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1 Projektantrag Projekttitel/ -ort: Verbesserung der Gesundheitssituation benachteiligter Familien im Slum Makala (Mbuji Mayi) durch Wasserversorgung und Aufklärung zu Hygiene und Gesundheit / Demokratische Republik Kongo Projektnummer: AFC 16-191 Gesamtkosten: 150.200 € Beantragte Summe: 90.000 € eingereicht beim Jahrmarkt der Kath. Jugend Wissen 15.05.2017

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Projektantrag

Projekttitel/ -ort: Verbesserung der Gesundheitssituation benachteiligter Familien

im Slum Makala (Mbuji Mayi) durch Wasserversorgung und

Aufklärung zu Hygiene und Gesundheit / Demokratische Republik

Kongo

Projektnummer: AFC 16-191

Gesamtkosten: 150.200 €

Beantragte Summe: 90.000 €

eingereicht beim

Jahrmarkt der Kath. Jugend Wissen 15.05.2017

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Kurzdarstellung Projekttitel Verbesserung der Gesundheitssituation benachteiligter Familien im Slum Makala

durch Wasserversorgung und Aufklärung zu Hygiene und Gesundheit

Projektort

Mbuji Mayi, Demokratische Republik

Kongo Projekt-

nummer:

AFC 16-191

Träger im Projektland

Projektdurchführung:

P. Mario Perez SDB Centre Don Bosco Muetu Av. Ditalala, Q. Makala, Com. Bipemba B.P. 187 n 13068 Mbuji Mayi, RDC

Projektkoordination:

Oeuvres de Don Bosco a.s.b.l. Bureau de Planification et de Developpement BPD RDC-Est B.P. 427 Gisenyi, Ruanda

Antragsteller

Don Bosco Mondo e.V., Bonn Antrags-

datum

15.05.2017

Ansprechpartnerin

bei Don Bosco Mondo

Claudia Ebinger Tel:

E-Mail:

0228-53 965-32 [email protected]

Projektbeginn: baldmöglichst; nach Sicherstellung der

Finanzierung

Laufzeit 12 Monate

Zielgruppe Vom Zugang zu Wasser sowie von den Fortbildungsmaßnahmen profitieren insgesamt mind. 16.280 Menschen des Slums Makala in Mbuji Mayi. Sie leben in extremer Armut, ohne Wasserver- oder Entsorgung. Aufgrund der Wasserknappheit müssen die Menschen dem verseuchten Fluss ihr Tirnkwasser entnehmen, was zu verschiedenen Krankheiten wie Typhus oder Durchfall führt, die insb. bei Kleinkindern oft zum Tod führen.

Ziele des

Projektes

Hauptziel ist die Verbesserung der Gesundheitssituation von 16.280 Menschen des Slums Makala. Zugang zu sauberem Wasser für die Bevölkerung des Slums Makala und die Zielgruppen der SDB ist gesichert (nach den Standards der WHO- Weltgesundheitsorganisation - mit 20l / Person/Tag). Eine Verhaltensänderung wird erwirkt durch Sensibilisierung zu Themen persönliche Hygiene für bessere Gesundheit, saubere Umwelt durch nachhaltige Wasserwirtschaft

Beantragte

Maßnahmen

Anteilige Finanzierung an folgenden Maßnahmen • Bohrloch (210 m Tiefe) & Elektropumpe • Aufbau eines Wasserleitungssystems (1.000m im Konzessionsgebiet von 27ha) • Einrichtung von 4 Wasserverteilungsstellen mit jeweils 4 Zapfstellen/Hähnen • Gründung eines Komitees zum Wassermanagement, dessen Schulung &

Weiterbildung • Sensibilisierungskampagnen für die Zielgruppe über Hygieneverhalten,

Wassernutzung, Krankheitsvorbeugung, etc.

Gesamtvolumen 150.200€

Beantragte Summe 90.000 €

(inkl. 8% Projektbegleitkosten i.h.v. 7.826€) Jahrmarkt der Kath. Jugend, Wissen

Bisherige Zusage 60.526€ Drittmittel Eigenanteil lokal 7.500€ SDB DR Kongo Mehrkosten Die Salesianerprovinz AFC verpflichtet sich vertraglich zur Übernahme der

Mehrkosten im Rahmen der Projektumsetzung.

