Projektgruppe KIMAS Verhandlungen / Entscheidungsfindung
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Projektgruppe KIMAS – Verhandlungen/Entscheidungsfindung 1/33
UNIVERSITY OF
PADERBORN
Projektgruppe KIMAS
Verhandlungen / Entscheidungsfindung
20.08.2003
Michael Seidel

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PADERBORNÜbersicht
Motivation
Einführung
Abstimmungen Auktionen Verhandlungen
Zusammenfassung

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PADERBORNMotivation
Ziel in MAS• hohe Problemlösefähigkeit
Lösungsansatz• Verteilung der Aufgaben auf mehrere Agenten• Kooperatives Arbeiten
Problem• Entscheidungsfindung unter multiplen Kriterien

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Motivation
Einführung
Abstimmungen Auktionen Verhandlungen
Zusammenfassung

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PADERBORNEinführung
Grundannahmen• Mehrere Parteien (Agenten)• Gemeinsame Arbeitsumgebung• Aufgaben / Ziele• Individuelle Strategien
Notwendigkeit für ein Protokoll zur Entscheidungsfindung• Unterliegt Bewertungskriterien

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PADERBORNEinführung
Bewertungskriterien
• Soziale Gerechtigkeit• Pareto-Effizienz• Individuelle Rationalität• Stabilität• Recheneffizienz• Kommunikationseffizienz

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Motivation
Einführung
Abstimmungen Auktionen Verhandlungen
Zusammenfassung

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PADERBORNAbstimmungen
Modell• Allgemeingültige Lösung für alle • Agenten teilen ihre Präferenzen mit• Auswahl-Funktion trifft soziale Entscheidung• Resultat gilt bindend für alle Teilnehmer
Mögliche Protokolle• Binäres Protokoll• Borda Protokoll• Koalitionsformierung

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PADERBORNAbstimmungen
Binäres Protokoll
• Alternativen treten im „K.O.-System“ an
• Gewinner kommt weiter, Verlierer scheidet aus
• Mehrere Nachteile• Spielplan-Paradoxon• Paradoxon der pareto-dominierten Gewinner

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PADERBORNAbstimmungen
Spielplan-Paradoxon• Gegeben seien:
• Drei Alternativen x, y, z• Drei Gruppen
• Gruppe 1: x > z > y (35% der Gesamtgruppengröße)• Gruppe 2: y > x > z (33%)• Gruppe 3: z > y > x (32%)
yx x z y z
z z z zy yy yx x x x
Z Y X
Das Ergebnis istabhängig von derReihenfolge

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PADERBORNAbstimmungen
Paradox. der pareto-dominierten Gewinner• Gegeben seien:
• Vier Alternativen a, b, x, y• Drei gleichgroße Gruppen
• Gruppe 1: x > y > b > a• Gruppe 2: a > x > y > b• Gruppe 3: b > a > x > y
x
x
x y
a
a
a
b b
bby y y
y gewinnt die Wahl,obwohl jeder x vorzieht.

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PADERBORNAbstimmungen
Borda Protokoll• Versuch, die genannten Probleme zu umgehen• Agenten vergeben Punkte für die Alternativen
• |O| Punkte für die beste Option• |O|-1 für die zweitbeste usw.
• Punkte werden pro Alternative aufsummiert• Das grösste Ergebnis gewinnt
1 2 3 4 5 6 7 ∑
A 4 1 2 4 1 2 4 18
B 3 4 1 3 4 1 3 19
C 2 3 4 2 3 4 2 20
D 1 2 3 1 2 3 1 13
C gewinnt mit 20 Punkten,D verliert mit 13 Punkten

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PADERBORNAbstimmungen
Paradoxon des Borda Protokolls• Gewinner wird Verlierer• Verlierer wird Gewinner
1 2 3 4 5 6 7 ∑
A 4 1 2 4 1 2 4 18
B 3 4 1 3 4 1 3 19
C 2 3 4 2 3 4 2 20
D 1 2 3 1 2 3 1 13
1 2 3 4 5 6 7 ∑
A 3 1 2 3 1 2 3 9
B 2 3 1 2 3 1 2 8
C 1 2 3 1 2 3 1 7
D - - - - - - - -
Das Paradoxon kann auftreten,wenn z.B. unwichtige Optionenentfernt werden (Hier: D).
Durch Entfernen von Dwird C zum Verlierer undA zum Sieger der Wahl.

