pulsschlag 8 - Das Magazin der Kliniken Essen-Mitte

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Ayurveda-Küche Gesunde Ernährung mit der indischen Heilkunst Gesund & Aktiv 20 Wochenendtrips Mal kurz weg: 6 Ziele für einen Spontan-Trip im Frühling Reisen & Erleben 26 Essen-Mitte/Süd Neue Serie – Essens Stadtteile im Porträt. Erleben Sie unsere Stadt. Leben in der Metropole 30 puls schlag Das Magazin der Kliniken Essen-Mitte • www.kliniken-essen-mitte.de 01.2012 Alltagsdroge Alkohol Der Drang zur täglichen Dosis.

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pulsschlag - das Magazin der Kliniken Essen-Mitte.

Transcript of pulsschlag 8 - Das Magazin der Kliniken Essen-Mitte

Ayurveda-KücheGesunde Ernährung mit der indischen Heilkunst

Gesund & Aktiv

20WochenendtripsMal kurz weg: 6 Ziele für einen Spontan-Trip im Frühling

Reisen & Erleben

26Essen-Mitte/SüdNeue Serie – Essens Stadtteile im Porträt. Erleben Sie unsere Stadt.

Leben in der Metropole

30

pulsschlagDas Magazin der Kliniken Essen-Mitte • www.kliniken-essen-mitte.de

01.2012

Alltagsdroge AlkoholDer Drang zur täglichen Dosis.

Horst Defren, Geschäftsführer, Kliniken Essen-Mitte

die Alkoholabhängigkeit ist eine anerkannte Erkrankung – und doch

stoßen viele Betroffenen auf Unverständnis. Warum der Rausch so reizt,

welche Erfahrungen Betroffene machen und welche Wege aus der Sucht

führen, erfahren Sie hier im „pulsschlag“. Die Alkoholabhängigkeit bil-

det den Schwerpunkt dieser Ausgabe. Ein Thema, das nicht nur das Le-

ben derer bestimmt, die sich bereits im Teufelskreis der Sucht befinden,

sondern auch Freunde und Familie betrifft und krank machen kann.

Außerdem im „pulsschlag“: Ayurveda – die Traditionelle Indische Medizin

(TIM) ist auf dem Vormarsch. An den Kliniken Essen-Mitte wird derzeit

der Bereich für die TIM renoviert und im Sommer neu eröffnet. Lesen Sie

auf S. 20, wie Sie die ayurvedische Küche in Ihren Alltag integrieren kön-

nen. Darüber hinaus stellen wir Ihnen das Klinische Ethikkomitee vor, das

in ethischen Konfliktsituationen sowohl für Ärzte, Pflegende als auch für

Angehörige eine neue Anlaufstelle bietet.

Auch Kultur, Freizeit und Leben in der Metropole werden wieder thema-

tisiert: Es gibt Tipps für die Joggingsaison und Ideen für einen Kurzur-

laub. Unsere neue Serie „Stadtteilportrait“ startet mit einer ausgiebigen

Vorstellung des Essener Südviertels auf S. 30. „pulsschlag“ hat auch

wieder einen Promi interviewt – diesmal im Gespräch: Gerburg Jahnke

von den Missfits. Das und vieles mehr wartet auf Sie auf den folgenden

Seiten. Genießen Sie die Frühlingszeit mit „pulsschlag“! Wir wünschen

Ihnen viel Spaß beim Lesen. Für Fragen oder Anregungen stehen wir

Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung.

Gute Unterhaltung wünscht

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

I 2011 pulsschlag 03

Editorial

In der Stadtunterwegs mit …

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HEIM

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PAUL-HANNIG-HEIMHeidhauser Straße 27045239 EssenT: 02 01 / 83 97 0

SENIORENWOHNEN BERGERHAUSENRellinghauser Straße 380/38245136 Essen

ADOLPHINUMObere Fuhr 4245136 EssenT: 02 01 / 89 69 5

HAUS ABENDFRIEDENTöpferstraße 2645136 EssenT: 02 01 / 85 480 700

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SENIORENWOHNEN HEIDHAUSENSchaphausstraße 11-1745239 Essen

T: 02 01 / 125 76 73

ADOLPHI-STIFTUNGSenioreneinrichtungen gGmbH

ADOLPHI-STIFTUNGder Evangelischen Kirche, Essen

Inhalt INHALT

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15 Gesund & AktivAlkoholDer Griff zur Flasche

Die Alkoholkrankheit Erschreckende Zahlen

Geschichte & KulturDie lange Tradition des Alkohols

Befreiung aus der SuchtDie Geschichte eines Betroffenen

Im RauschZerstörung von Millionen Gehirnzellen

PharmakotherapieMedikamente unterstützen den körperlichen Entzug

Beziehungsweise abhängigHilfe für Angehörige

Schon gewusst?Verblüffendes aus der Medizinwelt

AyurvedaGesünder leben mit ayurvedischer Küche

Ein schmaler GratDas neue Ethikkomitee an den KEM

Leben in der MetropoleDem Schweinehund davonlaufenStartschuss in die Laufsaison

Mal kurz weg...Sechs Wochenendziele

Essen isstGourmet-Highlights 2012

Im Herzen von EssenEssener Stadtteile im Visier

Mitten hineinHinter den Kulissen der KEM

Werden Sie Möglichmacher!Der Verein MENSCHENMÖGLICHES e.V. stellt sich vor

In jeder AusgabeEditorialNeues aus den Kliniken Essen-MitteWas steht an? Reingehört / Reingeschaut VorgelesenNachgedacht & mitgemachtMenschen der Region

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MITTEN HINEIN

NEUES AUS DEN KLINIKEN ESSEN-MITTE (KEM)

06 pulsschlag I 2012

Gast-OP in der Urologie der KEMInternationaler Flair wehte im Februar durch die Gänge der urologischen Klinik an den Kliniken Essen-Mitte.

Prof. Leroy Jones kam aus dem texanischen San Antonio nach Essen, um gemeinsam mit den hiesigen Ärzten zu operieren.

Jones, Urvater der urologischen Prothetik, suchte darüber hinaus den Erfahrungsaustausch auf Augenhöhe mit seinen deut-

schen Kollegen. Er folgte damit der Einladung von Prof. Darko Kröpfl, Direktor der Klinik für Urologie an den KEM. Im Fokus

standen künstliche Schließmuskel- und Schwellkörperimplantate sowie die operative Behandlung von Erektionsstörungen.

Frauenerkrankungen im FokusIn der Philharmonie Essen fand im März das 2. Essener März-Symposium zur Gynäkologischen Onkologie und

Senologie statt. Mediziner aus ganz Deutschland diskutierten neue Therapieansätze und Vorgehensweisen auf dem Ge-

biet der Frauenerkrankungen. Neben Themen wie „Hormone und Krebs“ oder Erkenntnisse bei Ovarialkarzinomen oder

Brustkrebs befassten sich die Experten auch mit Formen der Chemotherapie. Auf dem Podium standen renommierte Me-

diziner von Frauenkliniken und Brustzentren u. a. aus Berlin, München und Hannover. Fachärzte der Kliniken Essen-Mitte

führten durch das Programm.

„Guter Rat“ empfiehlt Prof. Dr. Andreas du BoisProf. Dr. Andreas du Bois, Direktor der Klinik für Gynäkologie & Gynäkologische Onkolo-

gie an den Kliniken Essen-Mitte, wurde jetzt (Sonderheft Nr. 1/2012) zum wiederholten

Male vom unabhängigen Verbrauchermagazin „Guter Rat“ auf die Liste der Top-Ärzte

gesetzt. Auch das Nachrichtenmagazin Focus führt den aus Wiesbaden an die Kliniken Essen-

Mitte gekommenen Mediziner jedes Jahr in seiner Ärzteliste auf. Prof. du Bois macht keinen Un-

terschied zwischen Privat- und Kassenpatienten; die Wartezeiten richten sich nach Dringlichkeit.

In der gynäkologischen Klinik werden u. a. Eierstock- und Gebärmutterkrebs, Endometriose und

gynäkologische Tumoren behandelt.

Weitere Informationen zur Sonderausgabe von „Guter Rat” finden Sie online auf:

www.guter-rat.de

www

Medizin erleben: 3. Essener Krebstagim Essener GrugaparkDer 1. September 2012 steht im Zeichen der Gesundheit und

Fitness für Betroffene, Angehörige und Interessierte.

Im Essener Grugapark findet der 3. Essener Krebstag parallel zum

10. Onkolauf statt. Chancen nutzen. Hoffnung stärken - über 1.000

Besucher sammeln alle zwei Jahre Informationen und Antworten zum

großen Fragenspektrum rund um eine Krebserkrankung auf dem „Essener

Krebstag“. Dieser Erfolg bestätigt den enormen Bedarf an Informationen und einer re-

gelmäßig stattfindenden, interdisziplinären Informationsveranstaltung. In Vorträgen, inter-

disziplinären Sprechstunden und Diskussionsrunden sowie an rund 40 Informationsständen

informiert der „Essener Krebstag“ über den aktuellen Stand der medizinischen Forschung und The-

rapie sowie viele die Krankheit begleitende Themen. Ein großes Rahmenprogramm rundet den Tag ab.

Weitere Informationen zum 3. Essener Krebstag finden Sie in Kürze unter:

www.essener-krebstage.de

www

MITTEN HINEIN

I 2012 pulsschlag 07

Die Evangelische Kirche feiert am 2. und 3. Juni 2012 ein Fest im Zentrum von Essen. Unter dem Motto „Evan-

gelisch in Essen – Ein Fest zwischen Himmel und Erde“ werden die Werke und Dienste des Kirchenkreises

vorgestellt. Mitmach-Aktionen und Angebote zu Gesprächen und Begegnungen laden zum Verweilen ein. Musik,

Kabarett, aber auch Gottesdienste, Gebete und Talk stehen auf dem Programm. Höhepunkte dabei sind die Bibelarbeit

von Landesbischöfin a.D. Margot Käßmann und der Kabarett- und Konzertabend mit Jochen Malmsheimer und Stefan

Stoppok & Band. Eine große Bühne auf dem Kennedyplatz bietet dazu die passende Plattform. Weitere Informationen

sowie das komplette Programm des Festes erhalten Sie unter www.evangelisch2012.de.

Ein Fest zwischen Himmel und Erde

Vertreter der Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ waren am 19. April in den Kliniken Essen-Mitte zu Gast und

haben von ihren Projekten und Erfahrungen im Hilfseinsatz berichtet. Hierbei wurde die Arbeit der freiwilligen

Helfer authentisch und anschaulich vorgestellt. Die Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ ist eine private medizinische

Notfallhilfeorganisation und hat es sich zur Aufgabe gemacht, Opfern von Naturkatastrophen und aus Kriegsgebieten

zu helfen. Neben der medizinischen Versorgung spielt dabei auch die psychologische Behandlung eine immer größere

Rolle. Um weiterhin frei und unabhängig arbeiten zu können, finanziert sich die Organisation durch private Spenden.

Ärzte ohne Grenzen an den KEM

Vernissage in der Evang. Huyssens-StiftungIn der Evang. Huyssens-Stiftung wurde im März die Kunstausstellung von Ursel Sindemann eröff-

net. Ihre Kunst steht für naturalistische und moderne, abstrakte Malerei in Öl- und Mischtechnik. Auf Reisen

zu Landschaftsmotiven inspiriert zeigt Ursel Sindemann zudem Kreativität und Wirkung moderner, abstrakter

Malkunst. Die Ausstellung wird noch bis Juni im Zentrum für Implantologie zu sehen sein.

Weitere Informationen zu den Ärzten ohne Grenzen finden Sie unter:

www.aerzte-ohne-grenzen.de

www

Einen Tacken besserDie KEM haben für ihren „pulsschlag“ den Tacken in Gold 2012 gewonnen. Der neugeschaffene Marketingpreis

des Marketing-Club Essen für die Region Mülheim/Essen/Oberhausen kürt jährlich besonders erfolgreiche und originelle

Leistungen in der Branche. Mit dem Gesundheitsportal www.pulsschlag.tv, das mit Fotostrecken oder Videobeiträgen

einzelne Themen vertieft, sowie einer Verknüpfung mit der Klinik-Website und den Social Media Kanälen Facebook und

Twitter wurde das Gesundheitsmagazin um gleich mehrere multimediale Komponenten ergänzt. Ein einmaliges Konzept

in der Region, das den Initiatoren des Marketingpreises den „Tacken“ in Gold wert war. Silber erhielt der Stromkonzern

RWE für die Vermarktung seines E-Bikes.

„Alkohol ist dein Sanitäter in der Not, Alkohol ist dein Fallschirm und dein Rettungsboot“, singt Herbert Grönemeyer in seinem Lied „Alko-hol“. Er schildert darin den Umgang mit jener legalen Droge, die in der Gesellschaft unverholen konsumiert wird, auf keinem Fest fehlen darf und in fast jedem Haushalt ihren Platz hat. Der Weg in den Teufelskreis von Sucht und Frust wird einem leicht gemacht. Kaum merklich ent-wickelt sich manch Gelegenheitstrinker zum Alkoholiker, denn eines ist ebenfalls sicher: „Alkohol ist das Drahtseil auf dem du stehst.“

Fluchtweg Flasche

Die Sucht nach dem Rausch

GESUND & AKTIV

MITTEN HINEINGESUND & AKTIV

TEXT ANJA HÖFELS

er Griff zur Flasche geschieht

teilweise aus belastenden

Situationen heraus, aber viele

Betroffene sind auch familiär

vorbelastet durch alkoholkranke

Eltern oder Großeltern. Dabei lernen Kinder

und Jugendliche den Umgang mit Alkohol

früh kennen. Es scheint alles so einfach:

Probleme lassen sich wegtrinken, man wird

locker, gesellig, gesprächig. Ein Spiel mit

dem Leben, das den Alltag verzerrt und

Probleme nicht löst, sondern noch verschlim-

mert. Ob Trennung, Jobverlust, Einsamkeit

oder Überforderung – es gibt viele Gründe

dafür, dass es einem schlecht geht. In solchen

schwierigen Lebenssituationen möchte man

sich trösten, negative Gefühle beseitigen, sich

eine Konstante verschaffen. Das all-abendliche

„Gläschen in Ehren“ ist schnell geleert und

da „eines keines ist“, kann ein zweites ja

auch nicht schaden. Die Sicherheit eines

Rituals einschließlich dämpfender Wirkung

ist verlockend; der Sanitäter Alkohol steht

immer parat. Zu leicht ist der Zugang zum

Suchtmittel, zu normal der Konsum in der

Öffentlichkeit. Die Grenzen verschwimmen

unbemerkt: Betroffene selbst spielen ihr

Trinkverhalten oft herunter; sind davon über-

zeugt, jederzeit aufhören zu können. Zudem

bestehen häufig aufrechterhaltende Strukturen

co-abhängiger Beziehungen, sozialer Isolation

und unzureichender Selbstwahrnehmung.

GESUND & AKTIV

10 pulsschlag I 2012

9,5 Millionen Menschen in Deutschland trinken

zu viel Alkohol – ihr Konsum ist als riskant oder sogar

schädlich einzustufen. Etwa 1,3 Millionen sind laut

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung alko-

holabhäng. Die Folgen – körperlich, seelisch und ge-

sellschaftlich – sind verheerend; die Ursachen weder

Willens- noch Charakterschwäche, sondern zum Teil

genetisch, zum Teil lerngeschichtlich bedingt. Alko-

holismus ist seit 1968 eine anerkannte Erkrankung,

dennoch sind Vorurteile in den Köpfen vieler Men-

schen fest verankert. Doch die meisten Betroffenen

sind eben nicht asozial oder stinken nach Hochpro-

zentigem. Häufig leben Alkoholiker in nach außen

hin intakten Familienverhältnissen, haben geregeltes

Einkommen und erst nach und nach gewinnt die

Sucht, in der sie gefangen sind, Überhand. Anteilnah-

me, wie bei anderen Krankheiten üblich, gibt es meist

nicht; vielmehr stößt ein Alkoholabhängiger auf Un-

verständnis und Ablehnung. Mit ein Grund dafür,

dass Betroffene ihr Trinkverhalten herunterspielen,

verharmlosen und selbst nicht wahrhaben wollen,

dass sie Hilfe brauchen. Die Erkenntnis kommt so-

mit häufig zu spät – es sterben bundesweit jährlich

74.000 Menschen an den Folgen schädlichen Alko-

holkonsums. In dieser Zahl sind noch keine alkohol-

bedingten Unfälle enthalten.

Die Alkoholkrankheit – erschreckende Zahlen

Wie gefährdet sind Sie?www Machen Sie den Selbsttest im Internet auf:

www.pulsschlag.tv

Abhängig? Symptome erkennen!

hat ein Verlangen nach Alkohol – ob leicht

oder ausgesprochen stark ausgeprägt.

versucht vergebens, seinen Konsum zu kontrol-

lieren oder zu stoppen.

verspürt Entzugserscheinungen in Form

von körperlichen Symptomen, wenn nicht

getrunken wird.

hat eine hohe Toleranz entwickelt – es wird

immer mehr Alkohol nötig, um eine erhoffte

Wirkung zu erzielen.

vernachlässigt andere Interessen, Beruf oder

Familie und verbringt einen Großteil der Zeit

mit dem Konsum von Alkohol sowie damit,

sich von den Folgen des Trinkens zu erholen.

trinkt Alkohol trotz Bewusstsein über Art

und Ausmaß der schädlichen Folgen.

Der Betroffene...

