Prozessorientierte Qualitätsentwicklung in der Sozialpädagogischen Familienhilfe
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Prozessorientierte Qualitätsentwicklung in der
Sozialpädagogischen Familienhilfe
Eva-Maria Engel
Zentrum für Kinder- und Jugendforschungan der Evangelischen Fachhochschule Freiburg
Hintergrund des Forschungsvorhabens und
Entwicklung eines Leitfadens zur Zielplanung
SPFH-Forschungsprojekt (2003 bis 2005)
• Untersuchung der Auswirkungen veränderter Finanzierungsstrukturen auf die Inhalte und Qualität von Jugendhilfeleistungen
• Hintergrund: „Neue Steuerung“ der Verwaltungsorganisation seit Mitte der 90er Jahre
• 4 Hauptelemente der „Neuen Steuerung“: dezentrale Ressourcenverantwortung, Outputorientierung, Kundenorientierung, Personalmanagement
• Forderung nach Qualitätsentwicklung in der Jugendhilfe
Entwicklung des SPFH-Leitfadens• strukturierte Leitfadeninterviews mit
– 116 Familien– 95 FamilienhelferInnen (FH)– 67 ASD-MitarbeiterInnen– 26 TrägervertreterInnen
71 komplette Hilfeverläufe aus 4 Perspektiven
• Auswertung der Interviews in Hinblick auf – Ziele der SPFH– Veränderungen durch SPFH– Erfolgskriterien
inhaltsanalytische Auswertung: Zusammenfassung der Einzelaussagen zu Ober- und Unterkategorien
Die Oberkategorien des Leitfadens
Leitfaden
Erziehung
Familienbeziehung
Paarbeziehung
persönliche Entwicklung
Soziale Kontakte
Schule/ Ausbildung/Beruf
Gesundheit
Alltagspraktische Hilfe
Ämter/Einrichtungen
Finanzen
= Zielbereiche in der SPFH
Motivation Trennung/Scheidung
Aufbau des Leitfadens: Beispiel
Gibt es Veränderungen in den folgenden Bereichen seit
der letzten Einschätzung?
Wie viel Unterstützung braucht die Familie in den folgenden
Bereichen? Ziel bereich in der
SPFH?ver-bessert
gleich bleibend
ver schlech
tert
sehr viel viel etwas kaum keine
Erziehung
Grenzen setzen
Regeln aufstellen
angemessen auf das Kind eingehen
Erprobung des Leitfadens: Erste Ergebnisse
Stichprobe (Stand Juni 2008)
• Leitfaden wird bei 10 SPFH-Anbietern seit 2006 eingesetzt
• bis jetzt 96 dokumentierte Hilfeverläufe
• davon 46 Hilfeverläufe aus drei Perspektiven (Familie, SPFH, Jugendamt)
• 30 Hilfen wurden bereits abgeschlossen oder abgebrochen
• 9 Interviews mit Familien, FamilienhelferInnen und ASD-MitarbeiterInnen zur Praktikabilität des Leitfadens
Zielbereiche der SPFH zu BeginnAm häufigsten genannt wurden:• angemessen auf das Kind eingehen (71,8%)• Konfliktlösefähigkeit Eltern (70,1%)• Regeln aufstellen (66,7%)• Grenzen setzen (65,0%)• Motivation/Änderungsbereitschaft Eltern (60,7%)• Selbstwert Eltern (58,1%)• Kontakte zu Kindergarten und Schule (58,1%)• Miteinander reden (57,3%)(N=117)
Ziele: Unterschiede zwischen den Gruppen
angemessen auf das Kind eingehen
Konfliktlösefähigkeit Eltern
Regeln aufstellen
Grenzen setzen
Motivation Eltern
(N=117)
FamilienhelferIn Familie ASD0%
20%
40%
60%
80%
100%
Unterstützungsbedarf
Erziehung
Familienbeziehung
persönliche Entwicklung Eltern
persönliche Entwicklung Kinder
Finanzen
(N=117)
FamilienhelferIn Familie ASD0
1
2
3
4
5
Mittelwert
Praktikabilität des Leitfadens
• Akzeptanz bei Familien und Fachkräften abhängig von der Einführung des Instruments (z.B. Verbindlichkeit für alle SPFH‘s)
• Dauer für die Beantwortung: Fachkräfte 5 bis 10 min, Familien 15 bis 30 min
• der Leitfaden bildet die Zielbereiche der SPFH vollständig ab
• die (unterschiedliche) Sichtweise der Familie wird den FamilienhelferInnen deutlich (aber: kein gegenseitiger Austausch über die verschiedenen Einschätzungen)
Aufbau des Leitfadens• 40 Fragen, die den Oberkategorien zugeordnet sind,
z.B. „Erziehung“ mit 3 Fragen– Grenzen setzen– Regeln aufstellen– angemessen auf das Kind eingehen
• zusätzlich 4 „offene“ Fragen für eigene (Freitext-) Antworten
• 3 Versionen:– Ersterhebung (zu Beginn der SPFH)– Verlaufsbogen (alle 3 bis 4 Monate bis zur Beendigung
der SPFH)– Abschlussbogen (am Ende der SPFH)
Einschätzungen
• Unterstützungsbedarf:Wie viel Unterstützung braucht die Familie in den folgenden Bereichen? sehr viel - viel - etwas - kaum - keine
• Veränderung (nur in Verlaufsbögen):Gibt es Veränderungen in den folgenden Bereichen seit der letzten Einschätzung? verbessert - gleichbleibend - verschlechtert
• Relevanz:Zielbereich in der SPFH? Ja - Nein
Unterstützungsbedarf zu Beginn
1 = keine Unterstützung
5 = sehr viel Unterstützung
(N=117)
Erziehung
Familienbeziehung
Paarbeziehung
Trennung
pers. Entw. Eltern
pers. Entw. Kinder
soziale Kontakte
0
1
2
3
4
5
Mittelwert
Unterstützungsbedarf zu Beginn
Schule/Ausbildung
Gesundheit Eltern
Gesundheit Kinder
Alltagsprakt. Hilfe
Kontakte zu Einr.
Finanzen
Motivation
0
1
2
3
4
5
Mittelwert
1 = keine Unterstützung
5 = sehr viel Unterstützung
(N=117)