Bau eines provisorischen Gewächshausesmit PVC-Wellplatten

Für unsere Tomatenpflanzen musste ein wetterschützender Unterstand her, der diese Bezeichnung auch verdient, nachdem die Erfahrungen mit handelsüblichen kleinen Zelten doch eher bescheiden ausfielen.

Kosten sollte dieser Unterstand möglichst wenig, wodurch die im Handel angebotenen Gewächshäuser aus der Planung herausfielen. Inspiriert von einem Video auf YouTube entschlossen wir uns, zwei bereits seit Jahren nutzlos herumliegende Baustahlmatten als Basis der künftigen Konstruktion zu verwenden.

Da es sich bei unseren Matten aber, im Gegensatz zum besagten Video, nicht um die übliche Standardgröße von 6 mal 2,30 Meter handelte, sondern um kleinere Reste, musste die Konstruktion abgewandelt werden. Im Video stellten die Erbauer zwei Baustahlmatten hintereinander auf, indem sie die Matten zu einem halbkreisförmigen Tunnel bogen und mit Holzbalken abstützten. Zusätzlich wurden die Matten noch am Boden befestigt, dies kann mittels Heringen und Draht, großen Kabelbindern oder dergleichen geschehen. Dieser Tunnel wurde mit einer großen Folie überzogen und diese mit einigen Holzleisten fixiert. Fertig ist ein provisorisches Gewächshaus stattlicher Größe.

Wir entschieden uns gegen Folie als Abdeckung, da wir fürchteten, dass unsere äußerst neugierigen und unternehmungslustigen Katzen diese alsbald beschädigen würden.

Das Grundgerüst

Holzbaumaterial aus dem Handel geht schnell ins Geld selbst wenn man sich für die niedrigste Qualität entscheidet. Unser zum Glück recht großes Grundstück beherbergt jedoch viele junge Eschen, welche als Anflug schon fast die Dimension von Unkraut erreichen. Die Stämme sind natürlich nicht perfekt gerade, aber einen Schönheitspreis sollte der Unterstand sowieso nicht gewinnen müssen.

Auf dem oberen Bild ist noch die alte Konstruktion zu sehen, diese wurde später an der Wetterseite noch einmal neu gestaltet. Am grundlegenden Prinzip hat sich aber nichts geändert. Vier Stämme wurden einfach in die Erde geschlagen und das zuvor gebogene Baustahlgitter mit großen Kabelbindern an ebendiesen festgezurrt. Das zweite Baustahlgitter wurde zerschnitten und an der Vorder- und Rückseite des künftigen Unterstandes befestigt. Um ein Durchhängen der Matten zu verhindern, wurden noch einige Streben eingefügt, was besonders in den beiden Giebeln unverzichtbar ist.

Die Hülle

Es musste ein preiswerter Ersatz für die Folie gefunden werden. Zunächst fiel die Wahl auf Polyesterwellbahn der einfachsten Qualität, wo der Quadratmeter ca. 6 Euro kostet. Entschieden haben wir uns dann aber für die noch günstigeren PVC-Wellplatten, das Stück für knapp 3 Euro (1,20 Meter mal 0,80 Meter bei 0,8mm Stärke). Nachteilig an diesen Platten ist, dass man viel stückeln muss und sie nicht in einem Zug über das Dach legen kann. Auch soll die Haltbarkeit geringer sein, aber das wird die Zukunft zeigen. Ein Vorteil neben dem Preis ist der leichter zu bewerkstelligende Transport.

Um die Platten am Gitter zu befestigen nahmen wir Reste von alten Wasserschläuchen, die in die Gitterstruktur eingeflochten wurden. Zur Sicherheit kann man die Schläuche noch mit einigen Kabelbindern sichern, es hält aber auch ohne.

Die Platten legt man dann so, dass die Schläuche jeweils unter den Wellen liegen. Zum Verschrauben nutzt man am besten Spenglerschrauben und bohrt die Platten vor, damit sie nicht reißen können.

Zum oberen Bild: Die Befestigung des Schlauchendes mit den beiden Kabelbindern bewerte sich nicht, man muss den Schlauch bündig abschneiden.

Bei Verwendung von dünnen Schläuchen (halb Zoll) war es nötig die Stellen unter der Verschraubung mit übergezogenen kurzen Schlauchstücken zu verdicken.

Mit den Wänden wurde in gleicher Weise verfahren. Auf dem folgenden Bild ist auch die neu gestaltete Wetterseite zu erkennen.

Gut zuschneiden lässt sich das Material mit einem Dremel mit feinst gezahntem Minisägeblatt. Mit einer gewöhnlichen Schere lassen sich zwar kleine Ecken schneiden, doch kann es dabei zu Rissen kommen.

Belüftung

Richtig dicht ist die Konstruktion nicht geworden, zu unterschiedlich sind die einzelnen Stämme gewachsen und auch die Baustahlgitter sind ein wenig krumm. Für einen Unterstand reicht es aber allemal. Um die Wärmeverluste zu verringern kann man den Innenraum zusätzlich mit Folie abdichten.

Die Lüftungsklappe befindet sich im oberen Dreieck der Tür und ist mit Gitter an der Innenseite gegen das Eindringen von zB. Katzen gesichert.

Die PVC-Platte an der Außenseite ist als abnehmbarer Deckel an mehreren Schrauben aufgehängt. Zum Entfernen braucht man sie nur ein Stück anheben und kann sie dann abnehmen. Das ist sicher nicht ideal, aber es lässt sich schnell realisieren.

Hier die Aufhängung des Deckels am Beispiel einer der 6 Schrauben:

Auch an der Tür kamen Schlauchstücke zum Einsatz, sie liegen unter den Wellen:

Der Boden im Inneren muss noch begradigt und mit Wegplatten ausgelegt werden, aber zum Unterstellen reicht es schon.

Und so sieht es dann fertig aus:

Die Grundfläche des Unterstandes bzw. des „Gewächshauses“ beträgt 2,10 Meter mal 1,60 Meter, die Höhe maximal 2,25 Meter. Die Maße ergaben sich wie bereits geschrieben durch die Baustahlmatten. Mit ungekürzten Matten lässt sich ein deutlich größerer Raum realisieren.

Bis auf die Wellplatten musste nichts zugekauft werden, Schrauben, Schlauch und Kabelbinder waren noch genügend vorhanden. Hat man all das nicht und muss vielleicht sogar das Holz noch kaufen, wird es nicht mehr preiswert, bei den Preisen heutzutage.

So, die kleine Beschreibung ist zu Ende, vielleicht nützt sie ja jemandem und kann Denkanstöße geben.