Projektarbeit zu Trauma

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Ergebnis der LV „Krisenintervention und Trauma“ (BA Sozialarbeit) im WS 13/14, Leitung: Andrea Pilgerstorfer.Erstellt von Kermer Christine, Lengyel Verena, Naghed Tina, Ramin Laura, Rosenberger Rafaela, Sellner Jennifer, Weiss TheresaDie LV wurde mit Methoden des ICM gestaltet - Hintergrund siehe hier http://skill.fhstp.ac.at/2014/07/icm-bei-lv-krisenintervention-und-trauma/

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  • Trauma Sekundranalyse zum Thema

    Kermer Christine (so1210406328) Lengyel Verena (so1210406329) Naghed Tina (so1210406030) Ramin Laura (so1210406019) Rosenberger Rafaela (so1210406039) Sellner Jennifer (so1210406040) Weiss Theresa (so1210406008)

    Gruppenseminararbeit eingereicht bei FH-Lektorin DSA Mag (FH) Andrea Pilgerstorfer

    im Modul Interventionen fr die Lehrveranstaltung Krisenintervention und Trauma

    3INT3

    Wintersemester 2014-01-07

    Soziale Arbeit Bachelor-Studiengang

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    Inhaltsverzeichnis: 1. Einleitung S. 3

    2. Definitionen von Trauma S. 4 2.1 Definition: Wrterbuch 2.2 Definition: Psychologie

    2.3 Definition: Pdagogik 2.4 Definition: Medizin

    3. Arten von Trauma S. 5 3.1 Akute Belastungsreaktion

    3.2 Posttraumatische Belastungsstrung 3.3 Komplexe posttraumatische Belastungsstrung

    3.4 Anpassungsstrung 3.5 Weitere mgliche Folgestrungen 4. Hintergrnde S. 11 4.1 Die Geschichte der psychischen Traumatologie 4.2 Ausbildung 5. Einflussfaktoren S. 12 5.1 Schutzfaktoren 5.2 Risikofaktoren 6. Methoden S. 14 6.1 Allgemeines 6.1.1 Bedingungen 6.1.2 Vier-phasige Vorgehen 6.1.3 Wann keine Traumakonfrontation erfolgen sollte 6.1.4 Die richtige Therapie 6.2 Das bio-psycho-soziale Modell 6.3 EMDR Eye Movement Desensitization und Reprocessing 6.4 SE Somatic Experiencing 6.5 Bildschirmtechnik 6.6 MPTT Mehrdimen. Psychodynamische Traumatherapie 7. Verlauf eines Traumas S. 23

    7.1 Trauma Forschungserkenntnisse

    7.2 Traumadynamik ein Vergleich mit der Tierwelt 7.3 Psychotrauma-Verlauf

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    7.4 Trauma-Symptome 7.5 Untersttzung bei akuter Traumatisierung 7.6 Traumafolgen 8. Helfende Institutionen in Niedersterreich und Wien S. 35 8.1 Niedersterreich 8.2 Wien

    9. Empfohlene Literatur S. 38 10. Quellenverzeichnis S. 39 10.1 Literaturverzeichnis 10.2 Internetverzeichnis

    10.3 Datenverzeichnis 11. Abbildungsverzeichnis S. 43

    1. Einleitung: Zuerst sollten wir die Frage beantworten, die sich fr uns persnlich in den Raum gestellt hat. Warum haben wir uns fr dieses Thema entschieden? Trauma ist ein sehr weitgehendes Thema. Es reicht in verschiedene Bereiche und hat enorme Auswirkungen auf die Menschen, in deren Leben Trauma eine Rolle spielt. Es ist eine Art Welt in die wir uns reinfhlen. Jeder Mensch reagiert, kompensiert und verarbeitet Erlebnisse anders. Das Thema wird durch die verschiedenen Sichtweisen zu dem Begriff spannend und vielfltig. In unserem Studium und unserem weiterem Arbeitsverlauf werden wir auf Klienten_innen treffen, die sich in einem Trauma befinden. Wir sollten vorbereitet sein und dies bedeutet, einerseits die Geschichte, Definition, Therapieanstze zu kennen und andererseits uns selbst eine Art Sicherheit zu verschaffen. Eine Sicherheit die wir vielleicht teilweise durch Wissen erlernen/bekommen knnen und entsprechend unserem Wissen eine Handlung mglich ist. Im Grunde war dies unser Hauptbeweggrund dieses Thema auszuwhlen. Natrlich gibt es viel mehr und individuelle Grnde, jedoch beschlossen wir uns auf Einen zu einigen. Wir waren uns in der Vorangehensweise dieser Seminararbeit einig und fingen mit einem kurzem Brainstorming an, um unsere Gedanken zu sortieren. Wir versuchten unsere Beweggrnde greifbar und nachvollziehbar zu machen ,durch eine kurze Einleitung. Die Definition zu dem Thema beziehungsweise Begriff Trauma muss recherchiert und in die

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    Arbeit einflieen um den Leser_innen die jeweilig verschiedenen Bedeutungen aufzuzeigen. Weiters kamen wir zu dem Punkt der Schutzfaktoren/Risikofaktoren. Gibt es Mglichkeiten sich vor einem Trauma zu schtzen?

    Es ist naheliegend, dass die Arten von Trauma und deren Verlauf durch Internetrecherchen etc. nher erlutert werden mssen. Gibt es viele verschiedene Arten von Traumatas? Gewisse hnlichkeiten zwischen Diesen? Wie entwickelt sich ein Trauma? Knnen wir es beeinflussen? Was fr Mglichkeiten gibt es von Traumaarbeit? Verschiedene Therapieanstze etc.

    Welche Angebote und welche Einrichtungen bieten Tramaarbeit an? Gibt es eine spezielle Ausbildung in diesem Bereich?

    2. Definitionen von Trauma Das Wort Trauma kommt ursprnglich aus dem griechischen und bedeutet Wunde, Leck (vgl. www.wissen.de/wortherkunft/trauma 06.01.2014)

    2.1 Definition: Wrterbuch Was bedeutet das Wort Trauma? Trauma das Traumas, Traumen/Traumata 1. PSYCH.: eine starke seelische Erschtterung

    2. MED.: eine Verletzung durch einen starken Schlag oder Sto gegen ein Krperteil ein Trauma im Bereich des Schdels. (vgl. http://de.thefreedictionary.com/Trauma 04.01.2014) Das Trauma :

    schdigende Gewalteinwirkung krperlicher oder seelischer Art. (vgl. Der Sprach-Brockhaus, Eberhard Borckhaus, Wiesbaden 1954)

    2.2 Definition: Psychologie In der Psychologie steht die Bezeichnung Trauma fr eine starke seelische Erschtterung mit nachhaltiger Wirkung wie z.B. Angst, Schreck oder Enttuschung ( Kck, P. (1994). Wrterbuch fr Erziehung und Unterricht. Donauwrth: Verlag Ludwig Auer http://lexikon.stangl.eu/647/trauma/, 04.01.2014)

    Toman spricht von einem psychischen Trauma als einer schmerzhaften Erfahrung, die mit bleibenden Vernderungen in der Umgebung verknpft ist. Diese Erfahrung lst einen Angst-

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    Aggressionszustand aus (vgl. Toman, W. (1972). Lexikon der Psychologie. Dritter Band. Freiburg: Herder Verlag, http://lexikon.stangl.eu/647/trauma/, 04.01.2014)

    2.3 Definition: Pdagogik Das Lexikon der Pdagogik definiert ein Trauma im tiefenpsychologischen Sinn als jedes mit Angst, Schreck oder Scham verbundene Erlebnis, das zu einer psychischen Fehlentwicklung fhren kann (vgl. Junker, H. (1971). Lexikon der Pdagogik. Vierter Band. Freiburg: Herder Verlag, http://lexikon.stangl.eu/647/trauma/ 04.01.2014)

    2.4 Definition: Medizin In der Medizin kann der Begriff Trauma beschrieben werden, als eine Verletzung durch uere Gewalteinwirkung, alles vom blauen Fleck bis zu der schwersten Verletzung. (vgl. Thomas Khn, 3.Juni.2011, www.traumainfo.de/?p=54 05.01.2014)

    Ausgangspunkt sind vielmehr tatschliche, extrem stressreiche uere Ereignisse. Damit ein Ereignis aber zum Trauma fr einen Menschen werden kann, muss eine Dynamik in Gang kommen, die sein Gehirn buchstblich in die Klemme bringt und es geradezu dazu ntigt, auf besomndere Weise mit diesem Ereignis umzugehen. Diese Klemme nenne ich die Traumatische Zange (Michaela Huber, Trauma und die Folgen, Band 1, 4 Auflage, Verlag Junfermann, S.38) Es gibt so viele verschiedene Interpretation und Definitionen von Trauma. Zu Anfang der Definitionen gehen wir zuerst dem Ursprung des Wortes nach. Woher stammt das Wort Trauma. Danach versuchen wir speziell in Wrterbchern die einzelnen Schlagwrter zu dem Begriff zu finden. Zum Schlu spalten wir die Definitionen in die verschiedenen Kategorien, Psychologie, Pdagogik und Medizin. Es ist erkennbar, dass die Erklrungen sich in gewisser Weise hnlich sind, jedoch nicht identisch. Stress, Angst, traumatische Erlebnisse, Verletzungen sind einige von den Schlagwrtern die mit dem Begriff Trauma fallen knnen.

    3. Arten von Trauma Es gibt grundstzlich drei Kategorien in die sich Traumata einordnen lassen. Allerdings ist anzumerken, dass nicht immer eine eindeutige Zuordnung mglich ist. Die erste Kategorie beinhaltet man-made-Traumata, hierbei handelt es sich um Traumata, die ein Mensch einem Menschen anfgt, die sozusagen durch Menschenhand verursacht

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    werden. Diese Art der Traumata ist am hufigsten und hat die schwerwiegendsten Auswirkungen (z.B.: Vergewaltigungen). Traumatisierungen durch Naturkatastrophen oder schwere Schicksalsschlge (z.B.: unheilbare Krankheit, Tod der Mutter) gehren zur zweiten Kategorie. Die letzte Kategorie bilden kollektive Traumatisierungen. Darunter versteht man Traumata die im allgemeinen Kontext stehen und die sich Menschen gegenseitig zufgen (z.B.: Kriege). (vgl. Reddemann, Dehner-Rau 2006:15) Zu beachten sind auch der kulturelle Hintergrund und somit unsere persnlichen Werte. Je nach Kultur sind Taten mehr oder weniger demtigend und knnen somit die Verarbeitung erleichtern oder erschweren. Die Demtigung wird bei einem arabischen Mann grer sein, wenn er sich vor einer Frau entkleiden muss, als wie bei einem deutschen Mann. Auch der soziale Kontext spielt eine Rolle, denn dieser kann Abwehrkrfte schwchen, wenn Menschen durch tagtgliche Misshandlungen in Angst und Panik leben, aber auch Widerstandskrfte frdern. Kinder verfgen gegenber Erwachsenen weniger Verarbeitungs- und Schutzmglichkeiten, deshalb sind die traumatischen Erfahrungen fr sie am schlimmsten. Manchmal knnen Situationen als traumatisch erlebt werden, jedoch fr Auenstehende vllig harmlos wirken. Dazu zhlt zum Beispiel, der Angriff eines Tieres oder das Verlorengehen in Kaufhusern. (vgl. Reddemann, Dehner-Rau 2006:16) Traumata knnen durch verschiedene Gewaltformen, Vertreibung, Folter, medizinische Eingriffe, Geburtserleben, Unflle, Verlust von wichtigen Personen, Vernachlssigung, Zeugenschaft und vielem mehr entstehen. Unter sekundrer Traumatisierung versteht man, wenn helfende Menschen (z.B.: Sanitter) mit Traumafolgen konfrontiert werden. Aber auch bei Kindern die mit traumatisierten Eltern (z.B.: Holocaustopfer) zusammenwohnen, kann es dazu kommen. (vgl. Reddemann, Dehner-Rau 2006:18) Nach einer traumatischen Situation, in der der Mensch eine Ohnmachtserfahrung erlebt hat, folgt eine akute Belastungssituation. Ob es zu einer Traumatisierung kommt oder ob eine Integration des Ereignisses in das eigene Leben gelingt, hngt von den gesellschaftlichen und situativen Lebensbedingungen ab. (vgl. Schulze / Loch / Gahleitner 2012:6) Zu den gesellschaftlichen und situativen Bedingungen zhlen 1.) die Art, die Umstnde und die Dauer des traumatischen Ereignisses. Es wird zwischen

    der Monotraumatisierung und der kumulativen Traumatisierung unterschieden. Bei dem ersten Begriff handelt es sich um ein einmaliges Erleben, es bestehen keine Vorbelastungen durch vorhergegangene Traumatisierungen. Der zweite Begriff bezeichnet traumatische Ereignisse die ber einen lngeren Zeitraum passieren. Diese

