Projekt für die Zukunft - pkacircle · Nährstoffe, Kosmetik, Aromatherapie, etc. Die PKA-Akademie...

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36 pkajournal 9/2017 pka pkacircle-News Fortbildung mit Folgen? Wer kennt sie nicht! Die endlosen Fortbil- dungs-Angebote im Frühjahr und im Herbst. Bald werden wir wieder mit Einladungen, Foldern und Infoblättern überhäuft, die die Pinnwände der Apotheken füllen. Kaum ein Tag vergeht, an dem man nicht zumindest eine Fortbildung besuchen kann. Großteils werden diese von der Industrie gefördert und durchgeführt. Auf keinen Fall soll hier der Eindruck entste- hen, als würde der pkacircle dieses Ange- bot kritisieren bzw. für nicht notwendig hal- ten. Im Gegenteil, seit zirka fünfzehn Jahren ist es der Industrie zu verdanken, dass Inhal- te und neueste wissenschaftliche Erkennt- nisse über Indikationen, nützliche Nah- rungsergänzungen oder Problemlöser für dermatologische Themen Österreichs Apo- theken-Mitarbeitern, also Pharmazeuten wie auch PKAs näher gebracht werden. Das alles zum Wohl der Kunden, zum Wohl der Apotheken und – last but not least – zum Wohle der Industrie. Akademien mit Folgen? Auch zusätzliche kostenpflichtige Fortbil- dungen kamen hinzu. Wieder von Unter- nehmen ins Leben gerufen, die es verstan- den haben bzw. verstehen, Menschen für ihr berufliches Weiterkommen zu begeistern. Höchst professionell und teilweise sogar mit der Aussicht, diese für die eigene Selbst- ständigkeit nützen zu können, so man das denn will. Überall findet man in Apotheken bereits SpezialistInnen in Sachen Schüssler Salze, Mikrobiom, Bachblüten, Spagyrik, Nährstoffe, Kosmetik, Aromatherapie, etc. Die PKA-Akademie des Österreichischen Apothekerverbandes als solche gilt hier als firmenunabhängig, allerdings leider jedoch relativ kostspielige Variante, sein Wissen und Interesse zu vertiefen. Wer profitiert aber von diesen Akademien? Eines ist klar. Man kann davon ausgehen, dass kluge Apotheker, die als Dienstgeber agieren, Kollegen mit einer dieser Zusatz- ausbildungen in ihrem Lebenslauf eher ein- stellen als Kollegen, die Fortbildungsresis- tenz beweisen. Das würde bedeuten, dass PKAs mit Zusatzausbildungen auf dem Ar- beitsmarkt bessere Chancen haben als an- dere. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass sie dafür auch leistungsbezogen ent- lohnt werden. Das liegt dann eher an der persönlichen, sozialen und wirtschaftlichen Einstellung des Unternehmers. Apotheken im Umschwung Zu diesee Überlegung gehört die Tatsache, dass in Österreich immer mehr Apotheken wirtschaftlich von Firmen geführt werden, die vielleicht eine andere Auffassung der Mitarbeiterführung und von Werten haben. Das könnte heißen, dass Apotheker der Meinung sind, dass PKAs mit zusätzlichem fachlichen Angebot eine Überzahlung ver- dienen würden, weitere Gesellschafter hier allerdings so viel wirtschaftlichen Druck ausüben, dass ihnen dies gar nicht möglich wäre. Was bedeutet das für mich? Mehr Ausbildungen für PKAs fördern mo- mentan in erster Linie die Unternehmen, in denen PKAs ihre berufliche Heimat finden, sofern sie nicht in andere Bereiche abwan- dern. Überzahlungen für mehr Leistung an der Tara oder im Backoffice sind in der Pra- xis eher die Ausnahme, eine Frage des Wohnortes oder einfach nur Glück. „ABER was sie wollen ist immer mehr Geld, das macht doch auch nicht glückli- cher. Die/der PKA sichert durch mehr Engagement und „Können“ schließlich ihren/seinen Arbeitsplatz.“ Das sind die Stimmen, denen man begeg- net, wenn man mehr Leistung fordert. Das hört sich so an, als müsste man sich bedan- ken, dass man überhaupt einen Job hat. Und natürlich sind wir dafür dankbar, doch sollte es nicht eher ein gegenseitiges Ge- ben und Nehmen sein? Wichtig zu erwäh- nen ist hier, dass diese Wortmeldungen ge- genüber dem pkacircle tatsächlich bereits – von nicht allzu niedriger Ebene – ausge- sprochen wurden. Deswegen dürfen und wollen wir dies hier auch erwähnen. pkacircle | Gabriele Jelinek Wir vom pkacircle haben uns viele ehrgeizige Ziele für unser aller Zukunft gesteckt. Eines davon wollen wir euch nun gerne vorstellen: Das Etablieren von zertifizierten Fortbildungen und allem, was damit zusammenhängt. Projekt für die Zukunft

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36 pkajournal 9/2017

pkapkacircle-News

Fortbildung mit Folgen?Wer kennt sie nicht! Die endlosen Fortbil-dungs-Angebote im Frühjahr und im Herbst.Bald werden wir wieder mit Einladungen,Foldern und Infoblättern überhäuft, die diePinnwände der Apotheken füllen. Kaum einTag vergeht, an dem man nicht zumindesteine Fortbildung besuchen kann. Großteilswerden diese von der Industrie gefördertund durchgeführt.

