PROJEKTDOKUMENTATION -...
Transcript of PROJEKTDOKUMENTATION -...
Die Zwischennutzungsagentur Wuppertal ist einProjekt der Stadt Wuppertal, gefördert im Rahmendes Programms „Stadtumbau West“.Städtische Projektleitung:Ressort Stadtentwicklung und Städtebau Rainer Knecht, Tel.: 0202-563 5943E-Mail: [email protected]
Projektbeirat: MaklerNetzwerk WuppertalWirtschaftsförderung WuppertalBüro für QuartierentwicklungStadt Wuppertal
Das Team der Zwischennutzungsagentur Wuppertal:ORG.BERATUNG Schulten & WeylandThomas Weyland, ProjektteamleitungGaby Schulten, Ko-ProjektteamleitungZimmerstr. 40, 42105 WuppertalTel.: 0202-495 7018, Fax: 0202-495 7017E-Mail: [email protected]: www.zwischennutzungsagentur-wuppertal.de
Rolf Martin I bau bau 8Freier Landschaftsarchitekt (AKNW)Schreinerstr. 31, 42105 WuppertalTel.: 0202-265 6151
Stephanie A. Herpich M.A.kreation|marketing|pr|medienDorotheenstraße 34, 42105 WuppertalTel.: 0160-51 25 829
Impressum: ORG.BERATUNG Schulten & WeylandZimmerstr. 40, 42105 WuppertalTel.: 0202-495 7018Fax: 0202-495 7017E-Mail: [email protected]
Gestaltung: picnic-design.deText: Stephanie A. Herpich
© September 2012 ZwischennutzungsagenturWuppertal
PROJEKTDOKUMENTATION2007 - 2012
11
Vorwort
Einleitung
Stadtteilübergreifende Projekte
Gegensätze
Bohm & Böhmer
Der Arrenberg vor und zurück
Der Arrenberg is(s)t!
GrebnerrA | Arrenberg | Umdenken
Innenansichten
Im Blick: Der Mikrostandort
Eine ganze Straße gegen Grau
K1 Art-Café
Mahlzeit I Gerüch(t)eküche
Wanderung I Tanzperformance und Videoinstallation
brink # Ereignis zwischen Kunst und Wissenschaft
Generationenprojekte
altGOLD & jungBLUT
Kinder entdecken ihren Stadtteil
Schreibwerkstatt Marienstraße
Ahhhh Monsterbahn - kleiner Raum ganz groß
Kreativstandorte
O.L.G.A. I Raum für Kunst
WOGA - Die Menschen hinter den Kunstwerken erleben
Raum für die Ohren - Eine Klang-Raum-Installation
Dauernutzung als Perspektive
Die Yoga-Schule und der Immobilienfonds
Zwischennutzung -> Dauernutzung
„proviel“ zeigt Profil
Zwischennutzung und Netzwerken
SWANE-Design im Blumenladen
Interview mit einer Zwischennutzerin
Zwischennutzung ohne Agentur
Ausblick - Zwischennutzung wird zum Selbstläufer
Schaufenster Reden - Stadtspaziergang zu den Perspektiven
von Zwischennutzung
3
5
7
9
11
13
15
16
18
21
22
23
24
25
26
27
29
29
31
32
33
35
37
38
40
42
INHALT
3
Frank Meyer
Beigeordneter der Stadt Wuppertal
Geschäftsbereichsleiter Stadtentwicklung, Bauen,
Verkehr, UmweltVorwort
Nach fünfjähriger Laufzeit beendet die Zwischennutzungsagentur Wuppertal ihre
Arbeit. Das im Rahmen des Programms Stadtumbau West mit Mitteln des Landes
Nordrhein-Westfalen, des Bundes und der Europäischen Union geförderte Projekt
verfolgt das Ziel, leerstehenden Ladenlokalen in ausgewählten Wuppertaler
Stadtteilen eine neue Perspektive zu geben.
Über die Erfolge aber auch über die Stolpersteine dieses Projektansatzes wurde
bereits in der im Februar 2010 erschienenen Veröffentlichung „Den Leerstand nut-
zen - Erfahrungen mit der Zwischennutzung von Ladenlokalen in Wuppertal“ aus-
führlich berichtet.
Mit der nun vorgelegten Projektdokumentation sollen die in den vergangenen fünf
Jahren durchgeführten Projekte und Aktionen in Ladenlokalen in kompakter Form
dargestellt werden. Die Projektdokumentation möchte als Ideenpool dienen und zur
Nachahmung anregen. Dabei erhoffe ich mir, dass die mit diesem Projekt gesetzten
Impulse die handelnden Akteure ermuntern - auch ohne eine öffentliche Förderung
- die aufgezeigten Wege weiter zu gehen.
Zum Abschluss der Zwischennutzungsagentur bedanke ich mich bei all denen, die
die Durchführung der vielfältigen Projekte ermöglicht haben: den Eigentümern von
Ladenlokalen, die sich auf das „Wagnis“ eingelassen haben, den Künstlern und
Aktiven mit ihren großartigen Nutzungsideen, den Multiplikatoren in den Stadtteilen,
die viele Aktionen angestoßen und unterstützt haben und natürlich den Förder-
mittelgebern.
Mein Dank gilt auch dem Projektbeirat, der die Zwischennutzungsagentur stets
konstruktiv begleitet hat. Und schließlich bedanke ich mich bei dem Büro
ORG.BERATUNG für seine engagierte Arbeit.
54
Z: wie Zwischennutzung
Um auf die Möglichkeit der
Zwischennutzung aufmerksam zu
machen, wurde an Schaufenstern
leerstehender Ladenlokale ein
großes Z-Logo sowie erläuternder
Text aufgeklebt. Natürlich in
Absprache mit den Eigentümern.
Durch diese Art der Öffentlichkeits-
arbeit konnte ein Teil der Nutzungs-
anfragen akquiriert werden.
Einleitung
Was bedeutet Leerstand? Bietet Leerstand neue Chancen? Die in dieser Broschüre
beschriebenen Projekte und Zwischennutzungen zeigen auf, was alles in leeren
Räumen stattfinden kann. In sechs Wuppertaler Stadtteilen (Arrenberg, Nordstadt,
Oberbarmen, Ostersbaum, Unterbarmen, Wichlinghausen) wurde mit verschiede-
nen Projekten, Vorhaben und Unternehmungen lokale Ökonomie und (sozio-)kultu-
relles Leben unterstützt. Von Mai 2007 bis Juni 2010 und in einer letzten Phase von
September 2011 bis August 2012 konnten über 90 Zwischen- und Dauernutzungen
vermittelt werden. Dennoch: die hier aufgeführten Projekte zeigen nur einen
Bruchteil dieser Nutzungsideen und -konzepte, die in den vergangenen Jahren rea-
lisiert wurden.
Damit die Vielfalt der Projekte eingeordnet werden kann, wurden Cluster gebildet, in
denen Projekte mit ähnlichen Nutzungsentwürfen gebündelt werden. Stadtteil-
übergreifende Projekte, wie die „Gegensätze“ oder „Bohm & Böhmer“ sollen in
ihrem künstlerischen Gehalt dargestellt werden und auch auf die stadtweite
Dimension von Leerstand hinweisen.
Der Stadtteil Arrenberg nimmt eine besondere Rolle in der Arbeit der Zwischen-
nutzungsagentur (ZNA) ein, weil hier Projekte unterstützt und befördert werden
konnten, in deren Zentrum die Diskussion um Stadtteilentwicklung stand. So hat
das Projekt „Der Arrenberg is(s)t“ die Gründung des Vereins „Aufbruch am
Arrenberg“ wesentlich befördern können.
Das Miteinander von Alt und Jung und der Versuch, gerade für die Jungen neue,
noch ungeregelte Räume nutzbar zu machen, spiegelt sich in den Generationen-
projekten wider.
„O.L.G.A. – Raum für Kunst“ ist wohl das Paradebeispiel für eine kreativ-künstleri-
sche Nutzung eines Leerstands - und die gelungene Etablierung eines neuen
Kreativstandortes.
Bei dem Projekt „SWANE-Design“ wird deutlich, dass Zwischennutzungen umso
erfolgreicher sind, je besser sie im Stadtteil vernetzt sind. Die dargestellten Projekte
zeigen auch: Erst der leere Raum regt zum Nachdenken über Neues an!
76 7
Stadtteilübergreifende Projekte
Gegensätze
Geben und Nehmen, Sein oder Nichtsein, Hin und weg, Sehen und gesehen werden –
Gegensätze? Schaufenster als Bühne für schwarz und weiß und noch viel mehr ...
Das Projekt „Gegensätze“ wurde von den Künstlern Martin Heuwold und Kolja
Kunstreich in leerstehenden Ladenlokalen Wichlinghausens, der Nordstadt und am
Arrenberg umgesetzt. Wie viele andere Projekte der Zwischennutzungsagentur soll-
te auch hier auf die Leerstandsproblematik und die damit verbundenen sozialen
und ökonomischen Probleme für den Stadtteil aufmerksam gemacht werden.
Leitgedanke war es, aufzuzeigen, wie ungenutzte „tote“ und „verödete“ Ladenlokale
im Gegensatz zu Ladenlokalen, die mit „Leben“ gefüllt sind, auf ihre Umgebung wir-
ken.
Der angesprochene inhaltliche Gegensatz zwischen Leben und Verödung war der
Grund für die durchgehende Schwarz-Weiß-Gestaltung. „Die visuell-augenscheinli-
chen Kontraste der unbunten Farben konzentrierten sich ganz von allein auf den
eigentlichen Gedanken des Projektes“. Kolja Kunstreich
Des Weiteren bot diese Form der Gestaltung einen hohen Wiedererkennungswert.
