Projekt „Nuolen See“ Projekt „Nuolen-See“ Erstellung eines 3D-Modells, sowie Analyse und...

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1 Projekt „Nuolen-See“ Erstellung eines 3D-Modells, sowie Analyse und Wertung des Projekts Autor, Klasse: Markaj Edmond, 4C Adresse: Gramatt 12, 8862 Schübelbach Betreuende Lehrperson: Markus Leisibach

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Projekt „Nuolen-See“ Erstellung eines 3D-Modells, sowie Analyse und Wertung des Projekts

Autor, Klasse: Markaj Edmond, 4C

Adresse: Gramatt 12, 8862 Schübelbach

Betreuende Lehrperson: Markus Leisibach

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Inhaltsverzeichnis

Abstract ....................................................................................................................................................3

Vorwort ....................................................................................................................................................4

Einleitung ...................................................................................................................................................

Das Dorf Nuolen.....................................................................................................................................5

Das Projekt ......................................................................................................................................... 6-7

Ziel .........................................................................................................................................................7

Material und Methoden ............................................................................................................................

Der Gestaltungsplan .......................................................................................................................... 8-9

Was ist ArchiCAD? .............................................................................................................................. 10

Arbeiten mit ArchiCAD .............................................................................................................................

Aufbau ........................................................................................................................................ 10-12

Das Modellieren ......................................................................................................................... 13-15

Resultate ....................................................................................................................................................

Das Modell .................................................................................................................................... 16-17

Projekt „Nuolen-See“ .............................................................................................................................

Schilfvernichtung ............................................................................................................................. 17

Die Badeanstalt ............................................................................................................................... 18

Die Halbinsel .............................................................................................................................. 18-19

Naturschutzorganisationen ............................................................................................................. 19

Verladehäfen ................................................................................................................................... 20

Richtprojekt ................................................................................................................................ 20-21

Hafenanlagen ............................................................................................................................. 21-22

Umweltverträglichkeit ............................................................................................................... 22-23

Diskussion ..................................................................................................................................................

Zusammenfassung und Interpretation ............................................................................................... 24

Schlusswort ......................................................................................................................................... 25

Quellenverzeichnis ............................................................................................................................... 26

Eigenständigkeitserklärung .................................................................................................................. 27

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Abstract

In meiner Arbeit geht es um das Seeprojekt in Nuolen im Kanton Schwyz. Mit einem

Architekturprogramm, namens ArchiCAD, werde ich ein 3D-Modell erstellen, welches das

Projekt veranschaulicht. Ausserdem werde ich das Projekt anhand einer

Widerstandsbewegung, der „ripa inculta“ analysieren und werten. Das Projekt dient dem

Zweck Wohnfläche zu schaffen und für eine mögliche Badeanstalt zu sorgen, ausserdem

würde ein neuer Bootshafen mit 70 Plätzen gebaut werden. Es sollen über 60 Wohnungen

auf einer Fläche von rund 51‘000m2 entstehen. Die Widerstandsorganisation sagt, das

Projekt könnte zu einer Zersiedlung führen und dass überhaupt keine Rücksicht auf die

Entwicklung des Dorfes genommen wird, jedoch könnte der Seeanstoss die Ortschaft zu

einem Naherholungsgebiet machen und dies wäre sehr wertvoll für die Bevölkerung.

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Vorwort

Schon lange habe ich mich für diverse architektonische und bauwissenschaftliche

Angelegenheiten interessiert. Die verschiedenen grossen Bauten haben mich von früh auf

beeindruckt. Auch einige Familienmitglieder sind von diesem Thema fasziniert. Mein Vater,

der von Beruf Bauleiter ist, hat mir beigebracht, dass Immobilien die Eckpfeiler für ein

schönes Leben seien. So hat er mich bekräftigt eine Maturaarbeit in diesem Bereich zu

schreiben. Aber auch mein Bruder, der sich momentan im Ingenieurstudium befindet, hat

mich unterstützt und mir diesen Weg schmackhaft gemacht.

Zuerst wollte ich einen Plan erstellen, wie die KSA in 20 Jahren aussehen könnte und dabei

ein 3D-Modell anfertigen, doch mein Betreuer, Herr Markus Leisibach, schlug mir noch etwas

viel besseres vor. Es findet momentan ein Projekt statt mit dem Namen „Projekt Nuolen-

See“. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt noch nichts von einem solchen Projekt gehört, doch es

klang sehr vielversprechend. Ich informierte mich im Internet über dieses Projekt und

staunte, wie umfangreich das Projekt schien.

Es passte alles. Ein Bauprojekt, was gegenwärtig stattfindet und für mich ohnehin schon eine

Intention war, kombiniert mit einem Architekturprogramm namens „ArchiCAD“. Nun war

meine Arbeit definitiv entschieden. Ich modelliere mit dem Programm das Projekt und

untersuche sie gleichzeitig. Um was geht es bei diesem Projekt, warum oder warum nicht

sollte man dieses Projekt ausführen und was halte ich von dieser ganzen Sache?

Mit diesem Thema waren dann auch mein Betreuer und meine Familie sehr zufrieden und

nicht zuletzt auch ich.

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Einleitung

Das Dorf Nuolen:

Nuolen ist mit rund 550 Einwohnern ein eher kleineres Dorf im Kanton Schwyz und gehört

zur Gemeinde Wangen. Das Dorf liegt am oberen Zürichsee und am Fusse des Buechbergs.

Bekannt und von Bedeutung ist der Abbau des Schwemmkieses und dessen Verschiffung

auf dem Zürichsee durch die KIBAG AG. In Nuolen liegt einer der beiden Standorte der

Kantonsschule Ausserschwyz. Das Dorf liegt abseits der Kantonsstrasse.

Hauptanziehungspunkte sind der KIBAG, der Golfpark, die Schiffshäfen und ruhige, schöne

Wohnlagen. Über die Hauptachse werden Nuolen, der Hafen, der Golfpark, der Vitaparcours,

das Dorf Wangen und eine Strasse nach Tuggen miteinander verbunden. Die Überbauung

würde bei der Kantonsschule beginnen und sich an der Hauptachse des Dorfes entlang,

ausgerichtet auf zwei Buchten aufreihen.