Der Wunsch nach dem Rausch ist so alt wie die

Menschheit – erreichbar zum Beispiel durch den Kon-

sum von Alkohol. Mit Entwicklung des Ackerbaus

um 10.000 – 5.000 v. Chr. begann die Herstellung

alkoholischer Getränke, die auch als Nahrungsmittel

verwendet wurden. So brauten die Sumerer im Zwei-

stromland aus Gerste Bier, die Germanen gewannen

Met aus vergorenem Honig und die Mongolen ver-

wendeten sauer gewordene Stutenmilch als Basis für

ihr traditionelles Nationalgetränk Airag. Alkohol – die

wohl älteste Droge der Welt – kam auch bei religi-

ösen Riten zum Einsatz. Mit der Alkoholdestillation,

die sich ab dem 11. Jahrhundert verbreitete, konnte

dann Hochprozentiges hergestellt werden. Solche Spi-

rituosen enthalten zwischen 15 und 80 Vol. % Alko-

hol; Wein hat einen Alkoholgehalt von ca. 10-13 Vol. %

und Bier ca. 5 Vol. %.

Lange Zeit galt Alkohol in der Medizin als

Heilmittel – wobei Ärzte schon immer vor maß-

losem Konsum warnten. Doch erst als sich das 18.

Jahrhundert gen Ende neigte, tauchten Begriffe

wie „Trunksucht“ oder „chronischer Alkoholismus“

in der medizinischen Literatur auf. Nach und nach

wurden Zusammenhänge vermutet zwischen Alko-

hol und Nachkommenschaft sowie Alkohol und Ver-

brechen; außerdem untersuchten Mediziner „alko-

holische Geistesstörungen“. Erstmals nahm man Al-

koholiker als kranke Menschen wahr. Es entstanden

zunächst sogenannte Trinkerasyle oder -heilstätten,

Geschichte & Kulturin denen Betroffene aufgenommen und therapiert

wurden. In der Nachkriegszeit definierte man die

Alkoholabhängigkeit als komplexes Krankheitsbild.

1968 schließlich erkannte das Bundessozialgericht

den Alkoholismus als Suchtkrankheit an.

Das Problem bleibt immer dasselbe – Alkohol

ist weiterhin Suchtmittel Nummer eins in Deutsch-

land und aufgrund der vielen Folgeerkrankungen

weltweit eine der häufigsten Todesursachen.

Anders als in anderen Kulturkreisen – in isla-

mischen Ländern zum Beispiel herrscht eine Absti-

nenzkultur – ist das Trinken von Alkohol in unserer

Gesellschaft nach wie vor fest verankert. In einigen

Ländern, darunter die USA, Finnland und Island und

Norwegen, herrschte bis weit ins 20. Jahrhundert hin-

ein eine Alkoholprohibition, das Verbot des Konsums

und Handelns mit Alkohol. Ob dies zu vermehrtem

heimlichem Alkoholkonsum führte („Reiz des Ver-

botenen“) oder den Konsum tatsächlich senkte, ist

umstritten. Zudem entgingen den Staaten Steuern.

In vielen Ländern wurde die Prohibition wieder

aufgehoben, Ausnahme bilden die Staaten mit über-

wiegend muslimischer Bevölkerung.

Die Flasche Bier zum Fernsehen, das gemein-

same Anstoßen bei Feierlichkeiten, alkoholisiertes

Schunkeln auf Partys , Massentrinkgelage oder Koma-

saufen – Alkohol ist ständiger Begleiter.

Alkohol ist weiterhin Suchtmittel Nummer eins in Deutschland und aufgrund der vielen Folge-erkrankungen weltweit eine der häufi gsten Todesursachen.

& Kultur& Kultur& Kultur

GESUND & AKTIV

I 2012 pulsschlag 11

GESUND & AKTIV

12 pulsschlag I 2011

Jürgen P., Elektroingenieur, geschieden, 58 Jahre alt, befi ndet sich aktuell in der stationären Qualifi zierten Entgiftung. Bereits vor zehn Jahren hatte er einen fünftägigen Kurzentzug gemacht, um schnell in den Beruf zurückkehren zu können. Ein Jahr lang hielt der Abstinenz-wille, anfangs mit Unterstützung einer Selbsthilfegruppe. Später wollte er seine Zeit lieber berufl ichen Projekten widmen, berufl iche Leistung bedeutete ihm viel. Dann der Abend mit Kollegen in der Eckkneipe:

Befreiung aus der Sucht

inmal ist keinmal“, sagte sich

der Ingenieur. Ausgelassene

Stimmung, volle Bierkrüge auf

den Tischen, ein Toast vom Chef

– vergessen waren alle guten

Vorsätze. Tags darauf wusste Jürgen P.

nicht mehr, wie er heimgekommen war.

Nagende Selbstzweifel schob er beiseite.

Warum nicht einfach kontrolliert trinken,

anstatt sich weiter selbst zu kasteien?

Bald nahm er die eine oder andere Einla-

dung „auf ein Bier“ an. Er besorgte sich

einen Weinvorrat, „falls Gäste kommen“.

Trank immer öfter abends allein, um ab-

schalten zu können, gegen die Einsamkeit.

Treffen mit Freunden sah er frohgemut ent-

gegen, die anderen tranken ja auch. Sein

mittlerweile täglicher Konsum entging ihm.

Gegen das morgendliche Zittern half ein

Schluck aus der Wodkaflasche, so merkte

es niemand im Büro. Bis der Ingenieur

nach ausgelassener Party volltrunken von

der Polizei angehalten wurde. 2,1 Promille,

der Führerschein war weg. Jetzt musste er

handeln, wollte er nicht zur Marionette am

Faden des Stoffes werden. Wollte er nicht

nach der Familie auch noch den Beruf ver-

lieren. Er begab sich in Behandlung und

setzte sich dort erstmals bewusst mit sei-

nem Verhältnis zum Alkohol auseinander.

Er erkannte, dass der Führerscheinverlust

nicht das wirkliche Problem darstellte, son-

dern nur ein Symptom. Nie ist es die ein-

schneidende Situation, nie ein spezielles

Ereignis, das Abhängigkeit verursacht. Es

ist der Umgang mit solchen Stressoren, die

einen Abhängigen vom nicht-Abhängigen

unterscheiden.

Nach dem transtheoretischen Modell

von Prochaska & DiClemente (1982, 1984)

befindet sich Herr P. im Stadium der „Hand-

lung“. Jetzt wird – nach gründlicher Befun-

derhebung – ein individueller Therapie-

plan erstellt. Nicht Abstinenz allein ist Ziel,

es geht nun auch darum, die bei jedem

Menschen unterschiedlichen Trinkmotive,

die „Wirkungserwartung“ (psychische Ab-

hängigkeit), herauszuarbeiten und an per-

sönlichen Defiziten zu arbeiten. Eine allge-

meine Suchttheorie gibt es nicht, ebenso

wenig wie den Abhängigen. Missbrauchs-

erfahrungen in Kindheit und Jugend sind

GESUND & AKTIV

I 2012 pulsschlag 13

ABSICHTSLOSIGKEIT

ABSICHTSBILDUNG

VORBEREITUNG

HANDLUNG

AUFRECHTERHALTUNG

RÜCKFALL

Abb. 1: Ambivalenz und Therapieentscheidung, Stufen der Veränderung nach Prochaska & DiClemente

Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Suchtmedizin

Dipl.-Psychologin Gesa Janssen,Leitende Psychologin und PsychotherapeutinTel.: (02 01) 174 [email protected]

VIDEOZUM

THEMA

wissenschaftlichen Untersuchungen zu-

folge eng mit späterem Suchtverhalten

verknüpft, spielen jedoch beim kleineren

Teil späterer Abhängiger die zentrale Rolle.

Der Griff zum Alkohol stellt fast immer –

neben möglichem genetischen Faktor, ent-

sprechender Lerngeschichte und Gewohn-

heitsbildung – dyfunktionales Bewälti-

gungsverhalten dar: schwierige Gefühle

und Situationen, Hemmungen, Schlaflosig-

keit oder Schmerzen – Alkohol verspricht

schnelle Linderung. Oder verstärkt den

Selbstwert durch die Steigerung positiver

Gefühle. Wird Konsum zur Gewohnheit,

verankert sich diese als automatisierte

Verhaltensweise neuronal im Gehirn. Der

Körper „braucht“ den Stoff, neben der

psychischen kommt es zur physischen Ab-

hängigkeit („zwei-Phasen-Wirkung“).

Lange Zeit befand sich Jürgen P. im

Stadium der Absichtslosigkeit. Erstmals bei

einer Familienfeier mit dem Stoff in Berüh-

rung gekommen, hatte ihm Alkohol nicht

geschmeckt. Später jedoch, Wehrdienst

leistend und im Studium, gehörten Bier

und Schnaps zum Alltag. Alkohol ent-

spannte, ließ Stress ertragen, bewirkte Ge-

meinschaftsgefühl. Nach der Heirat und

der Geburt zweier Kinder trank er nur

noch gelegentlich bei Familienfeiern oder

geschäftlichen Anlässen, bis ihn die Schei-

dung aus der Bahn warf: Es folgten gut

zehn Jahre regelmäßigen Trinkens. Ein-

samkeit am Abend, ein kleiner beruflicher

Misserfolg, Selbstzweifel, Schlafprobleme –

Alkohol linderte. Jürgen P. gestand sich

sein Problem nicht ein und verheimlichte

den Konsum anderen gegenüber.

Erst durch den Hausarzt mit seinen

Leberwerten konfrontiert, wollte er sich

aus der Sucht befreien. In dieser Phase der

Absichtsbildung – typischerweise äußerst

ambivalent, was sein zukünftiges Trinkver-

halten anging – informierte er sich über

Behandlungsmöglichkeiten (Handlungsvor-

bereitung) und unterzog sich der Kurzent-

giftung (Handlung). Dass der damit

erreichte körperliche Entzug für die Ent-

scheidung zu abstinentem Leben (Auf-

rechterhaltung) nicht ausreichte, dass er

sich über- und den Alkohol unterschätzte,

wurde ihm kurze Zeit später deutlich.

Rückfällig geworden, litt er unter seiner

vermeintlichen „Schwäche“ – und trank

kräftig dagegen an. Fiel zurück in die Ab-

sichtslosigkeit. Verdrängte, verleugnete,

beschönigte weiterhin – bis zu dem Abend,

an dem der Führerschein entzogen wurde.

Jetzt durchläuft er die Stufen der Verände-

rung erneut. Mit dem festen Vorsatz für

zufriedene Abstinenz.

Jürgen P. hat gute Chancen, diese auf-

zubauen. Nicht nur Verzicht auf Alko-

hol gehört dazu (Vermeidungsziel: „nicht

trinken“), wesentlich sind veränderte Denk-

und Verhaltensmuster (Annäherungsziele).

Herr P. will eine ambulante Therapie an-

schließen – seit 2011 werden deren Kosten

von den Kassen übernommen, vorausge-

setzt, der Patient ist ab der zehnten Sitzung

„trocken“. Hier wird er lernen, Probleme

funktional lösen, seine Bedürfnisse wahr-

zunehmen und zu äußern, Gefühle zu er-

kennen und auszudrücken. Er wird lernen,

die eigenen Grenzen zu erkennen und

„nein“ zu sagen, die eigene Abhängig-

keitsentwicklung zu durchschauen und

Strategien zur Überwindung zu finden.

Er wird üben, Frühwarnzeichen für einen

Rückfall bei sich zu bemerken und ge-

genzusteuern, gegebenenfalls damit kon-

struktiv umzugehen. Jürgen P. kann stolz

auf sich sein – die Leistung, eine Sucht zu

überwinden, den eigenen inneren Dämon

zu besiegen, ist schwieriger als manche be-

rufliche Herausforderung.

14 pulsschlag I 2012

GESUND & AKTIV

ALKOHOLBESCHAFFUNG

ALKOHOLKONSUM

KURZFRISTIG POSITIVE WIRKUNG, NACHLASSEN NEGATIVER ZUSTÄNDE

NEGATIVE GEDANKEN, SCHWIERIGE GEFÜHLE,VERSTÄRKUNG POSITIVER GEFÜHLE, ENTZUGS-ERSCHEINUNGEN

POSITIVE WIRKUNGSERWARTUNG (DYSFUNKTIONALE LÖSUNG)

Abb. 2: Teufelskreis der Abhängigkeit

Kurzentzug auf der Station PS 1Der medikamentös unterstützte Entzug

dauert in der Regel 5 – 8 Tage.

Qualifizierte Entzugsbehandlungfür AlkoholabhängigeDieser ebenfalls medikamentös unter-

stützte Entzug dauert 21 Tage. Anmel-

dung für die Warteliste telefonisch (174

30101, Frau Boes). Zum Programm

gehören Ergo- und Bewegungstherapie,

Sport, verschiedene Stationsgruppen,

Soziales Kompetenztraining, Psycho-

edukation Alkohol sowie psychothera-

peutische Einzelsitzungen.

Zieloffene Therapiegruppe für Alko-hol- und MedikamentenabhängigeDiese Gruppe (mittwochs und freitags

von 13.45 – 14.45 Uhr im Konfe-

renzraum der PS 4) richtet sich an

stationäre und ambulante Patienten mit

Alkohol- und / oder Medikamentenab-

hängigkeit. Alle schwierigen Anliegen

der Betroffenen werden therapeutisch

und in der Gruppendiskussion oder mit

kleinen Rollenspielen bearbeitet. An die

Institutsambulanz angebundene Patien-

ten können so lange teilnehmen, wie

sie möchten. Die Gruppe wird von einer

Psychologischen Psychotherapeutin

geleitet.

AngehörigengruppeSiehe Seite 17 hier im Heft

SelbsthilfegruppenSiehe Seite 38 hier im Heft

Angebote für Alkoholabhängige in den Kliniken Essen-Mitte

Ein Video zum Thema Alkohol finden Sie auf:www.pulsschlag.tv

www

GESUND & AKTIV

Jeder Rausch zerstört Millionen von Gehirnzellen

lkohol wird über die Schleimhäute im Magendarmtrakt resorbiert und in die Blutbahn aufgenommen. Der Wirk-

stoff gelangt über das Blut ins Gehirn und setzt sich an den sogenannten Rezeptoren von Nervenzellen ab. Die

Nervenzellen sind daraufhin unempfindlicher für Botenstoffe des Körpers und in ihrer biologischen Funktion

eingeschränkt. Der Organismus wird abgeschirmt gegen äußere Reize und fährt herunter. Die Sicht ist einge-

schränkt – es kommt zum Tunnelblick. Bestimmte Gefühle werden stärker wahrgenommen oder gänzlich abgeschaltet;

später kann der Mensch seinen Willen, seine Gefühle und Bewegungen nicht mehr adäquat kontrollieren. Allerdings ist jeder

Rausch anders und jeder Mensch reagiert unterschiedlich.

Zunehmender Konsum des Nervengifts Alkohol zerstört nicht nur die Organe, sondern auch die Gehirnzellen. Ein-

mal vernichtet, können sich Nervenzellen nicht mehr regenerieren. Regelmäßiger Alkoholkonsum führt darüber hinaus zu

einer Toleranzbildung – man benötigt mehr Stoff für die gleiche Wirkung, da der Körper sich an eine regelmäßige Zufuhr

gewöhnt. Der Alkoholiker muss also mit der Zeit mehr Wirkstoff zu sich nehmen, um sich betäuben bzw. den Rausch-Effekt

spüren zu können. Alkohol wird in der Leber abgebaut und hauptsächlich über Urin und Stuhl, aber auch über die Haut als

Schweiß ausgeschieden – pro Stunde baut der Körper ca. 0,1 bis 0,2 Promille ab. (BH)

Fit in die ZukunftDas vielseitige Gesundheitsangebot der Knappschaft.Attraktive Angebote für alle.

Infos unter www.knappschaft.de | 08000 200 501 (gebührenfrei).

Oder besuchen Sie uns in unseren Geschäfts-stellen in Essen, Heinickestraße 31 undGladbecker Straße 427.

16 pulsschlag I 2012

Pharmakotherapie: Medikamente unterstützen den körperlichen Entzug

GESUND & AKTIV

Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Suchtmedizin- Tagesklinik Psychiatrie- Psychiatrische Institutsambulanzen

Prof. Dr. med. Martin SchäferTel.: (02 01) 174 [email protected]

Der Alkoholentzug ist körperlich enorm belastend.

Es treten Entzugserscheinungen auf, die unter Umständen

medikamentös behandelt werden müssen. Prof. Dr.

Martin Schäfer ist Direktor der Psychiatrischen Klinik der

Kliniken Essen-Mitte und erklärt: „Die Alkoholabhängig-

keit ist unter anderem definiert durch eine Gewöhnung,

das heißt eine zunehmende Unempfindlichkeit gegen-

über Alkohol, eine dadurch bedingte Dosissteigerung und

das Auftreten von Entzugserscheinungen, wenn man den

Alkohol weglässt. Die Entzugserscheinungen sind umfang-

reich und gefährlich für den Patienten.“ Daher sollte ein

Entzug fachärztlich betreut und in den meisten Fällen sta-

tionär erfolgen.

Typische Symptome des Entzuges sind Unruhe,

Schlafstörungen, Zittern. Es können aber auch Entzugs-

komplikationen auftreten wie Krampfanfälle, massive Blut-

druckentgleisungen, Elektrolytentgleisungen, Herzrhyth-

musstörungen oder Halluzinationen und Verwirrtheit.

Medikamente sollen daher Entzugssymptome lindern und

Komplikationen verhindern. Häufig werden sogenannte

Benzodiazipine eingesetzt, die allgemeine Symptome wie

Unruhe und Zittern reduzieren, die Muskeln entspannen

und den Schlaf fördern. Komplikationen wie Elektrolyt-

und Blutdruckentgleisungen oder Krampfanfälle sind se-

parat zu behandeln. Die Patienten stehen unter einer

engmaschigen Kontrolle durch das Pflegepersonal, das

Veränderungen schnell erkennen und handeln kann.

