Prozesshygiene
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ProzesshygieneProzesshygieneVorlesung im WS Vorlesung im WS
Leistungsnachweis• 5 Gruppen• Gr. 1 Hygiene-Anforderungen im Fast
food-Restaurant• Gr. 2 Hygiene-Anforderungen in der
Speisengastronomie• Gr. 3Hygieneanforderungen in der
Imbiß-Gastronomie
Leistungsnachweis• Gr. 4 Hygiene-Anforderungen in
der Hotel- und Spitzen-Gastronomie
• Gr. 5 Hygieneanforderungen in der Lebensmittelindustrie
Inhalte zum Leistungsnachweis
• Bestehende und zukünftige rechtliche Rahmenbedingungen• Wer überwacht die Betriebe und wie• Durch welche Organisationen werden die Betriebe unterstützt und wie
• Gibt es spezielle Zertifizierungssysteme• HACCP- Konzept• Schädlingsbekämpfungsmaßnahmen• Welche allgemeinen Anforderungen gibt es für Produktions-
Sanitär-,Gast-,Vorratsräume
• Vorgehensweise bei infektiösen Krankheiten• Wie ist die fachliche Ausbildung zur Hygiene• Wie wird geschult und dokumentiert
Risiko bei Lebensmitteln/ Lebensmittelkontrolle
• Deutschland:• Meldung von 200.000 Erkrankungen pro Jahr• 63.000 Salmonellenerkrankungen• aber: tatsächliche Infektionsrate 10- bis 20-
mal höher• W eltweit:• 2 Mio. Tote durch lebensmittelbedingte
Infektionen und Vergiftungen• Derzeit: 2311 Inspekteure im Food-Bereich:• 1 Inspekteur für 464 Foodbetriebe• 1 Inspekteur für 35.000 Einwohner • leider: Mängel in durchschnittlich 20 % der
Prüfungen
„Leider immer wieder
Rückrufaktionen“• Warenrückrufe ab 1985• 1985 Birkel• 1985 Wein aus Österreich• 2000 Hipp• Warenrückrufe ab 2002• Kellogs, Campina, Wiesengold, Uclisme, Pilgrims Pride,
Rewe-Salto• Warenrückrufe 2003• Coppenrath & Wiese, Futtermittel aus Brandenburg,
Migro, Sarotti, Humana (18,5 Mio. € Schadensersatz)• Warenrückrufe 2004• Nicht „BSE“-getestete Rinder in D; trotz QS
Gesundheitsschädigungen durch LM
“Nachteilige Beeinflussung“ , „Verderb“ und
Gesundheitsschutz
L e b e n s m i t t e l s i c h e r h e i tbedeutet Schutz des Verbrauchersvor gesundheitlichen Gefahren.
Deshalb sind Maßnahmen zur Erhaltung derUnbedenklichkeit und Genußtauglichkeit auf allen Stufen der Wertschöpfungskette von Lebensmitteln sicherzustellen.
II.1
Hygiene muß sein, weil
• Gesetze• Verordnungen• Verbraucherschutz• Produkthaftung• Lebensmittel-Sicherheit• Kundenes fordern!
II.1
Hygienegeht alle etwas an, denn jeder kann Gast oder Patient sein undist täglich Kunde und Verbraucher.
Hygieneregeln verhindern, daßjeder, der Lebensmittel bearbeitet diese nachteilig beeinflußt, z. B. mit • krankmachenden Mikroorganismen• Fremdkörpern • chemischen Verunreinigungen.
Lebensmittelhygiene umfaßt alle Maßnahmen,die zur Sicherstellung der gesundheitlichen Unbedenklichkeitund der Eignung zum Verzehr auf jeder Stufe der Nahrungsmittelkette notwendig sind.
Hygieneregeln sichern die menschliche Gesundheit
II.1
Was bedeutet Hygiene?
Schutz vor:• Krankheiten• Schmutz• Verlusten• verdorbenen Lebensmitteln• Reklamationen• Ärger
II.1
Wichtigstes Anliegen
Gesundheitsgefährdung
Schadursachenzwei größere Komplexe sind vorhanden: • 1. Biologische / mikrobiologische
Schadursachen,• 2. Nicht erlaubte Zusatzstoffe, ferner • Rückstände und Umweltchemikalien sowie
bei der technologischen Behandlung in Lebensmitteln entstehende Schadstoffe.
