Quantitative Kennzahlen -...
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Dezember 1999
Mit der vorliegenden Studie kommen wir dem Wunsch nach, ein Kom-
pendium der Rubrik "Quantitative Kennzahlen" aus der Publikationsreihe
"Private Wertpapieranlage – Investmentfonds" zu erstellen. Damit wird dem
Anlageberater für Investmentfonds, aber auch dem Wertpapierberater für
individuelle Wertpapierportfolios die Möglichkeit gegeben, die Kennzahlen
und ihre Funktionsweisen in der täglichen Praxis anzuwenden und übermit-
telte Zahlen der Portfolio-Analyse korrekt zu deuten. Ein Vergleich sehr
unterschiedlich strukturierter Fonds/Portfolios wird somit transparent und
in der Praxis anwendbar.
Mit den Erläuterungen in dieser Studie sollen die wichtigsten Kennzah-
len beleuchtet werden. Wir erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit,
haben uns allerdings zum Ziel gesetzt, alle Kennzahlen, die für eine Bewer-
tung von Investmentfonds/Wertpapierportfolios (analog Depots) relevant
und notwendig sind, zu behandeln.
Analysekennziffern dienen ausschließlich der näheren Betrachtung hi-
storisch erzielter Renditen. Eine vergangene Performance gewährleistet
keine zukünftige Werteentwicklung. Kennzahlen können nur der Prognose
dienen. Das Timing und die Selektionsfähigkeit des Fondsmanagers (ge-
rade im Bereich der Aktien-Portfolios) entscheidet in erster Linie zwischen
Erfolg und Mißerfolg eines Fonds.
Quantitative Kennzahlen
D G B A N K R E S E A R C H
IMPRESSUM
DG BANKDeutscheGenossenschaftsbank AGResearchAm Platz der Republik60265 Frankfurt
Verantwortlich:Dr. Volker Wohlschieß
0 69/74 47-13 12
Autor dieser Ausgabe:Rolf Krekeler -17 46
Redaktion:Anja Euler -85 23 20
PORTFOLIO
Quantitative Kennzahlen Dezember 1999
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Die Haftung für die Vollständigkeit und Richtigkeit der hier gemachten Angaben
ist auf grobes Verschulden begrenzt.
Diese Analyse wurde am 21. Dezember 1999 abgeschlossen.
Dezember 1999 Quantitative Kennzahlen
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Inhaltsverzeichnis
Einführung .................................................................................................. 4
Instrumente der Performance- Analyse .............................................. 4
Das Sharpe Ratio ....................................................................................... 5
"Bangen" zwischen Ertrag und Risiko ................................................. 5
Beta und Jensen Alpha ............................................................................... 8
"Beat the Benchmark" .......................................................................... 8
Das Treynor Ratio .................................................................................... 13
Ein wichtiges "Maß aller Dinge" ......................................................... 13
Der Tracking Error ................................................................................... 17
Ein üblicher "Fehler"? ......................................................................... 17
Der Korrelations-Koeffizient .................................................................... 22
"Indikator des Zusammenhangs" ....................................................... 22
Das Informations Ratio ............................................................................ 26
"Beurteilung der Prognosen" ............................................................. 26
Abschluß und Fazit .................................................................................. 28
Beurteilung der Performancemaße .................................................... 28
Quantitative Kennzahlen Dezember 1999
4
Einführung
Instrumente der Performance-Analyse
In den ersten Ausgaben der Publikation "Private Wertpapieranlage Investment-
fonds" wurden sukzessive die quantitativen Kennzahlen zur Performance-
Analyse erläutert und mit Beispielen aus der Praxis der Fonds-Analyse
unterlegt. Mit der vorliegenden Studie kommen wir dem häufig geäußerten
Wunsch nach, ein Kompendium dieser Rubrik zu erstellen. Die Studie gibt
dem Anlageberater für Investmentfonds, aber auch dem Wertpapierberater
für individuelle Wertpapierportfolios die Möglichkeit, die Kennzahlen und
ihre Funktionsweisen in der täglichen Praxis anzuwenden und übermittelte
Zahlen der Portfolio-Analyse korrekt zu deuten. Ein Vergleich sehr unter-
schiedlich strukturierter Fonds/Portfolios wird somit transparent und in
der Praxis anwendbar. Für die gesamte Untersuchung gilt: Ein Investment-
fonds ist in erster Linie ein Wertpapierportfolio, das nach den Grundsätzen
der modernen Portfoliotheorien untersucht werden kann. So sind die ge-
troffenen Aussagen in dieser Studie auch vom Investmentfonds losgelöst
zu betrachten und auf jedes Portfolio projizierbar.
Verständlichkeit muß gewahrt bleiben
Mit den Erläuterungen in dieser Studie sollen die wichtigsten Kennzahlen be-
leuchtet werden. Wir erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, haben
uns allerdings zum Ziel gesetzt, alle Kennzahlen, die für eine Bewertung
von Investmentfonds/Wertpapierportfolios (analog Depots) relevant und
notwendig sind, zu behandeln. Auch soll trotz der lückenlosen und mathe-
matisch korrekten Beweisführung in erster Linie die Verständlichkeit ge-
wahrt bleiben. Nur so bleibt gewährleistet, daß jeder Anlageberater die
hier getroffenen Aussagen und Formeln versteht und mit ihnen arbeiten
kann.
Aufbau
Jede Kennzahl wird in einer Einführung kurz erläutert. Anschließend wird
die Berechnungsformel dargestellt und beispielhaft angewandt. Mit der
tabellarischen und zum Großteil grafischen Darstellung mit Beispielen aus
der Investmentfonds-Branche wird das entsprechende Kapitel abgerun-
det.
Kompendium auf "Wunsch"
Investmentfonds wird
generell einem Wertpapier-
portfolio gleichgesetzt
Verständlichkeit
hat erste Priorität
Dezember 1999 Quantitative Kennzahlen
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Das Sharpe Ratio
"Bangen" zwischen Ertrag und Risiko
Die Grundidee
Das Sharpe Ratio gehört zu den wichtigsten Kennzahlen der quantitativen
Analyse. Es mißt die erzielte Überschußrendite eines Fonds pro Risikoeinheit.
In der Praxis hat diese Betrachtung folgende Auswirkung: Wenn ein Anleger
die Wahl zwischen zwei Fonds hat, die beide im vergangenen Jahr einen
Ertrag von beispielsweise 10% erwirtschaftet haben, so dürfte er sich für den
Fonds entscheiden, der diese Rendite mit einer geringeren Volatilität, also
einer geringeren Schwankungsbreite der Wertentwicklung erzielt hat. Dem-
nach fällt die Entscheidung hier relativ leicht. Wenn der Kunde jedoch zwi-
schen zwei Fonds wählen muß, von denen der eine zwar einen höheren Ertrag
erzielt hat, aber auch etwas risikobehafteter ist (also eine höhere Volatilität
aufweist), müssen die beiden Größen Rendite, gemessen an der Performance,
und Risiko, gemessen an der Volatilität, ins Verhältnis zueinander gesetzt wer-
den. Das Sharpe Ratio gibt hierbei eine entscheidende Hilfestellung.
Die Formel
Der risikolose Zins (im Zähler der Formel), vergleichbar mit der Rendite für
Festgeldanlagen, wird derzeit mit 3% veranschlagt. Mathematisch verdichtet
das Sharpe Ratio die Größen Rendite und Volatilität zu einer Kennziffer. Durch
die Verdichtung dieser Dimensionen zu einer Kennzahl wird die Performance
des Investmentfonds in einen risikoadjustierten Mehrertrag überführt. Ganz
konkret gibt das Sharpe Ratio also an, welchen Mehrertrag pro eingegangener
Risikoeinheit der Fonds erzielt hat. Die Formel läßt sich wie folgt darstellen:
Wenn also der risikolose Geldmarktzins zum Beispiel 5% und der ausge-
wählte Fonds 15% erzielt hat, so hat er eine Überschußrendite von 10%.