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    entstehen in erster Linie aufgrund von Gewalt, deren Zeugenschaft, Beziehungstraumata und Erfahrungen von Kulturrassismus und ziehen schwerwiegende Folgen nach sich. Neue traumatische Ereignisse knnen hierbei nicht bewltigte frhere Traumata wachrtteln. Zu Beziehungstraumata gehren Traumatisierungen durch Verlusterfahrungen und intergenerationelle Traumatisierungen, unter denen man auch die Weitergabe traumatischer Erfahrungen innerhalb der Familie, einer Generation, versteht. (vgl. Schulze / Loch / Gahleitner 2012:7-22) Des Weiteren wird zwischen dem bewussten Trauma, bei dem dem Menschen geistig klar ist was er erlebt hat, und dem unbewussten Trauma, bei dem der Mensch nicht wei dass er einmal ein traumatisches Erlebnis hatte, unterschieden. Eine Schwierigkeit besteht in der Diagnostik, denn wenn sich beide Arten mischen, fllt die Differenzierung schwer. (vgl. Heuper 2011)

    2.) der Entwicklungsstand des Menschen. Die aktuelle Lebenssituation und die Vorerfahrungen eines Menschen spielen eine groe Rolle. Es macht zum Beispiel einen Unterschied, in welchem Altersabschnitt, eine traumatische Situation erlebt wird, denn dementsprechend unterscheiden sich unter anderem die vorhandenen Bewltigungsformen und somit die Auswirkungen des Ereignisses.

    3.) fehlende oder vorhandene untersttzende Bedingungen. Das soziale Umfeld (z.B.: frsorglich oder schuldzuweisend), der eigene Bewltigungsstil (z.B.: Herstellung von Gemeinschaft oder Rckzug), die vorhergehende Familien-, Lebensgeschichte und Lebenserfahrungen (z.B.: frsorgliche Familienbeziehungen oder nicht bearbeitete Traumatisierungen) und Reaktionen der Umwelt (z.B.: gesellschaftliche Anerkennung oder Leugnung von Gewalttaten) kann den Verarbeitungsprozess eines traumatischen Ereignisses positiv oder negativ beeinflussen. Dieser Prozess kann durch gesellschaftliche Rume, wie Frauenhuser, untersttzt werden. Selbstmedikation mit Alkohol, Drogen oder Tabletten und Selbstbehandlung wie Selbstverletzung sind mgliche Bewltigungsstrategien die vom Menschen selbst entwickelt werden, wenn ihr soziales Umfeld keine angemessene Untersttzung bietet.

    Aufgrund dieser Bedingungen ist nachvollziehbar, dass die Reaktionen auf traumatische Ereignisse unterschiedlich ausfallen. Ein Drittel der Menschen mit Traumaerfahrungen leidet noch nach mehr als drei Monaten an diesen. (vgl. Schulze / Loch / Gahleitner 2012:7)

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    ICD 10, die internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandten Gesundheitsprobleme, unterscheidet in der Klasse F43, Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstrungen, unterschiedliche Folgestrungen von Traumata.

    F43.0 Akute Belastungsreaktion

    F43.1 Posttraumatische Belastungsstrung

    F43.2 Anpassungsstrung (vgl. DIMDI 2013)

    3.1 Akute Belastungsreaktion Es handelt sich dabei um eine normale Reaktion auf eine auergewhnliche krperliche und seelische Belastung. Die ersten Symptome, meist eine innere Distanzierung von dem Erlebten, knnen schon whrend des traumatischen Erlebnisses eintreten. Die Belastungsreaktion hlt nur vorbergehend an. Im Laufe von Stunden bis Tagen verbessern sich die auftretenden Symptome oder nehmen deutlich ab. Diese knnen jedoch auch weiterhin anhalten und dadurch eine posttraumatische Belastungsstrung entstehen. (vgl. DeGPT o.A.)

    Einige Symptome (vgl. Reddemann, Dehner-Rau 2006:43 und Weber-Schigutt 2012:10): Aufdrngende Erinnerungen an das Ereignis

    Innere Lhmung

    Rckzug

    Konzentrationsmangel

    Desorientiertheit

    Teilnahmslosigkeit

    Vermeidungsverhalten

    Zustand der Unruhe und beraktivitt Vegetative bererregung (panische Angst,

    Schweiausbrche, Herzrasen, Zittern) Erinnerungsverlust fr das Ereignis

    Depression

    Angst, Panik

    Schlafstrungen

    Reizbarkeit und Wutausbrche

    Verzweiflung

    Substanzmissbrauch

    Appetitlosigkeit oder Fressattacken

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    3.2 Posttraumatische Belastungsstrung Wenn ein Trauma innerhalb von 8 Wochen bis zu einem halben Jahr nicht verarbeitet wird, kann man von einer posttraumatischen Belastungsstrung sprechen. (vgl. Reddemann, Dehner-Rau 2006:46) Laut des ICD-10, wird unter der posttraumatischen Belastungsstrung eine verzgerte oder protrahierte (d.h. verlangsamte) Reaktion auf ein belastendes Ereignis oder eine Situation auergewhnlicher Bedrohung oder katastrophenartigen Ausmaes (kurz oder lang anhaltend), die bei fast jedem eine tiefe Verstrung hervorrufen wrde verstanden. (Reddemann, Dehner-Rau 2006:47) Symptome sind das unfreiwillige Wiedererleben des traumatischen Ereignisses durch Flashbacks oder Intrusionen, diese knnen Bilder, Gedanken oder Sinneswahrnehmungen beinhalten und stellen fr den Menschen eine enorme psychische und physische Belastung dar. Daraus resultiert das Vermeidungsverhalten, wobei man alle Orte, Menschen, Aktivitten, Gedanken, Erinnerungen, Gesprche, etc. vermeidet die in Verbindung mit dem Trauma stehen. Selbstverletzendes Verhalten, Suizidhandlungen und der Verlust der Selbstregulation knnen durch die emotionalen Schwankungen und die depressive Verstimmtheit entstehen. Ein weiteres Symptom ist der andauernd erhhte Erregungszustand, der sich durch Reizbarkeit, Schreckhaftigkeit, Konzentrationsschwche, berwachsamkeit und Schlafschwierigkeiten erkennen lsst. Auf lngere Sicht kann sich dieser Zustand zu psychosomatischen Krankheitsbildern entwickeln. (vgl. Schulze / Loch / Gahleitner 2012:25) Weitere Begleiterscheinungen knnen das Gefhl von Hilflosigkeit, der Nicht-Zugehrigkeit und die Erschtterung der Selbst- und Wertvorstellungen sein. (vgl. Weber-Schigutt 2012:11)

    3.3 Komplexe posttraumatische Belastungsstrung Diese knnen infolge von kumulativen und sehr schweren Traumatisierungen entstehen. Es existiert fr dieses Krankheitsbild jedoch noch kein Eintrag im ICD-10 und da sich die komplexe posttraumatische Belastungsstrung mit anderen psychischen Erkrankungen berschneidet, wird sie oftmals nicht erkannt. Zustzlich zu den Symptomen der posttraumatischen Belastungsstrung kommen hierbei Schwierigkeiten sich selbst zu beruhigen, mit belastenden Affekten umzugehen, Emotionen und Impulse angemessen zu kontrollieren und zu regulieren, hinzu. Fremd- und/oder selbstverletzendes Verhalten, sowie Selbstmedikation sind Zeichen fr eine berforderung der Betroffenen in ihrer Steuerungsfhigkeit. Phnomene wie dissoziative Phasen, Intrusion, Somatisierung und Isolation gehren ebenfalls zum Erscheinungsbild. Die Betroffenen nehmen sich selbst als hilflos wahr, frhere Werte und Einstellungen erscheinen nun als sinnlos. Auch Scham- und Schuldgefhle spielen eine Rolle und lassen auf ein geringes Selbstwertgefhl vermuten. Probleme

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    gibt es, durch ihre traumatischen Erlebnisse, auch im Vertrauensaufbau zu anderen Menschen. Es kommt aber auch vor das Betroffene selbst in die Tterrolle schlpfen und andere Menschen verletzen.

    3.4 Anpassungsstrung Diese erscheint whrend des Anpassungsprozess nach einem traumatischen Erlebnis und hlt kaum

    lnger als sechs Monate an. (vgl. MedizInfo o. A.) Zustnde von subjektivem Leiden und emotionaler Beeintrchtigung behindern dabei soziale Funktionen und Leistungen. Symptome inkludieren depressive Stimmung, Angst oder Sorge, sowie Strungen des sozialen Verhaltens. Auch Probleme mit alltglichen Aufgaben treten auf. (vgl. DIMDI 2013)

    3.5 Weitere mgliche Folgestrungen Dissoziative Strungen Unter Dissoziation ist die Abspaltung gemeint, die die unterschiedlichsten Bewusstseinsbereiche betreffen kann. Traumatische Erlebnisse werden vom Tagesbewusstsein isoliert und separiert. Dies dient dazu, sich vor den belastenden Gefhlen, Eindrcken und Gedanken zu schtzen. Im Alltag knnen auch leichte Formen der Dissoziation vorkommen, wie Tagtrume. Sie sind steuerbar, bei der dissoziativen Strung, ist dies nicht mehr mglich. Wenn Gedchtnisprobleme, Flashbacks, Trancezustnde, Derealisation, Depersonalisation, innere Stimmen oder/und Identittsunsicherheit erkennbar sind, kann man von einer dissoziativen Strung ausgehen. Es wird je nach Symptomen zwischen einfacher und komplexer dissoziativer Strung unterschieden. (vgl. Reddemann, Dehner-Rau 2006:55-62)

    Borderline-Strung Es handelt sich dabei um eine emotional instabile Persnlichkeitsstrung. Wenn von neun diagnostischen Kriterien fnf zutreffen, wird von einer Borderline-Strung gesprochen.

    Instabile, aber intensive zwischenmenschliche Beziehungen

    Impulsivitt bei selbstzerstrerischen Verhaltensweisen (z.B.: Geldausgeben) Starke Stimmungsschwankungen von Stunden bis zu ein paar Tagen

    Hufige und unkontrollierbare Zornausbrche

    Selbstverstmmelung/ -verletzungen, sowie Suiziddrohungen/ -versuche

    Fehlen eines klaren Identittsgefhls

    Manifestiertes Gefhl der Leere oder Langeweile

    Verzweifelte Anstrengungen, das reale oder eingebildete Verlassenwerden zu vermeiden

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    Wahnhafte Phantasien durch Belastungen oder schwere dissoziative Symptome (vgl. Reddemann, Dehner-Rau 2006:55-62)

    4. Hintergrnde 4.1 Die Geschichte der psychischen Traumatologie Es gibt seit Menschengedenken Katastrophen und Schicksalsschlge welche die Menschen traumatisieren.

