Psychologische Aspekte im online-Beziehungsmanagement / Kommunikation und Beziehungsgestaltung in...

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Psychologische Aspekte im online Beziehungsmanagement Kommunika8on und Beziehungsgestaltung in sozialen Netzwerken

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Rund zwei Drittel der face-to-face-Interaktionen wird durch nonverbales Ausdrucksverhalten bestimmt, sowie durch Tonfall, Sprechgeschwindigkeit und Betonung. Wie bauen wir also eine Beziehung zu Menschen im Netz auf, ohne uns zu sehen und zu hören? Wie funktioniert das online-Beziehungsmanagement in sozialen Netzwerken? Und was gilt es zu berücksichtigen, wenn Unternehmen in den vielbeschworenen "Dialog" mit ihrer Kundschaft gehen möchten?

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Psychologische  Aspekte  im  online-­‐  Beziehungsmanagement  Kommunika8on  und  Beziehungsgestaltung    in  sozialen  Netzwerken  

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Was  wir  machen  

Psychologische  Aspekte  im  online-­‐  Beziehungsmanagement  Kommunika8on  und  Beziehungsgestaltung    in  sozialen  Netzwerken  

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Psychologische  Aspekte  im  online-­‐  Beziehungsmanagement  Kommunika8on  und  Beziehungsgestaltung    in  sozialen  Netzwerken  

22.08.2011  Dipl.  Psych.  Franca  CeruF  

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Psychologische  Aspekte  im  online-­‐  Beziehungsmanagement  Kommunika8on  und  Beziehungsgestaltung    in  sozialen  Netzwerken  

Ein  kleines  Experiment  Kennen  Sie  die  Irrita8on,  die  entsteht,  wenn  jemand  Ihren  Namen  buchstabiert  (CäsarEmilRichardUlrich.....)    oder  Ihre  Telefonnummer  aufsagt  (FünUundertachtzehn...)  

ANDERS,  als  SIE  diese  Informa8onen  abgespeichert  haben...?  

Selbst  der  Austausch  unzweideu8ger,    klar  umrissener  Informa8onen  ist  schwierig!  

Informa8onen  werden  codiert  und  encodiert.    

„Sprechen  wir  über  das  Gleiche?!“  

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Kommunika8onstheorien  

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Noam  Chomsky  (1928)  

Die  „genera=ve  Transforma=onsgramma=k“:  

Ein  Modell  zur  Beschreibung  des  dynamischen  Prozesses  zwischen  Sprachproduk8on  und  Sprachrezep8on,  und  der  Fähigkeit  der  Interak8onspartner,  gramma8kalische  Ausdrücke  zu  erzeugen  und  zu  verstehen.  

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Oberflächenstrukturen  –  Tiefenstrukturen  

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Meta-­‐Modell  der  Sprache:  

Um  vom  Gesagten  auf  das  Gemeinte  Rückschlüsse    ziehen  zu  können:    

•  Generalisierungen,    

•  Verzerrungen    

•  und  Tilgungen  iden8fizieren.  

Konkre8sierende  Fragen  stellen!    

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Das  Metamodell  der  Sprache    (Tilgung,  Generalisierung,  Verzerrung)  

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Fazit  

Psychologische  Aspekte  im  online-­‐  Beziehungsmanagement  Kommunika8on  und  Beziehungsgestaltung    in  sozialen  Netzwerken  

Menschen  machen  Erfahrungen  und  bilden  daraus  Modelle  der  (ihrer!)  Welt.    

Um  diese  Erfahrungen  teilen  zu  können,  werden  sie  versprachlicht.    

Die  Versprachlichung  ist  nach  syntak8schen  Regeln  auaereitet:  Tilgung,  Generalisierung,  Verzerrung.  

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Paul  Watzlawick  (1921-­‐2007)  

1.  Man  kann  nicht  nicht  kommunizieren    

2.  Jede  Kommunika8on  hat  einen  Inhalts-­‐  und  einen  Beziehungsaspekt  

3.  Kommunika8on  ist  immer  Ursache  und  Wirkung  

4.  Menschliche  Kommunika8on  bedient  sich  analoger  und  digitaler  Modalitäten  

5.  Kommunika8on  ist  symmetrisch  oder  komplementär  

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 Friedemann  Schulz  von  Thun  (1944):    Das    Kommunika=onsquadrat  

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Grundsätzliches  Bzw.:  Das  muss  doch  mal  gefragt  werden  

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Das  muss  doch  mal  gefragt  werden...  

Grundsätzliches    (Kontextualisierungsschema  nach  Peter  Auer)  

•  „Reden  wir  gerade  miteinander?“  

•  „Wer  spricht,  wer  hört  zu?“  

•  „Was  tun  wir  miteinander?“  

•  „Worüber  reden  wir  gerade?“  

•  „Wie  stehen  wir  zueinander?“  

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•  Mache  deinen  Gesprächsbeitrag  so  informa8v,    

 wie  es  für  den  anerkannten  Zweck  des  Gesprächs  nö8g  ist  

•  Mache  deinen  Beitrag  nicht  informa8ver,    

 als  es  für  den  anerkannten  Zweck  des  Gesprächs  nö8g  ist  

Maxime  der  Quan=tät    

Maxime  der  Qualität    

•  Versuche  einen  Gesprächsbeitrag  zu  liefern,  der  wahr  ist.  