Das Gebiet rund um die geplante Anlage ist weitgehend unbebaut, das heisst Agrarflächen

schliessen an den Golfpark, das Dorf und den Wald an. Momentan wird das Gelände,

welches der KIBAG AG gehört und genutzt wird von Badenden, Spaziergänger und

sonstigen Freizeitaktivisten besucht. Hauptsächlich am Abend, nach der Arbeit und an den

Wochenenden gibt es viele Besucher. Rund um die Kiesberge, Ledischiffe, Schilf und Wiese

wird gefischt, gespielt, gebadet, grilliert, Rad gefahren, geschlendert, geschlafen oder mit

Modellautos gefahren. Häufig finden auch kleinere Feste wie Familien-, Geburtstags-,

Firmen- oder Schulabschlussfeiern auf der Halbinsel oder im ehemaligen Schützenhaus

statt. Das Gebiet ist inoffiziell schon jetzt ein sehr wichtiges Naherholungsgebiet des Bezirks

March.

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Anfangs des 20. Jahrhunderts war

der gesamte Hafenbereich privates

Riedland, ab 1928 entstanden

durch Ausgrabungen die drei

Buchten. Allmählich wurden die

Uferparzellen durch die KIBAG AG

und die Steinfabrik Zürichsee AG

von den Bauern übernommen,

ausgebaggert und teilweise wieder

aufgefüllt.

Abb.1: Das Dorf Nuolen im Jahre 1931 (ripa inculta)

Abgeschlossen wurden die Ausgrabungen ca. im Jahre 1933. Der See hat sich damit

endgültig um die ausgebaggerten Häfen erweitert, was auch in allen Landkarten dargestellt

ist.

Das Projekt:

Mitte der 1990er-Jahre

entwickelte die KIBAG AG

ein Projekt zur Überbauung

der Hafenanlagen in Nuolen.

In das Projekt sind alle Häfen

einbezogen. Das Projekt

umfasst rund 600m

Seeanstoss und es kämen

rund 60-65 Wohneinheiten

darauf zu stehen.

Abb.2: Geplante Uferüberbauung in Nuolen (ripa inculta)

Es ist vorgesehen, die nördliche Landzunge, die den Hafen eingrenzt, der Gemeinde

Wangen für eine Seebadeanstalt zur Verfügung zu stellen.

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Im August 2004 zont die Gemeinde Wangen aufgrund eines durch die KIBAG AG erstellten

Begehrens am Nuolener Ufer auf einer Länge von rund 600m bei den heutigen Seehäfen ca.

35’000 m2 Ufer- und Seeland ein. Bei einem geschätzten aktuellen Preis von Fr. 3’000.-/m2

entspricht die Umzonung einem Wert von über 100 Mio. Franken.

Dabei überlässt die KIBAG AG der Gemeinde Wangen die nördliche Landzunge mit ca.

5000m2 für eine öffentliche Seebadeanstalt. Diese Einzonung soll ermöglichen, dass ca.

25’000 m2 heutiger See aufgefüllt werden, um Bauland zu gewinnen. Die Realisation der

Überbauung bedeutet, dass der heutige Kiesverladehafen verlegt werden muss.

Im Juni 2005 wurde über die Anpassungen des Teilzonenplans abgestimmt. Die Bürger

stimmten dem Plan zu.

Im August 2008 wurde zwischen der KIBAG AG und den Gemeinden Tuggen und Wangen

ein öffentlich-rechtlicher Vertrag über die Verlängerung der Kiesabbaubewilligung

unterzeichnet. Dieser Vertrag enthält, gemäss Pressemitteilung, Abmachungen, die als

Grundlage für übereinstimmende Gemeinderatsbeschlüsse in Tuggen und Wangen dienen

sollten:

Neue Abbaugebiete in Tuggen, Zeitplan, Werköffnungs- und Betriebszeiten, Verzicht auf

Lärmsanierungen, Erweiterung

Golfplatz Nuolen, Richtplan und

Erledigung des gängigen

Beschwerdeverfahrens

Für diese 709m Überbauung

müssen 25’000m2 Land aufge-

schüttet werden, nochmals

12’000 m2 müssen abgetragen

werden.

Abb.3: Seeaufschüttung in Nuolen (ripa inculta)

Ziel

Ich werde in dieser Arbeit den einen möglichen Plan dieses Projekts, sowohl als

Situationsplan, wie auch in einem 3-dimensinalem Modell, aufzeigen und die Vor- bzw. die

Nachteile dieses Projekts auflisten, um eine klarere Sicht auf das Ganze zu schaffen. Ich

werde mich grösstenteils auf Fakten der „ripa inculta“ beziehen. Diese Organisation hält sich

gegen das Projekt.

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Material und Methoden

Der Gestaltungsplan

Der Verein ripa inculta Hat die Analyse des Gestaltungs- und Richtplan erstellt um das

Projekt der Bevölkerung näher zu bringen, die Probleme aufzuzeigen und die Gestaltung des

Seeraumes, so wie die Folgen für das Dorf kritisch zu bewerten.

Ein Gestaltungsplan wird unter anderem dadurch definiert, dass er in erster Linie den Zweck

hat optimale Lösungen für komplexe Überbauungen zu finden, sie können auch mit

Sonderbauvorschriften verbunden werden, so wie dies in Nuolen der Fall ist.

Abb.4: Der Gestaltungsplan (ripa inculta)

Auf dem Plan sieht man den Seeanstoss und die neuen Bauten. Die Überbauung erstreckt

sich über mehr als 650m entlang des Seeufers von Nuolen, beginnend an der Kantonsschule

entlang zwei Buchten, bis hin zum Wangener Hafen. Die eingezonte Fläche ist etwa 72m

breit. Es sollen 115’000m3 oder 23’600m2 aufgeschüttet und 21’800m3 oder 11’800m2

abgetragen werden. Hier ist zu erwähnen, dass es verboten ist Aufschüttungen vor zu

nehmen, ausser die Öffentlichkeit stimmt dafür. Der Seeraum ist eigentlich unrechtmässig

eingezont, durch die Annahme des Wangener Stimmvolkes jedoch legalisiert.