    Die Beschftigung der Medizin mit den gesundheitlichen Folgen von Traumatisierungen begann aber erst Ende des 19 Jhd. Anfang des 20. Jhd., durch Siegmund Freud und Josef Breuer, sie untersuchten erstmals wissenschaftlich die psychischen Folgen von traumatischen Erfahrungen. Nach dem 1. Weltkrieg begann die ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Thema Trauma in der ffentlichkeit aufgrund der Kriegsheimkehrer. Diese zeigten Symptome wie sie heute bei Posttraumatischen Belastungsstrungen diagnostiziert werden. Sie wurden Kriegszitterer genannt und die Diagnosen lauteten z.B.: Kampf- und Kriegsneurosen. Experten meinten, nicht die Kriegserfahrungen wie z.B.: Granaten welche verheerende Verletzungen hervorriefen, verursachten die psychischen Probleme, sondern sie meinten die Ursachen seien krperlicher Natur (Granatsplitter im Gehirn) oder Geisteskrankheiten, teilweise wurde den Kriegsrckkehrern auch unterstellt sie wrden zum Zwecke eines finanziellen Ausgleichs aufgrund der erlittenen Verletzungen simulieren, diese Unterstellung wurde als Kompensationssyndrom betitelt. Nach dem 2. Weltkrieg wurden bei Kriegsrckkehrern die Diagnose Survival Syndrom, bei den Opfern des Nationalsozialismus das KZ-Syndrom gestellt. Der amerikanische Psychoanalytiker Kurt Eissler verffentlichte 1963 den Artikel Die Ermordung von wie vielen seiner Kinder muss ein Mensch symptomfrei ertragen knnen, um eine normale Konstitution zu haben?. Die Intension Eislers, diesen Artikel zu schreiben, war dass deutsche Gutachter, bei den Antrgen von Opfern des Holocausts, auf Reparationszahlungen wegen ihrer erlittenen Leiden, mit der Begrndung sie seien aufgrund ihrer psychischen Konstitution Opfer geworden, abgelehnt wurden. Whrend des Vietnamkrieges in den 1970er Jahren wurden vor allem in Amerika, aufgrund der vielen Kriegsveteranen, das erste mal die psychischen Folgen von Traumata und die daraus resultierenden Probleme anerkannt, wahr- und ernst genommen. 1980 wurde die Diagnose Posttraumatic Stress Disorder (PTSD) in den USA als Krankheit besttigt und in das Diagnose-Manual DSM IV aufgenommen, die Anerkennung in Deutschland erfolgte 1994. Seit damals ist die PTSD im ICD-10 eingetragen. (vgl. http://gestalttherapieluebeck.wordpress.com Zugriff am 28.12.2013)

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    4.2 Ausbildung Im Zuge meiner Recherche im Internet fand ich lediglich die ARGE Bildungsmanagement GmbH welche eine Zusatzausbildung bzw. Fortbildung zum Umgang mit traumatisierten Menschen, fr Sozaialarbeiter_innen anbietet. Alle anderen, von mir gefundenen Lehrgnge, sind ausschlielich Psychotherapeut_innen, rzt_innen und Psycholog_innen vorbehalten. Der Universittslehrgang - Psychotraumatologie und Resilienz wird von der ARGE Bildungsmanagement GmbH angeboten. Die Zusammenarbeit erfolgt mit der Siegmund Freud Universitt in Wien. Nach Abschluss der Ausbildung, welche 3 Semester dauert ist man als Sozialarbeiter_in zertifizierte_r Traumaberater_in.

    5. Einflussfaktoren Es wird zwischen Faktoren unterschieden, die in der Zeitspanne vor dem Trauma (prtraumatisch), whrend des traumatischen Ereignisses oder zeitlich nach der Erfahrung liegen (posttraumatisch) (vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Posttraumatische_Belastungsst%C3%B6rung am 29.12.2013).

    5.1 Schutzfaktoren Zu Beginn folgt an dieser Stelle eine Aufzhlung ber mgliche Schutzfaktoren, ohne Anspruch auf Vollstndigkeit. Es ist allerdings darauf hinzuweisen, dass verallgemeinernde Aussagen ber traumatische Erfahrungen und deren Konsequenzen, aufgrund ihrer Komplexitt und ihrer Abhngigkeit von der Lebensgeschichte und dem Charakter des individuell betroffenen Menschen, verheerend sein knnen.

    - Prtraumatisch:

    Ressourcen: Zwischenmenschliche Beziehungen, funktionierende Familienverhltnisse, Gefhl von materieller Abgesichertheit,

    Persnliche Faktoren: Selbstwertgefhl, Grad der Bildung, Resilienz,

    Spezielle Schulung: Ausgebildete Einsatzkrfte

    Aufklrung

    - Whrend:

    Persnliche Faktoren: Selbstwertgefhl, persnliche Belastbarkeit, Resilienz,

    Frhere Erfahrungen: Mglicherweise ein Erfahrungsschatz, auf den man zurckgreifen kann, um Ruhe zu bewahren.

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    Art der traumatischen Erfahrung: Bin nur ich betroffen, andere auch? Wie nehme ich diese traumatische Erfahrung wahr, wie erlebe ich sie?

    - Posttraumatisch:

    Ressourcen: Untersttzung durch das soziale Umfeld,

    Mglichkeit zur Kommunikation ber das Erlebte

    Kohrenzsinn

    5.2 Risikofaktoren Auch hier findet sich eine, nicht auf Vollstndigkeit ausgelegte, Aufzhlung allgemeiner Risikofaktoren.

    - Prtraumatisch:

    Fehlende Ressourcen: Fehlendes Netzwerk, Disharmonie im familiren Umfeld, materielle Unsicherheiten,

    Persnliche Faktoren: Selbstwertgefhl, Grad der Bildung, Resilienz, Depression, psychische Erkrankungen

    Frhere Traumatisierungen

    Alter: Junge und alte Menschen sind besonders gefhrdet; in der Lebensmitte ist die Wahrscheinlichkeit einer Krise am geringsten.

    - Whrend:

    Persnliche Faktoren: Niedrige Resilienz, Belastbarkeit,

    Frhere Erfahrungen: Bereits erlebte misslungene coping-Versuche knnen entmutigend wirken.

    Art der traumatischen Erfahrung: Menschliche Gewalt wird oft schlimmer erlebt als natrliche Katastrophen.

    - Posttraumatisch:

    Fehlende Ressourcen: Keine Untersttzung durch das soziale Umfeld, materielle Unsicherheiten,

    Fehlen einer Mglichkeit zur Kommunikation ber das Erlebte

    Fehlen eines Kohrenzsinns

    Anmerkung: Unter Resilienz wird die psychische Widerstandsfhigkeit eines Menschen verstanden. (vlg. http://de.wikipedia.org/wiki/Posttraumatische_Belastungsst%C3%B6rung am 29.12.2013)

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    6. Methoden

    In der heutigen Zeit werden mit sehr vielen verschiedenen Arten der Traumatherapie gearbeitet. Im folgenden habe ich Methoden ausgewhlt mit denen sehr viel gearbeitet wird, da die Beschreibung aller Methoden den Rahmen dieser Arbeit sprengen wrde.

    6.1. Allgemeines

    6.1.1 Bedingungen

    Damit eine Traumatherapie gelingen kann, sind verschiedene Bedingungen sehr wichtig. Stabilitt: Der uere Lebenszusammenhang sollte in Bezug auf Finanzen, Wohnsituation und Beziehungen hinreichend stabil sein, dass eine Auseinandersetzung mit den eigentlichen Themen nicht erschwert wird. Auch sollte gengend innere Stabilitt da sein, um die eigene Lebensfhrung im wesentlichen sicherstellen zu knnen.

    Sicherheit: Die Bedingungen die eine Traumatisierung hervorgerufen haben, sollten in der Vergangenheit liegen und in der Gegenwart nicht mehr andauern. Sind die Bedingungen der Traumatisierung in der Gegenwart noch immer gegeben, kann keine Arbeit am Trauma durchgefhrt werden. Kontinuitt: Die Praxis zeigt, dass gerade solche Menschen Behandlung suchen, bei denen sich akute Ereignisse oder Belastungen mit frheren Traumatisierungen verbinden, auch wenn diese vergessen oder lang zurckliegend scheinen. Daher braucht es fr eine gute Therapie die Zeit, die es braucht, und das lsst sich seris nicht vorher bestimmen. Auch sollte Therapie nicht gesehen werden als Krisenintervention, wenn es gerade sehr schwierig wird im Leben, denn ohne tiefere Aufarbeitung kommt die nchste Krise bestimmt. Also sollte die Bereitschaft bestehen, ber eine mglicherweise lngere Zeit regelmig Therapie zu machen, um an die Wurzeln der Probleme zu kommen. Die besten Aussichten, ihre Belastungen zu bewltigen, haben daher Menschen mit einem gewissen Durchhaltevermgen, auch wenn es schwer fallen sollte.

    Vertrauen: Bei der Traumaarbeit sollte versucht werden, mit dem/der Behandler_in eine offene Beziehung fhren zu knnen. Ist dies nicht mglich, so wird die Arbeit wahrscheinlich mhsam oder sogar unmglich.

    Knnen diese Grundlagen (noch) nicht gewhrleistet werden, so wird es kaum mglich sein, an den Traumata zu arbeiten. Womglich besteht die Therapie dann vorerst einmal darin, diese Grundlagen aufzubauen.

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    Die untenstehenden 3 wichtigen Aspekte, Information, Transparenz und Kontrolle, tragen ebenso dazu bei, dass die Therapie erfolgreich gelingen kann. Diese Aspekte umzusetzen, liegt jedoch an dem/der Therapeut_in.

    Information: Informationen zur eigenen Person, zur Institution, ber interne Regelungen, Rahmen der Betreuung wie voraussichtliche Dauer, Hilfsangebote etc. geben. Transparenz: Alles erklren, nichts ohne Vorankndigung tun und im Zuge dessen nichts fr selbstverstndlich halten - Unklarheit/Undurchschaubarkeit vermeiden. Klient_innen ermuntern Fragen zu stellen und darauf achten, dass zwischen non-verbalem und verbalem Ausdruck kein Unterschied besteht. Kontrolle: Hier soll der/die Klient_in in die Lage versetzt werden, wieder Kontrolle ber smtliche Situationen/Aspekte des Erlebens und Handelns zu bekommen.

    6.1.2 vier-phasige Vorgehen

    Jede Therapie hat folgende vier Schritte inkludiert. Unter dem Punkt 3 (Traumaverarbeitung) werden verschiedene Methoden angewendet, welche untenstehend (nur einige der vielen Methoden) beschrieben werden.

    1) Anamnese/Diagnostik: Erheben des Traumas, des Geschehens das zum Trauma fhrte. Ebenfalls wird geklrt, ob eine PTBS (Posttraumatische Belastungsstrung) vorliegt und ob es noch weitere psychische, soziale, emotionale oder krperliche Beeintrchtigungen gibt. Dies wird mit einem sogenannten diagnostischen Interview erhoben. Ausgehend von dieser Diagnose wird zunchst das weiter Vorgehen geplant (Therapieziele festgelegt, die nchsten Schritte erklrt...). 2) Stabilisierung: In dieser Phase knnen die Patient_innen mehrere einfache Techniken erlernen um sich zu entspannen, sich selbst zu beruhigen, Abstand von belastenden Bildern und Erinnerungen zu bekommen. Diese Phase erfolgt solange, bis man sich stabil genug fhlt, sich dem Trauma noch einmal zu stellen. (vgl. Ulrich Kerzbeck 2013) 3) Traumaverarbeitung/-bearbeitung: Hat sich der/die Patient_in stabilisiert, geht es im nchsten Schritt darum, sich noch einmal dem Trauma zu stellen. Dazu gibt es schon eine Reihe von wissenschaftlich berprfte Methoden, die in dieser Phase eingesetzt werden knnen. (Die Beschreibung dieser Methoden erfolgt ab dem Punkt 6.2). 4) Neuorientierung: Nach dem erfolgreichen Verarbeiten des Traumas geht es in diesem Punkt darum, wie das Leben weiter gehen soll. Hierbei werden Fragen behandelt wie: "Wie werde ich mein Leben nun weiter gestalten?", "Wie mchte ich in Zukunft mit mir, meinen Wnschen und Bedrfnissen umgehen?", "Wie mchte ich anderen Menschen begegnen?". Die Bearbeitung dieser und weiterer

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    Fragen sind fr die Betroffenen meistens sehr wichtig. Dabei kann es (erneut/nachtrglich) zu Trauerreaktionen kommen, die therapeutisch begleitet werden knnen.

    Es ist grundstzlich so, dass die obige Phasenorientierung der Behandlung oft zirkulr verluft, d.h. nach einer erfolgreichen Traumabearbeitung es hufig notwendig wird, die/den Patient_innen wieder zu stabilisieren und nach einer Traumareintegration oft die Rckkehr zu weiteren Traumabearbeitungen etc. notwendig wird und das Phasenmodell der Traumatherapie als lediglich grobe Richtlinie fr die individuell gestaltete Behandlung zu betrachten gilt.

    6.1.3 Wann keine Traumakonfrontation erfolgen sollte

    Folgende Kontraindikationen sind nach den Erfahrungen der Traumatherapie in den letzten Jahren (Reddemann/Dehner-Rau 2007: 90/91, 93 in Weber-Schigutt Elisabeth 2012: 19) fr eine traumakonfrontative Behandlung zu berprfen: - wenn noch Tterkontakt besteht, schadet Traumakonfrontation (dies gilt sowohl fr drohende weitere Taten als auch, wenn die Taten zwar aufgehrt haben, aber noch ein sehr enger Kontakt besteht - zB. die ehemals missbrauchte Tochter muss den missbrauchenden alten Vater nun pflegen). - wenn beim Aufkommen von belastenden Gefhlen die betroffene Person mit Dissoziation reagiert.

