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1 Protect – 04·2016 Kurzberichte aus den Naturschutzprogrammen Afrika/ Südamerika Kongobecken Erste umfassende Bestandsaufnahme in Dzanga-Sangha Die Bestandsaufnahme von Gorillas, Elefanten, anderen Säugern und menschlichen Aktivitäten im gesamten Schutzgebietskomplex Dzanga Sangha auf einer Fläche von 6.400 km 2 wurde erfolgreich abgeschlossen. Erste Analysen bestätigen eine Stabilität der Elefantenpopulation trotz des Bürgerkrieges und der politischen Krise seit dem letzten Survey in 2011. Im gesamten Schutzgebietskomplex konnte eine Elefantenpopulation von 711 Tieren ermittelt werden, wobei 420 auf die Nationalparke Dzanga und Ndoki und 290 Tiere auf das Reservat verteilt sind, das die beiden Holzkonzessionen SINFOCAM und STBC, als auch die Gemeindejagdzone beinhaltet. Im nördlichen Teil des Schutzgebietskomplexes, wo auch die menschlichen Aktivitäten am stärksten auftreten, konnten keine oder nur sehr geringe Elefantenvorkommen bestätigt werden. Elefantenvorkommen in Schutzgebietskomplex Aires Protegées de Dzanga Sangha (APDS) insgesamt (ganz rechts) und die Verteilung im Einzelnen auf die Nationalparke Dzanga-Ndoki und die Konzessionen und kommunale Nutzungszonen als Reserve Speciale zusammengefasst (ganz links). Mittig die Aufteilung der Elefantenverteilung in der Reserve Special als Holzkonzessionen SINFOCAM und STBA sowie die Gemeindejagdzone. Die Population der Gorillas und Schimpansen zeigt gegenüber den Bestandaufnahmen von 2011/2012 einen leichten Rückgang und ruft das Parkmanagement dazu auf, vermehrt die Gebiete mit hohen Dichten zu patrouillieren. Die Gesamtpopulation beläuft sich auf über 2400 Tiere, wobei die Mehrzahl der Menschenaffen mit über 1620 Tieren auf das Reservat verteilt ist und über 790 Tiere in den Nationalparken siedeln. Es ist davon auszugehen, dass die vermehrten menschlichen Aktivitäten außerhalb der beiden Nationalparke und der damit verbundene erhöhte Wildereidruck dort, wo hohe Gorilla und Schimpansendichten zu verzeichnen sind, für den Rückgang der Menschenaffen verantwortlich ist. STABILE ELEFAN- TENPOPULATION IN DZANGA- SANGHA 04·16 LEICHTER RÜCK- GANG BEI GORIL- LAS UND SCHIM- PANSEN PROTECT – 04· 2016

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Protect – 04·2016 Kurzberichte aus den Naturschutzprogrammen Afrika/ Südamerika Kongobecken Erste umfassende Bestandsaufnahme in Dzanga-Sangha

Die Bestandsaufnahme von Gorillas, Elefanten, anderen Säugern und menschlichen Aktivitäten im gesamten Schutzgebietskomplex Dzanga Sangha auf einer Fläche von 6.400 km2 wurde erfolgreich abgeschlossen. Erste Analysen bestätigen eine Stabilität der Elefantenpopulation trotz des Bürgerkrieges und der politischen Krise seit dem letzten Survey in 2011. Im gesamten Schutzgebietskomplex konnte eine Elefantenpopulation von 711 Tieren ermittelt werden, wobei 420 auf die Nationalparke Dzanga und Ndoki und 290 Tiere auf das Reservat verteilt sind, das die beiden Holzkonzessionen SINFOCAM und STBC, als auch die Gemeindejagdzone beinhaltet. Im nördlichen Teil des Schutzgebietskomplexes, wo auch die menschlichen Aktivitäten am stärksten auftreten, konnten keine oder nur sehr geringe Elefantenvorkommen bestätigt werden.

Elefantenvorkommen in Schutzgebietskomplex Aires Protegées de Dzanga Sangha (APDS) insgesamt (ganz rechts) und die Verteilung im Einzelnen auf die Nationalparke Dzanga-Ndoki und die Konzessionen und kommunale Nutzungszonen als Reserve Speciale zusammengefasst (ganz links). Mittig die Aufteilung der Elefantenverteilung in der Reserve Special als Holzkonzessionen SINFOCAM und STBA sowie die Gemeindejagdzone.

Die Population der Gorillas und Schimpansen zeigt gegenüber den Bestandaufnahmen von 2011/2012 einen leichten Rückgang und ruft das Parkmanagement dazu auf, vermehrt die Gebiete mit hohen Dichten zu patrouillieren. Die Gesamtpopulation beläuft sich auf über 2400 Tiere, wobei die Mehrzahl der Menschenaffen mit über 1620 Tieren auf das Reservat verteilt ist und über 790 Tiere in den Nationalparken siedeln. Es ist davon auszugehen, dass die vermehrten menschlichen Aktivitäten außerhalb der beiden Nationalparke und der damit verbundene erhöhte Wildereidruck dort, wo hohe Gorilla und Schimpansendichten zu verzeichnen sind, für den Rückgang der Menschenaffen verantwortlich ist.

STABILE ELEFAN-TENPOPULATION

IN DZANGA-SANGHA

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LEICHTER RÜCK-GANG BEI GORIL-LAS UND SCHIM-

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Salonga NP/ DRC: Offizieller Start des WWF Co-Managements des größten Tro-penwaldschutzgebiets Afrikas und des letzten Rückzugsgebiets des Bonobo

Nachdem nun die KfW-Verträge sowohl für das Co-Management als auch für das Biomonitoring im Salonga Nationalpark unterzeichnet sind, beginnt die Umsetzung beider Vorhaben. Ein internationaler Experte, der unter der Schirmherrschaft des WWF als Parkdirektor fungieren und ein Team bestehend aus WWF und ICCN-Mitarbeitern anleiten wird, wurde rekrutiert. Die Rekrutierung eines WWF-Parkadministrators ist noch im Gange. Erste Aktivitäten sind hauptsächlich administrativer Natur, wie die Eröffnung lokaler Bankkonten, die Erstellung und Validierung eines jährlichen Arbeitsplans und die Aufstellung des lokalen Teams.

Schutz der Virungas und der Berggorillas

In Kooperation mit dem WWF Belgien baut der WWF D sein Engagement in der Virunga-Priority Landscape aus. Mit Unterstützung von Großspendern und der neuen Firmenkoopera-tion mit GDVI (Gesellschaft zur Durchsetzung von Verbraucherinteressen) wird die Wieder-aufforstung im Umfeld des Weltnaturerbes Virunga vorangetrieben. Die von bisher über 3.000 Kleinbauern angepflanzten Wälder sollen als Puffer für die verbleibenden Urwälder dienen, nachhaltig den Holzkohlebedarf decken, Einkommen schaffen und wichtige ökologische Funktionen (Wasserspeicher, Erosionsschutz, Lebensraum usw.) übernehmen. Bisher wurden so bereits über 10.000 ha aufgeforstet, und in den vergangenen Monaten konnte daraus erstmals Holz geerntet und daraus ökologisch wie ökonomisch nachhaltige Holzkohle produziert werden. Mittelfristig sollen so durch Verträge und Schulungen mit Kleinbauern, neue Baumschulen und kostenloses Pflanzgut 30.000 ha neuer Wälder entstehen. Mit dieser Fläche ließe sich die gesamte Bevölkerung des Nationalparkumfelds mit Holzkohle versorgen und so dem illegalen Brennholz-Einschlag die Ursache entziehen. Zusammen mit der vom WWF unterstützten intensivierten Überwachung des Nationalparks soll so der Lebensraum der bedrohten Berggorillas dauerhaft erhalten werden.