Don Bosco Mondo e.V. Sträßchensweg 3 � 53113 Bonn

Tel.: +49 (0) 228 / 5 39 65-0 Fax: +49 (0) 228 / 5 39 65-66

[email protected] www.don-bosco-mondo.de

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Ausführliche Projektbeschreibung

Projekthintergrund

SDB im Kongo

Projektstandort

Die Demokratische Republik Kongo (DR Kongo) ist ein Staat in Zentralafrika mit ca. 80 Millionen Einwohnern. Die Hauptstadt Kinshasa gilt mit über 11 Millionen Einwohnern als drittgrößte Stadt Afrikas, Städte mit über einer Million Einwohnern sind Lubumbashi, Mbuji-Mayi, Kananga und Kisangani. Die DR Kongo ist an Fläche der zweitgrößte und an Bevölkerung der viertgrößte Staat Afrikas. (DR Kongo ist 6,5 mal so groß wie Deutschland, entsprechend eine Einwohnerdichte von 34km2) Das Land wird vom Äquator durchzogen; es herrscht ein tropisches Klima. Große Teile des Staatsgebietes sind von tropischem Regenwald bedeckt. Hauptexportgüter sind Diamanten, Gold, Kupfer sowie Holz und Kaffee. Trotz seines Rohstoffreichtums zählt der Staat, bedingt durch jahrzehntelange Ausbeutung, Korruption, jahrelange Kriege und ständige Bevölkerungszunahme, heute zu den ärmsten Ländern der Welt. In der Reihung gemäß dem Index der menschlichen Entwicklung der Vereinten Nationen nahm die Demokratische Republik Kongo im Jahr 2013 den vorletzten Platz ein. Über 70% der Bevölkerung lebt unter der Armutsgrenze bei einem durchschnittlichen Monatseinkommen von 31 USD! (da in der DR Kongo der informelle Sektor stark ausgeprägt ist, werden alle Einkommen aus diesem Sektor statistisch nicht erfasst). Im Osten des Landes dauern die Kämpfe zwischen verschiedenen verfeindeten Rebellengruppen immer noch an. Neben der Amtssprache Französisch werden ungefähr weitere 214 Sprachen im Land gesprochen; ähnlich vielfältig ist die Zahl der Ethnien. Etwa 50% der Bevölkerung sind katholischen Glaubens, ca. 20% evangelisch, dem Islam gehören 10% an. Weiterhin sind Naturreligionen von großer Bedeutung. Die Salesianer Don Boscos (SDB) arbeiten seit 1911 in der DR Kongo. Mittlerweile sind sie in 24 Einrichtungen mit insg. 244 SDB und 1.400 Mitarbeitern tätig. Sie leiten Grund- und weiterführende Schulen, Berufsbildungszentren und Jugendzentren. Weiterhin unterhalten sie Zentren für Straßenkinder, bieten Aktivitäten im Bildungs- und Freizeitbereich an und leiten die pastorale Arbeit. Im Ostkongo gibt es zudem vielfältige Angebote für Flüchtlinge, „Hexenkinder“, Waisen, ehemalige Kindersoldaten, missbrauchte Frauen und alleinerziehende Mädchen. Jährlich erreichen sie mit ihren Angeboten 2,5 Mio bedürftige Personen, insb. Kinder und Jugendliche. Die Stadt Mbuji Mayi ist Standort des vorliegenden Projektes. Sie liegt in der südlichen Mitte des Landes am Fluss Bushimaie und ist Hauptstadt der Provinz Kasaï-Oriental. In Mbuji Mayi leben mehr als 2,5 Mio Einwohner. Die Region um die Stadt gilt als weltweit bedeutendes Diamantenfördergebiet. Seit 1980 hat sich die Bevölkerung verdreifacht. Grund dafür ist der Diamantenabbau. Die jüngste Vergangenheit ist von Ausbeutung des Reichtums dieser Stadt und vom Elend der Einwohner geprägt. Die Menschen profitieren kaum vom Diamantenabbau durch die Societé minière de Bakwanga (MIBA). Mittlerweile gehört die Stadt zu den ärmsten des Landes (hohe Arbeitslosigkeit, für über 80% der Bevölkerung kein Zugang zu Gesundheitsversorgung, Bildung und Wasser). Ca. 75% der Menschen leben von weniger als 0,50$ am Tag, die Lebenserwartung liegt bei nur 42 Jahren. Am schwierigsten stellt sich die Situation in den Außenbezirken der Stadt wie beispielsweise dem Slum Makala dar, wo sich u.a. intern Vertriebene angesiedelt haben. Die Slums wachsen unkontrolliert. Hier leben die Menschen unter extrem prekären Bedingungen. Die meisten Einwohner sind arbeitslos. Diejenigen, die arbeiten, sind im informellen Arbeitsmarkt tätig, werden in den Minen ausgebeutet oder verdingen sich als Landarbeiter weit außerhalb der Stadt. Die ärmlichen Lehmhütten sind weder ans Stromnetz noch an eine Wasserver- oder Entsorgung angeschlossen. In 80% der Haushalte bestehen die „sanitären Anlagen“ aus einem Loch auf dem Grundstück. Auch das Thema Müll und die fehlende

