Qualitätszirkel Kognitives Training in der Ergotherapie ... · Wie der Name schon ausdrückt, ist...

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Arbeitsgruppe Konzepte Seite 1 von 19 © Qualitätszirkel Kognitives Training ergobern - ergoteam 2010/2011 Praxis für Ergotherapie Jacqueline Bürki www.ergobern.ch Qualitätszirkel Kognitives Training in der Ergotherapie Arbeitsgruppe Konzepte Vorwort Das Ziel unserer Arbeitsgruppe ist die Erarbeitung eines Kriterien Rasters – anhand dessen eine rasche und Zielgruppenorientierte Auswahl an kognitiven Konzepten zur ergotherapeutischen Behandlung vorgenommen werden kann. Die Konzepte werden nach ICF (Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit Behinderung und Gesundheit WHO World Health Organisation Stand 2005) konformen Kriterien beschrieben, sie können damit untereinander verglichen werden. Zu Beginn möchten wir eine Definition zum Begriff „Konzept“ beiziehen: „Konzepte werden gebraucht, um eine Gesamtheit von Kenntnissen und eine gute Theorie aufzubauen. Ein Konzept ist eine Idee. Wenn Voraussetzungen die Grundlagen einer Theorie bilden, dann sind Konzepte die Bausteine. Als solche können Konzepte mit den zwischen ihnen bestehenden Beziehungen zu einem Bezugssystem organisiert werden, das zur Entwicklung einer Theorie führt“. Quelle: Hagedorn, Rosemary (2000). Ergotherapie – Theorien und Modelle. Thieme Verlag Stuttgart Bei unseren Recherchen haben wir verschiedene ergotherapeutische Konzepte gefunden. Die Voraussetzung, damit wir diese in unsere Liste und Evaluation aufnehmen konnten, waren die folgenden: Das Konzept ist für die kognitive Therapie erarbeitet worden. Das Konzept basiert auf gut dokumentiertem Material mit Anleitungen und Übungsmaterial, falls dies erforderlich ist. Liste Kognitive Konzepte „Qualitätszirkel Kognitives Training in der Ergotherapie 2010-2011“ 1 AOT Alltagsorientierte Therapie Skript Seite 2 2 CO-OP Cognitive Orientation to Occupational Performance Skript Seite 6 3 Life Kinetik Skript Seite 8 4 SimA Selbständig im Alter Skript Seite 11 5 Stengel - Methode Skript Seite 14 6 Verena Schweizer - Neurotraining Skript Seite 17 Die Methoden, die wir benutzen, um ein Konzept zielgerichtet anzuwenden, können verschieden sein. Dazu die Definition zum Begriff „Methode“: „Methode bedeutet im ursprünglichen (griechischen) Wortsinn „Weg“, d.h. durch die Wahl einer Methode wird ein Weg gesucht, um ein vorgegebenes Ziel zu erreichen.“ Quelle: www.lehrerfortbildung-bw.de (Datum des Zugriffs: 26. Mai 2011) Bern, im Januar 2012 Stefanie Pabst, Carmen Imfeld, Claudia Lucek, Hester van der Wagen, Christine Hiltbrand Arbeitsgruppe 3 Konzepte - Qualitätszirkel Kognitives Training in der Ergotherapie 2010 bis 2012 Jacqueline Bürki Leitung Qualitätszirkel und Schlussredaktion

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Qualitätszirkel Kognitives Training in der Ergotherapie Arbeitsgruppe Konzepte Vorwort Das Ziel unserer Arbeitsgruppe ist die Erarbeitung eines Kriterien Rasters – anhand dessen eine rasche und Zielgruppenorientierte Auswahl an kognitiven Konzepten zur ergotherapeutischen Behandlung vorgenommen werden kann. Die Konzepte werden nach ICF (Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit Behinderung und Gesundheit WHO World Health Organisation Stand 2005) konformen Kriterien beschrieben, sie können damit untereinander verglichen werden. Zu Beginn möchten wir eine Definition zum Begriff „Konzept“ beiziehen: „Konzepte werden gebraucht, um eine Gesamtheit von Kenntnissen und eine gute Theorie aufzubauen. Ein Konzept ist eine Idee. Wenn Voraussetzungen die Grundlagen einer Theorie bilden, dann sind Konzepte die Bausteine. Als solche können Konzepte mit den zwischen ihnen bestehenden Beziehungen zu einem Bezugssystem organisiert werden, das zur Entwicklung einer Theorie führt“. Quelle: Hagedorn, Rosemary (2000). Ergotherapie – Theorien und Modelle. Thieme Verlag Stuttgart Bei unseren Recherchen haben wir verschiedene ergotherapeutische Konzepte gefunden. Die Voraussetzung, damit wir diese in unsere Liste und Evaluation aufnehmen konnten, waren die folgenden:

• Das Konzept ist für die kognitive Therapie erarbeitet worden. • Das Konzept basiert auf gut dokumentiertem Material mit Anleitungen und Übungsmaterial, falls dies

erforderlich ist.

Liste Kognitive Konzepte „Qualitätszirkel Kognitives Training in der Ergotherapie 2010-2011“

1 AOT Alltagsorientierte Therapie Skript Seite 2

2 CO-OP Cognitive Orientation to Occupational Performance Skript Seite 6

3 Life Kinetik Skript Seite 8

4 SimA Selbständig im Alter Skript Seite 11

5 Stengel - Methode Skript Seite 14

6 Verena Schweizer - Neurotraining Skript Seite 17

Die Methoden, die wir benutzen, um ein Konzept zielgerichtet anzuwenden, können verschieden sein.

Dazu die Definition zum Begriff „Methode“:

„Methode bedeutet im ursprünglichen (griechischen) Wortsinn „Weg“, d.h. durch die Wahl einer Methode wird ein Weg gesucht, um ein vorgegebenes Ziel zu erreichen.“ Quelle: www.lehrerfortbildung-bw.de (Datum des Zugriffs: 26. Mai 2011)

Bern, im Januar 2012

Stefanie Pabst, Carmen Imfeld, Claudia Lucek, Hester van der Wagen, Christine Hiltbrand Arbeitsgruppe 3 Konzepte - Qualitätszirkel Kognitives Training in der Ergotherapie 2010 bis 2012

Jacqueline Bürki Leitung Qualitätszirkel und Schlussredaktion

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1 AOT

Kriterien Konzept: AOT - Alltagsorientierte Therapie

Funktionen / Strukturen

Die AOT nimmt sich gezielt erfasste Probleme und Ziele aus der Funktionstherapie als Basis um die vorhandenen Funktions- und Fähigkeitsstörungen in den ausserhäuslichen Alltag eines Klienten zu übertragen. Die AOT erfasst und behandelt nicht auf Funktionsebene, sie stellt aber auch keinen Ersatz für die Funktionstherapie dar, vielmehr sieht sie sich als Ergänzung.

