommen und Rollenmodelle im Innova-tionsprozess vor Augen geführt bekommen. Eines dieser Projekte ist in Tulln beheimatet und wurde von Eli-sabeth Pichler initiiert. Pichler ist Chemikerin und arbeitet für dieam Technopol Tulln ansässige Firma Romer Labs, die Produkte undDienstleistungen auf dem Gebiet der Analytischen Chemie anbie-tet. Aus der Erfahrung mit ihren eigenen Kindern kannte Pichlerdie vielfältigen Freizeitangebote, die schon im Kindergartenalterzur Verfügung stehen: „Da gibt es Englisch, Musik, Sport – nur imnaturwissenschaftlichen Bereich besteht eine Lücke“, stellt Pichlerfest. Demgegenüber standen der Forscherin in Elternteilzeit die„einzigartigen Möglichkeiten“ am Technopol Tulln vor Augen, woForschungsinstitute, Bildungseinrichtungen und Unternehmenräumlich und fachlich eng zusammenarbeiten. Getragen von einemKonsortium aus ihrem Arbeitgeber Romer Labs, der Biomin Hol-ding sowie dem ebenfalls am Standort ansässigen Campus derFachhochschule Wiener Neustadt konzipierte man das Projekt

Kinder vom Kindergarten- bis zum Hauptschulalter experimentieren bei den „Technology Kids“ in Tulln.

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„Technology Kids“ und bekam dafür einen Zuschlag für die Finan-zierung durch die FFG. Geplant ist dabei, in Bildungsstätten derRegion (zwei Kindergärten, zwei Volksschulen und eine Haupt-schule sind bereits an Bord) zu gehen, die Kinder aber vor alleman die Fachhochschule zu holen und mit ihnen dort zu experimen-tieren. Ebenso sind Besuche bei den Firmenpartnern vorgesehen,um echte Forscher in echten Labors kennenzulernen, sowie ein„Peer Tutoring“, also das gegenseitige Vernetzen von beispiels-weise Haupt- und Volksschulen. Sollte es bei den Schulen an Geldmangeln, kann Pichler zehn mal 1.000 Euro an Kooperationszu-schüssen für Material- und Reisekosten vergeben. So richtig losgeht’s bei den Technology Kids im Herbst, beim Pilotprogrammkonnten Pichler und ihre Kollegin aber bereits Erfahrungen beimgemeinsamen Experimentieren mit den Kindern sammeln.

Die Neugierigen aus allen Schichten anlockenPichlers Initiative kommt einer Forderung entgegen,die Fachdidaktiker schon seit längerem erheben: mitdem Kennenlernen der Naturwissenschaften solltelange vor der Pubertät begonnen werden. In demAlter, in dem unsere fiktive Anna ihre ersten Schrittein ihrer digitalen Alltagsumgebung gemacht hat,könnten ihr auch bereits Phänomene und Erklärun-gen aus Physik und Chemie nähergebracht werden.Einem solchen Gedanken ist auch ein Projekt ver-pflichtet, das an der IMC FH Krems initiiert wurde:die erste niederösterreichische Kinder- und Jugend-universität. 2012 fand diese „Junge Uni der IMC FHKrems“ bereits zum siebenten Mal statt, jährlich neh-men etwa 220 Schüler und Schülerinnen zwischen elfund 14 Jahren teil. Auch hier steht im Vordergrund,den Jugendlichen möglichst früh eine Begegnung mitdenjenigen Menschen zu ermöglichen, die hinter derWissenschaft stehen. „Dabei sollen nicht nur Schwel-lenängste vor der Institution Hochschule abgebaut,sondern es soll auch die Aufmerksamkeit auf tech-nisch-wissenschaftliche Berufsfelder gelenkt wer-den“, betont Heinz Boyer, der Geschäftsführer derIMC Fachhochschule Krems. Eine ähnliche Intentionverfolgt auch das Projekt „Generation Innovation Re-gion Krems“, bei dem Kinder und Jugendliche, vomVolksschüler bis zum Maturanten, im Laufe von zweiJahren an mehreren Tagen Einblick in das hochschu-lische Leben erhalten.Zum Erfolg derartiger Programme gibt es freilich auchkritische Stimmen. Stefan Hopmann, Professor fürSchul- und Bildungsforschung an der Universität Wienund ebenfalls einer der Referenten beim ecoplus-Ar-beitskreis in Alpbach, meldet sich häufig in Bildungs-debatten zu Wort. „Ich habe schon viele Programmekennengelernt, die Schüler für die MINT-Fächer inter-essieren sollten. Die Studienentscheidung wurde da-durch nicht nachhaltig verändert“, sagt Hopmann. Dieösterreichischen Zahlen seien im internationalen Ver-gleich im Übrigen gar nicht so schlecht. Ohne Zweifelgäbe es aber Länder, die höhere Quoten in den tech-nischen Fächern zustande brächten. Das liege dort