Biologische Gefahren biologische Risiken können in drei
weitereUntergruppen unterteilt werden:
Risken durch....• Mikroorganismen (MO)• Viren • Parasiten (Protozoen und Würmer).
Gesundheitsschädigung
In der ersten Gruppe finden wir Schädigungen durch
• ein‑ und mehrzellige Organismen und
• deren Stoffwechselprodukte, • gelegentlich auch durch Viren
Gesundheitsschädigung
• Schädigungen durch Lebensmittel, werden umgangssprachlich häufig als »Lebensmittelvergiftungen« bezeichnet. An dieser Stelle sollen jedoch einige Begriffsunterscheidungen stattfinden:
Was ist eine Lebensmittelvergiftung?
SchulungsunterlagenII.3
Lebensmittelvergiftung
• eine Erkrankung durch Aufnahme eines Lebensmittels, welches pathogene (krankheitserregende) Mikroorganismen oder mikrobielle Toxine enthält.
Gesundheitsgefährdung
Dabei unterscheidet man: • a) Infektionskrankheiten, die durch
Erreger hervorgerufen werden, und • b) Intoxikationen durch Giftstoffe
von Bakterien, Einzellern, Algen, Schimmelpilzen und anderen Pflanzen.
Lebensmittelinfektion
• dass sich die aufgenommenen Mikroorganismen im Körper vermehren und sich in verschiedenen Organen und Geweben, vergleichbar mit einer regulären Infektionskrankheit, vermehren.
Weiterverbreitung von Krankheitserregerndurch Hygienemaßnahmenausschließen und dadurch
die Infektionskette unterbrechen!
Übertragungswege von Infektionskrankheiten
Mensch MenschMensch MaschineMensch LebensmittelMaschine Lebensmittel
SchulungsunterlagenII.7
Lebensmittelintoxikation
• Bei einer Lebensmittelintoxikation liegt eine Erkrankung durch Verzehr toxinhaltiger Lebensmittel vor.
• Dabei müssen nicht zwangsläufig lebensfähige Mikroorganismen im Produkt enthalten sein.
Infektion durch Toxine
IntoxikationAufnahme von Toxinen durch den Organismus mit anschließendem Auftreten von Krankheits- symptomen.
Exotoxine, EnterotoxineDer Giftstoff wird in die Umgebung ausgeschieden.oder
EndotoxineDas Gift wird innerhalb der Zelle gebildetund erst nach Zerfall der Bakterienzelle frei.z. B. das Toxin vom Clostridium botulinum, das nur durch Erhitzen >100°C denaturiert (und damit
unwirksam) wird.
• Bei Mycotoxinen handelt es sich um • Toxine von Schimmelpilzen, die
überwiegend hitzestabil sind, • wie z.B. Aflatoxine, • die zudem hochgiftig sind
(cancerogen = krebserregend)
Mycotoxine
Natürliche Giftstoffe Giftstoff Vorkommen/Auswirkungen
Prävention
Blausäure Bittermandeln, Obstkernen,
HolunderbeerenSie hemmt die Zellatmung, verursacht Schwindel, Erbrechen, Atemkrämpfe
Durch zerkleinern, einweichen und kochen lässt sie sich teilweise entfernen. Blausäure verdampft leicht
Oxalsäure Mangold, Randen, Spinat, Rhabarber ,Sauerampfer Mengen zu gering um Vergiftungen hervorzurufen. Ausnahme Nierenkranke
Blanchieren verringert sie, Rhabarberblätter nicht verzehren
Alkaloide (Solanin/Tomatidin) Unreife Nachtschattengewächse (Kartoffeln, Tomaten, Beeren), Grippeähnliche Symptome, Krämpfe, Seh-, Hör- und Atemstörungen
Grüne Stellen groszugig entfernen
Agglutine Rohe Bohnen, und HülsenfrüchteEntzündungen der Darmschleimhaut, Blutungen, Verklumpen der roten Blutkörperchen
Erhitzen