Diagnostische Fragestellung für die AOT: Wie wirkt sich die Summe der Funktionsstörungen auf den Alltag eines Patienten aus?

Aktivität

Die AOT hat ihren Schwerpunkt in der alltags- und aktivitätsorientierten Therapie. Insbesondere im, für einen Patienten relevanten, ausserhäuslichen Alltag.

Partizipation

Die AOT soll zu einer Verbesserung des Transfers von Lernschritten aus der Therapie (Funktions-/ Aktivitätsebene) in den Alltag beitragen.

Hauptschwerpunkt Partizipationsebene, Klienten zentriert.

Störungsbilder / Begleiterkrankungen

Spezifisch auf die Neurologie bezogen wird die AOT mit Patienten mit einer erworbenen Hirnschädigung wie CVI Cerebrovaskulärer Insult, SHT Schädel-Hirn-Trauma, Tumoren. Störungen in den Bereichen Sprache, Sensomotorik, Kognition, des Verhaltens, Sinnesverarbeitung u.a. angewendet.

Voraussetzungen

Konkrete Zielsetzungen für eine AOT haben sich herauskristallisiert.

Der geplante Aufenthalt dauert noch lange genug an um die gesetzten Ziele zu erreichen

Stagnation in der Funktionstherapie

Fehlender Einsatz von Kompensationsstrategien

Ausreichende Selbständigkeit in der Mobilität und in der Selbstversorgung

Kontraindikationen

Medizinische Probleme, zu geringe körperliche Belastbarkeit (Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Hypoglykämien, Epileptische Anfälle u.a.)

Zu viele Hilfestellungen in der Selbstversorgung notwendig

Bereits zu grosse Selbständigkeit im Alltag

Fehlende Compliance und Motivation

Schwerste Aufmerksamkeitsstörung, Neglect

Fehlende Wohnortnähe, nicht gewohnte ausserhäusliche Umgebung

Therapieziel und Behandlungsverfahren

Funktionelle Lernschritte aus der klinischen Therapie sollen in den gezielten Alltag eines Patienten transferiert werden. Dadurch soll dem Pat. der Übergang vom geschützten Klinikrahmen in sein individuelles Lebensumfeld erleichtert werden.

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Therapieziel und Behandlungsverfahren

Fortsetzung AOT

Neben übergeordneten Rehabilitationszielen wie etwa „Wiederaufnahme der beruflichen Tätigkeit“, „Selbständige Versorgung des Haushalts“ oder „Betreuung der Kinder“ u.a., werden mittels Fragebogen die individuellen Zielsetzungen, Wünsche und Prioritäten des Patienten erfragt (orientiert am COPM Canadian Occupational Performance Measure).

Die spezifischen Patientenziele werden nach folgenden Kriterien formuliert:

� Sie sollen relevant und motivierend für den Patienten sein.

� Sie sollen nicht über funktionelle Einbussen, sondern über Partizipations- und Aktivitätsschwierigkeiten definiert werden.

� Sie sollen positiv formuliert sein, konkret und beobachtbar in Aktivitäten umsetzbar sein.

Vergleiche auch „SMART“ Ziele:

Ein Ziel ist nur dann „SMART“, wenn es die folgenden fünf Bedingungen erfüllt:

S Spezifisch Ziele müssen eindeutig definiert sein (nicht vage, sondern so präzise wie möglich).

M Messbar Ziele müssen messbar sein (Messbarkeitskriterien).

A Ausführbar - Erreichbar Ziele müssen von den Empfängern akzeptiert werden/sein (auch: angemessen, attraktiv oder anspruchsvoll)

R Realistisch Ziele müssen möglich sein.

T Terminierbar zu jedem Ziel gehört eine klare Terminvorgabe, bis wann das Ziel erreicht sein muss.

Bei konsequenter Anwendung von „SMART“ ergeben sich klare, mess- und überprüfbare Ziele.

Quelle: www.wikipedia.org Zugriff 08.09.2011

Ein klar strukturierter Ablauf bildet den Rahmen der AOT. Die Durchführung der ausserhäuslichen Aktivität ist jedoch frei und Klienten zentriert wähl- und gestaltbar:

1. Vor- und Nachbereitungszeit des Therapeutenteams

2. Vor- und Nachbereitungszeit mit dem Patienten

3. Durchführung der ausserhäuslichen Aktivität (z.B. Museumsbesuch)

Da es wahrscheinlich nicht immer möglich und realistisch ist die AOT im beschriebenen Rahmen mit den erforderlichen Voraussetzungen durchzuführen beschreibt das Konzept auch die Variante von AOT im kleinen Rahmen. Z.B. auch bei Patienten mit degenerativen neurologischen Erkrankungen oder AOT innerhalb der Institution und mit angepassten Zielsetzungen.

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Therapiesetting AOT

• Frequenz und Zeitrahmen

• Einzeltherapie / Gruppentherapie

Die AOT hat ihren Schwerpunkt im gruppentherapeutischen Ansatz! Ein interdisziplinäres Therapeutenteam (Ergo, Logo, Physio) arbeitet mit einer Kleingruppe von drei bis vier Patienten.

Bevor ein Patient an der AOT Gruppe teilnimmt, sollte mindestens ein Therapeut des Behandlungsteams den Patienten aus der Einzeltherapie kennen.

Einzelne Teilziele für die wöchentliche AOT können in der Einzeltherapie bearbeitet und vor besprochen oder nach besprochen werden (z.B. Einkaufszettel schreiben). Innerhalb der Gruppenaktivität kann eine befristete Einzelbegleitung (z.B. kaufen von Tickets) sinnvoll sein.

Setting: Wöchentlich eine Gruppenaktivität ausserhalb der Klinik, während drei Stunden. Zusätzlich eine Vor- und Nachbereitungsstunde im Therapeutenteam, zur Hälfte mit den Patienten. Bei Bedarf zusätzliche Vor- und Nachbereitung in der Einzeltherapie mit dem Patienten.

Material (Kosten)

Buch: ca. CHF 50.-

Kopierkosten für den Fragebogen zur AOT

Handy für die Notfälle.

Materialkosten sind abhängig von der durchgeführten ausserhäuslichen Aktivität (Bahnbillet, Eintrittskarte, Einkäufe u.a.)

Hohe Kosten entstehen durch den grossen Zeit- und Ressourcenaufwand.

Zusatzausbildung nötig?

Nicht erforderlich.

Wichtigste Voraussetzungen an die Therapeuten:

Wissen über neuropsychologische Beeinträchtigungen ausserhalb des eigenen Fachbereichs (z.B. Aphasie)

Möglichkeit des Informationsaustausches mit anderen Disziplinen (Ärzte, Neuropsychologen, Pflege u.a.)

Kenntnis der inneren- und ausserhäuslichen Lebenssituation des Patienten.

Klärung der rechtlichen, versicherungstechnischen Hintergründe.

Grosse Flexibilität und fundiertes Fachwissen in der Einschätzung und Anpassung einer Situation zwischen Patient und der Umwelt.

