PV3850766284_Pflegeforsch

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Inhalt 1 Wissen, Wissenschaft und Forschung ............................ 11 1.1 1.2 Wissensquellen ........................................... 11 1.1.1 Unstrukturierte Wissensquellen .................... 1.1.2 Strukturierte Wissensquellen ....................... 12 13 Wissenschaft und Forschung .............................. 15 1.2.1 1.2.2 Wissenschaft .... Forschung 15 18 2 Pflegewissenschaft und Pflegeforschung ... 2 1 21 23 2.1 2.2 Pflegewissenschaft 2.1.1 Gegenstandsbereich der rflegewissenschaft 2.1.2 Pflegewissenschaft im bestehenden Wissenschaftssystem 2.1.3 Zur Bedeutung der Pflegewissenschaft Pflegeforschung ................................... 2.2.1 Geschichte - Gegenwart - Zukunft .............. 2.2.2 Aufgaben, Ziele und Gegenstandsbere ich der Pflegeforschung ........................ 25 26 30 31 40 2.2.3 Rolle der Pflegenden und Forschungskompetenz 44 2.2.4 Pflegeforschung und Pflegepraxis ............... 48 2.2.5 Ethik in der Pflegeforschung ... ................ 55 3 Ansätze und Methoden der Pflegeforschung ................... 63 3.1 Methodologische Grundlagen: 3.2 quantitative versus qualitative Forschung................ 3.1.1 3.1.2 3.1.3 Quantitativer Forschungsansatz..... Qualitat iver Forschungsansatz Gegenüberstellung des quantitativen und qualitat iven Forschungsansatzes 3.1.4 Gütekriterien quantitativer und qualitat iver 63 64 65 68 Forschung .. .. .. .. .. 70 3.1.5 Kombination von quant itativer und qualitativer Forschung ................. 3.1.6 Die Bedeutung quantitativer und qualitativer 72 Methoden in der Pflegeforschung .......... 7 4 Forschungsdesigns ............................................ 77 3.2.1 Deskript ive Studien.................................. 77 3.2.2 Experimentelle Studien ............... 78 3.2.3 Aktionsforschung (Handlungsforschung) 82 3.2.4 Evaluationsforschung ...... 85 I ege'""ho "9 9

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Inhalt

1 Wissen, Wissenschaft und Forschung ............................ 1 1

1 . 1

1 .2

Wissensquellen ........................................... 1 1

1 . 1 . 1 Unstrukturierte Wissensquellen ................... .

1 . 1 . 2 Strukturierte Wissensquellen ...................... .

1 2

1 3

Wissenschaft und Forschung . . .. . .. .. . .. .. .. .. . .. .. . .. .. .. 1 5

1 .2 . 1

1 .2 .2

Wissenschaft ....

Forschung

1 5

1 8

2 Pflegewissenschaft und Pflegeforschung ... 2 1

2 1

23

2 . 1

2 .2

Pflegewissenschaft

2 . 1 . 1 Gegenstandsbereich der rflegewissenschaft

2 . 1 .2 Pflegewissenschaft im bestehenden

Wissenschaftssystem

2 . 1 . 3 Zur Bedeutung der Pflegewissenschaft

Pflegeforschung ................................. ..

2 .2 . 1 Geschichte - Gegenwart - Zukunft ............. .

2 .2 .2 Aufgaben, Ziele und Gegenstandsbereich

der Pflegeforschung ....................... .

25

26

30

3 1

40

2 .2 .3 Rolle der Pflegenden und Forschungskompetenz 44

2 .2 .4 Pflegeforschung und Pflegepraxis . . . . . . . . . . . . . . . 48

2 .2 .5 Ethik in der Pflegeforschung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 5

3 Ansätze und Methoden der Pflegeforschung ................... 63

3 . 1 Methodologische Grundlagen:

3 .2

quantitative versus qualitative Forschung ............... .

3 . 1 . 1

3 . 1 . 2

3 . 1 . 3

Quantitativer Forschungsansatz .....

Qualitativer Forschungsansatz

Gegenüberstellung des quantitativen und

qualitativen Forschungsansatzes

3 . 1 .4 Gütekriterien quantitativer und qualitativer

63

64

65

68

Forschung .. .. .. .. .. 70

3 . 1 . 5 Kombination von quantitativer und

qualitativer Forschung ................ .