Biogene Amine Abbau von Proteinen (alter Fisch, überlagertes Fleisch)Erbrechen, Bauchschmerzen, Ausschlag (bei grossen Mengen)
Verdorbene Produkte nicht abgeben, oder konsumieren
Schimmelpilzgifte (z.B. Aflatoxine)
Verschimmelte Nüsse, Hülsenfrüchte, Getreide, KäseLeberkrebs
LM entsorgen
Saphonin Samen von rotem Holunder Samen nicht mitverwenden
Giftstoff Vorkommen/Auswirkungen
Prävention
Tierpharmaka •Antibiotika•Leistungsförderer•Tranquilizer
Allergien, resistente MO werden im Körper gebildet
Fleischherkunft genau prüfen,
Pestizide •Fungizide•Herbizide (z.B. Nitrofen)•Insektizide•Molluskizide (Schnecken)•Rhodentizide (Nager)
Es werden überwiegen schnell abbaubare Mittel verwendet. Kaum Gefahr für den Konsumenten
Früchte und Gemüse waschen
Blei Getreide, Obst, Salat, GemüseBlei wird durch die Luft verbreitet. Es wird in Leber, Niere und Knochen gespeichert
Deckblätter entfernen, Früchte und Gemüse waschen, Leber und Niere (ausser bei Kalb) meiden, Vorsicht bei LM mit gekrauster Oberfläche (Pfirsich, Peterli)
Cadmium (Rückstand der Eisen -und Stahlproduktion, Kohleverbrennung)
Es gelangt über Abwasser und Staub in die Umwelt. Belastet sind vor allem Wildpilze, Muscheln, Tintenfische, Krabben, Nieren und Leber von Rind und Schwein. Folgen sind Nierenschäden, Bluthochdruck, Knochenerkrankungen, Krebs
Höchstens 250 gr Wildpilze pro Woche konsumieren
Quecksilber Über Abgase/ungeklärte Abwasser gelangen sie in Wasserpflanzen und vor allem in Fische.Führt zu einer schleichenden Vergiftung mit Schädigung von Gehirn und Nerven. Erb –und Nierenschäden sind möglich
Konsum von betroffenen LM vermeiden
Benzpyren Entsteht wenn Fett in die Glut tropftKann Krebs verursachen •Nicht bei grosser Hitze
grillieren•Bratschale/Alu verwenden•Verzehr von Räucherwaren einschränken•mageres, ungepökeltes Grillgut bevorzugen
Zersetzte Fette Durch langes lagern oder zu hohes erhitzen von fettenSchäden der Atemorgane, Leberleiden
•Überhitzung vermeiden•Korrekte Lagerung von Fett
Radioaktive Belastung Krebs, Schädigung von Keimzellen und Erbanlagen
Mineralstoffreiche Nahrung verzehren
Seuchen/Krankheiten
Krankheit Vorkommen/Auswirkungen
Prävention
BSE•Fehlverbindung (Verklumpung) von Eiweiss, gibt Locher im Gehirn•Inkubationszeit 5-6 Jahre•Zusammenhang mit CJD Creutzfeld Jakob
•Rückenmark und Hirn nicht verzehren•Fütterung mit Tiermehl verboten
Maul und Klauenseuche •Virale, leicht übertragbare, Seuche von Paarhufen•Eiter und Geschwüre bei Tieren•Für Menschen ungefährlich aber kommerzielle Auswirkungen
Bei einem Verdachtsfall wird die ganze Herde geschlachtet, der Stall desinfiziert. Importstop aus betroffenen Ländern und Gebieten
Geflügelpest•Rasant verlaufender Virus, Impfung unmöglich•Auswirkungen wie MKS
•Betroffene LM liquidieren
Zusammenfassung• Gesundheitliche Gefahren durch Lebensmittel
können...• biologischer (mikrobieller Verderb,
Infektion/Intoxikation, parasitärer Befall)• chemischer (Zusatzstoffe, Rückstände,
Umweltchemikalien)• physikalischer (Rückstände, Schädlinge)
Natur sein.
Lebensmittelhygiene , Prof. Dr. U.Gossling
Veröffentlichung nur mit Zustimmung des Autors
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Verzeichnis der ThemenLM- Hygiene-Vorlesung