Erhaltend / Fördernd

Noch vorhandene Ressourcen werden aktiv genutzt und in die Gruppe integriert und bleiben somit auch bei langem Klinikaufenthalt erhalten.

Transfer von Teilleistungen und Funktionsstörungen auf Aktivitäts- und Partizipationsebene.

Ermittlung und Erprobung von Lösungs- und Kompensationsstrategien ausserhalb des Klinikalltags.

Übertragung des gelernten in die wohnortnahe Umgebung.

Mittel / Methoden vorhanden?

Im Buch ist der Fragebogen zur Evaluation der Lebenssituation des Patienten sowie zur Zielfindung vorhanden.

Die einzelnen Kapitel und Fallbeispiele zu spezifischen Krankheitsbildern geben Ideen, Eindrücke und therapeutische Hinweise zum Durchführen von ausserhäuslichen Aktivitäten mit Gruppen.

Motivation

Die AOT ist eine Therapieform, welche die aktive Mitarbeit, persönliche Zielsetzung und Motivation des Patienten erfordert.

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Evidence Based AOT

Keine Studien gefunden. Die Therapieform wird jedoch im ergotherapeutischen Alltag gängig verwendet und zeigt klare Therapieerfolge auf. Weiter wird die Therapie im Heft Ergotherapie und Rehabilitation. 2000; 5: 14 als evident basierte Therapieform behandelt.

Besonderes

Da es wahrscheinlich nicht immer möglich und realistisch ist die AOT im beschriebenen Rahmen mit den erforderlichen Voraussetzungen durchzuführen, beschreibt das Konzept auch die Variante von AOT im kleinen Rahmen. Z.B. auch bei Patienten mit degenerativen neurologischen Erkrankungen oder AOT innerhalb der Institution und mit angepassten Zielsetzungen.

Literatur Götz, R. und Höfer, B. (1999). „AOT-Alltagsorientierte Therapie bei Patienten mit erworbener Hirnschädigung – Eine Aufgabe für das gesamte Reha-Team“. Stuttgart: Georg Thieme Verlag

Jerosch-Herold, Ch.; Evidenz-basierte Praxis. In: Ergotherapie und Rehabilitation. 2000; 5: 14

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2 CO-OP

Kriterien Konzept: CO-OP Cognitive Orientation to Occupational Performance

Funktionen / Strukturen Die Therapie konzentriert sich darauf, Denkmuster zu lehren, die ein erwünschtes Verhalten, oder eine Fertigkeit unterstützen.

Aktivität Die Therapie konzentriert sich darauf, Denkmuster zu lehren, die ein erwünschtes Verhalten, oder eine Fertigkeit unterstützen.

Partizipation Der Fokus des CO-OP liegt auf der Betätigungsausführung, sie ist das primäre Medium des Ansatzes und das oberste Ziel.

Hauptschwerpunkt

Der Schwerpunkt beim CO-OP-Ansatz liegt auf Problemlösen, Begründen und Denken, um das Erlernen von Fertigkeiten zu fördern (Kognitive Fertigkeiten/ mentale Funktionen). Die Befehlsstrategie ZIEL-PLAN-TU-CHECK wurde als Rahmen für die Intervention benutzt. Diese Problemlösestrategie wird als Leitlinie für das Selbstgespräch benutzt. Diese Strategie nutzt metakognitive Fähigkeiten und ermuntert den Menschen, Fortschritte in Bezug auf das Ziel zu reflektieren.

Störungsbilder / Begleiterkrankungen

Störung der exekutiven Funktionen sowie der motorischen Fertigkeiten.

Voraussetzungen

Nur für Kinder und Erwachsene, die über die kognitive Ebene erreicht werden können. Konkrete Zielsetzungen haben sich herauskristallisiert.

Der geplante zeitliche Ablauf der therapeutischen Interventionen reicht aus um die gesetzten Ziele zu erreichen.

Kontraindikationen Menschen die nicht auf der kognitiven Ebene erreicht werden können.

Therapieziel und Behandlungsverfahren

Wie der Name schon ausdrückt, ist dieser Ansatz kognitiv orientiert. Patienten soll eine globale Strategie (Ziel-Plan-Tu-Check) nahe gebracht werden, mit deren Hilfe schwierige Alltagstätigkeiten wieder erlernt werden können. Das Therapieziel wird vom Patienten selber definiert und dient aus therapeutischer Sicht zum (Wieder)-Erlangen von motorischen Fertigkeiten, Anwendung von Strategien, Generalisierung und Transfer in den Alltag.

Therapiesetting

• Frequenz und Zeitrahmen

• Einzeltherapie / Gruppentherapie

In der Literatur wird von Einzelsetting gesprochen. Innerhalb 12 Therapieeinheiten kann das Programm wirksam sein. Da das CO-OP ein „geleitetes Entdecken“ ist erfordert es eine nahe Unterstützung des Patienten durch den Therapeuten.

Material (Kosten)

Die Ausführung verlangt nicht zwingend Zusatzmaterial. Es kann mit den vorhandenen Materialien gearbeitet werden. Für die professionelle Dokumentation ist aber der Einsatz, zum Beispiel eines COPM Canadian Occupational Performance Measure zur Zielsetzung und –Auswertung, sehr hilfreich.

Zusatzausbildung nötig?

Kurse werden angeboten (rund Fr. 300.--), müssen aber für die Anwendung nicht zwingend besucht werden.

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Erhaltend / Fördernd CO-OP

Noch vorhandene Ressourcen werden aktiv genutzt, erhalten und gefördert. Hirnleistungen werden gefördert, neue Verbindungen geschaffen

Mittel / Methoden vorhanden?

Im Buch „Ergotherapie bei Kindern mit Koordinationsstörungen – der CO-OP Ansatz“ findet der Therapeut eine Anleitung zum Behandeln mit rotem Faden. Dieses muss aber für die Neurologie eigenhändig adaptiert werden.

Motivation Der CO-OP Ansatz ist ein kognitiver Ansatz, welcher die aktive Mitarbeit sowie die Freude und Motivation des Patienten erfordert.

Evidence Based Es gibt aktuelle Studien, welche die Effektivität des Konzeptes belegen (siehe Literaturangaben)

Besonderes

Dieser Ansatz wurde von Dr. Helen Polatajko ursprünglich für Kinder mit Koordinationsstörungen entwickelt, ist aber auch auf andere Patientengruppen im erwachsenen Alter übertragbar (CVI Cerebrovaskulärer Insult, SHT Schädel-Hirn-Trauma, AD(H)S Aufmerksamkeitsdefizit / Hyperaktivitätsstörung).