„Der Alkoholentzug ist in den ersten 3-4 Tagen am

schlimmsten, danach werden die Medikamente rasch re-

duziert. Insgesamt ist die psychiatrische Therapie immer

eine multimodale Therapie. Neben der medikamentösen

Therapie gibt es vor allem bei der Qualifizierten Entzugs-

behandlung zahlreiche weitere Angebote wie Motiva-

tionsförderung, Sozialberatung, Sport, Physio- und Ergo-

therapie, Entspannungsgruppen sowie Einzel- und Grup-

pentherapien“, so Prof. Schäfer. (BH)

Bei Entscheidungen über therapeutische Maßnahmen und das richtige Vorgehen in Sachen Gesund-

heitsversorgung orientieren sich Mediziner an Leitlinien. Solche Leitlinien werden in drei Stufen klassifi-

ziert – die sogenannten S3-Leitlinien sind die qualitativ hochwertigsten medizinischen Leitlinien. Sie sollen

aktuelles Wissen nach Evidenz zusammenfassen und auf fehlende Evidenzen hinweisen. An dem Prozess

sind alle wesentlichen Fachgesellschaften und Verbände beteiligt. Aufgrund der auch in der Gesellschaft

und Medizin zunehmend wahrgenommenen Bedeutung der Suchterkrankungen werden in Deutschland

aktuell erstmals S3-Leitlinien für die Akutbehandlung der Alkohlabhängigkeit sowie der Tabakabhängig-

keit entwickelt. Dazu erarbeiten einzelne Arbeitsgruppen das aktuelle Wissen zu verschiedenen Themen-

bereichen. Insgesamt wird derzeit an acht Kapiteln gearbeitet. Prof. Dr. Martin Schäfer ist als Vertreter der

deutschen Gesellschaft für Biologische Psychiatrie und des Arbeitskreises der Chefärztinnen und Chefärzte

der Kliniken für Psychiatrie und Psychotherapie an Allgemeinkrankenhäusern in Deutschland (ACKPA) an

dem Leitlinienprozess beteiligt und leitet die Arbeitsgruppe 3 (Entgiftung, Entzug, Pharmakotherapie).

Zahlreiche weitere Ärzte und Experten aus dem Bereich der Akutversorgung alkoholkranker Patienten aus

ganz Deutschland beschäftigen sich darüber hinaus mit Themengebieten wie Diagnostik, Kurzinterven-

tion, körperliche Komplikationen, alters- und geschlechtsspezifischen Aspekten oder auch der Versor-

gungssituation von Emigranten. Die Leitlinien sollen Anfang 2013 zur Verfügung stehen.

Alkohol-Leitlinien

Sich sorgen, sich kümmern, besorgt und

bekümmert sein über den abhängigen

Partner birgt für die Angehörigen selbst ein

nicht zu unterschätzendes Risiko, das bis

zur Co-Abhängigkeit führen kann. Die per-

sönliche Haltung und Verhaltensweisen, die

durch Tun oder Unterlassen dazu beitragen,

dass der Süchtige süchtig bleiben kann,

kennzeichnen die Co-Abhängigkeit, die als

eigene Krankheit behandelt werden muss.

Verdrängungsprozesse und der Wunsch,

die Situation der Familie nach außen hin

verdeckt zu halten, machen es schwer,

Entlastungsangebote anzunehmen. Co-

Abhängige unterstützen den Partner bis

zur Selbstaufgabe, nehmen ihm jede Ver-

antwortung ab. Bitten, Drohungen und

Ängste führen dazu, dass der Angehörige

ähnlich hilflos ist wie der Betroffene selbst.

Beide befinden sich im Teufelskreis ihrer

Abhängigkeitsbeziehung.

So ist es in der täglichen Arbeit mit

suchtkranken Patienten wichtig, auch im

sozialen Umfeld das Bewusstsein für die

Suchterkrankung und die Verstrickung aller

Familienmitglieder zu schärfen. Nach einer

langen Phase des Trinkens haben sich die

Rollen und Aufgaben in der Familie ver-

schoben. Häufig ist der Angehörige Mana-

ger der ganzen Familie und kompensiert

Missstände. Nach einem gelungenen Ent-

zug bricht diese Konstruktion zusammen –

gerade deshalb ist ein Hilfsangebot für die

ganze Familie wichtig.

Vor diesem Hintergrund betreut die Station

PS1 in den Kliniken Essen-Mitte seit August

2010 eine Angehörigengruppe. Die offenen

Treffen sind ein Forum für die vielen per-

sönlichen Fragen und Sorgen, die die Teil-

nehmer bewegen. Sie bestimmen selbst,

worüber gesprochen wird, sie reden über

ihre persönliche Situation, möchten die Er-

fahrungen der Anderen kennenlernen. Die

Fachkräfte, die die Gruppe leiten, bieten

Unterstützung mit professionellen Tipps

und Ratschlägen. Mit der Hilfe der Fachleu-

te und im Kreis gleichermaßen Betroffener

können Angehörige emotionale Entlastung

erfahren, nachdem sie in diesen Krisensitu-

ationen oft bis an die Grenzen ihrer Kraft

gekommen sind. Gerade Grenzen zu ziehen

und Eigenverantwortung zu übernehmen,

sind wesentliche Schritte, sagt die Fachkraft

für Abhängigkeitserkrankungen Evelin

Henkst. Daher werden in der Angehöri-

gengruppe auch Verhaltensmaßnahmen

im Umgang mit dem Erkrankten erarbeitet:

„Selbstbewusst zu werden auf der Basis von

gesundem Egoismus ist eins der wichtigen

Ziele für Angehörige.“

Betreut wird die Gruppe von einer

Fachkraft für Abhängigkeitserkrankungen

und einem Psychologen. Sie trifft sich jeden

2. und 4. Dienstag im Monat auf der Station

PS1 im Konferenzraum. Jederzeit können

weitere Angehörige teilnehmen.

Sucht hat viele Seiten. Vor allem die „andere Seite“. Schließlich gibt es mehr Angehörige als Suchterkrankte selbst. Rund 1,4 Mio. Menschen in Deutschland sind Part-ner eines Alkoholabhäng-igen, zwei Drittel davon Frauen, so die offi zielle Statistik. Hinzu kommen geschätzte 2,5 Mio. Kinder. Wenn man pro Suchterkrankten min-destens drei Angehörige rechnet, kommt man auf mindestens elf Mio. Betroffene. Auch sie brauchen Hilfe und Halt. Eine Angehörigengruppe in den Kliniken Essen-Mitte bietet hier Unter-stützung.

Beziehungsweise abhängig

Station PS1 betreut Selbsthilfegruppe für Angehörige

Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Suchtmedizin- Station PS1

Evelin Henkst, Fachkraft für AbhängigkeitserkrankungenTel.: (02 01) 174 [email protected]

GESUND & AKTIV

I 2012 pulsschlag 17

Literatur zum Thema Alkoholwww Ein repräsentative Bücherliste zum Weiterlesen finden

Sie im Internet auf: www.pulsschlag.tv

GESUND & AKTIV

18 pulsschlag I 2012

im Jahr 2010 wurden in Deutschland 37 386 Tonnen Kräuter- und Früchtetees konsumiert. Aufgegossen entspricht das rund 52 Litern pro Kopf. Tee ist nicht grundlos so beliebt, denn das Getränk schützt die Zähne: Grüner und schwarzer Tee können vor Zahnfl eischentzün-dungen und Parodontitis schützen. Schon eine Tasse pro Tag hilft.

schon gewusst?

Beliebtes Warmgetränk

Wirkungsvolles Obst Verschiedene Obstsorten können verschiedenen Beschwer-den vorbeugen. So haben Wissenschaftler herausgefunden, dass Birnen gegen Bluthochdruck helfen, Aprikosen gut für die Haut sind, Cranberrys Bakterien in Schach halten und Obst sowie auch Gemüse mit weißem Fruchtfl eisch das Schlaganfall-Risiko verringern.Obst sowie auch Gemüse mit weißem Fruchtfl eisch das Schlaganfall-Risiko verringern.

3D macht müde3-D Filme in den Kinos sind der neue Trend. Doch jetzt warnen amerikanische Augen-spezialisten: 3-D macht die Augen müde und kann Kopf-schmerzen verursachen. Ein 3-D-Kinobesuch fordert den Augen eine hochgradige An-strengung ab, was bei einem dreistündigen Film wie Avatar zu Kopfschmerzen oder sogar Übelkeit führen kann. Experten raten, sich auf einen Kino-sessel in die Mitte der Lein-wand zu setzen, da von dort gleich viel Licht auf beide Augen fällt.

Vorsicht vor giftigen Kassenbons Eine neue Untersuchung von Greenpeace hat ergeben, dass sieben von acht handelsüb-liche Kassenbons Giftstoffe enthalten. Bei zu langem Hautkontakt können die schäd-lichen Chemikalien Bisphenol A oder S ins Blut gelangen und die Fortpfl anzung sowie die Gehirnentwicklung schädigen.

GESUND & AKTIV

I 2012 pulsschlag 19

Auf zum Frühjahrsputz

Die Tage werden endlich wieder länger und nach der grauen Winter-zeit strahlt das Sonnenlicht wieder durch die Fenster. Schnell werden dicke Staubschichten und schmierige Fensterscheiben von der Früh-

lingssonne entlarvt. Dann ist es Zeit für den Frühjahrsputz.

Über die Hälfte aller Deutschen startet im Frühling die große Putz-

aktion. Das ist nicht erst seit gestern so: Die Sitte des jährlichen Reini-

gungswahns ist bereits auf die Zeit im alten Rom zurückzuführen –

denn „Februar“ bedeutet „reinigen“ (lat. „februare“). Haben auch

Sie sich in diesem Jahr wieder Zeit gelassen mit dem Frühjahrsputz?

Dann legen Sie los!

Befreiung von Staub und SchmutzDoch wo fängt man an, wenn man das ganze Haus auf Vordermann

bringen möchte? Gehen Sie Schritt für Schritt vor und portionieren

Ihre Arbeit. Setzen Sie sich nicht das Ziel „die ganze Küche zu putzen“,

sondern fangen stattdessen klein an – zum Beispiel mit dem Entrüm-

peln des Gefrierfaches. Ist das geschafft, haben Sie zur Belohnung

eine kleine Verschnaufpause verdient. Dann kann es mit dem Entkal-

ken der Spüle weitergehen. So arbeiten Sie einen Raum nach dem

anderen ab.

Der Frühjahrsputz bietet sich zum Entrümpeln an. Ihre Winter-

sachen können für die nächsten Monate den Platz mit den Sommer-

sachen tauschen. Fragen Sie sich dabei: „Trage ich das alles wirklich

noch oder nimmt es nur unnötig Platz weg?“ Denn durchschnittlich

werden nur ein Drittel aller Kleidungsstücke, die im Schrank liegen,

getragen. Um Ihnen die Entrümpelung einfacher zu machen, gibt es

eine empfehlenswerte Strategie: Dafür hängen Sie alle Kleiderbügel

in die gleiche Richtung. Wenn Sie ein Kleidungsstück getragen ha-

ben, hängen Sie es mit umgedrehtem Bügel zurück. Nach einiger Zeit

sehen Sie, welche Kleidung immer noch in der alten Richtung hängt. Die

können Sie mit ruhigem Gewissen entrümpeln.Wissenschaftler haben he-

rausgefunden, dass die körperliche Anstrengung, die mit dem Putzen ver-

bunden ist, Niedergeschlagenheit und Stress verdrängt. Beim Fensterputzen

ins Schwitzen zu geraten, hat also gleich zwei Vorteile: Glücksgefühle und

ein frühsommerfertiges Heim.

Wenn dann die Sonne wieder durch blitzblanke Scheiben scheint, kann

der Sommer kommen.

Altbewährte Hausmittel:

• Zitronensäure oder Essig als Zaubermittel gegen hartnäckigen Kalk

• Eine Mischung aus Öl, Essig und einer Prise Salz zum Auffrischen heller Holzfl ächen (Holzfl ächen in Richtung der Maserung polieren)

• Eine Mischung aus Rotwein und Öl bringt dunkles Holz zum Glänzen

• Desinfektionsmittel sind unnötig: Ein gewisses Maß an Keimen ist für das Immunsystem wichtig – ansonsten stellt es sich darauf ein, schwächt ab und Allergien werden begünstigt.

GESUND & AKTIV

20 pulsschlag I 2012

Ayurveda ist alles andere als nur ein aktueller Wellness-Trend. Die jahr-tausendealte indische Medizin nutzt die natürlichen Ressourcen des

Menschen für die Behandlung. Ayurveda hat sich seit Jahren weltweit bei Muskel- und Gelenkproblemen, Magen-Darmerkrankungen, Hautkrank-

heiten, neurologischen Erkrankungen, Rückenschmerzen, Burnout Syndrom und Wechseljahresbeschwerden bewährt.

Syal Kumar, in der fünften Generation Ayurveda-Arzt, prakti-

ziert die ayurvedische Medizin an den Kliniken Essen-Mitte am

Institut für Naturheilkunde, Traditionelle Chinesische und In-

dische Medizin. Am Anfang der Behandlung steht ein ausführ-

liches Erstgespräch mit dem Patienten. Darin werden auch der

Lebensstil und die Ernährungsweise analysiert. Es folgt dann

eine Beratung hinsichtlich der Ernährungsgewohnheiten sowie

eine individuelle Kräutertherapie. Nach zwei bis vier Wochen,

das richtet sich nach dem jeweiligen Fall, folgt Phase zwei mit

externen Anwendungen und Reinigungsbehandlungen. Diese

dauert zwischen zehn und 14 Tagen.

Ayurveda

In der ayurvedischen Medizin geht es um die Ganzheitlichkeit –

daher wird der Mensch in seiner physischen, psychischen Ver-

fassung und in seinem sozialen Gefüge betrachtet. Jedes Indi-

viduum besteht aus Sicht der Traditionellen Indischen Medizin

aus den drei fundamentalen Elementen „Vata“, „Pitta“ und

„Kapha“. Diese sogenannten Doshas haben Einfluss auf körper-

liche, anatomische und physiologische Abläufe und die Ge-

sundheit. Sie müssen im Gleichgewicht zueinander stehen, an-

sonsten können Krankheiten die Folge sein. Die Traditionelle In-

dische Medizin regt den Stoffwechsel an und fördert das richtige

Ausscheiden von Abfallprodukten.

Ayurveda ist alles andere als nur ein aktueller Wellness-Trend. Die jahr-tausendealte indische Medizin nutzt die natürlichen Ressourcen des

Menschen für die Behandlung. Ayurveda hat sich seit Jahren weltweit bei Muskel- und Gelenkproblemen, Magen-Darmerkrankungen, Hautkrank-

heiten, neurologischen Erkrankungen, Rückenschmerzen, Burnout

ERÖFFNUNG

IM SOMMER

MIT NEUEN

RÄUMLICH-

KEITEN

Institut für Naturheilkunde, Traditionelle Chinesische und Indische Medizin

Syal KumarTel.: (02 01) 174 [email protected]

Was ist das Besondere an ayurvedischer Kost?Es handelt sich um ein deutlich anderes Prinzip als bei unserer

mediterranen Vollwertkost. Nahrungsmittel und Gewürze haben

Eigenschaften wie warm, leicht, trocken oder kalt, schwer, feucht

u.v.m. Sie beeinflussen die Verstoffwechselung und wirken sich

auf die Verträglichkeit und Verwertung aus. Durch ungünstige

Nahrungsmittelkombinationen kommt es zu einer schlechten

Verwertung und damit zu toxischen Ablagerungsstoffen im

Darm.

Welchen Einfl uss hat die ayurvedische Lehre auf Ihr Leben?Als ich vor zwei Jahren meine Essgewohnheiten umgestellt

habe, verlor ich ca. fünf kg Gewicht. Ich denke, es liegt daran,

dass ich Nahrungsmittel bewusst nach ihren Eigenschaften und

vor allem Gewürze benutzte, die für meine Verstoffwechselung

sehr gut waren. Auch geht es mir nach dem Essen viel besser

als früher: Ich fühle mich fit und zu neuen Taten bereit!

Wie lässt sich Ayurveda in den Alltag integrieren?Man muss nicht aufwändig kochen; wichtig sind frische Nah-

rungsmittel, die richtigen Gewürze und die Zubereitungsart.

Wer sich nach ayurvedischen Prinzipien ernährt, spürt, dass er

nach dem Essen deutlich mehr Energie hat. Nicht nur das Ver-

dauungssystem lässt sich durch Gewürze stärken, sondern auch

das Immunsystem. Sogar Gemütszustände wie Unlust, Ruhe-

losigkeit und Unkonzentriertheit sind dadurch beeinflussbar.

Wo gibt es die Zutaten für ayurvedisches Kochen?Die Lebensmittel kaufe ich in Bioläden oder als Bioprodukte in

Lebensmittelläden. Für die Gewürze besuche ich indische, afri-

kanische, türkische und asiatische Läden, die in Essen rund um

den Rheinischen Platz angesiedelt sind.

Sie bieten Kurse in ayurvedischer Ernährung und Kochen an. Kann das jeder lernen?Ja, natürlich! Man muss es öfter machen und routiniert werden –

wie bei allem Neuen.