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SDB in Mbuji Mayi

Entsorgung stellen die Menschen und deren Gesundheit vor große Herausforderungen. Das größte Problem stellt jedoch die Wasserversorgung dar. Es fehlt an sauberem Trinkwasser und an Nutzwasser für den Haushalt. In der Regenzeit (Oktober bis April, ca. 1 Woche Regen pro Monat) versuchen die Menschen, das Regenwasser aufzufangen. Aufgrund fehlender Regenrinnen und entsprechender Behältnisse reicht das Regenwasser selbst in der Regenzeit nicht aus, um den Bedarf zu decken. In der Trockenzeit (Mai bis September) ist die Not der Menschen noch großer. Sie müssen auf den Fluss Bushimaie ausweichen, um Wasser an Wasser zu gelangen. Das durch Fäkalien & Chemikalien verseuchte Flusswasser verursacht jedoch viele Krankheiten wie Cholera, Thypus, Hepatitis, Polio und Durchfallerkrankungen, die oft insbesondere bei Kindern unter fünf Jahren tödlich verlaufen. Um an sauberes Wasser zu kommen, müssen die Mädchen und Frauen 15km zum nächsten Brunnen zu Fuß laufen. Dies birgt viele Gefahren für sie. Die täglichen Märsche sind gesundheitsschädigend, insbesondere das Transportieren der 20l-Wasserbehälter auf dem Kopf. Gleichzeitig stellen die Gewaltmärsche ein hohes Sicherheitsrisiko für die Mädchen und Frauen dar, da es immer wieder zu Überfällen und Vergewaltigungen kommt. Durch die Notwendigkeit, Wasser zu holen, bleiben insbesondere viele Mädchen dem Unterricht fern. Traditionell ist das Wasserholen eine Aufgabe der Frau, die von den Mädchen dabei unterstützt werden. Die Zeit, die für den Marsch zum Brunnen und zurück investiert werden muss, fehlt für die Frauen an anderer Stelle (z.B. Kindererziehung, Haushalt, Einkommen schaffende Maßnahmen). Seit den 90er Jahren sind die SDB im Slum Makala (mehr als 200.000 Einwohner) in Mbuji Mayi tätig. Die 5 hier ansässigen Salesianerpatres leiten an diesem Standort (Don Bosco Muetu) eine Grundschule, Alphabetisierungskurse für Kinder und Erwachsene, eine Sekundarschule mit pädagogischem und naturwissenschaftlichem Zweig und ein Berufsbildungszentrum (Schreinerei, Schneider, Bau, Kfz und Schweißen) sowie eine Pfarrei mit Oratorium (Jugendzentrum) und verschiedenen Sport- und Freizeitangeboten. Zusätzlich richteten sie in 2013 ein kleines Zentrum für Waisenkinder, "Hexenkinder" und ehemalige Kinderarbeiter aus den Minen ein, in dem derzeit 261 Jungen und Mädchen untergebracht und betreut werden. In den Schulen, Ausbildungszentrum, Alphabetisierungskursen sowie der Einrichtung für Waisenkinder/Straßenkinder/Kinder in Risikosituationen betreuen sie 2480 Kinder und Jugendliche. Darüber hinaus nehmen 2.400 Menschen die Angebote der Pfarrei sowie des Jugendzentrums war. Insgesamt profitieren von den verschiedenen Angeboten der SDB über 9.000 Personen. Neben den üblichen Herausforderungen (Finanzierung des laufenden Betriebes der Einrichtungen) stellt die insbesondere die Wasserversorgung im Zentrum die SDB vor große Probleme. Eine öffentliche Wasserversorgung ist zwar vorhanden, funktioniert aber nicht. In den Regenmonaten (Oktober bis April) fangen die SDB über ihre Dächer und Regenrinnen Wasser auf, welches in sechs unterirdischen Zisternen auch über die Trockenzeit gespeichert werden kann. Somit ist sichergestellt, dass über das Jahr im Durchschnitt pro Tag 2.800l aus Regenwasser zur Verfügung stehen. Der minimale Bedarf des Zentrums liegt bei 17.800l pro Tag, um wenigstens ausreichend Trinkwasser zur Verfügung zu stellen. Damit werden nicht nur alle Schüler, Auszubildende, Kinder im Waisenheim und Mitarbeiter versorgt, sondern auch besonders bedürftige Gruppen in der Nachbarschaft (z.B. Alte, Kranke, Witwen, sehr kinderreiche und arme Familien); insgesamt täglich 9.380 Personen! Um die Minimalmenge an Wasser zur Versorgung der genannten Personen zu erhalten, müssen die Salesianer täglich 15.000l gefiltertes Wasser dazu kaufen, welches dreimal am Tag mit einem kleinen Tankwagen mit einem Fassungsvermögen von 5.000l geliefert wird. Dies ist sehr kostspielig und deckt dennoch nicht die von der

