PROJEKTDOKUMENTATION -...

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Die Zwischennutzungsagentur Wuppertal ist ein Projekt der Stadt Wuppertal, gefördert im Rahmen des Programms „Stadtumbau West“. Städtische Projektleitung: Ressort Stadtentwicklung und Städtebau Rainer Knecht, Tel.: 0202-563 5943 E-Mail: [email protected] Projektbeirat: MaklerNetzwerk Wuppertal Wirtschaftsförderung Wuppertal Büro für Quartierentwicklung Stadt Wuppertal Das Team der Zwischennutzungsagentur Wuppertal: ORG.BERATUNG Schulten & Weyland Thomas Weyland, Projektteamleitung Gaby Schulten, Ko-Projektteamleitung Zimmerstr. 40, 42105 Wuppertal Tel.: 0202-495 7018, Fax: 0202-495 7017 E-Mail: [email protected] Internet: www.zwischennutzungsagentur-wuppertal.de Rolf Martin I bau bau 8 Freier Landschaftsarchitekt (AKNW) Schreinerstr. 31, 42105 Wuppertal Tel.: 0202-265 6151 Stephanie A. Herpich M.A. kreation|marketing|pr|medien Dorotheenstraße 34, 42105 Wuppertal Tel.: 0160-51 25 829 Impressum: ORG.BERATUNG Schulten & Weyland Zimmerstr. 40, 42105 Wuppertal Tel.: 0202-495 7018 Fax: 0202-495 7017 E-Mail: [email protected] Gestaltung: picnic-design.de Text: Stephanie A. Herpich © September 2012 Zwischennutzungsagentur Wuppertal PROJEKTDOKUMENTATION 2007 - 2012

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Die Zwischennutzungsagentur Wuppertal ist einProjekt der Stadt Wuppertal, gefördert im Rahmendes Programms „Stadtumbau West“.Städtische Projektleitung:Ressort Stadtentwicklung und Städtebau Rainer Knecht, Tel.: 0202-563 5943E-Mail: [email protected]

Projektbeirat: MaklerNetzwerk WuppertalWirtschaftsförderung WuppertalBüro für QuartierentwicklungStadt Wuppertal

Das Team der Zwischennutzungsagentur Wuppertal:ORG.BERATUNG Schulten & WeylandThomas Weyland, ProjektteamleitungGaby Schulten, Ko-ProjektteamleitungZimmerstr. 40, 42105 WuppertalTel.: 0202-495 7018, Fax: 0202-495 7017E-Mail: [email protected]: www.zwischennutzungsagentur-wuppertal.de

Rolf Martin I bau bau 8Freier Landschaftsarchitekt (AKNW)Schreinerstr. 31, 42105 WuppertalTel.: 0202-265 6151

Stephanie A. Herpich M.A.kreation|marketing|pr|medienDorotheenstraße 34, 42105 WuppertalTel.: 0160-51 25 829

Impressum: ORG.BERATUNG Schulten & WeylandZimmerstr. 40, 42105 WuppertalTel.: 0202-495 7018Fax: 0202-495 7017E-Mail: [email protected]

Gestaltung: picnic-design.deText: Stephanie A. Herpich

© September 2012 ZwischennutzungsagenturWuppertal

PROJEKTDOKUMENTATION2007 - 2012

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Vorwort

Einleitung

Stadtteilübergreifende Projekte

Gegensätze

Bohm & Böhmer

Der Arrenberg vor und zurück

Der Arrenberg is(s)t!

GrebnerrA | Arrenberg | Umdenken

Innenansichten

Im Blick: Der Mikrostandort

Eine ganze Straße gegen Grau

K1 Art-Café

Mahlzeit I Gerüch(t)eküche

Wanderung I Tanzperformance und Videoinstallation

brink # Ereignis zwischen Kunst und Wissenschaft

Generationenprojekte

altGOLD & jungBLUT

Kinder entdecken ihren Stadtteil

Schreibwerkstatt Marienstraße

Ahhhh Monsterbahn - kleiner Raum ganz groß

Kreativstandorte

O.L.G.A. I Raum für Kunst

WOGA - Die Menschen hinter den Kunstwerken erleben

Raum für die Ohren - Eine Klang-Raum-Installation

Dauernutzung als Perspektive

Die Yoga-Schule und der Immobilienfonds

Zwischennutzung -> Dauernutzung

„proviel“ zeigt Profil

Zwischennutzung und Netzwerken

SWANE-Design im Blumenladen

Interview mit einer Zwischennutzerin

Zwischennutzung ohne Agentur

Ausblick - Zwischennutzung wird zum Selbstläufer

Schaufenster Reden - Stadtspaziergang zu den Perspektiven

von Zwischennutzung

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INHALT

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Frank Meyer

Beigeordneter der Stadt Wuppertal

Geschäftsbereichsleiter Stadtentwicklung, Bauen,

Verkehr, UmweltVorwort

Nach fünfjähriger Laufzeit beendet die Zwischennutzungsagentur Wuppertal ihre

Arbeit. Das im Rahmen des Programms Stadtumbau West mit Mitteln des Landes

Nordrhein-Westfalen, des Bundes und der Europäischen Union geförderte Projekt

verfolgt das Ziel, leerstehenden Ladenlokalen in ausgewählten Wuppertaler

Stadtteilen eine neue Perspektive zu geben.

Über die Erfolge aber auch über die Stolpersteine dieses Projektansatzes wurde

bereits in der im Februar 2010 erschienenen Veröffentlichung „Den Leerstand nut-

zen - Erfahrungen mit der Zwischennutzung von Ladenlokalen in Wuppertal“ aus-

führlich berichtet.

Mit der nun vorgelegten Projektdokumentation sollen die in den vergangenen fünf

Jahren durchgeführten Projekte und Aktionen in Ladenlokalen in kompakter Form

dargestellt werden. Die Projektdokumentation möchte als Ideenpool dienen und zur

Nachahmung anregen. Dabei erhoffe ich mir, dass die mit diesem Projekt gesetzten

Impulse die handelnden Akteure ermuntern - auch ohne eine öffentliche Förderung

- die aufgezeigten Wege weiter zu gehen.

Zum Abschluss der Zwischennutzungsagentur bedanke ich mich bei all denen, die

die Durchführung der vielfältigen Projekte ermöglicht haben: den Eigentümern von

Ladenlokalen, die sich auf das „Wagnis“ eingelassen haben, den Künstlern und

Aktiven mit ihren großartigen Nutzungsideen, den Multiplikatoren in den Stadtteilen,

die viele Aktionen angestoßen und unterstützt haben und natürlich den Förder-

mittelgebern.

Mein Dank gilt auch dem Projektbeirat, der die Zwischennutzungsagentur stets

konstruktiv begleitet hat. Und schließlich bedanke ich mich bei dem Büro

ORG.BERATUNG für seine engagierte Arbeit.

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Z: wie Zwischennutzung

Um auf die Möglichkeit der

Zwischennutzung aufmerksam zu

machen, wurde an Schaufenstern

leerstehender Ladenlokale ein

großes Z-Logo sowie erläuternder

Text aufgeklebt. Natürlich in

Absprache mit den Eigentümern.

Durch diese Art der Öffentlichkeits-

arbeit konnte ein Teil der Nutzungs-

anfragen akquiriert werden.

Einleitung

Was bedeutet Leerstand? Bietet Leerstand neue Chancen? Die in dieser Broschüre

beschriebenen Projekte und Zwischennutzungen zeigen auf, was alles in leeren

Räumen stattfinden kann. In sechs Wuppertaler Stadtteilen (Arrenberg, Nordstadt,

Oberbarmen, Ostersbaum, Unterbarmen, Wichlinghausen) wurde mit verschiede-

nen Projekten, Vorhaben und Unternehmungen lokale Ökonomie und (sozio-)kultu-

relles Leben unterstützt. Von Mai 2007 bis Juni 2010 und in einer letzten Phase von

September 2011 bis August 2012 konnten über 90 Zwischen- und Dauernutzungen

vermittelt werden. Dennoch: die hier aufgeführten Projekte zeigen nur einen

Bruchteil dieser Nutzungsideen und -konzepte, die in den vergangenen Jahren rea-

lisiert wurden.

Damit die Vielfalt der Projekte eingeordnet werden kann, wurden Cluster gebildet, in

denen Projekte mit ähnlichen Nutzungsentwürfen gebündelt werden. Stadtteil-

übergreifende Projekte, wie die „Gegensätze“ oder „Bohm & Böhmer“ sollen in

ihrem künstlerischen Gehalt dargestellt werden und auch auf die stadtweite

Dimension von Leerstand hinweisen.

Der Stadtteil Arrenberg nimmt eine besondere Rolle in der Arbeit der Zwischen-

nutzungsagentur (ZNA) ein, weil hier Projekte unterstützt und befördert werden

konnten, in deren Zentrum die Diskussion um Stadtteilentwicklung stand. So hat

das Projekt „Der Arrenberg is(s)t“ die Gründung des Vereins „Aufbruch am

Arrenberg“ wesentlich befördern können.

Das Miteinander von Alt und Jung und der Versuch, gerade für die Jungen neue,

noch ungeregelte Räume nutzbar zu machen, spiegelt sich in den Generationen-

projekten wider.

„O.L.G.A. – Raum für Kunst“ ist wohl das Paradebeispiel für eine kreativ-künstleri-

sche Nutzung eines Leerstands - und die gelungene Etablierung eines neuen

Kreativstandortes.

Bei dem Projekt „SWANE-Design“ wird deutlich, dass Zwischennutzungen umso

erfolgreicher sind, je besser sie im Stadtteil vernetzt sind. Die dargestellten Projekte

zeigen auch: Erst der leere Raum regt zum Nachdenken über Neues an!

