Psychiatrie Psychiatrie Sem 1Sem 1

Untersuchung psychiatrischer PatientenUntersuchung psychiatrischer Patienten

ZZur psychiatrischen Diagnostik gehört die Erfassung der ur psychiatrischen Diagnostik gehört die Erfassung der folgenden Aspekte:folgenden Aspekte:

--psychopathologischer Befundpsychopathologischer Befund --Verlauf der SymptomatikVerlauf der Symptomatik --frühere psychiatrische und sonstige Erkrankungenfrühere psychiatrische und sonstige Erkrankungen --Analyse möglicher UrsachenAnalyse möglicher Ursachen --BiografieBiografie --prämorbide Persönlichkeitprämorbide Persönlichkeit --FamilienanamneseFamilienanamnese

Die Psychiatrie ist ein Die Psychiatrie ist ein Fachgebiet der MedizinFachgebiet der Medizin und folgt damit den und folgt damit den prinzipiellen Denkstrukturen und Vorgehensweisen der Medizin, prinzipiellen Denkstrukturen und Vorgehensweisen der Medizin, u. a. dem Prinzip: u. a. dem Prinzip: vor der Therapie steht die Diagnose.vor der Therapie steht die Diagnose.

In der Regel werden heute in der Psychiatrie Erkrankungen als In der Regel werden heute in der Psychiatrie Erkrankungen als mumulltifaktoriell bedingttifaktoriell bedingt aufgefasst. aufgefasst.

Körperliche UntersuchungKörperliche Untersuchung

Die psychiatrische Untersuchung umfasst grundsätzlich eine Die psychiatrische Untersuchung umfasst grundsätzlich eine sorgfältige sorgfältige körperliche, insbesondere neurologische, Diagnostikkörperliche, insbesondere neurologische, Diagnostik und und Krankheitsanamnese.Krankheitsanamnese.

Bereits aus der Anamnese und Beschwerdeschilderung lassen Bereits aus der Anamnese und Beschwerdeschilderung lassen sich sich diffenzialdiagnostische Hinweisediffenzialdiagnostische Hinweise finden, ob es sich um eine finden, ob es sich um eine primär psychisch oder körperlich verprimär psychisch oder körperlich veruursachte Erkrankung rsachte Erkrankung handelt.handelt.

Neben der Neben der üblichen Labordiagnostiküblichen Labordiagnostik werden zunehmend auch werden zunehmend auch biochemische, molekularbiologische oder immunologische biochemische, molekularbiologische oder immunologische UntersuchungsstrategienUntersuchungsstrategien angewandt.angewandt.

IIm Rahmen der Speziell auf m Rahmen der Speziell auf neuropsychiatrische Fragestellungenneuropsychiatrische Fragestellungen sind sind die Elektroenzephalographiedie Elektroenzephalographie (EEG), (EEG), die ereigniskorrelierten die ereigniskorrelierten Potenziale Potenziale (EKP),(EKP), die kraniale Computertomographie die kraniale Computertomographie (CT)(CT) und die und die Magnetresonanztomographie Magnetresonanztomographie (MRT)(MRT) indiziert. indiziert. Das Das EEGEEG wird gerade wird gerade in der psychiatrischen Untersuchung als in der psychiatrischen Untersuchung als Routinescreeningverfahren Routinescreeningverfahren sehr häufig angewandt. sehr häufig angewandt.

Psychiatrische Psychiatrische GGesprächsführungesprächsführung I I

Hilfe zu suchenHilfe zu suchen wegen psychischer Probleme ist für einen Patienten meist wegen psychischer Probleme ist für einen Patienten meist problematischproblematisch. D. Das psychiatrisch orientierte diagnostische Gespräch muss as psychiatrisch orientierte diagnostische Gespräch muss mit besonderer mit besonderer Feinfühligkeit und BehutsamkeitFeinfühligkeit und Behutsamkeit geführt werden. geführt werden. Andererseits darf die Andererseits darf die diagnostische Zielsetzungdiagnostische Zielsetzung der Erstuntersuchung nicht der Erstuntersuchung nicht vernachlässigt werden.vernachlässigt werden.