So wurden verschiedene Schaufenster miteinander in Verbindung gebracht und die
Betrachter immer wieder mit der Intention des Projektes konfrontiert. Durch die wie-
derkehrende Beschäftigung mit dem Thema wurde ein „Stadtgespräch“ erzeugt,
dass auf die Missstände in dem Stadtteil aufmerksam machte. Nachdenken und
Perspektivwechsel waren das Ergebnis.
Projektorte
Nordstadt, Arrenberg, Wichlinghausen
Projektbeteiligte
Martin Heuwold, Kolja Kunstreich
Laufzeit
Juni bis August 2010
Kosten
5.500 Euro*
Weitere Informationen
www.gegen-sätze.de
98
Bohm & Böhmer
„Die Idee ist genial, die Umsetzung auch: Auf Anregung der Zwischennutzungsagentur
Wuppertal, die im Auftrag der Stadt ungenutzte Ladenlokale im Stadtgebiet belebt und
neue Nutzungen unterstützt, spielen Winfried Walgenbach und Wolfgang Suchner in
leer stehenden Läden das Stück „Bohm und Böhmer“ des norwegischen
Theatermachers Lars Vik – ein außerzeitliches szenisches Miteinander zweier Über-
lebenskünstler, die den Tag damit verbringen, einander Geschichten zu erzählen.“
Katrin Ann Kunze im 'engels' 10/08
Da waren unter anderem ein ehemaliger Blumenladen, ein verwahrloster Kiosk, eine
leere Bäckerei, ein Imbiss und ein Drogeriemarkt. Insgesamt waren es sieben leer-
stehende Ladenlokale, die die ZNA an zwei Wuppertaler Künstler vermittelte. Ein
„Theater vor der Haustür“ war das gemeinsame Ziel – das Projekt „Bohm &
Böhmer“ das Ergebnis. Erzählt wurde in dem Stück von zwei Wohnungslosen,
denen nicht viel geblieben ist außer ihrer Freundschaft und einer glühenden
Leidenschaft für Geschichten von Riesen, Zwergen, dummen Königinnen und
Jungen, die ewig leben wollen.
„Suchner und Walgenbach schwingen sich mitreißend vielseitig in spielerische Höhen
auf, um im nächsten Moment treffsicher wunderbare Pointen zu landen.“
J. Degenkolb in der WZ vom 3.9.08
Der Aufwand hat sich gelohnt. Zwischen August 2008 und Juni 2009 wurde die
Produktion an insgesamt 42 Terminen aufgeführt. Mehr als 800 Menschen zwi-
schen 10 und 80 Jahren kamen zu Besuch. Das waren die Stadtteilbewohner
selbst, aber auch die „üblichen Verdächtigen“ aus der Wuppertaler Kulturszene.
Besonders erfreulich war, dass viele Kinder und Jugendliche zu den Vorstellungen
kamen. Auch das Medieninteresse war beachtlich. Monatsmagazine informierten
ebenso wie die Tagespresse und auch der WDR filmte vor Ort und berichtete aus-
führlich in der Lokalzeit.
Projektorte
Nordstadt, Arrenberg, Ostersbaum,
Unterbarmen, Wichlinghausen
Projektbeteiligte
Wolfgang Sucher, Winfried Walgenbach
Öffentliche Resonanz
ca. 800 Zuschauer/innen,
Berichterstattung in Wuppertaler Medien
Laufzeit
August 2008 bis Juni 2009
Kosten
5.700 Euro*
Weitere Informationen
www.bohm-boehmer.de
1110
und ist noch immer
„Wir peppen das Altbekannte auf, erweitern es durch neue Ideen und wollen
Interesse ernten. Die Hausmannskost wird verfeinert, neue Kreationen entstehen.
Beim Essen gelingt das recht schnell mit Hilfe eines anderen Gewürzes oder ver-
rückter Mischungen von konservativ und modern. Das Rezept ist denkbar einfach.“
Rolf Martin, ZNA
Ein Beispiel für die gelungene Aktivierung von Leerstand ist das Projekt
„Der Arrenberg is(s)t“ aus dem Jahr 2008. Die Zwischennutzungsagentur (ZNA)
Wuppertal nahm sechs leerstehende Ladenlokale des Viertels ins Visier und richte-
te sechs Abendessen aus. Geladen wurden jeweils 12 Gäste aus der Nachbarschaft,
darunter Unternehmer, Immobilieneigentümer oder auch einfache Bewohner des
Stadtteils. Diese trafen auf Akteure aus den Bereichen Kultur, Politik, Verwaltung
sowie dem Kreis der sozialen Träger.
Der Hintergedanke der ZNA war die zielgerichtete Vernetzung der Menschen des
Quartiers und der Akteure untereinander. Natürlich zum Thema Zwischennutzung.
Was am Ende entstand, war eine konkrete Idee, die sich wenig später als Initiative
„Aufbruch am Arrenberg e.V.“ realisierte und bis heute selbst organisiert. Der Verein
setzt sich inzwischen aus Anwohnern, Unternehmern, Immobilienbesitzern und wei-
teren Multiplikatoren zusammen. Aktiver Austausch und kreative Stadtteilarbeit ste-
hen im Fokus.
Der Arrenberg - vor und zurück
Projektort
Arrenberg
Projektbeteiligte
Stadtteilakteure
Öffentliche Resonanz
ca. 80 Gäste
Laufzeit
Februar bis September 2008
Kosten
3.800 Euro*
Weitere Informationen
www.aufbruch-am-arrenberg.de
1312 13
GrebnerrA | Arrenberg | UmdenkenWas ist nun dran an der Nachbarschaft?
Studio GrebnerrA
„Die Studenten erarbeiteten hier Initiale für die Stadtentwicklung im
Quartier Arrenberg“ Axel Häusler, Uni Wuppertal
Der Begriff der Nachbarschaft hat zunächst weder eine räumliche noch eine zeitli-
che Komponente. Vielmehr drückt er einen Funktionszusammenhang mindestens
zweier Akteure aus. Wie lange die Nachbarschaft schon existiert oder wie viele
Parteien sich unter diesem Begriff zusammenfassen lassen, ist damit noch nicht
gesagt. Das Interessante am Begriff Nachbarschaft ist aber, dass er bei jedem von
uns eine Vielzahl von Bildern auslöst. Gelebte Nachbarschaften im Wohngebiet mit
Straßenfesten, Straßenkreide, Gartenzaunkultur, Mittagsruhe, Spielstraße oder auch
Fahrstuhlbekanntschaften und Flurnachbarn in Metropolen. Nachbarschaft hat
viele Komponenten. Vertrauensbeziehungen, Netzwerke, gemeinschaftliche Hilfe,
aber auch Konflikte und Streitereien. Handlungen, Intentionen und unterschiedlich-
ste Wertvorstellungen sind es, die hier räumlich und zeitlich zusammenfallen.
Mit dem Gedankenspiel, welche Fülle an Informationen dem Begriff Nachbarschaft
innewohnt, hat sich das Projekt Studio GrebnerrA auseinandergesetzt. Hierzu wurde
in der leerstehenden ehemaligen Mensa des Schwesternwohnheims im Quartier
Arrenberg ein Arbeitsstudio eingerichtet, in dem Studierende ein ganzes Semester
forschen und arbeiten konnten. In einer Zwischen- und Endpräsentation wurden die
Ergebnisse der Öffentlichkeit vorgestellt.
Projektort
Arrenberg
Projektbeteiligte
ca. 20 Studierende des Fachbereichs
Architektur der Universität Wuppertal
Öffentliche Resonanz
ca. 100 Gäste
Laufzeit
August 2008
Kosten
0 Euro*
Weitere Informationen
Häusler, Axel (Hrsg.)
Das war nicht Monaco hier I
Blickpunkte Städtischer Nachbarschaft
Berlin 2010
151514
Innenansichten 109 nebenan - Fotoprojekt Arrenberg
„Jeder, der am Arrenberg wohnt oder arbeitet kann mitmachen.
Die Menschen sollen sich einmischen!“ Olaf Faustmann, Fotograf
Der Verein Aufbruch am Arrenberg e.V. initiierte 2011 ein Fotoprojekt - „Zeigt uns
euren Arrenberg!“ Ziel dieses Projektes war es, mit erwachsenen Bürgern, die im
Quartier Arrenberg wohnen und/oder arbeiten, fotografisch den Stadtteil zu erkun-
den und sich mit der vorgefundenen Situation auseinanderzusetzen. Das Feedback
war äußerst positiv und schnell bildete sich eine Gruppe von Profi- und Laien-
fotografen, die zum genannten Thema umfangreiches Fotomaterial erarbeiteten.
Eine Auswahl der Arbeitsergebnisse wurde damals im Rahmen der regelmäßig statt-
findenden Aktion „Wuppertaler Offene Galerien und Ateliers“ (WOGA) der Öffent-
lichkeit präsentiert.
Unter dem Titel „Innenansichten vom Arrenberg“ wurde das Fotoprojekt 2012 fort-
gesetzt und diesmal die Lebens- und Arbeitssituation am Arrenberg in den Blick
genommen. Vorrangiges Ziel: Menschen des Quartiers und deren Geschichten zu
dokumentieren und zu illustrieren. Die Ergebnisse wurden zunächst in einem eigens
eingerichteten Webblog gesammelt.
