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Kennzeichnend für funktionale Organisa-tionsstrukturen mit hoher Spezialisierung sind Reibungsverluste an den Bereichs-schnittstellen. „Erfolg entscheidend auf dem Weg zu effizienteren Prozessen ist es, über den eigenen ‚Tellerrand’ hinaus-zuschauen und die Verbesserungen gemeinsam mit den internen Kunden und Lieferanten umzusetzen“, so ROI-Beraterin Monika Eglseer. „Eine bereichsübergrei-fende Kosten-Nutzen-Betrachtung stellt sicher, dass die Potenziale des einen Bereiches nicht durch unverhältnismäßig hohen Aufwand des Partners ‚erkauft’ werden und in Summe die Gesamteffizienz leidet“.

Bewährte ROI-Methoden in der AnalysephaseDie vier ausgewählten und vom Projekt-team in Workshops analysierten Haupt-prozesse gaben bereits Hinweise auf Schwachstellen und Verbesserungsansät-ze. Dazu gehören die Informationsüber-

gabe durch interne Lieferanten, Systeme und Tools (manuelle Datenübernahmen erforderlich) sowie die Standardisierung der bereichsinternen Abläufe.

Die Leistungsinventur bildete einen weiteren Schwerpunkt der Analyse phase. „Für viele Bereiche, die sich mit der Auslegung, Analyse und der Konstruk-tion von Bauteilen und Komponenten beschäftigen, ist es neu, die eigenen Tätigkeiten als kundenorientiertes Pro-dukt zu verstehen und zu formulieren“, so Monika Eglseer. „Umso wichtiger ist es, die Prioritäten für Verbesserungs-maßnahmen gezielt durch den internen Kunden festzulegen.“

Als Erstes erfolgte die Quantifizierung der Leistungen hinsichtlich der Produktmen-gen pro Jahr, der Durchlaufzeit für die Leistungserstellung sowie der effektiven Bearbeitungszeit.

Die Entwicklung neuer Triebwerke bei MTU Aero Engines GmbH ist geprägt von komplexen, interdisziplinären Prozessen. Vor allem in der frühen Phase der Pro-duktentwicklung stellt das Zusammenspiel der analytischen Disziplinen und der Konstruktion große Herausforderungen an das fachliche Know-how der Beteiligten sowie an die Synchronisation der Abläufe im Projekt. ROI erstellte eine Potenzialana-lyse im Bereich ‚Wärmetechnik und Verbrennung’ mit dem Ziel, die Durchlaufzeit von Prozessen zu verkürzen sowie die Effizienz und die Zufriedenheit der internen Kunden zu steigern. Die Umsetzung der Maßnahmen begann bereits während des Projekts in enger Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern und dem Bereichsverantwortlichen bei MTU Aero Engines.

Prozessoptimierung bei MTU Aero Engines Nachhaltige Effizienzsteigerung in der Analytik

Monika Eglseer,ROI-Beraterin

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Das Ergebnis: Ein Drittel der Leistungen wiesen einen hohen Liegezeit-Anteil auf und deckten über zwei Drittel der Ge-samtkapazität im Bereich ‚Wärmetechnik’ ab.

Um die Ergebnisse aus Prozessanalyse und Leistungsinventur zu verifizieren, kam die von ROI entwickelte Tätigkeitsstruktur-analyse (TSA) zum Einsatz.

Das Tool stellt über Zeitaufschreibung durch die Mitarbeiter eine objektive und akzeptierte Basis für die Potenzialermitt-lung zur Verfügung.

Der Tätigkeitskatalog als Grundlage für die Selbstaufschreibung zielte ganz bewusst auf die bereits identifizierten Schwachstellen und ermöglichte so eine detaillierte Bewertung der Verschwen-dung.

Die Zeitanteile bestätigten die große Bedeutung der Prozessschnittstellen und den dafür erforderlichen Rücksprache- und Korrekturaufwand. Gleichzeitig zeigte sich eine starke Einbindung der fachlichen Spezialisten in IT-Projekte zur Software-entwicklung und -optimierung.

Maßnahmendefinition und UmsetzungDie Umsetzung begann bereits während des Projekts. Der Maßnahmenplan kon-zentrierte sich auf die Schnittstellen und

Durchlaufzeitverkürzung. Auf Basis des bewerteten Aufwands aus der Tätigkeits-strukturanalyse wählte das Projektteam die Schnittstelle zwischen Wärmetechnik und Konstruktion als Pilot aus. Ein Team aus beiden Bereichen arbeitete aus, wel-che Informationen an den Schnittstellen fließen und wo der größte Handlungsbe-darf besteht.

Das Ergebnis: Über eine Neuregelung des Datenaustauschs und der erforder-lichen IT-Anpassung reduzierte sich der Aufwand auf beiden Seiten. Gleichzeitig verbesserten sich die Qualität und Daten-sicherheit.

Um übergreifende Lösungen zu finden, werden weitere Schnittstellenpartner im Laufe des Jahres in ähnlicher Weise eingebunden. In Diskussion mit internen Kunden erstellte das Projektteam eine Prioritätenliste der Leistungen. Für die nächsten Monate sind Aktivitäten zur Verbesserung des ausgewählten Prozesses geplant.

Fazit: Bis 2009 sind die Maßnahmen formuliert und terminiert. Das Zusam-menspiel der Analysemethoden mit quantifizierten Ergebnissen sowie das hohe Engagement aller Mitarbeiter in der Wärmetechnik ermöglichen seit rund fünf Monaten das konsequente Umsetzen der Potenziale.

Gute Kommunikation mit den Mitarbeitern

„Der Einsatz der von ROI entwickelten Tätigkeitsstrukturanalyse (TSA) in un-serem Arbeitsbereich war für mich neu. Ich hatte von den großen Chancen, die diese Methode eröffnet, von voraus-gegangenen ROI-Projekten bei MTU bereits gehört. Überzeugungsarbeit und eine gute Kommunikation mit den Mitarbeitern ist eine besondere Stärke der ROI-Berater. Ihr Engagement hat alle Beteiligten überzeugt. Gleichzeitig haben wir frühzeitig mit der Projekt-vorbereitung begonnen und im Vorfeld immer wieder die Notwendigkeit von System- und Prozessoptimierungen hervorgehoben. Ganz entscheidend war es, dass wir mit der Umsetzung bereits während des Projekts begonnen haben und somit umgehend Erfolge aufweisen konnten.

Die Schnittstellen-Thematik hat inzwischen eine gewisse Eigendynamik bei MTU entwickelt und wird derzeit abteilungsübergreifend diskutiert. An zwei weiteren Schnittstellen mit der Konstruktion haben wir die identifi-zierten Maßnahmen bereits umgesetzt. Das Feedback war rundum positiv.“

Dr. Robert Leipold

Leiter Wärmetechnik und Verbrennung (TESW)MTU Aero Engines GmbH