Indigene, Survival International und Dzanga Sangha

Mit den kirchlichen Entwicklungsorganisationen SMA und ADIH konnten in Dzanga Sangha nun weitere wichtige Partner für die Kooperation mit den indigenen BaAka gewonnen werden. Beide Organisationen bauen mit Finanzierung und technischer Unterstützung des WWF insgesamt 6 dezentrale Gesundheitsstationen und zwei Schulheime zur Versorgung der entlegenen Dörfer auf. Das Versorgungskonzept für die halbnomadisch lebenden BaAka wird partizipativ und kultursensitiv entwickelt, um traditionelles Wissen, Behandlungsmethoden und Lebensweisen einzubeziehen. Die Entwicklung wird in Kooperation mit den auf Indigenen-Projekte spezialisierten Partnern OrigiNations und MEFP durchgeführt und eng mit dem bestehenden WWF-Menschenrechtsprojekt vor Ort verzahnt (Aufbau eines unabhängigen Menschenrechtsbüros vor Ort, Beratung der Indigenen durch Rechtsspezialisten, Beratung lokaler Communities zu Landrechten, Erwerb von Personaldokumenten und Landtiteln für die BaAka, Ombuds-Stelle bei Problemen zwischen Ethnien oder mit staatlichen Akteuren, Schulung der EcoGuards und sonstiger Nationalpark- und WWF-Mitarbeiter).

Derzeit werden auch in Zusammenarbeit mit dem afrikanischen Dachverband indigener Organi-sationen Inhalte für den Managementplan zur Berücksichtigung indigener und kommunaler Belange entwickelt (Kartierung traditioneller Nutzungen, heiliger Stätten usw.). Kombiniert mit den Biomonitoringdaten ergibt dies eine fundierte Grundlage für Planung und Beschränkung der im Projektgebiet tätigen Holzkonzessionäre. Damit bekommt Dzanga-Sangha auch in diesem Zusammenhang einen starken Modellcharakter, der auch im Zusammenhang mit den Anschuldigungen von Survival International gegen den WWF Kamerun von Bedeutung ist.

Als Teil der Antwort des WWF auf die bei der OECD offiziell eingereichte Beschwerde wegen möglicher Übergriffe von EcoGuards auf die indigenen BaAka wurde vom WWF ein Aktionsplan für Kamerun entwickelt, der die Belange der Indigenen und lokalen Bevölkerung in allen Projekten noch stärker in den Mittelpunkt rückt und dazu die Erfahrungen aus Dzanga-Sangha nutzt. Der Beschwerdeprozess selbst ist noch offen, da die OECD noch nicht über die Zulässigkeit entschieden hat. Erstmalig hat eine NGO (Survival International) hier eine Beschwerde gegen eine andere NGO (den WWF) vorgebracht und es ist noch unklar, ob dies entsprechend der OECD-Statuten, die solche Beschwerden eigentlich nur gegen Konzerne vorsehen, statthaft ist. Alle Versuche des WWF, die Auseinandersetzung mit Survival Int. im

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Vorfeld zu lösen sind leider gescheitert, die Organisation fährt weltweit eine scharfe, auf Eskalation zielende Kampagne gegen Schutzgebiete. Eine Arbeitsgruppe des WWF-Netzwerks – mit Beteiligung des WWF D – sucht weiter nach Lösungen.

S. & Ö. Afrika KAZA-Wildhundmonitoring: Grundlage für neue Schutzgebietsausweisungen

Der WWF hat mit Partnerorganisationen fünf Wildhundrudel mit Satellitenhalsbändern besendert. Damit sollen neue Erkenntnisse zu den Beständen und den Verbreitungsgebieten innerhalb KAZAs gewonnen werden. Im Mahangu Waldreservat wurde überraschend eine sehr hohe Wildtierdichte beobachtet. Um diese zu schützen, wird der Status des Reservates von der Regierung Namibias zum Nationalpark angehoben, ein entsprechender Antrag liegt der Regierung vor. Da die Sichtung von Wildhunden schwer vorhersehbar und ihre Reviere sehr weitläufig sind, ist es schwierig, die Besenderungen von Wildhunden zu planen und sie wird „opportunistisch“ durchgeführt (wenn während der Besenderungsaktion anderer Tiere Wildhunde gesichtet werden, werden diese mit besendert). Die Daten der Wildhundsender werden von Experten analysiert und Verbreitungskarten vorbereitet. Experten schätzen, dass circa ¼ aller Wildhunde Afrikas in KAZA leben.

Amazonas Der WWF hilft, Indigenes REDD+ Realität werden zu lassen

Das BMUB IKI finanzierte Projekt zu Indigenem REDD+ im Amazonas hat zum Hauptziel, die Indigenen Forderungen in Bezug auf REDD+ in nationale (Ekuador, Peru und Kolumbien) und internationale Strategien einzubauen. In Ekuador konnte nun im Rahmen des Projekts eine nationale REDD+ Strategie kreiert werden, die die nationale Politik und die Forderungen der Indigenen gleichermaßen widerspiegelt. Auch auf internationaler Ebene wurde seit Jahren, sehr verstärkt seit Projektbeginn (2014), für Indigenes REDD+ geworben. Die poltische Unterstützung mehrerer Länder (z.B. Deutschland, Peru, Ekuador) und das starke Auftreten der Indigenen auf den letzten beiden Klimakonferenzen haben dazu beigetragen, dass Elemente von Indigenem REDD+ inzwischen im neuen Klimarahmendokument aufgenommen wurden (Berücksichtigung der Rechte Indigener, (Kohlenstoff-) Wert stehenden Waldes (versus der Finanzierung nur bei laufender Entwaldung), alternative kohlenstoffmarktunabhängige Finanzierungsmodelle, Berücksichtigung der Ökosystemdienstleistungen der Wälder).

Erste Erfolge im Kampf gegen Waldvernichtung in Bolivien

Der Amazonas in Bolivien weist die höchste Entwaldungsrate im gesammten Biom auf. Dies ist v.a. auf Brandrodung zur Gewinnung landwirtschaftlicher Flächen zurückzuführen. Ein BMZ-gefördertes im März 2015 begonnenes WWF-Projekt beinhaltet Elemente zur Bekämpfung dieser Ursachen, wie die Verbesserung der kleinbäuerlichen Agrar-Produktionssysteme (Verhinderung von Waldbränden) und die Verbesserung der indigenen Produktionsstrukturen für die Paranussgewinnung.