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PADERBORNAbstimmungen
Arrow‘s Unmöglichkeitstheorem [Arrow 1963]• 1. Gemeinsamkeit
• kein Agent wird ausgeschlossen
• 2. Allgemeinheit• Die möglichen Präferenzen werden nicht eingeschränkt
• 3. Unabhängigkeit• Um x und y zu vergleichen werden nur x und y betrachtet ->• Erfüllt Pareto-Prinzip• Unabhängigkeit von irrelevanten Alternativen
• 4. Nicht-diktatorisch• Keine Präferenz wird bevorzugt
Für |Ergebnisse| ≥ 3 gibt es keine sozialeAuswahlfunktion G, die die Anforderungen 1-4 erfüllt

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PADERBORNAbstimmungen
Koalitionsformierungen• Koordination nur innerhalb der Koalition• Zusammenlegung von Aufgaben und
Ressourcen• Maximierung der Einnahmen von aussen• Minimierung der internen Kosten• Faire Aufteilung des Profits (Stabilität)
• Core• Shapley Value• …

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Motivation
Einführung
Abstimmungen Auktionen Verhandlungen
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PADERBORNAuktionen
Modell• Ziel: Geschäftsabschluss zwischen einem
Auktionator und einem Bieter• Auktionator möchte Gewinn maximieren• Bieter möchte Preis minimieren
Mögliche Protokolle• Englische Auktion• Holländische Auktion• First-price sealed-bid• Vickrey Auktion

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PADERBORNAuktionen
Dimensionen einer Auktion• Bewertung der Ware
• Öffentlicher Wert• Subjektiver Wert• Korrelierter Wert
• Preisbestimmung• First-Price oder Nth-price
• Gebotseinreichung• Open-cry oder Sealed-bit
• Gebotsprozess• One-Shot• Auf- oder Absteigende Gebote

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PADERBORNAuktionen
Englische Auktion• Dimensionen
• first-price• open-cry• Aufsteigend
• Beste Strategie• Bieter legt Wert der Ware für sich fest• Erhöhung des eigenen Gebots in kleinen Schritten
bis eigener Wert erreicht wird

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PADERBORNAuktionen
Holländische Auktion• Dimensionen
• first-price• open-cry• absteigend
• Beste Strategie• Hängt von den Geboten der anderen ab• Informationen zu spät verfügbar• keine dominante Strategie

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PADERBORNAuktionen
First-Price sealed-bid Auktion (FPSB)• Dimensionen
• first-price• sealed-bid• One-shot
• Beste Strategie• Hängt von den Geboten der anderen ab• keine dominante Strategie• Nash-Gleichgewicht berechenbar durch
Gebot = (N – 1 / N) * Wert (N = #Agenten)

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PADERBORNAuktionen
Vickrey-Auktion• Dimensionen
• second-price• sealed-bid• One-shot
• Beste Strategie• Den eigenen vollen Wert bieten• Unabhängig von Strategien anderer• Spekulieren lohnt sich nicht

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PADERBORNAuktionen
Weitere Eigenschaften• Alle Protokolle sind pareto-effizient• Der Handel wird immer an den Meistbietenden
vermittelt• Für den Auktionator sind alle Verfahren gleich,
sofern die Bieter unabhängig und risiko-neutral bieten
• Vorausplanung bei Versteigerung mehrerer abhängiger Objekte kann sehr rechenintensiv werden
• Auf Allokation von Gütern beschränkt