Im Zusammenhang mit dem Thema „Zwischennutzung“ ist dieses Projekt sehr
interessant, da mit der Fotogruppe ein neuer Akteur aus der Quartiersbewohner-
schaft entstanden ist, der durch seine fotografische Arbeit Quartierwissen zusam-
menträgt und Fragen erarbeitet, aus denen sich neue Nutzungen für einzelne
Gebäude ergeben können - und somit Entwicklungsperspektiven für den gesamten
Stadtteil.
Ein leerstehendes Ladenlokal wurde hergerichtet und temporär zu einer Kommu-
nikationsplattform mit vielfältigen Nutzungen: als Fotostudio, als Galerie, als Arbeits-
raum der Fotogruppe und als unverbindlicher aber informativer Treffpunkt für die
Bewohner des Viertels.
Die Ergebnisse der Fotogruppe wurden in Bildern und Texten in den Schaufenstern
und im Ladenlokal präsentiert. Während der Anwesenheit der Fotogruppe war die
Galerie auch für Besucher geöffnet. Um möglichst vielen Interessierten einen
Besuch der Galerie zu ermöglichen, wurden darüber hinaus besondere Öffnungs-
zeiten an drei Tagen der Woche geboten. Die Internetplattform ergänzte die
Kommunikation außerhalb der Öffnungszeiten.
Projektort
Arrenberg
Projektbeteiligte
Aufbruch am Arrenberg, ca. 20 Aktive
Öffentliche Resonanz
ca. 70 Besucher der Zwischenpräsentation
und während der Öffnungszeiten
Passant der Güterstraße
Laufzeit
April bis September 2012
Kosten
ca. 2.500 Euro*
Weitere Informationen
www.fotoprojekt-arrenberg.de
1716
Im Blick: Der Mikrostandort
Eine ganze Straße gegen Grau Leerstand zeigt Farbe und mehr ...
In Wichlinghausen führte die Zwischennutzungsagentur drei sich ergänzende
Projekte durch. Von 2007 bis heute wurden an verschiedenen Standorten auf der
Wichlinghauser Straße ein überdimensionaler Adventskalender, das Projekt
„Leerstand zeigt Farbe“ und der Heine-Kunst-Kiosk installiert. Als wichtige
Verkehrsachse für Autofahrer und Fußgänger wirkt das marode Erscheinungsbild
der Straße nicht nur auf die vor Ort lebenden und arbeitenden Menschen negativ,
durch die Konzentration des Leerstands werden auch potenzielle neue Mieter abge-
schreckt. Das angekratzte Bild der Hauptstraße wandelte sich durch die temporä-
ren Aktionen immer wieder zu einem mit Bewegung und Farbe gefüllten Fleck des
Viertels.
Den Auftakt machte der Künstler Sala Seddiki, mit seinem „Adventskalender“ in
einem Ladenlokal in der Wichlinghauser Straße 21. 24 Motive leuchteten an 24
Tagen. „Kunst auf Augenhöhe“ kann man sagen, denn vor allem den Insassen der
Linienbusse war die bunte Film- und Diaprojektion eine angenehme Abwechslung
auf ihren täglichen Fahrten. Die Botschaft hinter der Aktion wurde von den
Passanten im Verkehr auch mit leichtem Augenzwinkern interpretiert: „Hallo, ich
bin ein leerer Raum. Ich werde zwischengenutzt. Hier besteht Handlungsbedarf!“
Im Frühjahr 2009 wurde der „Heine-Kunst-Kiosk“, eine Plattform für temporäre
Projekte, geboren. Als Schnittstelle von Kunst und Literatur versteht sich das
Projekt, dass nun seit mehr als drei Jahren unterhalb des Viadukts an der
Wichlinghauser Straße 29a augenzwinkernd das Firmenschild der Schreinerei
Heinrich Heine „nutzt“. Das er bis heute überleben würde, hätte man anfangs nicht
erwartet. Bei der ersten Aktion wurde ein Text von Heinrich Heine mit weißer Farbe
auf die Schaufenster des leerstehenden Kiosks aufgetragen:
„Hier (in Paris) herrscht gegenwärtig die größte Ruhe. Ein abgematteter, schläf-
riger, gähnender Friede. Es ist alles still, wie in einer verschneiten Winternacht.
Nur ein leiser monotoner Tropfenfall. Das sind die Zinsen, die fortlaufend hinab-
träufeln in die Kapitalien, welche beständig anschwellen: man hört ordentlich,
wie sie wachsen, die Reichtümer der Reichen. Dazwischen das leise Schluchzen
der Armut. Manchmal auch klirrt etwas wie ein Messer, das gewetzt wird.“
Pariser Berichte 1840-1848
Der Heine-Kunst-Kiosk, der anfangs ein Projekt der Zwischennutzungsagentur war,
wird inzwischen unabhängig betrieben und präsentiert seit 2010 in zwei- bis drei-
monatiger Taktung Bild- und Textkunst im öffentlichen Raum. Vornehmlich
Jugendliche mit Migrationshintergrund erhalten hier eine Bühne für ihre Kunst und
können so über ihre Hintergründe, Gefühle und Perspektiven berichten.
Aller guten Dinge sind drei und so entstand zuletzt auch die Idee zur Aktion
„Leerstand zeigt Farbe“. Ab März 2010 wurden sechs Ladenlokale entlang der
Wichlinghauser Straße bewusst anders präsentiert. Die farbenfrohe Gestaltung der
leeren Schaufenster sollte Mietinteressenten anziehen und das Straßenbild tempo-
rär verändern. Die Schaufenster wurden dazu ganzflächig von außen mit unter-
schiedlich farbiger Folie beklebt, so dass große schreiende Flächen das Straßenbild
belebten und auf den Leerstand hinwiesen. Aus den Folien wurde in der Mitte die
jeweilige Hausnummer der Immobilie als große Ziffer ausgeschnitten, damit partiell
in das Ladenlokal hineingesehen werden konnte. Der Künstler Michael Hoffmann
wollte mit der Aktion Aufbruch an die Stelle von Apathie rücken.
Projektort
Wichlinghausen
Projektbeteiligte Sala Seddiki
Öffentliche Resonanz
Passanten der Wichlinghauser Straße
Laufzeit
November und Dezember 2007
Kosten 1.300 Euro*
Projektort
Wichlinghausen
Projektbeteiligte
Michael Hoffmann / K1 Art-Café
Öffentliche Resonanz
Passanten der Wichlinghauser Straße
Laufzeit
Februar bis März 2009
Kosten
2.400 Euro*
Weitere Informationen
www.k1artcafe.deProjektort
Wichlinghausen
Projektbeteiligte
Barbara Held, Boris Meißner
Öffentliche Resonanz
mehrere Hundert Besucher der Ausstellungen,
Passanten der Wichlinghauser Straße
Berichterstattung in Wuppertaler Medien
Laufzeit
März 2009 bis heute
Kosten
1.300 Euro*
Weitere Informationen
www.b-held-kunst.de/heine-kiosk
18
K1 Art-Café
Im Zentrum von Wichlinghausen, in einem alten Fachwerkhaus, nicht weit vom
Wichlinghauser Markt entfernt, hat in der Oststraße 12 das K1 Art-Café sein Domizil.
Neben kulinarischen Angeboten ist Kunst und Kultur das zweite Standbein des
neuen Unternehmens.
Das K1 Art-Café wird von Michael Hoffmann betrieben, der selbst Künstler ist und
Tonskulpturen sowie Porzellanobjekte fertigt. Was man in herkömmlichen Galerien
kurzzeitig durch eine Vernissage erreicht, wird im K1 Art-Café permanent geboten.
Von den Kunstwerken umgeben einen Kaffee und mehr zu genießen, ist Kaffee-
hauskultur im besten Sinn. Das Café als Treffpunkt wird zum Ort der Kommuni-
kation, der Stimulation und der Entspannung.
Stephanie Herpich (ZNA) sprach mit Michael Hoffmann über Zwischennutzung,
bürgerliches Engagement und Kultur in Wichlinghausen und die Rolle der ZNA
Wuppertal.
Sie eröffneten im November 2007 das K1. Wie kam es dazu?
M.H.: Es war eine ganz spontane Idee. Das Ladenlokal, in dessen Nähe ich und
meine Frau wohnen, stand plötzlich leer. Ich selbst bin Künstler und hatte schon
lange den Traum von einem Treffpunkt in Wichlinghausen, an dem sich Kreative
begegnen, sich gegenseitig inspirieren, zusammenarbeiten und so anderen
Menschen lokale Kunst und Kultur näher bringen. So kontaktierte ich den Vermieter
und wir kamen ins Geschäft. Für mich war das ein Sprung ins kalte Wasser.
Welche Rolle spielte dabei die ZNA Wuppertal?
M.H.: Von der ZNA hatte ich seinerzeit durch das Stadtgespräch schon gehört. Ich
wandte mich an sie in der Hoffnung, einen günstigeren Mietpreis zu erhalten. Das
brachte allerdings damals nicht den gewünschten Erfolg. Ich musste dem
Eigentümer von Beginn an die volle Miete zahlen. Das Ladenlokal in guter Lage hatte
19
noch nicht lange genug leergestanden und so gab es keinen Grund, uns da entge-
genzukommen. Den Kontakt zur ZNA habe ich aber gehalten. Wir setzten dann eini-
ge Jahre später das Projekt „Leerstand zeigt Farbe“ auf der Wichlinghauser Straße
zusammen um. Da hat mir die ZNA viele Türen geöffnet und Zugang zu
Leerständen verschafft, in deren Schaufenstern ich meine Installationen platzieren
konnte. Den Kontakt halte ich auch heute noch, denn ich wünsche mir noch weite-
re Aktionen, die sich positiv auf das Stadtbild auswirken. Der Leerstand ist weiterhin
ein Problem an unserer Hauptstraße und meines Erachtens sollte es mehr und dau-
erhaftere Kultur- und Kunstoperationen geben, die auf den Verfall hinweisen und,
wenn sie ihn schon nicht aufhalten, dann zumindest schöner aussehen lassen.