Ebenso wichtig ist die Entwicklung eines Boden-Zertifizierungssystems, um den Nutzern finan-zielle Anreize zu bieten, die scharfe Umweltkriterien einhalten. Die Kriterien wurden nun im Projekt definiert. Für die Entwicklung der finanziellen Anreize (z.B. verbesserter Zugang zu Krediten) wurde ein mit Landbesitzern, Regierungsbehörden, Lokalregierungen, Universitäten und NGOs abgestimmtes Regelwerk erstellt. Weiterhin wurde eine Datenbasis ähnlich dem brasilianischen ländlichen Kataster CAR entwickelt, in der alle großen und kleinen für Agrar-wirtschaft genutzten Ländereien registriert werden. Zudem wurden in Zusammenarbeit mit der zuständigen bolivianischen Land- und Forstbehörde Leitfäden für die Zertifizierung entwickelt. Für die Überwachung der Agraraktivitäten wurde zusammen mit der Land- und Forstbehörde ein landesweites MRV-System entwickelt, das schon in Nutzung ist.

WWF-Projekt PAPAI identifiziert prioritäre Großregionen und Lücken bei der Be-kämpfung des Klimawandels durch Schutzgebiete im Amazonas

Ende 2015 konnte durch das BMUB-geförderte PAPAI-Projekt die Vulnerabilitätsstudie der Pan-Amazonischen Schutzgebiete fertiggestellt werden. Die Studie modellierte unterschiedliche

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Klimawandelszenarien zur Identifizierung der Gebiete mit der höchsten Widerstandkraft. Darauf aufbauend wurden nun zusätzlich schützenswerte Gebiete des Amazonas-Regenwalds identifiziert.

Die in diesem Prozess entstandene Karte hebt die Bedeutung der westlichen, südwestlichen und nordöstlichen Gebiete des Amazonas-Regenwalds hervor (rot markiert). Diese Karte wird von RedParques, aber auch von den Schutzgebietsverwaltungen der Amazonas-Anrainerstaaten anerkannt und ist Grundlage für die Bemühungen des WWF, die letzten größeren Schutzgebiete in Ekuador (0,2 Mio. ha RAMSAR Lagartococha) und Kolumbien (>2 Mio. ha, Neuausweisung und Erweiterung von vorhandenen Schutzgebieten) auszuweisen.

Asien Kaukasus Armenien/ Aserbaidschan: Neubewilligung Kaukasusleoparden-Projekt

Ein Projektantrag zum Schutz des Kaukasusleoparden im südlichen Kaukasus wurde mit Unter-stützung des WWF D entwickelt, beim WWF CH eingereicht und von diesem bewilligt. Ab Juli 2016 (Laufzeit 3 Jahre, Budget 0,5 Mio. CHF) werden umfangreiche Schutzmaßnahmen im Zan-gezur und im Talish Gebirge (Armenien und Aserbaidschan) umgesetzt, beides Kernlebensräu-me der vom Aussterben bedrohten Leoparden-Unterart. Schwerpunkte liegen in der Wilderei-Bekämpfung in und um die Schutzgebiete, der Ausweitung des Leoparden- und Beutetiermoni-torings mit Hilfe freiwilliger Helfer der umliegenden Dörfer, der Schaffung alternativer Einnah-mequellen im naturnahen Tourismus sowie einer Machbarkeitsstudie zur Umsetzung von Kom-pensation bzw. Minderungsmaßnahmen zur Reduzierung von Großraubtier-Mensch-Konflikten. Amur-Heilong Russland: Bikin-Projekt

Bei einem Treffen zwischen BMUB (Staatssekretär Flasbarth) und dem russischen Ministerium für Natürliche Ressourcen und Ökologie (Minister Donskoij) am 16. Februar in Moskau wurde die internationale Bedeutung des Bikin-Projekts in einer gemeinsamen schriftlichen Erklärung hervorgehoben. In ihr wird das Projekt als ein „ausgezeichnetes Beispiel deutsch-russischer Zu-

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sammenarbeit im Umweltbereich“ gewürdigt. Im Auftrag des deutschen und des russischen Umweltministeriums war der WWF gemeinsam mit der KfW in der Bikin-Region im Fernen Osten Russlands aktiv. Dort wurden mit der indigenen Bevölkerung die letzten Urwälder Russ-lands vor illegaler Abholzung geschützt und damit als wertvolle Kohlenstoffspeicher im Kampf gegen den globalen Klimawandel erhalten. Aufgrund der herausragenden Bedeutung des Gebiets erklärte die russische Regierung die Bikin-Wälder im November 2015 zum Nationalpark.

Artenschutz Asien Amur-Region, Russland

Am 26. März wurde in der Provinz Primorje der Narvinsky Tunnel eröffnet, der die Razdolnoye-Khasan Autostraße unter dem Narvinsky Pass hindurchführt. Dieser Tunnel wurde gebaut, um den vom Aussterben bedrohten Amur Leoparden im Leopardovy Gebiet die ungestörte Überquerung des Passes zu ermöglichen. WWF Russland war seit 2007 aktiv in die Planung für diesen mehrere hundert Meter langen Straßentunnel involviert. Auf verschiedenen Straßenabschnitten der Route wurden in den letzten Jahren drei Tiger und ein Leopard im Verkehr getötet.

Tigerschutzprojekt im Chitwan-Parsa-Valmiki Komplex startet offiziell

Nach langwierigem Bewilligungsprozess durch KfW und IUCN startet nun ein neues Tiger-schutzprojekt im Chitwan-Parsa-Valmiki Komplex entlang der Grenze zwischen Nepal und Indien. Das Projekt wird über das „Integrated Tiger Habitat Conservation Programme (ITHCP)“ der von der Bundesregierung gegründeten Tigerschutz-Fazilität finanziert. In den kommenden drei Jahren soll die Zahl der Tiger im nepalesischen Parsa Wildtierreservat von 7 auf 14 und im indischen Valmiki Tigerreservat von 22 auf 33 Individuen wachsen. Dieser Anstieg soll vor allem dadurch erreicht werden, dass von den 120 Großkatzen im gut geschützten Chitwan National-park in Nepal Tiere in die benachbarten Schutzgebiete abwandern.

In enger Zusammenarbeit mit den lokalen Gemeinden soll im Rahmen des Projekts ein verbessertes Management der Korridore zwischen den Schutzgebieten erreicht werden, damit die Tiger in diesem zunehmend zersiedelten Gebiet ungehindert wandern können. Durch die Generierung alternativer Einkommensquellen (z.B. Ausbau von Ökotourismus, nachhaltige Landwirtschaft) sollen die Lebensbedingungen der lokalen Bevölkerung verbessert und der dramatische Verlust kostbarer Naturflächen gleichzeitig reduziert werden.

Neben Lebensraumverlust gelten aber auch Mensch-Tiger-Konflikte und gezielte Wilderei von Tigern und ihren Beutetieren als Hauptursache für den Rückgang der Raubkatze. Die Errichtung von Biogasanlagen im Projekt soll es den Menschen ermöglichen, nicht mehr so oft in den Wald zur Feuerholzsuche gehen zu müssen, sondern den Energiebedarf direkt über die Biogasanlage im Dorf zu decken. Gefährliche Begegnungen mit Tigern werden so reduziert. Durch die Einrichtung von Kompensationsfonds sollen die lokalen Gemeinden im Fall von Schäden und Unfällen schnell und zuverlässig unterstützt werden.