    - wenn es nicht ausreichende Fhigkeiten und Fertigkeiten bei der betroffenen Person gibt, sich selbst zu beruhigen und zu trsten. - wenn es eine aktuelle krperliche Erkrankung gibt, die die Schutzmechanismen, die jemand dringend braucht, um mit der Krankheit fertig zu werden, zustzlich schwcht.

    - ganz allgemein, wenn eine der folgenden Strungen vorliegt: Psychose,

    Suizidalitt, instabile psychosoziale Situation, Mangelnde Fhigkeit, mit Gefhlen umzugehen, anhaltende Dissoziationsneigung, unkontrolliertes autoaggressives Verhalten,

    mangelnde Distanzierungsfhigkeit zum traumatischen Ereignis

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    6.1.4 Die richtige Therapie

    Wichtig ist, das der/die Therapeut_in eine Schulung zur Traumatherapie gemacht hat. Vor der Behandlung gibt es einem etwas mehr Sicherheit und nimmt die Anspannung, wenn man seinen Therapeut_in nach den Methoden und Techniken ragt und sich diese erklren lsst. Die TherapeutInnen geben dazu gerne Auskunft, da das Aufklren und Beantworten von Fragen zum Konzept der Therapie gehrt. Somit fllt es einem selber auch leichter einzuschtzen, ob diese Methode fr einen geeignet ist oder eher nicht. Weiters ist es wichtig, dass man sich bei seinem_r Therapeut_in gut aufgehoben und respektiert fhlt und die so genannte "Chemie" stimmt.

    6.2 Das bio-psycho-soziale Modell

    Dieser Ansatz geht von einem ganzheitlichen Ansatz der Interventionen aus. Das bedeutet, dass bei einer erfolgreichen Stabilisierung immer folgende drei Bereiche bercksichtigt werden mssen- Krperliche, psychische und soziale Stabilisierung. Sowohl in der Zeit whrend und unmittelbar nach einem traumatischen Ereignis als auch in der Zeit nach dem vorgefallen Ereignis betreffen die Reaktionen und Folgestrungen vielfach alle drei Bereiche.

    Krperliche Stabilisierung: Oft gehen traumatische Erlebnisse mit der Erfahrung einer krperlichen Erkrankung, wie Krebs, einher. In solchen Situationen geht es natrlich darum, die krperlichen Schmerzen medizinisch gut zu behandeln. Weiters ist es aber auch wichtig die Menschen dabei zu untersttzen, dass er/sie sich Ruhe gnnt, sich ausgewogen ernhrt, genug schlft etc. Denn schwer traumatisierte Menschen vergessen

    manchmal zu essen oder zu trinken, auf sich selbst zu achten, da sie sich aufgrund des Verdrngungsmechanismus in Arbeit und ruhelose Beschftigung strzen. Hier ist ebenfalls von Bedeutung den Klient_innen zu erklren, welche krperlichen Manahmen die Verarbeitung bzw. Bewltigung des Geschehens untersttzen knnen. Psychische Stabilisierung: Mit verschiedenen Interventionen wird versucht, dass der/die Klient_in das psychische Gleichgewicht wieder erlangt und es schafft mit den Traumafolgen zurecht zu kommen. Soziale Stabilisierung: Traumatische Ereignisse sind hufig mit sozialen Problemen verbunden. Dies sind oft Situationen mit denen die Betroffenen bisher noch nicht konfrontiert waren wie z.B. finanzielle Belastungen, rechtliche oder organisatorische Schwierigkeiten. Um eine positive Entwicklung der Bewltigung der Situation bieten zu knnen ist es wichtig, bei diesen zustzlichen Belastungen oder bei schon vorher bestandenen Problemlagen Untersttzung zu bieten.

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    6.3 EMDR - Eye Movement Desensitization and Reprocessing

    Diese Methode wurde von Dr. Francine Shapiro 1989 1991 entwickelt und ist eine psychotherapeutische Methode. Die Methode ist unter anderem von der American Psychological Association (APA) und der International Society for Traumatic Stress Studies (ISTSS) als effektiv anerkannt und wird weltweit erfolgreich in der Behandlung von Erkrankungen infolge von traumatischen Erlebnissen eingesetzt. Diese Methode erfolgt nach einem Vorgehen in acht genau umschriebenen Phasen, die eine praktische Detaillierung des blichen vier-phasigen Vorgehens in der Traumabehandlung Anamnese, Stabilisierung, Traumabearbeitung, Neuorientierung und Integration darstellen. Diese acht Punkte sind: 1) Anamnese 2) Stabilisierung und Vorbereitung 3) Bewertung 4) Desensibilisierung/Reprozessierung 5) Verankerung 6) Krper-Test 7) Abschluss 8) berprfung-Planung-Integration

    Charakteristisch bei EMDR ist der Einsatz von bilateralen Stimulationen (=abwechselnde Stimulierung der rechten und linken Gehirnhlfte z.B. durch Augenbewegungen, akustische Signale, Berhrungen). Dies findet unter dem Punkt Desensibilisierens und Reprozessierens, d.h. im Prozess des Wiedererinnerns statt. Besonders geeignet ist diese Methode fr Posttraumatische Belastungsstrungen. EMDR kann neben dem Verarbeiten von traumatischen Erlebnissen auch bei anderen Belastungen verwendet werden. Dies sind zB.: Angststrungen, Phobien, Burnout, Tinitus, Panikanflle;

    6.4 SE - Somatic Experiencing "Somatic Experiencing ist eine sehr erfolgreiche Methode zur krperlichen und geistigen Neuverhandlung von Trauma im Nervensystem. Diese Methode bezweckt keine Vernderung am Krper, untersttzt aber Menschen in ihrer Krperwahrnehmung auf ihrem Weg aus dem Trauma zu mehr Gesundheit, Wohlbefinden und Lebendigkeit. Danach verringern sich die Symptome oder verschwinden vollstndig". (Somatic Experiencing 2007)

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    Die spezifischen Arbeitsweisen dieser Methode sind: Psychoedukation, Ressourcenarbeit, aufmerksames Tracken des Nervensystems, Tritieren (Vorgehen in kleinen Schritten), Pendeln und Neuverhandlungen. Damit sollen erneute berforderung des Nervensystems, Stress und Retraumatisierung vermieden werden. Bei dieser Arbeitsweise wird auch mit chronischen Schmerzen wie, Migrne, chronische Mdigkeit, und Asthma gearbeitet. Dazu werden Augen- und Krperarbeit eingesetzt. Bei dieser Methode ist nicht das Ereignis entscheidend, sondern wie das Nervensystem mit dem Ereignis, der Bedrohung fertig wird. Ein Trauma kann nmlich auch verarbeitet bzw. bearbeitet werden, wenn nicht ber das Ereignis gesprochen wird. Der Krper selbst besitzt alle Ressourcen die er dafr bentigt.

    Ein Trauma ist im Nervensystem gebunden. Durch einschneidende Ereignisse hat es seine volle Flexibilitt verloren. Wir mssen ihm deshalb helfen, wieder zu seiner ganzen Spannbreite und Kraft zurck zu finden. (Dr. Peter A. Levine) Ziele dieser Therapiemethode sind:

    krperliche, psychische und soziale Stabilisierung

    Aktivierung von Selbstregulation und persnlichen Ressourcen

    langsame Entkoppeln von physiologischer und psychischer Traumareaktion (Triggersituation) und somatischer Dissoziation

    das Verstndnis und die behutsame Auflsung der Fehlschaltung von Sympathikus und Parasympathikus und der ber- und Unterkopplung im Nervensystem

    die Komplettierung von Abwehrreaktionen (das Abholen der biologischen Antwort) und die Neuorientierung zu ermglichen, die durch die traumatischen Vorgnge unterbrochen waren

    Angewendet wird diese Methode bei der Verarbeitung von schwerwiegenden Ereignissen und Schocktraumata wie Verkehrsunfllen, Strzen, Operationen, schweren Krankheiten, Missbrauch, Gewalt und Bedrohung, Verlust eines nahen Menschen, Naturkatastrophen, Krieg etc.

    6.5 Bildschirmtechnik

    Diese Technik wurde 1998 von Ulrich Sachsse und spter von Lutz-Ulrich Besser verfeinert und weiterentwickelt und ist eine psychotherapeutische Technik. Bei dieser Methode wird das Trauma, das belastende Ereignis verbildlicht, vor das Auge geholt. Es geht darum, das Ereignis wie einen alten Film abzuspielen und diesen mit groen Abstand zu betrachten. Dabei sollen die Gefhle, Krperreaktionen, Gedanken, Erinnerungen etc. noch einmal

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    bewusst wahrgenommen und somit nach nun nach verarbeitet werden. Am Ende dieses so genannten "Trauma Filmes" wird ein sicherer Ort, eine sichere Situation gesucht, wo das Trauma bestimmt zu Ende war. Dabei wird sich in der Fantasie ein Fernseher oder eine Leinwand vorgestellt, worauf der Film projiziert wird. Dazu stellt man sich eine Fernbedienung vor, mit der der Abstand zu dem Film vergrert werden kann, indem z.B.: der Bildschirm verkleinert, die Farbe oder die Lautstrke verndert und das Bild angehalten wird. Hierbei sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Whrend der Betrachtung dieses Filmes werden nur so viele Gefhle und belastende Reaktionen zugelassen, wie es fr den/die Patient_in aushaltbar ist. Es soll nicht zu Reizberflutungen oder Dissoziationen kommen. Am Ende dieser Bildschirmtechnik ist es sehr wichtig, dass eine sichere Situation bewusst wahrgenommen wird. Sind nach einem Durchgangs dieser Technik noch immer Belastungen vorhanden, so kann ein weiterer Durchgang durchgefhrt werden, so lange bis die Belastung deutlich nachgelassen hat.

    6.6 MPTT - Mehrdimensionale Psychodynamische Traumatherapie

    Diese Methode wurde von Gottfried Fischer entwickelt und ist eine psychoanalytische und psychodynamische Therapie, bei der auch verhaltenstherapeutische Techniken zum Einsatz kommen um ungnstige Verhaltensmuster zu verndern.

    Diese Methode geht von einem Verlaufsmodell aus, welche aus 4 Phasen besteht. 1) Phase der prtraumatischen Antezendenzbedingungen - Darunter wird die Lebensgeschichte eines Menschen verstanden 2) Phase der traumatischen Situation - hierbei ist Ereignis-Erlebnis-Zusammenhang gemeint. Verschiedenen Ereignissen wird von vornherein eine traumatische Situation zugeordnet. Jedoch hngt es von Wechselwirkung realer Situation und psychischer Disposition ab, ob es zu einer traumatischen Wirkung kommt.

    3) Phase der Reaktion auf ein Trauma 4) Phase des traumatischen Prozesses - Scheitert der bergang in eine Erholungsphase dauerhaft, so setzt dieser Prozess ein, der unterteilt werden kann in die zeitnahe Einwirkungsphase ,bis ca. 14 Tage bis 4 Wochen nach dem Trauma, und die Phase der Verfestigung.

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    Abbildung 1: Die 4 Dimensionen der MPTT im Verlaufsmodell der Psychotraumatisierung (aus Bering et al., 2002a)

    Folgend wird ein Diagnostikmodul mit Interviewformat eingesetzt womit die Folgen und die Entwicklung psychischer Prozesse dargestellt werden knnen. Dies nennt sich Krfte-Parallelogramm.

    Abbildung 2: Krfte-Parallelogramm

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    "Das traumakompensatorische Schema stellt einen unbewussten Selbstheilungsprozess des Betroffenen dar, das Trauma neutralisieren zu wollen. Dies geschieht auf drei Ebenen:

    tiologisch: Der Betroffene glaubt, das Trauma sei nur passiert, weil er zu unaufmerksam war.

    prventiv: Der Betroffene versucht, nun noch hellhriger zu sein.

    reparativ: Der Betroffene ist misstrauischer und vermeidet Situationen, die ihn an das Trauma erinnern."