Wie funktioniert Kultur in Wichlinghausen und hat sich da etwas verändert, seitdem
Sie aktiv wurden?
M.H.: Die ersten Jahre waren sehr schwer. Eine Kunstszene war zwar vorhanden,
aber sehr klein. Nach und nach entwickelte sich spürbar mehr. Es gibt bis heute
einen sichtbaren Zuwachs an Galerien. Auch unser neuestes Projekt
„Wichlinghauser Erzählrunde“, die Idee meiner Frau Marie-Luise Barkhoff, ver-
zeichnet immensen Erfolg. Durch die begonnene Kooperation mit dem Nordstädter
Bürgerverein blicken wir optimistisch in die Zukunft und freuen uns auf insgesamt
vier Erzählrunden in diesem Jahr.
Mahlzeit | Gerüch(t)eküche
Was sonst der wenig originelle Gruß zur Mittagszeit übers Kantinen-Tablett hinweg ist,
bekommt auf dem Wuppertaler Ölberg eine ganz neue Bedeutung.
Eine ungewöhnliche Ausstellung im Stadtviertel wurde vom Verein zur Förderung
des Arbeitskreis Nordstadt in Kooperation mit „iussa & ufermann, Kultur wirkt.“ ver-
anstaltet und von der Wuppertaler Initiative für Demokratie und Toleranz, der
Zwischennutzungsagentur, dem Ressort Stadtentwicklung und Städtebau, dem
Stadtbetrieb Jugend und Freizeit und der RAA Wuppertal unterstützt. Mit einer
Dauerausstellung unter dem Titel „Mahlzeit“ wurden leerstehende Ladenlokale auf
dem Ölberg belebt und Schaufenster bestehender Geschäfte aufgepeppt. Das
Quartier ist gekennzeichnet durch eine Vielzahl von Kulturen. Und Kultur findet
doch insbesondere am Küchentisch statt. Die unterschiedlichsten Ideen der
Menschen vom Ölberg rund ums Tafeln wurden präsentiert, indem Tische in den
Schaufenstern und Geschäften gedeckt waren - mal traditionell, mal landestypisch,
künstlerisch oder ausgefallen. Allesamt gemeinsam wirkten die „Tischlein-deck-
dich“ festlich und einladend. Begleitend zur Ausstellung kochte die „Gerüch(t)ekü-
che“: Zu regelmäßigen Terminen wandelte sich so der ehemalige Gemüseladen an
der Marienstraße zum kulinarisch-kulturellen Treffpunkt.
Auch im Anschluss konnte das Ladenlokal immer wieder für soziokulturelle
Aktionen genutzt werden. „Kunst aus Nordstadtmüll“ war eine davon. Hier betreute
Anne Jonas vom Nordlicht e.V. Kinder des Viertels, die aus gesammeltem Speermüll
und Plastikresten phantasievolle Objekte kreierten, die dann im Fenster ausgestellt
wurden.
20 21
Projektort
Nordstadt
Projektbeteiligte
iussa & ufermann,
Förderverein Elberfelder Nordstadt e.V.
Öffentliche Resonanz
mehrere hundert Besucher der Veranstaltungen
Berichterstattung in Wuppertaler Medien
Laufzeit
April bis September 2007
Kosten
3.700 Euro*
Weitere Informationen
www.nord-stadt.de/de/artikel/die-geruechtekueche
2322
brink # Ereignis zwischen Kunst und WissenschaftWas ist ein Sprung? Was heißt es, zu springen?
„Es ist der Sprung, der Erfahrungen möglich macht, nicht der Schritt auf gesicher-
tem Terrain.“ RUBENS, Zeitschrift der Ruhr-Universität Bochum, Nr. 162, Juli 2012
Der Bereich Mirke in der Wuppertaler Nordstadt ist dabei, sich zu einem Standort
der Kreativwirtschaft zu entwickeln. Das TalTon Theater, der Ausstellungsraum
Hebebühne e.V., der von der ZNA geförderte Kunstraum O.L.G.A., die Diakonie-
kirche sowie die Umnutzung des Mirker Bahnhofs durch die Designer-Gruppe
clownfisch sind hierfür Belege. Durch Kooperation mit dem Verein brink e.V., der
das Ziel verfolgt, Diskusionen und kreative Denkprozesse zwischen Kunst und
Wissenschaft anzuregen, ist versucht worden, diese positive Entwicklung auf leer-
stehende Ladenlokale in diesem Bereich auszuweiten. Die Abschlussveranstaltung
der Zwischennutzungsagentur am 22. Juni 2012 wurde daher parallel zur Aktion
„brink # Ereignis zwischen Kunst und Wissenschaft“ zum Thema „Sprung“
(Wechsel eines Ortes, Bruch mit der Gegenwart, Veränderung einer Oberfläche) ter-
miniert. Ziel war es, beide Veranstaltungen zu verbinden und brachliegendes
Raumpotenzial im Quartier temporär für Ausstellungen, Vorträge und Performances
zu nutzen. Mit Hilfe der Zwischennutzungsagentur Wuppertal hatte brink gezielt
Orte gesucht und gefunden, die aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwunden
waren. Eingebunden wurden ein altes Tanzstudio (Mirker Straße 35-37), eine ver-
gessene Postkutscherei und eine ehemalige Eisdiele (beides Wiesenstraße 50a)
sowie ein leerstehender Industrieraum (Wiesenstraße 118). Mit der Diakoniekirche
(Friedrichstraße), dem Bahnhof Mirke und der Hebebühne (Mirker Straße 62)
kamen Orte hinzu, die den Gedanken der Neunutzung bereits aufgegriffen hatten
und brink daran Teil haben ließen. Alle in das Kunstsymposium einbezogenen
Ladenlokale waren wieder von der Zwischennutzungsagentur durch ihr Logo („Z“)
gekennzeichnet. Teil der Aktionen war auch die künstlerische Gestaltung einer
Hausfassade. Die Kooperation war ein gelungener Brückenschlag zwischen zwei
Projekten, die neue Räume öffnen wollen, jedes auf seine Art.
Wanderung I Tanzperformance und Videoinstallation
„Mit der Aktion „Wanderung“ soll auf die ungenutzten Raumpotenziale im Bereich
zweier Straßen aufmerksam gemacht werden, die nah beieinander und doch um
Welten getrennt erscheinen.“ Milton Camilo, Künstler
Die Friedrichstraße und die Neue Friedrichstraße bilden eine wichtige Verbindung
zwischen der südöstlichen Nordstadt und der Innenstadt. Beide Bereiche zeichnen
sich durch sehr unterschiedliche Nutzungsintensitäten der Ladenzeilen aus.
Während in der Friedrichstraße sehr vielfältige Ladenlokalnutzungen mit wenigen
Leerständen existieren, gibt es in der Neuen Friedrichstraße eine sehr hohe Leer-
standsquote mit negativen Auswirkungen für das Umfeld. Mit der Aktion „Wande-
rung“ sollte in künstlerischer Form auf die ungenutzten Raumpotenziale aufmerk-
sam gemacht und ein Beitrag zur Imageverbesserung im Quartier geleistet werden.
In einer Tanzperformance und einer Videoinstallation haben Künstler ihre Raum-
wahrnehmungen und ihre eigenen Erfahrungen mit dem Stadtraum künstlerisch
dargestellt. Dabei bezeichnet der Titel „Wanderung“ zwei Phasen - zum einen die
des Entstehungsprozesses und zum anderen die der Rezeption beim Betrachter. In
der Tanzperformance drückten die Tänzer die „Seelenzustände“ der Läden aus, die
zwischen Vergessensein, Zurückgezogenheit, Lethargie, Wut und der Suche nach
neuen Aufgaben wechselt. Wie ein Flaschengeist, der eingesperrt in seiner Flasche
sitzt, sind auch die ungenutzten Läden in der Nutzlosigkeit gefangen. Das Publikum
konnte die Aufführung von der Straße aus verfolgen. Die Resonanz auf die
Performance war sehr unterschiedlich. Allen blieb die Besonderheit der Situation
jedoch nicht verborgen und die Erinnerung an den Tag wirkte noch länger nach.
Projektort
Nordstadt
Projektbeteiligte
Milton Camilo
Öffentliche Resonanz
ca. 150 Besucher
Laufzeit
Juni 2012
Kosten
ca. 2.700 Euro*
Projektort
Nordstadt
Projektbeteiligte
brink e.V.
Öffentliche Resonanz
ca. 500 Besucher
Laufzeit
Mai bis Juli 2012
Kosten
ca. 3.200 Euro*
Weitere Informationen
www.brinkmagazin.de
24 25
Kinder entdecken ihren Stadtteil
Kinder können sich im Normalfall einen großen Teil ihres Lebensraumes nur mit
Hilfe ihrer Eltern vertraut machen, in dem sie zu einzelnen Orten gebracht werden.
Erst nach und nach, wenn sie älter werden und die Wege allein, zu Fuß oder mit
dem Fahrrad zurücklegen, kann sich ihr Lebensraum so entwickeln, dass die vor-
her isolierten „Inseln“ nun im Zusammenhang gesehen werden können. Genau da
setzte das Projekt „Kinder entdecken ihren Stadtteil – Kinder malen Häuser in der
Nordstadt“ an. In einem leerstehenden Ladenlokal in der Brüderstraße 12, vermit-
telt durch die ZNA, fand die Aktion ihren Raum. Die Sicht der Kinder auf ihr Umfeld
ist wichtig, denn sie prägt heute und in der Zukunft das Bild eines Quartiers. Die
Nutzung eines Ladenlokals mit großer Fensterfront brachte ihre Arbeiten an die
Öffentlichkeit. Die Nutzung des Ladenfensters verdeutlichte darüber hinaus
Möglichkeiten der Erschließung neuen Raums für soziokulturelle Initiativen.