3 . 1 . 6 Die Bedeutung quantitativer und qualitativer

72

Methoden in der Pflegeforschung . . . . . . . . . . 7 4

Forschungsdesigns ............................................ 7 7

3 .2 . 1 Deskriptive Studien.................................. 7 7

3 .2 .2 Experimentelle Studien . . . . . . . . . . . . . . . 78

3 .2 . 3 Aktionsforschung (Handlungsforschung) 82

3 .2 .4 Evaluationsforschung ..... . 85

I Pflege'"" h o "9 9

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Pflegeforschung I Inh a ltsverzeich n i s

1 0 '"''''""h'"' 1

3 . 3

3 . 4

3 . 2 . 5 Weitere Variationen von Untersuchungsdesigns 86

Methoden der Datenerhebung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88

3 . 3 . 1 Die schriftliche Befragung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88

3 . 3 . 2 D a s Interview (mündliche Befragung) .............. 95

3 . 3 . 3 D i e Beobachtung ...... . . . . . . . . . . . . . · · · · · · · · · · 1 00

3 . 3 . 4 D i e Inhalts- oder Dokumentenanalyse .. . . . . . . . . . . 102

Methoden der Datenauswertung im Überblick .. . . . . . . . . . . 1 08

3 . 4 . 1 Analyse quantitativer Daten . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . . . . 1 08

3 . 4 . 2 Analyse qualitativer Daten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 1 5

4 Der Forschungsprozess ................ . 1 19

1 20

1 20

123

4 . 1 Vom Thema zur Forschungsfrage

4 .2

4 .3

4 . 4

4 . 5

4 . 6

4 . 1 . 1

4 . 1 .2

4 . 1 . 3

Forschungsfragen entwickeln ... .

Literaturstudium .................. .

Konkretisierung der Forschungsfrage,

Aufstellen von Hypothesen ............. .

Erstellen eines Untersuchungsplans

Untersuchungsdesign ............................ .

Stichprobe

Berücksichtigung ethischer Belange .............. .

1 2 7

1 29

1 29

130

132

4 .2 . 1

4 .2 .2

4 .2 .3

4 .2 .4

4 . 2 . 5

Ressourcen u n d Erlaubnisse .. ............ 133

Forschungsantrag ............................... .

Datengewinnung ................................. .

4 . 3 . 1 Ausarbeiten der Instrumente, V ortest,

Datensammlung ............ .

Datenanalyse, Interpretation und Darstellung

134

136

. .. 136

137

4 . 4 . 1 Darstellung quantitativer Ergebnisse . . . . . . . . . . . 1 3 7

4 .4 .2 Darstellung qualitativer Ergebnisse 1 4 1

4 .4 . 3 Interpretation/Diskussion der Ergebnisse . . . . . . . . 143

Schlussfolgerungen ....................... .

Rückführung der Ergebnisse in die Praxis

4 .6 . 1 Mündliche Präsentationen von

Forschungsarbeiten ....... .

4 . 6 . 2 Schriftliche Publikationen ........................ .

146

148

1 48

1 49

5 Kritisches Lesen von Forschungsarbeiten 1 5 1

Verzeichnis wichtiger Fachbegriffe . . . . . . . . . .. .. .. .. .. . . . .. . .. . . . . 1 5 5

Literaturliste . . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . 1 6 1

Register . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 73

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Pflegewissenschaft u n d Pflegeforsch u n g I Pflegeforsch u n g

2.2 Pflegeforsch u n g

Lernziele

Nach dem Studium dieses Kapitels sollten 5ie . . .

einen kleinen Einblick in die geschichtliche Entwicklung der Pflege­

wissenschaft und -forschung gewonnen haben.

den Gegenstandsbereich der Pflegeforschung anhand von Beispielen

darstellen können.

die Rolle der Pflegenden in der Praxis bezüglich Forschung diskutie­

ren können, die gesetzlichen Grundlagen dazu kennen und mithilfe

von Modellen aus anderen Ländern argumentieren können.

wissen, was der Begriff II Forschungsanwendung II bedeutet und wie

Forschungsanwendung funktionieren kann.

den Begriff II EBN 11 erklären und diskutieren können.

über die drei grundlegenden ethischen Prinzipien, die Funktion von

Ethikkommissionen und die Bedeutung der Verantwortung des/der

Einzelnen in der Forschung Bescheid wissen.

Forschung kann man definieren als den Versuch, das Wissen in einem

bestimmten Gebiet durch systematische, wissenschaftliche Metho­

den zu vermehren (Hockey 1 983). Aus dieser Definition kann man

auch eine Definition von Pflegeforschung ableiten:

0 11 Krankenpflegeforschung ist Forschung auf dem Gebiet des

Gesundheitswesens, in dem die Krankenschwester den größ­

ten Teil der Verantwortung trägt. Krankenpflegeforschung

bemüht sich, das Wissen zu vermehren, das die Schwester

braucht, um effektiv zu wirken ". (Hockey 1 983, s. 753)

Pflegeforschung betrifft also ein spezielles Gebiet des Gesundheitswe­

sens, nämlich das, in dem die Pflegenden selbst die größte Verantwor­

tung tragen. Weiters ist das zentrale Element von Pflegeforschung die

Wissensvermehrung, und zwar die Vermehrung des Wissens, das nötig

ist, um die Pflege der Patientinnen besser und effektiver gestalten zu

können.