Diese wird ins Verhältnis zur Volatilität gesetzt. Ein positives Sharpe Ratio
zeigt demnach an, daß gegenüber der risikolosen Geldmarktanlage eine
Mehrrendite erwirtschaftet wurde. Unterscheiden sich also zwei Fonds des
gleichen Anlagesegments sowohl in der erzielten Rendite als auch in der
Volatilität, sollte der Fonds mit dem höheren Sharpe Ratio bevorzugt wer-
den.
Ertrag allein ist kein Maßstab
Risikoadjustierter
Mehrertrag gibt die Antwort
Je höher das Sharpe Ratio,
um so besser der Fonds
Sharpe Ratio =Performance - Risikoloser Zins
Volatilität
Quantitative Kennzahlen Dezember 1999
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Die Benchmark
Selbstverständlich kann das Sharpe Ratio allein keine Aussage über die
Güte eines Fonds und dessen Management treffen. Um ein korrektes
Ranking von Fonds ermitteln zu können, müssen die Fonds nach Anlage-
segmenten unterschieden und anschließend ins Verhältnis zur jeweiligen
Benchmark gesetzt werden. Es macht also keinen Sinn, Renten- und Aktien-
fonds mit Hilfe des Sharpe Ratios in einem Ranking zu vergleichen.
In der folgende Tabelle und der dazugehörigen grafischen Darstellung des
Sharpe Ratios ist beispielhaft erkennbar, daß der Fonds mit dem höchsten
jährlichen Ertrag unter Berücksichtigung der jährlichen Volatilität im entspre-
chenden Anlagesegment (hier: Aktienfonds Europa) sich nur noch an elfter
Stelle in der Betrachtung des Sharpe Ratios befindet. Mit über 30% Mehr-
ertrag als der Vergleichsfonds an erster Stelle, hatte er eben im gleichen
Zeitraum eine um fast 19% höhere Volatilität zu verzeichnen. Mit diesem
Beispiel wird klar, daß eine ausschließliche Betrachtung der Performance
von Fonds nicht immer im Sinne des Kunden/Anlegers ist. Auch ist der
direkte Vergleich mit der entsprechenden Benchmark zu berücksichtigen.
Beispiel: Offshore-Funds
mit Anlageschwerpunkt
Aktien Europa
Startdatum 30. April 1997 30. April 1997 30. April 1997
Enddatum 30. April 1998 30. April 1998 30. April 1998
Statistik Jährl. Ertrag Jährl. Vol. Sharpe-Ratio(s)
MSCI Europe Grs (USD)! 51,22 20,77 2,24
Offshore Territories, Equity Europe
Durchschnitt/Anzahl Fonds 46,63 / 60 19,31 / 60 2,27 / 60
Hansard/Baring Europa 58,54 5 13,69 3 4,04 1
SAM Europe 36,41 55 8,01 1 4,03 2
Odey European 89,29 2 30,31 58 3,10 3
JRIA European 51,64 12 15,33 12 3,10 4
Hansard EU Baring Europa 48,86 19 15,05 9 3,01 5
Hansard EU European Gth 47,78 26 14,69 6 2,98 6
OMHK European Stkmkt 44,92 33 13,96 4 2,96 7
Hansard/Perpetual European Gth 54,54 7 17,56 21 2,92 8
JRIA/Greater European DM 48,20 21 15,28 10 2,88 9
RSAIM European 50,00 15 16,03 13 2,88 10
Park Place Intl B Galileo 89,94 1 32,48 59 2,81 11
OMI (Ire) Dllr Euro Stkmkt 43,92 36 14,45 5 2,77 12
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Jährlicher Ertrag – jährliche Volatilität
15
25
35
45
55
65
75
85
95
5 10 15 20 25 30 35 40
Jährl. Volatilität, 30 Apr 97 - 30 Apr 98, DEM
Jähr
l. Er
trag,
30
Apr
97
- 30
Apr
98,
DEM
Auswahl: Offshore Territories,Equity Europe, Park Place Intl B Galileo Hansard\Baring Europa
In dieser Grafik sind alle Fonds des Segments grafisch abgetragen worden.
Dieses Risiko-Ertrag-Diagramm zeigt nun, wo sich der oder die zu betrachten-
den Fonds "wiederfinden". Der extreme Unterschied zwischen Ertrag und
Volatilität der angesprochenen beiden Fonds wird hierbei recht anschaulich
und erklärt das höhere Sharpe-Ratio trotz des geringeren Ertrages.
Quantitative Kennzahlen Dezember 1999
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Beta und Jensen Alpha
"Beat the Benchmark"
Die Grundidee
Im ersten Kapitel haben wir das Sharpe Ratio als quantitative Anlayse-Kenn-
zahl näher beleuchtet. Um das dabei herangezogene Risiko, aber auch die
erzielte Rendite eines Fonds näher betrachten zu können, muß man die Grö-
ßen Alpha und Beta mit in die Analyse einbeziehen. Beide Größen sind grund-
sätzlich im Kontext zu betrachten. Vereinfacht ausgedrückt, gibt das Beta an,
wie stark die Reagibilität eines Fonds gegenüber den Marktbewegungen ist,
also mit dem Markt "geht", während das Jensen Alpha die marktunabhängige
Komponente der Fondsentwicklung angibt.
Performance-Betrachtungen
Investmentfonds werden grundsätzlich im Vergleich zu einer Benchmark, in
der Regel dem Marktindex des zugrundeliegenden Anlagesegments, betrach-
tet. Das definierte Ziel eines jeden Fondsmanagers ist es dabei, die Benchmark
zu "schlagen". Denn nur ein Fonds, der besser als der Markt ist, wird auf
Dauer von steigenden Mittelzuflüssen profitieren. Hierbei unterliegen die im
Fonds enthaltenen Aktien- und/oder Rentenpapiere sowohl dem Markt-
risiko (auch systematisches Risiko genannt) als auch dem titel-spezifi-
schen (alias unsystematischen) Risiko, wobei der Begriff Risiko die Chan-
cen mit abdeckt. Wie helfen die Kennzahlen Beta und Alpha hierbei weiter,
und was sagen sie im Einzelfall aus?
Das systematische Risiko
Der Portfolio-/Fondsmanager sieht sich ständig dem Risiko entgegenge-
setzter Kursbewegungen ausgesetzt. Dieses Risiko setzt sich grundsätzlich
aus zwei Teilen zusammen: dem unsystematischen und dem systemati-
schen Risiko. Das systematische Risiko, auch Marktrisiko genannt, besteht
aus der allgemeinen Börsentendenz, die sich im Verlauf der Aktienindizes
widerspiegelt. Hier wird der Einfluß makroökonomischer Rahmendaten wie-
dergegeben, wie zum Beispiel Veränderungen der Wirtschafts-, Geld- und
Finanzpolitik. Der Börsenkrach vom Oktober 1987 etwa war sicher nicht
darauf zurückzuführen, daß die amerikanischen Unternehmen von heute auf
morgen niedrigere Gewinne erzielten. Vielmehr hatten sich bereits in den
Monaten vor dem Crash die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wesent-
lich verschlechtert. So stiegen die langfristigen US-Zinsen auf über 10%;
das amerikanische Handelsbilanzdefizit weitete sich aus, und der schwache
Dollar vergrößerte die Gefahr einer höheren Inflation. Dem systematischen
Alpha und Beta
im Kontext betrachten
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Risiko kann der Anleger somit kaum entgehen, da selbst bei einer hohen
Diversifikation des Depots/Fonds solche Entwicklungen nicht neutralisiert
werden können.