Tragischer Tod eines gefangenen Sumatra-Nashorns

Im März konnten wir uns noch über den Fang eines Sumatra-Nashorns im indonesischen Teil Borneos freuen. Nach 40 Jahren waren auf diesem Teil der Insel wieder Nashörner entdeckt worden – leider nur wenige Tiere und stark bedroht durch expandierende Minen. Daher hatte der WWF Indonesien gemeinsam mit der Regierung Pläne gefasst, diese Tiere einzufangen und in ein Auffanggehege umzusiedeln. Im März gelang dies endlich mit dem ersten Tier, das jedoch durch eine Wildererschlinge bereits am Bein verletzt war. Die Infektion der tiefen Wunde sorgte dann Anfang April trotz Gabe von Antibiotika für den Tod des Tieres.

Für den Schutz dieser mit höchstens 100 verbleibenden Individuen in weit verstreuten, kleinen Teilpopulationen äußerst seltenen Tiere ist dieser Verlust ein herber Rückschlag, zumal er internationale Diskussionen zur Qualität der Haltung des Tieres ausgelöst hat. Die indonesische Regierung hat aber deutlich gemacht, dass sie an den Fang- und Umsiedlungsplänen festhält.

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Afrika Wildereikrise nimmt kein Ende

Laut IUCN gilt 2015 als das bisher schlimmste Jahr für die Nashornwilderei in Afrika. Obwohl die Wilderei in Südafrika das erste Mal seit 2007 zurückging und auch in Kenia weiterhin rückgängig ist, verschärft sich die Lage zunehmend in Simbabwe und Namibia. Ebenso ernsthaft ist die Situation für die Elefanten. Zwar ist die Wilderei hier rückgängig, jedoch fallen immer noch mehr Elefanten jährlich dem illegalen Handel mit Elfenbein zum Opfer als geboren werden. Grund zur Hoffnung gibt das östliche Afrika, insbesondere Kenia, wo die Elefantenpopulation weiterhin steigt.

Zentralafrika: Zero-Poaching and Integrated Biomonitoring Workshop

Während eines einwöchigen ‚Zero-Poaching und Biomonitoring Workshops‘ kamen über 40 WWF Mitarbeiter aus dem Kongobecken und weitere 10 internationale Mitarbeiter aus Asien, Afrika, Europa und US, die sich mit dem Thema beschäftigen, in Limbe/ Kamerun, zusammen. Ziel des Workshops war es, ein gemeinsames Verständnis der WWF/ TRAFFIC Wildlife Crime Initiative und des zentralafrikanischen Beitrags zu schaffen, das gesamte vorhandene und in Asien erfolgreich getestete Toolkit der ‚Zero Poaching Strategie‘ in Zentralafrika auszurollen, Basisdaten zur Wildereibekämpfung und zum Biomonitoring zu evaluieren und eine gemeinsame integrierte Datenbank zu erstellen. Ebenso wurde ein Arbeitsplan für Biomonitoring und Wildereibekämpfung auf nationaler Ebene und für prioritäre Parks erstellt.

Eine Evaluierung des ‚Wildlife Crime Prevention Frameworks‘ ergab, dass sowohl auf Park- als auch auf nationaler Ebene der Erfüllungsgrad aller notwendigen Konditionen für die Erreichung eines Zero Poaching in Zentralafrika bei 20-40% liegen und noch enorme Anstrengungen notwendig sind: Einführung und Umsetzung von Standards, Kapazitätenaufbau, Zusammenarbeit mit lokalen Gemeinden, Finanzierung. Eine Integration von Biomonitoring und Rechtsdurchsetzung ist erstmalig möglich, da durch die Arbeit des neuen regionalen WWF-Biomonitoringkoordinators erstmalig harmonisierte und standardisierte Daten für Schutzgebiete auf einer Fläche von über 6 Mio. ha zur Verfügung stehen (siehe Karten). Diese Daten über Tierdichten und illegale menschliche Aktivitäten können nun effektiv die Rechtdurchsetzung anleiten und bspw. Patrouillen in Gebiete hoher Tierdichten bzw. hohen Wildereidrucks umlenken.

Sonstiges Herkunftsanalyse von Reptilien mittels Stabilisotopen

Die quantitative Messung von stabilen Isotopenverhältnissen in metabolisch inerten Gewebeproben von Reptilien wurde als mögliches Artenschutzinstrument identifiziert, um zwischen Individuen zu unterscheiden, die aus der Wildnis oder aus Nachzuchten in Gefangenschaft stammen. Dies ist das Ergebnis eines gemeinsamen Pilotprojekts von WWF

Links: Menschenaffenvorkommen/ rechts: Elefantenvorkommen im Kongobecken auf über 6 Mio. ha Schutzgebieten. Erstmalig stehen harmonisierte Daten zu Dichten und Anzahl von Individuen zur Verfügung. In den rot eingekreisten Gebieten befinden sich die höchsten Populationsdichten.

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Deutschland, TRAFFIC und dem Zoo Köln, dessen Teilergebnisse nun auch wissenschaftlich publiziert wurden (http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S2351989416300105). Die gezielte Sammlung für den internationalen Handel gilt als eine der größten Bedrohungen für das Überleben vieler wildlebender Tierarten, vor allem im Hinblick auf den kommerziellen Handel von Reptilien, da über den Status der meisten Wildpopulationen relativ wenig Informationen vorhanden sind. Hierfür hat die Pilotstudie somit das Potenzial aufgezeigt, mit Hilfe der Isotopentechnik Aussagen zu treffen, ob Individuen ursprünglich aus der Wildnis stammen oder in Gefangenschaft nachgezüchtet wurden. Die vielversprechendsten Ergebnisse ergaben sich für den Aufbau eines Referenzrahmens von Zuchtbetrieben, der als Abgleich für die Prüfung von Proben nicht eindeutigen oder zweifelhaften Ursprungs dienen kann.

Biodiversität Wasserkraft Myanmar Wasserkraft und Staudämme haben im Myanmar der bisherigen Militärjunta lokale bewaffnete Konflikte befeuert und werden von der neuen demokratischen Regierung mit besonderem Au-genmerk auf sozio-ökonomischen Nutzen und Konfliktpotenzial bedacht. Das hochproblemati-sche Erbe mehrerer dutzend Entwicklungsvereinbarungen mit überwiegend chinesischen Ent-wicklern für neue Stau- und Wasserkraftanlagen muss geregelt werden.

In diesem Kontext steht ein dreimonatiges gemeinsames Projekt des WWF mit TNC The Nature Conservancy und der britischen Entwicklungszusammenarbeits-Agentur DFID. Basierend auf Methoden zur Kartierung von Fließgewässerdurchgängigkeit und Eingriff in das Abflussregime, die im Mekong-Programm entwickelt wurden, wurde nun mit der University of Manchester eine Multi-Kriterien-Optimierungsmethode weiterentwickelt. Mit dieser Methode können ökologi-sche und sozio-ökonomische Folgen von Entwicklungsszenarien in ihrer kumulativen Wirkung abschätzt und beurteilt werden. Die Methode wurde ursprünglich für die Wasserversorgungsinf-rastruktur entwickelt und nun erstmalig für Flussgebietsplanung in Myanmar getestet.