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Damit eine Baufläche mit einer Fläche von 50’900m2 entsteht werden 23’600m2 oder 46%

aufgeschüttet und 11’800m2 oder 23% abgetragen, somit werden 69% des Landes

umgegraben um die Anlage zu errichten.

Die Fläche wird auf 21 Parzellen aufgeteilt, welche weiter geteilt werden können, dadurch

entstehen zusätzlich Parzellen die keinen Seeanstoss haben. 19 der Grundstücke werden

direkt von der Seestrasse erschlossen. Von den eingeteilten Grundstücken sind neun

erheblich benachteiligt. Bei fünfen führt der Fussgängerweg zwischen Garten und See durch,

bei vier Parteien wird der Fussgängerweg zwischen den Häusern aufs Festland zurück

geführt und von diesen vier haben zwei keinen direkten Zugang zum See. Sie sind also von

drei Seiten durch Häuser eingegrenzt und auf der vierten von der Strasse.

Geplant sind rund 65 Wohnräume, in drei stöckigen Häusern, diese geben etwa 300 – 400

Personen einen Wohnraum. Nuolen hat aktuell 550 Einwohner. Bei den geplanten 220

Parkplätzen sind die öffentlichen für die Badeanstalt und die Spaziergänger nicht mit

einbezogen.

Im Richtprojekt wird beschrieben, dass ein Gebäudeabstand von 20m eingehalten werden

muss. Dies hat zum Zweck, dass die Strassenflucht rhythmisiert wird, eine lockere, offene

Bebauung und häufige Sichtbezüge zum See entstehen. Desweiteren werden 10 Haustypen,

vom Einfamilien- bis zum Mehrfamilienhaus vorgeschlagen, die nach eigenen Angaben aus

einer genauen Ortsanalyse entwickelt wurden.

Abb.5: Der Richtplan (ripa inculta)

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Was ist ArchiCAD?

ArchiCAD ist ein Programm für Architekten, das von der Firma Graphisoft, seit 2006

eine Tochtergesellschaft von Nemetschek, entwickelt wird.

Bei dem Programm handelt es sich um eine spezielle Entwicklung für das Bauwesen.

Grundlage ist das so genannte BIM (Building Information Modeling), das früher bei

Graphisoft Virtuelle Gebäude genannt wurde. In einem einzigen Arbeitsschritt werden 3D-

Modelldaten, Massen, Materialeigenschaften und Ähnliches gespeichert. Daraus können

Planungen in allen Gebieten der Architektur wie Gestaltungsplanung, gerenderte Modelle,

Massenlisten, Wohnflächenberechnungen, Detailpläne und anderes generiert werden.

Weltweit arbeiten mehr als 120.000 Architekten und Ingenieure mit ArchiCAD.

Versionen für Studenten sind kostenfrei erhältlich. Das Dateiformat ist nicht mit der

öffentlichen Version kompatibel. Mit der Studentenversion erstellte Dateien werden jedoch

von der öffentlichen Version erkannt, worauf sich diese in eine Studentenversion wandelt.

Bei dieser Arbeit habe ich mit der ArchiCAD 16 Version gearbeitet.

Arbeiten mit ArchiCAD

Das Programm ArchiCAD bietet ein sehr grosses Spektrum an Möglichkeiten, wie man Pläne

erstellen und modellieren soll. Obwohl das Programm benutzerfreundlich ist, hat man

anfangs noch gewisse Schwierigkeiten sich zu Recht zu finden.

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Aufbau

Abb.6: Auschnitt aus ArchiCAD

Das Programm ist ziemlich schlicht aufgebaut. Wir haben ein grosses Fenster in der Mitte,

mit dem wir arbeiten und den Plan erstellen. Oberhalb des Fensters befindet sich die

Befehlsleiste. Links neben dem Arbeitsfenster ist so ziemlich das Wichtigste für die

Herstellung eines Modells, nämlich der Werkzeugkasten. Gegenüber befindet sich der

Navigator, rechts neben dem Arbeitsfenster.

Der Arbeitsfenster ist, in einfachen Worten zu sagen, der Schreibtisch, auf dem sich ein Blatt

Papier befindet. Man zeichnet auf dem Papier, löscht das Gezeichnete wieder oder man holt

sich ein zweites Papier. Natürlich geschieht das alles ohne Stift und Radiergummi. Das

Arbeitsfenster kann zwischen 2D, was für das Zeichnen von Plänen geeignet ist, und 3D, für

die modellierte Variante, wechseln. Auf dem Fenster befinden sich lauter Vierecke oder

„Häuschen“ wie es bei einem karierten Blatt üblich ist.

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Die Befehlsleiste hat verschiedene Funktionen. Sie hat eine kleine Verwandtschaft mit den

Microsoft Office Befehlsleisten, wie z.B. Word oder PowerPoint. Auf der Leiste finden sich

Speicher- und Druckfunktionen, Optionen für die anderen Fenster und Leisten und noch

andere Bearbeitungsmöglichkeiten. Es ist, schlicht ausgedrückt, das Kontrollzentrum des

Programms.

Abb.7: Befehlsleiste ArchiCAD

Nun kommen wir zum Herzstück des Programms, dem Werkzeugkasten. Hier

befinden sich jegliche Arbeitsmaterialien, Planungsfunktionen und

Bemassungseinstellungen. Jedes Detail wird dort angeboten, von

Schrägdächern bis zu Fussballplätzen. Vom Gewässer bis zu Sitzbänken.

Jedes noch so kleine oder grosse Objekt ist dort aufgelistet. Zudem variieren

alle Objekte untereinander. Grösse, Form, Material und Farbe lassen sich,

nach eigenem Wunsch, verändern.

