Programmierte Missverständnisse? Wieviel Kommunikation...

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Programmierte Missverständnisse? Wieviel Kommunikation braucht die Medizin? Florian Menz, Universität Wien

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Programmierte Missverständnisse? Wieviel Kommunikation braucht die Medizin? Florian Menz, Universität Wien

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Erwartungen und Wahrnehmung

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Kommunikationsprobleme in der Medizin – ein alter Hut?

„ Nämlich gar oft bin ich mit meinem Bruder oder anderen Ärzten zu einem Kranken hingegangen, der entweder keine Arznei nehmen oder den Arzt nicht wollte schneiden oder brennen lassen, und da dieser ihn nicht überreden konnte, habe ich ihn doch überredet, durch keine andere Kunst als die Redekunst.“ (Platon im Gorgias)

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… wir merken es nur meistens nicht

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Multilinguale Kommunikation und PatientInnenbeteiligung

Forschungsteam: Marlene Sator Martin Reisigl Johanna Lalouschek Leitung: Florian Menz Finanzierung: FWF, Projektnr. P20283-G03

2005 - 2010 Daten: 75 videodokumentierte, transkribierte

gedolmetschte und nicht gedolmetschte Gespräche

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Gesprächsbeteiligung der PatientInnen

0

10

20

30

40

50

60

70

80

Dolm. kein Dolm.

Gesprächsanteile der PatientInnen

unter 750 Wörter

751 Wörter und mehr

p<0,01 N = 37 Menz 2013

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Gesprächsanteile PatientInnen bei gedolmetschten und nicht gedolmetschten Gesprächen (p<0,01)

N = 37 Menz 2013

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Gesprächsbeteiligung: Eröffnungsfrage

02468

101214161820

Eröffnungsfrage nach Dolmetsch

Dolm.

kein Dolm.

n.s.

05

101520253035404550

Eröffnungsfrage nach Erstsprache

deutsch

andere

p<0,05 N = 69 Menz 2013

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Gesprächsbeteiligung: Erste redestrukturierende Einheit

02468

1012141618

nach bis zu10 sec.

nach 11-30sec.

nach mehrals 30 sec.

Zeitpunkt erste redestrukturierendeÄußererung

Erste redestrukturierende Äußerung nach Dolmetsch

Dolm.

kein Dolm.

0

5

10

15

20

25

30

35

40

45

nach bis zu10 sec.

nach 11-30sec.

nach mehrals 30 sec.

Erste redestrukturierende Äußerung nach Erstsprache

deutsch

andere

p<0,06 n.s. N = 70 Menz 2013

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Gesprächbeteiligung: Unterbrechungen

• ÄrztInnen unterbrechen häufiger als PatientInnen

• PatientInnen versuchen öfters vergeblich zu unterbrechen

• ÄrztInnen unterbrechen oder übergehen Initiativen und Erzählversuche von PatientInnen, häufig bevor der relevante Inhalt ersichtlich ist

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Unterbrechungen A vs P

Interruptions, non-supportiveDoctors - Patients

0

5

10

15

20

25

30

35

40

0 100 200 300 400 500 600

Freq

uenc

y

Duration (Number of Lines)

DoctorsPatientsDoctors trendPatients trend

Interruptions, non-supportiveDoctors - Patients

0

5

10

15

20

25

30

35

40

0 100 200 300 400 500 600

Freq

uenc

y

Duration (Number of Lines)

DoctorsPatientsDoctors trendPatients trend

DoctorsPatientsDoctors trendPatients trend

Quelle_: Menz/Al Roubaie 2008

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Unterbrechungen

• Paradox: Je öfter unterbrochen wird, desto

länger dauern Gespräche und umso komplizierter werden sie

Quelle_: Menz/Al Roubaie 2008

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Beispiel 2: „Missverständnisse“ durch LaiendolmetscherInnen