Die psychiatrische Erstuntersuchung hat immer eine Die psychiatrische Erstuntersuchung hat immer eine allgemein allgemein psychotherapeutische psychotherapeutische (empathisch-kathartische, supportive) Funktion sowie (empathisch-kathartische, supportive) Funktion sowie einen stärker strukturiert vorgehenden, vorwiegend einen stärker strukturiert vorgehenden, vorwiegend diagnostischen Teil.diagnostischen Teil.

Wenn der Patient sich nicht spontan äußert, leitet der Arzt das Gespräch mit Wenn der Patient sich nicht spontan äußert, leitet der Arzt das Gespräch mit einer möglichst einer möglichst offenen Frageoffenen Frage ein ein. . Der Arzt sollte zunächst dem Der Arzt sollte zunächst dem spontanen spontanen BerichtBericht des Patienten zuhören und diesen Bericht durch motivierende des Patienten zuhören und diesen Bericht durch motivierende Bemerkungen vorantreiben. Bemerkungen vorantreiben.

Im stärker Im stärker strukturierten, systematischen Teilstrukturierten, systematischen Teil des Gesprächs versucht der Arzt, des Gesprächs versucht der Arzt, sich ein genaueres Bild von den Krankheitssymptomen, deren zeitlichen sich ein genaueres Bild von den Krankheitssymptomen, deren zeitlichen Abläufen und möglichen Hintergründen zu machen. Orientierend wird das Abläufen und möglichen Hintergründen zu machen. Orientierend wird das gesamte Spektrum psychopathologischer Symptomatikgesamte Spektrum psychopathologischer Symptomatik exploriert (Tab. 2.3). exploriert (Tab. 2.3). Auch in diesem Teil des Gesprächs soll für den Patienten ein Auch in diesem Teil des Gesprächs soll für den Patienten ein angenehmes angenehmes KlimaKlima bestehen. bestehen.

Hauptpunkte der SymptomexplorationHauptpunkte der Symptomexploration

- - BewusstseinBewusstseinsstörungensstörungen - - OrientierungOrientierungsstörungensstörungen - - Störungen der Störungen der Aufmerksamkeit, Konzentration, Aufmerksamkeit, Konzentration,

AuffassungAuffassung - - SSttörungen der örungen der MerkfähigkeitMerkfähigkeit und und AltgedächtnisAltgedächtnis - - Störung der Störung der IntelligenzIntelligenz - - formale formale DenkstörungenDenkstörungen - - Wahn, HalluzinationenWahn, Halluzinationen - - Zwänge, Phobien, ÄngsteZwänge, Phobien, Ängste - - Störungen des Störungen des AntriebAntriebs und der s und der PsychomotorikPsychomotorik - - vegetative Störungenvegetative Störungen - - SuizidalitätSuizidalität

Psychiatrische Psychiatrische GGesprächsführungesprächsführung II II

Die Hilfsbereitschaft des Arztes vermittelt dem Patienten das Gefühl, dass Die Hilfsbereitschaft des Arztes vermittelt dem Patienten das Gefühl, dass sein individuelles sein individuelles LLeiden aus der Sicht des Fachmannes in eiden aus der Sicht des Fachmannes in einen einen größeren Zusammenhanggrößeren Zusammenhang von Erfahrungswissen gestellt und dadurch von Erfahrungswissen gestellt und dadurch prinzipiell therapierbarprinzipiell therapierbar wird. wird.

An eine An eine Antworttendenz Antworttendenz des Patienten im Sinne der des Patienten im Sinne der sozialen sozialen ErwünschtheitErwünschtheit sollte kritisch gedacht werden. sollte kritisch gedacht werden.

Die für Diagnostik und Therapie notwendige Aufdeckung der realen Die für Diagnostik und Therapie notwendige Aufdeckung der realen Gegebenheiten darf allerdings bei aller Rücksichtnahme nicht verhindert Gegebenheiten darf allerdings bei aller Rücksichtnahme nicht verhindert werden. Hier sind oft werden. Hier sind oft fremdanamnestische Informationenfremdanamnestische Informationen sehr sehr hilfreich.hilfreich.