Das unsystematische Risiko
Das unsystematische Risiko, auch (Unternehmens-)spezifisches Risiko genannt,
beschreibt die Risiken, die ausschließlich durch fundamentale Rahmenbedin-
gungen einer einzelnen Aktie oder Branche entstehen. Zu diesen fundamentalen
Risiken einer Aktie zählen demnach unternehmensspezifische Vorgänge, bei-
spielsweise eine unerwartet starke oder schwache Ertragsentwicklung, fehler-
hafte Produktgestaltung oder ein aufgedecktes Miß-Management eines Unter-
nehmens. Ein Beispiel aus der Historie wäre der Devisenskandal des Volkswa-
gen-Konzerns Ende der achtziger Jahre. Dieses mit dem Aktienkauf verbunde-
ne individuelle Risiko wird größtenteils durch die Diversifikation eliminiert. Die-
ser Hintergrund macht sich bei Investmentfonds besonders bemerkbar.
Das Beta
Das Beta ist das Maß für das mit dem Fonds übernommene systematische
Risiko, also das Marktrisiko. Es verknüpft hierbei die Rendite des Fonds
mit der Renditeentwicklung/Performance des entsprechenden Gesamtmark-
tes. Insbesondere bei Aktienfonds verdeutlicht das Beta das Ausmaß der
Sensitivität der Performance des Fonds in bezug auf die Renditeveränderung
der als repräsentativ anzusehenden Benchmark. Ein Beta größer als Eins
beschreibt demnach ein höheres Risiko als der Gesamtmarkt/Index. An-
ders ausgedrückt, besagt das Beta von 1,149 für den UniDynamicFonds:
Europa (siehe Beispiel), daß der Fonds im Betrachtungszeitraum (Januar
bis Juli 1998) an einer Bewegung des Index zu etwa 115% partizipiert
hatte. Der UniEuropa hat im gleichen Zeitabschnitt nur zu 79% (beta 0,792)
an den Bewegungen des Index teilhaben können. Die Formel läßt sich wie
folgt darstellen, wobei K = Korrelation, COV = Kovarianz, Standard-
abweichung = Volatilität und "i" immer das Portfolio, also der Fonds, und
"m" das Marktportfolio oder den Marktindex darstellt:
Im ersten Zähler der Formel ist also die Kovarianz zwischen dem Fonds i und
dem Index m angegeben.
Individuelle Risiken
können durch Diversifikation
eliminiert werden
Beta mißt
die Sensitivität des Fonds
Hohes Beta
ist nicht immer von Vorteil
Beta(β)i= = Kim
COVim
Varianzm
Standardabweichungi
Standardabweichungm
Quantitative Kennzahlen Dezember 1999
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Gewinn oder Verlust
Dieses Beispiel könnte suggerieren, daß ein hohes Beta (insbesondere über
Eins) auch eine höhere Performance impliziert. Daß dem nicht so ist, wird klar,
wenn sich der Markt negativ entwickelt. Dann ist ein hohes Beta eher ungün-
stig, da der Fonds überproportional an Wert verlieren würde. Daher wird
neben dem Beta oftmals auch das Bull Beta sowie das Bear Beta ermittelt
und untersucht. So wird analysiert, wie hoch die Reagibilität eines Fonds
ist, wenn der Gesamtmarkt steigt oder fällt. Mit dieser Betrachtungsweise
sind erste Rückschlüsse auf das Fondsmanagement möglich - schließlich
soll auch die quantitative Analyse die Qualitäten des betreffenden Fonds-
managements beleuchten.
Das (Jensen) Alpha
Die marktunabhängige Komponente der Fondsentwicklung wird durch das
Alpha angegeben. Es ist in der Praxis das Maß zur Beurteilung der risiko-
bereinigten Fondsperformance durch die Erklärung jenes Teils der Kurs-
entwicklung, der nicht mit der Marktbewegung und dem Marktrisiko er-
klärt werden kann. Das Alpha gibt demnach an, wie gut es dem Fonds-
manager gelungen ist, eine Überrendite zu erzielen, ohne dabei das syste-
matische Risiko zu erhöhen. Das Anschauliche dabei ist die daraus abge-
leitete Annahme, daß ein Fonds mit einem hohen Alpha ein gut geführter
Fonds mit einer sehr aktiven Komponente ist. Je größer also der errech-
nete Wert ausfällt, desto besser ist der Fonds zu beurteilen. Ein Jensen
Alpha von 51,59 drückt konkret aus, daß der Fonds eine jährliche Über-
rendite von etwa 52% unter Berücksichtigung der genannten Bedingungen
erzielt hat. Unter der Prämisse, daß Fonds mit einem positiven histori-
schen Alpha auch in Zukunft eine Zusatzrendite neben der risikoadjustierten
Marktrendite erwirtschaften können, gelten diese Fonds generell als kau-
fenswert.
Die Formel
wobei R die gemessene Rendite, PF das Portfolio, f die risikolose Verzinsung,
BM die Benchmark/das Benchmarkportfolio bezeichnet. Das Alpha berück-
sichtigt das systematische Risiko des Portfolios und ist als Differenz zwi-
schen der Risikoprämie des Fonds und der Soll-Risikoprämie der
Benchmark (das heißt, der auf das Beta des Fonds adjustierten Über-
rendite) formuliert.
JensenAlpha = (RPF - Rf) - (RBM - Rf) • βPF
Bull- und Bear-Beta
als sinnvolle Ergänzung
Das (Jensen) Alpha erklärt die
marktunabhängige Komponente
Ein hohes Alpha spricht
für ein aktives Management
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Niedrige Korrelationen führen
zu falschen Analyseergebnissen
Die Benchmark
Die Festsetzung der Benchmark hat einen großen Einfluß auf die gesamte
Performance-Messung, so daß die Benchmarkbestimmung sehr sorgfältig zu
erfolgen hat. Die Benchmarkwahl darf nicht dazu führen, daß nahezu jeder
Manager in der Lage ist, die Benchmark zu schlagen. So sollte regelmäßig der
Zusammenhang zwischen Fonds und Benchmark überprüft werden. Falls die
Korrelationen im Laufe der Zeit gegen Null laufen, ist eine Vergleichbarkeit
nicht mehr gegeben. Eine mögliche Verzerrung würde somit zu einer subjekti-
ven und falschen Aussage der Fondsanalyse führen.
Fazit
Neben dem Sharpe Ratio sollten die Kennzahlen Alpha und Beta für die quan-
titative Fondsanalyse mit herangezogen werden. Im Wettbewerbsvergleich von
Fonds eines Anlagesegments wäre immer der Fonds am besten, der ein ho-
hes Bull-Beta, ein niedriges Bear-Beta und ein positives Jensen Alpha be-
sitzt. Dies ist daher auch bei den meisten jeweils führenden Fonds in Per-
formance und Sharpe Ratio der Fall.