• Gespräch mit einer türkischsprachigen Patientin

• Die schwangere Tochter „dolmetscht“ das Gespräch

• Interaktives Ergebnis: Diagnose: Migräne ohne Aura + medikamenteninduzierter Kopfschmerz Therapie: stationäre Aufnahme der Patientin im Juli zum Medikamentenentzug

• Tatsächliches Verhalten: die Patientin hat den Krankenhaustermin nicht wahrgenommen

• Interpretation durch den Arzt: Kulturelle Unterschiede, Verärgerung

Sator (2013 in Menz (ed)

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A: Mein, weiß ned, was würd für Sie mehr in Frage kommen oder eher in Frage kommen? ((1s)) Also, das Ganze ambulant zu machen oder/ oder stationär ähmm zu machen. Das hm müssen Sie dann entscheiden. P: ((1,5s)) Ahh T: İki hafta burda mı yatmak istiyon yoksa… P: ((3s)) Ne zaman? T: Wann wird sie da aufgenommen, wenn sie... A: Ahm, an sich würd ich/ würd ich jetzt telef/ würd ich jetzt anrufen, ahh auf einer der Statio/ Stationen, ahmm und würd einfach fragen. Das heißt, dass... Ähh ih so vom Gfühl her würd ich sagen, dass das relativ rasch gehen könnte. Dass ma einen Termin haben, und sie kommen könnten/ könnte. Jo? Wär das die/ die Variante, die die Sie möchten? ((1s)) Also, aufgenommen werden und dann wieder ambulant zu kommen? P: Ne zaman? T: Ya ne bilim ne zaman yer olursa. P: ((2,5s)) Sen doğururken olmasın.((4s)).

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A: Mein, weiß ned, was würd für Sie mehr in Frage kommen oder eher in Frage kommen? ((1s)) Also, das Ganze ambulant zu machen oder/ oder stationär ähmm zu machen. Das hm müssen Sie dann entscheiden. P: ((1,5s)) Ahh T: Willst du zwei Wochen hier bleiben oder… P: ((3s)) Wann? T: Wann wird sie da aufgenommen, wenn sie... A: Ahm, an sich würd ich/ würd ich jetzt telef/ würd ich jetzt anrufen, ahh auf einer der Statio/ Stationen, ahmm und würd einfach fragen. Das heißt, dass... Ähh ih so vom Gfühl her würd ich sagen, dass das relativ rasch gehen könnte. Dass ma einen Termin haben, und sie kommen könnten/ könnte. Jo? Wär das die/ die Variante, die die Sie möchten? ((1s)) Also, aufgenommen werden und dann wieder ambulant zu kommen? P: Wann? T: Was soll ich das wissen, wann immer ein Platz frei ist. P: ((2,5s)) Es soll nicht sein, wenn du entbindest ((4s)).

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[Klärung: Aufnahmetermin wäre VOR Entbindung] A: Hm? T: Hangisini istiyon? P: Huh? T: Hangisini istiyon? P: Ne diyo? T: Ya burda yatcan iki hafta diyo yada hap falan yazim eve git diyo. P: Hm • • şimdi hap yazsın. • • bi deneyim. • • olmazsa gerçek yatacam annem hm? T: Zaten seni hastaneye alırlarsa • • • mitte • • mitte Juli. T: Also, wenn sie aufgenommen wird, Mitte Juli circa, oder? A: Ahmm, i kann... I ruaf amoi an oben. Dann schau ma, jo? [A telefoniert mit Station und vereinbart einen Termin für einen stationären Entzug Mitte Juli]

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[Klärung: Aufnahmetermin wäre VOR Entbindung] A: Hm? T: Welches willst du? P: Huh? T: Welches willst du? P: Was sagt er? T: Er sagt, dass du entweder zwei Wochen da bleiben wirst oder ich verschreib dir Tabletten und du gehst heim. P: Hm er soll jetzt Tabletten verschreiben. Ich versuche es mal, und wenn es nicht geht, dann bleib ich wirklich hier. T: Wenn sie dich aufnehmen im Krankenhaus sowieso Mitte/ Mitte Juli. T: Also, wenn sie aufgenommen wird, Mitte Juli circa, oder? A: Ahmm, i kann... I ruaf amoi an oben. Dann schau ma, jo? [A telefoniert mit Station und vereinbart einen Termin für einen stationären Entzug Mitte Juli]