Am Ende des Erstgesprächs ist der Arzt meist in der Am Ende des Erstgesprächs ist der Arzt meist in der LLage, möglicherweise age, möglicherweise eine eine VerdachtsdiagnoseVerdachtsdiagnose zu stellen und eine Behandlung einzuleiten. zu stellen und eine Behandlung einzuleiten.

Wichtig ist aber nicht nur die Erfassung der Symptomatik, sondern auch Wichtig ist aber nicht nur die Erfassung der Symptomatik, sondern auch deren deren zeitliche Entwicklung und Verlaufzeitliche Entwicklung und Verlauf..

KrankheitsanamneseKrankheitsanamnese

Frühere ErkrankungenFrühere Erkrankungen Die Anamnese früherer Erkrankungen bezieht sich sowohl auf Die Anamnese früherer Erkrankungen bezieht sich sowohl auf körperlichekörperliche

als auch auf als auch auf psychische Erkrankungenpsychische Erkrankungen. . Dabei sind zeitliche und Dabei sind zeitliche und verlaufsbezogene Aspekte zu berücksichtigen.verlaufsbezogene Aspekte zu berücksichtigen.

JJeetzige Erkrankungtzige Erkrankung Die Anamnese zur jetzigen Erkrankung bezieht sich auf Die Anamnese zur jetzigen Erkrankung bezieht sich auf zeitlichezeitliche und und

inhaltliche Aspekteinhaltliche Aspekte sowie auf mögliche sowie auf mögliche ZusammenhängeZusammenhänge mit äußeren mit äußeren Faktoren. Faktoren.

Inhaltlich Inhaltlich wird unter anderem gefragt nach:wird unter anderem gefragt nach: --Veränderungen der Veränderungen der Stimmungs- und AntriebslageStimmungs- und Antriebslage --Veränderungen der Veränderungen der Intelligenz und des DenkensIntelligenz und des Denkens --Veränderungen im Veränderungen im körperlichen/vegetativen Befindenkörperlichen/vegetativen Befinden

-V-Veränderungen der eränderungen der sozialensozialen BeziehungenBeziehungen --Veränderungen der Veränderungen der SelbsteinschätzungSelbsteinschätzung des Patientendes Patienten --bisherige Behandlungbisherige Behandlung

Biografie und LebenssituationBiografie und Lebenssituation

Äußere LebensgeschichteÄußere Lebensgeschichte Mit „äußerer Lebensgeschichte" meint man die den Lebenslauf Mit „äußerer Lebensgeschichte" meint man die den Lebenslauf

charakterisierenden „harten Daten" von der Geburt bis zur Gegenwart charakterisierenden „harten Daten" von der Geburt bis zur Gegenwart

Innere LebensgeschichteInnere Lebensgeschichte Unter „innerer Lebensgeschichte" versteht man die Darstellung der Unter „innerer Lebensgeschichte" versteht man die Darstellung der historischen historischen

Entwicklung und Motivations-ZusammenhängeEntwicklung und Motivations-Zusammenhänge, , die die Entwicklung eines die die Entwicklung eines Menschen kennzeichnen. Menschen kennzeichnen.

-- familiäre Milieu familiäre Milieu -- Entwicklung in Kindheit und Jugend:Entwicklung in Kindheit und Jugend: ((Sauberkeitsentwicklung, Sauberkeitsentwicklung, kindlich-kindlich-

nneurotische Symptomatik. Körperliche und geistige eurotische Symptomatik. Körperliche und geistige Entwicklung, belastendeEntwicklung, belastende Erlebnisse, Verhältnis zu Freunden, Erlebnisse, Verhältnis zu Freunden, Interessen, Hobbys und Ablösung von Interessen, Hobbys und Ablösung von denden Eltern aus Sicht des Eltern aus Sicht des PatientenPatienten))..

-- Berufsleben:Berufsleben: -- Partnerschaft, Ehe, Familie und sozialen Beziehungen:Partnerschaft, Ehe, Familie und sozialen Beziehungen: -- sexuelle Entwicklung: sexuelle Entwicklung: -- Freizeitgestaltung, Lebensgewohnheiten, weltanschaulichen Freizeitgestaltung, Lebensgewohnheiten, weltanschaulichen

BindungenBindungen und finanziellen Problemen.und finanziellen Problemen.