Im Sommer 2011 entwickelte Priska Rothen ergobern ein Arbeitsinstrument für die praxisbezogene Anwendung des CO-OP im ergotherapeutischen Alltag. Grundlagen: Literatur der Bachelorarbeit von Nadine Schweizer ZHAW (2011) zum Thema „Hirnleistungstraining bei exekutiven Störungen“ und in Anlehnung an Dawson et. Al. (2009), Polatajko und Mandich (2004)

Literatur Polatajko, H., Mandich, A. (2008). Ergotherapie bei Kindern mit Koordinationsstörungen- der Co-OP-ansatz. Stuttgart: Thieme

Dawson, D.R., Gaya, A., Hunt, A., Levine, B., Lemsky, C., Polatajko, H.J. (2009). Using the Cognitive Orientation to Occupational Performance (CO-OP) with adults with executive dysfunction following traumatic brain injury. Canadian Journal of Occupational Therapy, 76(2), 115-127.

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3 Life Kinetik

Kriterien Konzept: Life Kinetik

Funktionen / Strukturen

In einem Theoretischen Teil beschäftigt sich die Life Kinetik (LK) mit den Gehirnfunktionen und –Strukturen. Sie geht der Frage nach „Wie funktioniert das Denken?“ und „Wie kann man welche Gehirnfunktion trainieren?“.

Gezielte Aktivitäten bzw. Bewegungsabfolgen trainieren gezielte Hirnleistungen und –Funktionen.

Aktivität

Das Trainingsprogramm selber wird auf der Aktivitätsebene, mit gezielten Bewegungen und Bewegungsabfolgen, kombiniert mit kognitiven Aufgaben/ Aktivitäten, ausgeführt.

Partizipation

Das Ziel des Trainings ist es, durch die Kombination von motorisch-funktionellen Aufgaben gepaart mit kognitiven sowie wahrnehmungsorientierten Aufgaben die Lebensqualität und Selbständigkeit bis ins hohe Alter zu erhalten und/oder zu steigern. Dadurch werden die Mobilität sowie die kognitiven Leistungen trainiert.

Hauptschwerpunkt Funktions- und Aktivitätsebene.

Störungsbilder / Begleiterkrankungen

Es werden keine Störungsbilder genannt. Die Methode eignet sich aber unter anderem auch (es trainieren viele Sportler nach dieser Methode) für ältere Menschen mit beginnendem hirnorganischem Abbau.

Trainiert wird insbesondere: Merkfähigkeit, Erinnerungsfähigkeit, Stressresistenz, Konzentration, gerichtete / geteilte Aufmerksamkeit, Problembewältigung, Organisation, Kreativität und Mobilität, Reaktionsfähigkeit und Koordination.

Voraussetzungen

Freude an den Aufgaben, an den Bewegungen.

Ein Minimum an Konzentration, Aufmerksamkeit und Lernfähigkeit.

Ein Minimum an Mobilität.

Kontraindikationen Keine - die Übungen können den Voraussetzungen der Teilnehmer angepasst werden.

Therapieziel und Behandlungsverfahren

Durch gezielte Bewegungsübungen und Bewegungsfolgen werden gezielte Hirnleistungen und –Aktivitäten trainiert. Durch die gesteigerte Hirnleistung soll eine gesteigerte, verbesserte, erhaltende Lebensqualität bis ins hohe Alter erreicht werden. Das übergeordnete Ziel ist geistig und körperlich aktiv zu bleiben und einem Leistungsabbau entgegenzuwirken oder diesen gar aufzuhalten.

Die Methode besteht aus dem Wissen aus der Bewegungslehre, östlicher Energielehre, natürlicher Gesundheitslehre und moderner Gehirnforschung.

Therapiesetting

• Frequenz und Zeitrahmen

• Einzeltherapie / Gruppentherapie

Eine Aufwärmphase mit gezielten Übungen startet das Programm.

Ein Hauptteil von ca. 30-60 Minuten bildet das Zentrum des Trainings. Es empfiehlt sich alle 10 – 15 Minuten eine aktive Pause einzulegen.

Gezielte Übungen zum Abwärmen sollen die neu geschaffenen Verbindungen festigen und die Lernerfolge verstärken.

Anleitungen zu Bewegungen werden entweder durch eine Audio-CD gegeben, durch eine Gruppenleitung oder durch die Teilnehmer selber. Zu den Anleitungsformen gibt es einige Hinweise.

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Therapiesetting Life Kinetic Fortsetzung

Empfohlen wird neben dem LK-Programm eine Grundsportart wie z.B. Fahrradergometer, Stepper, Laufband, Joggen, Wandern u.a. zu betreiben um den Körper in den optimalen Vorstartzustand (geeignete Pulsfrequenz für die optimale Lernfähigkeit des Gehirns) zu bringen.

Die LK Methode kann gut in einer Gruppe durchgeführt werden. Die Herausforderung besteht dabei, auf die einzelnen Teilnehmer und ihre Ressourcen einzugehen ohne die Einzelnen zu über- oder unterfordern.

Die Übungen und Bewegungsfolgen können im Einzelsetting individueller angepasst und durchgeführt werden. Einige Übungen gilt es dabei aber anzupassen.

Entscheidend ist auch die Motivation des Patienten für ein Einzel- oder Gruppentraining.

Für die Durchführung in der Gruppe eignet sich eine 60 minütige Sitzung (Aufwärmen, Hauptteil mit aktiven Pausen, Abwärmen).

Einzelne Übungen und Bewegungsfolgen können aber gut auch in einer Einzelsitzung von 45 Minuten integriert werden.

Regelmässige Trainings, 1 Stunde wöchentlich, ist empfohlen, jedoch nicht mehr als 2-3mal pro Woche. Es soll keine Automatisierung stattfinden.

Material (Kosten)

Buch inkl. Audio-CD: ca. Fr. 33.00

Weitere Materialien und Kosten sind abhängig von den durchgeführten Übungen (div. Bälle, Tücher, Schnüre u.a.)

CD-Gerät

Zusatzausbildung nötig?

Eine Ausbildung für das offizielle Anbieten von LK ist zwingend – die Kosten für Ausbildung und Lizenz sind hoch.

Um die Life Kinetic Methode in der Praxis anbieten zu dürfen, ist eine Ausbildung zum Life Kinetic Trainer sowie eine Lizenz zwingende Bedingung. Bei Widerhandlung muss mit rechtlichen Schritten des Anbieters gerechnet werden.

Die Ausbildung dauert 5 Tage. Nach der Ausbildung hat man den freien Status und ein Zertifikat des LK Trainers und kann bei Gruppen das klassische LK Training durchführen. Man ist berechtigt das LK Gütesiegel zu führen.

Kosten inkl. Lizenz: 1845 Euro

Wenn in einer Praxis LK angeboten wird, muss die Praxisinhaberin eine Betriebs-Lizenz erwerben (Kosten 299 Euro / Monat).

Eine Lizenz ist für 2 Jahre gültig, anschliessend braucht es einen zweitägigen Auffrischungskurs und eine Verlängerung der Lizenz um weitere 2 Jahre.

Ausbildungsort: 82067 Ebenhausen, Deutschland

Erhaltend / Fördernd

Noch vorhandene Ressourcen werden aktiv genutzt erhalten und gefördert. Ein hirnorganischer Abbau kann aufgehalten oder verzögert werden.