    (Bering, Robert/ Horn, Andreas/ Spie, Ralf/ Fischer,Gottfried 2006:19)

    Um diese Erklrung besser verstehen zu knnen, geben wir hierzu nun ein Bespiel an: "Eine Frau wurde von einem Mann, mit dem sie freundschaftlich verbunden und der zum Tatzeitpunkt alkoholisiert war, vergewaltigt. Zehn Wochen nach dem Ereignis, nach dem Durchlaufen der Einwirkphase, befindet sie sich in der Phase der Verfestigung des traumatischen Prozesses (Dimension I). Die Situationsdynamik (Dimension II) ist gekennzeichnet vom subjektiven Erleben der Patienten, eine vertrauensvolle Beziehung zum Tter aufgebaut zu haben. Auf der objektiven Seite jedoch wurde sie von ihm vergewaltigt. Die Dynamik des Traumaschemas besteht daher aus der Diskrepanz dieser beiden Situationsfaktoren. Man kann fr das Krfteparallelogramm die Formulierung Vertrauen fassen vs. Enttuschung vorfinden verwenden. Nun setzt der Schutzreflex des Traumakompensatorischen Schemas ein mit seinen drei Anteilen (tiologie, Prvention, Reparation)." (Bering, Robert/ Horn, Andreas/ Spie, Ralf/ Fischer,Gottfried 2006:19) "tiologisch: Um sich erklren zu knnen, wie sie sich in ihrer Wahrnehmung so tuschen konnte, fhrt die Patientin das Psychotrauma auf einen Ausnahmezustand des Tters zurck, indem sie ihn situativ fr verrckt erklrt und somit kann sie die guten Beziehungsanteile schtzen. Prventiv: Um nicht noch einmal Opfer einer Gewalttat zu werden, zieht sie sich in ihr husliches Umfeld zurck und meidet Beziehungen zu anderen Menschen (auer zu ihrer Tochter), damit sie nicht wieder enttuscht wird. Reparativ: Die 4-jhrige Tochter der Patientin ist Lebenssinn und Heilungstherapie gleichzeitig fr ihre seelischen Verletzungen. Sie erholt sich ber ihr Selbstbild als gute Mutter. (Bering, Robert/ Horn, Andreas/ Spie, Ralf/ Fischer,Gottfried 2006:19) "Der Schlssel zur Heilung liegt darin, das ursprngliche Trauma noch einmal durchzugehen und es erneut zu durchleben, ihm leidenschaftlich und vorbehaltlos zu begegnen und es zu einer Lsung zu fhren. Auf diese Weise wird das festgefahrene Verhaltensmuster gesprengt, die Blockade lst sich auf - und dann kann die Lebensenergie wieder frei flieen." (Strephon K. Williams)

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    7. Verlauf eines Traumas 7.1 Trauma Forschungserkenntnisse Aus der Forschung der modernen Neurobiologie ist bekannt, dass grundstzlich zwischen zwei unterschiedlichen Formen des Gedchtnisses unterschieden wird:

    Implizites Gedchtnis- Gefahrenmeldestelle (oder auch als prozedurales oder amygdaloiden bezeichnetes Gedchtnis),

    Explizites Gedchtnis- Erinnerungsarchiv (oder hippocampales Gedchtnis)

    Bei nicht traumatischen Ereignissen gelangen die damit verbundenen Sinneseindrcke stets zuerst zur berprfung der ihnen inhrenten Gefahr in den sog. Mandelkern, die Amygdala, und die Erinnerungen an diese Ereignisse werden, sofern dieses Ereignis keine traumatische Qualitt aufweist, dann in das sog. Seepferdchen oder den Hippocampusdes Temporalhirnlappens bergefhrt. Dort einmal angelangt kann das entsprechende Ereignis fr die Person als emotional nicht die Person bermig belastend einerseits sowie andererseits als narrativ biographisch, d.h. zeitlich chronologisch und in einer Sprache ausdrckbar erinnert werden.

    Kommt es dabei jedoch zu einer traumatischen Verarbeitung des entsprechenden erlebten Ereignisses, so gelingt die berfhrung der damit verbundenen Erinnerung aus der Amygdala in den Hippocampus nicht und die traumatische Erinnerung bleibt im impliziten Gedchtnis der Amygdala fixiert. Dort nehmen die traumatischen Erinnerungen die Qualitt von berflutend starken negativen Emotionen an. Die traumatische Erinnerung bleibt dort stecken und kann oft weder zeitlich chronologisch noch verbal erinnert werden, ist oft fragmentarisch, d.h. besteht nur aus einzelnen Erinnerungsfragmenten und / oder Krpererinnerungen. (vgl. Psychiatrisch Psychotherapeutische Praxisgemeinschaft-Baden)

    7.2 Traumadynamik ein Vergleich mit der Tierwelt Peter Levine beschftigte sich vor fast 35 Jahren mit der Frage, warum Tiere in der freien Wildbahn beinahe nie traumatisiert werden, obwohl sie stndig mit Gefahren konfrontiert werden. Er fand heraus, dass ein Beutetier, das Gefahr wittert, zuerst einmal flchtet und erst dann wenn die Beute bereits erreicht wurde, also unmittelbar vor dem herannahenden Tod, fllt das Tier in eine Erstarrung, sozusagen als letzte berlebensstrategie neben dem Kmpfen oder dem Flchten, da tote Beute bei Tieren kein Interesse weckt. Auerdem fllt das Tier dadurch in einen anderen Bewusstseinszustand, indem es keinen Schmerz mehr spren wrde, falls es doch gefressen werden wrde.

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    Die Traumadynamik bei Menschen luft hnlich ab. Die unwillkrlichen, instinktiven Bereiche des menschlichen Gehirns sind identisch mit dem der Sugetiere und der Reptilien. hnlich wie bei einem wilden Tier ist es auch bei Menschen von hoher Bedeutung, nach Beendigung der akuten Traumasituation wieder aus der Erstarrung zu kommen und seine volle Bewegungskraft wieder zurckzuerlangen. Ein Tier, das der Gefahr entwischt ist, zittert oder schttelt sich ab und geht dann seinen Ttigkeiten und Ablufen wieder wie gewohnt nach. Durch den meist unbewussten Eingriff unseres Bewusstseins werden diese natrlichen Reaktionen, um wieder den Normalzustand zu erreichen, unterbunden, und die Traumareaktion kann keinen positiven Abschluss finden. Im menschlichen Organismus bleibt daher sozusagen die berladung im Nervensystem aufrecht, und das oft ber Jahre hinweg, was viel Energie fordert, weil der Krper stndig versucht, diese berladung zu kontrollieren. Der Krper glaubt nach wie vor, dass es um das berleben geht. Unterschiedlichste Dinge (ein Gerusch, ein Schreck,) knnen dazu fhren, dass der Krper die berladung nicht mehr unter Kontrolle hat und es fr Auenstehende zu unverstndlichen Reaktionen wie Aggression, Erstarrung, kommt. Durch diese unkontrollierten Reaktionen wird das lsungsorientierte Denken fr die Betroffenen unzugnglich. Aus dieser Perspektive kann die Traumasymptomatik als keine Erkrankung, sondern als ein Versuch des Organismus, mit der berladung des Nervensystems zurecht zu kommen, bezeichnet werden. Die Traumatherapie soll den Krper dabei untersttzen den unvollstndigen Prozess langsam und rcksichtsvoll zu beenden. (vgl. Griesebner)

    Abb.3: Veranschaulichung der Traumadynamik

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    7.3 Psychotrauma-Verlauf Ob ein Erlebnis sich fr jemand traumatisierend auswirken kann, steht sehr stark im Zusammenhang mit einigen persnlichen Faktoren, wie dem Alter, der Bildung, der Resilienz, der bisherigen Erfahrungen und der Vulnerabilitt.

    Generell kann daher gesagt werden: Je seltener und unerwarteter bzw. je schwerer es fr den_die Betroffene_n ist, das Ereignis in sein_ihr normales Weltbild einzuordnen, je schwerer der Verlust des mglicherweise Gewohnten ist, desto potentiell traumatisierender ist das Ereignis. (vgl. Weber-Schigutt 2012:7)

    Abb.4: Verlauf eines Traumas

    7.4 Trauma-Symptome Wie reagieren Betroffene auf ein Trauma? Wie erkennt man, dass jemand ein Trauma hat? Viele traumatisierte Personen weisen eine akute Belastungsreaktion auf. Dies lsst sich auf vier

    Ebenen erkennen, nmlich

    der krperlichen (Schlafstrungen, Schwindel,) der kognitiven (Verwirrung, Desorientierung, Entscheidungsschwierigkeiten,) der emotionalen (Wutausbrche, bertriebene Trauer,) der Verhaltensebene (Isolation, berempfindlichkeit,) (vgl. Fabach)

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    Die Art der Traumatisierung bzw. durch welches Ereignis ein Trauma ausgelst wurde, hngt auch mit den Folgen zusammen. Im ICD 10 werden in der Klasse F 43 folgende Arten aufgelistet:

    F 43.0 Die akute Belastungsreaktion, also Symptome, die unmittelbar auf ein ganz bestimmtes Ereignis folgen in einem Zeitraum von wenigen Wochen, bilden sich meist wieder zurck, da die Betroffenen stabil genug sind, um das belastende Ereignis verarbeiten zu knnen. Zu den Ereignissen, die eine solche Reaktion auslsen, knnen Todesflle, Unflle, Krankheitsdiagnosen u. . gehren.

    F 43.1 Die posttraumatische Belastungsstrung (PTBS), bei der die Symptome ber einen lngeren Zeitraum, oft sogar jahrelang, auftreten. Darauf wird im Folgenden genauer eingegangen. Zwischen dem urschlichen Erlebnis und dem erstmaligen Auftreten von Symptomen knnen auch viele Jahre liegen.

    F 62.0 Die andauernde Persnlichkeitsvernderung nach Extrembelastung. Dazu gehren beispielsweise die Vernderung der Gesamtpersnlichkeit von Soldaten nach Kriegseinstzen, Entfhrungsopfern, Opfern von Massenvergewaltigungen in Kriegsgebieten, rzten, Sanittern und Hilfspersonal aus Kriegs- und Krisenregionen u. . (Verband Freier Psychotherapeuten, Heilpraktiker fr Psychotherapie und Psychologischer Berater e.V.)

    Die Symptomatik durch Traumatisierungen ist sehr vielgestaltig. Sie entsteht durch weiterwirkende Reste von Kampf, Flucht und Erstarrung. Die Symptome treten oft erst eine Weile nach dem auslsenden Ereignis schleichend auf und werden dann meist nicht als Traumafolge erkannt. Manchmal kommen die Symptome erst Jahre oder sogar Jahrzehnte spter wieder zutage, wie viele Kriegstraumatisierungen. Oft werden die Symptome auch ausgelst durch eine unbewusste Reaktivierung des Traumas, wenn z.B. eine dem Trauma hnliche Situation auftaucht, sei es im eigenen Leben oder in der Verwandtschaft oder Nachbarschaft.

    Symptome, die u.a. mit Traumatisierung in Zusammenhang stehen knnen:

    hufiges Gefhl der berforderung Konzentrationsschwierigkeiten

    Desorientiertheit in Raum u. Zeit

    Anflligkeit fr Unflle oder Missgeschicke

    Gefhl der Lhmung, Erstarrung

    Unverbundenheit mit sich und der Umwelt

    immer wiederkehrende Fantasien oder Erinnerungen belastender Ereignisse

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    Angstzustnde, Panikattacken

    chronische Erschpfung und Schlafstrungen, "Ausgebranntsein"

    Schmerzzustnde ohne med. Befund

    bererregbarkeit oder Apathie Wutausbrche, bervorsichtigkeit, Panikattacken Gefhle der Ohnmacht, krperliche Ohnmachtsanflle

    Arbeitswut oder Rckzugstendenz

    hufige geistige Abwesenheit, "Tagtrumen", Gedchtnislcken

    Suchtverhalten auf allen Ebenen

    chronische Beziehungsprobleme (Eisenberg)

    Wenn all diese momentanen Beschwerden aber nicht wieder vergehen, spricht man von einer posttraumatischen Belastungsstrung. Bemerkbar kann sich das auch erst nach Jahren machen, wenn durch ein hnliches Erlebnis Erfahrungen hervorgerufen werden. (vgl. Fabach)

    Kinder reagieren je nach Alter unterschiedlich. Wie bei den Erwachsenen ist das vernderte Verhalten eine normale Reaktion auf eine schwer zu bewltigende Erfahrung. Bei lteren Kindern und Jugendlichen gleichen sich die Verhaltensweisen denen der Erwachsenen immer mehr an. Folgende vernderte Erlebnis- und Verhaltensweisen (Beschwerden) knnen bei Kindern und Jugendlichen auftreten:

    Das Kind spielt immer wieder die gleiche Situation ohne, dass sich etwas verndert (z.B. knnte dies so aussehen: Huser umstoen und Autos umgekippt durch die Haustrmmer schieben und dabei Schreien oder sonstige Laute von sich geben)