Generationenprojekte
altGOLD & jungBLUT
Als größter Altenhilfeträger in Wuppertal trägt die Evangelische Altenhilfe
Wichlinghausen nicht nur eine besondere Verantwortung für die Menschen, die sie
betreuen und beschäftigen, sondern auch für die Stadt und ihre Bewohner. Vor diesem
Hintergrund wurde mit dem Kulturprojekt „altGOLD & jungBLUT“ die Frage des
Zusammenlebens der Generationen in den Fokus gerückt.
Das Generationenprojekt altGOLD & jungBLUT brachte im Jahr 2008 Kinder der
Städtischen Gemeinschaftsgrundschule Germanenstraße mit Senioren der Evange-
lischen Altenhilfe Wichlinghausen zusammen. Diese gemeinsame Erlebniszeit ver-
wandelten die Kinder im Anschluss künstlerisch: sie malten Erinnerungen, gestalte-
ten große Briefe, verarbeiteten Schnittmusterbögen und Stadtkarten in Collagen.
Inhaltlich spiegelten die Kunstwerke verschiedenste Fragestellungen wider. Was
prägt ein Menschenleben? Wie können Kinder „Leben“ lernen? Welche Rolle spielt
die wachsende Zahl alter Menschen in unserer Gesellschaft? Was können Alt und
Jung voneinander lernen? Nach der Gesamtschau im Haus der Jugend Barmen
kehrten die Ausstellungsstücke in ihren Stadtteil Wichlinghausen zurück, wo sie mit
Unterstützung der Zwischennutzungsagentur Wuppertal über mehrere Wochen in
vielen Schaufenstern zu sehen waren. So belebte die Kunst den Stadtteilalltag,
indem sie die leerstehenden Ladenlokale und das gesellschaftlich relevante
Generationenthema in die Öffentlichkeit rückte. Die mehrwöchige Ausstellung regte
zu Gesprächen und zum Ideenaustausch an. Weitere Kooperationen zwischen Jung
& Alt wurden hierdurch initiiert und leben bis heute fort. Im Januar 2012 entstand
auch ein Film über das Projekt, der auf der Internetseite abrufbar ist.
Projektort
Wichlinghausen
Projektbeteiligte
Andy Dino Iussa, Detlef Bach,
Evang. Altenhilfe Wichlinghausen
Städtische Gemeinschaftsgrundschule
Germanenstraße
Öffentliche Resonanz
mehrere Dutzend Teilnehmer eines moderierten
Stadtspaziergangs, Passant der Wichlinghauser
und der Westkotter Straße,
Berichterstattung in Wuppertaler Medien
Laufzeit
September bis November 2008
Kosten
1.700 Euro*
Weitere Informationen
www.altgold-jungblut.de
Projektort
Nordstadt
Projektbeteiligte
Städtische Gemeinschaftsgrundschule
Markomannenstraße
Eva Cukoic, Sabine Comes
Öffentliche Resonanz
mehrere dutzend Besucher der Ausstellung
Passanten des Höchsten
Laufzeit
Oktober bis November 2008
Kosten
500 Euro*
2726
Schreibwerkstatt MarienstrassePoetischer Abschied von der Hauptschule „Gertrude“
Werke von Ringelnatz und Rilke und Gedichtformen wie das „Elfchen“ oder die
japanischen Haiku nahmen die Zehntklässler zum Vorbild für ihre poetischen Ge-
danken über den Abschied von ihrer Schule in der Gertrudenstraße, über die
Erlebnisse der Vergangenheit und über ihre Zukunft. „Wir haben uns an die zurück-
liegenden sechs Jahre in der „Gertrude“ erinnert, an stressige, lustige und prägen-
de Ereignisse“, so Cornelia Schöneich, Deutschlehrerin an der Schule. Dabei ent-
standen rund 50 poetische und teils sehr persönliche Werke, beispielsweise
Parallelgedichte zum Gedicht „Im Paradies“ von Rainer Malkowski zum Thema
„Persönliche Träume und Wünsche fürs Leben“. Zusammen mit der Zwischen-
nutzungsagentur Wuppertal entstand die Idee, die Gedichte publik zu machen – auf
Schaufenstern in der Marienstraße. Die Besitzer der Ladenlokale stimmten begei-
stert zu. Manche verlegten sogar extra ihre Fensterputztermine, um die Glas-
scheiben ins rechte Licht zu rücken. Bei einer gemeinsamen Begehung wurde das
Projekt der Presse vorgestellt. Einen Monat lang wurden die poetischen Werke in
Schaufenstern in der Marienstraße präsentiert.
Abschied
Das Kribbeln im Bauch kenne ich schon lange. Das komische Gefühl im Hals,
das mich ganz festhält, das mich zum Weinen bringt
und mir nichts zum Sagen einfällt… ist sehr schwer zu beschreiben.
Jemanden zu verlassen, den man gut kennt,
mit dem man viel zusammen erlebt hat.
Fiolla, Schülerin der Hauptschule Gertrudenstrasse
Ahhhh Monsterbahn - kleiner Raum ganz groß
„Wir wollten einen Raum einmal so benutzen, ohne ein Gefühl zu haben für den
eigentlichen Raum. Das klingt verrückt – aber es hat funktioniert.“ Sala Seddiki, Künstler
Die Wuppertaler Künstlergruppe Simsalabim Industries kreierte zum Ölbergfest
2010 eine Installation in einem leeren Ladenlokal auf der Schreinerstraße. Wichtig
war ihnen vor allem, mit Sperrmüll zu arbeiten und so entstand aus Press-
spanplatten, Kartons und Holzresten die Monsterbahn, ein begehbares dreidimen-
sionales Kartonlabyrinth. Die Besucher, groß wie klein, waren fasziniert von der
neuen Aktionssphäre in ihrem Viertel. Ein ganz anderes Raumgefühl war dadurch
erlebbar, dass man in die Höhe, wieder in die Tiefe, vom Hellen ins Dunkle und wie-
der ins Helle zurück, den gesamten Raum auf allen Ebenen begehen oder bekrab-
beln konnte. Das sprach sich im Stadtteil herum. Natürlich von den Kindern des
Quartiers am meisten genutzt, hielt die Monsterbahn ein Vierteljahr zu festen Zeiten
ihre Türen für mehr als 700 Besucher geöffnet.
Projektort
Nordstadt
Projektbeteiligte
Schüler der Hauptschule Gertrudenstraße
Öffentliche Resonanz
Passant der Marienstraße
Berichterstattung in Wuppertaler Medien
Laufzeit
Juni 2010
Kosten
300 Euro*
Projektort
Nordstadt
Projektbeteiligte
Nicole Kreischer, Sala Seddiki
Öffentliche Resonanz
ca. 700 Besucher der Monsterbahn
Laufzeit
April bis Juni 2010
Kosten
500 Euro*
2928
Kreativstandorte
O.L.G.A. | Raum für Kunst
„Dies ist eine Kulturstätte, die Interessierten aller Kunstrichtungen Gelegenheit zu
Austausch und Bereicherung gibt.“ Milton Camilo, Künstler
Laut Erzählungen von Nachbarn beherbergte der Raum in der Ludwigstraße 14 vor
vielen Jahren eine Destille. Auch einen Textilfachmarkt, der bis heute im
Branchenbuch verzeichnet ist, muss es hier gegeben haben. Seit 2008 ist die
O.L.G.A. ein Raum für Kunst und Kultur. Hier werden Malerei, Fotografie und
Illustration gezeigt, es wird getanzt und vorgetragen, man trifft sich und es wird gear-
beitet. Betritt man den 225 Quadratmeter großen Raum in der eher etwas schmud-
deligen Gegend neben Bausünden, werden sogleich die vielen Möglichkeiten deut-
lich, die sich dort bieten. Lichtkanäle spenden Tageslicht von oben, auf dem Boden
liegen charmant aufgearbeitete Holzdielen. Zahlreiche Leuchtstoffröhren unterstüt-
zen das ansonsten eher schwache Tageslicht und erhellen so die Wände, die viel
Platz für die Bildhängung geben. Der Initiator Milton Camilo nutzt den Raum vor
allem als Atelier und für seinen improvisierten Tanz.
Im Verlauf der letzten vier Jahre haben sich aber auch einige Kreative temporär nie-
dergelassen: Dennis Scharlau fotografierte „Großes und Kleineres“, das Büro für
visuelle Kommunikation meer | glück fand einen Ort. Die Organisatoren der O.L.G.A.
freuen sich stets über Besuch. Seien es Künstler, die ausstellen oder sogar ihre
Ausstellung hier erarbeiten wollen oder Menschen, die sich in größeren Gruppen
treffen möchten. Wenn die Ausstellungen um Tanz und Musik erweitert werden, ist
es noch schöner.