Hirnleistungen werden gefördert, neue Verbindungen geschaffen.

Mittel / Methoden vorhanden?

Im Buch ist die Audio-CD mit Anleitungen zu 25 Basisübungen enthalten. Die LK-Übungen werden im Buch genau beschrieben und mit Bildern dokumentiert. Diese Zusammenstellung ist jedoch nur ein kleiner Ausschnitt aus dem gesamten LK-Bewegungsprogramm

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Motivation

Die LK ist eine Trainingsform, welche die aktive Mitarbeit sowie die Freude und Motivation des Patienten erfordert.

Evidence Based

Erhebungen von Messdaten diverser Institute und Universitäten und Eigenerhebungen auf Basis von Fragebogenauswertungen von insgesamt über 450 Personen aller Altersgruppen ergaben unter anderem folgende Ergebnisse: Im Rahmen eines Trainingsprogramms über 10-12 Wochen mit einer 60-minütigen Trainingseinheit pro Woche verbesserten sich 97 % der Kinder und 91 % der Erwachsenen in mindestens einem der im Internet aufgeführten Bereiche (Schule, Beruf, Sport, Allgemein)! Zusätzlich reduzierte sich die Fehlerquote bei den Erwachsenen massiv. Siehe Homepage LK

Besonderes -

Literatur Lutz, H. (2010).Life Kinetik® Gehirntraining durch Bewegung. München: BLV Buchverlag GmbH & Co. KG

Cinderella GmbH. http://www.lifekinetik.de/home.html (Datum des Zugriffs 04.07.2011)

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4 SimA®- Konzept

Kriterien Konzept: Selbstständig im Alter (SimA)

Funktionen / Strukturen

Gedächtnistraining zum Erhalt und zur Verbesserung der Grundfunktionen wie Merkfähigkeit, Gedächtnis, Informationsverarbeitung, Konzentration, Aufmerksamkeit, Wahrnehmung, räumliche Orientierung, logisches Denken

Aktivität Psychomotorisches Training mit gezielter körperlicher Aktivierung: Koordination, Reaktionsfähigkeit, Bewegungskontrolle, Gleichgewichtsfähigkeit und Kraft

Partizipation

Kompetenztraining zur Verbesserung der Alltagskompetenz und zur Erhaltung der Selbständigkeit anhand der Behandlung von ausgewählten Alltagsinhalten und damit verbundenen Problemen älterer Menschen (Themenbeispiele: Ernährung im Alter, Technische Hilfen im Haushalt, Krankheitsbewältigung, soziales Netzwerk, soziale Fähigkeiten, Trauer, regionale Angebote und Hilfsdienste…)

Informationsweitergabe z.B. in der Gruppe, Kommunikation und Zusammenarbeit mit anderen, Beziehungsaufbau und Verhalten im Kontakt mit anderen Menschen

Im Rahmen des Gedächtnistrainings kommen Gedächtnisstrategien zum Einsatz

Hauptschwerpunkt

SimA-50+ Training ist ein multimodales Training, welches Maßnahmen der

geistigen und körperlichen Aktivierung in Gruppen sowie das gemeinsame Bearbeiten alltagsrelevanter Themen vereint.

Je nach Trainingsprogramm liegt der Hauptschwerpunkt mehr im Bereich Funktionen/Strukturen, Aktivität oder Partizipation.

SimA-P ist ein dreiteiliges Aktivierungskonzept für Pflegeheimbewohner. Dieses basiert auf den theoretischen Erkenntnissen des vorangegangenen SimA-Projektes.

Störungsbilder / Begleiterkrankungen

Verschiedenste kognitive und körperliche Einschränkungen

Voraussetzungen

SimA-50+ Trainingsprogramm ist für Senioren ab 50 Jahren mit altersgemässen

kognitiven Leistungen ohne klinische Auffälligkeiten verfasst.

SimA-P ist ein Aktivierungskonzept für Pflegeheimbewohner

Kontraindikationen

SimA-50+ wird nicht empfohlen bei fortgeschrittenen kognitiven Einbussen im

Sinne einer schweren Demenz

Mit dem SimA-P Aktivierungskonzept wurde für Pflegeheimbewohner mit leichten kognitiven Einschränkungen bzw. beginnender bis mittelschwerer Demenz eine kombinierte psychomotorische und kognitive Aktivierung entwickelt. Für Bewohner mit fortgeschrittenen demenziellen Beeinträchtigungen wurde zusätzlich eine spezifische Biographie orientierte Aktivierungsform erarbeitet.

Therapieziel und Behandlungsverfahren

SimA-50+ beinhaltet drei verschiedene Trainingsprogramme:

Gedächtnistraining, Psychomotorik Training, Kompetenztraining.

SimA-P ist ein dreiteiliges Aktivierungskonzept: Kognitive Aktivierung, Psychomotorische Aktivierung und Biographie orientierte Aktivierung

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Therapiesetting

• Frequenz und Zeitrahmen

• Einzeltherapie / Gruppentherapie

Durchführung der Therapie im Gruppensetting:

Das Gedächtnistraining ist für Gruppen mit 15 bis 20 Teilnehmern konzipiert und umfasst 20 Trainingseinheiten. Empfohlen wird die Dauer einer Trainingseinheit von 90 Min.

Das Psychomotorische Training ist für Gruppen mit 10 bis 15 Teilnehmern konzipiert

Das Kompetenztraining ist für Gruppen mit 15 bis 20 Teilnehmern konzipiert. Es umfasst 20 Trainingseinheiten.

Der Band Kognitive Aktivierung enthält 24 detaillierte Ablaufpläne und Materialien für die Gruppenarbeit mit Pflegeheimbewohnern.

Der Band Psychomotorische Aktivierung enthält 24 detaillierte Ablaufpläne und Materialien für die Gruppenarbeit mit Pflegeheimbewohnern.

Der Band Biographie orientierte Aktivierung setzt sich in 28 spezifischen Themen mit dem Erfahrungshintergrund der Teilnehmer auseinander und versucht so, persönlich bedeutsame Themen aus der eigenen Vergangenheit aktiv zu halten oder wieder zu wecken.

Material (Kosten) Die Trainingsprogramme sind in Buchform publiziert. (ab 20-60 €) Übersicht unter: www.sima-akademie.de

Zusatzausbildung nötig?

Die Bücher können erworben werden ohne eine Ausbildung zu machen.

Der Besuch eines Kurses ist jedoch empfehlenswert, um das Material besser zu verstehen, anzuwenden und zielgerichtet einsetzen zu können.

Die Qualifizierung zum/r SimA®-50+-Trainer/in erfolgt im Rahmen einer 48 Unterrichtseinheiten umfassenden Ausbildung.

Nach erfolgreichem Abschluss wird das Zertifikat „Zertifizierte/r SimA®-50+-Trainer/in“ verliehen.