Fernerkundung WWF D unterstützte den WWF Myanmar und das Greater Mekong-Programm mit einer drei-monatigen Entsendung ihrer Fernerkundungsspezialistin Aurelie Shapiro, die durch Mitarbei-terschulungen half, die Kapazität in Myanmar und in der Region auszubauen; interaktive Karten für Monitoring & Evaluierung und für die Kommunikation zu erstellen; einen Datenaustausch mit verschieden Akteuren darunter Ministerien, der Universität Yangon, SERVIR-Mekong und OneMap Myanmar herzustellen; und Analysen über Entwaldungsgebiete entlang Straßen in der Tanintharyi Region von Myanmar zu erstellen, die zur Infrastrukturplanung der nationalen Re-gierung vorgelegt werden. Zudem wurden neue Methoden für „Rubber mapping“ per Satellit für nachhaltige Lieferketten und ein Online Regional Monitoring System, das Schutzgebietsmana-gern die Visualisierung von Bewaldung ermöglicht, entwickelt. Neben dem WWF können auch Drittparteien Daten einfließen lassen und in Echtzeit Waldbrände verfolgen, um somit adaptives Naturschutzmanagement in der Mekong Region via Homepage zu ermöglichen.

Meeresschutz Tourismus Nachhaltigkeitsstandards

Der WWF wirkte im Fachbeirat des BMUBV/BfN-Forschungsvorhabens „Kriterienentwicklung für die nachhaltige Ausrichtung von deutschen Tourismusdestinationen“ mit. Die Ergebnisse des Vorhabens und der in diesem Rahmen entwickelte Praxisleitfaden wurden auf der diesjährigen ITB in Berlin vorgestellt. Das entwickelte Kriterienset für nachhaltige Tourismusdestinationen gilt als politische Leitlinie. Darüber hinaus dienen diese Kriterien als Umsetzungshilfen für den vom Tourismus zu leistenden Beitrag zur Realisierung der Sustainable Development Goals (SDGs). Die Kriterien basieren weitestgehend auf internationalen Standards für nachhaltige Destinationen des GSTC (Global Sustainable Tourism Council). Das Vorhaben wurde im Auftrag des Deutschen Tourismus Verbandes (DTV) durchgeführt, mehr unter:

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http://www.deutschertourismusverband.de/fileadmin/Mediendatenbank/Dateien/leitfaden_nachhaltigkeit_160308.pdf

Ostsee Neuer Cartoon: Ökosystembasiertes Meeresmanagement – leicht gemacht

Mit dem neuen Cartoon „How to Safeguard our Seas with Ecosystem-based Management“ wird ein komplexes und oft schwer verständliches Naturschutzprinzip verständlicher gemacht. Mit Definitionen, konkreten Anwendungsbeispielen und vor allem durch Illustrationen von Erik Liebermann werden die Leser an das eher ‚trockene‘ Thema herangeführt. Die Broschüre ist für Politiker, Entscheider und Repräsentanten der verschiedenen Fachgebiete bestimmt, die den Ökosystemansatz anwenden sollen. Der englischsprachige Cartoon wurde erstmals im März auf der Helcom Konferenz in Helsinki vorgestellt und sehr positiv aufgenommen. Die ersten Übersetzungen sind bereits in Arbeit- eine finnische Version soll im Mai erscheinen.

Meeresraumplanungs-Trainingskurs in Chile

Im Januar wurden die Erfahrungen aus der Meeresraumplanung im Ostseeraum in ein Training für Meeresplaner aus Chile, Argentinien und Peru eingebracht. Der einwöchige Trainingskurs wurde von der US-amerikanischen National Oceanographic and Athmospheric Administration organisiert und in Valparaiso durchgeführt. Die Teilnehmer konnten Erfahrungen in Meeresmanagement aus Europa (Ostsee und Wales), Kalifornien und dem Meeresschutzgebiet Stellwagen Bank vor Boston in ihre im Aufbau befindlichen Systeme für Meeresraumplanung einbringen. Die Ostsee wurde als Beispiel für länderübergreifende Zusammenarbeit vorgestellt.

Geisternetzeprojekte an der Ostsee gestartet

Die Projekte zur Bergung und zum Recycling von Geisternetzen aus der Ostsee haben ihre praktische Phase begonnen. Im März fand in Stockholm das Kick-off-Treffen für das ostseeweite EU-Projekt Marelitt statt. Der WWF D ist an dem projekt beteiligt und kümmert sich speziell um die Weiterbearbeitung der Netze bis hin zum Recycling. Im März wurden die Netze der letzten Bergeaktion von 2014 nach Polen zur Sortierung gebracht, von wo die verwertbaren Teile nach Slowenien zum Recycling verbracht werden.

Meeresschutzgebiete Nach Verbändeklage und Vertragsverletzungsverfahren der EU-Kommission kommt Bewegung in den Schutz der deutschen Natura 2000-Gebiete in Nord- und Ostsee: Im Januar hatte die Bundesregierung Schutzgebietsverordnungen vorgelegt (vgl. Protect 1/2016). Nun liegen zunächst nur für die Gebiete in der ausschließlichen Wirtschaftszone der Nordsee (Sylter Außenriff, östliche deutsche Bucht, Borkumriffgrund, Doggerbank) auch gemeinsame Maßnah-menvorschläge von BMUB und BMEL vor, um schädliche Fischereien und Fangmethoden einzuschränken. Die Umweltverbände kommentierten den Vorschlag mit einer Stellungnahme, die sie im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung und Anhörung vortrugen.

Befürwortet werden die geplanten großflächig zusammenhängenden Schließungen für Bodenschleppnetze und Baumkurren, um Sandbänke und Riffe zu bewahren. Auf Kritik stößt die Ausnahmeregelung für die Krabbenfischerei im östlichen, an den Nationalpark Wattenmeer angrenzenden Teil des Sylter Außenriffgebiets. Während zum Schutz von Seevögeln und Schweinswalen in diesem Bereich auch der Einsatz von Stellnetzen (z.T. saisonal) verboten werden soll, will man in den anderen Gebieten den Fischereiaufwand dieser Fangmethode lediglich einfrieren.

Im EU-weiten Vergleich sieht Deutschland sehr fortschrittliche Überwachungsmaßnahmen vor, d.h. Fangschiffe müssen ihre Einfahrt und das Fanggerät anmelden sowie ihre Position alle zehn Minuten senden. Nun müssen die Vorschläge mit anderen EU-Mitgliedsstaaten beraten werden, bevor sie als gemeinsame Empfehlung an die Kommission gehen und rechtlich verankert werden. Die Gefahr ist groß, dass sie auf diesem Weg verwässert werden. Deshalb will der WWF D zusammen mit mit den WWF-Partnern entsprechende Lobbyarbeit bei den Regierungen Dänemarks, der Niederlande, Belgiens, Frankreichs und des Vereinigten Königreichs machen.

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Naturschutz Deutschland Wälder und Wildnis Zerweliner Heide

Das 800 ha große Gebiet mit naturnahen Wäldern, Seen und Mooren im Norden Brandenburgs steht jetzt unter der Obhut des WWF. Am 8. April übergab der Bund, vertreten durch die Abteilungsleiterin Naturschutz im BMUB, Dr. Elsa Nickel, gemeinsam mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben die Flächen im Rahmen einer Feierstunde offiziell als Teil des Nationalen Naturerbes an den WWF. Der WWF wird etwa 400 ha sofort der natürlichen Entwicklung überlassen. Auf den übrigen Flächen werden für eine begrenzte Zeit naturferne Nadelforsten hin zu standortheimi-schen, artenreichen Mischwäldern entwickelt, die sich nach spätestens 10 Jahren dann auch zu Urwäldern entwickeln dürfen.