PPersönlichkeitersönlichkeit I I

Als Als PersönlichkeitPersönlichkeit bezeichnet man die Gesamtheit aller zum Wesen eines bezeichnet man die Gesamtheit aller zum Wesen eines Menschen gehörenden Erlebens- und Verhaltensdispositionen. Menschen gehörenden Erlebens- und Verhaltensdispositionen.

Den besten Den besten Zugang zur PersönlichkeitZugang zur Persönlichkeit gibt die Lebensgeschichte des gibt die Lebensgeschichte des PatientenPatienten..

Orientierend sollten auch Orientierend sollten auch auffällige Wesenszügeauffällige Wesenszüge exploriert werden, die im exploriert werden, die im Rahmen von Persönlichkeitsstörungen eine Rolle spielenRahmen von Persönlichkeitsstörungen eine Rolle spielen..

Paranoide Züge:Paranoide Züge: Vorherrschend ist eine misstrauische Einstellung und ein Vorherrschend ist eine misstrauische Einstellung und ein Gefühl der ungerechtfertigten Zurücksetzung.Gefühl der ungerechtfertigten Zurücksetzung.

Zyklothyme Züge:Zyklothyme Züge: Die Grundstimmung ist ständig in die depressiv-Die Grundstimmung ist ständig in die depressiv-pessimistische oder euphorisch-optimistische Richtung verschoben bzw. pessimistische oder euphorisch-optimistische Richtung verschoben bzw. schwankt längerfristig zwischen beiden Polen.schwankt längerfristig zwischen beiden Polen.

Schizoide Züge:Schizoide Züge: Kühles und verhaltenes Auftreten nach außen, dabei aber Kühles und verhaltenes Auftreten nach außen, dabei aber meist reiches Phantasieleben. Gefühle werden abgewehrt und kaum meist reiches Phantasieleben. Gefühle werden abgewehrt und kaum geäußert, hinter einer Haltung der kühlen Distanz versteckt oder in schroffer geäußert, hinter einer Haltung der kühlen Distanz versteckt oder in schroffer Weise zum Ausdruck gebracht. Weise zum Ausdruck gebracht.

PPersönlichkeitersönlichkeit II II

Erregbarkeit:Erregbarkeit: Tendenz zu ungewöhnlichen Temperamentsausbrüchen und Tendenz zu ungewöhnlichen Temperamentsausbrüchen und unbeherrschten Äußerungen von Ärger, Wut und Hass, die von unbeherrschten Äußerungen von Ärger, Wut und Hass, die von gewalttätigen Handlungen begleitet sein können.gewalttätigen Handlungen begleitet sein können.

AAnankastische Züge:nankastische Züge: Neigung zu übertriebener Gewissenhaftigkeit und Neigung zu übertriebener Gewissenhaftigkeit und Perfektionismus, zu Ordnungsliebe, Kontrolltätigkeit und allgemein rigiden Perfektionismus, zu Ordnungsliebe, Kontrolltätigkeit und allgemein rigiden Einstellungen. Einstellungen.

Hysterische Züge:Hysterische Züge: Oberflächlich wirkende Gefühlsbetontheit des Erlebens, Oberflächlich wirkende Gefühlsbetontheit des Erlebens, meist verbunden mit starker emotionaler Labilität und Frustrationsintoleranz, meist verbunden mit starker emotionaler Labilität und Frustrationsintoleranz, Neigung zu demonstrativem Verhalten.Neigung zu demonstrativem Verhalten.

Asthenische Züge:Asthenische Züge: Geringe körperlich und seelische Spannkraft und Geringe körperlich und seelische Spannkraft und Ausdauer, starke Erschöpfbarkeit und Hang zur Passivität.Ausdauer, starke Erschöpfbarkeit und Hang zur Passivität.

AAnklammerungstendenzen:nklammerungstendenzen: Neigung zu sehr fester Bindung an meist eine Neigung zu sehr fester Bindung an meist eine (oder wenige) Personen, oft unter weitgehender(oder wenige) Personen, oft unter weitgehender Aufgabe eigener Interessen Aufgabe eigener Interessen und Bedürfnisse.und Bedürfnisse.