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Stadtteilübergreifende Projekte

Gegensätze

Geben und Nehmen, Sein oder Nichtsein, Hin und weg, Sehen und gesehen werden –

Gegensätze? Schaufenster als Bühne für schwarz und weiß und noch viel mehr ...

Das Projekt „Gegensätze“ wurde von den Künstlern Martin Heuwold und Kolja

Kunstreich in leerstehenden Ladenlokalen Wichlinghausens, der Nordstadt und am

Arrenberg umgesetzt. Wie viele andere Projekte der Zwischennutzungsagentur soll-

te auch hier auf die Leerstandsproblematik und die damit verbundenen sozialen

und ökonomischen Probleme für den Stadtteil aufmerksam gemacht werden.

Leitgedanke war es, aufzuzeigen, wie ungenutzte „tote“ und „verödete“ Ladenlokale

im Gegensatz zu Ladenlokalen, die mit „Leben“ gefüllt sind, auf ihre Umgebung wir-

ken.

Der angesprochene inhaltliche Gegensatz zwischen Leben und Verödung war der

Grund für die durchgehende Schwarz-Weiß-Gestaltung. „Die visuell-augenscheinli-

chen Kontraste der unbunten Farben konzentrierten sich ganz von allein auf den

eigentlichen Gedanken des Projektes“. Kolja Kunstreich

Des Weiteren bot diese Form der Gestaltung einen hohen Wiedererkennungswert.

So wurden verschiedene Schaufenster miteinander in Verbindung gebracht und die

Betrachter immer wieder mit der Intention des Projektes konfrontiert. Durch die wie-

derkehrende Beschäftigung mit dem Thema wurde ein „Stadtgespräch“ erzeugt,

dass auf die Missstände in dem Stadtteil aufmerksam machte. Nachdenken und

Perspektivwechsel waren das Ergebnis.

Projektorte

Nordstadt, Arrenberg, Wichlinghausen

Projektbeteiligte

Martin Heuwold, Kolja Kunstreich

Laufzeit

Juni bis August 2010

Kosten

5.500 Euro*

Weitere Informationen

www.gegen-sätze.de

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Bohm & Böhmer

„Die Idee ist genial, die Umsetzung auch: Auf Anregung der Zwischennutzungsagentur

Wuppertal, die im Auftrag der Stadt ungenutzte Ladenlokale im Stadtgebiet belebt und

neue Nutzungen unterstützt, spielen Winfried Walgenbach und Wolfgang Suchner in

leer stehenden Läden das Stück „Bohm und Böhmer“ des norwegischen

Theatermachers Lars Vik – ein außerzeitliches szenisches Miteinander zweier Über-

lebenskünstler, die den Tag damit verbringen, einander Geschichten zu erzählen.“

Katrin Ann Kunze im 'engels' 10/08

Da waren unter anderem ein ehemaliger Blumenladen, ein verwahrloster Kiosk, eine

leere Bäckerei, ein Imbiss und ein Drogeriemarkt. Insgesamt waren es sieben leer-

stehende Ladenlokale, die die ZNA an zwei Wuppertaler Künstler vermittelte. Ein

„Theater vor der Haustür“ war das gemeinsame Ziel – das Projekt „Bohm &

Böhmer“ das Ergebnis. Erzählt wurde in dem Stück von zwei Wohnungslosen,

denen nicht viel geblieben ist außer ihrer Freundschaft und einer glühenden

Leidenschaft für Geschichten von Riesen, Zwergen, dummen Königinnen und

Jungen, die ewig leben wollen.

„Suchner und Walgenbach schwingen sich mitreißend vielseitig in spielerische Höhen

auf, um im nächsten Moment treffsicher wunderbare Pointen zu landen.“

J. Degenkolb in der WZ vom 3.9.08

Der Aufwand hat sich gelohnt. Zwischen August 2008 und Juni 2009 wurde die

Produktion an insgesamt 42 Terminen aufgeführt. Mehr als 800 Menschen zwi-

schen 10 und 80 Jahren kamen zu Besuch. Das waren die Stadtteilbewohner

selbst, aber auch die „üblichen Verdächtigen“ aus der Wuppertaler Kulturszene.

Besonders erfreulich war, dass viele Kinder und Jugendliche zu den Vorstellungen

kamen. Auch das Medieninteresse war beachtlich. Monatsmagazine informierten

ebenso wie die Tagespresse und auch der WDR filmte vor Ort und berichtete aus-

führlich in der Lokalzeit.

Projektorte

Nordstadt, Arrenberg, Ostersbaum,

Unterbarmen, Wichlinghausen

Projektbeteiligte

Wolfgang Sucher, Winfried Walgenbach

Öffentliche Resonanz

ca. 800 Zuschauer/innen,

Berichterstattung in Wuppertaler Medien

Laufzeit

August 2008 bis Juni 2009

Kosten

5.700 Euro*

Weitere Informationen

www.bohm-boehmer.de

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und ist noch immer

„Wir peppen das Altbekannte auf, erweitern es durch neue Ideen und wollen

Interesse ernten. Die Hausmannskost wird verfeinert, neue Kreationen entstehen.

Beim Essen gelingt das recht schnell mit Hilfe eines anderen Gewürzes oder ver-

rückter Mischungen von konservativ und modern. Das Rezept ist denkbar einfach.“

Rolf Martin, ZNA

Ein Beispiel für die gelungene Aktivierung von Leerstand ist das Projekt

„Der Arrenberg is(s)t“ aus dem Jahr 2008. Die Zwischennutzungsagentur (ZNA)

Wuppertal nahm sechs leerstehende Ladenlokale des Viertels ins Visier und richte-

te sechs Abendessen aus. Geladen wurden jeweils 12 Gäste aus der Nachbarschaft,

darunter Unternehmer, Immobilieneigentümer oder auch einfache Bewohner des

Stadtteils. Diese trafen auf Akteure aus den Bereichen Kultur, Politik, Verwaltung

sowie dem Kreis der sozialen Träger.

Der Hintergedanke der ZNA war die zielgerichtete Vernetzung der Menschen des

Quartiers und der Akteure untereinander. Natürlich zum Thema Zwischennutzung.

Was am Ende entstand, war eine konkrete Idee, die sich wenig später als Initiative

„Aufbruch am Arrenberg e.V.“ realisierte und bis heute selbst organisiert. Der Verein

setzt sich inzwischen aus Anwohnern, Unternehmern, Immobilienbesitzern und wei-

teren Multiplikatoren zusammen. Aktiver Austausch und kreative Stadtteilarbeit ste-

hen im Fokus.

Der Arrenberg - vor und zurück

Projektort

Arrenberg

Projektbeteiligte

Stadtteilakteure

Öffentliche Resonanz

ca. 80 Gäste

Laufzeit

Februar bis September 2008

Kosten

3.800 Euro*

Weitere Informationen

www.aufbruch-am-arrenberg.de

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GrebnerrA | Arrenberg | UmdenkenWas ist nun dran an der Nachbarschaft?

Studio GrebnerrA

„Die Studenten erarbeiteten hier Initiale für die Stadtentwicklung im

Quartier Arrenberg“ Axel Häusler, Uni Wuppertal

Der Begriff der Nachbarschaft hat zunächst weder eine räumliche noch eine zeitli-

che Komponente. Vielmehr drückt er einen Funktionszusammenhang mindestens

zweier Akteure aus. Wie lange die Nachbarschaft schon existiert oder wie viele

Parteien sich unter diesem Begriff zusammenfassen lassen, ist damit noch nicht

gesagt. Das Interessante am Begriff Nachbarschaft ist aber, dass er bei jedem von

uns eine Vielzahl von Bildern auslöst. Gelebte Nachbarschaften im Wohngebiet mit

Straßenfesten, Straßenkreide, Gartenzaunkultur, Mittagsruhe, Spielstraße oder auch

Fahrstuhlbekanntschaften und Flurnachbarn in Metropolen. Nachbarschaft hat

viele Komponenten. Vertrauensbeziehungen, Netzwerke, gemeinschaftliche Hilfe,

aber auch Konflikte und Streitereien. Handlungen, Intentionen und unterschiedlich-

ste Wertvorstellungen sind es, die hier räumlich und zeitlich zusammenfallen.

Mit dem Gedankenspiel, welche Fülle an Informationen dem Begriff Nachbarschaft

innewohnt, hat sich das Projekt Studio GrebnerrA auseinandergesetzt. Hierzu wurde

in der leerstehenden ehemaligen Mensa des Schwesternwohnheims im Quartier

Arrenberg ein Arbeitsstudio eingerichtet, in dem Studierende ein ganzes Semester

forschen und arbeiten konnten. In einer Zwischen- und Endpräsentation wurden die

Ergebnisse der Öffentlichkeit vorgestellt.

Projektort

Arrenberg

Projektbeteiligte

ca. 20 Studierende des Fachbereichs

Architektur der Universität Wuppertal

Öffentliche Resonanz

ca. 100 Gäste

Laufzeit

August 2008

Kosten

0 Euro*

Weitere Informationen

Häusler, Axel (Hrsg.)

Das war nicht Monaco hier I

Blickpunkte Städtischer Nachbarschaft

Berlin 2010

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Innenansichten 109 nebenan - Fotoprojekt Arrenberg

„Jeder, der am Arrenberg wohnt oder arbeitet kann mitmachen.

Die Menschen sollen sich einmischen!“ Olaf Faustmann, Fotograf

Der Verein Aufbruch am Arrenberg e.V. initiierte 2011 ein Fotoprojekt - „Zeigt uns

euren Arrenberg!“ Ziel dieses Projektes war es, mit erwachsenen Bürgern, die im

Quartier Arrenberg wohnen und/oder arbeiten, fotografisch den Stadtteil zu erkun-

den und sich mit der vorgefundenen Situation auseinanderzusetzen. Das Feedback

war äußerst positiv und schnell bildete sich eine Gruppe von Profi- und Laien-

fotografen, die zum genannten Thema umfangreiches Fotomaterial erarbeiteten.