Biosphärengebiet Schwarzwald

Nach dem Start des Biosphärengebiets Schwarzwald am 1. Februar unterzeichneten Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Naturschutzminister Alexander Bonde und die beteiligten Landkreise und Gemeinden eine Vereinbarung zur Zusammenarbeit in diesem Gebiet. Der WWF begleitete die Gründung und nahm insbesondere bei der Ausweitung und Vergrößerung der Kernzone Einfluss. Mit den 29 am Biosphärengebiet Schwarzwald beteiligten Gemeinden umfasst dieses nun 63.236 ha.

Wildtiere Deutschland Luchs

Der WWF beteiligt sich im Rahmen eines sechsjährigen EU LIFE Projekts an der Wiederan-siedelung des Luchses im Pfälzer Wald. Der Luchs wurde – ähnlich wie der Wolf – vor 200 Jahren in Deutschland ausgerottet, kommt jedoch aufgrund seines Ausbreitungsverhaltens nicht wieder Wolf von selbst zurück, wenn man ihn lässt. Derzeitige Vorkommen in Deutschland beschränken sich auf den Harz (Wiederansiedelung seit 2000), den Bayerischen Wald (Wiederansiedelung auf tschechischer Seite in den 1980er Jahren) und einzelne Tiere in Baden-Württemberg (Langstreckenwanderer aus dem Schweizer Jura). In den nächsten fünf Jahren sollen jedes Jahr jeweils zwei bis vier Tiere in der Slowakei und Schweiz eingefangen und im Pfälzer Wald angesiedelt werden. Konkret beteiligt sich der WWF am Projekt mit der Erstellung von Unterrichtsmaterialien zum Luchs und der Beratung zu einem Masterplan, der als Leitfaden für den weiteren Verlauf des Projekts kontinuierlich fortgeschrieben wird.

Wolf

Insgesamt wird in Deutschland derzeit von 31 Rudeln, acht Paaren und sechs territorialen Einzeltieren ausgegangen. Viele Konflikte gibt es nach wie vor in Niedersachsen, wo Herden-schutzmaßnahmen noch nicht flächendeckend zur Anwendung kommen. Zuletzt wurde dort erfolglos versucht, einen besenderten Wolf, der unerwünschtes Verhalten zeigte, zu vergrämen. Neue Wolfsnachweise gab es in den letzten Monaten in Bayern und Nordrhein-Westfalen. In Sachsen-Anhalt unterstützt der WWF das Monitoring der Wölfe mit Fotofallen.

Große Beutegreifer in Europa

Der WWF ist Mitglied der von der EU-Kommission initiierten Plattform zum Zusammenleben von Menschen und Großraubtieren. Als Gastgeber des nächsten Regionalworkshops lädt der WWF am 18./19. April Experten aus ganz Europa ein, um in Berlin über länderübergreifendes Monitoring und Kommunikationsstrategien zu Wolf, Luchs, Bär und Vielfraß zu diskutieren. Mit den europäischen Netzwerkpartnern plant der WWF D zudem ein länderübergreifendes Kommunikationsprojekt.

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Küsten und Meere Ostsee: Projekt „Schatz an der Küste“

Auf dem Weg des WWF zur Ausdeichung und Renaturierung von 200 ha ehemaliger Ostsee-Salzwiesen konnten weitere Teilschritte gemeistert werden: Aufgrund eines stufenweisen Untersuchungsprogramms wurden aus den 15.000 ha Polderflächen (ehemaliges Salzgrünland) 1073 ha in die engere Wahl genommen. Diese Flächen werden nun im Detail weiter untersucht, um die Polder zu ermitteln, die dann ausgedeicht und wieder dem Ostsee-Überflutungsregime übergeben werden. Für einen Polder auf Rügen wurde schon eine Vorplanung erarbeitet und mit dem nutzenden Landwirt vorgeklärt. Ziel des WWF in dem Verbundvorhaben ist es, zumindest einen Teil der zu 90% eingedeichten Flächen an der Ostseeküste wieder in einen vielfältigen und naturnahen Zustand zu bringen und damit dieses besondere Ökosystem zu erhalten.

Wattenmeer

Der WWF veröffentlichte eine umfangreiche Studie zur Raumnutzung des Wattenmeeres (und der Nordsee) durch die Krabbenfischerei. Die Studie macht die flächenhafte Nutzung der Nordseeküste durch diese Fischerei ebenso wie das Fehlen von fischereifreien Gebieten bzw. die Missachtung des einzigen fischereifreien Gebietes im Nationalpark SH deutlich. Zugleich ist ersichtlich, dass die Nordsee seewärts angrenzend an die Inseln viel bedeutender für die Krab-benfischerei als das eigentliche Wattenmeer ist, und dass in letzterem mit 26% der Fischerei zwar viel Fischerei stattfindet, aber auch nicht so viel, dass nicht mittelfristig Verbesserungen für die Nationalparks zu erreichen wären. Die Planung für ein neues Krabbenfischerei-Projekt hat begonnen. Zugleich hat der WWF Input für die neu begonnenen MSC-Prozesse zur Krabben-fischerei sowie zur Muschelfischerei im schleswig-holsteinischen Wattenmeer geleistet.

Nach rund 20 Jahre zurückreichenden wiederholten Anregungen des WWF hat Schleswig-Holstein eine Nationalparkstiftung eingerichtet, die den vorrangigen Zweck hat, Maßnahmen des Naturschutzes im Nationalpark zu fördern. Außerdem hat der WWF eine mehrsprachige Version seines Flyway-Posters veröffentlicht, sich in der Konfliktdiskussion zum Kitesurfen im Nationalpark engagiert, sowie an mehreren Schwerpunkten (Dockkoog, Halligen, Sylt) die Pilotprojekte zur Klimaanpassung („Wachsen mit dem Meer“) bearbeitet.

Flüsse und Ästuare Projekt „Wilde Mulde“ (www.wilde-mulde.de)

Am 01.12.2015 startete das Projekt Wilde Mulde mit dem Ziel, die Mulde an ausgewählten Standorten durch den Einbau von Raubäumen (Bäume an Fließ-gewässern, die mit Absicht so gefällt werden, dass sie im Gewässer liegen), einer Seitenarmanbindung und der Wiederherstellung natürlicher Uferstrukturen zu renaturieren. Mit der Auftaktveranstaltung am 5. April hatte das Projekt einen wichtigen Meilenstein erreicht. Begleitet wurde die Veranstaltung von Protesten durch etwa zehn Projektgegner, doch deren Reihen sind nicht mehr so geschlos-sen wie vor Beginn des Projekts (nur eine von sechs Ortschaften folgte dem

offenen Protest). Vorangegangen war die Erarbeitung eines Kommunikationskonzepts sowie eine Informationsreihe des WWF in fünf Bürgerversammlungen vor Ort und dem Bauausschuss der Stadt Dessau-Roßlau.