Wie läuft so ein Kurs ab?Ich gebe die Kurse u.a. in privaten Haushalten. Man kann die ei-

gene Küche zur Verfügung stellen, Freunde mit Interesse an Ay-

urveda einladen und ich komme als Anleiterin dazu. Die Gast-

geberin zahlt keine Kursgebühr, die anderen beteiligen

sich mit einem moderaten Kostenbeitrag. Wir sitzen in netter

Runde beisammen, ich erkläre ayurvedisches Grundwissen und

vertiefe es in Richtung Ernährung. Wir probieren Gewürztees,

kochen Mahlzeiten nach ayurvedischen Gesichtspunkten, stel-

len individuelle Gewürzmischungen und Ghee (geklärte Butter)

her. Auch in der Lehrküche der Tagesklinik für Naturheilkunde

finden Ayurvedakurse statt.

Gesünder leben mit

Sabine Geisler, praktische Ayurvedatherapeutin, arbeitet als Honorarkraft in der Traditionellen Indischen Medizin der Klinik für Naturheilkunde und Integrative Medizin. Neben den Behandlungen bereitet sie für stationäre

Ayurveda-Patienten ärztlich verordnete Diäten zu.

ayurvedischer Küche

Sabine GeislerTel.: (02 01) 18535 - [email protected]

Kontakt & Anmeldung:

I 2012 pulsschlag 21

verfügung vor. Was tun, wenn jetzt Ent-

scheidungen getroffen werden müssen,

die den weiteren Krankheitsverlauf betref-

fen? Entscheidungen, die schwerwiegend

sind. Wer möchte diese Last alleine tragen?

Selbst nach jahrelangem Leiden, das man

gemeinsam durchgestanden hat, ist es un-

vorstellbar ist, dass es keinen Ausweg aus

der Erkrankung gibt. Auch bei aussichtsloser

Prognose kommt Partnern oder Kindern

sterbenskranker Menschen ein „Ja“ oder

„Nein“ auf die Frage nach lebensverlän-

gernden Maßnahmen oftmals schwer über

die Lippen.

Derartige ethische Konfliktsituationen sind

aber auch für Ärzte und Pflegekräfte ex-

trem belastend. Abweichende Wertvorstel-

lungen, im Laufe der Jahre gemachte Be-

rufserfahrungen und Kenntnisse, aber auch

persönliche Erlebnisse mit Angehörigen

oder Bekannten sind wichtige Momente bei

der Entscheidungsfindung. Denn nicht nach

dem medizinisch Machbaren darf geurteilt

und gehandelt werden. Um in dieser Situ-

ation den Bedürfnissen und Wünschen des

Patienten gerecht zu werden, ist oftmals

nach umfangreichen Gesprächen die Einbe-

ziehung vielerlei Aspekte erforderlich.

Zwei FallbeispieleDem an Speiseröhrenkrebs erkranktem Mitt-

fünfziger Arndt P. geht es nach Chemothe-

rapie, Bestrahlung und Operation immer

schlechter. Eine Heilung ist aussichtslos;

schließlich kommt es zu einer weiteren Ver-

schlimmerung durch einen Krampfanfall,

außerdem werden Tochtergeschwülste im

Kleinhirn festgestellt. Macht es Sinn, die

Therapie noch fortzusetzen, gar noch aus-

zuweiten? Soll der Familienvater künstlich

beatmet werden, wenn die Atemfunktion

nachlässt? Fragen, denen auch Ehefrau und

Kinder in dieser Situation mit Ratlosigkeit

begegnen. Genauso erging es auch den An-

gehörigen von Anna Sch., einer 82-Jährigen

Alzheimer-Patientin, die im Endstadium ihrer

Alzheimer-Erkrankung weder selbstständig

essen und trinken konnte und wollte. Hier

wünschten die Kinder anfangs eine Ernäh-

rungssonde, der Hausarzt riet ab, Klinikärzte

und das Pflegepersonal waren sich zunächst

unschlüssig.

Arndt P. und Anna Sch. haben eines gemein-

sam: Beide gelangten an einen Punkt, an

dem es um Leben und Tod ging und sie ih-

ren eigenen Willen nicht mehr äußern konn-

ten. In beiden Fällen lag keine Patienten-

LEBEN IN DER METROPOLE

TEXT ANJA HÖFELS

22 pulsschlag I 2012

Immer mehr ist medizinisch machbar – doch nicht alles ist auch ethisch ver-tretbar. Unterschiedliche Ziel- und Wertvorstellungen von Ärzten, Pfl egenden und Angehörigen führen oft zu ethischen Konfl iktsituationen, vor allem bei der Behandlung einwilligungsunfähiger Menschen. In diesen schwierigen Situati-onen unterstützt das Klinische Ethikkomitee (KEK) an den Kliniken Essen-Mitte die Entscheidungsfi ndung. Es gibt Patienten, Angehörigen und Betreuenden die Gewissheit, dass ethische Konfl ikte wahr- und ernst genommen werden und um ihre Lösung im Sinne des Patienten gerungen wird.

Ein schmaler Grat Neues Ethikkomitee an den Kliniken Essen-Mitte

Klinisches Ethikkomitee an den Kliniken Essen-Mitte

Tel.: (02 01) 174 [email protected]

I 2012 pulsschlag 23

Ethisch vertretbare Lösungen für Grenzsituationen fi nden

Beides sind klassische Situationen, die den

Zwiespalt, in dem alle Beteiligten stecken,

gut widerspiegeln. Lösungen müssen gefun-

den werden – und dies oftmals kurzfristig.

Hier setzt das klinische Ethikkomitee (KEK)

an. Jeder – ob Angehöriger, gesetzlicher Be-

treuer, Pflegepersonal oder Arzt – kann

das KEK ansprechen und um Unterstützung

bei der Entscheidungsfindung ersuchen. In

von speziell ausgebildeten Ethikberatern

moderierten Einzelfallbesprechungen, die

kurzerhand einberufen werden können,

nehmen der verantwortliche Arzt, die Pflege-

kraft, ggf. ein Seelsorger, der psycho-

logische Dienst, der Sozialdienst und – so

weit möglich – ebenso der Patient bzw. ein

Angehöriger oder gesetzlicher Vertreter teil.

Die Beteiligten betrachten den Fall aus allen

Blickwinkeln, wobei immer der Patient und

sein Wohl und letztlich sein Wille im Vorder-

grund stehen. Das Für und Wider lebensver-

längernder Maßnahmen, wie in den beiden

Fällen beschrieben, aber auch ein Abwägen

der Notwendigkeit spezieller Eingriffe, Thera-

pien und vieles mehr sind Themen in sol-

chen Fallbesprechungen. Ganz wichtig: Am

Ende steht niemals eine Patentlösung. Die

klinische Ethikberatung spricht vielmehr

eine Empfehlung aus, die den Beteiligten

eine Hilfe bei der Entscheidungsfindung sein

kann. Oft führt dies dazu, dass die Konflikt-

parteien ein gemeinschaftlich getragenes

(neues) Behandlungsziel als Lösung finden.

Zum Beispiel ein möglichst natürliches Ster-

ben oder die Einleitung einer palliativen Be-

treuung zur Leidenslinderung. Die dann ein-

setzende psychische Erleichterung setzt Krea-

tivität und Kraft frei, dieses Ziel umzusetzen.

„Man spürt, dass sich hier etwas verändert hat“

Das KEK entstand im Sommer vergangenen

Jahres – auch als Konsequenz der christ-

lichen Wertorientierung der Kliniken Essen-

Mitte. Es gibt den Patienten, die hier behan-

delt werden, ihren Angehörigen und auch

den Mitarbeitern die Gewissheit, dass ethi-

sche Konflikte hier ernst genommen wer-

den. Denn auf diese Art mit schwierigen

Situationen umzugehen, heißt im Umkehr-

schluss auch, dass Werte wie Vertrauen,

Respekt, Rücksicht und Mitgefühl die Ent-

scheidungen und das Miteinander an den

Kliniken Essen-Mitte prägen. „Man spürt,

dass sich seit Entstehung des KEK hier etwas

verändert hat“, sagt Dr. Marianne Kloke,

erste Vorsitzende des KEK. „Die Auseinan-

dersetzung mit ethischen Fragestellungen

geschieht bewusster, die Mitarbeiter sind

deutlich sensibilisiert worden. Schon durch

das Vorhandensein eines KEK und damit

die Beschäftigung mit ethischen Fragestel-

lungen ist schon viel erreicht worden“,

freut sich die Leitende Oberärztin des Zen-

trums für Palliativmedizin an den KEM. „Es

ist eine Institution, die ein ganz wichtiges

Bindeglied zwischen den verschiedenen Ab-

teilungen und auch beiden Betriebsteilen

darstellt“, so Dr. Heinz-Peter Willschrei,

Oberarzt der Klinik für Geriatrie und zwei-

ter Vorsitzender des Komitees. Das KEK

bietet gezielt aber auch Mitarbeitern der

Kliniken Essen Mitte selbst die Gelegen-

heit, bereits getroffene Entscheidungen ge-

meinsam zu reflektieren, aufzuarbeiten und

zu bewerten – ganz gleich ob im medizi-

nischen, pflegerischen, organisatorischen

oder ökonomischen Bereich.

Über die ethischen Einzelfallberatungen hin-

aus bietet das KEK Gespräche zum Umgang

mit Wertkonflikten, auf Wunsch auch ver-

traulich, und Weiterbildungsmaßnahmen für

Mitarbeiter an. Die Formulierung und Um-

setzung von Leitlinien zum Verhalten in

ethisch relevanten Situationen dient aus-

schließlich dem Ziel, ethisch verantwort-

liches Handeln zum Wohl der Mitarbeiter,

der Patienten und ihrer Angehörigen zu

fördern und einen durch Respekt und Be-

hutsamkeit gekennzeichneten Umgang mit

dem leidenden Menschen (eben dem Pati-

enten) zu festigen. Die KEK-Mitglieder wer-

den hierzu für drei Jahre berufen und kom-

men u.a. aus allen in einem Krankenhaus

tätigen Berufsgruppen. Ihre Namen und ihre

Mitarbeit in den einzelnen Arbeitsgruppen

sind auf der Internetseite der Kliniken Essen-

Mitte einsehbar. Darüber hinaus liegen an

zentralen Stellen beider Kliniken Flyer mit

den wichtigsten Informationen und Kon-

taktdaten aus.

Die Geschichten von Arndt P. und Anna Sch.

endeten ähnlich. Arndt P. verstarb innerhalb

von wenigen Tagen ruhig im Beisein seiner

Angehörigen. Zuvor war gemeinsam mit

Ehefrau und Kindern erarbeitet worden,

dass ein schmerzfreies und leidarmes Ver-

sterben für ihren Mann und Vater vorrangig

einer fragwürdigen Lebensverlängerung

war. Auch bei Anna Sch. wurde schließlich

auf die Anlage einer Ernährungssonde ver-

zichtet – eine Entscheidung, die auf dem

Hintergrund der weit fortgeschrittenen

Alzheimerdemenz und dem mutmaßlichen

Willen der Patientin getroffen wurde. Diese

Therapiebegrenzung fiel umso leichter, als

dass gleichzeitig ein Konzept zur ärztlichen

und pflegerischen Begleitung der Patientin

bis in den Tod entwickelt werden konnte.

Die Mitglieder des Ethikkomitees während einer Sitzung.

Zu kalt, zu nass, zu dunkel, zu glatt – jetzt ist der Frühling da und diese Ausreden zäh-len nicht mehr. Die Sonne scheint und es wird wärmer: Beste Voraussetzungen um die Laufsaison zu eröffnen, den inneren Schweinehund zu besiegen und fi t in den Frühling zu starten. Bevor Sie Ihre Schuhe schnüren und los laufen, erfahren Sie hier, warum Joggen gesund ist und worauf Sie achten sollten.

Ob Joggen, Laufen oder Nordic Walking –

Laufsport ist gesund. Er fördert die Durch-

blutung, stabilisiert den Bewegungsappa-

rat, trainiert Herz- und Kreislauf, steigert

den Sauerstoffspeicher im Muskel, baut

Stress ab und verbessert den Schlaf. Die

Liste der gesundheitlichen Pluspunkte, die

das Joggen mit sich bringt, ist lang. Da hat

auch der innere Schweinehund nichts mehr

entgegen zu setzen, verzieht sich in die

hinterste Ecke und tauscht seinen Platz mit

den Sportschuhen: Schweinehund weg,

Sportschuhe raus.

Dann kann es los gehen: Joggen

mitten in Essen. Essen hat viele grüne

Ecken, die sich für den Sport im Freien be-

stens eignen. So zum Beispiel der Gruga-

Park als eine der größten Parkanlagen

Deutschlands. Vorbei am 2008 umfang-

reich sanierten und umgestalteten Marga-

rethensee und am Grugaturm gibt es am

Wegesrand viel zu entdecken. „Eine be-

sonders schöne Strecke ist auch die Runde

am Baldeneysee“, sagt die sportbegeis-

terte Essenerin Carina Reichelt. „Am Re-

gattaturm geht es los und der ganze Weg

führt nahe am Ufer entlang. Vorbei am

Haus Scheppen, das sich sehr gut für ein

kleines Päuschen eignet und weiter geht’s.“

Der Gesundheit zuliebeUm den größtmöglichen gesundheitlichen

Effekt zu erzielen, sollten besonders Lauf-

anfänger ein paar Dinge beachten. Wichtig

ist, dass Sie Ihrem Körper nicht direkt zu Be-

Dem Schweinehund davonlaufen

ginn zu viel abverlangen. Fangen Sie lang-

sam an und gewöhnen Ihren Körper durch

ein gleichmäßiges, angemessenes Tempo

an die neue Belastung. Wenn Sie die am

Anfang zu hoch gesteckten Ziele nicht er-

reichen können, geht die neu gewonnene

Motivation schnell verloren und der Schwei-

nehund springt zurück aus seiner Ecke. Es

gibt unzählige Tipps und Meinungen über

die richtige Dauer, die richtige Technik, das

richtige Tempo – wichtig ist aber vor allem,

dass Sie sich mit Ihrem Traininspensum

wohlfühlen. „Hören Sie auf Ihren Körper“,

sagt der Laufexperte einer großen Sportkette

Alexander Motoc. „Eine Faustregel besagt:

Das Tempo ist dann richtig, wenn Unter-

haltungen noch problemlos möglich sind.“

Nach dem Laufen bieten sich als sinn-

volle Trainingsergänzung Dehnungs- und

Kräftigungsübungen an. Dadurch wird die

Muskulatur gestärkt, die Bänder gedehnt

und das Verletzungsrisiko gemindert. Haben

Sie Ihren inneren Schweinehund einmal

besiegt, haben Sie sich nach der Laufrunde

Entspannung verdient. Ob in der Sauna oder

auf dem heimischen Sofa – Regeneration

nach dem Lauf ist wichtig.

Joggen als Jungbrunnen für Körper und SeeleNach wenigen Wochen haben Sie Ihren per-

sönlichen Rhythmus gefunden. Der innere

Schweinehund darf in der Erholungsphase

gerne aus seiner Ecke hervorkriechen bis er

beim nächsten Training wieder in der Ecke

verschwindet. So finden Sie eine sinnvolle

Kombination aus Training und Erholung.

Etwas für die eigene Gesundheit tun und

schöne Ecken von Essen sehen – und wen

diese Argumente noch nicht überzeugen:

Studien haben bewiesen, dass Laufen länger

jung hält und die Lebenserwartung steigert.

Also schnüren Sie die Schuhe und laufen

Sie dem Alter davon.

TEXT HELENA KIERST

GESUND & AKTIV

24 pulsschlag I 2012

Mit der Jogging-App „endomondo" verschaffen Sie sich einen Überblick über die zurückgelegte Strecke.

GESUND & AKTIV

Ein Trip zum Mond und um die Welt

Für das internetfähige Handy gibt es viele – teils

kostenlose – Applikationen, die Sie bei Ihrem

Training unterstützen. Per GPS können Sie genau

nachverfolgen, wo Sie hergelaufen sind, wie viele

Kilometer Sie in welcher Zeit geschafft haben

und am Ende werden alle Daten automatisch für

Sie auf einer Webseite gespeichert. So sehen Sie

Ihre Bestzeiten und können sich mit sich selbst

oder anderen Nutzern messen. 18 Hamburger

verbrannt, 0,001 Trips zum Mond und 0,05 Trips

um die Welt – das zeigt Ihnen zum Beispiel die

kostenlose App „endomondo“ an, zusätzlich

zu empfehlenswerten Laufstrecken in Ihrer

Umgebung. Damit Sie immer wissen, wo Sie lang

laufen müssen und dass Sie auch mit kleinen

Schritten um die ganze Welt laufen können.

I 2012 pulsschlag 25

26 pulsschlag I 2012

Wochenendurlaub, kurz und schön: Mal so richtig abschalten, weg von Alltag, Stress und Job, raus in die Welt? „pulsschlag“ stellt sechs Reiseziele vor, die das Wochenende zum ganz be-sonderen Erlebnis machen.

Mal kurz weg...TEXT HELENA KIERST

REISEN & ERLEBEN

I 2012 pulsschlag 27

Münster Die lebenswerteste Stadt der Welt

Seit 2004 darf sich Münster offiziell die le-

benswerteste Stadt der Welt nennen. Das

vielseitige Stadtbild vereint Innovation und

Tradition: Historische Gebäude, moderne Ar-

chitektur, zeitgenössiche Skulpturen – diese

Mischung macht die Altstadt zum pulsie-

renden Mittelpunkt für Alt und Jung. In ihrem

mittelalterlichen Grundriss und unzähligen

geschichtsträchtigen Bauten spiegeln sich

1200 Jahre Stadtgeschichte wider, während

u.a. die hochmoderne Stadtbibliothek dem

Stadtbild das 21. Jahrhundert einhaucht.

Um das richtige Gefühl für die Metropole

zu bekommen, sollte man sein Rad mit-

bringen. So lässt sich die Fahrradstadt Nr. 1

am authentischsten erkunden!