Eine Auswahl der Arbeitsergebnisse wurde damals im Rahmen der regelmäßig statt-

findenden Aktion „Wuppertaler Offene Galerien und Ateliers“ (WOGA) der Öffent-

lichkeit präsentiert.

Unter dem Titel „Innenansichten vom Arrenberg“ wurde das Fotoprojekt 2012 fort-

gesetzt und diesmal die Lebens- und Arbeitssituation am Arrenberg in den Blick

genommen. Vorrangiges Ziel: Menschen des Quartiers und deren Geschichten zu

dokumentieren und zu illustrieren. Die Ergebnisse wurden zunächst in einem eigens

eingerichteten Webblog gesammelt.

Im Zusammenhang mit dem Thema „Zwischennutzung“ ist dieses Projekt sehr

interessant, da mit der Fotogruppe ein neuer Akteur aus der Quartiersbewohner-

schaft entstanden ist, der durch seine fotografische Arbeit Quartierwissen zusam-

menträgt und Fragen erarbeitet, aus denen sich neue Nutzungen für einzelne

Gebäude ergeben können - und somit Entwicklungsperspektiven für den gesamten

Stadtteil.

Ein leerstehendes Ladenlokal wurde hergerichtet und temporär zu einer Kommu-

nikationsplattform mit vielfältigen Nutzungen: als Fotostudio, als Galerie, als Arbeits-

raum der Fotogruppe und als unverbindlicher aber informativer Treffpunkt für die

Bewohner des Viertels.

Die Ergebnisse der Fotogruppe wurden in Bildern und Texten in den Schaufenstern

und im Ladenlokal präsentiert. Während der Anwesenheit der Fotogruppe war die

Galerie auch für Besucher geöffnet. Um möglichst vielen Interessierten einen

Besuch der Galerie zu ermöglichen, wurden darüber hinaus besondere Öffnungs-

zeiten an drei Tagen der Woche geboten. Die Internetplattform ergänzte die

Kommunikation außerhalb der Öffnungszeiten.

Projektort

Arrenberg

Projektbeteiligte

Aufbruch am Arrenberg, ca. 20 Aktive

Öffentliche Resonanz

ca. 70 Besucher der Zwischenpräsentation

und während der Öffnungszeiten

Passant der Güterstraße

Laufzeit

April bis September 2012

Kosten

ca. 2.500 Euro*

Weitere Informationen

www.fotoprojekt-arrenberg.de

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Im Blick: Der Mikrostandort

Eine ganze Straße gegen Grau Leerstand zeigt Farbe und mehr ...

In Wichlinghausen führte die Zwischennutzungsagentur drei sich ergänzende

Projekte durch. Von 2007 bis heute wurden an verschiedenen Standorten auf der

Wichlinghauser Straße ein überdimensionaler Adventskalender, das Projekt

„Leerstand zeigt Farbe“ und der Heine-Kunst-Kiosk installiert. Als wichtige

Verkehrsachse für Autofahrer und Fußgänger wirkt das marode Erscheinungsbild

der Straße nicht nur auf die vor Ort lebenden und arbeitenden Menschen negativ,

durch die Konzentration des Leerstands werden auch potenzielle neue Mieter abge-

schreckt. Das angekratzte Bild der Hauptstraße wandelte sich durch die temporä-

ren Aktionen immer wieder zu einem mit Bewegung und Farbe gefüllten Fleck des

Viertels.

Den Auftakt machte der Künstler Sala Seddiki, mit seinem „Adventskalender“ in

einem Ladenlokal in der Wichlinghauser Straße 21. 24 Motive leuchteten an 24

Tagen. „Kunst auf Augenhöhe“ kann man sagen, denn vor allem den Insassen der

Linienbusse war die bunte Film- und Diaprojektion eine angenehme Abwechslung

auf ihren täglichen Fahrten. Die Botschaft hinter der Aktion wurde von den

Passanten im Verkehr auch mit leichtem Augenzwinkern interpretiert: „Hallo, ich

bin ein leerer Raum. Ich werde zwischengenutzt. Hier besteht Handlungsbedarf!“

Im Frühjahr 2009 wurde der „Heine-Kunst-Kiosk“, eine Plattform für temporäre

Projekte, geboren. Als Schnittstelle von Kunst und Literatur versteht sich das

Projekt, dass nun seit mehr als drei Jahren unterhalb des Viadukts an der

Wichlinghauser Straße 29a augenzwinkernd das Firmenschild der Schreinerei

Heinrich Heine „nutzt“. Das er bis heute überleben würde, hätte man anfangs nicht

erwartet. Bei der ersten Aktion wurde ein Text von Heinrich Heine mit weißer Farbe

auf die Schaufenster des leerstehenden Kiosks aufgetragen:

„Hier (in Paris) herrscht gegenwärtig die größte Ruhe. Ein abgematteter, schläf-

riger, gähnender Friede. Es ist alles still, wie in einer verschneiten Winternacht.

Nur ein leiser monotoner Tropfenfall. Das sind die Zinsen, die fortlaufend hinab-

träufeln in die Kapitalien, welche beständig anschwellen: man hört ordentlich,

wie sie wachsen, die Reichtümer der Reichen. Dazwischen das leise Schluchzen

der Armut. Manchmal auch klirrt etwas wie ein Messer, das gewetzt wird.“

Pariser Berichte 1840-1848

Der Heine-Kunst-Kiosk, der anfangs ein Projekt der Zwischennutzungsagentur war,

wird inzwischen unabhängig betrieben und präsentiert seit 2010 in zwei- bis drei-

monatiger Taktung Bild- und Textkunst im öffentlichen Raum. Vornehmlich

Jugendliche mit Migrationshintergrund erhalten hier eine Bühne für ihre Kunst und

können so über ihre Hintergründe, Gefühle und Perspektiven berichten.

Aller guten Dinge sind drei und so entstand zuletzt auch die Idee zur Aktion

„Leerstand zeigt Farbe“. Ab März 2010 wurden sechs Ladenlokale entlang der

Wichlinghauser Straße bewusst anders präsentiert. Die farbenfrohe Gestaltung der

leeren Schaufenster sollte Mietinteressenten anziehen und das Straßenbild tempo-

rär verändern. Die Schaufenster wurden dazu ganzflächig von außen mit unter-

schiedlich farbiger Folie beklebt, so dass große schreiende Flächen das Straßenbild

belebten und auf den Leerstand hinwiesen. Aus den Folien wurde in der Mitte die

jeweilige Hausnummer der Immobilie als große Ziffer ausgeschnitten, damit partiell

in das Ladenlokal hineingesehen werden konnte. Der Künstler Michael Hoffmann

wollte mit der Aktion Aufbruch an die Stelle von Apathie rücken.

Projektort

Wichlinghausen

Projektbeteiligte Sala Seddiki

Öffentliche Resonanz

Passanten der Wichlinghauser Straße

Laufzeit

November und Dezember 2007

Kosten 1.300 Euro*

Projektort

Wichlinghausen

Projektbeteiligte

Michael Hoffmann / K1 Art-Café

Öffentliche Resonanz

Passanten der Wichlinghauser Straße

Laufzeit

Februar bis März 2009

Kosten

2.400 Euro*

Weitere Informationen

www.k1artcafe.deProjektort

Wichlinghausen

Projektbeteiligte

Barbara Held, Boris Meißner

Öffentliche Resonanz

mehrere Hundert Besucher der Ausstellungen,

Passanten der Wichlinghauser Straße

Berichterstattung in Wuppertaler Medien

Laufzeit

März 2009 bis heute

Kosten

1.300 Euro*

Weitere Informationen

www.b-held-kunst.de/heine-kiosk

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K1 Art-Café

Im Zentrum von Wichlinghausen, in einem alten Fachwerkhaus, nicht weit vom

Wichlinghauser Markt entfernt, hat in der Oststraße 12 das K1 Art-Café sein Domizil.

Neben kulinarischen Angeboten ist Kunst und Kultur das zweite Standbein des

neuen Unternehmens.

Das K1 Art-Café wird von Michael Hoffmann betrieben, der selbst Künstler ist und

Tonskulpturen sowie Porzellanobjekte fertigt. Was man in herkömmlichen Galerien

kurzzeitig durch eine Vernissage erreicht, wird im K1 Art-Café permanent geboten.

Von den Kunstwerken umgeben einen Kaffee und mehr zu genießen, ist Kaffee-

hauskultur im besten Sinn. Das Café als Treffpunkt wird zum Ort der Kommuni-

kation, der Stimulation und der Entspannung.

Stephanie Herpich (ZNA) sprach mit Michael Hoffmann über Zwischennutzung,

bürgerliches Engagement und Kultur in Wichlinghausen und die Rolle der ZNA

Wuppertal.

Sie eröffneten im November 2007 das K1. Wie kam es dazu?

M.H.: Es war eine ganz spontane Idee. Das Ladenlokal, in dessen Nähe ich und

meine Frau wohnen, stand plötzlich leer. Ich selbst bin Künstler und hatte schon

lange den Traum von einem Treffpunkt in Wichlinghausen, an dem sich Kreative

begegnen, sich gegenseitig inspirieren, zusammenarbeiten und so anderen

Menschen lokale Kunst und Kultur näher bringen. So kontaktierte ich den Vermieter

und wir kamen ins Geschäft. Für mich war das ein Sprung ins kalte Wasser.

Welche Rolle spielte dabei die ZNA Wuppertal?