    Kind reagiert ohne erkennbaren ueren Anlass, zerstrt z.B. Gegenstnde, beginnt pltzlich heftig zu weinen oder zu schreien,

    Das Kind/der_die Jugendliche schreit nachts im Schlaf, ohne davon zu erwachen

    Das Kind/der_die Jugendliche schaut mit durchdringendem Blick ins Leere, reagiert nicht auf Ansprechen

    Das Erlebte luft wie ein Film immer wieder vor dem inneren Auge ab

    Kinder/Jugendliche zeigen ein verndertes Essverhalten

    Kinder/Jugendliche wirken wie betubt, scheinbar teilnahmslos und gleichgltig ihrer Umwelt gegenber

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    Kinder /Jugendliche vermeiden alles, was an das schlimme Erlebnis erinnern knnte (auch darber zu reden)

    Kinder nssen/koten wieder ein, obwohl sie schon lnger sauber waren

    Kinder sprechen wieder, wie sie als jngere Kinder gesprochen haben Kinder/Jugendliche klammern, wollen sich aus der sicheren huslichen Atmosphre nicht

    entfernen und in den Kindergarten oder die Schule gehen, haben Angst, sich zu trennen

    Kinder/Jugendliche knnen sich schlecht konzentrieren, zeigen auf Dauer schlechtere schulische Leistungen

    Jugendliche beginnen, Alkohol zu trinken oder andere Drogen zu nehmen

    Je nach Ausma der Betroffenheit knnen Anzahl und Ausprgung der Beschwerden unterschiedlich sein. Auch Kinder und Jugendliche verfgen ber Selbstheilungskrfte, knnen sich allmhlich erholen. Wie diese Selbstheilungs- und Verarbeitungsprozesse gefrdert werden sollten, darauf wird im Punkt Was brauchen Menschen in dieser Situation? noch eingegangen. (vgl. Dreiner/Karl)

    7.5 Untersttzung bei akuter Traumatisierung Was brauchen die Betroffenen in dieser Situation? Wer kann helfen? Vor allem in der Phase gleich nach dem traumatischem Erlebnis sind vor allem ruhige Anwesenheit und Informationen durch den_die Helfer_in gefragt. In erster Linie sollte aber auf die Bedrfnisse des_ s Klient_in eingegangen werden, sei es das Bedrfnis nach Einsamkeit oder nach groer Gesellschaft. Auch sollte darauf geachtet werden, dass langsam und einfach mit ihnen gesprochen wird. Weiters darf nicht vergessen werden sich bei dem_r bei Bedarf zu Betreuenden vorzustellen. Durch gutes Zureden und aktives Zuhren, was auch durch ansehen, nachfragen oder sonstiges bekrftigt werden soll, wird Sicherheit vermittelt. Auch soll mitgeteilt werden, dass Hilfe bereits angefordert wurde. Die Anwesenheit kann durch leichten Krperkontakt verdeutlicht werden, sollte aber nicht zu intensiv sein. Dem_r Betroffenen das Gefhl von Verstndnis fr die momentane Lage zu vermitteln, kann hilfreich sein. Auerdem sollte aber darauf geachtet werden, dass man keine leeren Versprechungen ausspricht.

    Darauf achten, die zu Untersttzenden berall miteinzubeziehen. Hat man jedoch das Gefhl, dass der_die Betroffene in einem bestimmten Zustand verharrt, wre es wichtig dann auch anregend einzugreifen. (vgl. Fabach)

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    Zu beachten gilt: ber die Traumatisierung sprechen:

    mit Menschen, denen zugetraut wird, das auszuhalten

    gengend Zeit- mindestens einige Wochen

    einen guten Ort

    nur so viel darber sprechen, wie man selbst vertragen kann

    von "berschriften" zu den belastenden Einzelheiten langsam vorarbeiten Menschen im Umfeld informieren - Toleranz

    Menschen im Umfeld um Untersttzung bitten

    Vorsicht: anfangs ist die Schilderung von Einzelheiten eine berforderung und verstrkt die Symptome.

    Gute Untersttzung durch Menschen, die Verstndnis haben und die Folgen mittragen, ist wissenschaftlich belegt der wichtigste Faktor, um Traumafolgen gnzlich berwinden zu knnen. Nicht ber die Traumatisierung sprechen:

    Vermeiden Sie, das "Thema" gnzlich zu meiden Vorsicht: Wenn keine Verarbeitung stattfindet, wird es innerlich eingeschlossen und kann spter immer wieder aufbrechen.

    Um wirksam zu helfen, alle Reaktionen abzubauen, empfiehlt sich fachkundige Begleitung, je frher, desto besser kann die Verarbeitung in eine gute Richtung gelenkt werden.

    Erste Hilfe geben manchmal Notfallseelsorger_innen, die auch ber die Kirchen erfragt werden knnen oder sie von sich aus aufsuchen.

    Opfer einer Straftat knnen sich an die Regionalstelle des Weissen Rings wenden. Diese knnen auch Beratungsscheine vergeben fr juristische Beratung und Psychologische Betreuung, die zumindest eine Krisenhilfe abdecken knnen.

    ber die Krankenkassen knnen Adressen von Psychologischen Psychotherapeut_innen erfragt werden. Diese haben den wichtigen Vorteil, ber die Krankenkasse abrechnen zu knnen. Jedoch passiert in der Praxis oft, dass die Krankenkassen keine Liste speziell fr traumatherapeutisch geschulte Psycholog_innen haben. Auerdem sind die Wartezeiten oft zu lang und die traumatherapeutische Fortbildung und die Erfahrung im Bereich Trauma teilweise ungengend. Trauma ist (noch) nicht Teil der normalen psychotherapeutischen Ausbildung, und unfachliche Therapie kann mehr schaden als ntzen.

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    Wenn die Symptome sehr krisenhaft sind, wird manchmal ein Klinikaufenthalt die beste Lsung sein. Auch in den psychiatrischen Kliniken ist man mit der Behandlung von Traumafolgen meist nicht vertraut und fr eine gute Einzelbetreuung fehlt das Personal. Es erfolgt eine Unterbringung, damit eine Entlastung vom Alltag und eine allgemeine Betreuung, Psychopharmaka sollen die bererregung dmpfen und die Zeit ihr briges tun, um zu einer geordneten Verarbeitung zu kommen.

    Kinder: Ist ein Kind / ein_e Jugendliche_r betroffen, ist immer die gesamte Familie mit betroffen!

    als Familie soll eine Auszeit genommen werden,

    mit Dingen beschftigen, die den Kindern/ Jugendlichen vor dem Ereignis gut getan haben

    auch Eltern sollen gut auf sich schauen

    fachkundige Untersttzung fr die Familie, wenn die Last zu gro wird

    nicht den Anspruch haben, keine Fehler machen zu drfen

    nicht den Anspruch haben, alles verstehen zu mssen

    den Kindern als Eltern die Betroffenheit und die Gefhle zeigen

    Tagesablauf so gestalten, wie er dem Kind vertraut ist, d.h. nach Mglichkeit feste Essens- und Schlafenszeiten

    Kindergarten bzw. Schule darber informieren, dass das Kind diese extrem belastende Erfahrung gemacht hat

    Kinder /Jugendliche nicht nach dem Erlebnis ausfragen,

    als Zuhrer anbieten, wenn das Kind /der_die Jugendliche von sich aus das Thema anspricht

    Kinder untersttzen, wenn andere Menschen das vernderte Verhalten des Kindes nicht respektieren

    Sollte sich das Verhalten zuspitzen, bzw. auch nach 4 Wochen unverndert bestehen bleiben oder verstrkt auftreten, in keinem Fall scheuen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

    (vgl. Eisenberg)

    7.6 Traumafolgen Betroffene mssen sich auch oft mit sogenannten Triggern herumschlagen. Trigger sind unbewusste Auslser von Teilen des traumtischen Erlebnisses, die aber vllig aus dem Zusammenhang gerissen sind z.B. wenn ein Unfall mit lauten Knallgeruschen verbunden war, dann kann ein Feuerwerk der

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    Trigger sein. Es muss aber nicht immer so klar erkennbar sein, auch Gerche, Bewegungen, knnen Trigger sein. (vgl. Verband Freier Psychotherapeuten, Heilpraktiker fr Psychotherapie und Psychologischer Berater e.V.)

    Weitere mgliche Folgen eines Traumas:

    Wiedererleben Eines der belastendsten und hufigsten Symptome ist die Wiederkehr von Erinnerungen, worber wir keinerlei Kontrolle haben. Man erlebt etwas sozusagen wieder. Es fhlt sich an als wre man mitten drin und hat keinen inneren Abstand dazu. Diese "Flashbacks" passieren unwillkrlich. Ausgelst wird diese Wiederkehr des Erlebten durch Reize, die uns vielleicht nicht einmal bewusst sind. (vgl. Eisenberg) Solche Flashbacks knnen z.B. durch hnliche Situationen, Gerche, Inhalte eines Buches z.B. oder durch viele andere Dinge hervorgerufen werden (vgl. Verband Freier Psychotherapeuten, Heilpraktiker fr Psychotherapie und Psychologischer Berater e.V.). Die Kontrolle dieser ins Normalbewusstsein eindringenden Erinnerungen ist ein sehr wichtiger Teil der Psychotherapie.

    Wut Im Trauma werden die persnlichen Grenzen verletzt. Die natrliche Gegenreaktion auf verletzte Grenzen besteht in Aggression, um die Grenzen zu wahren oder wiederherzustellen. Die Aggression ist der natrliche Impuls zur Selbstverteidigung und soll der Integritt dienen. Da dies im Trauma aber nicht gelingt, bleibt die Wunde offen, und Wnsche nach Rache oder Wiederherstellung spiegeln die fortdauernde Aggression.

    Ohnmacht Die Ohnmacht ist das Kernstck der traumatischen Erfahrung. Sie ist die erlebte Erkenntnis der berwltigung, das hineinfallen in die Hilflosigkeit, in das Ausgeliefertsein. Sie macht schwach, sie lhmt; in ihr ist nichts mehr machbar, nichts mehr mglich. Sie ist eine der schrecklichsten Erfahrungen, die Menschen kennen, und so tun Menschen fast alles, um diesen Zustand nicht (wieder) zu erleben. Verfolgung von Zielen, selbst die Formulierung von Zielen sind zu viel, werden als unmglich erlebt; diese Unmglichkeit wiederum wird als Qual erlebt. Die eigenen Krfte stehen nicht zur Verfgung, das Leben sozusagen erlitten, nicht selbst gestaltet. Wird die Ohnmacht in einer annehmbaren Form angenommen und durchlebt, wenn die anderen schwierigen Faktoren des Traumas bereits bewltigt sind, kann sie transformiert werden.

    Angst Die Erfahrung der berwltigung, der Unmglichkeit sich zu schtzen oder zu wehren hinterlsst im Gefhl der Sicherheit und in der Selbstsicherheit, das Leben aktiv fhren zu knnen, einen

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    anhaltenden Schaden. Er wird innerlich erlebt und macht sich im geschwchten Selbstzutrauen, in dem Gefhl des Ausgeliefertseins bemerkbar. Die erlebte Ohnmacht ist es, die anfllig macht fr die verunsicherte Zukunft. Dies ist der Nhrboden fr konkrete und diffuse ngste, die sich ausweiten knnen bis hin zur Panik, bis hin zur Unmglichkeit das Haus zu verlassen. Angst fhrt zur Erfahrung von weiterer Schwche und von weiterem nicht-knnen, sie vermag sich so selbst zu erhalten und zu verstrken. (vgl. Eisenberg) Dissoziation Vor allem an einer inneren Distanzierung zum Erlebnis, einer sogenannten Dissoziation, kann ein Trauma erkannt werden. Es kann auch von einer Schutzfunktion der Psyche gesprochen werden, da die Belastung in dieser Situation einfach zu gro ist. Oft ist dann der in solchen Ausnahmezustnden abgespeicherte Inhalt den Menschen danach nicht mehr zugnglich. Die unbewussten und abgespaltenen Bewusstseinsinhalte oder die Dissoziation spiegeln sich dann oft in Unterhaltungen durch eine umgangssprachliche Beschreibung wieder. Wie z.B. Da steh ich neben mir.; Ich spre mich dann gar nicht mehr.; Es ist ein gespaltenes Gefhl. (vgl. Verband Freier Psychotherapeuten, Heilpraktiker fr Psychotherapie und Psychologischer Berater e.V.) Sie rettet in der Situation vor Schmerz und Gefhlsberflutung. Da mag das Gefhl sein in Zeitlupe wie von auen zu beobachten, wie einer Person etwas geschieht, und dieser Mensch scheint ein ganz anderer zu sein. Normalerweise bilden sich diese Reaktionen allmhlich zurck. Wenn die Dissoziation jedoch andauert oder sich durch wiederholte Traumatisierungen als gewohnheitsmiger Schutz etabliert, kann sie unterschiedlichste Formen annehmen und ist in der Therapie oft besonders schwer zu bearbeiten. Abgespalten wird, was unaushaltbar intensiv und schrecklich ist und was im Kontext der Familie bzw. der Gewaltsituationen nicht sein darf und bedroht oder bestraft wird. Abgespalten kann auch der Krper sein, der dann bis zur Schmerzlosigkeit taub ist. Die Abspaltung betrifft hufig den emotionalen Bereich, so dass kaum oder gar keine Gefhle empfunden werden, obwohl sie hufig offensichtlich da sind: in der Mimik, dem Krperausdruck, nicht jedoch im bewusst wahrgenommenen Erleben. Bei starker Ausprgung geht der Bezug zum "Selbst" verloren, zum "das bin ich". Man spricht dann von Depersonalisation.