Mit der Bahn: Essen Hbf – Münster Hbf

(Direktverbindung mit IC oder RE, ca. 1 Std.)

Venlo

Das Familienparadies

Die Kinder eingepackt und los geht’s! In und

um Venlo gibt es wahnsinnig viel zu sehen:

Auf dem Kinderbauernhof Hagerhof kom-

men Kinder spielerisch in Kontakt mit kleinen

und größeren Bauernhoftieren, während

sich die Eltern bei einem Kaffee entspannen.

Für Abenteurer und Frischluftfanatiker geht

es in den Spielpark Klein Zwitserland. Hier

gibt es u.a. Niederlandes ersten Naturspiel-

wald, Europas längste Röhrenrutsche und

die höchste Schaukel der Niederlande! Eine

Auszeit lässt sich wunderbar auf dem Rund-

fahrtboot „De MaasHopper“, in der grünen

Pflanzenwelt der Schlossgärten Arcen oder

im Erdbeerland nehmen. Ja, Venlo ist viel

mehr als nur Shoppingparadies.

Mit dem Auto: Essen – Venlo (ca. 45 Min.)

St. Goar am Rhein

Im Tal der Loreley

Geschichte und Natur pur: Reizvolle Wan-

derrouten wie der Rheinburgenweg oder

Rheinfelspfad geben atemberaubende Aus-

blicke in das Rheintal und ermöglichen tiefe

Einblicke in die Gemäuer eine der größten

und großartigsten Burgruinen am Rhein, der

Burg Rheinfels. Die historische Altstadt lädt

zum Verweilen ein, hier bietet sich der Rund-

weg „Via Sancti Goaris“ an, um der Ge-

schichte St. Goars auf die Spur zu kommen.

Wer Sightseeing der ganz besonderen Art

erleben will, begibt sich ins Fliegertaxi. Hoch

oben im Tragschrauber wirkt selbst die be-

rühmte Loreley winzig.

Tipp: Das Lichterspektakel „Rhein in Flammen“

lockt jedes Jahr hunderttausende Menschen

an das romantische Mittelrheinufer. Dieses

Jahr vom 14. – 19.09. 2012!

Mit der Bahn: Essen Hbf – St. Goar

(Mit ICE und MRB, ca. 2:20 Std.)

Brüssel Viel mehr als nur EU

Der EU-Hauptsitz im Herzen Belgiens hat

weitaus mehr als europäische Politik zu bie-

ten. Neben einem wunderschönen mittel-

alterlichen Stadtzentrum, prachtvollen Ju-

gendstilvierteln, Boulevards und heimeligen

Märkten, begegnet man einer sehr ausge-

prägten Kulturlandschaft, lebensfrohen Bel-

giern und wahnsinnig viel Kreativität: bunt

gestaltete Hauswände und Metrostationen

so weit das Auge reicht. Doch nicht nur für

das Auge ist die pulsierende Metropole ein

Schmaus, allein die berühmten belgischen

Pommes und Waffeln sind eine oder mehr

Reisen wert.

Tipp: Ein Tagesausflug nach Gent und Brüg-

ge – nicht weit entfernt und ebenfalls sehr

sehenswert!

Mit der Bahn: Essen Hbf – Bruxelles-Central

(Mit IC und ICE, ca. 3:30 Std.)

Salzburg

Ein architektonisches Gesamtkunstwerk

Nicht umsonst wurde die Salzburger Altstadt

1997 in die UNESCO-Liste des Weltkulturer-

bes aufgenommen. Sie stellt zweifellos einen

der schönsten Flecken Erde Europas dar.

Eingerahmt wird das historische Herz Salz-

burgs einerseits vom Mönchsberg, auf dem

eindrucksvoll die Festung Hohensalzburg

thront, und dem mächtigen Kapuzinerberg.

Wer hier den Aufstieg wagt, wird mit einem

bilderbuchhaften Panoramablick über die

Stadt belohnt. Besonders ist auch die archi-

tektonische Vielfalt Salzburgs, es scheint tat-

sächlich jede Epoche ihre baulichen Spuren

hinterlassen zu haben. Bei einem ausge-

dehnten Spaziergang entlang des Salzach-

ufers, durch die zahlreichen Gassen bis hin

zu Mozarts Geburtshaus lässt sich so viel ent-

decken – diese Stadt verzaubert!

Mit dem Flieger: Düsseldorf – Salzburg

(Direktflug, ca. 1:15 Std.)

Verona

Das italienische Paris

Das wohl romantischste Reiseziel für einen

Wochenendtrip und die beste Alternative zu

Paris ist Verona, die Heimatstadt von Romeo

und Julia. Noch heute sagt man in Italien:

„Se ami qualcuno, portalo a Verona“ –

Wenn du jemanden liebst, dann bring ihn

nach Verona. Also genau der richtige Ort für

Verliebte und alle, die Italiens „dolce vita“ in

malerischer Kulisse hautnah erleben möch-

ten. Renaissancefassaden zieren die Altstadt,

kleine Lokale in winzigen Gässchen laden

zum gemütlichen Verweilen ein. Das Amphi-

theater und der Dom am Ufer der Etsch sind

ein Muss in Sachen Sightseeing. Eine Portion

Romantik gibt es am Tagesende auf der Fes-

tung am Altstadtrand: Nirgends in Verona ist

der Sonnenuntergang schöner.

Mit dem Flieger: Düsseldorf – Verona

(Direktflug, ca. 1:30 Std.)

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Der Broadway-Klassiker West Side Story gastiert vom 11. bis 20. Oktober 2012 im Colosseum Theater Essen. Der Vorverkauf läuft

Am 26. September 1957 begann am Winter Garden

Theater in New York eine Erfolgsgeschichte: Die

West Side Story feierte Broadway-Premiere. Ein

Bühnenwerk, das seinen Darstellern nicht nur

das Äußerste an schauspielerischer, tänzerischer

und gesanglicher Ausdruckskraft abverlangte,

sondern auch musikalisch wie dramaturgisch

vollkommen neue Maßstäbe setzte, definierte ein

ganzes Genre neu.

2012 ist der Broadway-Klassiker mit der Original-

choreografie von Jerome Robbins wieder an den

großen Bühnen Deutschlands und in Paris zu erle-

ben. Am Sadler’s Wells Theatre in London, am Théâ-

tre du Châtelet in Paris, in Sydney, Tokio, Peking

und Wien sorgte sie bereits für ausverkaufte Häuser,

wurde mit zwei Theatergoers‘ Choice Awards aus-

gezeichnet und als bestes Revival für den Laurence

Olivier Award 2009 in Großbritannien nominiert.

Die Neuinszenierung von West Side Story

vereint die unvergleichlich vitale Musik, die mit-

reißende Dramatik und die brennende Aktualität

des Meisterwerks in einer aufwendigen Produk-

tion mit 36 Darstellern und insgesamt über 80

Beteiligten. Und darüber hinaus charakterisiert

sie etwas, das für die authentische Inszenierung

des Meisterwerks wesentlich und doch derzeit

weltweit einmalig ist: Jerome Robbins‘ unnach-

ahmliche, atemberaubende Tanzsprache, einstu-

diert von Joey McKneely. „Das Ballett gibt groß-

artige Tanzszenen. [...] Swing und Jazz sind von

treibender Kraft“, schwärmt Le Monde aus Paris,

und The Observer aus London jubelt: „Ein aufre-

gender, rasender Triumph!“.

www.westsidestory.de

Termine im Colosseum Theater:

Westside Storyzu Gast in Essen

11.10.2012

12.10.2012

13.10.2012

14.10.2012

16.10.2012

17.10.2012

18.10.2012

19.10.2012

20.10.2012

Gewinnen Sie Premieren-Tickets für die Westside Story auf Seite 40 hier im Heft.

20.00 Uhr Premiere

20.00 Uhr

15.00 und 20.00 Uhr

15.00 Uhr

20.00 Uhr

20.00 Uhr

20.00 Uhr

20.00 Uhr

15.00 Uhr

GEWINN

Essen isst!Gourmet-Highlights 2012Gourmet-Highlights genießen – in Essen, wo „das Herz Europas kocht“. Unter diesem Motto präsentiert sich der Verein „Essen genießen e.V.“. Über das ganze Jahr verteilt, ruft der Verein verschiedene kulinarische Events ins Leben, die die Essener Gastronomie-Szene seit über zehn Jahren bereichern – mit Köstlichkeiten von Klassikern wie der guten, alten Currywurst bis hin zu außergewöhnlichen Delikatessen.

Essen isst!

Spargel-Gourmet-Festival 26.-28.5.2012Ein Ausflug auf’s Land verbunden mit einem

schmackhaften Leckerbissen – im Mai lädt „Es-

sen genießen“ seine Gäste auf den Bauernhof

Umberg in Bottrop-Kirchhellen ein. Ob zweier-

lei Spargel auf Bandnudeln, gebratener, kara-

melisierter Spargel oder Spargelsalat – drei Tage

lang dreht sich alles um das königliche Gemü-

se, das als saisonales Hauptprodukt direkt auf

dem Hof angebaut und von Spitzenköchen ver-

arbeitet wird. Doch auch Gourmets, die nicht

die größten Spargel-Fans sind, kommen dank

anderer Leckerbissen in Feinkostqualität auf

ihre Kosten – nicht zuletzt dank des musika-

lischen Rahmenprogramms, das das idyllische

Urlaubsambiente abrundet.

Essen verwöhnt – Die Gourmet-Meile 20.-24.6.2012Essen verwöhnt seine Gäste auf der seit Jahren

etablierten Gourmet-Meile in der Essener In-

nenstadt. Seit 1999 die erste Gourmet-Meile

stattfand, gehört sie zu den führenden Gour-

met-Meilen Deutschlands. In der dritten Juni-

woche verlegen namhafte Gastronomie-Be-

triebe ihren Arbeitsplatz mitten in die Essener

Innenstadt. Edel dekorierte Restaurant-Pago-

den formen die City zu einem großen Open-

Air-Restaurant um. Neben vielen klassischen

Gerichten wie der Ruhrgebiets-typischen Cur-

rywurst werden vor den Augen der Gäste 180

weitere Köstlichkeiten frisch zubereitet. Diese

können in gemütlicher Biergarten-Atmos-

phäre bei einem unterhaltsamen Rahmenpro-

gramm genossen werden.

Gourmet-Meile Metropole Ruhr24.-26.8.2012Im August präsentiert der Verein „Essen genie-

ßen“ eine weitere Gourmet-Meile – diesmal im

Ruhrgebiets-Charme. „Esskultur trifft Kultur“ –

getreu diesem Motto ziehen 15 Restaurants

aus den umliegenden Städten auf das Gelände

des UNESCO-Welterbe Zollverein und finden

damit – auf der ehemals größten Zeche des

Kontinents – eine Kulisse mit interessantem

Industrie-Charme. Drei Tage können die Gäste

schlemmen – zwischen bodenständiger Berg-

mannskost wie Eintöpfen und Kartoffelsalat

und Gourmet-Gerichten mit Feinkostqualität.

Restaurant-Karussell im Herbst31.8.-14.10.2012Im Herbst dieses Jahres nimmt das Restaurant-

Karussell zum zweiten Mal Fahrt auf. Erneut

dreht sich alles um namhafte Restaurants und

deren Menüs. In 25 Restaurants können die

Gäste Vier-Gänge-Menüs mit begleitenden

Weinen oder einem kühlen Pils zu attraktiven

Preisen genießen. Probieren Sie doch zum Bei-

spiel die Gourmet-Menüs in den Restaurants,

die Sie im Frühling nicht ausgekostet haben.

So wird das Restaurant-Karussell erneut zum

Schlemmer-Genuss.

Mehr Infos zu allen Gourmet-Veran-staltungen und alle teilnehmenden Gastronomie-Betrieben unter:

www.essen-geniessen.de

www

WAS STEHT AN?

28 pulsschlag I 2012

04.05., 01.06. + 06.07.12Mitternachtsshopping im Limbecker PlatzEinkaufszentrum Limbecker Platz Essen10.00 bis 24.00 Uhr

05.05., 02.06. + 7.7.12„Komma Kunst Kucken”Ausstellung: Künstlerinnen und Künstlern beim Schaffensprozess zuschauenatelier 61a, Girardetstraße 61 a, Essen12.00 bis 15.00 Uhr

05.05.12 + 30.06.12Lange Saunanacht in der Grugapark-ThermeKurhaus im Grugapark18.00 bis 01.00 Uhr

05.05.12 – 08.05.12Mai-Kirmes in Essen-SteeleStadtkern Essen-Steele

06.05.12, 13.00 – 18.00 UhrMaifest mit verkaufsoffenem Sonntag in HolsterhausenEssen-Holsterhausen

11.05.12 – 13.05.123. Kettwiger Frühlingsfest mit verkaufsoffenem SonntagEssen-Kettwig

13.05.12, 20.00 Uhr„Die Abenteuer des Prinzen Achmed” Stummfilm mit OrchesterLichtburg Essen

26.05.12, 16.00 Uhr„Ruhrpott Diplom Essen”Willy-Brandt-Platz, Essen

28.05.12, 13.00 – 22.00 Uhr30. Pfingst Open Air WerdenEhemaliges Strandbad Essen-Werden,Im Löwental, 45239 Essen

30.05.12, 20.00 UhrZOLLVEREIN® Konzerte: WDR Big Band und Tim Bendzko: „Dance!”Zeche Zollverein, Schacht XII, Halle 12

02.06.12„!SING - Day of Song 2012”Das große Gesangsfestival Ruhr an verschiedene Veranstaltungsorten.

02.06.12, 14.00 – 19.00 Uhr12. Rüttenscheider Parkfest - Kinderkulturfest der Villa RüChristinenpark, Essen-Rüttenscheid

02.06.12 – 03.06.12Schonnebecker MarktfestWerbeblock Schonnebeck, Steinmannshofstr. 32a, Essen-Schonnebeck

07.06.12 – 10.06.12„Steele live” – mit Pianofestival und ShantyEssen-Steele

09.06.12, 11.00 Uhr„Rü-Fest”Straßenfest in Essen-Rüttenscheid

18.06.12 – 22.06.12„Park Sounds”Stadtgarten, 20.00 bis 22.00 Uhr

16.06.12 + 17.06.129. KUNSTtag in Werden mit verkaufsoffenem SonntagVerkaufsoffener Sonntag von 13 - 18 Uhr Essen-Werden

20.06.12, 19.00 – 21.00 Uhr2. Essener FirmenlaufEssen-Rüttenscheid

29.06.12 + 01.07.12„Drachenboot-Festival Essen 2012”Einmal im Jahr treffen sich die Drachen auf dem Baldeneysee.Regattastrecke Baldeneysee Essen

29.06.12 + 01.07.12Park- und Familienfest mit KirmesGesundheitspark Nienhausen, Gelsenkirchen

29.06.12 – 01.07.123. Altenessener Weinschmecker FestivalEssen-Altenessen

01.07.12, 10.00 UhrFünf-Schleusenfahrt vom Rhein-Herne-Kanal zum Baldeneysee ab Anlegestelle ZweigertbrückeSchifffahrt auf den Wasserstraßen des Ruhrgebiets: vom Essener Norden zum Süden der Stadt durch fünf Schleusen. Anleger Zweigertbrücke, Karnaper Str. 1, Essen

01.07.12, 11.00 – 18.00 UhrFamilien- und Kindertag der Freiwilligen Feuerwehr und Jugendfeuerwehr Borbeck Feuerwehr live erleben. Feuerwache Borbeck (Freiwillige Feuerwehr)Im Hesselbruch 5, 45356 Essen

04.07.12, 19.00 Uhr„Groove up” Abschlusskonzert mit Rock-Pop-Schul-Bands der Folkwang Musikschule Zeche Carl, Wilhelm-Nieswandt-Allee 100

06.07.12 – 08.07.12Musikalisch-Kulinarische Meile KettwigKettwiger Stausee – SeepromenadePromenadenweg 11, 45219 Essen

07.07.12, 15.00 Uhr„Emma trifft Hedwig”, NachbarschaftsfestEcke Emma- / Hedwigstraße, Essen-Rüttenscheid

08.07.12, 14.00 – 19.00 UhrRü-Cup 2012 –Radrennen auf der RüttenscheiderRüttenscheider Straße

13.07.12 – 22.07.1241. Sommerfest an der GrugaKirmesvergnügen, Flohmarkt, Feuerwerk, Musik und Tanz.Grugahalle Essen, Norbertstraße

15.07.12, 15.00 UhrKlassik im Park: „Perlen der Klassik” Open-Air-Konzert mit Violine und Orchester mit Werken von Mozart, Schubert und Mendelssohn-BartholdyVilla Hügel, Hügel 15, 45133 Essen

20.07.12, 20.00 Uhr„Alan Parsons Live Projekt” Alan Parson hat Musikgeschichte geschrieben. 2012 kommt Alan Parsons, das erste mal seit über 10 Jahren wieder auf Tour nach Deutschland.Colosseum Theater EssenAltendorfer Straße 1, 45127 Essen

27.07.12 + 28.07.12„Nord Open Air” Viehofer Platz, 45127 Essen

WAS STEHT AN?

was steht an? allgemeine termine

mai

kem termine

juli02.05.12, 14.00 UhrONKO-Café OrichdeeGesprächskreis für Frauen mit Brust-krebs und gynäkologischen TumorenSozialraum senologische AmbulanzEvang. Huyssens-Stiftung

05. + 06.05.12, ganztagsKunstgewerbeausstellung„Dekorationen für das Frühjahr“ Eingangshalle Evang. Huyssens-Stiftung

09.05.12, 17.00 UhrFortbildungsveranstaltung „Ernährungstherapie nach Magen- und Darmresektion” Zentrum für Altersmedizin der KEM, Knappschafts-Krankenhaus

16.05.12, 14.00 UhrONKO-Café OrichdeeGesprächskreis für Frauen mit Brust-krebs und gynäkologischen TumorenSozialraum senologische AmbulanzEvang. Huyssens-Stiftung

24.05.12, 18.00 Uhr„Wenn die Seele anklopft: Gedächtnis-störungen im Alter erkennen und behandeln” / Arzt-Patienten-Seminar zu psychischen Belastungen für Betroffene, Angehörige und InteressiertePsychiatrie der Kliniken Essen-Mitte & WIESE e.V.kems, Café & Restaurant, Evang. Huyssens-Stiftung

24.05.12, 20.00 Uhr„Wie aus Wasser Wein wurde...”Musikalische Meditation mit Pfarrer Uwe MatysikKapelle, Evang. Huyssens-Stiftung

02.06.12 + 03.06.12Stadtkirchentag Essen

06.06.12, 14.00 UhrONKO-Café OrichdeeGesprächskreis für Frauen mit Brust-krebs und gynäkologischen TumorenSozialraum senologische AmbulanzEvang. Huyssens-Stiftung

05.07.12Benefiz-Golfturnier zugunsten MEN-SCHENMÖGLICHES (siehe S. 36/37)Golfclub Oefte e.V.

juni mai

juni

Der Original Broadway-Klassiker

ab Oktober in EssenVom 11. bis zum 20. Oktober 2012 können Sie den Klassiker der

Musiktheater-Geschichte im Colloseum Theater in Essen erleben.