M.H.: Von der ZNA hatte ich seinerzeit durch das Stadtgespräch schon gehört. Ich

wandte mich an sie in der Hoffnung, einen günstigeren Mietpreis zu erhalten. Das

brachte allerdings damals nicht den gewünschten Erfolg. Ich musste dem

Eigentümer von Beginn an die volle Miete zahlen. Das Ladenlokal in guter Lage hatte

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noch nicht lange genug leergestanden und so gab es keinen Grund, uns da entge-

genzukommen. Den Kontakt zur ZNA habe ich aber gehalten. Wir setzten dann eini-

ge Jahre später das Projekt „Leerstand zeigt Farbe“ auf der Wichlinghauser Straße

zusammen um. Da hat mir die ZNA viele Türen geöffnet und Zugang zu

Leerständen verschafft, in deren Schaufenstern ich meine Installationen platzieren

konnte. Den Kontakt halte ich auch heute noch, denn ich wünsche mir noch weite-

re Aktionen, die sich positiv auf das Stadtbild auswirken. Der Leerstand ist weiterhin

ein Problem an unserer Hauptstraße und meines Erachtens sollte es mehr und dau-

erhaftere Kultur- und Kunstoperationen geben, die auf den Verfall hinweisen und,

wenn sie ihn schon nicht aufhalten, dann zumindest schöner aussehen lassen.

Wie funktioniert Kultur in Wichlinghausen und hat sich da etwas verändert, seitdem

Sie aktiv wurden?

M.H.: Die ersten Jahre waren sehr schwer. Eine Kunstszene war zwar vorhanden,

aber sehr klein. Nach und nach entwickelte sich spürbar mehr. Es gibt bis heute

einen sichtbaren Zuwachs an Galerien. Auch unser neuestes Projekt

„Wichlinghauser Erzählrunde“, die Idee meiner Frau Marie-Luise Barkhoff, ver-

zeichnet immensen Erfolg. Durch die begonnene Kooperation mit dem Nordstädter

Bürgerverein blicken wir optimistisch in die Zukunft und freuen uns auf insgesamt

vier Erzählrunden in diesem Jahr.

Mahlzeit | Gerüch(t)eküche

Was sonst der wenig originelle Gruß zur Mittagszeit übers Kantinen-Tablett hinweg ist,

bekommt auf dem Wuppertaler Ölberg eine ganz neue Bedeutung.

Eine ungewöhnliche Ausstellung im Stadtviertel wurde vom Verein zur Förderung

des Arbeitskreis Nordstadt in Kooperation mit „iussa & ufermann, Kultur wirkt.“ ver-

anstaltet und von der Wuppertaler Initiative für Demokratie und Toleranz, der

Zwischennutzungsagentur, dem Ressort Stadtentwicklung und Städtebau, dem

Stadtbetrieb Jugend und Freizeit und der RAA Wuppertal unterstützt. Mit einer

Dauerausstellung unter dem Titel „Mahlzeit“ wurden leerstehende Ladenlokale auf

dem Ölberg belebt und Schaufenster bestehender Geschäfte aufgepeppt. Das

Quartier ist gekennzeichnet durch eine Vielzahl von Kulturen. Und Kultur findet

doch insbesondere am Küchentisch statt. Die unterschiedlichsten Ideen der

Menschen vom Ölberg rund ums Tafeln wurden präsentiert, indem Tische in den

Schaufenstern und Geschäften gedeckt waren - mal traditionell, mal landestypisch,

künstlerisch oder ausgefallen. Allesamt gemeinsam wirkten die „Tischlein-deck-

dich“ festlich und einladend. Begleitend zur Ausstellung kochte die „Gerüch(t)ekü-

che“: Zu regelmäßigen Terminen wandelte sich so der ehemalige Gemüseladen an

der Marienstraße zum kulinarisch-kulturellen Treffpunkt.

Auch im Anschluss konnte das Ladenlokal immer wieder für soziokulturelle

Aktionen genutzt werden. „Kunst aus Nordstadtmüll“ war eine davon. Hier betreute

Anne Jonas vom Nordlicht e.V. Kinder des Viertels, die aus gesammeltem Speermüll

und Plastikresten phantasievolle Objekte kreierten, die dann im Fenster ausgestellt

wurden.

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Projektort

Nordstadt

Projektbeteiligte

iussa & ufermann,

Förderverein Elberfelder Nordstadt e.V.

Öffentliche Resonanz

mehrere hundert Besucher der Veranstaltungen

Berichterstattung in Wuppertaler Medien

Laufzeit

April bis September 2007

Kosten

3.700 Euro*

Weitere Informationen

www.nord-stadt.de/de/artikel/die-geruechtekueche

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brink # Ereignis zwischen Kunst und WissenschaftWas ist ein Sprung? Was heißt es, zu springen?

„Es ist der Sprung, der Erfahrungen möglich macht, nicht der Schritt auf gesicher-

tem Terrain.“ RUBENS, Zeitschrift der Ruhr-Universität Bochum, Nr. 162, Juli 2012

Der Bereich Mirke in der Wuppertaler Nordstadt ist dabei, sich zu einem Standort

der Kreativwirtschaft zu entwickeln. Das TalTon Theater, der Ausstellungsraum

Hebebühne e.V., der von der ZNA geförderte Kunstraum O.L.G.A., die Diakonie-

kirche sowie die Umnutzung des Mirker Bahnhofs durch die Designer-Gruppe

clownfisch sind hierfür Belege. Durch Kooperation mit dem Verein brink e.V., der

das Ziel verfolgt, Diskusionen und kreative Denkprozesse zwischen Kunst und

Wissenschaft anzuregen, ist versucht worden, diese positive Entwicklung auf leer-

stehende Ladenlokale in diesem Bereich auszuweiten. Die Abschlussveranstaltung

der Zwischennutzungsagentur am 22. Juni 2012 wurde daher parallel zur Aktion

„brink # Ereignis zwischen Kunst und Wissenschaft“ zum Thema „Sprung“

(Wechsel eines Ortes, Bruch mit der Gegenwart, Veränderung einer Oberfläche) ter-

miniert. Ziel war es, beide Veranstaltungen zu verbinden und brachliegendes

Raumpotenzial im Quartier temporär für Ausstellungen, Vorträge und Performances

zu nutzen. Mit Hilfe der Zwischennutzungsagentur Wuppertal hatte brink gezielt

Orte gesucht und gefunden, die aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwunden

waren. Eingebunden wurden ein altes Tanzstudio (Mirker Straße 35-37), eine ver-

gessene Postkutscherei und eine ehemalige Eisdiele (beides Wiesenstraße 50a)

sowie ein leerstehender Industrieraum (Wiesenstraße 118). Mit der Diakoniekirche

(Friedrichstraße), dem Bahnhof Mirke und der Hebebühne (Mirker Straße 62)

kamen Orte hinzu, die den Gedanken der Neunutzung bereits aufgegriffen hatten

und brink daran Teil haben ließen. Alle in das Kunstsymposium einbezogenen

Ladenlokale waren wieder von der Zwischennutzungsagentur durch ihr Logo („Z“)

gekennzeichnet. Teil der Aktionen war auch die künstlerische Gestaltung einer

Hausfassade. Die Kooperation war ein gelungener Brückenschlag zwischen zwei

Projekten, die neue Räume öffnen wollen, jedes auf seine Art.

Wanderung I Tanzperformance und Videoinstallation

„Mit der Aktion „Wanderung“ soll auf die ungenutzten Raumpotenziale im Bereich

zweier Straßen aufmerksam gemacht werden, die nah beieinander und doch um

Welten getrennt erscheinen.“ Milton Camilo, Künstler

Die Friedrichstraße und die Neue Friedrichstraße bilden eine wichtige Verbindung

zwischen der südöstlichen Nordstadt und der Innenstadt. Beide Bereiche zeichnen

sich durch sehr unterschiedliche Nutzungsintensitäten der Ladenzeilen aus.

Während in der Friedrichstraße sehr vielfältige Ladenlokalnutzungen mit wenigen

Leerständen existieren, gibt es in der Neuen Friedrichstraße eine sehr hohe Leer-

standsquote mit negativen Auswirkungen für das Umfeld. Mit der Aktion „Wande-

rung“ sollte in künstlerischer Form auf die ungenutzten Raumpotenziale aufmerk-

sam gemacht und ein Beitrag zur Imageverbesserung im Quartier geleistet werden.

In einer Tanzperformance und einer Videoinstallation haben Künstler ihre Raum-

wahrnehmungen und ihre eigenen Erfahrungen mit dem Stadtraum künstlerisch

dargestellt. Dabei bezeichnet der Titel „Wanderung“ zwei Phasen - zum einen die

des Entstehungsprozesses und zum anderen die der Rezeption beim Betrachter. In

der Tanzperformance drückten die Tänzer die „Seelenzustände“ der Läden aus, die

zwischen Vergessensein, Zurückgezogenheit, Lethargie, Wut und der Suche nach

neuen Aufgaben wechselt. Wie ein Flaschengeist, der eingesperrt in seiner Flasche

sitzt, sind auch die ungenutzten Läden in der Nutzlosigkeit gefangen. Das Publikum

konnte die Aufführung von der Straße aus verfolgen. Die Resonanz auf die

Performance war sehr unterschiedlich. Allen blieb die Besonderheit der Situation

jedoch nicht verborgen und die Erinnerung an den Tag wirkte noch länger nach.

Projektort

Nordstadt

Projektbeteiligte

Milton Camilo

Öffentliche Resonanz

ca. 150 Besucher

Laufzeit

Juni 2012

Kosten

ca. 2.700 Euro*

Projektort

Nordstadt

Projektbeteiligte

brink e.V.