    Schuld Bei vielen Traumatisierungen spielt im Nachhinein das Gefhl der Schuld eine Rolle. Es hat verschiedene Quellen. Eine ist das Gefhl der Schuld, nicht gengend gewesen zu sein, gengend entschlossen, gengend stark, gengend klar, gengend schnell, um dem Verhngnis auszuweichen. Diese Schuld ignoriert und verleugnet die Ohnmacht, wie sie tatschlich bestanden hat. In der Schuld liegt auch eine bernahme von Verantwortung, die man real so in der Situation nicht hat haben

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    knnen.

    Hufig wird die Schuld auch von auen zugeschrieben, z.B. vom Tter selbst, der dem Kind die Schuld zuschreibt fr das, was er tut, um das Kind dadurch zu verwickeln und zu lhmen, es gefgig zu machen, es mundtot zu machen, wie dies ja auch in alltglichen Beziehungen regelmig geschieht. Der_Die Tter_innen knnen so gleichzeitig die bernahme der Verantwortung fr ihr Tun von sich weg verschieben und sich von der eigenen Schuld abspalten. Schwer zu berwinden ist auch die berlebensschuld: wenn andere gestorben sind. Dann ist oft das Gefhl da, man htte es nicht verdient zu berleben; man htte statt eines anderen sterben mssen.

    Trauer

    Trauma ist Verlust. Verlust von inneren Lebenskrften, oft auch Verlust an Sinneserleben und Krperwahrnehmung, Verlust an innerem Lebensfluss und Freude. Es kann gar das Leben selbst sein, das verlorengeht. Solange keine Traumabewltigung stattfindet, gibt es auch keinen Ausgleich fr den Verlust. Das ist bei der Geburt (im guten Falle) anders: wir verlieren die Geborgenheit der Gebrmutter, gewinnen aber eine reiche Welt der sinnlichen Erfahrung, der Anregung, und auch der Handlungsmglichkeiten. Im Trauma dagegen wird nur der Verlust erlebt. Wenn es gelingt, Trauer durchzuarbeiten und die im Trauma gefangenen Teile zu befreien, dann kann neues Leben entstehen. Dann kann ein Zugewinn entstehen, ein Hinauswachsen ber alte Grenzen und Begrenzungen.

    Verleugnung Um die eigene Betroffenheit bei kritischen Themen unter Kontrolle halten zu knnen, verleugnen wir oft. Um eine Illusion aufrecht zu erhalten, dass es alles doch nicht so schlimm war, wird hufig geleugnet, dass die traumatischen Ereignisse Folgen hatten. Man glaubt daran, alles gut berwunden zu haben und unbeeintrchtigt durchs Leben zu gehen, "schlielich habe ich es ja berlebt." Man schaut darauf zurck, als htte man kaum Gefhle oder Beeintrchtigungen erlebt. Hufig wird sogar verleugnet, dass berhaupt etwas geschehen sei. Das alles ist ein normaler Schutz des Selbst. Zu realisieren wie es wirklich war oder ist wre unertrglich. Dieser Schutz muss, wenn es berhaupt mglich ist, respektvoll und langsam abgetragen werden.

    Zukunftsangst und Pessimismus Wenn man sich bewusst macht, dass Betroffene in zumindest einem Teil ihrer selbst noch im Trauma leben, das Trauma also gegenwrtig ist, dann wird verstndlich, dass eine Distanzierung nicht mglich ist, und damit auch kein hinter-sich-lassen. Es dauert an und es wird wiederkommen. Das macht wenig Mut, in die Zukunft zu sehen.

    Todesnhe Der letzte organismische Ausweg im traumatischen Ereignis ist die Erstarrung, wie auch bei der Traumadynamik im Vergleich zur Tierwelt erlutert wurde. Diese beinhaltet mehr, als die krperliche

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    Starre und die Abstumpfung der Krpersinne. Die seelischen Krfte kommen zum erliegen und der Organismus bereitet sich auf den erwarteten Tod vor. Das Selbst oder die Seele beginnen, sich vom Krper zu lsen, manchmal kommt es zu einem Nahtoderlebnis. Es ist wie ein bergang in ein anderes Reich der Existenz.

    Fixierung und Reinszenierung Der beziehungsschtige Mann, der von Frau zu Frau geht, ohne zu finden, was er unbewusst sucht; die Frau, die sich gegen jeden Hauch von Unrecht auflehnen muss egal was es sie kostet. Sie sind einige mgliche Beispiele dafr, dass traumatische Erfahrungen die Erlebniswelt eines Menschen ebenso wie sein Verhalten binden. Aus dem Trauma heraus ist das damals wichtige auch heute noch von berragender Bedeutung und verdrngt alle anderen Aspekte. Den betroffenen selbst ist das nur selten bewusst, und wenn, knnen sie die Beschrnkung doch nicht berwinden. Trauma ist wie ein Knoten, in dessen Themen der Mensch hineingeknotet ist, ber den er nicht hinausschauen kann. Er findet immer wieder Anknpfungspunkte fr "seins" und immer wieder Beweise, wie wichtig das doch ist und warum man das unbedingt so sehen und machen muss. Neben dem gefangen sein, steckt in diesem hartnckigen Verharren aber hufig auch die aktive Suche nach der Lsung; das wieder und wieder hineingehen, aus dem inneren Drang heraus, dem Ereignis dieses Mal eine bessere Wendung zu geben. Aber selbst wenn es gelingt, kann es oft nicht verinnerlicht werden, und das Karussell wird erneut gedreht, in scheinbar ewiger Wiederholung desselben Konflikts.

    Alkohol- und Drogenmissbrauch Da der Leidensdruck durch die Symptome extrem hoch sein kann, kommt es hufig zum Versuch der Selbstmedikation durch Alkohol oder andere Drogen. Speziell Alkohol dmpft die Neigung zu unerwnschten "Flashbacks" und gleichzeitig das allgemein hohe Erregungsniveau. Je nach Typ der Traumatisierung knnen auch aufputschende Medikamente oder Drogen gesucht werden, um wieder mehr Gefhl von Lebendigkeit zu erlangen.

    Isolation Wer extreme Erfahrungen gemacht hat, trifft mit seinem Erleben und seinen Reaktionen hufig auf Unverstndnis der Umgebung. Hufig auch auf Unverstndnis in sich selbst, denn auch fr Betroffene ist das, was geschieht, schwer oder teils berhaupt nicht erklrbar. Das nhrt ein Gefhl, anders zu sein, nicht dazuzugehren. Sowohl das Erlebte, als auch die Folgen des Erlebten fhren zu dem Eindruck, dass man einmalig sei, einfach nicht verstanden werden knne, dass niemand diese Erfahrungen teilt. Auch die vorher gelebten und in der Umwelt erlebten Werte, Bedeutungen und Bezge werden rissig oder zerfallen. Vorher so Wichtiges erscheint banal, Grundfragen der menschlichen Existenz und der Menschlichkeit drngen in den Vordergrund. Alles wird hinterfragt und muss neu gefunden werden. So fllt man aus der menschlichen Gemeinschaft und wird ein

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    Vereinzelter. Bestenfalls im Kreise von Menschen, die ganz hnliches durchlebt haben gibt es Mglichkeit, sich unter seinesgleichen zu fhlen. Aber die meiste Zeit sind vom Trauma Betroffene in gewisser Weise allein und isoliert. In ihnen, gibt es einen Bereich, den sie nicht mit anderen teilen (knnen). Libidoverlust Wohlfhlen, Genuss, Fallenlassen,alles dies vermag durch Traumatisierung beeinflusst werden, angefangen mit dem Vertrauen in ein Du, aber auch die Genussfhigkeit als solche. Wenn die Krperempfindung gedmpft ist, wird auch Berhrung nicht mehr so angenehm empfunden, und Entspannung ist vielen Betroffenen ohnehin eher fremd geworden. Das erklrt, dass Traumatisierung die Lust an der Lust erheblich mindern kann. Wenn die innere Aktivierung der aus dem Trauma stammenden Energien abgebaut werden kann, kommen Krperempfindung, Genuss und Entspannung von allein wieder zum Tragen.

    Bindungsstrungen Der einzige Weg in ein gutes Leben, hohe Widerstandskraft gegenber Stress und guter Beziehungsfhigkeit ist die sichere Bindung. Fr den Sugling ist sie eine biologische Notwendigkeit, ihr Fehlen oder starke Irritationen in diesem Bereich stellen fr Kleinkinder massiven Stress dar, der krank machen kann, an dem Kinder sogar sterben knnen. Deshalb sind Strungen der Bindungssicherheit im Suglingsalter eine traumatische Erfahrung, die chronische Spuren im reifenden Nervensystem und im Sozialverhalten hinterlsst. Je nach Art der Strung entstehen unterschiedliche, immer wiederkehrende Probleme in Beziehungen, besonders zu Partnern und den Kindern. Bindungsstrungen werden in der Regel weitergegeben, wenn sie nicht bearbeitet und gelst werden knnen. Es handelt sich dabei um Situationen und Ereignisse, aus denen eine Person weder fliehen noch gegen die Bedrohung kmpfen kann und die im Opfer das Gefhl von berwltigender Hilflosigkeit, Kontrollverlust und Todesangst erzeugen. Dabei ist es dann jedoch so, dass lediglich die subjektive Bewertung des erlittenen Ereignisses bestimmt, ob dieses durch das Opfer als traumatisch verarbeitet wird oder nicht. D.h. es mag einzelne Ereignisse geben, die je nach Person fr dieses zum Trauma werden und fr andere nicht. (vgl. Eisenberg)

    8. Helfende Institutionen in Niedersterreich und Wien 8.1 Niedersterreich Telefonischer Krisendienst fr Niedersterreich: Tel: 0800/20 2016 (tglich 0-24 Uhr)

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    Psychosozialer Dienst N - Psychosoziale Zentren GmbH: www.psz.co.at

    Landesklinikum Donauregion Tulln Alter Ziegelweg 10, 3430 Tulln Tel: 02272/601-0

    Landesklinikum Mostviertel Mauer-Amstetten 3362 Mauer-Amstetten Tel: 07475/501-0

    Landesklinikum Weinviertel Hollabrunn Robert-Lffler-Str. 20, 2020 Hollabrunn Tel: 02952/2275-0

    Landesklinikum Thermenregion Baden Wimmergasse 19, 2502 Baden Tel: 02252/205-0

    Landesklinikum Thermenregion Neunkirchen Peischingerstr. 19, 2620 Neunkirchen Tel: 02635/602-0

    Landesklinikum Waldviertel Moritz-Schadek-Gasse 31, 3830 Waidhofen/Thaya Tel: 02842/504-0

    8.2 Wien Kriseninterventionszentrum Wien Tel: 01/406 9595-0

    Sozialpsychiatrischer Notdienst-PSD Gumpendorfer Strae 157, 1060 Wien Tel: 01/31330 (tglich 0-24 Uhr) www.psd-wien.at/psd