Auf keinen Fall soll hier der Eindruck entste-hen, als würde der pkacircle dieses Ange-bot kritisieren bzw. für nicht notwendig hal-ten. Im Gegenteil, seit zirka fünfzehn Jahrenist es der Industrie zu verdanken, dass Inhal-te und neueste wissenschaftliche Erkennt-nisse über Indikationen, nützliche Nah-rungsergänzungen oder Problemlöser fürdermatologische Themen Österreichs Apo-theken-Mitarbeitern, also Pharmazeutenwie auch PKAs näher gebracht werden. Dasalles zum Wohl der Kunden, zum Wohl derApotheken und – last but not least – zumWohle der Industrie.

Akademien mit Folgen?Auch zusätzliche kostenpflichtige Fortbil-

dungen kamen hinzu. Wieder von Unter-nehmen ins Leben gerufen, die es verstan-den haben bzw. verstehen, Menschen für ihrberufliches Weiterkommen zu begeistern.Höchst professionell und teilweise sogar mitder Aussicht, diese für die eigene Selbst-ständigkeit nützen zu können, so man dasdenn will. Überall findet man in Apothekenbereits SpezialistInnen in Sachen SchüsslerSalze, Mikrobiom, Bachblüten, Spagyrik,Nährstoffe, Kosmetik, Aromatherapie, etc.Die PKA-Akademie des ÖsterreichischenApothekerverbandes als solche gilt hier alsfirmenunabhängig, allerdings leider jedochrelativ kostspielige Variante, sein Wissenund Interesse zu vertiefen.

Wer profitiert aber von diesen Akademien?Eines ist klar. Man kann davon ausgehen,dass kluge Apotheker, die als Dienstgeberagieren, Kollegen mit einer dieser Zusatz-ausbildungen in ihrem Lebenslauf eher ein-stellen als Kollegen, die Fortbildungsresis-tenz beweisen. Das würde bedeuten, dassPKAs mit Zusatzausbildungen auf dem Ar-beitsmarkt bessere Chancen haben als an-dere. Das bedeutet aber noch lange nicht,dass sie dafür auch leistungsbezogen ent-

lohnt werden. Das liegt dann eher an derpersönlichen, sozialen und wirtschaftlichenEinstellung des Unternehmers.

Apotheken im Umschwung Zu diesee Überlegung gehört die Tatsache,dass in Österreich immer mehr Apothekenwirtschaftlich von Firmen geführt werden,die vielleicht eine andere Auffassung derMitarbeiterführung und von Werten haben.Das könnte heißen, dass Apotheker derMeinung sind, dass PKAs mit zusätzlichemfachlichen Angebot eine Überzahlung ver-dienen würden, weitere Gesellschafter hierallerdings so viel wirtschaftlichen Druckausüben, dass ihnen dies gar nicht möglichwäre.

Was bedeutet das für mich?Mehr Ausbildungen für PKAs fördern mo-mentan in erster Linie die Unternehmen, indenen PKAs ihre berufliche Heimat finden,sofern sie nicht in andere Bereiche abwan-dern. Überzahlungen für mehr Leistung ander Tara oder im Backoffice sind in der Pra-xis eher die Ausnahme, eine Frage desWohnortes oder einfach nur Glück.

„ABER was sie wollen ist immer mehrGeld, das macht doch auch nicht glückli-

cher. Die/der PKA sichert durch mehr Engagement und „Können“ schließlich

ihren/seinen Arbeitsplatz.“

Das sind die Stimmen, denen man begeg-net, wenn man mehr Leistung fordert. Dashört sich so an, als müsste man sich bedan-ken, dass man überhaupt einen Job hat.Und natürlich sind wir dafür dankbar, dochsollte es nicht eher ein gegenseitiges Ge-ben und Nehmen sein? Wichtig zu erwäh-nen ist hier, dass diese Wortmeldungen ge-genüber dem pkacircle tatsächlich bereits –von nicht allzu niedriger Ebene – ausge-sprochen wurden. Deswegen dürfen undwollen wir dies hier auch erwähnen.

pkacircle | Gabriele Jelinek

Wir vom pkacircle haben uns viele ehrgeizige Ziele für unser aller Zukunftgesteckt. Eines davon wollen wir euch nun gerne vorstellen: Das Etablierenvon zertifizierten Fortbildungen und allem, was damit zusammenhängt.

Projekt für die Zukunft

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PKAJournal

Nicht unerwähnt darf hier allerdings bleiben, dass es auchviele Unternehmer gibt, die ihre PKAs schätzen und sichdies nicht nur in der persönlichen Anerkennung, sondernauch im monatlichen Entgelt spürbar auswirkt.