Öffentliche Resonanz

ca. 500 Besucher

Laufzeit

Mai bis Juli 2012

Kosten

ca. 3.200 Euro*

Weitere Informationen

www.brinkmagazin.de

24 25

Kinder entdecken ihren Stadtteil

Kinder können sich im Normalfall einen großen Teil ihres Lebensraumes nur mit

Hilfe ihrer Eltern vertraut machen, in dem sie zu einzelnen Orten gebracht werden.

Erst nach und nach, wenn sie älter werden und die Wege allein, zu Fuß oder mit

dem Fahrrad zurücklegen, kann sich ihr Lebensraum so entwickeln, dass die vor-

her isolierten „Inseln“ nun im Zusammenhang gesehen werden können. Genau da

setzte das Projekt „Kinder entdecken ihren Stadtteil – Kinder malen Häuser in der

Nordstadt“ an. In einem leerstehenden Ladenlokal in der Brüderstraße 12, vermit-

telt durch die ZNA, fand die Aktion ihren Raum. Die Sicht der Kinder auf ihr Umfeld

ist wichtig, denn sie prägt heute und in der Zukunft das Bild eines Quartiers. Die

Nutzung eines Ladenlokals mit großer Fensterfront brachte ihre Arbeiten an die

Öffentlichkeit. Die Nutzung des Ladenfensters verdeutlichte darüber hinaus

Möglichkeiten der Erschließung neuen Raums für soziokulturelle Initiativen.

Generationenprojekte

altGOLD & jungBLUT

Als größter Altenhilfeträger in Wuppertal trägt die Evangelische Altenhilfe

Wichlinghausen nicht nur eine besondere Verantwortung für die Menschen, die sie

betreuen und beschäftigen, sondern auch für die Stadt und ihre Bewohner. Vor diesem

Hintergrund wurde mit dem Kulturprojekt „altGOLD & jungBLUT“ die Frage des

Zusammenlebens der Generationen in den Fokus gerückt.

Das Generationenprojekt altGOLD & jungBLUT brachte im Jahr 2008 Kinder der

Städtischen Gemeinschaftsgrundschule Germanenstraße mit Senioren der Evange-

lischen Altenhilfe Wichlinghausen zusammen. Diese gemeinsame Erlebniszeit ver-

wandelten die Kinder im Anschluss künstlerisch: sie malten Erinnerungen, gestalte-

ten große Briefe, verarbeiteten Schnittmusterbögen und Stadtkarten in Collagen.

Inhaltlich spiegelten die Kunstwerke verschiedenste Fragestellungen wider. Was

prägt ein Menschenleben? Wie können Kinder „Leben“ lernen? Welche Rolle spielt

die wachsende Zahl alter Menschen in unserer Gesellschaft? Was können Alt und

Jung voneinander lernen? Nach der Gesamtschau im Haus der Jugend Barmen

kehrten die Ausstellungsstücke in ihren Stadtteil Wichlinghausen zurück, wo sie mit

Unterstützung der Zwischennutzungsagentur Wuppertal über mehrere Wochen in

vielen Schaufenstern zu sehen waren. So belebte die Kunst den Stadtteilalltag,

indem sie die leerstehenden Ladenlokale und das gesellschaftlich relevante

Generationenthema in die Öffentlichkeit rückte. Die mehrwöchige Ausstellung regte

zu Gesprächen und zum Ideenaustausch an. Weitere Kooperationen zwischen Jung

& Alt wurden hierdurch initiiert und leben bis heute fort. Im Januar 2012 entstand

auch ein Film über das Projekt, der auf der Internetseite abrufbar ist.

Projektort

Wichlinghausen

Projektbeteiligte

Andy Dino Iussa, Detlef Bach,

Evang. Altenhilfe Wichlinghausen

Städtische Gemeinschaftsgrundschule

Germanenstraße

Öffentliche Resonanz

mehrere Dutzend Teilnehmer eines moderierten

Stadtspaziergangs, Passant der Wichlinghauser

und der Westkotter Straße,

Berichterstattung in Wuppertaler Medien

Laufzeit

September bis November 2008

Kosten

1.700 Euro*

Weitere Informationen

www.altgold-jungblut.de

Projektort

Nordstadt

Projektbeteiligte

Städtische Gemeinschaftsgrundschule

Markomannenstraße

Eva Cukoic, Sabine Comes

Öffentliche Resonanz

mehrere dutzend Besucher der Ausstellung

Passanten des Höchsten

Laufzeit

Oktober bis November 2008

Kosten

500 Euro*

2726

Schreibwerkstatt MarienstrassePoetischer Abschied von der Hauptschule „Gertrude“

Werke von Ringelnatz und Rilke und Gedichtformen wie das „Elfchen“ oder die

japanischen Haiku nahmen die Zehntklässler zum Vorbild für ihre poetischen Ge-

danken über den Abschied von ihrer Schule in der Gertrudenstraße, über die

Erlebnisse der Vergangenheit und über ihre Zukunft. „Wir haben uns an die zurück-

liegenden sechs Jahre in der „Gertrude“ erinnert, an stressige, lustige und prägen-

de Ereignisse“, so Cornelia Schöneich, Deutschlehrerin an der Schule. Dabei ent-

standen rund 50 poetische und teils sehr persönliche Werke, beispielsweise

Parallelgedichte zum Gedicht „Im Paradies“ von Rainer Malkowski zum Thema

„Persönliche Träume und Wünsche fürs Leben“. Zusammen mit der Zwischen-

nutzungsagentur Wuppertal entstand die Idee, die Gedichte publik zu machen – auf

Schaufenstern in der Marienstraße. Die Besitzer der Ladenlokale stimmten begei-

stert zu. Manche verlegten sogar extra ihre Fensterputztermine, um die Glas-

scheiben ins rechte Licht zu rücken. Bei einer gemeinsamen Begehung wurde das

Projekt der Presse vorgestellt. Einen Monat lang wurden die poetischen Werke in

Schaufenstern in der Marienstraße präsentiert.

Abschied

Das Kribbeln im Bauch kenne ich schon lange. Das komische Gefühl im Hals,

das mich ganz festhält, das mich zum Weinen bringt

und mir nichts zum Sagen einfällt… ist sehr schwer zu beschreiben.

Jemanden zu verlassen, den man gut kennt,

mit dem man viel zusammen erlebt hat.

Fiolla, Schülerin der Hauptschule Gertrudenstrasse

Ahhhh Monsterbahn - kleiner Raum ganz groß

„Wir wollten einen Raum einmal so benutzen, ohne ein Gefühl zu haben für den

eigentlichen Raum. Das klingt verrückt – aber es hat funktioniert.“ Sala Seddiki, Künstler

Die Wuppertaler Künstlergruppe Simsalabim Industries kreierte zum Ölbergfest

2010 eine Installation in einem leeren Ladenlokal auf der Schreinerstraße. Wichtig

war ihnen vor allem, mit Sperrmüll zu arbeiten und so entstand aus Press-

spanplatten, Kartons und Holzresten die Monsterbahn, ein begehbares dreidimen-

sionales Kartonlabyrinth. Die Besucher, groß wie klein, waren fasziniert von der

neuen Aktionssphäre in ihrem Viertel. Ein ganz anderes Raumgefühl war dadurch

erlebbar, dass man in die Höhe, wieder in die Tiefe, vom Hellen ins Dunkle und wie-

der ins Helle zurück, den gesamten Raum auf allen Ebenen begehen oder bekrab-

beln konnte. Das sprach sich im Stadtteil herum. Natürlich von den Kindern des

Quartiers am meisten genutzt, hielt die Monsterbahn ein Vierteljahr zu festen Zeiten

ihre Türen für mehr als 700 Besucher geöffnet.

Projektort

Nordstadt

Projektbeteiligte

Schüler der Hauptschule Gertrudenstraße

Öffentliche Resonanz

Passant der Marienstraße

Berichterstattung in Wuppertaler Medien

Laufzeit

Juni 2010

Kosten

300 Euro*

Projektort

Nordstadt

Projektbeteiligte

Nicole Kreischer, Sala Seddiki

Öffentliche Resonanz

ca. 700 Besucher der Monsterbahn

Laufzeit

April bis Juni 2010

Kosten

500 Euro*

2928

Kreativstandorte

O.L.G.A. | Raum für Kunst

„Dies ist eine Kulturstätte, die Interessierten aller Kunstrichtungen Gelegenheit zu

Austausch und Bereicherung gibt.“ Milton Camilo, Künstler

Laut Erzählungen von Nachbarn beherbergte der Raum in der Ludwigstraße 14 vor

vielen Jahren eine Destille. Auch einen Textilfachmarkt, der bis heute im

Branchenbuch verzeichnet ist, muss es hier gegeben haben. Seit 2008 ist die

O.L.G.A. ein Raum für Kunst und Kultur. Hier werden Malerei, Fotografie und

Illustration gezeigt, es wird getanzt und vorgetragen, man trifft sich und es wird gear-

beitet. Betritt man den 225 Quadratmeter großen Raum in der eher etwas schmud-

deligen Gegend neben Bausünden, werden sogleich die vielen Möglichkeiten deut-

lich, die sich dort bieten. Lichtkanäle spenden Tageslicht von oben, auf dem Boden

liegen charmant aufgearbeitete Holzdielen. Zahlreiche Leuchtstoffröhren unterstüt-

zen das ansonsten eher schwache Tageslicht und erhellen so die Wände, die viel

Platz für die Bildhängung geben. Der Initiator Milton Camilo nutzt den Raum vor

allem als Atelier und für seinen improvisierten Tanz.

Im Verlauf der letzten vier Jahre haben sich aber auch einige Kreative temporär nie-

dergelassen: Dennis Scharlau fotografierte „Großes und Kleineres“, das Büro für

visuelle Kommunikation meer | glück fand einen Ort. Die Organisatoren der O.L.G.A.

freuen sich stets über Besuch. Seien es Künstler, die ausstellen oder sogar ihre

Ausstellung hier erarbeiten wollen oder Menschen, die sich in größeren Gruppen

treffen möchten. Wenn die Ausstellungen um Tanz und Musik erweitert werden, ist

es noch schöner.

