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Feuer Öko-Strom: Keine Versor- gungslücke zu befürchten. Seite 5 Wasser Gegen den Strom zu den Quellen finden. Seite 8 Erde Erntedank- Reisen: Die Fülle der Natur genießen. Seite 12 Luft New York: Landwirtschaft auf Wolken- kratzern. Seite 15 „Essen müssen alle", so lautet die lapidare Erkenntnis des Lebens- mittelkaufmanns Georg Sedlmaier. Es gibt kaum ein anderes The- ma, das die Menschen so sehr interessiert wie die Ernährung und dennoch werden sie tendenziell immer dicker und anfälliger für Krankheiten. Im Trommelfeuer der Werbebotschaften für industri- ell stark aufbereitetes Fertigessen geht oftmals unter, worauf es in Sachen Ernährung wirklich ankommt. „Das Geheimnis einer gesunden Ernährung ist es, die Lebensmit- tel so zu konsumieren, wie sie in der Natur vorkommen", weiß Margret Jamin aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung als Ernäh- rungsberaterin. Sie ist davon überzeugt: Die richtige Ernährung beginnt bereits im Supermarkt mit der Auswahl der Nahrungsmit- tel. Früher aßen die Menschen das, was die Natur ihnen bot, verän- dert nur durch Kochen, Backen und Braten. Die Lebensmittel wur- den durch Trocknen, Räuchern, Salzen und Einmachen haltbar gemacht. Getreide war das ideale Lebensmittel, da es sich – luftig gelagert – jahrelang hält. Heutzutage wird die Nahrung durch die Lebensmittelindustrie unbegrenzt lagerfähig und haltbar gemacht. Es wird alles Lebendige, alles was faulen oder schimmeln kann, ent- fernt, und so gibt es oft statt Lebensmittel nur noch „Totmittel“ wie Auszugs- oder Weißmehl, gehärtete Fette, hochraffinierte Öle, raffinierten Zucker und ultrahocherhitzte Milch. Durch den Zusatz von Konservierungsmitteln, Säuerungsmitteln, künstlichen Aromen, Farbstoffen und Geschmacksverstärkern werden wir über- flutet mit einem Überangebot minderwertiger und denaturierter „Lebensmittel“, die diesen Namen nicht mehr verdienen. >>Fortsetzung auf Seite 2 Fotos: Feuer -af-p - fotolia.com; Erde - Turismo Piemonte; Wasser - Max Tichy; Luft - Brooklyn Grange; Cover - Monika Frei-Herrmann Fünf Hände voll Gemüse und Obst täglich sollen es schon sein, um den Körper gesund und fit zu halten. 40 Rezepte nach den goldenen Regeln finden Sie im Kochbuch der Quell- Edition. Die Rezepte von Küchen- meister Bernd Meyer sind wie ein Kochkurs aufgebaut und super- schnell nachzukochen – kein Gericht dauert länger als zehn Minuten. Jeder Mensch isst anders Koch- kurs: Schnell und gesund schlank schlemmen. ISBN 978-3-9812667-2-6 Preis: 14,90 Euro Die zehn goldenen Ernährungsregeln Im Dschungel der Diäten und Ernährungstipps verlieren wir das Wesentliche oft aus den Augen. Worauf es in Sachen Ernährung wirklich ankommt. Herbst 2010 www.quell-online.de 17 Die Kundenzeitung für nachhaltiges Leben Edition Jeder Mensch isst anders Kochkurs: Schnell und gesund schlank schlemmen Bernd Meyer Monika Frei-Herrmann i QC17E01

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Quell - Die Kundenzeitung fuer nachhaltiges Leben Die 10 goldenen Ernaehrungsregeln

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FeuerÖko-Strom: Keine Versor-gungslücke zu befürchten.

Seite 5

Wasser Gegen den Strom zu den Quellen finden.

Seite 8

Erde Erntedank- Reisen: Die Fülle der Natur genießen.

Seite 12

Luft New York: Landwirtschaft auf Wolken-kratzern.