Kosten: € 790,-

Die Qualifizierung zum SimA®-P-Gruppenleiter erfolgt im Rahmen einer 48- stündigen Ausbildung.

Nach erfolgreichem Abschluss wird das

Zertifikat „Zertifizierter SimA-P Gruppenleiter“ verliehen.

Kosten: 790.- €

Erhaltend / Fördernd Das Konzept kann sowohl erhaltend als auch fördernd eingesetzt werden.

Mittel / Methoden vorhanden?

Ja, siehe Material

Motivation Die Teilnehmer bewerten das Training mit einer hohen Zufriedenheit.

Evidence Based Es wurden mehrere Studien durchgeführt. Aktuelle Information zu den Studien unter: www.sima-akademie.de

Besonderes

Das Therapiematerial ist auf hochdeutsch verfasst. Eventuell entstehende begriffliche Missverständnisse für schweizerdeutsche Klienten muss der Therapeut klären.

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SimA-Trainer in der Schweiz (Stand 08.09.2011):

Bernadette Brandenburger Pro Senectute, 7003 Chur GR

Tel.: 0041 (0)81 353 55 34 Fax: 0041 (0)81 353 55 34 E-Mail: [email protected]

Karin Riguzzi Schmidt, Pro Senectute, 8200 Schaffhausen

Tel.: 0041 (0)52 634 01 35 Fax: 0041 (0)52 643 01 07 E-Mail: [email protected]

Ruedi Egli, Pro Senectute, 8404 Winterthur

Tel.: 0041 (0)52 242 46 76 Fax: - E-Mail: [email protected]

Ines Moser-Will, Senioren Greifensee, 8606 Greifensee

Tel.: 0041 (0)44 940 29 83 Fax: 0041 (0)44 940 98 65 E-Mail: [email protected]

Gudrun Bartholet Pro Senectute, 9430 St. Margarethen

Tel.: 0041 (0)71 844 05 18 Fax: 0041 (0)71 844 05 11 E-Mail: [email protected]

Literatur Oswald,W. D. (HRSG.). (1998). Das SIMA-Projekt: Gedächtnistraining - Ein Programm für Seniorengruppen (2. überarbeitete und ergänzte Auflage). Göttingen: Hogrefe.

Oswald,W. D. & Gunzelmann, T. (HRSG.). (2001). Das SIMA-Projekt: Kompetenztraining. Ein Programm für Seniorengruppen (3. ergänzte Auflage). Göttingen: Hogrefe.

Baumann, H. & Leye, M. (Hrsg.) (1995). Das SIMA-Projekt: Psycho-motorisches Training – Ein Programm für Seniorengruppen. Göttingen: Hogrefe.

Oswald, W. D. http://www.sima-akademie.de/index.php?title=Gedaechtnistraining&path=gedtrain (Datum des Zugriffs: 29.08.2011).

Oswald, W. D. http://www.sima-akademie.de/pdfs/SIMA-50+_in_Stichworten_2-2007.pdf (Datum des Zugriffs: 29.08.2011).

Oswald, W. D. http://http://www.sima-akademie.de/pdfs/SIMA-P_in_Stichworten_2-2007.pdf (Datum des Zugriffs: 29.08.2011).

Oswald, W. D. http://www.sima-akademie.de/pdfs/SimA-P-Flyer-web.pdf (Datum des Zugriffs: 29.08.2011).

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5 Die Stengel-Methode®

Kriterien Konzept: Kognitives Training nach der Stengel-Methode

Funktionen / Strukturen

Durch das Stengel Konzept können sowohl basale als auch komplexe kognitive Funktionen trainiert werden:

Wahrnehmung, räumliche Orientierung, Merkfähigkeit, Gedächtnis, Informationsverarbeitung, Konzentration, geteilte Aufmerksamkeit, logisches Denken, exekutive Funktionen wie Planen und Problemlösung, Denken in Zusammenhängen, Wortflüssigkeit sowie Wortfindung und Formulierung

Aktivität

Abruf von Gewusstem, Neulernen und Wissen im Alltag anwenden, erleichterte Abspeicherung von Inhalten durch vertiefte Informationsverarbeitung z.B. durch Informationssuche im Lexikon; Inhalte der recherchierten Themen Lesen und Verstehen, Vernetzen von Wissen, Informationsweitergabe z.B. in der Gruppe, Kommunikation mit anderen, Anwendung von kognitiven Strategien z.B.: Mnemotechnik

Partizipation

Lernen und Wissen im Alltag anwenden, vertiefte Informationsverarbeitung z.B. durch Informationssuche im Lexikon; Inhalte der recherchierten Themen Lesen und Verstehen, Informationsweitergabe z.B. in der Gruppe, Kommunikation und Zusammenarbeit mit anderen, Beziehungsaufbau und Verhalten im Kontakt mit anderen Menschen, Anwendung von kognitiven Strategien z.B.: Mnemotechnik

Hauptschwerpunkt Funktionell; kognitives Training auf sprachlichem Niveau

Störungsbilder / Begleiterkrankungen

Verschiedenste kognitive und körperliche Einschränkungen in jedem Alter

• bei angeborenen oder früherworbenen Hirnschädigungen und Entwicklungsstörungen,

• bei Schädigungen des Gehirns nach Abschluss der Hirnreife (traumatisch, degenerativ, entzündlich, vaskulär, tumorös, hypoxisch, metabolisch und damit z.B. bei Schädelhirntrauma, Morbus Parkinson, Multipler Sklerose, Hirnschlag, Hirnblutung, intrazerebralem Tumor),

• bei geistigen und psychischen Störungen im Kindes- und Jugendalter,

• bei psychischen und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen (z.B. bei Abhängigkeitssyndrom) und

• bei dementiellen Syndromen im Anfangsstadium wie z.B. Morbus Alzheimer oder Demenzen anderer Ätiologie.

Voraussetzungen

Beim Klienten sollte basales Sprachverständnis und Sprachproduktion vorhanden sein. Wenn möglich in deutscher Sprache, da das Material in deutscher Sprache verfasst ist

Kontraindikationen Keine bekannt

Therapieziel und Behandlungsverfahren

Das kognitive Training nach Stengel ist ein gesundheitsorientiertes Training kognitiver Funktionen wie der Wahrnehmung, des Denkens, des Gedächtnisses und der Sprache mit Hilfe von Fragestellungen und Inhalten aus dem täglichen Leben

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Therapieziel und Behandlungsverfahren Stengel Methode

Fortsetzung:

Es basiert auf folgenden fünf Säulen:

1. Kognitives Training von Dr. med. Franziska Stengel

2. in diese Trainingsform eingebettete kognitive Strategien und Mnemotechniken

3. gezielt eingesetzte äußere Gedächtnishilfen

4. Verhaltenstraining des Patienten

5. Angehörigenberatung und -anleitung

Das Training selbst besteht aus einer speziellen Pädagogik und Fragetechnik (kompetitives Verhalten im therapeutischen Setting soll vermindert werden, kein schulisches oder quizartiges Vorgehen), aus einer auf den jeweiligen Patienten angepassten Methodik der Übungsauswahl und aus analysiertem Therapiematerial in allen Schwierigkeitsgraden.