Abb.8: Werkzeugkasten ArchiCAD

Zu guter Letzt kommen wir zum Navigator. Mit dem Navigator

kann man schnell zwischen mehreren Projekten wechseln und

verschiedene Pläne eines Projekts auflisten, um so eine klare

Struktur zu erlangen. Da ich nur einen Plan habe, musste ich nicht

gross Rücksicht auf den Navigator nehmen. Wenn man aber an

mehreren Plänen oder gar mehreren Projekten arbeitet, bietet der

Navigator grosse Hilfe.

Abb.9: Navigator

ArchiCAD

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Das Modellieren

Nachdem ich mich mit dem Programm vertraut gemacht habe, konnte ich nun mit dem

Projekt beginnen. Ich fing zuerst mit der Grünfläche an. Das heisst alle Wiesen und Bäume.

Hier bot das genaue Anbringen der Grenzen zwischen Haus, Gewässer und Grünflache

einige Probleme, denn man muss sehr genau zeichnen, damit sich die Grenzen nicht zu

stark verschieben. Es soll schliesslich so detailgetreu sein, wie möglich.

Als nächstes beschäftigte ich mich mit dem Gewässer. Hier galt genau das gleiche Prinzip,

wie bei der Grünfläche, nämlich möglichst genau arbeiten. Die tiefe des Sees hab ich jedoch

vernachlässigt, da es nur zur Veranschaulichung dient. Was ich noch anmerken kann ist,

dass es nur eine Auswahl von Wasser gibt, nicht so wie bei der Grünflache. Dort kann man

sich zwischen drei Typen von Gras bedienen.

Zu guter Letzt waren die Strassen und Stege dran. Für die Strassen wählte ich das Material

Asphalt aus, was für eine allgemeine Strasse gängig ist. Die Strassen sehen auf dem

Programm eher dunkel aus, da der Asphalt nach einiger Zeit erst seine gräuliche Note

annimmt. Das Programm enthält die frischere Form des Asphalts. Für die Stege habe ich

das Material Eschenholz benutzt, da diese in meinen Augen, vom farblichen, am besten zur

Veranschaulichung passte.

Da nun somit die Freifläche grösstenteils fertig war, konnte ich mich dem wesentlichen

zuwenden, den Gebäuden. Insgesamt sind es 48 Gebäude, wovon 29 neu gebaut würden.

Ich habe zuerst mit den schon stehenden Gebäuden begonnen, da man diese schon kennt

und sie somit einfacher zu modellieren sind. Zu Beginn musste ich mir die Häuser genauer

anschauen. Dazu bediente ich mich der Seite „Google Maps“. Nun wählte ich bei den

Wandoptionen die klare Farbe Weiss. Hier hätte man auch z.B. Beton auswählen können,

aber wieder passte mir die erste Option besser. Nun wurde es knifflig. Denn für die

Bemassungen, fehlten mir einige Informationen. Ich musste genau abschätzen, welche Höhe

die Wände haben. Aber auch hier half mir „Google Maps“. Ich konnte in etwa abschätzen, in

welchem Verhältnis die Strassen mit den jeweiligen Höhen der Wände stehen. Mir ist jedoch

bewusst, dass die Höhen trotz allem nicht exakt sind, was man auf den ersten Blick jedoch

nicht sofort erkennt. Dieses Verfahren benutze ich für alle anderen Gebäude. Mit der Zeit

wurde es leichter, da man auch die Gebäude untereinander vergleichen und somit ihr

Verhältnis zueinander übertragen konnte.

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Nachdem dann überall die Wände aufgebaut wurden, ging es weiter mit den Dächern. Bei

den Dächern hat man zwei Möglichkeiten. Einerseits kann man im Werkzeugkasten die

Schaltfläche „Dach“ anklicken und somit Schrägdächer platzieren. Oder man wählt die

Schaltfläche „Decke“ aus und erstellt ein gerades Dach. Auch hier kann man die Dicke, das

Material und die Farbe beliebig ändern. Bei der 3D-Ansicht gibt es jedoch eine Funktion, mit

der man aus einer Decke, ein Schrägdach formen kann. Und zwar schaltet man um in die

Morph-Anzeige. Die Morph-Anzeige lässt einen ein beliebiges Objekt strecken, verkleinern

und umformen. So können z.B auch Berge, Hügel oder Hänge erstellt werden. Ich habe mit

diesem Verfahren gearbeitet. Beim Material der Schrägdächer hab ich mich für rote

Dachziegel entschieden. Bei den Decken hingegen für Beton.

Weiter ging es mit den Türen und Fenstern. Hier hatte ich so manche Probleme. Es war

schwierig das passende Fenster und die passende Tür zu finden. Ich habe lange Zeit daran

gearbeitet die Höhe und die Form der Fenster so gut wie möglich anzupassen, was sich

jedoch nicht bei allen als detailgetreu herausstellte. Ein anderes Problem war, dass man die

Farben der jeweiligen Objekte nicht verändern konnte. Man kann zwar zwischen einigen

Fensterformen, wie Eckfenster oder Dachfenster, wählen aber es sind „nur“ Muster

enthalten, bei denen man die Grösse oder Dicke des Fensters ändern kann. Mir fehlte, die

persönliche Verformbarkeit hier am meisten. Ähnlich erging es mir bei den Türen. Auch hier

gab es lediglich Muster, die zur Verfügung standen. Man kann jedoch viel an den Türen

verändern, die Öffnung, den Türknopf, den Rahmen oder die Schwelle aber noch vieles

mehr. Nur liegt hier wieder die Eigenständigkeit im Hintergrund. Man kann nicht jede Art von

Tür modellieren, was jetzt aber nicht den Weltuntergang bedeutet. Diese Arbeit hat von allen,

am meisten Zeit beansprucht. Ich musste jedes einzelne Fenster auf die richtige Position

anbringen und das gleiche auch bei den Türen.