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WHO vorgegebene Mindestmenge an Wasser pro Person/Tag ab. [Diese liegt bei 7,5l für Trinkwasser und minimale Körperhygiene, bei 20l für Trinkwasser, min. Körperhygiene und Nahrungsmittelzubereitung. 70l werden pro Person/Tag benötigt wenn man die persönliche Körperhygiene mit einbezieht, Waschen von Kleidung, Putzen, Abfallentsorgung]. Berücksichtigt man die Vorgaben der WHO, wäre ein täglicher Mindestbedarf von 44.049l für die 9.380 Personen nötig. In der aktuellen Situation es gibt nie genügend Wasser für alle Bedürftigen. Gleichzeitig sind die SDB aufgrund der hohen Kosten für den Wasserkauf (monatlich 3.938 USD) und des dennoch vorherrschenden Wassermangels nicht in der Lage, Einkommen generierende Aktivitäten zu starten (wie bspw. Landwirtschaft und Tierhaltung). Die Wasserknappheit macht es zudem nicht möglich, mit den Zielgruppen sinnvoll an den Themen Hygiene und Gesundheit sowie Umweltschutz zu arbeiten, weil die tatsächlichen Bedingungen dies nicht zulassen.

Zielgruppe Vom Zugang zu Wasser sowie von den Fortbildungsmaßnahmen profitieren insgesamt mind. 16.280 Menschen des Slums Makala in Mbuji Mayi. Aktuell werden bereits 9.380 Personen mit Wasser versorgt (jedoch unzureichend, nicht regelmäßig und mit hohen Kosten verbunden). Zusätzlich soll weiteren 6.900 Personen durch die neue Trinkwasseranlage ausreichend sauberes Wasser zur Verfügung gestellt werden. Darüber hinaus stellt das neue Wasserversorgungssystem die Anlage eines kleinen Nutzgartens sowie Kleintierhaltung zur anteiligen Eigenversorgung sicher und eine kleine Krankenstation mit 8 stationären Betten kann mit Wasser versorgt werden. Die 9.380 Menschen, die Don Bosco Muetu aktuell (unzureichend) mit Wasser versorgt, teilen sich wie folgt auf: - 2.200 Schüler der Alphabetisierungsprogramme, Grundschule, Sekundarschule und Berufsbildungszentrum - 280 Kinder und Jugendliche im Waisenzentrum - 350 Personen (50 Mitarbeiter des Zentrums plus deren Familien, SDB) -2.400 Kinder, die an den Sport- und Freizeitaktivitäten im Oratorium teilnehmen - 2.000 Menschen, die die verschiedenen Angebote der Pfarrei wahrnehmen - 2.100 Menschen aus der Umgebung, die in ärmsten Verhältnissen leben (z.T. Kranke, Verwitwete, verarmte Personen) - 50 Kranke, die besonders betreut werden und auch mit Wasser versorgt werden Mit der Einrichtung des Wasserkommitees und der Ausweitung der Zielgruppe profitieren insg. 16.280 Menschen des Slums Makala (ca. 8% der Bevölkerung) von der verbesserten Wasserversorgung.