Das Training nach der Stengel-Methode erfüllt alle therapeutischen Standards für ein Kognitives Training.

Therapiesetting

• Frequenz und Zeitrahmen

• Einzeltherapie / Gruppentherapie

Die Methode ist sowohl für das Einzelsetting, als auch im Gruppensetting geeignet.

Ein regelmässiges kognitives Training wird empfohlen.

Als Therapiefrequenzempfehlung gilt mindestens 1x pro Woche.

Material (Kosten)

Umfassendes Therapiematerial vorhanden. Diverse Bücher, die nach Klientel/Schwierigkeitsgrad ausgewählt werden können (ab Fr. 20.00 bis ca. Fr. 70.00); CDs, Musikkassetten

Übersicht unter: www.memoverlag.de

Zusatzausbildung nötig?

Die Bücher mit dem Therapiematerial können erworben werden ohne eine Ausbildung zu machen.

Der Besuch eines Kurses ist jedoch empfehlenswert, um das Material besser verstehen, anwenden und zielgerichtet einsetzen und um die spezielle Pädagogik und Fragestellung im Training einüben zu können.

Kognitives Training nach Dr. med. Franziska Stengel® wird ausschließlich an der Akademie für Kognitives Training nach Dr. med. Franziska Stengel, Stuttgart (Deutschland) vermittelt.

Infos unter: www.kognitives-training.de

• Diverse Tageskurse (Kursgebühr incl. MwSt., Buch und Skript: 180,-/190€ )

• Fachtherapeutin für Kognitives Training, mit Zertifikat: Insgesamt 8 Tage (2 Module mit je 4 Tagen); Kursgebühren insgesamt: 1560€

Erhaltend / Fördernd

Die Therapie kann sowohl erhaltend als auch fördernd eingesetzt werden.

Sie wird an die Ressourcen des Patienten angepasst:

• Symptomorientiert (z.B. nach Schlaganfall, vaskulärer Demenz, nach Hirnverletzung)

• allgemein geistig aktivierend (z.B. bei allgemeinen kognitiven Defiziten, zur Prophylaxe)

• umgekehrt symptomorientiert (bei Alzheimer Demenz)

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Mittel / Methoden vorhanden?

Ja, siehe Material

Motivation

Das Material ist sinnhaft und bedeutungshaltig. Es beinhaltet allgemein interessante Übungsthemen/Übungsgegenstände und hat somit einen hohen Motivationscharakter.

Evidence Based

Das Stengel-Programm ist fremdevaluiert.

Ein Wirksamkeitsnachweis über das Training mit Senioren liegt vor (Michelfelder, H., 1994). Neue Studien über Kognitives Training nach Stengel in der Schlaganfallrehabilitation (ApKog-Studie), bei Suchtpatienten (SuKog-Studie) und bei Patienten bei Erkrankungen des Bewegungsapparates (CoTraP-Studie) wurden mit Universitäten, Kliniken und Einrichtungen der Suchtkrankenhilfe durchgeführt und bereits international auf Kongressen präsentiert und werden in Kürze publiziert. (aktuelle Informationen dazu sind unter www.kognitives-training.de einzuholen)

Besonderes

Die Materialien wurden anfangs für ältere Menschen entwickelt. Sie werden jedoch ständig weiterentwickelt und aktuell ist Therapiematerial für alle Altersstufen erhältlich.

Das Therapiematerial ist auf hochdeutsch verfasst. Eventuell entstehende begriffliche Missverständnisse für schweizerdeutsche Klienten muss der Therapeut klären.

Literatur Stengel, Franziska/Ladner-Merz, Sabine (2009).Merken Denken Erinnern 1.memo Verlag Stuttgart.

Ladner-Merz, Sabine (2009).Skript Kurs Fachtherapeutin für kognitives Training

Ladner-Merz, Sabine.http://www.akademie-gedaechtnistraining.de/SuchePartner.html (Datum des Zugriffs: 18.05.2011).

Ladner-Merz, Sabine.http://www.akademie-gedaechtnistraining.de/WirUeberUns.html (Datum des Zugriffs: 18.05.2011).

Ladner-Merz, Sabine.http://www.akademie-gedaechtnistraining.de/WirUeberUnsStengel.html (Datum des Zugriffs: 18.05.2011).

Ladner-Merz, S., Lange, U.: Innovative Schmerztherapie „Kognitives Training bei Fibromyalgie – eine sinnvolle Option?“. Vortrag auf dem 37. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie e. V., Köln, 2009

Ladner-Merz, S., Löw, N., Wendt, Th., Heydekorn, A.: Kognitives Training in der Schlaganfallrehabilitation – die ApKog-Studie. Vortrag auf dem Kongress der Deutschen Gesellschaft für Neurorehabilitation, Bremen, 2010, Abstract Band

Michelfelder, H.: Evaluation eines Gedächtnistrainings nach Stengel, Diplomarbeit am Institut für Gerontologie, Universität Heidelberg, 1994

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6 Verena Schweizer - Neurotraining

Kriterien Konzept: Verena Schweizer - Neurotraining

Funktionen / Strukturen Neurotraining ist ein anspruchsvolles ergotherapeutisches Therapieprogramm, das auf neuropsychologischer Grundlage zur Schulung der kognitiven Fähigkeiten wie Aufmerksamkeit, Lernen und Gedächtnis, Raumsinn, Planen und Handeln für Patienten nach einer Hirnschädigung entwickelt wurde.

Aktivität Übertragung und Anwendung der gelernten Strategien bei Alltagstätigkeiten

Partizipation Übertragung und Anwendung der gelernten Strategien im Alltag.

Hauptschwerpunkt Neurotraining = Behandlung neuropsychologischer Ausfälle nach Hirnschädigung. Das Schwergewicht liegt bei der Behandlung von Patienten mit einer leichten bis mittelschweren Hirnschädigung. Die Ziele werden individuell für den einzelnen Patienten festgelegt.

Störungsbilder / Begleiterkrankungen

CVI und Schädel-Hirn-Trauma, Schleudertrauma, MS. Allgemein Patienten mit Störungen der neuropsychologischen Funktionen.

Voraussetzungen Vorausgesetzt werden eine gewisse Belastbarkeit und Kooperationsfähigkeit, ein gewisses Störungsbewusstsein sowie ein Realitätsbezug.

Zielgruppe: Erwachsene. Die Aufgaben können mit entsprechender Anpassung auch mit Kindern durchgeführt werden.

Kontraindikationen Wachkoma (Patienten, wo der Bezug zum Alltag noch total fehlt); Patienten, die sich absolut gegen ein kognitives Training wehren.