aber nicht an der Form des Unterrichts, meint Hopmann, sondernan einem ganz anderen Umstand: „Sieht man sich Länder wie Kali-fornien an, so bemerkt man, dass dort ein hoher Prozentsatz an Ein-wanderer-Kindern der zweiten und dritten Generation einenaturwissenschaftlich-technische Ausbildung wählt.“ Für diese Be-völkerungsgruppen würde ein solcher Bildungsweg eine Möglich-keit der Integration in die Gesellschaft darstellen. „Um einkulturwissenschaftliches Studium zu wählen, müssen sie schon Teilder Kultur sein“, ist Hopmanns Ansicht, die Technik hingegen seifür Menschen mit unterschiedlichstem Hintergrund gleich zugäng-lich. Sein Tipp an die Bildungsverantwortlichen lautet daher: Anstattdirekt im Bildungssystem zu intervenieren, solle ein Klima geschaf-fen werden, das die Neugierigen anlockt, aus welcher Gesellschafts-schicht und aus welchem Land sie auch immer kommen mögen.

Im „math.space“ im Wiener Museumsquartier wird der Zusammenhang der Mathematik mitder Gegenwartskultur vermittelt.

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Technologie-orientierte Unternehmen haben oft ihre liebe Not,wenn sie sich auf dem Arbeitsmarkt nach gut ausgebildeten

Fachkräften umsehen. Ein Beispiel dafür ist das Pharmaunter -nehmen Baxter. Die Baxter-Standorte in Wien und Niederöster-reich bilden, zusammengenommen, die größte Tochter desamerikanischen Konzerns außerhalb der USA. Baxter beschäftigthier 4.100 Mitarbeiter, Hauptbetätigungsfeld ist die Entwicklungund Produktion von Arzneimitteln, die aus Humanplasma gewon-nen werden. „Baxter ist in Österreich ein bekannter Arbeitgeber,trotzdem stehen wir immer wieder vor der Herausforderung, ge-eignete Mitarbeiter für offene Positionen im Forschungs-, Tech-nik- und Produktionsbereich zu finden“, schildert Ulrike Weiß,Director Human Resources Austria, die oft schwierige Suche nachFachpersonal. Diese Situation sei für Baxter mit ein Grund gewesen, im Jahr2002 wieder mit der Ausbildung von Lehrlingen zu beginnen undein Management-Traineeprogramm ins Leben zu rufen. Aus demFundus der durch diese Aktivitäten herangebildeten Arbeitskräftekann das Unternehmen seitdem immer wieder erfolgreich schöp-fen: „Die Trainees der ersten Stunde sind heute bereits langjährigeFührungskräfte und mittlerweile bilden wir auch in eher exoti-schen Fachrichtungen wie Kälteanlagentechnik erfolgreich Lehr-linge aus“, erzählt Weiß.

Doch der Bedarf an naturwissenschaftlich und technisch ausge-bildeten Mitarbeitern ist viel zu hoch, als dass er durch unterneh-mensinterne Ausbildungsprogramme gedeckt werden könnte.Dabei hält Weiß das in der Jugend schlummernde Potenzial fürbeachtlich – gehoben werden die Schätze aber viel zu wenig: „Lei-der ist es in vielen Schulen so, dass die naturwissenschaftlichenFächer ohne viel Engagement und Kreativität unterrichtet werdenund damit die ursprüngliche und natürliche Neugier der Kinderan Technik und Naturwissenschaften auf ein Minimum reduziertwird“, klagt die Personalmanagerin ihr Leid.

Offen für Töchter und SöhneBaxter versucht auch hier, die Situation durch eigenes Engagementzu verbessern. Seit Jahren gibt es eine Kooperation mit der Che-mie-HTL in der Wiener Rosensteingasse, außerdem werde es Schü-lern ermöglicht, an Führungen und Sommerpraktika teilzunehmen,um sie frühzeitig auf das Unternehmen aufmerksam zu machen.Auch an Programmen wie „FiT – Frauen in die Technik“ oder dem„Töchtertag“ habe man sich beteiligt und 2012 erstmalig auch einen„Söhnetag“ durchgeführt, in dessen Rahmen junge Burschen imAlter bis zu 15 Jahren in den Arbeitsalltag des Pharmabetriebs hin-einschnuppern konnten. „Trotz all dieser Maßnahmen sind wir aberteilweise gezwungen, bereits für Labortechnikerpositionen Mitar-beiter aus dem Ausland zu rekrutieren, da wir in Österreich zu we-nige Kandidaten finden“, so Weiß. Mit seinem Eigenengagement ist Baxter nicht allein. „Das Inter-esse österreichischer Unternehmen, an geeigneten Bildungs -programmen mitzuwirken, ist enorm groß“, stellt PetraWagner-Luptacik, Innovations- und Bildungsforscherin am AIT,der heimischen Wirtschaft ein gutes Zeugnis aus – allein: „Esbräuchte mehr institutionalisierte Angebote.“ In der Management-Theorie hat man für diese Form, gesellschaftliche Verantwortungzu zeigen, den Begriff „Corporate Educational Responsibility“ ge-prägt. Man müsse Unternehmen aber erst dazu hinführen, diesenrelativ neuen Ansatz auch in ihren Strategien zu verankern.