WOGA - Die Menschen hinter den Kunstwerken erleben

„Es ist ein unendlich weites Feld der Freiheit und des Gestaltens, in dem ich einige

Versuche unternommen habe. Leider bin ich eine ziemliche Eigenbrötlerin, die aber

Ihren Besuch anlässlich der WOGA sehr schätzen würde.“ Ursula Rieman, Künstlerin

In welche Himmelsrichtung man jedes Jahr Ende Oktober schaut: Wuppertal steht

dann ganz im Zeichen der Kunst. Von Vohwinkel bis Oberbarmen öffnen Galerien

und Ateliers ihre Pforten, um Einblick zu geben in das mannigfaltige Schaffen

Wuppertaler Künstler und Galeristen. Für diese jährlich stattfindende Aktion

„Wuppertaler Offene Galerien und Ateliers“ kurz: WOGA, wurde die ZNA in den

Jahren ihrer Tätigkeit immer gerne in Anspruch genommen. So konnten Künstler in

den Projektgebieten temporäre Arbeits- und Präsentationsräume belegen, ihr

Schaffen einer großen Öffentlichkeit nahebringen und den Leerstand wie auch das

eigene Geschäft beleben.

Projektort

Nordstadt

Projektbeteiligte

Milton Camilo, Dennis Scharlau, Nusara Mai-Ngarm

Öffentliche Resonanz

hunderte Besucher

Berichterstattung in Wuppertaler Medien

Laufzeit

Juni 2008 bis heute

Kosten

5.400 Euro*

Weitere Informationen

www.o-l-g-a.de

Weitere Informationen

www.wogawuppertal.de

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Raum für die Ohren – Eine Klang-Raum-Installation

„Es ist spannend, wie inspirierend leere Räume sind.“ Magdalene Zuther, Kulturagentin

Die Premiere einer ganz besonderen Musikinstallation fand in Wuppertal statt.

Damit sich die Besucher ganz auf die Musik konzentrieren konnten, saßen sie

gemütlich in Sesseln oder auf Liegestühlen, während die Musiker zwischen ihnen

hin und her wanderten. Das ehemalige Ladenlokal von Zweirad Müller auf der

Luisenstraße wurde dazu für mehrere Vorstellungstermine zur Verfügung gestellt.

„Die Zwischennutzungsagentur hat uns hier die Türen geöffnet“, dankt die

Organisatorin Magdalene Zuther. „Der Raum bekam bei diesem Projekt eine indivi-

duelle und tragende Rolle.“ Durch die eigenwillige Anordnung und die visuelle Ab-

grenzung verschiedener Areale, aber auch durch die unterschiedliche Gestaltung,

waren die Besucher dazu angehalten, sich erst einmal aktiv im Raum zu bewegen,

zu orientieren und am Ende ihren Platz zu finden. „Wenn die Besucher sitzen, sind

sie nicht ein monolithischer Publikumsblock, sondern jeder sitzt in einer eigenen

kleinen Gruppe. Man spürt die Nachbarn, aber man sieht sie nicht. Und wenn die

Musik einsetzt, tritt der Raum in den Hintergrund.“

Von Juni bis September 2009 war diese Performance in leerstehenden Räumen der

Bergischen Region und Köln zehn Mal zu erleben. In Kaufhäusern, Produktions-

stätten, Büroetagen und im sozialen Wohnungsbau bot der Leerstand Raum für

Neues.

Projektort

Nordstadt

Projektbeteiligte

Projektgruppe „Raum für die Ohren“

Öffentliche Resonanz

ca. 50 Besucher

Laufzeit

Juni bis September 2009

Kosten

0 Euro*

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Dauernutzung als Perspektive

Die Yogaschule und der Immobilienfonds

Die Erfahrung der Zwischennutzungsagentur mit Leerständen in Häusern, die von

Immobilienfonds oder großen Projektträgergesellschaften gehalten werden, sind

durchaus widersprüchlich.

Zum einen ist es oftmals möglich, Gewerberaum für ein geringes Entgelt an

Zwischennutzer zu vermitteln, da die Rendite vor allem in der Vermietung der

Wohnungsbestände gesucht wird. Zum anderen ist das Verhältnis der großen

Immobiliengesellschaften zu den Immobilien selbst mehr als abstrakt: relevant sind

Kapital- und Ertragswerte, eine Bezugnahme auf das Umfeld, das Quartier oder die

Mieter sind in der Regel nicht zu erwarten. Von den Gesellschaften beauftragte

Immobilienverwaltungen haben zudem oftmals nicht genügende Kompetenzen um

eine zufriedenstellende Verwaltung sicherzustellen. Im Insolvenzfall potenziert sich

dann diese Gemengelage zum Nachteil für den Nutzer.

So hat es auch ein Mieter erlebt, der mit seiner Yogaschule in den Räumen eines

renovierten Altbaus in der Sattlerstraße auf dem Ölberg Fuß fassen wollte. Was zu

Beginn zunächst reibungslos lief, wandelte sich zur Tortur. Mit der Insolvenz des

Immobilienfonds kamen die Probleme. Sämtliche Ansprechpartner waren von heute

auf morgen nicht mehr erreichbar. Reparaturen ließen auf sich warten, im Winter

konnte er bei regelmäßig ausfallender Heizung streckenweise seine Schüler nicht

mehr unterrichten. Er sah sich gezwungen, umzuziehen, um so sein Geschäft zu

retten.

Zwischennutzung -> Dauernutzung

Seit Beginn ihrer Arbeit ist es der ZNA immer wieder geglückt, auch Dauer-

nutzungen zu vermitteln. Die ZNA trat auf Wunsch von Nutzungsinteressenten an

die jeweiligen Eigentümer leerstehender Läden heran und handelte Mietkonditionen

aus, die die Vorstellungen beider Vertragsparteien berücksichtigten: mal wurde ein

Mietvertrag mit einem geringeren Mietzins für eine festgelegte Anfangszeit verein-

bart, ein anderes Mal ein temporäres Entgelt auf Betriebskostenbasis. Es gab auch

Nutzungsinteressenten, die Objekte direkt erwarben, um sie zu sanieren. Die meist

sozialen oder gewerblichen Dienstleistungsunternehmen hatten einen risikoarmen

Start in die Berufswelt und sind noch heute an ihren gewählten Standorten aktiv.

Mit Unterstützung durch die ZNA konnten für den Stadtteilservice Wuppertal –

einem Gemeinschaftsprojekt der ARGE Wuppertal, der Stadt Wuppertal und freien

Trägern – in verschiedenen Stadtteilen geeignete Räumlichkeiten gefunden werden.

Der Stadtteilservice trägt dazu bei, dass Familien und Alleinstehende, Alte und

Junge ihren Stadtteil als einen lebens- und liebenswerten Wohnort erleben und bie-

ten in vielerlei Hinsicht Hilfe an. Konkret heißt das: Unterstützung bei Kindergarten-

festen, Begleitung älterer Menschen von der Wohnung zum Arzt oder Seniorentreff,

ehrenamtliche Unterstützung bei gemeinnützigen Arbeiten im Quartier. Die Stadt-

teilservices sind ausschließlich für Bedürftige tätig und das auch nur dann, wenn

niemand anderes Hilfe leisten kann. Damit ist diese Institution sozusagen ein

Rettungsanker vor Ort und wichtig für den Stadtteil.

In der Nordstadt fanden der Regionalverband Autismus Rhein/Wupper und das

Palliativ Netzwerk Wuppertal e.V. Räumlichkeiten. Während der Autismus-Treff

Aufklärung und Anregung zum Umgang mit der Behinderung bietet und auch als

Treffpunkt für die Selbsthilfegruppe erwachsener Autisten dient, sind im Palliativ

Netzwerk Wuppertal Einzelpersonen und Organisationen aus dem Gesundheits-

Weitere Informationen

www.stadtteilservice-wuppertal.de

3534

bereich zusammengeschlossen, denen die umfassende Versorgung von Schwerst-

kranken vor Ort am Herzen liegt. Die durch Mitwirken der ZNA neu erschlossenen

Räumlichkeiten dienen der Koordination ihrer Netzwerkaktivitäten in ganz

Wuppertal.

Unter den gewerblichen Dienstleistungsunternehmen befinden sich, neben einem

Postdienstleister, der seinen zentralen Standort für Wuppertal am Ostersbaum

gegründet hat, häufig freiberuflich Tätige. Am Arrenberg eröffnete in einem leerste-

henden Supermarkt eine Kindereventagentur Präsentations- und Büroräume. Ein

Architekturbüro fand durch die Zwischennutzungsagentur nicht nur neue

Geschäftsräume auf der Friedrich-Engels-Allee, sondern kooperiert nun auch mit

dem nahegelegenen Völkerkundemuseum: ein antikes Modell einer afrikanischen

Hauskonstruktion schmückt das Schaufenster der Architekten und macht so auf

das Architekturbüro und das Museum aufmerksam. Ein Grafikbüro in der Brunnen-

straße auf dem Ölberg diente einem Studenten als Sprungbrett in die erfolgreiche

Selbstständigkeit. Heute hat er sich namhaft am Markt etabliert und ist weitergezo-

gen, in die Medienstadt Düsseldorf.

Dauerhaft vermitteln konnte die ZNA auch ein großes Ladenlokal in der

Charlottenstraße, wo sich seit nunmehr 3 Jahren ein kurdischer Kulturverein für

Frauenarbeit und Kinderbetreuung stark macht. Der Verein zur Unterstützung von

Erziehungshilfe auf der Marienstraße musste zu Beginn diesen Jahres leider schlie-

ßen, da ihm nach fast 4 Jahren die öffentlichen Zuschüsse stark gekürzt wurden.