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Startdatum 30. Sep. 1997 30 Sep. 1997 30 Sep. 1997 25 Sep. 1995 29 Sep. 1995 30 Sep. 1993 30 Sep. 1993
Enddatum 30 Sep. 1998 30 Sep. 1998 30 Sep. 1998 30 Sep. 1998 30 Sep. 1998 30 Sep. 1998 30 Sep. 1998
Statistik Gesamtertrag Beta Jensen Beta Jensen Beta Jensen
Alpha (5) Alpha (5) Alpha (5)
S&P 500 (Composite) 3,20 1,00 0 1,00 0 1,00 0
Voyager Select IPO 64,70 1 0,28 53 60,21 1 – – – –
PMG Eagle Fund 16,50 2 0,56 43 12,51 2 – – – –
Quaestor Equity
America 13,53 3 0,53 44 9,48 3 0,81 20 7,28 5 0,85 11 2,72 5
Pluvalca Fund 12,42 4 0,73 33 8,73 4 0,60 32 15,35 2 0,62 19 1,79 8
Citi US Equity A 10,52 5 1,00 13 7,33 5 1,00 5 -2,75 26 – –
Zanett Lombardier 9,27 6 0,10 59 4,46 8 0,38 35 30,86 1 – –
Lazard SIT US Index 8,95 7 0,52 45 4,89 7 0,66 27 12,10 3 0,67 16 7,14 2
CMI Ins Co US Equity 8,43 8 0,39 49 4,13 9 0,61 31 4,62 9 0,66 17 2,89 4
Nicholas-Applegate US
Gth Eq 7,79 9 1,31 2 5,14 6 1,13 2 -5,31 29 1,06 1 -4,16 17
Primeo Select Fund 6,26 10 0,22 56 1,66 12 – – – –
GAM US 5,85 11 0,95 19 2,56 10 0,84 17 3,85 13 0,83 12 2,71 6
CICM CB USA Basket 5,39 12 0,97 16 2,13 11 0,92 9 2,01 18 0,93 4 0,81 11
UniEuropa Uni Europa
Risikofrei 5% MSCI Europe Dynamic DEM DEM
Gesamtertrag 10,9395 28,7105 11,2400
Jährl. Ertrag 11,9915 31,6979 12,3225
Jährl. Volatilität 24,3674 29,8024 23,4483
Sharpe Ratio 0,2869 0,8958 0,3123
Jensen Alpha 0,0000 18,0544 0,6699
Beta 1,0000 1,1879 0,9506
Bull Beta 1,0000 1,0470 0,7039
Bear Beta 1,0000 1,3536 1,0060
Korrelation (R) 1,0000 0,9712 0,9879
Monat. Durchschnitt 0,9482 2,3210 0,9731
Dezember 1999 Quantitative Kennzahlen
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Das Treynor Ratio
Ein wichtiges "Maß aller Dinge"
Die Grundidee
Mit der Erklärung des Sharpe Ratios, des Beta und des Jensen Alpha in den
vorangegangenen Kapitels haben wir die quantitativen Kennzahlen erläutert, die
sowohl die Überschußrendite eines Fonds beschreiben, als auch Benchmark-
Betrachtungen unter Berücksichtigung des systematischen und unsystemati-
schen Risikos ermöglichen. Mit dem Treynor Ratio stellen wir hier das traditio-
nelle zweidimensionale Performance-Maß dar, das die erzielte Rendite von Fonds
mit dem jeweils eingegangenen Risiko adjustiert. Im Gegensatz zum Sharpe
Ratio setzt das Treynor Ratio die durchschnittliche Überschußrendite mit dem
Beta-Faktor als relevantes Risikomaß ins Verhältnis. Das Treynor Ratio unter-
scheidet sich also vom Sharpe Ratio nur dadurch, daß es den Beta-Faktor
anstelle der Volatilität (Standardabweichung) als Risikomaß heranzieht.
Die Formel
Die Formel läßt sich wie folgt darstellen:
Der Beta-Faktor
Der Beta-Faktor ist (wie erläutert) eine statistische Maßgröße, die die zu erwar-
tende Veränderung eines Fonds oder einer Aktie angibt, wenn der Markt -
repräsentiert durch den entsprechenden Referenzindex - um einen Prozent-
punkt steigt oder fällt. Ein Beta-Faktor von 1 besagt, daß die durchschnittliche
Kursänderung des Fonds der des Marktes entspricht, bei Beta-Faktor größer
eins (>1) ist sie heftiger, bei Beta-Faktor kleiner eins bis null (<1 bis 0) ist sie
geringer als die des Marktes. Ein Beta-Faktor kleiner null (< 0) zeigt an, daß
sich der Fonds positiv entwickelt, wenn der Markt einbricht und Kursverluste
verzeichnet, wenn die Börse nach oben geht. Daher kann der Beta-Faktor als
relatives Risiko in bezug auf einen Vergleichsindex gedeutet werden.
Vergleich der Risikokennziffern
Wenn man davon ausgeht, daß ein Investmentfonds derartig gut diversifiziert
ist, daß ein unsystematisches (spezifisches) Risiko weitgehend eliminiert ist,
ist lediglich der Beta-Faktor als Risikomaß von Bedeutung. Die erzielte Perfor-
mance ist beim Treynor Ratio, analog dem Vorgehen beim Sharpe Ratio, um
so höher zu bewerten, je größer der Wert des Treynor Ratios ist. Entsprechend
Das Treynor Ratio mißt die
Überschußrenditen eines Fonds
Beta-Faktor als Risikomaß
Beta-Faktor mißt prozentuale
Veränderung des Fonds
Perfomance - risikoloser Zins
Beta-FaktorTreynorRatio =
Quantitative Kennzahlen Dezember 1999
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kann ein Fonds-Rating vorgenommen werden. Zur Veranschaulichung ha-
ben wir den MSCI Europe und zwei in europäische Aktien anlegende In-
vestmentfonds gegenübergestellt (siehe auch exemplarische Tabelle un-
ten: in Luxemburg zum Vertrieb zugelassene Fonds mit Schwerpunkt Kon-
tinentaleuropa). Bei Verwendung der obigen Formel lassen sich die Werte
des Treynor Ratios (TR) folgendermaßen errechnen, wobei der risikolose
Zins mit 2% veranschlagt wurde:
Werden die errechneten Werte wieder in eine Reihenfolge gebracht, dann er-
hält man folgendes Ranking: 1. M-Fund Continental Europe, 2. MSCI Europe,
3. Investissements Atlantiques.
Je höher das Treynor Ratio,
um so besser ist das Port-
folio zu bewerten
Beispiel: in Luxemburg
zum Vertrieb zugelassene
Fonds mit Schwerpunkt
Kontinental-Europa
TR (M-Fund) = = 36,2538,76 - 2
1,01
TR (Inv.Atl.) = = 5,96322,72 - 2
1,01
TR (MSCI) = = 20,726,77 - 2
0,8
Dezember 1999 Quantitative Kennzahlen
15
Beispiel: In Luxemburg zum Vertrieb zugelassene Fonds mit Schwerpunkt Kontinental–Europa
Startdatum 28. Nov 1997 28 Nov. 1997 28 Nov. 1997 28 Nov. 1997 28 Nov. 1997
Enddatum 30. Nov 1998 30 Nov. 1998 30 Nov. 1998 30 Nov. 1998 30 Nov. 1998
Statistik Jährl. Ertrag Jährl. Vol. Sharpe Ratio(2) Treynor Ratio(2) Beta
MSCI Europe Grs 22,72 24,03 0,84 20,72 1,00
M-Fund Continental Europe 38,76 1 27,24 10 1,33 1 36,25 1 1,01 17
CU PP European Growth 31,20 2 26,54 7 1,08 2 27,55 2 1,06 15
Mercury OST European 30,39 3 26,89 8 1,04 3 26,35 5 1,08 13
HSBC GIF European Opps 29,29 4 28,30 15 0,94 7 25,11 6 1,09 11
Inter Strategie Euro 29,04 5 26,16 6 1,02 4 26,94 3 1,00 19
HSBC GIF European Equity 28,39 6 27,53 12 0,93 8 24,75 7 1,07 14
Von Ernst GP European Eqty 26,92 7 24,35 2 1,02 5 26,48 4 0,94 21
Parvest Euro Equities C 26,67 8 24,95 4 0,96 6 23,99 8 1,03 16
Groupe Indosuez Contl Euro 25,88 9 29,51 21 0,79 10 21,17 11 1,13 6
Henderson HF European 25,65 10 30,81 23 0,75 13 19,52 14 1,21 1
Pictet I.F.Continental Europe 24,66 11 28,38 16 0,77 11 19,43 15 1,17 4
Aberdeen Atlas Contl Europe 24,16 12 29,78 22 0,73 14 19,64 12 1,13 7
Skandifond Contl Euro Equity 23,91 13 27,77 14 0,76 12 19,60 13 1,12 8
Citi PF Contntl Euro Eq 23,67 14 28,81 19 0,73 15 18,58 17 1,17 3
Jupiter Tyndall GF European 23,31 15 25,19 5 0,83 9 21,92 10 0,97 20
Carlson Continental Europe 22,88 16 28,53 18 0,71 16 19,08 16 1,09 10
Aetna European Equity A 20,86 17 27,76 13 0,66 17 17,37 18 1,09 12
Fleming FF Euro Equity 20,05 18 28,50 17 0,61 18 15,69 19 1,15 5
BanesFondo Intern. Global 17,37 19 27,21 9 0,56 19 15,19 20 1,01 18
BBL (L) Invest Euro C 16,63 20 27,36 11 0,52 20 13,15 21 1,11 9
Fidelity Fds European Gth 14,86 21 29,23 20 0,42 22 10,85 22 1,19 2
Investissements Atlantiques 6,77 22 24,47 3 0,20 23 5,97 23 0,80 22
Dit Lux Europa Aktien RB 6,67 23 10,89 1 0,43 21 21,95 9 0,21 23
Grafische Darstellung
Grafisch entsprechen die errechneten Werte wiederum den jeweiligen Stei-
gungen der Linien im Rendite/Risiko-Diagramm. Als Risikomaß wird für die
Abszisse der Beta-Faktor verwendet. Für jeden Fonds, dessen Performance
(hier dargestellt durch den jährlichen Ertrag) ermittelt wurde, kann eine derarti-
ge Linie eingezeichnet werden. Je steiler die jeweilige Fondslinie ist, desto
besser war die erzielte Fondsperformance. Durch die ebenfalls eingezeichne-
te Linie des Index (hier: MSCI Europe) läßt sich anhand der Grafik beurteilen,
ob und gegebenenfalls welcher Fonds eine Outperformance gegenüber der
Benchmark erzielt hat.
Je steiler die Linie,
desto besser war der Fonds
Quantitative Kennzahlen Dezember 1999
16
Fazit
Die Verwendung des Treynor Ratios zur Beurteilung von Investmentfonds ist
durchaus angebracht. Allerdings ist zu beachten, daß mit der alleinigen Ver-
wendung des Treynor Ratios das unsystematische Risiko vollkommen außer
acht gelassen wird. Berechtigt wäre die Vernachlässigung aber nur dann, wenn
ein sehr gut diversifizierter Fonds vorliegt. Davon kann in der Praxis bei In-
vestmentfonds aber keineswegs immer ausgegangen werden. Die ausschließ-
liche Verwendung des Treynor Ratios zur Performancemessung ist daher eher
problematisch oder ungeeignet. Wird die Methode jedoch komplementär
zum Sharpe Ratio angewendet, so ergibt sich ein tieferer Einblick in die
Struktur des zu beurteilenden Fonds.
0
5
10
15
20
25
30
35
40
45
0,1 0,3 0,5 0,7 0,9 1,1 1,3
Beta, 28 Nov 97 – 30 Nov 98, DEM
Jährl. Ertrag, 28 Nov 97 – 30 Nov 98, DEM
MSCI Europe
Investissements Atlantiques
M-Fund Continental Europe
Treynor
Ausschließliche Verwendung
des Treynor Ratios
ist problematisch
Dezember 1999 Quantitative Kennzahlen
17
Der Tracking Error
Ein üblicher "Fehler" ?
Die Grundidee
Bei der bisherigen Betrachtung der quantitativen Kennzahlen Sharpe-Ratio,
Jensen Alpha, Beta und Treynor Ratio haben wir in erster Linie das aktive
Fondsmanagement beleuchtet. Die Motivation lag also stets in dem Erzielen
einer Überschußrendite durch den Fonds im Vergleich zur entsprechenden
Benchmark, dem sogenannten Vergleichsindex. Der Tracking Error ist im Ge-
gensatz dazu eine Kennzahl des passiven Fondsmanagements. Verein-
facht ausgedrückt, ist der Tracking Error die Standardabweichung (Volatilität)
der Differenz zwischen Investmentfonds- und Benchmarkrendite.
Der Tracking Error
Im Rahmen des passiven Fondsmanagements wird regelmäßig das Anlage-
ziel verfolgt, die Rendite des vergleichbaren Index bei etwa gleichem Risiko
zu erreichen. Der in Rendite und Risiko nachzubildende Fonds wird dabei als
Index-Fonds oder Benchmarkportfolio bezeichnet. Als Benchmark für die-
se Fonds werden - insbesondere im Aktienbereich - häufig Marktindizes
verwendet. Wählt man beispielsweise den DAX-Index als Benchmark, so
wird ein Fonds gebildet, der den Eigenschaften des DAX-Index entspricht
(zum Beispiel der UniDeutschland von der Union Investment GmbH). Es
wird daher auch von dem sogenannten Indextracking gesprochen. Folg-
lich sollten Index-Fonds ein Beta von Eins bei hoher Korrelation zum je-
weiligen Marktindex aufweisen. Der Tracking Error ist demzufolge ein Maß
für die Qualität der Benchmarknachbildung. Anders ausgedrückt, sollte
ein Fonds, mit dem der Anleger zu 100% an einer Wertentwicklung des
Vergleichsindex partizipieren will, einen möglichst kleinen Tracking Error
aufweisen.
Die Formel
TE = Standardabweichung (Fondsrendite-Benchmarkrendite)
Wie entsteht das Risiko ?
Gemessen wird der Tracking Error also als Standardabweichung der Differenz
zwischen Fonds- und Benchmarkrendite. Daher muß der Tracking Error als
Risiko interpretiert werden, die Rendite eines vorgegebenen Vergleichsindex
zu verfehlen. Um dieses Risiko vollständig auszuschließen, wäre eine exakte
Indexnachbildung erforderlich. Dies ist aus mehreren Gründen nicht praktika-
Tracking Error als
Kennzahl des passiven
Fondsmanagements
Vergleichsindex
soll in Risiko und
Rendite erreicht werden
Index-Fonds sollten
ein Beta von eins und eine
hohe Korrelation aufweisen
Eine exakte Index-
nachbildung nicht praktikabel
Quantitative Kennzahlen Dezember 1999
18
bel und für keinen Fondsmanager zu gewährleisten. Das ist am Beispiel
von Aktien leicht nachzuvollziehen. Erstens können Aktien nur ganzzahlig
erworben werden. Zweitens ist die exakte Indexnachbildung durch den
Kauf sämtlicher im Index enthaltener Titel aus Kostengründen nicht zu emp-
fehlen. Hinzu kommt, daß viele Indizes eine Aktiengewichtung nach Markt-
kapitalisierung der in ihm enthaltenen Werte vornehmen. Dies kann zu täg-
lichen Verschiebungen der Gewichtung führen, so daß der Anpassungs-
aufwand im Fonds zu groß würde. Beim Tracking des REX durch Renten-
fonds wäre zu beachten, daß der REX nur durch eine künstliche Nachbil-
dung abzubilden ist.
Wie gering kann der Tracking Error ausfallen ?
Grundsätzlich nimmt der Tracking Error mit sich verringernder Anzahl an Aktien
im Aktienfonds (Tracking-Portfolio) zu. Der auf ein Jahr bezogene Tracking Error
in Abhängigkeit von der Anzahl der in den Fonds aufgenommenen Werte ist
am Beispiel des Standard & Poor´s 500 Index in der obigen Grafik dargestellt.