Enge Kooperation mit der UniversitätManchmal hilft es, wenn man fest in einen Standort eingebundenist, der universitäre Forschung, Ausbildung und unternehmeri-sche Aktivitäten vereint. Die Erber-Gruppe findet solche Vor aussetzungen seit Jahren am Technopol Tulln vor. Die Unter-nehmensgruppe stellt mit ihren Töchtern Biomin (einem Anbietervon Futtermittelzusätzen, die auf eine Verbesserung der Gesund-heit der Nutztiere abzielen), Bioferm (entwickelt biotechnologi-sche Wirkstoffe für den Pflanzenschutz) und Romer Labs (bieten

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Für Baxter ist es oft schwierig, Mitarbeiter für Forschung und Produktion zufinden.

Arbeitskräfte mit guter technischer Kompetenz sind am Arbeitsmarkt heiß begehrt.Um sie anzulocken und dauerhaft an sich zu binden, müssen sich Unternehmen heuteetwas Besonderes einfallen lassen.

Erfolg durch Eigenengagement Unternehmen binden Fachkräfte an sich

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Analyse-Lösungen für die Lebens- und Futtermittelindustrie an)den größten Firmenpartner am Technologiezentrum Tulln dar.„Solange wir unsere Forschung am Headquarter in Herzogenburghatten, war es sehr schwierig, gut ausgebildete Leute zu bekom-men“, erzählt Eva-Maria Binder, die die weltweiten Forschungs-und Entwicklungsaktivitäten der Erber AG leitet. 2003 bekamman die Möglichkeit, umfangreiche Laborräumlichkeiten am ge-rade im Aufbau befindlichen Technopol in Tulln zu mieten. Dastraf sich gut, denn mit dem am Standort befindlichen BOKU-De-

partment IFA-Tulln bestand schon seit längerem eine enge Ko-operation. Biomin hatte gemeinsam mit dem von Rudolf Krskageleiteten Analytik-Zentrum des IFA bei der Entwicklung vonMykotoxin-inaktivierenden Futtermittelzusätzen beachtliche Erfolge erzielen können. Organisatorisch stützte man sich in derZusammenarbeit hauptsächlich auf Projekte, für die man bei derForschungsförderungsgesellschaft FFG um Kofinanzierung ein-reichte. Darüber hinaus unterhält man mittlerweile bereits dreiChristian-Doppler-Labore mit den in Tulln arbeitenden Wissen-schaftlern. „Diese Modelle haben sich über die vergangenen 16Jahre bewährt“, resümiert Binder und weist auf einen wesentli-chen damit verbundenen Faktor hin: Mit den im Rahmen der Pro-jekte finanzierten Diplomanden und Dissertanten steht derErber-Gruppe ein Pool an akademischen Fachkräften zur Verfü-gung, die schon in der Endphase ihrer Ausbildung eng an das Un-ternehmen gebunden werden können. Das zeitigt Erfolge: „Eshaben schon zahlreiche ehemalige Dissertanten erfolgreich imUnternehmen Karriere gemacht“, erzählt Binder. Um auch jenen Mitarbeitern eine Perspektive bieten zu können,die zwar fachlich exzellent sind, aber keine Rolle als Führungs-kraft anstreben, hat man sich nun bei der Erber AG etwas Neuesüberlegt: Ein eigenes Karrieremodell führt in vier Stufen vomExperten zum Corporate Senior Experten und macht auf dieseWeise dieselben Vergünstigungen zugänglich, die auch Mitarbei-ter mit Teamleiter-Karriere genießen. Motivierend soll aber auchdie internationale Einbindung wirken: So werden nicht nur Aus-landsaufenthalte an anderen Firmenstandorten, sondern auch anUniversitäten angeboten und immer wieder Wissenschaftler voninternationalem Ruf für längere Zeit ins Haus geholt.