Therapieziel und Behandlungsverfahren

Verbesserung des Hirnleistungsniveaus, durch eine grösstmögliche Wiederherstellung und/oder Kompensation gestörter Hirnfunktionen, um den Patienten in die Lage zu versetzen, möglichst viele seiner früheren Aktivitäten wieder ausführen zu können.

Der Patient erfährt im Training, welche Hirnleistungen intakt sind und wo seine Schwierigkeiten liegen und wie er diese kompensieren kann. Dadurch gelangt er zu einer besseren Selbsteinschätzung und Selbstakzeptanz, was sich positiv auf die weitere psychosoziale und berufliche Eingliederung des Patienten auswirkt.

Das Behandlungsverfahren wird sehr individuell gestaltet.

Therapiesetting

• Frequenz und Zeitrahmen

• Einzeltherapie / Gruppentherapie

Sehr individuell, je nach Belastbarkeit. Vorwiegend Einzeltherapie, da das Programm individuell gestaltet werden soll.

Grobe Richtlinien:

Während der Erstrehabilitation und bei entsprechender Belastbarkeit:

• Intensives Training von 30 – 45 Minuten, 3 – 5 x pro Woche, während 6- 8 Wochen oder länger

• Bei geringer Belastbarkeit, mehrmals täglich 10 – 15 Minuten mit genügend Pausen zum Entspannen

Später im Rehabilitationsverlauf (Ambulanz)

• 1-2 x pro Woche 45 – 60 Min.

Das Neurotraining im Gruppensetting anzubieten, verlangt eine entsprechende Anpassung.

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Material (Kosten)

Buch: Neuauflage erscheint im Spätherbst 2011

Material: kann selbst hergestellt oder z.T. auch fertig bezogen werden bei: www.originell.net (Therapiehilfsmittel); Bilder müssen selbst hergestellt werden.

Zusatzausbildung nötig?

Grundsätzlich nein.

Empfohlen wird ein Neurotrainingsseminar, um Hintergründe, Material und dessen individuelle Anpassung kennen zu lernen.

Unerlässlich ist, dass sich die Therapeutin in die Übungen gut einarbeitet. Nur so kann sie alle Möglichkeiten ausschöpfen. Die Durchführung derselben Aufgabe mit verschiedenen Patienten liefert ihr mit der Zeit Erfahrungswerte, die eine bessere Beurteilung der Leistung der einzelnen Patienten möglich machen.

Erhaltend / Fördernd

Förderung und Unterstützung der gut erhaltenen Funktionen

Aufbau der gestörten Funktionen

Ermittlung der Vorgehensweise

Förderung der kognitiven Flexibilität

Übertragung des Gelernten in andere Situationen

Mittel / Methoden vorhanden?

Im Buch sind die Arbeitsbögen vorhanden. Ein Teil der Übungen kann damit gemacht werden. Für andere Übungen braucht es zusätzliches Material (Plättchen, Bilder), das selbst hergestellt oder auch bezogen werden kann (siehe oben Material).

Motivation

Das Neurotraining ist eine Therapieform, die die aktive Mitarbeit des Patienten erfordert.

Die erfolgreiche Anwendung hängt wesentlich von der Fähigkeit der Therapeutin ab, die Aufgaben individuell den speziellen Bedürfnissen des Patienten anzupassen.

Evidence Based

‚Es wurde im Rahmen einer relativ gut kontrollierten Studie im Vergleich zu einer statistisch entsprechend zusammengestellten Kontrollgruppe von Patienten der gleichen Klinik ohne Neurotraining auf seinen effektiven Wert hin untersucht‘. Das Neurotrainingsprogramm hatte sich als wirksam erwiesen und wurde weiter entwickelt (ca. 1977)

Besonderes -

Literatur Schweizer, V. (2005). Neurotraining ‘Therapeutische Arbeit im kognitiven Bereich mit Hirngeschädigten Erwachsenen‘. Heidelberg: Springer Medizin Verlag

Originell.net ‚Ein Webshop mit Qualitätsprodukten aus Schweizer Behinderten-Werkstatten‘. Informiert auf dem World Wide Web am 27.08.2010: http://www.originell.net/index.php?_kate=12 (30.08.2010)

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Nachwort

Zum Abschluss fassen wir Therapie-Konzepte zusammen, auf die wir bei unseren Recherchen gestossen sind, die aber die Kriterien nicht erfüllen, um auf die Liste Kognitive Konzepte „Qualitätszirkel Kognitives Training in der Ergotherapie 2010-2011“ (siehe Seite 1 dieses Skripts) aufgenommen zu werden.

Entweder sind sie schwerpunktmässig nicht der kognitiven Therapie zuzuordnen, oder sie entsprechen nicht der Systematik eines fertigen Konzeptes.

SI Sensorische Integration

Die sensorische Integration fördert die Koordination der verschiedenen Sinnesmodalitäten. Es ist ein vorwiegend sensomotorisches Konzept, das in grossem Ausmass die Wahrnehmung, Wahrnehmungsverarbeitung und kognitive Basisleistungen (Aufmerksamkeit) trainiert und fördert.

Marburger Konzentrationstraining (für Kinder + Jugendliche)

Dies ist ein kognitives Uebungsprogramm mit Schwerpunkt Arbeitsverhalten, Verhaltensmodifikation (z.B. loben, Umgang mit Störverhalten). Dazu wird gelernt, Aufträge systematisch anzugehen, und diese durch Selbstinstruktion in kleine Arbeitsschritte einzuteilen.

HoDT

Handlungsorientierte Diagnostik und Therapie

Bei der handlungsorientierten Diagnostik und Therapie wird die Handlungskompetenz eines Patienten beobachtet. Dementsprechend werden die Therapieinhalte definiert. Es besteht kein verbindliches Raster dazu.

ROT

Realitätsorientierungstraining

Dabei handelt es sich um ein Orientierungs-Training für verwirrte Personen. Das Ziel ist es, die Umgebung zu strukturieren, z.B. durch anbringen von Namenschildern, Uhren, Kalendern usw. Als Konzept kann dies nur in Situationen mit verwirrten Personen angewandt werden.

Kognitiv therapeutische Übungen nach Perfetti

Das Perfetti Konzept ist ein sensomotorisches Konzept. Das Ziel ist es, bestimmte Aufgaben unter Nutzung der sensiblen Informationen zu lösen und daraus folgend Bewegungen zu planen und durchzuführen.

Aktivierungstherapie

Die Aktivierungstherapie arbeitet oft mit biographischem Material, das individuell für eine Person oder für eine Gruppe von Leuten zusammengestellt wird. Es wird dabei nicht nach einem festgelegten Konzept gearbeitet.

Bern, im Januar 2012

Stefanie Pabst, Carmen Imfeld, Claudia Lucek, Hester van der Wagen, Christine Hiltbrand Arbeitsgruppe 3 Konzepte - Qualitätszirkel Kognitives Training in der Ergotherapie 2010 bis 2012

Jacqueline Bürki Leitung Qualitätszirkel und Schlussredaktion