Selbstunsicherheit:Selbstunsicherheit: Neigung zu mangelndem Selbstvertrauen und leicht Neigung zu mangelndem Selbstvertrauen und leicht verletzbarem Selbstwertgefühl.verletzbarem Selbstwertgefühl.

PPersönlichkeitersönlichkeit III III

Fanatische Züge:Fanatische Züge: Tendenz, von bestimmten Meinungen in extremer Tendenz, von bestimmten Meinungen in extremer Weise überzeugt zu sein und sie anderen Menschen aufzuzwingen.Weise überzeugt zu sein und sie anderen Menschen aufzuzwingen.

Antisoziale Tendenzen:Antisoziale Tendenzen: Missachtung sozialer Verpflichtungen, Missachtung sozialer Verpflichtungen, fehlendes Gefühl für andere, Tendenz zu Gewalttätigkeit oder fehlendes Gefühl für andere, Tendenz zu Gewalttätigkeit oder herzloses Unbeteiligtsein. herzloses Unbeteiligtsein.

Zusätzlich zur Exploration können die Ergebnisse von Zusätzlich zur Exploration können die Ergebnisse von Persönlichkeitstests Persönlichkeitstests das Bild von der Persönlichkeit abrunden. das Bild von der Persönlichkeit abrunden.

Zu den bekanntesten Persönlichkeitstests zählen das Zu den bekanntesten Persönlichkeitstests zählen das Freiburger Freiburger Persönlichkeits inventar (FPI)Persönlichkeits inventar (FPI) und das und das Minnesota Multiphasic Minnesota Multiphasic Personality Inventory (MMPI).Personality Inventory (MMPI).

In der Persönlichkeitsdiagnostik, insbesondere im forensischen Bereich, In der Persönlichkeitsdiagnostik, insbesondere im forensischen Bereich, werden auch so genannte werden auch so genannte projektive Testverfahrenprojektive Testverfahren eingesetzt (z. eingesetzt (z. B. Rorschach-Test). Aufgrund der mangelnden theoretischen B. Rorschach-Test). Aufgrund der mangelnden theoretischen Fundierung und fraglichen Validität einzelner Variablen sind diesen Fundierung und fraglichen Validität einzelner Variablen sind diesen Verfahren jedoch deutliche Grenzen gesetzt.Verfahren jedoch deutliche Grenzen gesetzt.

Aktuelle LebenssituationAktuelle Lebenssituation I I

Bei der Exploration der aktuellen Lebenssituation geht es neben Bei der Exploration der aktuellen Lebenssituation geht es neben der orientierenden Erfassung der konkreten äußeren der orientierenden Erfassung der konkreten äußeren Lebensbedingungen insbesondere um die Analyse Lebensbedingungen insbesondere um die Analyse krankheitsrelevanter konflikthafter bzw. situativer Faktorenkrankheitsrelevanter konflikthafter bzw. situativer Faktoren, , aber auch um hilfreiche Fakten, wie aber auch um hilfreiche Fakten, wie soziale Unterstützungsoziale Unterstützung durch andere oder eigene durch andere oder eigene BewältigungskapazitätenBewältigungskapazitäten. Die . Die Exploration krankheitsrelevanter Faktoren ist schwierig und Exploration krankheitsrelevanter Faktoren ist schwierig und verlangt viel Erfahrung. verlangt viel Erfahrung.

Hier können nur Hier können nur die wesentlichen Gesichtspunktedie wesentlichen Gesichtspunkte angeführt angeführt werden:werden:

--aktuelle psychosoziale Situationaktuelle psychosoziale Situation --Zufriedenheit mit der psychosozialen SituationZufriedenheit mit der psychosozialen Situation --besondere Probleme/Konfliktebesondere Probleme/Konflikte --Auslöser/Verstärker von Symptomen.Auslöser/Verstärker von Symptomen.