Inzwischen wurden Aufträge an vier Ingenieurbüros vergeben, so dass jetzt die Genehmigungs-planung für das Projekt begonnen wird. Hierfür hat der WWF ein freiwilliges Beteiligungsver-fahren vorgesehen und wird über die Ergebnisse in den Ortschaftsräten Bericht erstatten.

Projekt „Alpenflusslandschaften“

Im Projekt Alpenflusslandschaften will der WWF D im Verbund mit 18 Partnern Menschen für Alpenflüsse und deren spezielle Tier- & Pflanzenarten begeistern. Mit dem WWF-Foto-Wettbewerb „Am Fluss dahoam“ ist dies gelungen. Etwa 160 Personen beteiligten sich an der öffentlichen Bewertung der eingereichten Bilder (online-voting). Am 22. März, dem internationalen Tag des Wassers, wurden die Gewinner bekannt gegeben. Publikumsliebling war das brillante Bild eines Eisvogels, der sein Junges füttert (s. links).

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Um Wildflussarten näher vorzustellen, wird derzeit eine Pressereihe in Kooperation mit dem Münchner Merkur gestartet. Der erste Pressebericht zum Thema Wasseramsel erscheint am 16./17. April in den Regionalblättern der Projektregion. Mit Veröffentlichung des Artenportraits in der Presse lädt der WWF jeweils zu einer Exkursion ein, bei der die Tier- und Pflanzenwelt am Fluss erlebt und die Maßnahmen im Projekt vorgestellt werden können.

Weiterhin ist die Unterstützung relevanter Nutzergruppen wichtig. Das Projekt wurde am 17. März bei der Mitgliederversammlung des Bayerischen Bauernverbandes vorgestellt. Die Diskussionen waren lebhaft und die Vorbehalte gegenüber dem Naturschutz wurden deutlich. Dennoch gelang es mit der Veranstaltung Vorurteile abzubauen. Vereinzelt wurde die Bereit-schaft zu gemeinsamen Pilotprojekten geäußert. Eine weitere wichtige Nutzergruppe sind die Bootsfahrer, insbesondere auf der Isar. Die Anzahl der Rafting-, Kajak- und Schlauchboote auf nimmt hier seit Jahren drastisch zu. Über Gespräche mit den Veranstaltern, Netzwerk- und Pressearbeit sensibilisiert der WWF D für die ökologischen Probleme der massenhaften Freizeitnutzung und ruft zu naturverträglichem Verhalten auf.

Landwirtschaft & Landnutzungswandel Start eines neuen IKI-Projekts in Borneo

Das grenzüberschreitende IKI-Projekt „Green Economy in the Heart of Borneo“ zwischen Sarawak/ Malaysia und West-Kalimantan/ Indonesien wurde am 1. März gestartet. In den nächsten vier Jahren unterstützt der WWF D mit 4,2 Mio. € WWF Malaysia und Indonesien in ihren Bemühungen, Orang Utan-Habitate zu schützen, Wassereinzugsgebiete auszuweisen, eine angepasste Bewirtschaftung zu sichern und Landtauschprogramme zu entwickeln, um Palmölplantagen wieder zu Waldflächen umzuwandeln. Das Projektgebiet umfasst 1,2 Mio. ha zwischen und um die beiden Nationalparks Danau Sentauram und Betung Kerihun.

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Nachhaltige Landwirtschaft und Bodenschutz in Indien

Der WWF Indien hat Interesse an einer Zusammenarbeit mit dem WWF D zum Thema nachhaltige Landwirtschaft und Bodenschutz. Im Rahmen eines C&A-Projekts beraten und organisieren sie über 2000 Kleinbauern zum ökologischen Baumwollanbau. Dabei spielen der Aufbau der organischen Substanz im Boden und der Erhalt der Bodenfruchtbarkeit eine zentrale Rolle, um nachhaltig gute Erträge zu erzielen. Das Projekt befindet sich in der Pufferzone eines Naturschutzgebiets in Zentralindien, und durch die unmittelbare Nähe zu sensiblen Ökosyste-men sind agrarökologische Maßnahmen die einzige Möglichkeit, um überhaupt nachhaltig Landwirtschaft zu betreiben. Auf einer hierzu organisierten Konferenz in Indien referierte der WWF D über die große Bedeutung von organischer Substanz im Boden, Bodenschutz und die Förderung der natürlichen Bodenfruchtbarkeit, da diese Themen nun auch in der indischen Landwirtschaftspolitik, Wissenschaft und Forschung vorangetrieben werden sollen.

Mastversuch zum Einsatz von Ackerbohnen in der Schweinefütterung

Um den Einsatz von Import-Sojaextraktionsschrotfutter mit all seinen negativen ökologischen Auswirkungen (Landnutzungsänderungen, hoher Pestizideinsatz) zu reduzieren, kann die Proteinversorgung von Mastschweinen über den Einsatz heimischer Eiweißträger realisiert werden. In einem Fütterungsversuch auf Haus Düsse, dem Versuchsgut der Landwirtschafts-kammer NRW, wurde vor dem Hintergrund abgesenkter Rohproteingehalte der Einfluss einer Futterstrategie mit überwiegendem Einsatz von Ackerbohnen als Eiweißträger auf Mastleistung, Schlachtkörperbewertung und Wirtschaftlichkeit von Mastschweinen getestet.

Die je Schwein verbrauchte Menge an Sojaextraktionsschrotfutter wurde von 28,5 kg Sojaschrot auf 9,1 kg und somit auf rund 1/3 reduziert. Die Reduzierung des Soja-Anteils war problemlos möglich, die Leistungen waren nahezu unverändert zwischen den beiden Gruppen. Dies zeigt, dass große Mengen an importierten Soja-Futtermitteln reduziert und ersetzt werden können. Die Ergebnisse sind in einer Studie erfasst.

WWF fordert mehr Transparenz von Lieferketten auf ISCC-Generalversammlung

Der WWF hat auf der Mitgliederversammlung des Zertifizierungssystems ISCC am 17. Februar in Brüssel gefordert, die Transparenz des ISCC-Systems zu erhöhen und sowohl Auditberichte zu veröffentlichen als auch die GPS-Daten zertifizierter Flächen sowie die Volumen zertifizierter Rohstoffe. Beschwerden gegen Mitglieder sollten veröffentlicht und der Status der Bearbeitung dargelegt werden. Nur wenn diese Daten öffentlich zugänglich sind, ist auch eine Kontrolle der zertifizierten Unternehmen durch die Zivilgesellschaft möglich. Der Antrag wurde von den Mitgliedern des Forums nachhaltiges Palmöl (FONAP) unterstützt. ISCC wird eine Arbeitsgruppe einrichten, um die WWF-Forderungen aufzunehmen.

WWF fordert Fitness-Check der EU-Agrarpolitik

Gemeinsam mit den wesentlichen Umweltorganisationen auf Brüsseler Ebene fordert der WWF von Kommissionspräsidenten Junckers einen Fitness-Check der EU-Agrarpolitik (GAP). Die Forderung bezieht sich auf den REFIT-Prozess, im Rahmen dessen die Kommission bereits andere EU-Politiken durchleuchtet hat. Ziel eines Fitness-Checks wäre es, die Wirksamkeit der europäischen Agrarpolitik zu überprüfen und somit den Reformprozess für die GAP (2020-2027) zu starten. Der Brief wird von 107 Organisationen unterstützt.