Ziele des Projektes

Hauptziel ist die Verbesserung der Gesundheitssituation von 16.280 Menschen des Slums Makala. Durch mangelnde Wasserversorgung und Hygiene hervorgerufene Krankheiten wie Typhus, Cholera, Hepatitis, Polio und Durchfallerkrankungen, die insbesondere bei Kindern unter fünf Jahren oft tödlich verlaufen, sollen verringert bzw. vermieden werden: zum einen durch die ausreichende Versorgung mit sauberem (Trink-) Wasser, zum anderen durch Verhaltensänderungen bei der persönlichen Hygiene & Reinigung, welche über Sensibilisierungskampagnen herbeigeführt werden soll. Eine ausreichende Versorgung mit Wasser, welche bislang nicht gewährleistet werden konnte, wird sichergestellt und die Zahl der Begünstigten um 73% erhöht (von 9.380 auf 16.280 Personen). Darüber hinaus zielt das Projekt auf eine nachhaltige Lösung für vielerlei Probleme ab, die mit der ungenügenden Wasserversorgung zusammenhängen:

- Eklatante Verbesserung der Lebensqualität von Frauen und Mädchen:

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durch Wasserabgabe im Don Bosco Zentrum (zu einem symbolischen Preis) müssen sie keine langen Fußwege zur nächsten Wasserstelle mehr auf sich nehmen und sind potentiell weniger häufig Opfer von Gewalt und Missbrauch

- Verbesserung der schulischen Leistungen der Schüler durch mehr Stabilität beim Schulbesuch (insb. bei den Mädchen, da das Wasserholen entfällt)

- Ermöglichung von Einkommen schaffenden Aktivitäten für die Frauen des Slums, die bedingt durch Zeitmangel und Wassermangel nicht umgesetzt werden konnten: z.B. Gärten oder Kleintierhaltung

- Verbesserung der Selbstversorgung der SDB im Don Bosco Zentrum durch Initiierung von Nutzgärten sowie Kleintierhaltung

Maßnahmen und

Aktivitäten

Die Implementierung des Projekts genießt höchste Priorität für die Salesianer Don Boscos in der Region. Nach Absprachen mit den örtlichen Behörden sowie den Verantwortlichen im Viertel (Ältestenrat etc.) wurde vereinbart, dass die SDB ein kleines Wasserversorgungssystem aufbauen. Die Bewohner im Slum Makala sprachen sich ebenso eindeutig dafür aus. Im Vorfeld wurde daher eine Analyse über den tatsächlichen Bedarf und die aktuelle Versorgungssituation vorgenommen. Die Realisierbarkeit des Vorhabens wurde im Dezember 2016 über eine geophysische Studie zu Bodenverhältnissen und Wasservorkommen geprüft. Nach Aussage der Hydrogeologen bestehen keinerlei Bedenken bezüglich eines möglichen Aufbrauchens von Grundwasserreserven, bzw. Austrocknung der Brunnen. Aufgrund der Topographie bzw. der Lage der Stadt Mbuji Mayi auf einem Hochplateau (Höhe über Meeresspiegel 800m), ist es jedoch nötig, einen 210m tiefen Brunnen zu bohren, um an das Grundwasser zu gelangen. Mbuji Mayi ist auf wasserführendem Kalkgestein gebaut und hat riesige Vorkommen an nicht versiegendem Grundwasser, welches seit ca. 1910 v.a. für den Bergbau genutzt wird, von großen Fabriken in der Stadt sowie von der staatlichen Behörde zur Wasserverteilung in urbanen und semi-urbanen Regionen des Landes. In den Brunnen in der Stadt und in ihren Peripherien steigt der Wasserspiegel mehrmals im Jahr um mehr als 4m an. Zu keinem Zeitpunkt im Jahr sinkt der Wasserspiegel auf ein kritisches Niveau. Zwei Flüsse und ein See befinden sich in einem Radius von 20-40km. Um das neue Wasserversorgungssystem aufzubauen, sind folgende Maßnahmen nötig:

1) Brunnenbohrung (210 m Tiefe) auf dem 27ha großen Gelände der SDB und Installation der Wasserpumpe

2) Aufbau eines unterirdischen Wasserleitungssystems zu den 4 Wasserverteilstellen (1.000m)

3) Einrichtung von 4 Wasserverteilstellen mit Zapfstellen: - Grundschule und Alphabetisierungszentrum: 4 Zapfstellen - Sekundarschule und Berufsbildungszentrum: 4 Zapfstellen - Waisenhaus (Maison-Ecole) Don Bosco: 4 Zapfstellen - Pfarrei/Gemeindezentrum: 4 Zapfstellen

Da das Wasser direkt aus dem tiefliegenden Grundwasser gewonnen wird, muss es nicht nochmals gefiltert werden so wie zuvor. Das Wasser wird über eine elektrische Pumpe nach oben befördert. Diese soll zukünftig mittels Solarstrom betrieben werden. Bis eine Solaranlage (15kw Leistung) angeschafft werden kann, steht ein Generator zur Verfügung. (Die SDB prüfen gerade die Möglichkeit der Spende einer Solaranlage zu diesem Zweck). Das neue System ist in der Lage, eine Wassermenge von mind. 100.000 Liter täglich (bei zehn Stunden Betriebszeit) zu fördern. Zusammen mit den in unterirdischen Zisternen gespeicherten Regenwasservorräten (täglich 2.800l) wird es den SDB möglich sein, ausreichend sicheres Trink- und teilweise Nutzwasser für insg. 16.280 Personen zur Verfügung zu stellen. Bei guten Bedingungen kann das neue Wassersystem sogar mehr als 10.000l/h fördern, so dass zukünftig noch mehr Menschen erreicht werden können.

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Mit der Implementierung des neuen Wasserversorgungssytems ist die Gründung eines sog. „Wasserkomitees“ verbunden. Die SDB möchten die Bewohner des Slums mit in die Verantwortung zum nachhaltigen Wassermanagement in ihrem Lebensumfeld nehmen, so dass sie den direkten Zusammenhang zwischen ihrem eigenen Hygieneverhalten & Wasserverbrauch und möglichen Krankheiten sowie nachhaltigem Wassermanagement erkennen können. Die Aufgaben des Wasserkomitees bestehen neben der Verantwortung zur Wasserverteilung vor allem in der Durchführung von regelmäßigen Sensibilisierungskampagnen über Hygieneverhalten, Krankheitsvorbeugung und sparsamer Wassernutzung bei der Zielgruppe. Das Wasserkomitee soll aus 40 gewählten (öffentlichen und privaten) Vertretern aus dem Viertel bestehen, so dass verschiedene Gruppierungen vertreten sind (z.B. Frauenverband, Dorfälteste etc.). Zunächst finden mehrere sog. „Train the trainer“ Schulungen für die Mitglieder des Wasserkommitees statt (4x halbe Tage), in dem sie selbst gutes Wassermanagement, Zusammenhang von Körperhygiene und Vermeidung von Krankheiten etc. lernen). Angeleitet werden diese von Krankenschwestern und Mitarbeitern des DB Berufsbildungszentrums. Danach fungieren die Mitglieder des Wasserkomitees als Multiplikatoren in ihren jeweiligen Gruppierungen. Sie geben das Wissen über Hygieneverhalten; Krankheitsvorbeugung und Wassernutzung an die Mitmenschen in ihrem Viertel weiter. Voraussetzung für den Erhalt von Wasser aus der neuen Anlage ist die regelmäßige Teilnahme an den Sensibilisierungskampagnen. Die Sensibilisierungskampagnen finden einmal monatlich für zunächst 12 Monate statt. Vertreter des DB-Zentrums werden ebenfalls Mitglied im Wasserkomitee sein. Sie organisieren ein Subkomitee für das Don Bosco Zentrum, um die Aufgabenverteilung innerhalb des Zentrums zu gewährleisten. Die Sensibilisierung zu den Themen Hygiene, Wassergebrauch, Verbesserung von sanitären Anlagen, Möglichkeit der Nutzung von Grauwasser wird bei den Schülern und Auszubildenden in die Curricula integriert und bei allen anderen Angeboten (Jugendzentrum, Pfarrei- und Gemeindearbeit) zusätzlich aufgenommen. Darüber hinaus liegt die Verantwortung zur Pflege und Wartung der neuen Anlage sowie der Kostenkontrolle bei den SDB. Die Wasserabgabe erfolgt dreimal am Tag: um 7:00 Uhr, 12:00 Uhr und 17:00 Uhr. Vertreter des Wasserkomitees kümmern sich an den vier Verteilstellen um den reibungslosen Ablauf der Wasserverteilung. Für ihre Tätigkeit im Wasserkomitee erhalten sie für ihre Familien das Wasser gratis. Die Personen, die von außerhalb des Zentrums kommen, um Wasser abzuholen, zahlen einen symbolischen Preis von 6 Cent für 28l, wodurch die SDB geringe Einnahmen erzielen (bislang 550 USD im Monat). Davon ausgenommen ist die Trinkwasserversorgung für alle Teilnehmer der Angebote des DB-Zentrums, diese bleibt gratis. Die SDB folgen mit diesem Projektvorhaben dem Beispiel anderer NGO´s, die mit Hilfe von Spendern in Makala bereits Brunnen gebaut und erfolgreich Wasserkomitees gegründet und eingesetzt haben. Die Erfahrungen sind sehr positiv.