WOGA - Die Menschen hinter den Kunstwerken erleben
„Es ist ein unendlich weites Feld der Freiheit und des Gestaltens, in dem ich einige
Versuche unternommen habe. Leider bin ich eine ziemliche Eigenbrötlerin, die aber
Ihren Besuch anlässlich der WOGA sehr schätzen würde.“ Ursula Rieman, Künstlerin
In welche Himmelsrichtung man jedes Jahr Ende Oktober schaut: Wuppertal steht
dann ganz im Zeichen der Kunst. Von Vohwinkel bis Oberbarmen öffnen Galerien
und Ateliers ihre Pforten, um Einblick zu geben in das mannigfaltige Schaffen
Wuppertaler Künstler und Galeristen. Für diese jährlich stattfindende Aktion
„Wuppertaler Offene Galerien und Ateliers“ kurz: WOGA, wurde die ZNA in den
Jahren ihrer Tätigkeit immer gerne in Anspruch genommen. So konnten Künstler in
den Projektgebieten temporäre Arbeits- und Präsentationsräume belegen, ihr
Schaffen einer großen Öffentlichkeit nahebringen und den Leerstand wie auch das
eigene Geschäft beleben.
Projektort
Nordstadt
Projektbeteiligte
Milton Camilo, Dennis Scharlau, Nusara Mai-Ngarm
Öffentliche Resonanz
hunderte Besucher
Berichterstattung in Wuppertaler Medien
Laufzeit
Juni 2008 bis heute
Kosten
5.400 Euro*
Weitere Informationen
www.o-l-g-a.de
Weitere Informationen
www.wogawuppertal.de
30 31
Raum für die Ohren – Eine Klang-Raum-Installation
„Es ist spannend, wie inspirierend leere Räume sind.“ Magdalene Zuther, Kulturagentin
Die Premiere einer ganz besonderen Musikinstallation fand in Wuppertal statt.
Damit sich die Besucher ganz auf die Musik konzentrieren konnten, saßen sie
gemütlich in Sesseln oder auf Liegestühlen, während die Musiker zwischen ihnen
hin und her wanderten. Das ehemalige Ladenlokal von Zweirad Müller auf der
Luisenstraße wurde dazu für mehrere Vorstellungstermine zur Verfügung gestellt.
„Die Zwischennutzungsagentur hat uns hier die Türen geöffnet“, dankt die
Organisatorin Magdalene Zuther. „Der Raum bekam bei diesem Projekt eine indivi-
duelle und tragende Rolle.“ Durch die eigenwillige Anordnung und die visuelle Ab-
grenzung verschiedener Areale, aber auch durch die unterschiedliche Gestaltung,
waren die Besucher dazu angehalten, sich erst einmal aktiv im Raum zu bewegen,
zu orientieren und am Ende ihren Platz zu finden. „Wenn die Besucher sitzen, sind
sie nicht ein monolithischer Publikumsblock, sondern jeder sitzt in einer eigenen
kleinen Gruppe. Man spürt die Nachbarn, aber man sieht sie nicht. Und wenn die
Musik einsetzt, tritt der Raum in den Hintergrund.“
Von Juni bis September 2009 war diese Performance in leerstehenden Räumen der
Bergischen Region und Köln zehn Mal zu erleben. In Kaufhäusern, Produktions-
stätten, Büroetagen und im sozialen Wohnungsbau bot der Leerstand Raum für
Neues.
Projektort
Nordstadt
Projektbeteiligte
Projektgruppe „Raum für die Ohren“
Öffentliche Resonanz
ca. 50 Besucher
Laufzeit
Juni bis September 2009
Kosten
0 Euro*
3332
Dauernutzung als Perspektive
Die Yogaschule und der Immobilienfonds
Die Erfahrung der Zwischennutzungsagentur mit Leerständen in Häusern, die von
Immobilienfonds oder großen Projektträgergesellschaften gehalten werden, sind
durchaus widersprüchlich.
Zum einen ist es oftmals möglich, Gewerberaum für ein geringes Entgelt an
Zwischennutzer zu vermitteln, da die Rendite vor allem in der Vermietung der
Wohnungsbestände gesucht wird. Zum anderen ist das Verhältnis der großen
Immobiliengesellschaften zu den Immobilien selbst mehr als abstrakt: relevant sind
Kapital- und Ertragswerte, eine Bezugnahme auf das Umfeld, das Quartier oder die
Mieter sind in der Regel nicht zu erwarten. Von den Gesellschaften beauftragte
Immobilienverwaltungen haben zudem oftmals nicht genügende Kompetenzen um
eine zufriedenstellende Verwaltung sicherzustellen. Im Insolvenzfall potenziert sich
dann diese Gemengelage zum Nachteil für den Nutzer.
So hat es auch ein Mieter erlebt, der mit seiner Yogaschule in den Räumen eines
renovierten Altbaus in der Sattlerstraße auf dem Ölberg Fuß fassen wollte. Was zu
Beginn zunächst reibungslos lief, wandelte sich zur Tortur. Mit der Insolvenz des
Immobilienfonds kamen die Probleme. Sämtliche Ansprechpartner waren von heute
auf morgen nicht mehr erreichbar. Reparaturen ließen auf sich warten, im Winter
konnte er bei regelmäßig ausfallender Heizung streckenweise seine Schüler nicht
mehr unterrichten. Er sah sich gezwungen, umzuziehen, um so sein Geschäft zu
retten.
Zwischennutzung -> Dauernutzung
Seit Beginn ihrer Arbeit ist es der ZNA immer wieder geglückt, auch Dauer-
nutzungen zu vermitteln. Die ZNA trat auf Wunsch von Nutzungsinteressenten an
die jeweiligen Eigentümer leerstehender Läden heran und handelte Mietkonditionen
aus, die die Vorstellungen beider Vertragsparteien berücksichtigten: mal wurde ein
Mietvertrag mit einem geringeren Mietzins für eine festgelegte Anfangszeit verein-
bart, ein anderes Mal ein temporäres Entgelt auf Betriebskostenbasis. Es gab auch
Nutzungsinteressenten, die Objekte direkt erwarben, um sie zu sanieren. Die meist
sozialen oder gewerblichen Dienstleistungsunternehmen hatten einen risikoarmen
Start in die Berufswelt und sind noch heute an ihren gewählten Standorten aktiv.
Mit Unterstützung durch die ZNA konnten für den Stadtteilservice Wuppertal –
einem Gemeinschaftsprojekt der ARGE Wuppertal, der Stadt Wuppertal und freien
Trägern – in verschiedenen Stadtteilen geeignete Räumlichkeiten gefunden werden.
Der Stadtteilservice trägt dazu bei, dass Familien und Alleinstehende, Alte und
Junge ihren Stadtteil als einen lebens- und liebenswerten Wohnort erleben und bie-
ten in vielerlei Hinsicht Hilfe an. Konkret heißt das: Unterstützung bei Kindergarten-
festen, Begleitung älterer Menschen von der Wohnung zum Arzt oder Seniorentreff,
ehrenamtliche Unterstützung bei gemeinnützigen Arbeiten im Quartier. Die Stadt-
teilservices sind ausschließlich für Bedürftige tätig und das auch nur dann, wenn
niemand anderes Hilfe leisten kann. Damit ist diese Institution sozusagen ein
Rettungsanker vor Ort und wichtig für den Stadtteil.
In der Nordstadt fanden der Regionalverband Autismus Rhein/Wupper und das
Palliativ Netzwerk Wuppertal e.V. Räumlichkeiten. Während der Autismus-Treff
Aufklärung und Anregung zum Umgang mit der Behinderung bietet und auch als
Treffpunkt für die Selbsthilfegruppe erwachsener Autisten dient, sind im Palliativ
Netzwerk Wuppertal Einzelpersonen und Organisationen aus dem Gesundheits-
Weitere Informationen
www.stadtteilservice-wuppertal.de
3534
bereich zusammengeschlossen, denen die umfassende Versorgung von Schwerst-
kranken vor Ort am Herzen liegt. Die durch Mitwirken der ZNA neu erschlossenen
Räumlichkeiten dienen der Koordination ihrer Netzwerkaktivitäten in ganz
Wuppertal.
Unter den gewerblichen Dienstleistungsunternehmen befinden sich, neben einem
Postdienstleister, der seinen zentralen Standort für Wuppertal am Ostersbaum
gegründet hat, häufig freiberuflich Tätige. Am Arrenberg eröffnete in einem leerste-
henden Supermarkt eine Kindereventagentur Präsentations- und Büroräume. Ein
Architekturbüro fand durch die Zwischennutzungsagentur nicht nur neue
Geschäftsräume auf der Friedrich-Engels-Allee, sondern kooperiert nun auch mit
dem nahegelegenen Völkerkundemuseum: ein antikes Modell einer afrikanischen
Hauskonstruktion schmückt das Schaufenster der Architekten und macht so auf
das Architekturbüro und das Museum aufmerksam. Ein Grafikbüro in der Brunnen-
straße auf dem Ölberg diente einem Studenten als Sprungbrett in die erfolgreiche
Selbstständigkeit. Heute hat er sich namhaft am Markt etabliert und ist weitergezo-
gen, in die Medienstadt Düsseldorf.
Dauerhaft vermitteln konnte die ZNA auch ein großes Ladenlokal in der
Charlottenstraße, wo sich seit nunmehr 3 Jahren ein kurdischer Kulturverein für
Frauenarbeit und Kinderbetreuung stark macht. Der Verein zur Unterstützung von
Erziehungshilfe auf der Marienstraße musste zu Beginn diesen Jahres leider schlie-
ßen, da ihm nach fast 4 Jahren die öffentlichen Zuschüsse stark gekürzt wurden.
„proviel“ zeigt Profil
Der ehemalige Schandfleck der Straße wurde durch eine Umbaumaßnahme zu einem
ansehnlich gestalteten Gebäude.