1. Das Verzeichnis der Themen, soll den Inhalt der Vorlesung wiedergeben.
2. Das Verzeichnis ist nicht chronologisch geordnet, es ist Grundlage für die Klausurbesprechung
3. Die Reihenfolge der Folien ist je nach Aktualität und Interesse veränderbar.
4. Für die Klausur ist ausschließlich der Inhalt der Vorlesung ausschlaggebend.
Verzeichnis der ThemenLM- Hygiene-Vorlesung
WAS IST LEBENSMITTELHYGIENE• Definition des Begriffes
Lebensmittelhygiene• Nachteilige Beeinflussung von Leb
ensmitteln• Eigenkontrollsysteme
Verzeichnis der ThemenLM- Hygiene-Vorlesung
• MAßNAHMEN ZUR GEFAHRENBEKÄMPFUNG
• Die betriebliche Hygiene• Hygienekonzepte für betriebliche
Räume• Praxis der Produktionshygiene:• Keimprofile• Hygiene‑Zone• Hygiene‑Standards
Verzeichnis der ThemenLM- Hygiene-Vorlesung
• Reinigung und Desinfektion:
• Arten und Eigenschaften von Verunreinigungen
• Chemische und physikalische Eigenschaften der Schmutzhaftung
• Beziehung zwischen Oberflächeneigenschaften und Schmutzablagerungen
• Trennung des Schmutzes von der Kontaktoberfläche
• Begriffsdefinitionen
Verzeichnis der ThemenLM- Hygiene-Vorlesung
• Reinigungsmittel:• Aufgaben und Typen
• Zusammensetzung und Wirkungsweise
• Schaumreiniger• Neutral reagierende Reiniger• Auswahl des geeigneten Reinigers• Rezepturen von Reinigungsmitteln• Reinigungstechniken in der Praxis• Manuelle Reinigung• Maschinelle Reinigung
Verzeichnis der ThemenLM- Hygiene-Vorlesung
• Desinfektion• Anforderungen an Desinfektionsmittel• Desinfektionsmittelarten• Desinfektionstechniken:• Vorraussetzungen für den Hygieneerfolg• Betriebseinrichtungen• Betriebsspezifischer Hygieneplan• Fehler bei der Reinigung und Desinfektion• Kontrolle des Erfolges von Reinigungs- und
Desinfektionsmaßnahmen• Abstrichverfahren• ATP‑Überwachung• Wartungsverträge für die Reinigungsgeräte
Verzeichnis der ThemenLM- Hygiene-Vorlesung
Personalhygiene• Anstellung des Personals, Einführung un
d Schulung• Allgemeine Personalstandards und Bekl
eidung• Beschaffenheit der Kleidung und Umklei
dehäufigkeit• Zusatzgeräte für das Personal
Verzeichnis der ThemenLM- Hygiene-Vorlesung
• Einrichtungen hoher Hygieneanforderungen
• Körperhygiene des Personals• Einrichtungen zum Händewaschen• Kontamination• Gesundheitstests
Lebensmittelhygiene , Prof. Dr. U.Gossling
Veröffentlichung nur mit Zustimmung des Autors
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Verzeichnis der ThemenLM- Hygiene-Vorlesung
• GESUNDHEITSSCHÄDIGUNGEN DURCH LM• Begriffsbestimmungen• “Nachteilige Beeinflussung“ , „Verderb“ und
Gesundheitsschutz• Good Manufacturing Practice (GMP)• Gesundheitsschädigung• Lebensmittelvergiftung• Lebensmittelinfektion• Lebensmittelintoxikation
Verzeichnis der ThemenLM- Hygiene-Vorlesung
• Biologische Gefahren• Mikroorganismen in Lebensmitteln• Allgemeines über die Hauptgruppen der MO• Pathogenität• Kontamination• Erwünschte und unerwünschte MO• Indikatororganismen
Verzeichnis der ThemenLM- Hygiene-Vorlesung
• Mikrobiologische Risikobewertung von Lebensmitteln
• Intrinsische Faktoren• Extrinsische Faktoren• Implizite Parameter• Prozessfaktoren
Verzeichnis der ThemenLM- Hygiene-Vorlesung
• Steckbriefe krankheitserregender Mikroorganismen
• Bedeutung der pathogenen MO in der Praxis• Definition der Steckbrief-Kriterien• Natürliches Vorkommen• Beteiligte Lebensmittelgruppen• Krankheitsauslösende Dosis• Inkubationszeit• Krankheitssymptome
Lebensmittelhygiene , Prof. Dr. U.Gossling
Veröffentlichung nur mit Zustimmung des Autors
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Verzeichnis der ThemenLM- Hygiene-Vorlesung
• HACCP• Prinzipien des HACCP‑Konzeptes• Gefahrenanalyse• CCP´s bestimmen• Monitoring (Überwachung der CCP´s)• Korrekturmaßnahmen• Dokumentation• Nutzen und Vorzüge des HACCP‑Konzeptes• Auditierung von Herstellungsbetrieben• Zweck des Audits
•Produkthygiene•Das Hürden-Konzept
•Das Infektionsschutzgesetz
•Rechtliche Grundlagen•Die Lebensmittelhygieneverordnung (LMHV)