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Quellen der Missverständnisse

• Laiendolmetschung: • Unzureichende Dolmetschung

(die Entscheidung der Patientin für den ambulanten Entzug wird nicht gedolmetscht)

• Persönliche Involviertheit der Laiendolmetscherin (u.a. eigene Präferenzen bzgl. der Entscheidung)

• Keine Nachfrage (Verständnissicherung) durch den Arzt

• Sprechen über die Patientin und statt ihr • Mangelnde Organisation der Dolmetschung

• Entscheidung ohne Beteiligung der Patientin

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Quelle: Sator/Gülich (2013) in Menz (ed)

Verständigung zur gemeinsamen Entscheidungsfindung: Einsprachige Kommunikation

Einsprachige Kommunikation 1) Arzt/Ärztin spricht mit PatientIn 2) PatientIn spricht mit Ärztin/Arzt

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Verständigung zur gemeinsamen Entscheidungsfindung unter erschwerten Bedingungen: Mehrsprachige Kommunikation

Kenn-zahl

Betei-ligungs-form

TN

spric

ht

Sprache Modus

löst kond. Rel. für einen

anderen TN ein

primär adressiert an

Referenzform auf nicht-

adressierten anwesenden

Dritten

Kurzform

1.

P

Ω nicht-dolmetschend

Nein

A 3.Person P spricht mit A auf DT 2. Ω D 3.Person P spricht mit D auf DT 3. Δ A 3.Person P spricht mit A auf TK 4 Δ D 3.Person P spricht mit D auf TK 5 Δ dolmetschend Nein D 3.Person P spricht über A 6

D

Δ nicht-dolmetschend Nein P 3.Person D spricht mit P (über A)

7 Δ nicht-dolmetschend Ja P 3.Person D spricht an Stelle von A

8 a) b)

| Δ |

| dolmetschend |

| nein |

| P |

1.Person 3.Person

D spricht als A D spricht über A

9 Ω nicht-dolmetschend Nein A 3.Person D spricht mit A (über P) 10. Ω nicht-dolmetschend Ja A 3.Person D spricht an Stelle von

P 11.

a) b)

| Ω |

| dolmetschend |

| nein |

| A |

1.Person 3.Person

D spricht als P D spricht über P

12. A

Ω nicht-dolmetschend Nein P 3.Person A spricht mit P 13. Ω D 3.Person A spricht mit D (über P)

Quelle: Sator/Gülich (2013) in Menz (ed)

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Kenn-zahl

Betei-ligungs-form

TN

spric

ht

Sprache Modus

löst kond. Rel. für einen

anderen TN ein

primär adressiert an

Referenzform auf nicht-

adressierten anwesenden

Dritten

Kurzform

1.

P

Ω nicht-dolmetschend

Nein

A 3.Person P spricht mit A auf DT 2. Ω D 3.Person P spricht mit D auf DT 3. Δ A 3.Person P spricht mit A auf TK 4 Δ D 3.Person P spricht mit D auf TK 5 Δ dolmetschend Nein D 3.Person P spricht über A 6

D

Δ nicht-dolmetschend Nein P 3.Person D spricht mit P (über A)

7 Δ nicht-dolmetschend Ja P 3.Person D spricht an Stelle von A

8 a) b)

| Δ |

| dolmetschend |

| nein |

| P |

1.Person 3.Person

D spricht als A D spricht über A

9 Ω nicht-dolmetschend Nein A 3.Person D spricht mit A (über P) 10. Ω nicht-dolmetschend Ja A 3.Person D spricht an Stelle von

P 11.