Die Zwischennutzungsagentur Wuppertal stellte 2007 den Kontakt zur Kaufabwick-
lung der Immobilie her. Eine aufgegebene „Pommesbude“ an der Farbmühle wurde
somit gut ein Jahr nach der Grundsteinlegung zum erweiterten Standort von „pro-
viel“. Der Industriedienstleister aus Wuppertal bietet Arbeitsplätze für psychisch
Kranke und Menschen mit körperlichem Handicap. „proviel“ sanierte das Gebäude
Hünefeldstraße 100 von Grund auf und vernachlässigte dabei auch nicht das
Umfeld und die Gartenanlage. Heute fungiert die Räumlichkeit als Café und Treff-
punkt für die Mitarbeiter, die im firmenzugehörigen betreuten Wohnprojekt leben.
Die Mitarbeiter haben hier einen Ort, an dem man ihnen mit Rat und Tat zur Seite
steht.
Weitere Informationen
www.proviel.eu
36 37
Zwischennutzung und Netzwerken
SWANE-Design im Blumenladen
„Wir glauben, dass Unternehmen der Zukunft nicht ausschließlich gewinnorientiert
denken dürfen, sondern gleichwertig auf eine menschenwürdige und naturfreundliche
Herstellung der Produkte achten müssen. Deswegen steht SWANE-Design für ein
erfolgreiches Business, das wirksam zur sozialen und ökologischen Nachhaltigkeit
beiträgt. Die ZNA Wuppertal hat uns hier eine große Chance ermöglicht, mit geringem
finanziellen Startrisiko unser Unternehmen anzutreiben.“ Selly Wane, Unternehmerin
Durch Vermittlung der Zwischennutzungsagentur Wuppertal konnte die
Unternehmerin Selly Wane im Dezember 2011 ihr neues Ladenlokal im ehemaligen
Blumenladen auf der Marienstraße beziehen. SWANE-Design heißt der Raum - ein
Ausstellungsort für Möbel, Schmuck und Accessoires ganz spezieller Art. Produziert
und designed in Afrika, fair gehandelt eingekauft und nach Wuppertal verschifft, um
von hier durch den Verkauf die Partner nachhaltig auf dem anderen Kontinent zu
unterstützen: das ist das Konzept hinter Selly Wanes kreativ-sozialer Geschäftsidee.
Die Nordstadt freut sich über den Zuwachs und begrüßte die Nachbarin mit offenen
Armen. Das Atelier KernKunst und die Ölberger Taschenmanufaktur stellen SWANE-
Kunst in ihren Räumlichkeiten aus. Der Verein Nordlicht e.V. lud Kinder des Viertels
zu einem afrikanischen Kochstudio ein und bot einen Workshop an, in dem aus Müll
Kunst gemacht wurde. Aber auch Selly Wane und ihr Team selbst gaben alles, um
den Startschuss über die Grenzen des Viertels hinausschallen zu lassen: Im
Rahmen der Ausstellung „Recycling-Design beamed from Africa“ war jeder eingela-
den, gegenwärtige Recycling-Design-Trends aus Afrika kennen zu lernen und sich
über die Philosophie dahinter zu informieren. Ein umfangreiches musikalisches
Programm sowie Vorträge in den Räumen von SWANE-Design machten die Nord-
stadt zu einem tollen Treffpunkt in der Advents- und Weihnachtszeit. Multi und kul-
turell, abwechslungsreich, informativ und kreativ. Für jeden war etwas dabei – und
ist es noch immer.
Projektort
Nordstadt
Projektbeteiligte
Selly Wane
Öffentliche Resonanz
ca. 200 Besucher der Eröffnungsveranstaltungen
Passanten der Marienstraße
Berichterstattung in den Wuppertaler Medien
Laufzeit
Dezember 2011 bis heute
Kosten
0 Euro*
Weitere Informationen
www.swane-fairecycledesign.com
3938
Interview mit einer Zwischennutzerin
Über die Bedeutung von Zwischennutzungen sprach Stephanie Herpich (ZNA) im Mai
2012 mit Selly Wane, die seit Dezember 2011 in einem ehemaligen Blumenladen auf
der Marienstraße ihre ersten Geschäftsräume führt. Unter dem Namen Swane-Design
werden hier fair gehandelte Accessoires, Möbel und Schmuck aus Recycling-
materialien vertrieben, die in Afrika unter Maßgabe sozialer und ökologischer Nach-
haltigkeit entstanden.
Welche Bedeutung hat das Thema Zwischennutzung für Sie?
S. Wane: Zwischennutzer profitieren ja in erster Linie von bezahlbaren Mietkonditio-
nen. Wie ich gesehen habe und auch in meinem neuen Geschäftsumfeld wahrneh-
me, sind das in der Regel kreative Personen, die Platz benötigen, um ihre Ideen zu
verwirklichen und ihre Ziele zu verfolgen. Dazu gehöre auch ich. Und bei mir steht
nicht die ökonomische Profitsteigerung an erster Stelle, sondern der Gedanke an
eine gute Sache, an eine faire berufliche Chance, eingebunden in ein unterstützen-
des Netzwerk. Die Zwischennutzung sehe ich da als die Chance für einen risikomin-
dernden Einstieg in die Welt der Selbstständigkeit und die berufliche Entwicklung.
Die Lebens- und Berufsperspektive der Zwischennutzer kann sich soweit verändern,
dass sie sich weiterentwickelt und zu einem neuen Berufsbild führen kann?
S. Wane: Also, temporäre Nutzungen können bestimmt zum Wendepunkt im Leben
der Zwischennutzer werden. Eine Zwischennutzung bietet die Chance zu experi-
mentieren und erlaubt auch das Scheitern eines Projekts, ohne dass größerer
Schaden daraus entstehen muss. In meinem Falle wäre - auch wenn die Existenz
mehrerer Menschen im Senegal dadurch noch prekärer würde – zumindest vor Ort
nicht direkt eine große Firmenexistenz betroffen und hier gingen auch keine festen
Arbeitsplätze verloren.
Kann man sagen, dass Zwischennutzung eine Art Freiheit darstellt, die persönlichen
Ideen umzusetzen und auszuprobieren?
S. Wane: In gewissem Maße schon. Ich denke, Zwischennutzer nehmen in unserer
Gesellschaft zurzeit noch eine Randstellung ein. Das liegt sicher auch daran, dass
es ein neues Phänomen ist. Der eine entschließt sich freiwillig, für eine Idee tempo-
rär z.B. ein leerstehendes Ladenlokal als Ausstellungs- oder Aktionsraum zwischen-
zunutzen. Manch andere haben „unfreiwillig“ aus finanziellen Gründen nur die
Chance solche Leerstände zu nutzen - und da ist die Selbstständigkeit dann auch
von unbekannter Dauer. Entweder klappt es oder es klappt nicht. Aber in jedem
Falle ist es eine Chance.
Hat die Entstehung eines Netzwerkes unter Zwischennutzern einen besonderen
Stellenwert?
S. Wane: Ich denke, weil Zwischennutzungen sich oft am selben Ort konzentrieren,
lernen sich die verschiedenen Leute automatisch kennen und so entstehen
Kollaborationen. Die einzelnen Zwischennutzer sind gewissermaßen auch zur
Zusammenarbeit gezwungen, das verlangt schon die Instabilität der Situation auf
dem Arbeitsmarkt. Vereint ist man stärker, Ideen wachsen und das Verhandeln mit
Institutionen und Personen wird einfacher. Auch die schlechten Bedingungen in
manchen Vierteln und die fehlenden finanziellen Mittel erfordern eine enge
Zusammenarbeit der einzelnen Aktivisten. Hier auf der Marienstraße klappt das sehr
gut. Die Vernetzung fand von Anfang an statt. Ich wurde von meinen neuen
Nachbarn, teils selbst Zwischennutzer, mit offenen Armen empfangen und wir
haben gemeinsam in den letzten sechs Monaten viele öffentlichkeitswirksame
Aktionen miteinander gestartet. Ich fühle mich hier gut aufgehoben und hatte einen
tollen Start. Was die Zukunft an dem Standort in der Wuppertaler Nordstadt angeht,
bin ich guter Dinge.
40 41
Über ein Jahr stand die ehemalige Bäckerei in der Marienstraße 52 in der
Wuppertaler Nordstadt leer, bis die Macher des Kunstvereins Nordlicht e.V. beim
Eigentümer anfragten, ob die Räume zu günstigen Konditionen für das soziale
Projekt genutzt werden können. Mit Erfolg. Seit über zwei Jahren ist der Verein
Nordlicht e.V. inzwischen aktiv. Kreativ, gemeinnützig, generationsübergreifend – so
kann man mit drei Worten beschreiben, wie die Mitglieder in ihrem Quartier wirken.
Der Raum ist Treffpunkt und Ideenschmiede. Er versteht sich als Ergänzung zum
Schul- und Familienalltag und will „Schaufenster für die Ideen von Jugendlichen“
sein. Er finanziert sich über Spenden, Fördergelder und Einnahmen aus selbstkon-
zipierten Veranstaltungen und leistet immer wieder wertvolle Arbeit zur Stärkung des
Viertels.
Die Eichen-Apotheke in der Marienstraße 18 schloss im März 2012. Nun stand das
Ladenlokal leer und wartete auf eine neue Nutzung. Das verlassene Schaufenster
wurde auf Initiative einer Künstlerin mit einem Kunstwerk ausgestattet. Die entstan-
dene Lücke war so einerseits geschlossen, andererseits markiert. Nach nur wenigen
Wochen hat sich ein Käufer für die Immobilie bzw. das Ladenlokal gefunden.