Aktuelle LebenssituationAktuelle Lebenssituation II II

Bei der Bewertung ursächlicher Faktoren sollte man bedenken, dass fast jeder Bei der Bewertung ursächlicher Faktoren sollte man bedenken, dass fast jeder Mensch in gewissem Maß schwierigen Umwelteinflüssen ausgesetzt istMensch in gewissem Maß schwierigen Umwelteinflüssen ausgesetzt ist . . „Normale" Konflikte„Normale" Konflikte gehören zum Alltag.gehören zum Alltag.

Die besondere Hartnäckigkeit und schwere Lösbarkeit Die besondere Hartnäckigkeit und schwere Lösbarkeit „neurotischer" Konflikte„neurotischer" Konflikte wirdwird dadurch erklärt, dass die Bereitschaft dazu meist früh in der Kindheit dadurch erklärt, dass die Bereitschaft dazu meist früh in der Kindheit angelegt wurde und sie dem Betroffenen nicht oder nur teilweise bewusst sind angelegt wurde und sie dem Betroffenen nicht oder nur teilweise bewusst sind

Es gibt eine Es gibt eine Reihe von KonfliktkonstellationenReihe von Konfliktkonstellationen, die hier nur summarisch erwähnt , die hier nur summarisch erwähnt werden:werden:

--Konflikte um Partnerwahl und BindungsverhaltenKonflikte um Partnerwahl und Bindungsverhalten

--Konflikte aus der Beziehung zu den eigenen KindernKonflikte aus der Beziehung zu den eigenen Kindern

--Konflikte im ArbeitsbereichKonflikte im Arbeitsbereich

--Konflikte in sonstigen zwischenmenschlichen BeziehungenKonflikte in sonstigen zwischenmenschlichen Beziehungen

Es ist auch wichtig nach den Es ist auch wichtig nach den Lebensumständen Lebensumständen zu fragen, unter denen die zu fragen, unter denen die Beschwerden erstmals aufgetreten sindBeschwerden erstmals aufgetreten sind..

Standardisierte UntersuchungsmethodenStandardisierte Untersuchungsmethoden I I

StandardisierteStandardisierte FremdbeurteilungsverfahrenFremdbeurteilungsverfahren werden durch geschulte Beurteiler (z. B. Ärzte, werden durch geschulte Beurteiler (z. B. Ärzte,

Psychologen, Pflegepersonal) oder Bezugspersonen Psychologen, Pflegepersonal) oder Bezugspersonen durchgeführt und können verschiedene Aspekte erfassen durchgeführt und können verschiedene Aspekte erfassen (z.B. aktuelle psychopathologische Symptome oder (z.B. aktuelle psychopathologische Symptome oder Persönlichkeitszüge).Persönlichkeitszüge).

Die Fremdbeurteilung durch den Untersucher kann z.B. durch Die Fremdbeurteilung durch den Untersucher kann z.B. durch die die ErwartungshaltungErwartungshaltung des Untersuchers, eine des Untersuchers, eine Tendenz zur Tendenz zur Über- oder UnterbewertungÜber- oder Unterbewertung von Störungsgraden oder die von Störungsgraden oder die Akzentuierung besonders interessanter Phänomene Akzentuierung besonders interessanter Phänomene verfälscht werden.verfälscht werden.

Häufig verwendete Fremdbeurteilungsverfahren sind in der Häufig verwendete Fremdbeurteilungsverfahren sind in der deutschsprachigen Psychiatrie deutschsprachigen Psychiatrie das AMDP-Systemdas AMDP-System, die , die Brief Psychiatric Rating Scale (BPRS),Brief Psychiatric Rating Scale (BPRS), Mini Mental State Mini Mental State Examination (MMSE) und die Hamilton-Depressions-Skala Examination (MMSE) und die Hamilton-Depressions-Skala (HAMD).(HAMD).

Standardisierte UntersuchungsmethodenStandardisierte Untersuchungsmethoden II II

SSelbstbeurteilungsverfahrenelbstbeurteilungsverfahren

Die Selbstbeurteilung kann durch verschiedene Verzerrungen Die Selbstbeurteilung kann durch verschiedene Verzerrungen verfälscht verfälscht werdenwerden, z. B. durch Aggravierungs- oder Dissimulationstendenzen, , z. B. durch Aggravierungs- oder Dissimulationstendenzen, Antworttendenzen im Sinne der sozialen Erwünschtheit.Antworttendenzen im Sinne der sozialen Erwünschtheit.