WWF Sambia führt Studie zur Reduktion von Lebensmittelverlusten durch

Im Rahmen des BMZ-finanzierten Projekts untersuchte der WWF Sambia den Stand und die Hintergründe der Nahrungsmittelverluste, die nach der Ernte in den Dörfern des Projektgebiets (Silowana Komplex) entstehen. Die Hauptgründe sind schlechte Lagerungs-bedingungen und Insekten- bzw. Nagerbefall. Basierend auf den Studienergebnissen werden nun im Rahmen des Projekts Schulungen durchgeführt, um die Verluste zu reduzieren und so letztlich die Ernährungssicherheit zu verbessern.

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Der jährliche Projektbesuch zeigte, dass das Projekt erfolgreich durchgeführt wird und einen wichtigen Baustein in den Schutzbemühungen des WWF in der KAZA-Region darstellt. Aufbauend auf den praktischen Erfahrungen bei der Schulung von Kleinlandwirten in nachhaltiger Landwirtschaft erarbeiten der WWF Zambia und WWF D derzeit ein Lobbyprojekt, um mittelfristig den sambischen landwirtschaftli-chen Beratungsdienst zu stärken. Das Projekt soll unter der SEWOH (Sonderinitiative „Eine Welt ohne Hunger“) des BMZ finanziert werden.

Politik und Klimaschutz Schleswig-Holstein bald das fünfte Bundesland mit einem Klimaschutzgesetz?

Schleswig-Holstein wird im Jahr 2016 vermutlich das fünfte Bundesland mit einem Landes-klimaschutzgesetz werden. Der entsprechende Gesetzentwurf liegt vor. Der WWF D begrüßt ausdrücklich die Absicht, ein Landesklimaschutzgesetz zu verabschieden. Insbesondere als Windenergiestandort und Exporteur von Strom aus erneuerbaren Energien kann S-H einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz sowohl vor Ort als auch in anderen Regionen leisten.

Besonders positiv aus Sicht des WWF ist: - das Bekenntnis zu weiter forciertem Ausbau der erneuerbaren Energien mit

vorgeschlagenem Ziel von einer Stromerzeugung durch Erneuerbare von 300 % des lokalen Verbrauchs

- das Betonen der Bedeutung des Bodens und des im Boden gespeicherten Kohlenstoffs für den Klimaschutz.

In seiner Stellungnahme hat der WWF Deutschland diese positiven Anknüpfungspunkte genutzt, um Nachhaltigkeitskriterien für On-shore und Off-shore Windenergiestandorte und WWF-Vorschläge zur Stärkung des Grünlands und zum Moorschutz zu kommunizieren, siehe http://www.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/Publikationen-PDF/WWF-Stellungnahme-Energiewende-und-Klimaschutzgesetz-Schleswig-Holstein-Entwurf-20151208.pdf

Daneben befürwortet der WWF D ein bundesweites Klimaschutzgesetz, um den gesetzten Klimaschutzzielen im Lichte des neuen Weltklimaabkommens von Paris die notwendige Verbindlichkeit zu geben.

Start des BMUB-IKI Projekts „Building Momentum for Low Carbon Development in Colombia”

Das BMUB-IKI Projekt „Building Momentum for Low Carbon Development in Colombia” wurde im Dezember 2015 genehmigt und läuft vom 1. Januar 2016 bis 31. Januar 2017. In der ersten Märzwoche fanden in Bogota die Kick-Off und Methodik Workshops statt.

Im Jahr 2012 verabschiedete Kolumbien eine nationale Klimastrategie mit vier Säulen:

1. Low Carbon Development Strategy

2. National Adaptation Plan

3. Reducing Emissions from Deforestation and Degradation (REDD+) Strategy

4. Finance Protection Strategy against Disasters

Darüber hinaus hat sich das Land auf der COP21 in Paris ambitionierte Ziele bis 2030 gesetzt: eine 20%ige Abweichung der Treibhausgasemissionen vom Business as Usual und sogar 30% mit finanzieller Unterstützung.

Der Schwerpunkt des neuen IKI-Projekts ist die Umsetzung der ersten Säule, die CO2-arme Entwicklungsstrategie. Die nationale Strategie wurde auf acht Wirtschaftssektoren runterge-brochen (Energie, Landwirtschaft etc.), und das Projekt fokussiert auf die Optimierung und CO2-Minderungen in den Transport- und Logistikprozessen der Industrie.

Beide Workshops verliefen erfolgreich: Am Kick-Off Workshop nahmen ca. 30 Personen teil mit sehr wertvollen Beiträgen seitens der Unternehmen und Wirtschaftsverbände. Der Methodik-Workshop brachte alle Teilnehmer des Projektes zusammen: WWF Kolumbien, WWF D, das kolumbianische Forschungsinstitut (Universität Los Andes), das deutsche Forschungsinstitut (Wuppertal Institut) sowie Vertreter der Umwelt- und Handelsministerien und von USAID.

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Immer wiederkehrende Abkürzungen: BMEL Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft BMUB Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit BMZ Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung CauPO Kaukasus Programmbüro DRC Demokratische Republik Kongo EU ENRTP Thematic Pprogramme for Environment and Sustsianable Management of Natural Resources

Including Energy (Förderprogramm der EU) FFH-Richtlinie Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie FONAP Forum nachhaltiges Palmöl FSC Forest Stewardship Council (Zertifizierung für nachhaltige Waldwirtschaft) ha Hektar (1 ha = 0,01 km2) HCV High Conservation Value (Flächen von besonderem naturschutzfachlichem Wert) IKI Internationale Klimaschutzinitiative, Förderprogramm des BMUB (s.o.) IUCN International Union for Conservation of Nature, Weltnaturschutzunion (internationale NGO) IUU illegal, unreported and unregulated fishing (illegale Fischerei) KAZA Kavango-Zambesi (Name zweier Flüsse, die der Region den Namen geben), Bezeichnung für das

größte grenzübergreifende Schutzgebietssystem Afrikas, das sich über die Länder Angola, Sambia, Simbabwe, Botswana und Namibia erstreckt

KfW Kreditanstalt für Wiederaufbau MSC Marine Stewardship Council (Zertifizierung für nachhaltige Fischerei) NGO Non-governmental Organisation, Nichtregierungsorganisation NP Nationalpark REDD Reducing Emissions from Deforestation and Forest Degradation (leistungsbasierte Zahlungen für

mess- und überprüfbare Emissionsreduzierungen durch Waldschutzmaßnahmen in Entwicklungsländern)

RSPO Round Table on Sustainable Palmoil, runder Tisch für nachhaltiges Palmöl RTRS Round Table Responsible Soy, runder Tisch für verantwortungsvolles Soja SADC Southern African Development Community (Entwicklungsgemeinschaft des südlichen Afrikas, der

die Länder Angola, Botswana, DRC, Lesotho, Madagaskar, Malawi, Mauritius, Mosambik, Namibia, Seychellen, Sambia, Simbabwe, Südafrika, Swasiland und Tansania angehören)

Ansprechpartnerin: Tanja Plötz Referentin Naturschutz WWF Deutschland Tel.: 030/ 311 777 - 907 [email protected]

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