Wie aus dieser Grafik ersichtlich, nimmt der Tracking Error mit zunehmender
Anzahl an Aktien im Fonds ab. Allerdings ergibt sich selbst bei einer Anzahl
von 500 Aktien kein Tracking Error von Null. Dies liegt an der fehlenden Teilbar-
keit von einzelnen Aktien und ist nur für extrem große Fondsvolumina annä-
hernd erreichbar.
TE
50100
150200
250300
350400
450500
0,0
0,5
1,0
1,5
2,0
2,5
3,0
Anzahl der Aktien
Anzahl der Aktien im Fonds/Tracking-Portfolio
Mit zunehmender
Anzahl an Werten
nimmt der Tracking Error ab
Dezember 1999 Quantitative Kennzahlen
19
In der vorstehenden Tabelle sind Investmentfonds gegenübergestellt, die ih-
ren Schwerpunkt in deutschen Aktien haben. Sortiert nach dem Tracking Error
(bezogen auf die Benchmark DAX 30), ist hierbei gut erkennbar, daß sowohl
die Korrelation als auch das Beta nahezu Eins betragen. Mit diesen Fonds (sie
können auch als Index-Fonds bezeichnet werden) kann der Anleger also direkt
an der Bewegung des DAX-Index partizipieren, ohne alle 30 Aktien des Index
kaufen zu müssen.
Startdatum 29. Feb. 1996 29 Feb. 1996 29 Feb. 1996 29 Feb. 1996 28 Feb. 1994
Enddatum 26. Feb. 1999 26 Feb. 1999 26 Feb. 1999 26 Feb. 1999 26 Feb. 1999
Statistik Jährl. Ertrag Jährl. Vol. Korrelation Beta Tr. Error
DAX (30 Stocks) ! 25,69 23,09 1,00 1,00 0
CB Lux Portfolio Euro Aktien (ex DEM 01.01.1999) 22,79 45 23,11 71 0,99 2 0,99 15 2,32 1
Vereins Lux Portf Euro Aktien (ex DEM 01.01.1999) 23,20 35 23,15 72 0,99 3 1,00 13 2,42 2
EMIF Germany Index plus B (ex DEM 01.01.1999) 19,85 72 22,14 47 0,99 1 0,95 35 2,44 3
UniDeutschland (ex DEM 04.01.1999) 25,11 20 23,37 74 0,99 5 1,01 10 2,48 4
ADIG Aktien Deutschland (ex DEM 04.01.1999) 24,99 21 23,44 77 0,99 8 1,01 8 2,67 5
UBS Eqty Inv Germany 21,60 60 22,67 62 0,99 19 0,97 25 2,76 6
Oppenheim DAX Werte (ex DEM 04.01.1999) 25,14 18 23,53 78 0,99 7 1,01 6 2,79 7
SBC German Equity Fund UI (ex DEM 04.01.1999) 23,13 38 23,58 79 0,99 13 1,01 5 2,82 8
CICM CB Germany Basket (ex DEM 04.01.1999) 21,82 57 22,22 50 0,99 6 0,95 34 2,94 9
Nordakku (ex DEM 04.01.1999) 23,89 29 23,42 75 0,99 11 1,01 11 3,02 10
Concentra (ex DEM 04.01.1999) 23,19 36 23,03 69 0,99 18 0,99 17 3,08 11
FT Deutschland Dynamik Fonds (ex DEM 04.01.1999) 23,07 40 22,48 57 0,99 20 0,96 30 3,18 12
HMT Proinvest (ex DEM 04.01.1999) 27,36 11 22,43 55 0,99 14 0,97 24 3,24 13
Metzler Aktien Deutschland (ex DEM 04.01.1999) 25,26 17 22,74 64 0,99 12 0,98 19 3,24 14
Hypo Invest Kapital (ex DEM 04.01.1999) 23,17 37 22,38 54 0,99 17 0,95 33 3,28 15
DVG Fonds SELECT INVEST (ex DEM 04.01.1999) 27,57 7 22,61 60 0,99 24 0,97 22 3,33 16
Interselex Equity Germany B (ex DEM 01.01.1999) 21,80 58 22,52 59 0,99 4 0,96 28 3,34 17
DekaFonds (ex DEM 04.01.1999) 23,77 30 23,24 73 0,99 30 0,99 16 3,38 18
Frankfurter Sparinvest Deka (ex DEM 04.01.1999) 23,07 41 21,83 36 0,99 26 0,93 43 3,44 19
Investa (ex DEM 04.01.1999) 27,41 10 23,59 80 0,98 34 1,01 7 3,45 20
HANSAeffekt (ex DEM 04.01.1999) 21,92 56 21,95 39 0,99 27 0,94 41 3,51 21
Aufhauser UNIVERSAL FONDS I (ex DEM 04.01.1999) 21,58 61 20,60 21 0,99 21 0,88 64 3,52 22
BB Deutschland INVEST (ex DEM 04.01.1999) 18,19 81 21,75 33 0,98 36 0,93 50 3,57 23
Quantitative Kennzahlen Dezember 1999
20
Fondsmanagement
Auch das Fondsmanagement eines solchen Index-Fonds ist nicht gezwungen,
alle im DAX befindlichen Aktien zu kaufen. Mit relativ wenigen Aktien ist es
teilweise möglich, den Index getreu nachzubilden (zu tracken). Allerdings kann
es dabei auch zu einem höheren Tracking Error führen (siehe oben). Die
Aktien im DAX weisen bei hoher Volatilität seit geraumer Zeit große Unter-
schiede in der Wertentwicklung auf. Dies wiederum führte bei fast allen
DAX-Fonds zu einer Erhöhung des Tracking Errors gerade in den letzten
zwei Jahren (siehe auch Grafik UniDeutschland). Hatte der Fonds im
Betrachtungszeitraum von Februar 1996 bis Februar 1997 noch einen
Tracking Error von 1,38, so lag er im Betrachtungszeitraum 1998 bis 1999
bereits bei 4,53.
Tracking Error bei
DAX-Fonds ist generell höher
UniDeutschland/DAX 30
Kennzahl Teilzeitraum Teilzeitraum Gesamtzeitraum
2/96 bis 2/97 2/98 bis 2/99 1/94 bis 2/99
Tracking Error 1,3773 4,5351 2,4815
Korrelation 0,992 0,9877 0,9928
Beta 1,0181 1,0128 0,9925
Dezember 1999 Quantitative Kennzahlen
21
90
92
94
96
98
100
102
104
106
108
110
Feb 1994 Dez 1994 Okt 1995 Aug 1996 Jun 1997 Apr 1998 Feb 1999
Rel
ativ
e P
erfo
rman
ce
UniDeutschland (ex DEM 04.01.1999) DEM DAX (30 Stocks) ! DEM
UniDeutschland/DAX 30
Vom 28. Februar 1994 bis 26. Februar 1999
DAX (30 Stocks)! DEMUniDeutschland (ex DEM)
Gesamtertrag 134,8458 131,1154
Jährl. Ertrag 18,6196 18,2404
Jährl. Volatilität 20,6299 20,6228
Korrelation (R) 1,0000 0,9928
Beta 1,0000 0,9925
Rel. Tracking Error 0,0000 2,4815
Quantitative Kennzahlen Dezember 1999
22
Der Korrelations-Koeffizient
"Indikator des Zusammenhangs"
Die Grundidee
Die Korrelation steht im engen Zusammenhang mit dem bereits erklärten Beta
und zählt zu den am häufigsten verwendeten Begriffen der quantitativen Ana-
lyse. Vereinfacht ausgedrückt, mißt die Korrelation die Stärke des Zusam-
menhangs zweier Variablen.