" Die Pflege als Gegenstand der Forschung ( . . . ) muß das Ziel haben das Kran-kenpflegewissen zu vermehren. "

(Schröck 1 989, S. 288)

Käppeli drückt dies in einer Definition folgendermaßen aus :

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Pflegewissenschaft u n d Pflegeforschung 1 Pf legeforsch u n g

" Pflegeforschung bedeutet das Entwickeln von pflegerischem Fachwissen. " (Köppeli 1 994, S. 1 4)

Pflegeforschung ist das Mittel der Pflegewissenschaft, um

..,.. Theorien zu überprüfen;

..,.. Fragestellungen aus der Praxis aufzugreifen und zu beantworten;

..,.. Grundlagen für die Entwicklung neuer Theorien zu liefern .

Erfahrungen, Kenntnisse, Handlungen und Wissenschaft werden durch

Forschung vernetzt (-+ Abb. 3).

H a n d l u n g Kenntnisse

u n d Erfa h r u n g

Wissen schaft

2 .2 . 1 G eschichte - G eg enwart - Z u ku nft

Die traditionelle Grundlage des pflegerischen Wissens stützt sich zum

Großteil auf unstrukturierte Wissensquellen wie Tradition und Autorität,

Erfahrung und Intuition, aber auch auf wissenschaftliche Erkenntnisse

anderer Disziplinen (z. B . der Medizin) . Der Einfluss althergebrachter Me­

thoden und der Gehorsam gegenüber geschriebenen und ungeschriebe­

nen Regeln ist in der Krankenpflege noch immer sehr mächtig. Neue Me­

thoden werden nur sehr zögernd ausprobiert und ihre Anwendung

wird oft behindert. Viele Pflegepersonen stehen ihrem eigenen Tun un­

kritisch gegenüber und sind kaum bereit, eingefahrene Wege zu verlas­

sen. Gleichzeitig gab bzw. gibt es aber immer mehr Pflegende, die den

Status quo infrage stellen. Das Interesse an wissenschaftlicher Forschung

entstand auch in der Krankenpflege aus dem Bedürfnis, wissenschaftliche

Antworten auf die Fragen zu bekommen, die bei der täglichen Arbeit auf­

tauchten und zu Problemen führten (vgl . Hunt 1984) .

Abbildung 3 : Vernetzung von Handlung,

Kenntnissen und Erfahrung

sowie Wissenschaft durch

Forschung

Quelle: v. Maanen 1 998, S. 1 4 3

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4 Der Forschungsprozess

Lernziele

Nach dem Studium des gesamten Kapitels sollten Sie . . .

einen Überblick über die wichtigsten Schritte des Forschungsprozes­

ses haben und ihre Bedeutung kennen, damit Sie Forschungsberichte

leichter lesen und besser einschätzen können.

Eine Forschungsarbeit folgt einem logischen Ablauf, den man als For­

schungsprozess bezeichnet. Er beinhaltet verschiedene Schritte, die ge­

radlinig (linear) oder aber als Regelkreis - ähnlich dem Pflegeprozess -

dargestellt werden können (vgl. Bartholomeyczik 1 9 9 7b, S. 5 6) . Man

kann mehr oder weniger Schritte beschreiben, je nachdem, wie sehr man

ins Detail geht oder einzelne Schritte zu einem größeren zusammenfasst.

Bei quantitativen Forschungsarbeiten geht man zum Teil anders vor als

bei qualitativen. Daher unterscheiden sich die Schritte manchmal von­

einander. Das Grundprinzip bleibt j edoch gleich. Im folgenden Kapitel

werden die einzelnen Schritte des Forschungsprozesses im Allgemeinen

näher beschrieben; auf Unterschiede zwischen qualitativem und quan­

titativem Vorgehen wird hingewiesen.

Der Ablauf einer Forschungsarbeit besteht aus

..,. dem " Erforschbar-Machen" von Fragestellungen (dazu gehören das

Analysieren der Ausgangslage und das Formulieren des Forschungs­

ziels und der Forschungsfragen);

..,. aus der Bearbeitung der dafür notwendigen Fachliteratur;

..,. dem Erstellen eines Untersuchungsplans;

..,. der Datenerhebung;

..,. der Datenauswertung und

..,. der Datenverbreitung.

Detaillierter kann der Prozess in die in Abb. 9 gezeigten Schritte aufge­

gliedert werden.

Abbildung 9: Der Forschungsprozess

Die wichtigsten Schritte einer wissenschaftlichen Untersuchung

Thema

"-Besti m m u n g von Zie l

und Forschungsfrage

"-Literatu rstud i u m

"-E ingrenzung der

Forschungsfrage, Begriffs­

k lärung, gegebenenfa l l s

Hypothesenb i l dung

"-Festlegen der Vorgangs-

weise

"-Ausarbeitung der

Forschu ngs instru mente

und Vortest

"-Datenerhebung

"-Auswertung und I nter-

pretat ion der Ergebn i sse

"-Sch lussfo lgerungen

"-Veröffent l i chung

1 Pf1",,,",h", 1 1 9