Weitere Informationen gibt es unter www.colosseumtheater.de

SCHENMÖGLICHES (siehe S. 36/37)Golfclub Oefte e.V.

juli

30 pulsschlag I 2012

DAS BRILLEN-STÜBCHEN BRILLENBERATUNG AM KÜCHENTISCHFriederikenstr. 29

POSITIV BOUTIQUE KLAMOTTEN UND ANDERES FÜR JEDE WELLENLÄNGERellinghauser Straße 113

WITTERINGSTRASSE

SCHORNST

RASSE

SCHORNST

RASSE

WITT

ERIN

GSTRASS

E

ISENB

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SSE

EMILI

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RASSE

EMILI

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RASSE

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DERIK

ENST

RASS

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STRASSE

EMILI

ENST

RASSE

Im PULS EINZELSTÜCKE ALS SUMME AUS MENSCHEN, DIE SICH BEGEGNENRellinghauser Straße 112

VEGETARISCHES RESTAURANT ZODIAC DIE ETWAS ANDERE KÜCHEWitteringstraße 41-43

HAPPY HANDS VOM ALLTAG ENTSPANNEN UND ENERGIE TANKENWitteringstr.45

RELLINGHAUSERSTRASSE

WITTERINGSTRASSE

CAFÉ DE PRINS EIN STÜCK HOLLAND MITTEN IN ESSENIsenbergstraße 12

ISENBERGPLATZ

Stadtteilporträts

Die neue pulsschlag-Serie

LEBEN IN DER METROPOLE

I 2012 pulsschlag 31

Im Herzen von Essen

roße Adressen wie der Limbe-

cker Platz, das Aalto-Theater,

die Essener Philharmonie oder

auch das Grillo-Theater sind

jedem Essener zu Recht ein Begriff. Dane-

ben hat Essens Bezirk I aber noch weitaus

mehr zu bieten – kleine Adressen mit ihrer

eigenen persönlichen Note. Unser Rund-

gang führt sie in das Essener Südviertel –

ein Viertel mit Charakterstärke im Herzen von

Essen und mit dem Herzen am rechten Fleck.

pulsschlag-Geheimtipp: Das Essener Südviertel

Künstlerisch, individuell, mit seinem eigenen

Charme – das zeichnet das Essener Südvier-

tel rund um den Isenbergplatz aus. Sein Er-

folgsrezept: Eine bunte Mischung aus Gas-

tronomie mit besonderem Ambiente und

einem Einzelhandel mit künstlerischer Note –

von Designerläden über Kneipen, Cafés

und Restaurants bis hin zu Second-Hand-

Läden wird der Besucher vor ein vielfältiges

Angebot gestellt. Eines haben dabei alle

gemeinsam: Sie sind individuell, jedes Ge-

schäft hat seinen eigenen Charakter.

„Guten Tag, Herr Nachbar“, grüßt

Gülay Güleryüz einen älteren Herrn, als er

an ihrem Geschäft vorbeiläuft. „Man kennt

sich hier“, erklärt sie. „Besonders schön

ist es im Sommer, wenn alle draußen sit-

zen und draußen arbeiten.“ Im „Essener

Künstlerquartier“ wie es oft genannt wird,

kennt man kein Konkurrenzdenken. So

werden wir von Laden zu Laden geschickt,

um möglichst vieles zu sehen.

Positiv Boutique – Klamotten und anderes für jede Wellenlänge

Wir starten unseren Rundgang in der Po-

sitiv Boutique, einem Second-Hand-Laden,

der mehr als Second-Hand bietet. Wollpul-

lis, Schallplatten, Taschen, Hüte, Jacken,

Schuhe, Schlaghosen – ein kunterbuntes

Warenangebot. Es riecht nach Leder und

überall ist irgendetwas zu erblicken, etwas

Originelles, Außergewöhnliches und vor

allem Buntes. „Wir verkaufen Nostalgie-

ware für Damen und Herren, für Alt und

Jung, für alle, die in vergangenen Zeiten

schwelgen wollen“, sagt Besitzer Rainer

Dohmann, der den Laden an der Relling-

hauser Straße seit über 20 Jahren führt.

„Studenten, Anzugträger, Metall-Punks –

die Kundschaft ist querbeet gemischt.“

Neben Second-Hand-Ware verkauft Rainer

Dohmann auch neue Waren mit Nostalgie-

Charakter. Aus alten Hosen, Gürteln und

70er-Jahre Gardinen kreiert er Taschen.

Unikate heißt das Zauberwort in der Positiv

Boutique.

Designladen impuls – Einzel-stücke als Summe aus Men-schen, die sich begegnen

Der Essener Bezirk I – zentral im Herzen der Stadt gelegen, reich an vielfältigen Angeboten. Hier gibt es viele Adressen, die sehenswert sind, viele Adressen, zu denen sich ein Besuch lohnt. pulsschlag nimmt Sie mit auf einen Rundgang, der zeigt, was den Bezirk besonders macht.

Und Unikate sind auch das Zauberwort in

dem kleinen Designer-Laden „impuls“. Ein-

mal die Straße überquert, riecht es plötzlich

nicht mehr nach Leder, sondern nach Räu-

cherstäbchen. „Wir sind Beratungsstelle,

Verkaufsladen, Präsentator und Produzent

in einem“, sagt Gülay Güleryüz, die das

Geschäft zusammen mit Daniel Klein lei-

tet. Lampen aus Mosaiken, Schmuck aus

Heilsteinen, bunte Stiefel, einzigartige Kin-

dermode – alles Unikate. „Wir verkaufen

unsere eigenen Produkte und die Arbeit

von Künstlern an Liebhaber des individu-

ellen Geschmacks“, erklärt die lebhafte

Besitzerin, bei der man schnell merkt, dass

sie ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht

hat. Beim Abschied schickt sie uns ein paar

Meter weiter zu Sven Dülfer, dem das Café

de Prins gehört. „Schöne Grüße an Sven.

Er ist mein Vermieter.“ Man kennt sich am

Isenbergplatz.

Café de Prins – Ein Stück Holland mitten in Essen

Das Café de Prins ist bunt beleuchtet,

eine Eisenbahn fährt unter der Decke. Seit

über 20 Jahren bietet Geschäftsführer Sven

Dülfer holländische Spezialitäten mitten in

Essen an – Frikandel Spezial, Fritten, Grolsch

aus der Bügelflasche. Da kommen selbst

Holländer extra angereist, um im hollän-

dischen Café auf deutschem Boden die

ein oder andere deutsch-holländische Fuß-

ballbegegnung zu sehen. „Mir hat das ge-

Süd-viertel

LEBEN IN DER METROPOLE

24 pulsschlag I 2011

LEBEN IN DER METROPOLE

mischte Publikum in Holland gefallen. Von

Akademikern bis Handwerkern ist alles

dabei. Dieses Konzept wollte ich nach

Deutschland bringen“, sagt Sven Dülfer.

Das Brillen-Stübchen – Brillenbe-ratung am Küchentisch

Vom holländischen Flair geht es weiter zum

Brillen-Stübchen, wofür „Stübchen“ genau

die passende Bezeichnung ist. In dem klei-

nen Ladenlokal sitzt Besitzer Dirk Francesko

Gonzalez mit einem Kunden auf beque-

men Polsterstühlen an einem Holztisch –

wie bei einer netten Plauderei beim Kaffee-

kränzchen. „Das war einer meiner ältesten

Kunden“, erklärt Dirk Francesko Gonzalez

hinterher. Seit neun Jahren gibt es den Op-

tiker im Essener Südviertel, den eine per-

sönliche Atmosphäre, eine individuelle Be-

ratung und viel Engagement auszeichnen.

Für die Zukunft ist eine eigene Kollektion in

Planung – ganz nach dem Motto: Individu-

alität und Qualität statt Massenware.

Weitere Infos, Fotos und Adressen finden Sie online unter: www.pulsschlag.tv

„Das Viertel ist ein positives Netzwerk. Und dabei haben alle Läden eines ge-meinsam: Sie sind individuell. Keine Massenware, keine Massenabfertigung, sondern künstlerische Einzelstücke in familiärer Atmosphäre."

Vegetarisches Restaurant Zodiac – Die etwas andere Küche

Dieses Motto passt auch zur nächsten Adres-

se: Das vegetarische Restaurant Zodiac.

Seit über 24 Jahren bietet das Restaurant

seinen Kunden die „etwas andere Küche“.

Inhaber Mohammad Gohammad Golestan

Parast – von seinen Kunden nur „Mo“

genannt – führt das Restaurant zusam-

men mit seiner Frau. Der Name „Zodiac“

steht für den Tierkreis mit seinen zwölf

Sternbildern und symbolisiert die Verbun-

denheit aller Menschen. Entsprechend den

zwölf Tierkreiszeichen werden internatio-

nale, vegetarische Speisen aus zwölf Län-

dern angeboten. Überall stehen Blumen,

die Mo von seinen Gästen geschenkt be-

kommt. „Für unsere Gäste soll das Restau-

rant ein Ort sein, an dem sich Körper, Geist

und Seele gleichermaßen erholen“, erklärt

Mo mit ruhiger Stimme und es wird deut-

lich, dass er die Philosophie seines Restau-

rants lebt.

Wellness-Studio Happy Hands – Vom Alltag entspannen und Energie tanken

Ein Ort, wo Körper, Geist und Seele zusam-

menfinden, ist auch das Wellness-Studio

„Happy Hands“. In familiärer Atmosphäre

stehen Erholung und Entspannung im

Vordergrund. Die Besitzerin Birgit Auster-

mann sorgt mit einem vielfältigen Ange-

bot an unterschiedlichen Massagen dafür,

dass ihre Kunden sich vom Alltag erholen

können.

„Das Viertel ist ein positives Netzwerk“,

sagt Gülay Güleryüz. Und dabei haben alle

Läden eines gemeinsam: Sie sind indivi-

duell. Keine Massenware, keine Massen-

abfertigung, sondern künstlerische Einzel-

stücke in familiärer Atmosphäre. Das macht

das Essener Südviertel rund um den Isen-

bergplatz aus und ist deshalb unser puls-

schlag-Geheimtipp.

Gülay Güleryüz,Die Inhaberin des Ladens "ImPULS" entwirft ihren eigenen SchmuckDie Inhaberin des Ladens "ImPULS" entwirft ihren eigenen Schmuck

32 pulsschlag I 2012

FOTO-

GALERIE

Der ganz normale Wahnsinn – Working MumFamilie und Beruf unter einen Hut zu bekommen, soll

gelernt sein. Das wissen besonders berufstätige Mütter.

Oft reichen die 24 Stunden eines Tages nicht aus, um

alle Aufgaben zu managen. In „Der ganz normale

Wahnsinn“ nach dem Bestseller von Allison Pearson

setzt Sarah Jessica Parker – berühmt aus der Kult-Serie

Sex and the City – als Powerfrau Kate allen berufstäti-

gen Müttern ein Denkmal. Die mit vielen Stars (Pierce

Brosnan, Christina Hendricks, u.a.) besetzte Komödie

bringt satirisch überspitzt die große Herausforderung

zwischen Kind und Karriere auf den Punkt. So lässt

sie ihre Zuschauer nicht nur mit einem Schmunzeln

zurück, sondern viele weiblichen Zuschauer mit einem

zustimmenden Nicken und viele männliche in großem

Staunen. (DA)

REINGESCHAUT

Die drei Musketiere Frankreich im 17. Jahrhundert. Der junge Hitzkopf

D’Artagnan trifft auf die drei Musketiere Athos,

Porthos und Aramis, die er mit seiner Leidenschaft im

Kampf gegen den machthungrigen Kardinal Richelieu

ansteckt. So heißt es wieder einmal: „Einer für alle,

alle für einen“ – und dieses Mal gleich dreidimensio-

nal. Die neue Version des weltberühmten Films zeigt

die drei Musketiere in modernster 3D-Technik, mit

Spezialeffekten und einer Top-Besetzung (Orlando

Bloom, James Corden). Mit Drehorten in den

schönsten Städten Bayerns und beeindruckenden

Kostümen wird der zeitlose Stoff des Films in eine

moderne Hülle verpackt. Für Liebhaber genau richtig.

Klaus Erfmeyer:

„Drahtzieher“,

erschienen im

Gmeiner Verlag,

Preis 11,90 Euro

Neil Diamond

Neil Diamond – eine Musikikone der vergangenen Jahr-

zehnte mit unzähligen Hits und Veröffentlichungen.

Das neu veröffentlichte Album The very best of Neil

Diamond ist längst nicht die erste Zusammenstellung

seiner größten Titel. Trotzdem ist es das Reinhören

Wert. Denn erstmals vereint das Album labelüber-

greifend seine gesamte musikalische Laufbahn – vom

ersten Song „The Feel auf Neil Diamond“ aus dem Jahr

1966 bis hin zu „Home before Dark“ von 2008. Die

CD mit 23 Original-Studioaufnahmen und einem von

Neil Diamond persönlich verfassten Cover-Text sollte in

keiner Liebhaber-Sammlung fehlen. (DA)

The very best of Neil Diamond

Madonna MDNAMit dem zwölftes Studioalbum beweist Madon-

na einmal mehr, dass sie den Titel Queen of Pop

verdient hat. Ihr neues Album MDNA – aufgenom-

men in New York und Los Angeles – bewegt sich

im Gleichgewicht zwischen Rhythmen, die auf der

Tanzfläche funktionieren und tiefgründigen Texten,

die Einblick in die Gefühlswelt des Popstars geben.

Madonnas letztes Album Hard Candy stieg in 37

Ländern auf Platz 1 in die Charts ein – das neue

Album könnte diesem Beispiel nahtlos folgen und

schreit danach, dass Madonna auch im dritten Jahr-

zehnt ihrer Karriere weitere Rekorde bricht. (DA)

REINGEHÖRT

Gierige Verbrechen vor der eigenen Haustür

Wenn von Gier getriebene Intrigen in von Gier getriebene Verbrechen ausarten, scheint Spannung vorprogrammiert – das muss auch Rechtsanwalt Stephan Knobel im neuen Erfmeyer-Krimi erfahren. In dem Roman von Klaus Erfmeyer findet sich der Protagonist Knobel inmitten eines perfiden Netzes voller illegaler Machenschaften wider.

Schauplatz Dortmund. Die Großstadt mitten im Ruhrgebiet, gleich nebenan, Sitz von vielen Großunternehmen. Täglich müssen Polizei und Staatsanwaltschaft für Recht und Ordnung sorgen. So auch den Tod der Chefsekretärin Lieke van Eyck des Großkonzerns ThyssenKrupp. Schnell scheint für die Staatsanwaltschaft klar, dass es sich um einen Unfalltod handelt und die Akte wird geschlossen. Vielleicht zu schnell, vielleicht zu überstürzt? Denn die Schwester der Toten will nicht an ein Eigenverschul-den glauben. Zu diszipliniert und zuverlässig sei sie gewesen, ein Unfall-tod durch Alkohol herbeigeführt, scheint für sie unmöglich. Aus dieser Überzeugung heraus sucht sie den Dortmunder Rechtsanwalt Stephan Knobel auf. Der Fall seiner neuen Klientin weckt Knobels Interesse. Wäh-rend seiner Recherchen trifft er auf den Journalisten Gisbert Wanninger, der hinter dem Fall euphorisch die ganz große Story vermutet.

Im Mittelpunkt der Untersuchung steht der Konzern ThyssenKrupp, für den die Tote gearbeitet hat. Gehört dieser Konzern – mitten in Dortmund – einem geheimen Kartell zur Beschaffung von Metallen der sogenannten „Seltenen Erden“ an? Ist er verstrickt in Machenschaften, von denen die Chefsekretärin Wind bekam und deshalb als Mitwisserin aus dem Weg geräumt werden musste?