Nachdem ich nun die Freifläche bearbeitet hatte und die Gebäude alle standen, widmete ich

mich den kleineren Details, wie dem Sportplatz an der KSA, den Farben der Bauernhöfe,

den Treppen und Autos, so wie den Menschen. Der Sportplatz hatte auch so seine

Hindernisse. Man kann bei der Schaltfläche „Objekte“ beim Werkzeugkasten eine Vorlage für

einen Basketballplatz und ein Beachvolleyballfeld benutzen, jedoch waren diese zu gross bei

meinem Modell, auch wenn ich sie in ihrer minimalsten Einstellung benutzt hatte. Ich musste

mir nun eine andere Variante überlegen. Ich wechselte wieder zur Freifläche, mit der ich die

Wiesen und das Wasser erstellt hatte. Für den Basketballplatz zeichnete ich mit roter Farbe

ein Rechteck hinter dem Schulgebäude und für das Beachvolleyballfeld ein kleineres

Rechteck, was mit Sand gefüllt ist. Leider gab es keine Funktion ein Netz oder ein

Basketballkorb zu modellieren, so dass mir dies nun fehlt. Man muss aber sagen, dass sich

dieses Modell „nur“ auf das Projekt beziehen soll, so sollten solche Vernachlässigungen

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noch zu verkraften sein. Danach folgten die Treppen. Treppen gibt es im Grunde genommen

eher wenig, genau genommen auch nur beim Schulgebäude. Eine Treppe beim

Haupteingang und eine andere vor der Eingangstür zur Mensa. Die Treppen zu modellieren

ging eigentlich ziemlich gut. Länge und Breite, Stufenanzahl, so wie die Treppenart konnte

man selbst bestimmen. Ich entschied mich hier bei beiden Fällen für Betontreppen. Als

nächstes musste ich den Bauernhöfen die passenden Wände zuschrieben. Da

Bauernhäuser üblich aus Holz bestehen, wählte ich für die Wände Mahagoniholz aus, da

dies farblich wieder am besten passte.

Weiter ging es mit den Autos und den Menschen. Das Programm stellt viele verschiedene

Autoarten zur Verfügung. Von grossen LKWs bis zu den kleinen Smarts ist alles dabei. Bei

den Menschen kann man verschiedene Haltungen auswählen, ob sie sitzen oder stehen

oder mit dem Fahrrad fahren. Autos und Menschen befinden sich bei den „Objekten“ im

Werkzeugkasten. Ein kleiner Kritikpunkt hier ist, dass man die Menschen nicht selber

modellieren kann, was jedoch leicht zu verzeihen ist, denn immerhin ist dieses Programm für

Bauprojekte gedacht.

Zu guter Letzt fügte ich noch kleinere Objekte wie Spielplätze und Sitzbänke ein. Hier gab es

auch einige Vorlagen, die man benutzen konnte. Die Spielplätze bedürfen meiner Meinung

nach nicht einer persönlichen Verformbarkeit, die Vorlagen reichen vollkommen aus, dies

auch bei den Sitzbänken. Somit war die Modellierung fertig.

Das einzige was noch übrig blieb war das photorealistische Rendern. Der Begriff Rendern

(Engl. to render) bezeichnet die Erstellung einer Grafik aus einer Skizze oder einem Modell.

Durch Modellierung natürlicher Phänomene wie Textur, Reflexion und Schatten wird dem

Betrachter ein Eindruck des Materials, der Größe und Form vermittelt. Seit Mitte der 1990er

Jahre wird dieser Vorgang vermehrt per Computergrafik mit entsprechender Software

durchgeführt. Desweiteren bezeichnet der Begriff in der IT Technik das endgültige

Fertigstellen eines, mit einem Designprogrammen (wie z.B. Cinema 4D oder ArchiCAD)

angefertigtem, Rohdesigns, das durch das Rendern erst zu einem endgültigen Bild wird. Hier

hat man einige verschiedene Optionen. Man kann z.B. die Kantenglättung (Antialiasing)

beliebig einstellen. Das bedeutet, dass man die Schärfe der Objekte optimiert. Eine hohe

Kantenglättung braucht jedoch eine gute Leistung des Rechners, denn das Rendern eines

hochaufgelösten Bildes braucht seine Zeit. Somit war das Modellieren abgeschlossen.

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Resultate

Das Modell

Nach der Fertigstellung des Modells sah ich mir das Endprodukt natürlich noch sehr lange

an. Ich war, um ehrlich zu sein, sehr stolz auf mich. Da ich zuvor noch nie mit dem

Programm gearbeitet hatte, war das Produkt sehr gelungen. Ich kann nur nochmals staunen,

wie vielfältig das Programm ist, wie viele verschiedene Funktionen und Aspekte im

Bauwesen es dem Benutzer bietet. Natürlich war nicht alles möglich aber doch so viel, dass

es fast unmöglich ist, alles zu zeigen und zu benutzen. Auch das Arbeiten mit dem

Programm war sehr angenehm. Es gab ab und zu Situationen bei denen ich nicht weiter

wusste, aber mit kleinen Recherchen und Untersuchungen wurde wieder alles klar

ersichtlich.

Abb.10: 3D-Modell ArchiCAD

Was mir, beim nochmaligem Betrachten, aufgefallen ist, ist dass mein Ziel absolut erreicht

wurde. Ich wollte dem Publikum das Projekt visuell näher bringen, damit sich sowohl die

Bürger von Nuolen, als auch andere Menschen in der näheren Umgebung ein Bild von

dieser ganzen Sache machen können, ganz abgesehen, was hinter dem Geschehen abläuft.

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Zum Programm kann ich nur nochmals betonen, dass es sehr benutzerfreundlich ist. Man

wird nicht sehr lange studieren müssen, wie das Ganze funktioniert. Das Programm erklärt

sich grösstenteils von selbst. Ich würde dieses Programm natürlich allen empfehlen, die sich

für ein Architekturstudium bereitstellen aber auch denjenigen, die gerne Modelle erstellen,

kreativ sein wollen und neue Ideen entdecken wollen. Das Programm spricht, ohne Zweifel,

die Kreativität des Menschen an.

Projekt „Nuolen-See“

Durch genaues Betrachten der verschiedenen Pläne und langen Internetrecherchen haben

sich einige Punkte angehäuft.