Die Öffnung der Unternehmen gegenüber Unis und FHs kann Studenten früh an ein Unternehmen binden.

Eva-Maria Binder, Erber AG, rekru-tiert Mitarbeiter aus Forschungs-projekten.

Ulrike Weiß, Baxter, setzt auf eigeneLehrlings- und Management-Pro-gramme.

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Aus den Medien sind uns bestimmte Bilder von Wissenschaftgeläufig: Forscher, die mit Hingabe die letzten Geheimnisse

der Natur enträtseln, Experimente, die sensationell Neues zutagebringen, Theorien, die uns die Welt erklären. Carsten Könneker,als Chefredakteur von „Spektrum der Wissenschaften“ selbst einMann der Medien, hält vieles davon für inszeniert und idealisiert.Was ihm abgeht: „Der alltägliche Betrieb der Wissenschaften wirdviel zu wenig beleuchtet.“ Die Arbeit eines Wissenschaftlers istvon viel Unsicherheit geprägt, nicht selten führt ein steiniger Wegmit Rückschlägen und Misserfolgen zum Hinterfragen des Bishe-rigen, zum Beschreiten von neuen Wegen, zum Etablieren vonneuen Methoden. „Diesen Prozess zu beleuchten, darin läge einbesonderer Reiz, daraus könnte man viel lernen“, meint Könneker.Dazu kommt, dass die Wissenschaftler ja unter bestimmten gesell-schaftlichen Rahmenbedingungen arbeiten, dass sie auf das Lu-krieren von Geldmitteln angewiesen sind, dass sie am Kampf umdie Aufmerksamkeit teilnehmen, dass sie ihre Forschungsrichtungin der öffentlichen Diskussion in ein gutes Licht stellen wollen undso weiter. All das werde im Wissenschaftsjournalismus aber seltendargestellt, weist Könneker auf eine bestehende Lücke hin.

Wie Wissenschaft wirklich funktioniertDabei gehe es nicht darum, zu desillusionieren – gerade bei jungenMenschen könne es aber große Enttäuschungserlebnisse nach sich

ziehen, wenn sie etwa ihre Studienwahl auf verzerrte Bilder derFunktionsweise von Wissenschaft gründen. Denn gerade was Kin-der und Jugendliche betrifft, komme den Medien wachsende Be-deutung zu: „Kinder verbringen immer mehr Zeit mit der Nutzungvon Medien“, gibt Könneker zu bedenken. Dass vieles davon überdas Internet konsumiert wird, bringt freilich auch den Autor der dorttransportierten Inhalte in eine neue Position. „Heute muss ein Wis-senschaftler nicht mehr warten, bis vielleicht einmal ein Fernseh-team vorbeikommt“, analysiert der Journalist, der Zugang zummedialen Betrieb stehe heute jedem offen. Dadurch entstehe zwarauch leichter Zugang zu einem authentischeren Bild dessen, wasWissenschaftler tun, die Rolle des Wissenschaftsjournalismus müsseaber neu hinterfragt werden. „Es reicht heute nicht, wenn man dieErgebnisse der Wissenschaft einfach in eine allgemein verständlicheSprache übersetzt.“ Vielmehr bedarf es einer kontrollierenden In-stanz, eines kritischen Korrektivs, das der Journalist auch gegenüberder Selbstdarstellung des Wissenschaftlers bilden könne.Speziell für die zehn- bis 14-jährige Leserschaft haben Kön-neker und sein Team vieledieser Ideen in ein neues Pro-dukt umgesetzt: „Spektrumneo“ heißt das jüngste Kinddes Verlags, das nicht fertigesWissen inszenieren, sondernden Kindern vor Augen führenwill, wie Wissenschaftler vor-gehen, um ein solches zu ge-winnen. Einige bekommen dieMöglichkeit, besonders haut-nah dabei zu sein: Für be-stimmte Beiträge schlüpfenMädchen und Buben selbst indie Rolle des Redakteurs undbesuchen jene Orte, an denenForschung wirklich stattfindet.

ALPBACH SPEZIAL

8 | chemiereport.at AustrianLifeScience 5/2012

Das Magazin „Spektrum neo“ möchte Kindern Wissenschaft vor Augen führen, wie sie wirklich ist.

Medien zeichnen nicht selten ein stark verzerrtes Bild des Forschungsbetriebs. Anstattzu idealisieren, sollte die Wissenschaft dargestellt werden, wie sie wirklich funktioniert,fordert Carsten Könneker.

Verstehen statt inszenieren Herausforderung für den Wissenschafts -journalismus

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Carsten Könneker (Chefredakteur„Spektrum der Wissenschaften“) hältvieles im gängigen Wissenschafts-journalismus für inszeniert.

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