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Motivation
Einführung
Abstimmungen Auktionen Verhandlungen
Zusammenfassung

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PADERBORNVerhandlungen
Modell• Erzielen einer Einigung in einer Sache
zwischen mindestens zwei Parteien• Ausdrucksstarke Technik, um gegenüber
Auktionen und Abstimmungen andere Formen von Einigungsprozessen zu modellieren
Mögliche Protokolle• Monotonic Concession Protokoll

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PADERBORNVerhandlungen
Beschreibung einer Verhandlung• Verhandlungsbereich
• Menge der möglichen Ergebnisse
• Verhandlungsprotokoll• Menge der Interaktionsregeln
• Verhandlungsstrategien• Private Strategien der Agenten
• Einigungsregel• Beschreibt den „Deal“ und bestimmt das Ende
Verhandlungsprozesse laufen typischerweisein mehreren Runden ab.

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PADERBORNVerhandlungen
Illustration des Verhandlungsbereichs
Nutzen für Agent 1
Nut
zen
für
Age
nt 2
Verhandlungsablauf
KonfliktdealBegonnen wird mit dem Konfliktdealbei dem keine Zusammenarbeitstattfindet. Dadurch wird der fürjeden Verhandlungspartner minimaleakzeptierbare Eigennutzen festgelegt.
Grenze der möglichen Deals

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PADERBORNVerhandlungen
Aufgaben-orientierte Domänen (AOD)
• Jeder Agent kann seine Aufgaben selbst erfüllen
• Worst-Case für Verhandlungen: kein Deal
• Agenten können durch Deals nur profitieren
• Möglichkeit zur Kooperation

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UNIVERSITY OF
PADERBORNVerhandlungen
Monotonic Concession Protokoll (MCP)• Protokoll zum Finden von Lösungen für AODs• Verhandlung in mehreren Durchgänge• Ablauf
• Beide Agenten schlagen ein Deal vor• Beurteilt ein Agent den anderen Vorschlag besser als
seinen eigenen, kommt es zur Einigung• Wird keine Einigung erzielt, fängt eine neue
Verhandlungsrunde an.• Agenten dürfen keine Deals vorschlagen, die
geringeren Nutzen für den anderen haben als vorhergehende Vorschläge.
• Macht kein Agent einen neuen Vorschlag, endet die Verhandlung mit dem Konflikt-Deal.

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PADERBORNVerhandlungen
Eigenschaften des MCPs
• Verifizierbarkeit• Einhaltung der Regeln ist überprüfbar
• Endliche Rundenzahl• da die Anzahl der Deals endlich ist
• Keine Garantie für effiziente Ergebnisfindung• Worst-Case: Exponentielle Laufzeit

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Motivation
Einführung
Abstimmungen Auktionen Verhandlungen
Zusammenfassung

Projektgruppe KIMAS – Verhandlungen/Entscheidungsfindung 32/33
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PADERBORNZusammenfassung
Abstimmungen• Geeignet für Entscheidungen mit mehreren
Alternativen• Intoleranz gegenüber irrelevanten Alternativen
Auktionen• Geeignet für Verteilung von Ressourcen und
Aufgaben• Vickrey: einfach, effizient
Verhandlungen• Geeignet für Verteilung von Aufgaben• Oft zu finden in AODs

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UNIVERSITY OF
PADERBORNLiteraturverzeichnis
Gerhard Weiss: „Multiagent Systems“,MIT Press, Cambridge 1999
Siemens 2001, Vorlesung Autonome Intelligente Systeme• Teil1: Intelligente Agenten• 2. GRUNDLEGENDE KONZEPTE
Siemens 2001, Vorlesung Autonome Intelligente Systeme• Teil 2: Multiagentensysteme• 6. VERHANDLUNGSMODELLE
www.multiagent.com