Die Benchmark als Vergleichsindex
Um an den Wertentwicklungen eines Marktes oder Marktsegments mit
Investmentfonds partizipieren zu können, legen viele Privatanleger ihre Gel-
der in Fonds an, die versprechen, an den entsprechenden Märkten zu in-
vestieren. Um jedoch feststellen zu können, ob der Markt (festgehalten an
der zugrundeliegenden Benchmark) annähernd abgebildet wird, ist es sinn-
voll, die Korrelationen über mehrere Zeithorizonte hinweg zu betrachten.
Im folgenden Beispiel stellen wir ausgewählte Investmentfonds mit An-
lageschwerpunkt Nordamerika ins Verhältnis zum amerikanischen Markt
(hier abgebildet durch den S&P 500 Composite-Index).
Die Formel
Statisch ausgedrückt, ist der Korrelationskoeffizient mit der Standard-
abweichung von Fonds (σi) und Benchmark (σ
m)die standardisierte Kovarianz
(COVim) beider Größen. Während die Kovarianz eine absolute Größe dar-
stellt, handelt es sich bei dem Korrelationskoeffizienten (Kim) um eine rela-
tive Größe. Diese Eigenschaft erleichtert die Interpretations-Möglichkeit
der Korrelation. Die Formel läßt sich wie folgt darstellen:
Korrelation mißt
Zusammenhang
zweier Variablen
Korrelationen über mehrere
Zeithorizonte vergleichen
Kim =COV
im
σi*σ
m
Dezember 1999 Quantitative Kennzahlen
23
Abgrenzung zum Beta
Die Korrelation ist also das Maß für den Zusammenhang zweier Variablen, hier
zwischen Benchmark und Fonds. Die Korrelation kann nur Werte zwischen
plus eins und minus eins annehmen. Bei plus eins und minus eins besteht
jeweils der größtmögliche Zusammenhang zwischen Fonds und
Benchmark. Im Einzelfall heißt das: Wenn die Korrelation plus eins beträgt
(perfekt positive Korrelation), steigt der Fonds im Wert, wenn der Index
steigt. Bei einer Korrelation von minus eins (perfekt negative Korrelation)
würde der Fonds immer dann an Wert verlieren, wenn die Benchmark an
Wert gewinnt. Bei einer Korrelation von null besteht keinerlei Zusammen-
hang zwischen beiden Variablen. Das Beta, wie bereits beschrieben, gibt
bekanntlich die eigentliche Reagibilität des Fonds gegenüber der Benchmark
an, also wie stark der Fonds mit dem Markt "geht". Daher liegen Korrela-
tionskoeffizient und Beta immer recht eng beieinander, wenn es sich um
eine positive Korrelation handelt.
Offshore-Fonds mit Schwerpunkt Nordamerika
Startdatum 29.5.1998 29.5.1998 29.5.1998 31.5.1996 31.5.1996 31.5.1996
Enddatum 31.5.1999 31.5.1999 31.5.1999 31.5.1999 31.5.1999 31.5.1999
Statistik Jährl. Ertrag Korrelation Beta Jährl. Ertrag Korrelation Beta
S&P 500 (Composite) 21,00 1,00 1,00 26,95 1,00 1,00
Coutts Nth American Equity 19,55 0,99 1,00 20,20 0,96 0,97
Swiss Life Proteus American 11,64 0,97 1,08 8,31 0,80 0,95
Morgan Grenfell PF N.American 19,68 0,94 1,05 21,46 0,91 1,04
Tilney US Mid Cap Fund 15,32 0,91 0,93 18,84 0,89 0,95
Sun Life 1997 American Gth 15,31 0,86 0,59 19,64 0,77 0,65
Clariden North American Eqty 15,12 0,82 0,65 24,28 0,90 0,77
Five Arrows IE America 3,81 0,77 0,56 18,95 0,76 0,65
Friends Provdnt Nth American 16,47 0,71 0,58 20,27 0,74 0,68
GAM Multi-US USD 3,31 0,68 0,71 13,70 0,61 0,54
W.P Stewart Holdings NV 17,06 0,64 0,57 25,07 0,64 0,60
Five Arrows IP North America 6,81 0,54 0,39 15,25 0,63 0,52
Hansard US Momentum 65,79 0,40 0,68 21,32 0,48 0,84
Albany Intl N American Stlg 19,90 0,39 0,35 23,40 0,58 0,56
Der größtmögliche
Zusammenhang besteht bei
plus eins und minus eins
Beta mißt die Reagibilität
des Fonds zum Markt
Quantitative Kennzahlen Dezember 1999
24
-20
-15
-10
-5
0
5
10
15
20
-20 -15 -10 -5 0 5 10 15 20-20
-15
-10
-5
0
5
10
15
20
20151050-5-10-1520
Nahezu perfekt positive Korrelation Nahezu perfekt negative Korrelation
-20
-15
-10
-5
0
5
10
15
20
25
-10 -5 0 5 10 15
Korrelation von nahezu null
Regressionsgerade hilft bei
der grafischen Darstellung
der Korrelation
Die Regressionsgerade
Zur grafischen Verdeutlichung einer Korrelation zwischen Benchmark und Fonds
dient die Darstellung der Regressionsgerade. Hierbei werden die Fondser-
träge (positiv wie negativ) ins Verhältnis zur Benchmark gesetzt und als Streu-
diagramm abgetragen. Die Regressionsgerade ergibt sich mathematisch
über die Minimierung der Summe aller Abweichungsquadrate der gemes-
senen Punkte auf der y-Achse. Als Beispiele dienen hier (siehe Tabelle
oben) der Fonds mit der größten Korrelation zum S&P 500 Composite-
Index sowie der Fonds mit der geringsten Korrelation.
Dezember 1999 Quantitative Kennzahlen
25
Beide Fonds weisen eine positive Korrelation zum amerikanischen Aktien-
markt auf. Dies muß so sein, da beide Fonds in amerikanischen Aktien anle-
gen. Trotzdem sind die Unterschiede zwischen einer Korrelation von 0,9651
(Coutts-Fonds) und 0,7613 (Albany-Fonds) anhand der Grafiken recht deutlich
zu erkennen.
Fazit
Wie bei allen quantitativ ermittelten Kennzahlen geht es auch bei dem Kor-
relationskoeffizienten letztendlich darum, historische Erkenntnisse auf die
Zukunft zu projizieren. Hinsichtlich der Eignung historischer Korrelationen
zur Verwendung prognostizierter zukünftiger Korrelationen ist in erster Li-
nie folgendes festzuhalten: Je länger der historische Betrachtungszeitraum
dabei ist, desto stabiler sind die Korrelationskoeffizienten und die daraus
abgeleiteten Zukunftsprognosen.
S&P 500 (Composite) DEM Coutts Nth American Equity DEM
Korrelation (R)
Beta
1,0000
1,0000
0,9651
0,9957
-20
-15
-10
-5
0
5
10
15
-20 -15 -10 -5 0 5 10 15
S&P 500 (Composite) DEM
Cou
tts
Nth
Am
eric
an E
quity
DE
M
Fondserträge Regressionslinie
Coutts Nth American Equity
Unterschiede
werden graphisch "sichtbar"
Je länger der
Betrachtungszeitraum,
desto stabiler die Prognose
Albany Intl N American Stlg DEM
S&P 500 (Composite) DEM Albany Intl N American Stlg DEM
Korrelation (R)
Beta
1,0000
1,0000
0,7613
0,7220
-15
-10
-5
0
5
10
15
-20 -15 -10 -5 0 5 10 15
S&P 500 (Composite) DEM
Alb
any
Intl
N A
mer
ican
Stlg
DE
M
Fondserträge Regressionslinie
Quantitative Kennzahlen Dezember 1999
26
Risiken werden in
Relation zueinander gesetzt
Marktrisiko betrachtet
die makroökonomischen
Rahmendaten
Das Informations Ratio
"Beurteilung der Prognosen"
Die Grundidee
Diese quantitative Analyse-Kennzahl ist in den letzten Jahren immer be-
liebter geworden. Das Informations Ratio quantifiziert das Erfolgspotential,
das mit den Renditeprognosen verbunden ist. Dieses Potential ist umso
höher, je besser die durch den Informations Koeffizienten ausgedrückte
Prognosegüte ist. Die erzielte Überrendite eines Fonds oder eines Portfolios
wird ins Verhältnis zum Tracking-Error (siehe oben) gesetzt. Er wird hier
als alternatives Risikomaß zur Volatilität (siehe Sharpe-Ratio) oder zum
Beta (siehe Treynor-Ratio) verwendet. Risiko im Sinne des Tracking-Errors
bedeutet in diesem Fall, von der Benchmark abzuweichen.