Schilfvernichtung

Durch den Seeanstoss würden 5 Schilfgürtel in einer Gesamtlänge von mehreren hundert

Metern vernichtet werden. Im Bundesgesetz über den Natur- und Heimatschutz (NHG)

Art.21 Ufervegetation steht: “Die Ufervegetation (Schilf- und Binsenbestände,

Auenvegetationen sowie andere natürliche Pflanzengesellschaften im Uferbereich) darf

weder gerodet noch überschüttet noch auf andere Weise zum Absterben gebracht werden.”.

Die KIBAG argumentiert nach

den Vorwürfen immer wieder

so: “Es wird dafür an anderem

Ort neues Schilf angepflanzt!”.

Ripa inculta fragt sich seit

wann eine

Gesetzesübertretung mit einer

Wiedergutmachung legalisiert

wird? Bei Schilfrodung gibt es

in der Schweiz, im Gegensatz

zur Waldrodung, keinen

Abtausch.

Abb.11: Schilfbestände Herbst 2009 (ripa inculta)

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Die Badeanstalt

Die Halbinsel in Nuolen ist eines der letzten Badeanstalten in der freien Natur, alle anderen

Plätze sind mittlerweile entweder, Privatbesitz oder Naturschutzgebiet mit Badeverbot. Die

Schwaneninsel in Lachen wird zum Beispiel zu einem Segelhafen, oder die ehemalige

„Buobenbad“ in Nuolen zum Naturschutzgebiet. Dies kann man anhand der hohen

Besucherzahlen auf der Halbinsel in Nuolen sehen. Die Menschen möchten den See

geniessen, ohne dass sich etwas ändert

Die Badeanstalt Lachen kostet pro Jahr zwischen 200’000 und 300’000 Franken. Natürlich

sind Investitionen in Freizeitangeboten wünschenswert, doch ist die Finanzierung ohne

Eintritt für die KIBAG AG fraglich. Die Baukosten von 2-5 Mio. kommen im Übrigen wieder

der KIBAG zugute, da diese per Vertrag als Baufirma engagiert werden muss, ansonsten

wäre der Landabtausch wieder nichtig.

Die Organisation „ripa inculta“ setzt grosse Fragezeichen, ob diese Badeanstalt rechtlich

überhaupt realisierbar ist. Es gibt ein Bundesgesetz, das besagt, dass bis 100m, ab der

Hafeneinfahrt, nicht gebadet werden darf. Da ca. 130m von der Hafeneinfahrt bereits wieder

Schilf steht, wird der Zugang zum See extrem knapp.

Laut Gesetz darf im Umkreis von 100m von einer Hafeneinfahrt nicht gebadet werden. Da

der Gestaltungsplan vorsieht, dass nur zur Seeseite gebadet werden darf müsste der

Zugang zum Wasser so östlich gelegt werden, dass er dem geschützten Schilf sehr nahe

kommt. Auch hier ist das geplante Gebäude unverhältnismässig und sehr dominant am

Beginn der Insel positioniert. Von Seiten der planenden Stellen wird erwähnt, dass die

Badeanstalt nach Vorbild von Lachen immer zugänglich sein wird. Stellt man sich aber vor,

dass, so wie es heute üblich ist, Naturfreunde sich an schönen Sommerabenden bei einem

Lagerfeuer zusammensetzen, wird es bestimmt nicht lange dauern bis sich die Bewohner

vom Lärm belästigt fühlen und die Insel Öffnungszeiten unterliegt.

Für die Badeanstalt sind nur öffentlich Parkplätze vorgeschlagen. Dies ist in einer

Vereinbarung zwischen der Gemeinde und der KIBAG festgehalten. Das heisst, die KIBAG

stellt der Gemeinde Wangen Land für den Bau und Betrieb der Parkplätze zur Verfügung.

Die KIBAG wird mit den Bauarbeiten beauftragt. Im Falle, dass die Grundlagen dieser

Vereinbarung nicht mehr vorhanden sind, fällt die Vereinbarung aus. Sprich, kann die

Badeanstalt nicht gebaut werden, wird es auch keine öffentlichen Parkplätze geben, auch

nicht für Fussgänger, die den Steg geniessen wollen.

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Die Halbinsel

Wenn der öffentlich-rechtliche Vertrag nicht zustande kommt, so will die KIBAG AG die

Halbinsel schliessen.

Dem Kanton Schwyz gehören rund 10’000m2 am nördlichen Ufer der Insel, der Teil, der für

den Einstieg ins Wasser benötigt wird. Wenn die KIBAG wirklich den Zugang verwehren will,

dann könnte man über den Kantonsrat für das Kantonsland ein Wegrecht erwirken lassen.

Das heisst, dass nicht nur die KIBAG, sondern auch die Bürger das Recht habe, sich auf der

Insel zu befinden. Die Drohungen der KIBAG gegen die Bevölkerung wären dann

wirkungslos.

Abb.12: Terrainveränderung (ripa inculta)

Naturschutzorganisationen

Der WWF und Pro Natura haben sich nur zur Umzonung geäussert. Die Überbauung, die

Hafenerweiterung und den Umweltbericht haben sie nicht geprüft. Pro Natura durfte von der

KIBAG ein grosses Stück Land zum Preis von Fr. 1.- pro m2 abkaufen, im Gegenzug haben

der WWF und Pro Natura sich aus dem Geschehen raus zuhalten. Dies wird von diesen

Naturschutzorganisationen auch eingehalten. Zudem hat der WWF immer wieder Aufträge

von der KIBAG erhalten, was eine kritische Haltung auch nicht gerade fördert.

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Verladehäfen

Im öffentlich-rechtlichen Vertrag wird auch festgehalten, dass die neuen Abbaugebiete nur

erschlossen werden dürfen, wenn der Abtransport des Kieses zu 60% über den Seeweg

erfolgt. Der Seeweg ist zwar weniger wirtschaftlich, dafür aber für die Bevölkerung und die

Natur deutlich weniger schädlich. Dazu muss aber ein Verladehafen vorhanden sein. Mit

dem Abbruch der alten Industrieanlagen und der Erstellung einer Luxusüberbauung auf dem

Gebiet fehlt dieser Verladehafen, und es müsste folglich ein neuer gebaut werden. In den

Plänen der KIBAG existieren davon 3 verschiedene Varianten. Zwei davon kämen direkt vor

nationalem Schutzgebiet zu stehen und eine Variante vor die Hunzikerbucht. Die „ripa

inculta“ sieht bei allen drei Varianten keine Möglichkeit, diese zu realisieren.