Zu finanzierende

Maßnahmen

Im Rahmen des vorliegenden Antrags sollen anteilig folgende Maßnahmen finanziert werden (in Höhe von ca. 83.000 €) • Bohrloch (210 m Tiefe) & Elektropumpe • Aufbau eines Wasserleitungssystems (1.000m im Konzessionsgebiet von 27ha)

• Einrichtung von 4 Wasserverteilungsstellen mit jeweils 4 Zapfstellen/Hähnen • Gründung eines Komitees zum Wassermanagement, dessen Schulung &

Weiterbildung • Sensibilisierungskampagnen für die Zielgruppe über Hygieneverhalten,

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Wassernutzung, Krankheitsvorbeugung, etc. Die Kosten dieses Projektes sind sehr hoch. Dies ist bedingt durch verschiedene Faktoren:

• Lebenshaltungskosten sind in DR Kongo um 42% höher als bspw. in Deutschland

• Der Projektstandort liegt 1.300km von der Hauptstadt Kinshasa entfernt, aus der die Materialen nach Mbuji Mayi transportiert werden müssen. Dies ist über Straßen nicht möglich, da es kein Fernstraßennetz gibt. Bei Trockenheit würde der Transport über die sandigen Pisten 15 Tage dauern. Zudem sind Überlandfahrten gefährlich, da in der Region Kananga (die man passiert) immer mit Überfällen von Rebellengruppen zu rechnen ist. Aus diesem Grund werden die Materialien mit dem Flugzeug nach Mbuji Mayi geflogen, welches hohe Transportkosten verursacht (im Budget nicht gesondert ausgewiesen, sondern in den Kosten für Arbeitskraft inkludiert)

• Da die ausführende Baufirma ihren Sitz in Kananga hat (190km entfernt) müssen die Facharbeiter während der Bau- und Installationsarbeiten in Mbuji Mayi untergebracht und versorgt werden, was die Kosten wiederum erhöht (spiegelt sich im Posten Arbeitskraft wieder)

• Es erfolgte eine Ausschreibung für die Arbeiten, letztlich machten nur zwei Firmen ein Angebot aufgrund der Abgeschiedenheit des Standortes. Von den zwei Baufirmen machte die ausgewählte das bessere Angebot. Mit derselben Firma haben die SDB bereits gute Erfahrungen beim Brunnenbau in Kananga gemacht.

Trotz der hohen Gesamtkosten ist die Investition pro Begünstigtem sehr überschaubar: Für 9,20€ pro Person kann eine ausreichende Wasserversorgung sichergestellt werden und zusammen mit den Aufklärungsprogrammen somit der Gesundheitszustand der Person eklatant verbessert werden

Mögliche Risiken - Preissteigerungen für Material - Studie verspricht mehr Wasser als vorhanden ist - Politische Situation kann sich ändern (Unruhen) – ist aber eine „alltägliche

Situation“ für Bevölkerung und Don Bosco. Die Vergangenheit der SDB weltweit zeigt: auch in Krisen lassen die SDB die Bevölkerung nicht allein.