Wir arbeiten an der LösungDer pkacircle nimmt sich dieses Themas natürlich an. VonBeginn an war es eines unserer wichtigsten Ziele für PKAseine zertifizierte Fortbildung in verschiedensten Bereichenzu organisieren und im gleichen Zug bzw. noch zuvor eineeigene Berufsgruppe dafür zu sichern.

Die Vision ist bereits gut ausgearbeitet. Nach positivemAbschluss der LAP und einigen Jahren Berufserfahrungfinden viele PKAs ihre Bestimmung in der Apotheke. Dieeinen sind begeisterte Verkäufer und suchen sich ihr Spe-zialgebiet in den Bereichen Kosmetik und alternative Heil-methoden. Andere wiederum sind im Backoffice einzigar-tig begabt und finden Lagerwirtschaft, Marketing, Mer-chandising und Controlling unglaublich spannend.

So sieht unsere Vision ausIn einer Ausbildungsstätte werden nun Fachbereiche an-geboten, die berufsbegleitend absolviert werden können.Ausbilder kommen hier aus allen Bereichen der Praxis –Pharmazeuten, Unternehmer, Marketing- und Medienspe-zialisten etc. Während der Ausbildung werden in der PraxisArbeiten dokumentiert und erarbeitet (so eine Art Diplom-arbeit). Die Ausbildung schließt nach der Absolvierungvon vorgegebenen Modulen und der Abgabe der Di-plomarbeit mit einer schriftlichen und mündlichen Prüfungvor einer Prüfungskommission ab. Nach Abschluss desPrüfungsverfahrens wird die/der PKA in die Berufsgruppe5 des Kollektivvertrages aufgestuft und kann dann in Zu-kunft ihren Bereich in der Apotheke selbstverantwortlichleiten.

Win-Win-Win SituationWelche Vorteile bringt das nun für alle? Wer meint, dannwürde sich bis auf die höhere Bezahlung der PKAs für dieApotheke nicht viel mehr verbessern, dem sei das Konzeptder Selbstmotivation genannt. Das „Kick in the ass - Prin-zip“ (Vera F. Birkenbihl) mag auch funktionieren, aber lang-fristig anstrengend für den, der den Tritt verabreichenmuss. Mit der immerwährenden Gefahr, dass die Schäfchenkeine Leistung bringen, wenn der Chef mal nicht vor Ort ist.

Wirklich motivieren tut doch der Spaß an der Arbeit, dieSicherheit etwas gut zu können, es täglich gerne zu bewei-sen und am Ende messbaren Erfolg zu haben. GemeinsamZiele definieren, an der Erzielung beteiligt zu sein unddann auch dementsprechend entlohnt zu werden. Ein ab-soluter Gewinn für alle, die diese Leistung freiwillig erbrin-gen wollen! «

Prüfungsfrage: Welche Arten von Haarproblemen kennst du?

• Trockenes Haar

• Feines Haar

• Geschädigtes Haar

• Fettes Haar

• Fette Schuppen

• Trockene Schuppen

• Haarausfall

Lehrabschlussprüfung | Diana Janosch

Mit dem pkacircle zur Prüfung

LAP-Fragen

Unterstützung in der Vorbereitung für die LAP

Wir geben euch für eure LAP Tipps und Tricks aus der Praxis. Gernekönnt ihr uns Fragen zusenden, die wir für euch in einer der nächs-ten pkajournal-Ausgaben behandeln: [email protected]

Geschäftsfall Drogen & Chemikalien

Gesundheit, Ernährung & Kosmetik

Chemie, Physik & Labor

Verkaufs-praxis

Prüfungsfrage: Welche Shampoos oder Pflegeprodukte kannst du bei fettemHaar empfehlen?

Es sollten Shampoos verwendet werden, die das Haar entfetten undreinigen, aber gleichzeitig die Kopfhaut nicht reizen. Empfehlenswertsind daher milde Shampoos mit einem ph-Wert von 5-7 (neutral bisleicht sauer) und milden, anionischen und amphoteren oder nichtio-nogenen Tensiden. Diese Tenside reinigen nämlich gut, reizen je-doch die Kopfhaut nicht. Sie kann man gut daran erkennen, dass sienicht so stark schäumen wie andere Shampoos.

Bei der Pflege ist es wichtig, die Talg- und Schweißproduktion zu ver-ringern und das Aufziehen von Fett aufs Haar zu verlangsamen. Diesgelingt am besten mit

• gerbstoffhaltingen (adstringierenden) und • schwefelhaltigen

Wirkstoffen. Dazu gehören zum Beispiel Hamamelis, Salbei, Zinn-kraut, Brennnessel, Meertang oder Abietinsäure (wird aus Kiefernhar-zen gewonnen).

Tipp: Menschen, die unter fettem Haar leiden, sollten sich nicht öf-ter als 2-3x wöchentlich und nur mit lauwarmen Wasser ihre Haarewaschen. Außerdem ist es besser morgens zu waschen, da nachtsdie Talgdrüsen am aktivsten sind. «