Mögliche Routen führen durch die Dörfer Wangen und Tuggen, bei beiden an Schulhäusern

vorbei durch den Dorfkern. Die Belastung für diese Dörfer wäre riesig.

Aus ihrer Sicht muss zwingend eine Lösung seitens der KIBAG präsentiert werden, wie ein

Abtransport über den Seeweg möglich ist, ansonsten sollte weder die neue Luxusüber-

bauung gebaut noch die alten Industrieanlagen abgebrochen werden dürfen.

Richtprojekt

Die Absichten sind sehr lobenswert. Bei genauerer Betrachtung zeigt sich aber dass die

Beschreibungen etwas schwer zu realisieren sind. Denn die optimale Rhythmisierung der

Strassenflucht, durch den grosszügigen Abstand zwischen den Häuser und die

Positionierung der privaten Parkplätze im Innern der Parzellen, erzeugen zwar grosszügigen

Raum für die Bewohner. Für die Aussenstehenden hat dieses Bebauungsmuster jedoch

wenig Vorteile, denn die Besitzer werden ihr Haus und Garten so gut es geht mit Hecken und

Mauern vor Einblicken und Lärmbelästigung schützen und dadurch wird die im Richtplan

beschriebene, zu vermeidende Flucht erzeugt. Die Überbauung würde als Wand von

Garagen, Hecken und Toren erscheinen, wie dies schon an vielen Orten der Fall ist. An

dieser Stelle möchte ich daran erinnern, dass die Seestrasse zum Golfpark und zum Hafen

führt und häufig befahren wird. In näherer Zukunft, wird das Dorf weiter wachsen und somit

auch die Beanspruchung der Strasse.

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Auch die 10 beschriebenen Haustypen die durch die genaue Ortsanalyse entstanden seinen

sollen sind zu hinterfragen. Nach Meinungen der „ripa inculta“ sind sie auf jedem beliebigen

Grundstück mit Nord-Süd-Ausrichtung platzierbar. Desweiteren ist auch schleierhaft,

welchen Bezug diese Typen zum Ortsbild von Nuolen haben, denn selbst mit den neueren

Terrassenhäuser bei der Dorfeinfahrt haben sie nichts gemeinsam und schon gar nicht mit

den älteren Häusern.

Abb.13: Schwarzplan 2030 (ripa inculta)

Hafenanlagen

Zu dieser Überbauung gehört auch ein neuer Hafen in der Hunzikerbucht mit 40 Plätzen

und eine Erweiterung der Hafenanlagen Kiebitz um 30 Bootsanlegestellen. Im Endzustand

wird die KIBAG 310 Bootsplätze in Nuolen besitzen, die Infrastruktur soll trotz dieser

beachtlichen Vergrösserung nicht erweitert werden. Bei diesen 310 Anlegestellen in Nuolen

sind jene 162 der Wangener im Seewald nicht mit einbezogen. Auch die Ledischiffe, die die

KIBAG zum Kiesabbau, den sie weiter führen will, benötigt, sind nicht dazu gezählt.

Um die Umwelt zu schonen schlägt die KIBAG vor, sich von 23 Ledischiffen zu trennen. 70

neue Bootsplätze, davon sind 50 Motorboote, die im Durchschnitt 20 Stunden pro Jahr in

Betrieb sind. Die 23 Ledischiffe haben eine höhere Motorenleistung und sind häufiger in

Betrieb. Die Situation würde sich dadurch deutlich verbessern.

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Wer sich in der KIBAG Bucht einmal umschaut wird schnell feststellen, dass nie und nimmer

23 Schiffe dort liegen und das einige von den vorhandenen Schiffen betriebsuntauglich sind,

Besucher die sich während den Arbeitszeiten hin und wieder an der Bucht aufhalten werden

auch fragen, wie diese Rechnung der hohen Anzahl Betriebsstunden der Ledischiffe

zustande kommt.

Zu der geplanten Anlage in der Hunzikerbucht wird gesagt, dass die Anlegestellen nicht

direkt am Ufer liegen, sondern über einen Zugangssteg betreten werden, um die

Ufervegetation zu schonen. Auch diese Anlage ist nach Aussagen der KIBAG absolut

umweltverträglich, hat also keine negativen Auswirkungen auf die Fauna und Flora der

Bucht.

Das Verbinden der beiden Buchten durch massives Landabtragen wird mit der Steigerung

der Wasserqualität und dem Entgegenwirken der Verlandung begründet. Wie erwähnt ist die

Wasserqualität in der Hunzikerbucht sehr gut und die Verlandung erfolgt sehr langsam,

hauptsächlich durch die Büsche und Bäume am Ufer, was ein absolut natürlicher Vorgang ist

und zum Wert dieses Ökosystems beiträgt.

Umweltverträglichkeit

Der Gestaltungsplan “Nuolen-See” ist einem Umweltverträglichkeitsbericht (UVB) pflichtig.

Ein UVB hat zur Aufgabe, bei grösseren Projekten den Einfluss auf die Umwelt zu

analysieren, mögliche Gefahren aufzuzeigen und Gegenmassnahmen zu planen. Im Fall

Nuolen geht es vor allem um die Umweltverträglichkeit. Die Umweltverträglichkeitsprüfung

(UVP) und der daraus erfolgende UVB gehen zulasten der Bauherren.