„proviel“ zeigt Profil

Der ehemalige Schandfleck der Straße wurde durch eine Umbaumaßnahme zu einem

ansehnlich gestalteten Gebäude.

Die Zwischennutzungsagentur Wuppertal stellte 2007 den Kontakt zur Kaufabwick-

lung der Immobilie her. Eine aufgegebene „Pommesbude“ an der Farbmühle wurde

somit gut ein Jahr nach der Grundsteinlegung zum erweiterten Standort von „pro-

viel“. Der Industriedienstleister aus Wuppertal bietet Arbeitsplätze für psychisch

Kranke und Menschen mit körperlichem Handicap. „proviel“ sanierte das Gebäude

Hünefeldstraße 100 von Grund auf und vernachlässigte dabei auch nicht das

Umfeld und die Gartenanlage. Heute fungiert die Räumlichkeit als Café und Treff-

punkt für die Mitarbeiter, die im firmenzugehörigen betreuten Wohnprojekt leben.

Die Mitarbeiter haben hier einen Ort, an dem man ihnen mit Rat und Tat zur Seite

steht.

Weitere Informationen

www.proviel.eu

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Zwischennutzung und Netzwerken

SWANE-Design im Blumenladen

„Wir glauben, dass Unternehmen der Zukunft nicht ausschließlich gewinnorientiert

denken dürfen, sondern gleichwertig auf eine menschenwürdige und naturfreundliche

Herstellung der Produkte achten müssen. Deswegen steht SWANE-Design für ein

erfolgreiches Business, das wirksam zur sozialen und ökologischen Nachhaltigkeit

beiträgt. Die ZNA Wuppertal hat uns hier eine große Chance ermöglicht, mit geringem

finanziellen Startrisiko unser Unternehmen anzutreiben.“ Selly Wane, Unternehmerin

Durch Vermittlung der Zwischennutzungsagentur Wuppertal konnte die

Unternehmerin Selly Wane im Dezember 2011 ihr neues Ladenlokal im ehemaligen

Blumenladen auf der Marienstraße beziehen. SWANE-Design heißt der Raum - ein

Ausstellungsort für Möbel, Schmuck und Accessoires ganz spezieller Art. Produziert

und designed in Afrika, fair gehandelt eingekauft und nach Wuppertal verschifft, um

von hier durch den Verkauf die Partner nachhaltig auf dem anderen Kontinent zu

unterstützen: das ist das Konzept hinter Selly Wanes kreativ-sozialer Geschäftsidee.

Die Nordstadt freut sich über den Zuwachs und begrüßte die Nachbarin mit offenen

Armen. Das Atelier KernKunst und die Ölberger Taschenmanufaktur stellen SWANE-

Kunst in ihren Räumlichkeiten aus. Der Verein Nordlicht e.V. lud Kinder des Viertels

zu einem afrikanischen Kochstudio ein und bot einen Workshop an, in dem aus Müll

Kunst gemacht wurde. Aber auch Selly Wane und ihr Team selbst gaben alles, um

den Startschuss über die Grenzen des Viertels hinausschallen zu lassen: Im

Rahmen der Ausstellung „Recycling-Design beamed from Africa“ war jeder eingela-

den, gegenwärtige Recycling-Design-Trends aus Afrika kennen zu lernen und sich

über die Philosophie dahinter zu informieren. Ein umfangreiches musikalisches

Programm sowie Vorträge in den Räumen von SWANE-Design machten die Nord-

stadt zu einem tollen Treffpunkt in der Advents- und Weihnachtszeit. Multi und kul-

turell, abwechslungsreich, informativ und kreativ. Für jeden war etwas dabei – und

ist es noch immer.

Projektort

Nordstadt

Projektbeteiligte

Selly Wane

Öffentliche Resonanz

ca. 200 Besucher der Eröffnungsveranstaltungen

Passanten der Marienstraße

Berichterstattung in den Wuppertaler Medien

Laufzeit

Dezember 2011 bis heute

Kosten

0 Euro*

Weitere Informationen

www.swane-fairecycledesign.com

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Interview mit einer Zwischennutzerin

Über die Bedeutung von Zwischennutzungen sprach Stephanie Herpich (ZNA) im Mai

2012 mit Selly Wane, die seit Dezember 2011 in einem ehemaligen Blumenladen auf

der Marienstraße ihre ersten Geschäftsräume führt. Unter dem Namen Swane-Design

werden hier fair gehandelte Accessoires, Möbel und Schmuck aus Recycling-

materialien vertrieben, die in Afrika unter Maßgabe sozialer und ökologischer Nach-

haltigkeit entstanden.

Welche Bedeutung hat das Thema Zwischennutzung für Sie?

S. Wane: Zwischennutzer profitieren ja in erster Linie von bezahlbaren Mietkonditio-

nen. Wie ich gesehen habe und auch in meinem neuen Geschäftsumfeld wahrneh-

me, sind das in der Regel kreative Personen, die Platz benötigen, um ihre Ideen zu

verwirklichen und ihre Ziele zu verfolgen. Dazu gehöre auch ich. Und bei mir steht

nicht die ökonomische Profitsteigerung an erster Stelle, sondern der Gedanke an

eine gute Sache, an eine faire berufliche Chance, eingebunden in ein unterstützen-

des Netzwerk. Die Zwischennutzung sehe ich da als die Chance für einen risikomin-

dernden Einstieg in die Welt der Selbstständigkeit und die berufliche Entwicklung.

Die Lebens- und Berufsperspektive der Zwischennutzer kann sich soweit verändern,

dass sie sich weiterentwickelt und zu einem neuen Berufsbild führen kann?

S. Wane: Also, temporäre Nutzungen können bestimmt zum Wendepunkt im Leben

der Zwischennutzer werden. Eine Zwischennutzung bietet die Chance zu experi-

mentieren und erlaubt auch das Scheitern eines Projekts, ohne dass größerer

Schaden daraus entstehen muss. In meinem Falle wäre - auch wenn die Existenz

mehrerer Menschen im Senegal dadurch noch prekärer würde – zumindest vor Ort

nicht direkt eine große Firmenexistenz betroffen und hier gingen auch keine festen

Arbeitsplätze verloren.

Kann man sagen, dass Zwischennutzung eine Art Freiheit darstellt, die persönlichen

Ideen umzusetzen und auszuprobieren?

S. Wane: In gewissem Maße schon. Ich denke, Zwischennutzer nehmen in unserer

Gesellschaft zurzeit noch eine Randstellung ein. Das liegt sicher auch daran, dass

es ein neues Phänomen ist. Der eine entschließt sich freiwillig, für eine Idee tempo-

rär z.B. ein leerstehendes Ladenlokal als Ausstellungs- oder Aktionsraum zwischen-

zunutzen. Manch andere haben „unfreiwillig“ aus finanziellen Gründen nur die

Chance solche Leerstände zu nutzen - und da ist die Selbstständigkeit dann auch

von unbekannter Dauer. Entweder klappt es oder es klappt nicht. Aber in jedem

Falle ist es eine Chance.

Hat die Entstehung eines Netzwerkes unter Zwischennutzern einen besonderen

Stellenwert?

S. Wane: Ich denke, weil Zwischennutzungen sich oft am selben Ort konzentrieren,

lernen sich die verschiedenen Leute automatisch kennen und so entstehen

Kollaborationen. Die einzelnen Zwischennutzer sind gewissermaßen auch zur

Zusammenarbeit gezwungen, das verlangt schon die Instabilität der Situation auf

dem Arbeitsmarkt. Vereint ist man stärker, Ideen wachsen und das Verhandeln mit

Institutionen und Personen wird einfacher. Auch die schlechten Bedingungen in

manchen Vierteln und die fehlenden finanziellen Mittel erfordern eine enge

Zusammenarbeit der einzelnen Aktivisten. Hier auf der Marienstraße klappt das sehr

gut. Die Vernetzung fand von Anfang an statt. Ich wurde von meinen neuen

Nachbarn, teils selbst Zwischennutzer, mit offenen Armen empfangen und wir

haben gemeinsam in den letzten sechs Monaten viele öffentlichkeitswirksame

Aktionen miteinander gestartet. Ich fühle mich hier gut aufgehoben und hatte einen

tollen Start. Was die Zukunft an dem Standort in der Wuppertaler Nordstadt angeht,

bin ich guter Dinge.

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Über ein Jahr stand die ehemalige Bäckerei in der Marienstraße 52 in der

Wuppertaler Nordstadt leer, bis die Macher des Kunstvereins Nordlicht e.V. beim

Eigentümer anfragten, ob die Räume zu günstigen Konditionen für das soziale

Projekt genutzt werden können. Mit Erfolg. Seit über zwei Jahren ist der Verein

Nordlicht e.V. inzwischen aktiv. Kreativ, gemeinnützig, generationsübergreifend – so

kann man mit drei Worten beschreiben, wie die Mitglieder in ihrem Quartier wirken.

Der Raum ist Treffpunkt und Ideenschmiede. Er versteht sich als Ergänzung zum

Schul- und Familienalltag und will „Schaufenster für die Ideen von Jugendlichen“

sein. Er finanziert sich über Spenden, Fördergelder und Einnahmen aus selbstkon-

zipierten Veranstaltungen und leistet immer wieder wertvolle Arbeit zur Stärkung des

Viertels.