a) b)

| Ω |

| dolmetschend |

| nein |

| A |

1.Person 3.Person

D spricht als P D spricht über P

12. A

Ω nicht-dolmetschend Nein P 3.Person A spricht mit P 13. Ω D 3.Person A spricht mit D (über P)

Quelle: Sator/Gülich (2013) in Menz (ed)

Verständigung zur gemeinsamen Entscheidungsfindung unter erschwerten Bedingungen: Mehrsprachige Kommunikation

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Was machen LaiendolmetscherInnen? • Sie verkürzen Aussagen • Sie dolmetschen oft nur teilweise • Sie dolmetschen manchmal sogar falsch • Sie bringen oft ihre eigenen Anliegen und

Präferenzen ein • Sie sprechen häufig statt, für, über die

PatientInnen Quelle: Sator 2013, Menz 2011

Verständigung zur gemeinsamen Entscheidungsfindung unter erschwerten Bedingungen

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• Remedien 1 • ÄrztInnen sollten die Dolmetschsituation

organisieren (Sator 2013 in Menz (ed))

• ÄrztInnen sollten darauf achten, dass die Dolmetschsituation konsequent beibehalten wird

• Einsatz von zusätzlichen Maßnahmen der Verständnissicherung (Zeigen, Skizzen etc.) (Reisigl 2011)

• Aber: Additive Verpflichtung enthält die Gefahr der Überfrachtung

Verständigung zur gemeinsamen Entscheidungsfindung unter erschwerten Bedingungen

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• Remedien 2 • Einsatz von professionellen

DolmetscherInnen: Sie sprechen als PatientInnen

• Reziprozität und Bidirektionalität bleiben erhalten

• PatientInnenbeteiligung bleibt erhalten

Verständigung zur gemeinsamen Entscheidungsfindung unter erschwerten Bedingungen

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit

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Menz, Florian. (2011). Ärztliche Gespräche mit PatientInnen mit geringen Deutschkenntnissen. In Michael Peintinger (Ed.), Interkulturell kompetent. Ein Handbuch für Ärztinnen und Ärzte. Wien: Facultas. Menz, Florian. (2013a). Zum Vergleich von ärztlichen Konsultationen zu Kopfschmerzen bei gedolmetschten und nicht gedolmetschten Gesprächen. In Florian Menz (Ed.), Migration und medizinische Kommunikation (pp. 311-352). Wien: v&r Vienna University Press. Menz, Florian (Ed.). (2013b). Migration und Medizinische Kommunikation: v&r vienna university press. Menz, Florian, & Al-Roubaie, Ali. (2008). Interruptions, status and gender in medical interviews: the harder you brake, the longer it takes. Discourse & Society, 19(5), 645-666. Menz, Florian, Reisigl, Martin, & Sator, Marlene. (2013). Migration, Interkulturalität und gemittelte Kommunikation im medizinischen Gespräch – einige Überlegungen. In Florian Menz (Ed.), Migration und medizinische Kommunikation (pp. 17-32): v&r vienna university press. Reisigl, Martin. (2011). Schwierige Verständigung. Interkulturelle Gespräche auf der Kopfschmerzambulanz. In Peter Holzer, Manfred Kienpointner, Julia Pröll & Ulla Ratheiser (Eds.), An den Grenzen der Sprache. Kommunikation von Un-Sagbarem im Kulturkontakt. (pp. 18). Innsbruck: Innsbruck University Press. Sator, Marlene. (2013). Familiendolmetschung vs. professionelle Dolmetschung - eine Fallstudie. In Florian Menz (Ed.), Migration und Medizinische Kommunikation (pp. 33-146). Wien: v&r Vienna University Press. Sator, Marlene, & Gülich, Elisabeth. (2013). Patientenbeteiligung in Gesprächen mit Dolmetschbeteiligung. In Florian Menz (Ed.), Migration und Medizinische Kommunikation. Wien: v&r Vienna University Press.