Vorteile / Nutzen Vorteile des neuen Systems:

• Sichere und ausreichende Trinkwasserversorgung für 16.280 Personen in

Makala • Zahl der Begünstigten wird um 73% erhöht

• Verbesserung hygienische Bedingungen / Verhaltensänderung bei Zielgruppe (Händewaschen, Verbesserung Sanitäranlagen, z.B. bessere Reinigung möglich, Filterung von Trinkwasser) � Verringerung von Krankheiten die durch verschmutztes Wasser hervorgerufen werden und Verringerung von Todesfällen insb. bei Kleinkindern

• Verbesserte Sicherheitslage besonders für Frauen & Mädchen: kürzere Wege um Wasser zu holen, mehr Zeit Schulbesuch (Mädchen), weniger Überfallgefahr

• Wassermanagement: Wasserkomittee und DB teilen sich Verantwortung und Aufgaben – Zielgruppe ist aktiv in die Implementierung des Projektes eingebunden

• Durch ausreichende Wasservorräte: Möglichkeit einkommensgenerierende Aktivitäten zu beginnen; dies gilt nicht nur für das Don Bosco Zentrum, sondern auch für die profitierende Nachbarschaft: mehr Wasser – mehr Landwirtschaft, Tiere etc.

• Kosteneinsparung von 1.200 USD/Monat

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Kostenplan in Euro

Maßnahmen Kosten

(in €)

Materialkosten für Brunnenbohrung mit Stahlabdeckung 23.681,19 Elektrische Pumpe 13.688,55 Rohre für Wasserleitungssystem 14.783,63 Errichtung von 4 Wasserverteilstellen mit je 4 Zapfhähnen/Wasserhähnen 29.202,24 Transportkosten & Arbeitskraft 52.783,20 Gründung, Schulung & Weiterbildung Wasserkomitee sowie Sensibilisierungskampagnen (4 Intensivschulungen zu Beginn, danach über 12 Monate jeden Monat Follow-Up-Treffen & Sensibilisierungskampagnen)

2.737,71

Geophysische Studie zu Bodenverhältnissen und Wasservorkommen 4.106,57 Externe Buchprüfung zum Abschluss des Projektes 3.194,00 Unvorhergesehenes (Preissteigerungen, Verzögerung bei der Materialbeschaffung, Ersatzteile etc.)

6.000,00

Projektkosten 150.177,08 Projektkosten gerundet

150.200 €

Finanzierungsplan:

Gesamtvolumen 150.200€

Beantragte Summe 90.000 €

(inkl. 8% Projektbegleitkosten i.h.v. 7.826€) Jahrmarkt Wissen

Bisherige Zusage 60.526€ Drittmittel Eigenanteil lokal 7.500€ SDB DR Kongo

Abwicklung:

Verantwortlich für die ordnungsgemäße Durchführung des Vorhabens gegenüber Don Bosco Mondo e.V. ist P. Mario Perez SDB, Ökonom von Centre Don Bosco Muetu in Mbuji Mayi, Demokratische Republik Kongo Claudia Ebinger Projektreferentin Don Bosco Mondo

Kontoverbindung: Don Bosco Mondo e.V., Pax Bank Köln, IBAN: DE63 3706 0193 0032 5870 11 - SWIFT/BIC: GENODED1PAX Verwendungszweck: AFC 16-191 Mbuji Mayi

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Anlage 1 Projektstandort

Die Lage der DR Kongo in Zentralafrika

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Die Lage des Projektstandorte Mbuji Mayi in der DR Kongo

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Anlage 2 Wer wir sind

DON BOSCO MONDO e.V. ist eine Nichtregierungsorganisation der internationalen Entwicklungszusammenarbeit. Über konfessionelle und weltanschauliche Grenzen hinweg unterstützt der Verein weltweit besonders benachteiligte Kinder und Jugendliche. Durch schulische und berufliche Bildung bekommen sie die Chance ein eigenständiges Leben zu führen. Partner vor Ort sind dabei in über 130 Ländern die Salesianer Don Boscos und die Don-Bosco-Schwestern. Weitere Informationen erhalten Sie auf unserer Website: www.don-bosco-mondo.de

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