Die Eichen-Apotheke in der Marienstraße 18 schloss im März 2012. Nun stand das

Ladenlokal leer und wartete auf eine neue Nutzung. Das verlassene Schaufenster

wurde auf Initiative einer Künstlerin mit einem Kunstwerk ausgestattet. Die entstan-

dene Lücke war so einerseits geschlossen, andererseits markiert. Nach nur wenigen

Wochen hat sich ein Käufer für die Immobilie bzw. das Ladenlokal gefunden.

Zwischennutzung ohne Agentur

Ausblick - Zwischennutzung wird zum Selbstläufer

Die Erkenntnis, dass temporäre Nutzungen als Instrument der Stadtentwicklung

sinnvoll sind, setzt sich immer weiter durch. Zahlreiche Beispiele belegen die

Erfolgsgeschichte. Die Projekte haben ihre Spuren im Stadtbild hinterlassen und es

ist zu erkennen, dass auch ohne Zutun der Zwischennutzungsagentur gemein-

schaftliches Engagement der verschiedenen Akteure um sich greift. Gerade die tem-

poräre Gestaltung von Leerständen oder auch deren langfristige Umnutzung hat

sich zu einem wichtigen Thema entwickelt. Eine immer größer werdende Bandbreite

von Zwischennutzungen ist in den innerstädtischen Quartieren vorzufinden.

In der Friedrich-Ebert-Straße 42 nutzten die Initiatoren von clownfisch und Hebe-

bühne e.V. (einem Netzwerk aus Kunst-, Kultur- und Designschaffenden) einen leer-

stehenden Supermarkt zur Installation ihres Kunst- und Designmarkts „Needful

Things“. Da es sich bei diesem Designmarkt nicht um einen Kunstmarkt für wohl-

habendere Bevölkerungsschichten, sondern um einen phantasievollen Ort handeln

soll, an dem sich auch weniger vermögende Gruppen wie zum Beispiel Schüler,

Studenten und arbeitslose Kreative wohlfühlen sollen, wird dem Standort neben

dem wirtschaftlichen Aspekt eine soziale Bedeutung zugeschrieben. Needful Things

ist ein Ort der Kunst und der Kreativität, aber auch ein Raum sozialer Mischung und

Treffpunkt für Ideenaustausch. Das leere Ladenlokal wurde in der Einkaufsstraße

nicht nur an zwei Aktionstagen zum Leben erweckt, sondern zeigte sich auch in der

Vorbereitungs- wie Nachbereitungsphase von einer bunten und ansehnlichen Seite.

Weitere Informationen

www.need-ful-things.de

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Schaufenster Reden - Stadtspaziergang zu den Perspektivenvon Zwischennutzung

22. Juni 2012: Ein Spaziergang durchs Quartier, mit Impulsvortägen an sechs

Stationen erwartete die ca. 60 Teilnehmer der Abschlussveranstaltung der

Zwischennutzungsagentur (ZNA). Im zentral gelegenen Café ADA konnten Gäste

aus den Bereichen Stadtentwicklung, Bau und Raumplanung, aber auch

Kulturförderung, Sozialwissenschaft und Quartiersengagement begrüßt werden.

Zum Einstieg in einen lebendigen Tag sprach Frank Meyer als Beigeordneter der

Stadt Wuppertal und Geschäftsbereichsleiter Stadtentwicklung, Bauen, Verkehr und

Umwelt, über die städtebaulichen Qualitäten in den gründerzeitlichen Quartieren

und die Bedeutung des Städtebauförderprogramms „Stadtumbau West“ für die

Bewältigung des Strukturwandels. Die ZNA war ein wichtiger Bestandteil der

Wuppertaler Stadtumbaustrategie.

Die weiteren Vorträge mit ihren differenzierten Schwerpunkten warteten an prägnan-

ten öffentlichen Orten, aber auch in einer Kirche, einem Café, einer Galerie und

einem ehemaligen Bahnhof:

1. „Vom Sinn und Unsinn der Zwischennutzung - Aus Sicht der Immobilienwirtschaft“

„Zwischennutzungen sind aus ökonomischer Sicht für den Immobilienbesitzer

nichts anderes als eine Vermietung zweiter bis dritter Klasse, ein nicht wirklich ernst

zu nehmender vorüber gehender Zustand. Deswegen ja auch Zwischennutzung. Sie

muss deswegen auch möglichst bald beendet werden können, da niemand sicher

weiß, wann jemand am Markt erscheint, der einen Mietpreis zahlt, mit dem das

Grundstück/Gebäude schwarze Zahlen schreibt.“ aus: www.ruhrbarone.de/vom-

sinn-und-unsinn-der-zwischennutzung; 8/2010

Arnold Voß, Raumplaner

2. „Leerstand und Einzeleigentümer“ „Im Vergleich zu Wohnungsunternehmen ver-

fügen Einzeleigentümer zunächst nur über reduzierte Bewirtschaftungsoptionen. In

der Wohnungswirtschaft setzt sich die Erkenntnis durch, dass nicht nur die Qualität

der Wohnung entscheidend für die Mieterbindung und Vermietbarkeit ist. So kann

durch die Belegungspolitik die Qualität der Nachbarschaft beeinflusst werden,

Hausmeister können sich um Außenräume kümmern und parallel auch für die

Bewohner ansprechbar sein.“

Bernhard Faller, Quaestio | Forschung und Beratung

3. „KulturNotAufnahme“ „Nicht den Menschen irgendwo in ein Projektbüro einladen,

sondern auf ihn und seine Bedürfnisse zugehen. Voraussetzung ist, dass man das

Vertrauen der Menschen gewinnt, die man anspricht. Das geht nur über das

erwähnte Wahrnehmen und ehrliche Staunen, also darüber, dass diese Menschen

sich aufrichtig ernst genommen fühlen. Schon dieser Prozess ist Kultur.“

Andy Dino Iussa, Kunstprojektentwickler und Regisseur

4. „Zwischennutzung als ernsthafte Strategie der Stadtentwicklung?!“ „Das Maß der

Bereitschaft „Zwischennutzungen“ zuzulassen und zu befördern, also insbesonde-

re jungen, kreativen Menschen „Spielräume“ im mehrfachen Sinne aktiv zu eröff-

nen, wird im zukünftig noch zunehmenden Städtewettbewerb um junge Menschen

und die Stärkung der Kreativwirtschaft eine immer größere Rolle spielen.“

Tom Lecke-Lopatta, Bremen, Referent beim Senat für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa

5. „Nachbarschaft und Leerstand“ „Je nach ermöglichter Nutzung entsteht ein

Knotenpunkt, an dem unterschiedliche Interessen und Aktivitäten zusammentreffen

und sich miteinander verknüpfen. Ein und derselbe Raumzusammenhang entfaltet

unterschiedliche Qualitäten und Wirkungen. Lebendige Quartiere haben immer

auch „Löcher“ aufzuweisen, leere Flecken, die anregend sind und die auf unter-

schiedliche Weise genutzt werden können.“

Andrea Knobloch und Oliver Gather, Zwischennutzer

6. „Vom Raumpionier zum Raumunternehmer“

„Raumunternehmer sind auf Wirtschaftlichkeit ausgerichtete Organisationen, die

ihre Geschäftsidee auf Basis von unzureichend in Wert gesetzten räumlichen

Ressourcen entwickeln und deren Erfolg sich an dem sozialen Nutzen für diesen

Raum messen lässt“.

Franz Flögel, Institut Arbeit und Technik, Gelsenkirchen

Abschlussveranstaltung der

ZNA / Schaufenster Reden

Projektort

Nordstadt

Projektbeteiligte

Zwischennutzungsagentur

Öffentliche Resonanz

ca. 60 Teilnehmer, umfassende

Berichterstattung in den Wuppertaler Medien

Laufzeit

Juni 2012

Kosten

4.700 Euro*

Weitere Informationen

www.zwischennutzungsagentur-wuppertal.de

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Abschlussdiskussion

Die Abschlussdiskussion „Kommunale Handlungsstrategien im Hinblick auf

Leerstand und neue Nutzungsoptionen“ fand im TalTonTheater statt. Hier nahmen

Rüdiger Bleck (Stadt Wuppertal, Ressort Stadtentwicklung und Städtebau) und

Gaby Schulten (ZNA) unter der Moderation von David R. Froessler (Innovations-

agentur Stadtumbau NRW) auf dem Podium Platz und zogen unter Beteiligung von

Publikumsbeiträgen ein Fazit aus der Arbeit der Zwischennutzungsagentur.

Podium und Publikum lobten das Projekt und zogen eine durchweg positive Bilanz.

Dennoch ist es eine weitere Herausforderung auch ohne öffentliche Förderung den

gesetzten Impuls zu nutzen und die entstandenen Netzwerke zu pflegen und zu

erhalten.

Fotonachweis

Bettina Osswald Seite 20, 21, 24

Birgit Pardun Seite 8, 9

Dennis Scharlau Seite 28

Eva Cukoic Seite 25

Helmut Drinhaus Seite 18, 19

Klaus Lüdemann Seite 40

Kolja Kunstreich Seite 6, 7

Patricia Eichert Seite 9, 10

Sala Seddiki Seite 16

Sonja Amend Seite 12

Stadt Wuppertal Seite 3

Stephanie Herpich Seite 22, 23, 32, 34, 35, 38, 39, 41, 42, 43, 44

Studio GrebnerrA Seite 12

Uwe Schinkel Seite 28, 31

Zwischennutzungsagentur Titel + Seite 2, 4, 16, 17, 26, 27, 28, 30, 31, 32,

33, 35, 36, 37

Allgemeine Hinweise

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wurde im Text bei Personen überwiegend

die männliche Schreibweise gewählt. Selbstverständlich beziehen sich Personen-

bezeichnungen immer auf die Angehörigen beider Geschlechter.

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*Die in den Projektsteckbriefen angegebenen Kosten geben keinen Überblick über

den Gesamtaufwand der jeweiligen Projekte.