•  Sage  nichts,  wovon  du  glaubst,  dass  es  falsch  ist  

•  Sage  nichts,  wofür  du  keine  hinreichenden  Gründe  hast  

Paul  Grice  (1913-­‐1988)  Pragma=scher  Grundsatz  

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Maxime  der  Relevanz  

•  Sage  nur  Relevantes  

Maxime  der  Modalität  

•  Vermeide  Unklarheit  

•  Vermeide  Mehrdeu8gkeit  

•  Vermeide  unnö8ge  Weitschweifigkeit  

•  Vermeide  Ungeordnetheit  

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Paul  Grice  (1913-­‐1988)  Pragma=scher  Grundsatz  

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Beziehungsgestaltung  

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Carl  Rogers  (1902-­‐1987)  Echtheit,  Akzeptanz,  Empathie  

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Menschliche  Beziehungen  

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Rapport  herstellen  

Pacing  /  Leading  

B          Body  Posture  (Körperhaltung)    A          Accessing  Cues  (Zugangshinweise)    G          Gestures  (Gesten)    E          Eye  Movement  (Augenbewegungen)    L          Language  Paherns  (Sprachmuster)  

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VAKOG  (visuell,  audi*v,  kinästhe*sch,  olfaktorisch  und  gustatorisch)  

In  der  Regel  werden  ein  oder  zwei  Sinneskanäle    bevorzugt  verwendet.  

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Problem  bei  der  rein  textbasierten  Kommunika=on:    

Vom  B.A.G.E.L.  nur  das  L?!  

Diverse  psychologische  Studien  zeigen,  dass  rund  zwei  Drihel  der  face-­‐to-­‐face  Interak8on  durch  nonverbales  Ausdrucksverhalten  bes8mmt  wird,    sowie  durch  Performanzmerkmale  wie  Tonfall,  Sprechgeschwindigkeit  und  Betonung.    

Soziale  Hinweisreize  fehlen  in  der  social  media-­‐Kommunika8on.  

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Kanalreduk8on  

•  Ent-­‐Sinnlichung  

•  Ent-­‐Emo8onalisierung  

•  Ent-­‐Kontextualisierung  

•  Ent-­‐Menschlichung  

•  Ent-­‐Räumlichung  

•  Ent-­‐Zeitlichung  

•  Ent-­‐Wirklichung     ? Psychologische  Aspekte  im  online-­‐  Beziehungsmanagement  Kommunika8on  und  Beziehungsgestaltung    in  sozialen  Netzwerken  

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Menschliche  Grundemo=onen:    

Glück/Freude,  Erstaunen,  Furcht,  Traurigkeit,    Wut,  Ekel  und  Verachtung.  

Darstellung  über  emo8cons  ,  Ak8onswörter    *grins*,  

Lautmalerei  *ächz*,  Videos,    Links,  Fotos....  

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Selbstdarstellung  im  Netz  

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Selbstdarstellung  im  Netz  

Meine  persönliche  Öffentlichkeit,  meine  öffentliche  Persönlichkeit:      

Informa8onelle  Selbstbes8mmung    (siehe  Blog:  „Schmidt  mit  Dete“)  

•  intendiertes  Publikum    

•  adressiertes  Publikum    

•  empirisches  Publikum  

•  poten8elles  Publikum  

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Kommunika=onsregeln  in  sozialen  Netzwerken  

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Kommunika=onsregeln  in  sozialen  Netzwerken  

Respekt.  Wir  respek8eren  unsere  Nutzer  und  deren  Meinungen  und  achten  auf  einen  respektvollen  Umgang  der  Akteure  untereinander.    

Sachlichkeit.  Wir  begrüßen  themenbezogene  Inhalte  und  sachliche  Kri8k.  

Erreichbarkeit.  Wir  reagieren  schnellstmöglich  und  angemessen  auf  direkte  Fragen,  Anregungen  und  Kri8k.  

Glaubwürdigkeit.  Wir  stehen  mit  unseren  öffentlichen  Aussagen  und  Meinungen  nach  bestem  Wissen  und  Gewissen  für  Transparenz  und  Glaubwürdigkeit.  

Ehrlichkeit.  Wir  gehen  mit  Fehlern  offen  um  und  verschleiern  sie  nicht.  

Recht.  Wir  respek8eren  die  Rechte  unserer  Nutzer  sowie  die  Rechte  unbeteiligter  Driher,  insbesondere  Urheber-­‐  und  Persönlichkeitsrechte  und  Datenschutz.  

Fachgruppe  Social  Media  des  Bundesverbands  für  Digitale  Wirtschap  (BVDW):  "Social  Media  Code  of  Ethics"    

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BVMW: Treffpunkt Ruhrwirtschaft “Social Media und IT-Security“

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