Ein Kriminalroman mit Heimatbezug – authentisch, ungekünstelt, solide wie das Ruhrgebiet selbst. Inmitten von Verschwörungen der deut-schen Wirtschaft. Der Dortmunder Autor Klaus Erfmeyer, Fachanwalt für Familien- und Verwaltungsrecht, Hobby-Maler und Dozent an der Ruhr-Universität Bochum, greift in seinem neuen Roman ein Thema auf, das den Kern der Zeit trifft. Die Metalle der „Seltenen Erden“ werden für viele Schlüsseltechnologien verwendet und von China stark kontrolliert. Mit Exportbeschränkungen möchte China erreichen, dass die Produktion der Schlüsseltechnologien im eigenen Land durchgeführt wird. Im März 2012 artete der Streit aus und die USA verklagte die Volksrepublik China. Ein Stoff, wie er aktueller nicht sein könnte.

Der erste Roman des Autors „Karrieresprung“ wurde für den Friedrich-Glauser-Preis 2007 als „Bester Debüt-Kriminalroman“ nominiert. „Draht- zieher“ scheint ihm in nichts nachzustehen: Auf der Suche nach der Wahrheit und den eigentlichen Drahtziehern reißt Erfmeyer seine Leser in dubiose Schlingen rund um die Gier nach Macht und Geld. Ein span-nender Plott gleich vor der Haustür, der durch die regionale Nähe den nötigen Charme bekommt.

VORGELESEN

I 2012 pulsschlag 33

MITTEN HINEIN

34 pulsschlag I 2012

Mit der Facebook-Aktion „GlückSpender“ zum Weltkrebstag erreichten mehr als 1.000 aufmunternde Grußbotschaften die Patienten der Kliniken Essen-Mitte (KEM).

1.267 Glücksgrüße erfolgreich abgeliefert

Alle Fotos und das Video zur Aktion finden Sie im Internet unter: www.pulsschlag.tv oder auf www.facebook.com/KlinikenEssenMitte

www

ie KEM hatten über Facebook dazu aufgerufen, einen Gruß per Mausklick zu versenden. Eingebacken in

einen Glückskeks wurden die Botschaften den Patienten vom Krankenhauspfarrer und zwei Studentinnen

sowie zwei Auszubildenden zur Kauffrau im Gesundheitswesen ans Bett gebracht. Zunächst besuchten die

Glücksboten die onkologischen Stationen, dann alle anderen Abteilungen und Tageskliniken der KEM. Die

Resonanz war einstimmig positiv: Einige verdrückten Tränen, andere fanden die Idee lustig, wieder andere

freuten sich über Besuch und Abwechslung vom Klinikalltag.

Und die Verteilung der Botschaften hatte auch einen schönen Nebeneffekt: Der Pfarrer konnte sich persönlich ein Bild

davon machen, wo seine seelsorgerische Hilfe gebraucht wird und den Patienten erneut aufsuchen. „Eine durchweg

gute Sache“, so Pfarrer Matysik. „Es gab kein einziges negatives Erlebnis.“ Die Kliniken Essen-Mitte danken den Unter-

stützern der Aktion! Neben zahlreichen Facebook-Nutzern waren das auch die Oberhausener Kommunikationsagentur

„Der frühe Vogel” und die „Wagner Druck und Werbe GmbH” aus Essen.

Alles Gute!

GlückSpenderSpender�Cookies for Care

Das KEM-Team war zwei Wochen lang im Einsatz um alle Glücksgrüße pünktlich zum Patienten zu bringen.

FOTOS &VIDEO

225.000 Euro für die Psychiatrische Klinik

Personengebundene Spende eines unbekannten Gönners fl ießt Jahr für Jahr und wird für notwendige Umbauten und Neuanschaffungen verwendet

m Jahre 2003 erhielt Prof. Dr. Johannes Pach, der damalige Chefarzt der Psychiatrischen Klinik an den Kliniken Essen-Mitte

(KEM), ein Schreiben von einer Anwaltskanzlei. Darin wurde ihm mitgeteilt, dass eine nicht genannt werden wollende

Mandantschaft jährlich 25.000 Euro an die Klinik für Psychiatrie spenden möchte – zweckgebunden für Einrichtung oder

Forschung. Die Zuwendung sei als Dank für eine langjährige therapeutische Begleitung zu verstehen, an die Person von Prof.

Pach gebunden und diesen verpflichtend, über den Verwendungszweck zu entscheiden und jährlich darüber Bericht zu er-

statten. Die Leitung der KEM unter Geschäftsführer Horst Defren hat diese Form der Unterstützung mit Freude und Dankbarkeit

zur Kenntnis genommen und die Mittel über Jahre hinweg für Umbau und Neueinrichtung verwendet. Prof. Pach, Facharzt

für Neurologie und Psychiatrie, ist nach wie vor ambulant in den KEM tätig und freut sich ebenso wie die Geschäftsführung

auf weitere Unterstützung in der Zukunft – gerade in Zeiten schwieriger Finanzen wie heutzutage. Die Rate für das Jahr 2012

ist bereits zugesagt.

Über Professor Johannes Pach: Am 15. Mai 2005 verabschiedeten die Kliniken Essen-Mitte ihren langjährigen psychiat-

rischen Chefarzt und Ärztlichen Direktor, Professor Dr. med. Johannes Pach, in den Ruhestand. Bereits 1984 im Anschluss an

seine Tätigkeit als Leitender Oberarzt der Psychiatrischen Universitätsklinik Essen gründete Professor Pach die Klinik für Psychiat-

rie und Psychotherapie an der Evang. Huyssens-Stiftung, die er bis zu seinem Ruhestand als Chefarzt leitete. In seiner Funktion

als Ärztlicher Direktor hat Professor Pach darüber hinaus über 16 Jahre die Entwicklung der Evang. Huyssens-Stiftung und später

der Kliniken Essen-Mitte maßgeblich mitgestaltet.

MITTEN HINEIN

Mit Stoffspenden helfenrustkrebs-Patientinnen an den Kliniken Essen-Mitte

erhalten ein persönliches „Herzkissen“. Es spendet

seelischen Trost und lindert körperliche Schmerzen.

Das Kissen mit besonderer Einschnittform soll den

betroffenen Frauen Druckschmerzen nehmen, die nach einer

Operation entstehen können. Denn der Arm drückt häufig auf

die meist im Bereich der Achseln befindliche OP-Narbe. Das Herz-

kissen klemmen die Patientinnen bequem in die Achselhöhle, um

die empfindliche Stelle zu polstern. Dank der längeren Ohren und

des weichen Materials eignet sich das Kissen dazu bestens und

verrutscht auch nicht. Jeder kann dazu beitragen, dass weiterhin

ausreichend Kissen für die betroffenen Frauen hergestellt werden.

Bevor die aus der Mode gekommene Bettwäsche oder ein alter, noch schöner Kissenbezug in den Müll wandern, tun

Sie damit Gutes! Wir können Ihre Stoffreste gebrauchen. Die Stücke sollten mindestens eine Größe von 40x50 cm

haben. Einfach in der Evang. Huyssens-Stiftung, Henricistr. 92, Essen bei Frau Kuhlmann abgeben. Auch Stopfmaterial

wird gern gesehen.

I 2012 pulsschlag 35

Mitmenschlichkeit, Respekt, Rücksicht, Engagement, Mitgefühl – all das sind Werte, die den Verein MENSCHENMÖGLICHES e. V. in seinen Grund-sätzen ausmachen. Entstanden aus dem Kreis der Freunde und Förderer der Kliniken Essen-Mitte e.V. setzt MENSCHENMÖGLICHES dort an, wo Hilfe dringend nötig ist. Die Gründer, junge Unternehmer aus Essen und

Mülheim, möchten wachrütteln und ein Zeichen setzen. „Soziales Engage-ment“ ist im Laufe der Jahre zu einer leeren Worthülle geworden, die

MENSCHENMÖGLICHES mit wertvollen Inhalten füllen will.

Möglichmacher! Werden Sie

MENSCHENMÖGLICHES

Die Idee: Menschen durch schwierige Lebenslagen helfen,

soziale Kluften überwinden, die Bürger im Stadtgebiet dazu moti-

vieren, ihr Umfeld, ihre Mitmenschen wahrzunehmen und die Au-

gen vor unangenehmen Dingen, die nebenan passieren, nicht zu

verschließen. Dabei liegt der Fokus auf einer verbesserten Lebens-

qualität für hilflose und benachteiligte Menschen sowie der Schaf-

fung adäquater medizinischer Voraussetzungen.

Die Umsetzung: MENSCHENMÖGLICHES macht Projektar-

beit. Immer auf der Suche nach Missständen, die angegangen wer-

den müssen, will der Verein Aufbauarbeit leisten. Getreu dem Mot-

to „Wir müssen etwas tun, packen wir es an“, sind Anregungen

für Projekte stets willkommen! Dabei spielen weder der soziale

Hintergrund noch das Alter der bedürftigen Menschen eine Rolle:

MENSCHENMÖGLICHES möchte sich sowohl um die kleinsten Mit-

glieder der Gesellschaft kümmern, als auch der Generation Acht-

zig plus eine Plattform bieten. Im nächsten Schritt werden Fragen

nach dem „Wie“ und „Womit“ diskutiert: Sind Sachleistungen ge-

fragt? Oder muss medizinische Hilfe geleistet werden? Braucht es

Manpower?

Die Werkzeuge: Köpfe! Jeder, der sich einbringen möchte,

ist willkommen. Die Kosten für die Mitgliedschaft werden dem

Spendenkonto von MENSCHENMÖGLICHES gutgeschrieben. Auch

Einzelzuwendungen nimmt der Verein entgegen. Alle Spenden

tragen dazu bei, dass Essen ein Stück lebens- und liebenswerter

wird. Denn das Geld kommt dort an, wo es gebraucht wird. MEN-

SCHENMÖGLICHES möchte ohne Charity-Events und große Reden,

sondern mit Taten überzeugen. Sind auch Sie ein Möglichmacher?

Das erste, über zwei Jahre laufende Pro-

jekt von MENSCHENMÖGLICHES ist bisher ein-

malig in Deutschland: Der Verein möchte den

unheilbar kranken Bewohnern in drei Essener

Altenheimen einen auf ihre individuellen Be-

dürfnisse und Wünsche abgestimmten Lebens-

abend ermöglichen. Zur Implementierung von

Palliativmedizin in diesen Heimen schafft der

Verein zwei halbe Stellen, eine pflegerische und

eine psycho-soziale.

Das erste Projekt

36 pulsschlag I 2012

Verein MENSCHENMÖGLICHES e.V.

Simone OsterTel.: (02 01) 174 [email protected]

I 2012 pulsschlag 37

Tim GeldmacherVorsitzender

„Der Themenkomplex Sterben und Tod ist in unserer Gesellschaft nach wie vor ein Tabuthema, dem sich die Menschen oft

genug nur stellen, wenn sie damit direkt konfrontiert werden. Diejenigen, die alles um diesen Themenbereich ausblenden, ver-

passen eine Chance sich selbst mit dem irgendwann für uns alle unausweichlichem auseinanderzusetzen und dadurch vielleicht

einen gewissen Frieden zu erlangen. Die Tabuisierung des Themas ist aber auch dafür verantwortlich dafür, dass die Gesellschaft

dort ihren Blick abwendet, wo es um die letzte Lebensphase geht. Die Betroffenen, ihre Angehörigen, die Pflegekräfte, Ärzte und

Seelsorger die die Betreuung übernehmen verdienen unsere unbedingte Unterstützung. Das Netzwerk Palliativmedizin Essen um

Frau Dr. Marianne Kloke leistet hier Großartiges. Der Verein MENSCHENMÖGLICHES e.V. macht es sich zur Aufgabe das Thema

in die Gesellschaft zu tragen, zu enttabuisieren und dort nachhaltige Hilfe zu ermöglichen, wo sie sinnvoll und notwendig ist.

Dabei konzentrieren wir uns vor allem auf die Bereiche, für die es nur eine sehr schwache Lobby gibt. Die Schilderungen von

Frau Dr. Kloke über die Notwendigkeit einer verbesserten Palliativmedizin in Altenheimen haben mich persönlich sehr betroffen

gemacht. Das Wissen um die Missstände verpflichtet zur Hilfe.”

„Ich bin Mitglied im Verein MM, weil ich das erste Projekt aus persönlichen,

familiären Gründen unterstützen möchte. Meine Mutter und Schwiegermutter

lebten viele Jahre schwerkrank in Heimen, in denen sie gut versorgt wurden.

Dennoch hätte ich mir gewünscht, dass ihnen durch individuellere Pflege und

stärkere Einbindung der Angehörigen eine würdevollere letzte Lebensphase

ermöglicht worden wäre."

Karin Brecklinghaus

„In jungen Jahren

habe ich erleben müssen,

was es heißt, Abschied

von geliebten Familienmit-

gliedern zu nehmen. Ich

habe stets versucht Ihnen

Zeit und Aufmerksamkeit

zu schenken. Wenn man

selbst keine Kraft mehr

hat, ist man auf andere

Menschen angewiesen.

Unsere Kraft, die wir

haben, sollten wir teilen

und damit helfen.”

Michaela Kempf

„Als Hausarzt bin ich Mitglied des Vereins, um mich auch außerhalb

meiner Praxis für das immer häufiger auftretende Problem der Palliativme-

dizin zu engagieren, bzw. die professionelle Schulung von Pflegekräften zu

unterstützen – auch möchte ich meine eigenen Fähigkeiten, bzw. Kennt-

nisse diesbezüglich verbessern.”

Dr. Dirk Herting

Freddy Fischer

Gerade dieser Lebensabschnitt ist in unserer Gesellschaft oft mit einem Tabu belegt.

Schönheit und Fitness stehen in unserem Fokus, Alter und Tod verdrängen wir zu gerne. Da

dieses Denken jeden Menschen einmal einholt finde ich es als ganz wichtig sich mit diesem

Lebensabschnitt zu beschäftigen, zu einer Zeit wo wir jung und gesund sind. Ich sehe es als

eine wichtige gesellschaftliche Herausforderung den Mantel des Tabus wegzureißen und eine

offene relaxte Umgehensweise mit Alter und Tod einzuleiten! Aufklärungsarbeit und der Blick

in andere Kulturen um von ihnen zu lernen, wie sie mit diesen Dingen umgehen können uns

helfen. Hier möchte ich meinen persönlichen Arbeitsschwerpunkt setzen! So das wir Ruhrge-

bietsbürger freudig und mit Neugier in diesen Lebensabschnitt eintreten können."

„Das Team der Menschen die hier zusammenarbeiten

und die zentrale Zielsetzung des ersten Projektes – den

letzten Lebensabschnitt von den Menschen in unserer Region

menschenwürdig zu gestalten – haben eine unwiderstehliche

Anziehungskraft auf mich ausgelöst!

Brücke in ein trockenes LebenGleich vier Selbsthilfegruppen bieten in der Evang. Huyssens-Stiftung der Kliniken Essen-Mitte regelmäßige Treffen für Alkoholabhängige an. Die einzige Voraussetzung hier mitmachen zu dürfen, ist auch gleichzeitig die schwerste: Wer sich dafür entschei-det, Unterstützung in einem Kreis gleichermaßen Betroffener zu bekommen, der muss mit dem Trinken aufhören oder schon aufgehört haben. Ob christlich orientierte Gemein-schaften wie Kreuzbund oder Blaues Kreuz oder unabhängige Organisationen wie die Anonymen Alkoholiker und Guttempler: Alle bieten kostenlos und mitmenschlich eine Brücke in ein trockenes Leben.

MITTEN HINEIN

38 pulsschlag I 2012

Was genau passiert in der Selbsthilfegruppe? Zunächst einmal: Alles, was hier an

Sorgen, Nöten, Erfahrungen und Fragen besprochen wird, bleibt auch innerhalb des

Kreises. Diskretion Ehrensache! Für viele Menschen gibt es Aha-Erlebnisse: „Die anderen

haben das gleiche Problem und ähnliche Erfahrungen wie Du. Sie verstehen Dich. Du

bist nicht allein mit deinen Problemen und Ängsten“, heißt es etwa beim Kreuzbund.

Das bedeutet freilich nicht, dass einem alle Stolpersteine aus dem Weg geräumt werden.

Schließlich muss das Ziel nach der Entwöhnung ein Leben in Selbstverantwortung sein. Die

Anonymen Alkoholiker sagen dazu: „Jeder muss seine Genesung selbst in Angriff neh-

men. Die Gemeinschaft AA zeigt nur Lösungswege auf.“ Bei den einzelnen Meetings wird

weitgehend auf Dialoge verzichtet, wohl, damit die Versuchung zu guten Ratschlägen

nicht zu groß wird.

Sinnvolle suchtmittelfreie Freizeitgestaltung ist eines der Themen, um die sich die

Treffen in den Gruppen oft drehen. Wer lange Zeit Freizeit und Feiern mit dem Konsum von

Alkohol gleichsetzte, dem fällt es nach dem Ausstieg oft nicht leicht, neue unbeschwerte

Wege auf diesem Terrain zu gehen. Daraus können sich durchaus auch gemeinsame Frei-

zeitaktivitäten entwickeln, die über die Treffen hinausgehen. Schwer gestaltet sich oft

auch das Wiedereingliedern in die Gesellschaft. Nach langen Phasen der Sucht hat sich das

soziale Umfeld verändert, gibt es möglicherweise nicht viele persönliche Kontakte oder ist

der Alltag in der Familie emotional stark behaftet von Schuldgefühlen und einer gewis-

sen Ohnmacht. Da kann es für Abhängige und Angehörige hilfreich sein zu hören, was

die anderen in solchen Phasen und Situationen erlebt haben und wie sie handelten. (MSC)

erzlich und freundlich geht es

bei den Treffen zu. Man begrüßt

sich, man macht es sich gemüt-

lich, dann ist Zeit zum Reden und

Zuhören. Ohne Drinks und ohne Zigaretten.