Die Formel
Das Informations Ratio
Aktives Portfoliomanagement will "den Markt schlagen", das heißt, systema-
tisch höhere risikoadjustierte Renditen erzielen als die Benchmark. Dies setzt
leistungsfähige, qualitative und zeitliche Informationsvorsprünge voraus, um
geeignete Prognosemethoden und effiziente Umsetzungen dieser Prognosen in
den Portfolioentscheidungen zu gewährleisten. Der durch aktives Management
zusätzlich erzielte und mit dem Tracking-Error risikoadjustierte Ertrag ist das
Informationsratio. Es quantifiziert demnach das Erfolgspotential, das mit den
Renditeprognosen verbunden ist.
Gesetz des aktiven Managements
Bezogen auf reale Investmentstrategien, kann man aufgrund des fundamenta-
len Gesetzes des aktiven Managements folgern, daß sich die Prognosefrequenz
vom Timing über die taktische Asset Allocation bis hin zur Aktienselektion aus
einem großen Universum tendenziell erhöht, woraus sich bei konstanter
Prognosegüte (also theoretisch) zunehmend bessere Perspektiven für ein at-
traktives Informations Ratio ergeben. Der Information Koeffizient mißt hierbei
die Güte der Prognosen durch Korrelation zwischen den prognostizierten und
den tatsächlich eingetretenen Renditen. Mit der Zahl der Prognosen steigt also
(bei gleicher Güte siehe oben) der daraus erzielbare Zusatzgewinn.
InformationsRatio =Rendite
Fonds-Rendite
Benchmark
TrackingErrorFonds/Benchmark
Dezember 1999 Quantitative Kennzahlen
27
Messung der Prognosegüte
Information Koeffizient Beurteilung der Prognose-Güte
> 0,1 extrem hoch (Insiderverdacht)
0,1 hoch
0,07 relativ hoch
0,05 relativ gering
0,02 gering
0 nicht vorhanden (Zufallsprognosen)
Startdatum 30 Nov 1998 30 Nov 1998 30 Nov 1998 30 Nov 1998 30 Nov 1998
Enddatum 30 Nov 1999 30 Nov 1999 30 Nov 1999 30 Nov 1999 30 Nov 1999
Statistik Gesamtertrag Jährl. Vol. Rel. jährl. Ø Rel Tr. Fehler Rel Info.Ratio
MSCI Japan Grs USD! 81,77 16,97 0 0 0
HSBC GIF Japanese Equity 148,73 21,58 36,84 7,85 4,69
Fleming FF Japanese 208,40 26,84 69,67 15,98 4,36
Threadneedle Japan Gth 1 132,67 21,31 28,00 7,16 3,91
Scontinvest Japan Equity 170,98 24,82 49,08 12,78 3,84
Indocam Mosais Japanese Eq PA 180,08 26,38 54,08 14,22 3,80
DekaLux-Japan (ex DEM 01.01.1999) 137,37 18,96 30,59 8,13 3,76
CS EF (Lux) Japan Megatrend 123,58 16,18 23,00 6,20 3,71
Gartmore CSF Japan 144,08 21,49 34,28 9,26 3,70
UniJapan (ex DEM 04.01.1999) 131,99 20,66 27,63 7,99 3,46
LO Inv Japan A 115,75 19,10 18,69 5,70 3,28
Fidelity Fds Japan 154,66 21,53 40,10 12,73 3,15
Sogelux Fd Eq Japan Opp 130,80 19,04 26,97 8,77 3,08
DWS Japan Fonds (ex DEM 04.01.1999) 141,24 22,69 32,72 10,64 3,08
Sun Life GP Japan Growth 125,75 19,79 24,20 8,44 2,87
KBC Equity Fd Japan C 112,96 16,63 17,16 6,24 2,75
INVESCO GT Nippon Growth A 159,80 23,10 42,93 15,81 2,71
Activest Lux TopJapan (ex DEM 04.01.1999) 127,74 22,57 25,29 11,10 2,28
Henderson HF Japanese 116,82 19,19 19,28 9,84 1,96
Deutsche Japan Capital Gth 125,42 22,50 24,01 12,58 1,91
Trinkaus Japan Fonds INKA (ex DEM 04.01.1999) 99,89 17,35 9,97 5,66 1,76
JPM Japan Equity A 96,27 15,90 7,98 4,57 1,74
Quantitative Kennzahlen Dezember 1999
28
Abschluß und Fazit
Beurteilung der Performancemaße
Mit den behandelten und vorgestellten quantitativen Kennzahlen zur Per-
formance-Messung ist der Analyst von Investmentfonds (wie sonstige
Wertpapierdepots/Portfolios) in der Lage, eine Verdichtung von Rendite/
Perfomance und Risiko zu einer aussagefähigen Maßzahl herbeizuführen.
Aus diesem Grund sind sie theoretisch zur Performancemessung geeig-
net. Hinsichtlich ihrer praktischen Anwendbarkeit und Tauglichkeit sind je-
doch immer noch einige einschränkende Bemerkungen zu machen.
Zufall oder Geschick?
Zunächst bleibt das Zustandekommen der erreichten Performance weitge-
hend unbeachtet. Mit den betrachteten Kennzahlen kann nicht beurteilt wer-
de, ob Zufall oder das Geschick des Fonds-Managers in Form von Timing-
und Selektionsfähigkeit zu der Performance geführt haben.
Liquidität
Die Fokussierung der dargestellten Performance-Kennzahlen auf die Größen
Rendite und Risiko entspricht weitgehend dem Vorgehen in der Kapital-
markttheorie und berücksichtigt nicht den Liquiditätsaspekt. Die Liquidität
besitzt aber in der Praxis eine nicht untergeordnete Bedeutung.
Benchmark
Die schwerwiegendste Kritik betrifft die auf Basis der Benchmark errech-
nete Wertpapierlinie, die den meisten Verfahren (siehe oben) zugrundeliegt.
Wie bereits erwähnt (siehe Alpha und Beta), hat die Festsetzung der
Benchmark einen großen Einfluß auf die Performance-Messung. Daher hat
die Benchmarkbestimmung sehr sorgfältig zu erfolgen. Die Benchmark-
wahl darf niemals dazu führen, daß fast jeder Fonds/jedes Portfolio in der
Lage ist, die Benchmark zu schlagen.
Fazit
Analyse-Kennziffern sollten ausschließlich der näheren Betrachtung erzielter
Renditen dienen. Das Timing und die Selektionsfähigkeit des Fondsmanagers
(gerade im Bereich der Aktien-Portfolios) werden auch weiterhin zwischen
Erfolg und Mißerfolg eines jeden Fonds entscheiden.
Quantitative Kennzahlen
sind immer "nur" im
Kontext zu betrachten
Benchmark sorgfältig
und somit korrekt aussuchen
Ver
teile
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