Insgesamt scheint die Insgesamt scheint die Fremdbeurteilung eine größere psychopathologische Fremdbeurteilung eine größere psychopathologische DifferenzierungsfähigkeitDifferenzierungsfähigkeit zu ermöglichen als die Selbstbeurteilung. zu ermöglichen als die Selbstbeurteilung. DDie ie kombinierte Anwendung von Selbst-und Fremdbeurteilungsskalen im Sinne kombinierte Anwendung von Selbst-und Fremdbeurteilungsskalen im Sinne einer einer Mehrebenen-DiagnostikMehrebenen-Diagnostik bietet die beste Gewähr, dass subjektiver bietet die beste Gewähr, dass subjektiver und objektiver psychopathologischer Befund ausreichend abgebildet werden.und objektiver psychopathologischer Befund ausreichend abgebildet werden.

Neben den Verfahren zur standardisierten Beurteilung des Neben den Verfahren zur standardisierten Beurteilung des psychopathologischen Befundes gibt es psychopathologischen Befundes gibt es standardisierte Verfahren zur standardisierte Verfahren zur PersönlichkeitsdiagnostikPersönlichkeitsdiagnostik, , diedie meistens als Selbstbeurteilungsverfahren meistens als Selbstbeurteilungsverfahren konstruiert sind (z.B.konstruiert sind (z.B. FPI-R FPI-R).).

Testpsychologische Untersuchungen (Leistungsdiagnostik)Testpsychologische Untersuchungen (Leistungsdiagnostik)Objektive TestsObjektive Tests basieren auf Reaktionen gegenüber vorgegebenem basieren auf Reaktionen gegenüber vorgegebenem

„Reizmaterial".„Reizmaterial". Aufgabe der Leistungsdiagnostik ist es, eine quantitative Aufgabe der Leistungsdiagnostik ist es, eine quantitative Aussage über Leistungsminderungen aber auch Aussage über Leistungsminderungen aber auch LeistungspotenzialeLeistungspotenziale z.B. z.B. in den Bereichen Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Gedächtnis und in den Bereichen Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Gedächtnis und Intelligenz zu treffen.Intelligenz zu treffen.

Der bekannteste Intelligenztest ist der Der bekannteste Intelligenztest ist der Hamburg-Wechsler-Intelligenztest Hamburg-Wechsler-Intelligenztest für Erwachsene (HAWIEfür Erwachsene (HAWIE)). . Darüber hinaus gibt es so genannte Darüber hinaus gibt es so genannte Kurzverfahren, wie z. B. den Kurzverfahren, wie z. B. den Mehrfachwahl-Wortschatz-Intelligenz test Mehrfachwahl-Wortschatz-Intelligenz test (MWT-B)(MWT-B) oder mehr sprachfreie Tests wie den oder mehr sprachfreie Tests wie den Standard Progressive Standard Progressive Matrices Test (SPM).Matrices Test (SPM).

Sehr häufig werden in der Psychiatrie Sehr häufig werden in der Psychiatrie spezifische Leistungstestsspezifische Leistungstests zur zur Überprüfung etwa unterschiedlicher Komponenten der Aufmerksamkeit z. Überprüfung etwa unterschiedlicher Komponenten der Aufmerksamkeit z. B. der B. der Aufmerksamkeits-Belastungstest d2Aufmerksamkeits-Belastungstest d2..

Zur Überprüfung verschiedener Zur Überprüfung verschiedener GedächtnisfunktionenGedächtnisfunktionen,,z. B. die z. B. die Wechsler Wechsler Memory Scale (WMS-R)Memory Scale (WMS-R) oder der oder der Berliner Amnesietest (BAT)Berliner Amnesietest (BAT)

ZZur Untersuchung exekutiver Dysfunktionen ist der ur Untersuchung exekutiver Dysfunktionen ist der Wisconsin Card Wisconsin Card Sorting Test (WCST).Sorting Test (WCST).