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    Sozialruf Wien

    01/533 77 77 (tglich 8-20 Uhr) www.fsw.at

    AKH Psychiatrische Ambulanz Whringer Grtel 18-20, 1090 Wien Tel: 01/40400-3547

    Otto-Wagner-Spital Baumgartner Hhe 1, 1140 Wien

    Tel: 01/91060-0

    Sozialmedizinisches Zentrum Ost Langobardenstr. 122 , 1220 Wien Tel: 01/28802-3050 (Psychiatrische Ambulanz) Tel: 01/28802-3056 (Akutpsychiatrische Station)

    Sozialmedizinisches Zentrum Sd (KFJ) Kundratstr. 3 , 1100 Wien Tel: 01/60191-2950 (Psychiatrische Ambulanz) Tel: 01/60191-2930 (Akutstation)

    Telefonseelsorge / bundesweit Tel: 142 (tglich 0-24 Uhr

    Rat auf Draht / bundesweit Telefonhilfe fr Kinder und Jugendliche Tel:147 (tglich 0-24 Uhr) rataufdraht.orf.at

    Institut fr Traumaverarbeitung 1070 Wien, Halbgasse 25/5 info (at) traumaverarbeitung.at www.Traumaverarbeitung.at

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    9. Empfohlene Literatur Ehring, Thomas, Ehlers, Anke (2012), Trauma und Posttraumatische Belastungsstrung:

    Informationen fr Betroffene und Angehrige, Hogrefe-Verlag

    Heller, Laurence, LaPierre, Aline, (2013), Entwicklungstrauma heilen: Alte berlebensstrategien lsen - Selbstregulierung und Beziehungsfhigkeit strken - Das Neuroaffektive Beziehungsmodell zur Traumaheilung NARM, Ksel-Verlag

    Huber, Michaela (2009), Trauma und die Folgen. Trauma und Traumabehandlung, Teil 1, Junfermann

    Huber, Michaela (2006), Trauma und Traumabehandlung 2. Wege der Traumabehandlung, Junfermann Verlag

    Levine, Peter A. (2011), Sprache ohne Worte: Wie unser Krper Trauma verarbeitet und uns in die innere Balance zurckfhrt, Ksel-Verlag

    Levine, Peter A. (2011), Vom Trauma befreien: Wie Sie seelische und krperliche Blockaden lsen. Mit 12 bungen auf CD, Ksel-Verlag

    Levine, Peter A., Frederick, Ann, (1999) Trauma-Heilung: Das Erwachen des Tigers. Unsere Fhigkeit, traumatische Erfahrung zu transformieren, Synthesis Verlag

    Morgan, Sabine (2007), Wenn das Unfassbare geschieht - vom Umgang mit seelischen Traumatisierungen: Ein Ratgeber fr Betroffene, Angehrige und ihr soziales Umfeld (Rat & Hilfe), Verlag Kohlhammer

    Reddemann, Luise, Dehner-Rau, Cornelia (2007), Trauma: Folgen erkennen, berwinden und an ihnen wachsen, Verlag Trias

    Reddemann, Luise, Dehner-Rau, Cornelia (2012) Trauma heilen: Ein bungsbuch fr Krper und Seele, Trias Verlag

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    Ruppert, Franz (2012), Trauma, Bindung und Familienstellen. Seelische Verletzungen verstehen und heilen (Leben Lernen 177), Klett-Cotta Verlag

    Sautter, Christiane (2012), Wenn die Seele verletzt ist: Trauma - Ursachen und Auswirkungen, Verlag fr Systemische Konzepte

    Sautter, Christiane, Sautter, Alexander (2010), Den Drachen berwinden. Vorschlge zur Traumaheilung. Ein Arbeitsbuch fr Betroffene und fr Therapeuten, Verlag fr Systemische Konzepte

    Shapiro, Francine (2013), Frei werden von der Vergangenheit: Trauma-Selbsthilfe nach der EMDR-Methode, Ksel-Verlag

    Van der Hart, Onno, Nijenhuis, Ellert R. S., Steele, Kathy (2008), Das verfolgte Selbst: Strukturelle Dissoziation und die Behandlung chronischer Traumatisierung, Junfermannsche Verlagsbuchhandlung

    ttl, Anke (2013), Traumatisierte Kinder in der Sozialen Arbeit, Theoretische Grundlagen und pdagogische Interventionen am Beispiel eines Handlungskonzepts fr Wohngruppen der Jugendhilfe, VDM Verlag Dr. Mller e.K.

    Rauwald, Marianne (2013), Vererbte Wunden: Transgenerationale Weitergabe traumatischer Erfahrungen, Beltz Verlag

    Schulze, Heidrun, Loch, Ulrike, Gahleitner, Silke B., (2012), Soziale Arbeit mit traumatisierten Menschen: Pldoyer fr eine Psychosoziale Traumatologie, Schneider Verlag

    10. Quellenverzeichnis 10.1 Literaturverzeichnis

    Brockhaus (1954): Der Sprach-Brockhaus, Wiesbaden.

    Huber, Michaela (2003): Trauma und die Folgen, Band 1, 4. Auflage, Verlag Junfermann.

    Reddemann, Luise / Dehner-Rau, Cornelia (2006): Trauma. Folgen erkennen, berwinden und an ihnen wachsen, 2. korrigierte Auflage, Stuttgart.

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    Schulze, Heidrun / Loch, Ulrike / Gahleitner, Silke Birgitta (2012): Soziale Arbeit mit traumatisierten Menschen. Pldoyer fr eine Psychosoziale Traumatologie, Band 28, Hohengehren.

    Sonnek, Gernot (2000): Krisenintervention und Suizidverhtung, UTB, Stuttgart.

    Weber-Schigutt, Elisabeth (2012): ...und pltzlich war nichts mehr so, wie es vorher war!. Psychotraumatologie und Stabilisierung in der Sozialen Arbeit, Handout des Freifaches, Fachhochschule St. Plten.

    10.2 Internetverzeichnis ARGE Bildungsmanagement: Universittslehrgang fr Psychotraumatologie und Resilienz,

    http://www.bildungsmanagement.ac.at/index_traumatherapie.shtml am 28.12.2013.

    Bafeld, Frank (2013): Praxis fr Psychotherapie und Beratung.http://www.frank-bassfeld.de/methoden/methoden-der-traumatherapie/atemuebungen-visualisierungen.html am 18.12.2013.

    Bering, Robert/ Horn, Andreas/ Spie, Ralf/ Fischer,Gottfried (2006): Forschungsergebnisse zur Mehrdimensionalen Psychodynamischen Traumatherapie (MPTT) im multiprofessionellen Setting. Uni Saarland, http://www.uni-saarland.de/campus/forschung.html am 20.12.2013.

    Deutschen Institut fr Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) (2013): F43.- Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstrungen. http://www.icd-code.de/icd/code/F43.0.html am 3.1. 2014.

    Deutschsprachige Gesellschaft fr Psychotraumatologie (DeGPT) (o.A.): Akute Belastungsreaktion, http://www.degpt.de/informationen/fuer-betroffene/trauma-und-traumafolgen/posttraumatische-beschwerden/akute-belastungsreaktion/ am 4.1. 2014.

    Deutschsprachige Gesellschaft fr Psychotraumatologie (DeGPT) (o.A.): Komplexe posttraumatische Belastungsstrung, http://www.degpt.de/informationen/fuer-betroffene/trauma-und-traumafolgen/wie-%C3%A4u%C3%9Fern-sich-traumafolgest%C3%B6rungen/komplexe-posttraumatische-belastungsst%C3%B6rung/ am 5.1. 2014.

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    Dreiner, M./Karl, G. (2001-2013): Traumatherapie.org -Informationen fr die Angehrigen von Kindern und Jugendlichen. http://www.traumatherapie.org/docs/index.html am 02.01.2014.

    Eisenberg, H. (2006-2013): Traumatherapie im Ruhrgebiet- Symptome: http://www.traumatherapie-ruhr.de/symptome.htm am 01.01.2014

    Eisenberg, H. (2006-2013): Traumatherapie im Ruhrgebiet- Akuttrauma und Krise: http://www.traumatherapie-ruhr.de/akuttrauma-und-krise.htm am 01.01.2014.

    Fabach, Sabine ( 2007):Trauma Ein berblick. http://www.fabach.at/artikel/artikel_trauma.htm am 19.12.2013.

    Griesebner, Sabine (2011): Praxis fr Prvention, Gesundheitspsychologie und Psychotherapie. Trauma. http://www.loesungswege.at/trauma.html am 19.12.2013.

    Gyurina, Dennis (2013): Psychotherapy, Counseling undTrauma Treatment Zrich, http://www.psychotherapie-gyurina.ch/html/body_themen.html am 18.12.2013.

    Heuper, Bert (2011): Trauma ist nicht gleich Trauma . Verband Freier Psychotherapeuten, Heilpraktiker fr Psychotherapie und Psychologischer Berater e.V., http://www.vfp.de/verband/verbandszeitschrift/alle-ausgaben/46-heft-01-2011/238-trauma-ist-nicht-gleich-trauma.html am 3.1. 2014.

    Kerzbeck, Ulrich (2013): Praxis fr Psychotherapie, http://www.praxis-kerzbeck.de/?show=traumatherapie am 18.12.2013.

    Khn, Thomas (2011): Trauma Definitionen, http://traumainfo.de/ ?p=54%2005.01.2014 am 5.1.2013

    Lexikon online fr Psychologie und Pdagogik: Trauma, http://lexikon.stangl.eu/647/trauma/ am 4.1.2014

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    MedizInfo Gesundheitsportal fr Verbraucher und Fachkrfte (o.A.): Anpassungsstrung, http://www.medizinfo.de/kopfundseele/trauma/anpassungsstoerung.shtml am 4.1. 2014.

    Mnker-Kramer, Eva (2012): EMDR Netzwerk sterreich, http://www.emdr-netzwerk.at/ und http://www.emdr-institut.at/emdr.asp am 20.12.2013.

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    Reich, Alexander (2005): Praxis fr integrative Therapie, http://www.heilweise.de/angebote-psychotherapie-traumatherapie-coaching/traumatherapie-mit-emdr-und-brainspotting am 18.12.2013.

    Schube, Oliver (2013): Institut fr Traumatherapie, http://www.traumatherapie.de/emdr/ workshops/berlin2003/fischer am 30.12.2013.

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    Tenzer, Andreas (2013): Philosophisch-Spirituelle Praxis Klln, http://www.psp-tao.de/zitate/thema/Trauma/813. am 31.12.2013.

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    The free Dictionary (2009): Trauma, http://de.thefreedictionary.com/Trauma am 4.1.2014

    Verband Freier Psychotherapeuten, Heilpraktiker fr Psychotherapie und Psychologischer Berater e.V. (2011): Trauma ist nicht gleich Trauma. http://www.vfp.de/verband/verbandszeitschrift/alle-ausgaben/46-heft-01-2011/238-trauma-ist-nicht-gleich-trauma.html am 19.12.2013.

    Wikipedia die freie Enzyklopdie (2013): Posttraumatische Belastungsstrung, http://de.wikipedia.org/wiki/Posttraumatische_Belastungsst%C3%B6rung am 29.12.2013.

    Wissen.de - Portal zum Thema Alltagswissen: Wortherkunft Trauma, www.wissen.de/wortherkunft/trauma am 06.01.2014.

    10.3 Datenverzeichnis Eigenschriftliche Protokolle der Lehrveranstaltung Krisenintervention und Trauma gelehrt durch DSA Mag (FH) Andrea Pilgerstorfer an der Fachhochschule Sankt Plten vom 11.12.13 und 8.1.14.

    11. Abbildungsverzeichnis: Abbildung 1: Die 4 Dimensionen der MPTT im Verlaufsmodell der Psychotraumatisierung, Dr.

    Angenendt, Gabriele/Dr. Domma-Reichart, Julia (2013): psychotraumatologische forschung deutsches institut fr psychotraumatologie DIPT, schweizer institut fr psychotraumatologie SIPT, http://www.dipt-forschung.de/trauma-undsucht am 31.12.2013

    Abbildung 2: Krfte-Parallelogramm, Schubbe, Oliver (2013): Institut fr Traumatherapie, http://www.traumatherapie.de/impressum am 31.12.2013.

    Abbildung 3: Veranschaulichung der Traumadynamik; Griesebner, Sabine (2011): Praxis fr Prvention, Gesundheitspsychologie und Psychotherapie. Trauma. http://www.loesung swege.at/trauma.html abgerufen am 19.12.2013

    Abbildung 4: Verlauf eines Traumas; Weber-Schigutt, Elisabeth (2012): und pltzlich war nichts mehr so, wie es vorher war! Psychotraumatologie und Stabilisierung in der Sozialen Arbeit. S. 7

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