Die Organisationen bauen bei ihrer Grup-

penarbeit auf den Einsatz ehrenamtlicher

Kräfte. Sie haben Erfahrung mit der Materie,

sind ausgebildete Helfer oder ehemals Ab-

hängige. Selbsthilfegruppen sind nach den

Erfahrungen des Kreuzbund, einer Organi-

sation des katholischen Diözesanverbandes,

oft die erste Kontakt- und Anlaufstelle

für Suchtkranke und deren Angehörige.

Vor allem aber nach einer ambulanten oder

stationären Therapie sei die Teilnahme an

einer solchen Gruppe äußerst wichtig, um

die Abstinenz zu stabilisieren und Rückfäl-

len vorzubeugen. Günstig ist es, schon wäh-

rend einer Entwöhnungsbehandlung mit

dem Besuch einer Selbsthilfegruppe zu be-

ginnen, sagen die Experten.

Überblick Selbsthilfegruppen in den Kliniken-Mitte

Montags, 19 Uhr

Treffen der Guttempler auf

der Station PS 1

Mittwochs, 19 Uhr

Treffen des Kreuzbundes im

Konferenzraum PS 4

1. und 3. Donnerstag im Monat

Treffen des Blauen Kreuzes im

Konferenzraum PS 4

Freitags, 19.30 Uhr

Treffen der Anonymen Alkoholiker

auf der Station PS 1

Sonstige therapeutische Angebote

Offene Therapiegruppe für

Betroffene mittwochs und freitags

13.45 – 14.45, geleitet von Psycho-

logischer Psychotherapeutin,

Konferenzraum PS 4

er Tag und Nacht zumindest

gedanklich aufgrund einer

schweren Erkrankung mit Lebens-

gefahr konfrontiert ist, hat jedes

Recht, sich an mehrere Personen zu wenden“, so

Prof. Dr. Siegfried Seeber zur Einholung von Zweit-

meinungen durch Krebspatienten. Eine Leistung, die

auch er in seiner onkologischen Privatpraxis im ATZ

Ambulantes Tumorzentrum Essen auf dem Gelände

der Evang. Huyssens-Stiftung anbietet. Prof. Seeber

ist einer von acht an den Kliniken Essen-Mitte ansäs-

sigen Ärzten, die das Nachrichtenmagazin Focus auf

seine Liste deutscher Spitzenmediziner gesetzt hat.

„Deutschlands umfangreichste Ärzteliste“ stellte der

Focus aufgrund von Empfehlungen von Patienten

und niedergelassenen Ärzten als Orientierungshilfe

zusammen.

Ob Brustkrebs, Ovarialkarzinom, Lungen- oder

Darmkrebs oder maligne Lymphome – Prof. Seeber

behandelt das gesamte onkologische Repertoire und

betreut seine Patienten, die häufig von weither an-

reisen, entweder an der Tagesklinik Onkologie der

KEM oder im neuen Bettenhaus am Standort Evang.

Huyssens-Stiftung. In seiner Privatpraxis im ATZ wird

u.a. ein interdisziplinäres Behandlungskonzept in

Kooperation mit den operativen und radiotherapeu-

tischen Abteilungen der KEM entwickelt.

Viele Menschen, die sich an Prof. Seeber wen-

den, sind bereits in Behandlung und lassen therapie-

resistente Probleme überprüfen oder möchten bei

schwierigen Therapieentscheidungen eine zweite

Expertenmeinung einholen. Dabei ist Prof. Seeber

die Zusammenarbeit mit den niedergelassenen

Onkologen, bzw. behandelnden Ärzten sehr wichtig.

Ein Teil der Patienten wird vorübergehend hier be-

handelt und kann dann heimatnah weiterbetreut

werden“, so Prof. Seeber weiter. Für einen funktio-

nierenden Ablauf sei immer ein Haupt-Ansprechpart-

ner nötig, der die Behandlung leitet und organisiert.

Spitzenärzte an den KEM

Nachrichtenmagazin empfi ehlt Prof. Seeber

Nutrition DayDie ersten Ergebnisse des weltweiten Nutrition Day, der im November

2011 auch an den Kliniken Essen-Mitte (KEM) erneut stattfand, liegen vor. Über

Fragebögen wurde insbesondere der aktuelle Ernährungszustand der Patienten

sowie das Essensangebot erfasst. Wie ist die Ernährungssituation der Patienten

im Vergleich zu ähnlichen Einrichtungen in der geriatrischen Abteilung der

KEM? Gibt es Ansatzpunkte für Verbesserungen?

Insgesamt hatten sich 30 Patientinnen und Patienten zwischen 67 und 93

Jahren an der Erhebung beteiligt. Überwiegend waren diese Patienten wegen Er-

krankungen des Nervensystems, des Bewegungsapparates sowie des Herz-Kreis-

laufsystems in stationärer Behandlung und vielfach mit Begleiterkrankungen wie

Diabetes oder einer Herzinsuffizienz vorbelastet. Etwas weniger als die Hälfte der

Befragten berichtete über einen stattgehabten Gewichtsverlust. Gleichzeitig gaben

etwa 67 % an, normalen Appetit zu haben, außerdem hatten weit mehr als

die Hälfte entweder alles oder zumindest die Hälfte der in der Klinik angebo-

tenen Mittagsmahlzeit aufgegessen. Ebenfalls gefragt wurde, warum die Pati-

enten weniger gegessen haben. Die Ergebnisse – weniger Appetit, Kau-, Schluck-

beschwerden, Übelkeit – können die Ärzte und das Pflegepersonal zum Anlass

nehmen, ggf. die Mahlzeiten patientengerecht anzupassen. Auch gesammelt

wurden Informationen darüber, was zusätzlich bzw. neben der Krankenhaus-

kost gegessen wird. Beim Mitgebrachten standen Süßigkeiten, aber auch

Obst sowie das Lieblingsgericht oben auf der Liste. Auch dies sind durch-

aus Ansatzpunkte, wie man zukünftig den Appetit der Patienten anregen

könnte – bevor es zu einem möglichen Gewichtsverlust kommt oder um diesen

wieder umzukehren.

Die KEM nehmen dieses Jahr im November wieder am Nutrition Day teil;

dann bereits zum dritten Mal. Die Sensibilität der Mitarbeiter für Ernährungs-

fragen nimmt hierdurch weiter zu. Davon profitieren insbesondere die Patienten!

Weitere Informationen zum Nutrition Day gibt es bei Dr. H.-Peter Willschrei.

MITTEN HINEIN

pulsschlag 39

AUCH 2012

AN DEN KEM

Was hält mich körperlich fit? Wie trainiere ich mein Gedächtnis? Was gehört

in den Kühlschrank, wenn ich mich ausgewogen ernähren möchte? Diese

und andere Fragen des Alltags werden in kostenlosen Veranstaltungen der

geriatrischen Akademie des Zentrums für Altersmedizin am Knappschafts-

Krankenhaus der KEM beantwortet. Menschen über 60 Jahre erhalten hier

Informationen für ein gesundes und selbstständiges Leben bis ins hohe Alter.

Abgerundet wird das Ganze in Workshops, in denen praktische Tipps vermit-

telt werden. Angefangen beim gemeinsamen Einkaufen, Kochen oder Hirn-

leistungstraining im Park. Die erste Veranstaltung der geriatrischen Akademie

hat am 26./28.04. stattgefunden. Weitere Termine entnehmen Sie der KEM-

Website oder unter (02 01) 174-23001

Für ein selbständiges Leben bis ins hohe Alter

Zentrum für Altersmedizin

Dr. Heinz-Peter WillschreiTel.: (02 01) 174 [email protected]

Leben bis ins hohe Alter

Prof. Dr. Siegfried SeeberPrivate AmbulanzATZ – Ambulantes Tumorzentrum Essen

Tel.: (02 01) 174 [email protected]

Nachgedacht &mitgemacht

NACHGEDACHT & MITGEMACHT

Sudoku (mittel) Gewinnen Sie 2x2 Premierenkarten für die West Side Story im Colosseum Theater Essen

Die Neuinszenierung von West Side Story vereint die unver-

gleichlich vitale Musik, die mitreißende Dramatik und die

brennende Aktualität des Meisterwerks in einer aufwen-

digen Produktion mit 36 Darstellern und insgesamt über

80 Beteiligten. Und darüber hinaus charakterisiert sie etwas,

das für die authentische Inszenierung des Meisterwerks

wesentlich und doch derzeit weltweit einmalig ist: Jerome

Robbins‘ unnachahmliche, atemberaubende Tanzsprache,

einstudiert von Joey McKneely.

Schicken Sie einfach das Lösungswort des Rätsels (rechts)

per E-Mail an: [email protected]

oder per Postkarte an: Kliniken Essen-Mitte, Abteilung

Marketing, Henricistr. 92, 45136 Essen, Stichwort

„Westside Story“ (Einsendeschluss 31.05.2012)

ImpressumHerausgeberKliniken Essen-Mitte GmbH, Evang. Huyssens-Stiftung/Knappschaft GmbH (KEM), Henricistr. 92, 45136 EssenGeschäftsführung: Dipl.-Kfm. Horst DefrenVerantwortlich: Björn Kasper www.kliniken-essen-mitte.de

Auflage: 25.000 ExemplareAbonnement: Jahres-Abo kostenfreiErscheinungsform: vierteljährlich

RedaktionDenise Albrecht, Ann-Christin Ernst, Cornelia Ernst, Petra Gerling, Anja Höfels, Britta Homann, Helena Kierst, Meike Schütte, Marcel Sekula, Florian SekulaFotos: photocase, iStockPhoto, Udo GeislerE-Mail: [email protected]

Konzept und UmsetzungDer frühe Vogel | Agentur für Kommunikation GmbHCentroallee 269, 46047 Oberhausen www.derfruehevogel.com

Objektleitung: Marcel SekulaArt Direction: Eva Thelen

DruckWagner Druck und Werbe GmbH, Essenwww.wagnermedia.de

40 pulsschlag I 2012

08. Jul 2010 Teil A Stufe:

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GEWINN

NACHGEDACHT & MITGEMACHT

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Spitz-pfeiler

Manne-quin(engl.)

Schlan-gen-art

FrauzuPferd

eng be-messen

englisch:Nebel

franz.:Grad

Ringel-tier

trop.Laub-baum

Wind-rich-tung

lat.:ich

NoahsSchiff

Jugend-licher

StadtaufBorneo

Inhalts-losig-keit

Fort amGroßenSklaven-see

Hausvor-derseite

Wind-schat-ten-seite

Mitgift

babyl.Gott-heit

Denk-sportler

Spiel-karte

Teil desMagen-saftes

Auf-schnittauf Brot

zäherVer-kehrs-fluss

Ge-witter-erschei-nung

Wende-rufbeim Segeln

Spendersynth.Droge (Abk.)

Zauber-wesen

ugs.:Benzin

alpinePflan-zen

schweiz.Stadtan derRhone

BrudervonRomulus

Druck-vorbe-reitung(Kw.)

nichtfleißig

arg,schlimm

FlussimNiflheim

merk-würdig

Herbst-blume

alter-tümlich

Braut-schau

Fluss inSpanien

Kinder-krank-heit

tieri-schesGewebe

nichtfür

german.Gott

nord-amerik.See

einKarten-spiel

österr.Bundes-land

ungar.FlusszurDonau

Hülsen-frucht

nochfrüher

Ver-nunft

Strauch-frucht

Gegen-teil vonFrieden

Abson-derungs-organ

Luft-trübung

Einlege-arbeit

Unent-schieden

einKarten-spiel

sibir.Frost-nebel

begei-sterterAnhän-ger

Öl-pflanze

KönigderJuden

Ver-kehrs-zeichen

einErdteil

Hühner-vogel

Streit-macht

Teil des Mittel-meers

Orna-ment

nord-fries.Flächen-maß

Gold-amsel

straffgefüllt

Abk.:Nach-schrift

europ.Strom

Stadtin Süd-Serbien

Fussel

Greif-vogel

Leder-peitscheder Ko-saken

Spaß,Jux

einLeicht-athlet

KönigimA.T.

Aussatz

Bücher-freund

amtl.Unter-lagen

üblerGeruch

lat. Vor-silbe:rück-wärts

Leitungbei Film-aufnah-men

spre-chen

öffent-lich

Grund-schul-fach

Depot Tret-kurbel

bibli-scherPriester

Misch-farbe

Laub-baum

alleohneAus-nahme

asiat.Insel-staat

Lob-rede

Ablage

Herren-kleidung

durch-sichtigerFarb-überzug

akroba-tischerTanz

Sitz-haltung

Flächen-maß

Ordens-schwe-ster

Wahl-zettel-behälter

roteGarten-frucht

Holz-blas-instru-ment

Klage-lied

Heiligen-bildder Ost-kirche

un-mensch-lich

abgewon-nenesMarsch-land

myste-riös

roterEdel-stein

muskel-bildendePräpa-rate

sinn-licheLiebe

R L T E O

W F K

TOMATE BELAG STAU DONNERN

OBOE E RETRO T KRIEG A EA

ED BRAUN C SESAM G SPRIT

ELEGIE N RHEIN Z KRUPP TT

IL R REGIE M NIERE E REE

S AKTEI S ARMEE E BIZARR

IKONE D GAUDI B TAROK TI

Z LESEN R REMIS E GENF

INHUMAN H PIROL R ASTER A

KOOG G LEPRA

M BOHNE B AS

NC JEDER A AMPEL T REMUS

UNKLAR S FLUSE V

WIDER SA

EE P PEDAL I

MOROK P LSD

LASUR L DEKOR D FREITE

RUBIN B AKTEN S RATIO PE

R

M ELOGE

M FASAN O FAUL

ANABOLIKA NAGAIKA ERIESEE

EROTIK GESTANK BROMBEERE

MENSCHEN DER REGION

Im Gespräch mit Gerburg JahnkeSie war 20 Jahre lang die blonde Hälfte des Frauen-kabarettduos „Missfi ts“. Nun moderiert sie die Ladies Night im WDR und tourt unter anderem mit ihrem ak-tuellen Programm „Frau Jahnke hat eingeladen“ durch Deutschland. „pulsschlag“ verrät die leidenschaftliche Kabarettistin was sie sonst noch gerne macht, wenn sie nicht gerade auf der Bühne steht: die Waschma-schine einräumen zum Beispiel.

Frau Jahnke, Sie sind ein wahres Kind des Ruhrpotts. In Oberhausen geboren, aufge-wachsen und zur Schule gegangen, für’s Studium kurz weg: Düsseldorf und Münster,später berufl ich wieder überwiegend im Ruhrgebiet unterwegs. Was fasziniert Sie am Pott? Für mich ist der Pott Heimat. Die einzige, die ich habe. Ich verstehe die Menschen – je-denfalls fast alle –, ich kenne den Humor, ich kenn sogar ein paar schöne Ecken. Außer-dem ist hier eine Unmenge Kreativität und Innovation unterwegs. Was ich vermisse, ist ein ordentlicher Name! Pott geht nicht, und Ruhrgebiet? Hört sich an wie Zonenrandzone.

1985 gründeten Sie zusammen mit Ste-phanie Überall das Frauenkabarettduo „Missfi ts“, mit dem Sie 20 Jahre lang auf der Bühne standen. Was war das Schönste und Schlechteste, das Ihnen mit oder durch die Missfi ts passiert ist? Es ist tatsächlich nichts Schlechtes pas-siert. Außer, dass wir mal ein Auto zu Schrott gefahren haben. Ich habe diese Zeit als sehr lehrreich und sehr bunt in Erinnerung. Viel Rocknroll, viele Fluppen, viel Diskussion und geiles Publikum!

Ihre Studienzeit bestand aus „Tagsüber Akt-zeichnen, abends trinken, rauchen, reden“, sagen Sie selbst in Ihrer Biographie. Wie ver-bringen Sie heute am liebsten Ihren Tag? Es gibt einen Unterschied: Wie ich meinen Tag gern verbringen würde und wie ich ihn tatsächlich verbringe: Ich sitze viel am Schreib-tisch, also Arbeit; ich lese viel – aus Recherche –und Inspirationsgründen; ich räum ungern die Spülmaschine aus, aber gern die Waschma-schine ein.

Mit Ihrem Partner sind Sie schon sehr lang glücklich verlobt. Was halten Sie von Hochzeiten? Tja, wer's mag. Ich mag unsere Lösung: Man verspricht sich was, auch sehr ernsthaft, wenn man sich verlobt. Aber wenn es dann doch irgendwann zu Ende sein sollte, braucht man keine Anwälte.

Eines Ihrer aktuellen Projekte heißt „Frau Jahnke hat eingeladen – ma gucken wer kommt!“. Im Rahmen dieses Programms för-dern Sie Kolleginnen aus Kabarett, Comedyund Entertainment. Allgemein hatten Sie schon immer sehr viel mit Damen zu tun. Warum? Wahrscheinlich weil ich selber die Er-fahrung gemacht habe, wie man sich als Alibi-Frau fühlt, wie die weibliche Komikseziert wird, wie schwer es Frauen haben,ernst genommen zu werden mit ihremHumor, wie die Urteile immer auch über die körperlich-ästhetische Ausstrahlung gefällt werden und all den Quatsch. Jetzt ist es mir ein innerer Spaziergang, all die geschätzten Kolleginnen zu erleben und die Resonanz des Publikums. Das heißt im Umkehrschluss aber nicht, dass ich männliche Kollegen nicht auch sehr sehr gut finde.....äh, einige.

Wir alle brauchen etwas Freiraum. Was liegt Ihnen noch auf dem Herzen? Ja, ich finde auch, dass wir alle Freiraumbrauchen. Je mehr, desto besser. Und was wir noch brauchen, ist Förderung. Und wenndann auch noch Geld dazu käme ... (HK)

42 pulsschlag I 2012

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Klinik für Urologie, Kinderurologie und Urologische Onkologie

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