Der bestehende UVB ist nun 10 Jahre alt. In dieser Zeit hat sich die Natur in den Buchten

zum positiv verändert, der UVB sollte sich also die neuen Grundlagen zu eigen machen und

sich nicht auf eine Situation stützen, die 10 Jahre und mehr zurückliegt. Da der

Gestaltungsplan noch beim Kanton Schwyz ist, muss aus der Sicht der „ripa inculta“ die

neue Situation vor einer Bewilligung zwingend analysiert werden. Aus diesem Grund hat

„ripa inculta“ beim Institut für Gewässermanagement und Ingenieurbiologie der Zürcher

Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW) eine Umweltexpertin in Auftrag

gegeben, die das Potenzial dieser Buchten konkretisiert und die im alten UVB

ausgelassenen Bereiche wie Amphibien, Muscheln oder Vögel analysiert und korrigiert.

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Diese Expertin kostet dem Verein 42’000.- CHF. Die KIBAG, die Gemeinden Wangen und

Tuggen und der Kanton Schwyz wurden am 26.04.2010 vom Verein angefragt ob eine

Kostenbeteiligung in Frage käme, alle haben am 06.05.2010 dem Verein eine Absage erteilt.

Um die Analyse vollständig durchzuführen, bräuchte die ZHAW eine Zutrittsberechtigung der

KIBAG, eine Anfrage wurde am 08.06.2010 an die KIBAG gesandt. Am 16.06.2010 hat die

KIBAG schriftlich einen Zugang verweigert. Gleichzeitig beteuert sie aber immer wieder,

dass alles korrekt ist mit dem bestehenden, alten UVB.

Die ZHAW kann aber trotz der Verweigerung der KIBAG eine Analyse durchführen, wenn

auch nicht umfassend.

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Diskussion

Zusammenfassung und Interpretation

Raumplanerisch bewirkt die geplante Überbauung eine Zersiedelung, die das Ortschaftsbild

an der ausfransenden Hauptachse zerfallen lässt. Desweiteren wird in keinster Weise auf

das Dorf und die potenzielle Entwicklung Rücksicht genommen. Mir wurde schnell klar, dass

die Ortschaft Nuolen, vor allem der Seeanstoss ein wichtiges Naherholungsgebiet für die

ganze Region ist und durch rücksichtsvolle und gut strukturierte Planung für eine breite

Bevölkerung äusserst wertvoll werden kann. Auch das angrenzende Land der KIBAG würde

dadurch enorm an Wert gewinnen. Die Attraktivität der Gemeinde würde durch einen

ansprechenden Seeraum massiv gesteigert werden (wie zum Beispiel in Lachen). Nuolen mit

dem Flugplatz, dem Golfpark und dem Ried würde durch einen nachhaltigen und attraktiven

Seezugang zum Wohn- und Erholungsparadies werden.

Anhand des Modells und den Informationen der „ripa inculta“ kann ich sagen, dass das

Projekt, zumindest was den Wohnraum angeht, doch realisierbar ist. Natürlich muss man

verstehen, dass die Wohnungen viel Platz einnehmen werden und dass dieses Stück Natur

verloren gehen würde. Wenn man sich jedoch vor Augen führt, wie attraktiv und

gemeinschaftlich der neue Wohnraum aussieht, so kann man sich schon für dieses Projekt

einsetzten. Ausserdem wird nicht das ganze Naturgebiet verschwinden und wenn die

Badeanstalt, so eine, wie sie in Lachen steht, realisiert wird, so würde Nuolen zu einer

beachtlichen Touristenattraktion werden.

Auch wenn nun gegen einige Vorschriften, wie die Schilfvernichtung verstossen wird, kann

durch Abstimmungen das Gesetz aufgehoben werden. In diesem Fall werden keine Gesetze

gebrochen, da sich kein Gericht, bis zu diesem Zeitpunkt, eingemischt hat.

Was aber ganz wichtig zu erwähnen ist, die im Gestaltungsplan vorgesehenen Auffüllungen

und Abtragungen sind eine massive Verbesserung gegenüber dem heutigen Zustand, wo die

Buchten verschlammen. Flora und Fauna würden sichtbar besser werden.

Was ich zu dem neuen Hafen sagen kann ist, wenn man das Projekt so regelt, dass alle

Schiffe Platz finden und die Infrastruktur, also die Seeverbindungen erstellt werden, so wäre

das nur von Vorteil, denn dann würde der Handel in grossem Masse gesteigert werden.

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Schlusswort

Mit dieser Arbeit wollte ich, sowohl der Schülerschaft und Lehrerschaft, wie auch den

Bewohnern der Dörfer Nuolen, Wangen und Tuggen das Projekt durch eine Visualisierung

näher bringen. Mit dem Architekturprogramm ArchiCAD ist mir diese Aufgabe vollkommen

gelungen. Aber auch was sonst alles bei diesem Projekt vorgeht, die Vor- und Nachteile,

habe ich in dieser Arbeit dokumentiert, um für eine klare Sicht zu sorgen.

Ich hoffe sehr, dass jeder, der diese Arbeit liest am Schluss über das Projekt Bescheid weiss

und sich eine eigene Meinung bilden kann. Ich für meinen Teil bin davon überzeugt, dass

dieses Projekt sehr grosses Potenzial besitzt und nicht einfach abgestimmt werden soll.

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Quellenverzeichnis

- „RIPA INCULTA“: Rettet das Ufer von Nuolen. http://www.ripa-inculta.ch/

Stand 8.Oktober 2013

- „KIBAG AG“: Nuolen See. http://www.nuolen-see.ch/index.html Stand Mai 2013

- URS BRUHIN: Nuolen am Oberen Zürisee. http://www.nuolen.net/ Stand 3. Oktober

2013

- http://www.youtube.com/watch?v=DbmuB4JmWOw Stand 6. Dezember 2012

- http://de.wikipedia.org/wiki/ArchiCAD Stand 8. Juli 2013

- http://de.wikipedia.org/wiki/Nuolen Stand 28. September 2013

- Die, im Titelbild, verwendeten Abbildungen (links unten, rechts oben): http://www.ripa-

inculta.ch/projekt-nuolen-see/visualisierungen/

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Eigenständigkeitserklärung

Ich erkläre hiermit, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig und nur unter Benutzung

der angegebenen Quellen verfasst habe und ich auf eine eventuelle Mithilfe Dritter in der

Arbeit ausdrücklich hinweise.

Datum: Unterschrift:

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