Zwischennutzung ohne Agentur
Ausblick - Zwischennutzung wird zum Selbstläufer
Die Erkenntnis, dass temporäre Nutzungen als Instrument der Stadtentwicklung
sinnvoll sind, setzt sich immer weiter durch. Zahlreiche Beispiele belegen die
Erfolgsgeschichte. Die Projekte haben ihre Spuren im Stadtbild hinterlassen und es
ist zu erkennen, dass auch ohne Zutun der Zwischennutzungsagentur gemein-
schaftliches Engagement der verschiedenen Akteure um sich greift. Gerade die tem-
poräre Gestaltung von Leerständen oder auch deren langfristige Umnutzung hat
sich zu einem wichtigen Thema entwickelt. Eine immer größer werdende Bandbreite
von Zwischennutzungen ist in den innerstädtischen Quartieren vorzufinden.
In der Friedrich-Ebert-Straße 42 nutzten die Initiatoren von clownfisch und Hebe-
bühne e.V. (einem Netzwerk aus Kunst-, Kultur- und Designschaffenden) einen leer-
stehenden Supermarkt zur Installation ihres Kunst- und Designmarkts „Needful
Things“. Da es sich bei diesem Designmarkt nicht um einen Kunstmarkt für wohl-
habendere Bevölkerungsschichten, sondern um einen phantasievollen Ort handeln
soll, an dem sich auch weniger vermögende Gruppen wie zum Beispiel Schüler,
Studenten und arbeitslose Kreative wohlfühlen sollen, wird dem Standort neben
dem wirtschaftlichen Aspekt eine soziale Bedeutung zugeschrieben. Needful Things
ist ein Ort der Kunst und der Kreativität, aber auch ein Raum sozialer Mischung und
Treffpunkt für Ideenaustausch. Das leere Ladenlokal wurde in der Einkaufsstraße
nicht nur an zwei Aktionstagen zum Leben erweckt, sondern zeigte sich auch in der
Vorbereitungs- wie Nachbereitungsphase von einer bunten und ansehnlichen Seite.
Weitere Informationen
www.need-ful-things.de
4342
Schaufenster Reden - Stadtspaziergang zu den Perspektivenvon Zwischennutzung
22. Juni 2012: Ein Spaziergang durchs Quartier, mit Impulsvortägen an sechs
Stationen erwartete die ca. 60 Teilnehmer der Abschlussveranstaltung der
Zwischennutzungsagentur (ZNA). Im zentral gelegenen Café ADA konnten Gäste
aus den Bereichen Stadtentwicklung, Bau und Raumplanung, aber auch
Kulturförderung, Sozialwissenschaft und Quartiersengagement begrüßt werden.
Zum Einstieg in einen lebendigen Tag sprach Frank Meyer als Beigeordneter der
Stadt Wuppertal und Geschäftsbereichsleiter Stadtentwicklung, Bauen, Verkehr und
Umwelt, über die städtebaulichen Qualitäten in den gründerzeitlichen Quartieren
und die Bedeutung des Städtebauförderprogramms „Stadtumbau West“ für die
Bewältigung des Strukturwandels. Die ZNA war ein wichtiger Bestandteil der
Wuppertaler Stadtumbaustrategie.
Die weiteren Vorträge mit ihren differenzierten Schwerpunkten warteten an prägnan-
ten öffentlichen Orten, aber auch in einer Kirche, einem Café, einer Galerie und
einem ehemaligen Bahnhof:
1. „Vom Sinn und Unsinn der Zwischennutzung - Aus Sicht der Immobilienwirtschaft“
„Zwischennutzungen sind aus ökonomischer Sicht für den Immobilienbesitzer
nichts anderes als eine Vermietung zweiter bis dritter Klasse, ein nicht wirklich ernst
zu nehmender vorüber gehender Zustand. Deswegen ja auch Zwischennutzung. Sie
muss deswegen auch möglichst bald beendet werden können, da niemand sicher
weiß, wann jemand am Markt erscheint, der einen Mietpreis zahlt, mit dem das
Grundstück/Gebäude schwarze Zahlen schreibt.“ aus: www.ruhrbarone.de/vom-
sinn-und-unsinn-der-zwischennutzung; 8/2010
Arnold Voß, Raumplaner
2. „Leerstand und Einzeleigentümer“ „Im Vergleich zu Wohnungsunternehmen ver-
fügen Einzeleigentümer zunächst nur über reduzierte Bewirtschaftungsoptionen. In
der Wohnungswirtschaft setzt sich die Erkenntnis durch, dass nicht nur die Qualität
der Wohnung entscheidend für die Mieterbindung und Vermietbarkeit ist. So kann
durch die Belegungspolitik die Qualität der Nachbarschaft beeinflusst werden,
Hausmeister können sich um Außenräume kümmern und parallel auch für die
Bewohner ansprechbar sein.“
Bernhard Faller, Quaestio | Forschung und Beratung
3. „KulturNotAufnahme“ „Nicht den Menschen irgendwo in ein Projektbüro einladen,
sondern auf ihn und seine Bedürfnisse zugehen. Voraussetzung ist, dass man das
Vertrauen der Menschen gewinnt, die man anspricht. Das geht nur über das
erwähnte Wahrnehmen und ehrliche Staunen, also darüber, dass diese Menschen
sich aufrichtig ernst genommen fühlen. Schon dieser Prozess ist Kultur.“
Andy Dino Iussa, Kunstprojektentwickler und Regisseur
4. „Zwischennutzung als ernsthafte Strategie der Stadtentwicklung?!“ „Das Maß der
Bereitschaft „Zwischennutzungen“ zuzulassen und zu befördern, also insbesonde-
re jungen, kreativen Menschen „Spielräume“ im mehrfachen Sinne aktiv zu eröff-
nen, wird im zukünftig noch zunehmenden Städtewettbewerb um junge Menschen
und die Stärkung der Kreativwirtschaft eine immer größere Rolle spielen.“
Tom Lecke-Lopatta, Bremen, Referent beim Senat für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa
5. „Nachbarschaft und Leerstand“ „Je nach ermöglichter Nutzung entsteht ein
Knotenpunkt, an dem unterschiedliche Interessen und Aktivitäten zusammentreffen
und sich miteinander verknüpfen. Ein und derselbe Raumzusammenhang entfaltet
unterschiedliche Qualitäten und Wirkungen. Lebendige Quartiere haben immer
auch „Löcher“ aufzuweisen, leere Flecken, die anregend sind und die auf unter-
schiedliche Weise genutzt werden können.“
Andrea Knobloch und Oliver Gather, Zwischennutzer
6. „Vom Raumpionier zum Raumunternehmer“
„Raumunternehmer sind auf Wirtschaftlichkeit ausgerichtete Organisationen, die
ihre Geschäftsidee auf Basis von unzureichend in Wert gesetzten räumlichen
Ressourcen entwickeln und deren Erfolg sich an dem sozialen Nutzen für diesen
Raum messen lässt“.
Franz Flögel, Institut Arbeit und Technik, Gelsenkirchen
Abschlussveranstaltung der
ZNA / Schaufenster Reden
Projektort
Nordstadt
Projektbeteiligte
Zwischennutzungsagentur
Öffentliche Resonanz
ca. 60 Teilnehmer, umfassende
Berichterstattung in den Wuppertaler Medien
Laufzeit
Juni 2012
Kosten
4.700 Euro*
Weitere Informationen
www.zwischennutzungsagentur-wuppertal.de
44
Abschlussdiskussion
Die Abschlussdiskussion „Kommunale Handlungsstrategien im Hinblick auf
Leerstand und neue Nutzungsoptionen“ fand im TalTonTheater statt. Hier nahmen
Rüdiger Bleck (Stadt Wuppertal, Ressort Stadtentwicklung und Städtebau) und
Gaby Schulten (ZNA) unter der Moderation von David R. Froessler (Innovations-
agentur Stadtumbau NRW) auf dem Podium Platz und zogen unter Beteiligung von
Publikumsbeiträgen ein Fazit aus der Arbeit der Zwischennutzungsagentur.
Podium und Publikum lobten das Projekt und zogen eine durchweg positive Bilanz.
Dennoch ist es eine weitere Herausforderung auch ohne öffentliche Förderung den
gesetzten Impuls zu nutzen und die entstandenen Netzwerke zu pflegen und zu
erhalten.
Fotonachweis
Bettina Osswald Seite 20, 21, 24
Birgit Pardun Seite 8, 9
Dennis Scharlau Seite 28
Eva Cukoic Seite 25
Helmut Drinhaus Seite 18, 19
Klaus Lüdemann Seite 40
Kolja Kunstreich Seite 6, 7
Patricia Eichert Seite 9, 10
Sala Seddiki Seite 16
Sonja Amend Seite 12
Stadt Wuppertal Seite 3
Stephanie Herpich Seite 22, 23, 32, 34, 35, 38, 39, 41, 42, 43, 44
Studio GrebnerrA Seite 12
Uwe Schinkel Seite 28, 31
Zwischennutzungsagentur Titel + Seite 2, 4, 16, 17, 26, 27, 28, 30, 31, 32,
33, 35, 36, 37
Allgemeine Hinweise
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wurde im Text bei Personen überwiegend
die männliche Schreibweise gewählt. Selbstverständlich beziehen sich Personen-
bezeichnungen immer auf die Angehörigen beider Geschlechter.
Es wird keine Gewähr für die Vollständigkeit und Richtigkeit von Informationen
übernommen, die über weiterführende Links erreicht werden. Für alle Links gilt:
Wir betonen, dass wir keinen Einfluss auf die Gestaltung und die Inhalte der Seiten
anderer Anbieter haben und uns deren Inhalt nicht zu eigen machen.
*Die in den Projektsteckbriefen angegebenen Kosten geben keinen Überblick über
den Gesamtaufwand der jeweiligen Projekte.