Seite 15

„Essen müssen alle", so lautet die lapidare Erkenntnis des Lebens-mittelkaufmanns Georg Sedlmaier. Es gibt kaum ein anderes The-ma, das die Menschen so sehr interessiert wie die Ernährung und dennoch werden sie tendenziell immer dicker und anfälliger für Krankheiten. Im Trommelfeuer der Werbebotschaften für industri-ell stark aufbereitetes Fertigessen geht oftmals unter, worauf es in Sachen Ernährung wirklich ankommt.

„Das Geheimnis einer gesunden Ernährung ist es, die Lebensmit-tel so zu konsumieren, wie sie in der Natur vorkommen", weiß Margret Jamin aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung als Ernäh-rungsberaterin. Sie ist davon überzeugt: Die richtige Ernährung beginnt bereits im Supermarkt mit der Auswahl der Nahrungsmit-tel. Früher aßen die Menschen das, was die Natur ihnen bot, verän-dert nur durch Kochen, Backen und Braten. Die Lebensmittel wur-

den durch Trocknen, Räuchern, Salzen und Einmachen haltbar gemacht. Getreide war das ideale Lebensmittel, da es sich – luftig gelagert – jahrelang hält. Heutzutage wird die Nahrung durch die Lebensmittelindustrie unbegrenzt lagerfähig und haltbar gemacht. Es wird alles Lebendige, alles was faulen oder schimmeln kann, ent-fernt, und so gibt es oft statt Lebensmittel nur noch „Totmittel“ wie Auszugs- oder Weißmehl, gehärtete Fette, hochraffinierte Öle, raffinierten Zucker und ultrahocherhitzte Milch. Durch den Zusatz von Konservierungsmitteln, Säuerungsmitteln, künstlichen Aromen, Farbstoffen und Geschmacksverstärkern werden wir über-flutet mit einem Überangebot minderwertiger und denaturierter „Lebensmittel“, die diesen Namen nicht mehr verdienen.

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Fünf Hände voll Gemüse und Obst täglich sollen es schon sein, um den Körper gesund und fit zu halten.

40 Rezepte nach den goldenen Regeln

finden Sie im Kochbuch der Quell-Edition. Die Rezepte von Küchen-meister Bernd Meyer sind wie ein Kochkurs aufgebaut und super-schnell nachzukochen – kein Gericht dauert länger als zehn Minuten. Jeder Mensch isst anders Koch- kurs: Schnell und gesund schlank schlemmen. ISBN 978-3-9812667-2-6 Preis: 14,90 Euro

Die zehn goldenen ErnährungsregelnIm Dschungel der Diäten und Ernährungstipps verlieren wir das Wesentliche oft aus den Augen. Worauf es in Sachen Ernährung wirklich ankommt.

Herbst 2010

www.quell-online.de

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Die Kundenzeitung für nachhaltiges Leben

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Jeder Mensch isst andersKochkurs: Schnell und gesund schlank schlemmen

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Feuer erde Wasser LuFt02 Quell 17.2010

Liebe Leserinnen und Leser, ich fahre in Frankfurt mit dem Fahrrad durch eine Allee vol-ler Linden und ihr süßer Duft lässt mich augenblicklich den Alltag vergessen. Kurze Zeit später finde ich mich an einer frisch gemähten Wiese in Oberbayern wieder und der aufsteigende Geruch des Heus hüllt mich in eine Wolke des Wohlbefindens.

Viele von uns haben zwar „Das Parfum" von Patrick Süsskind gelesen, aber die verzau-bernde Macht der Düfte bleibt häufig in unserem Leben mehr Theorie als Praxis. Dabei hat die Wissenschaft herausgefun-den, dass nichts die Menschen so stark beeinflussen und bewegen kann wie der Geruchssinn.

Für alle, die Lust darauf haben, diesen selten ver-wöhnten Sinn zu reaktivieren, empfehlen wir den Beitrag „Erntedank-Reisen", der auf Seite 12 beginnt. Denn in der Zeit der Fülle, die uns die beschriebenen Reiseziele bescheren, spielt das Riechen eine entscheidende Rolle. Angefangen bei der Trüffel, deren erdig-würziger Duft uns beim Schlemmen im Piemont in die Nase steigt. Bis hin zur herb-süßen Fichtennadel, deren Aroma uns auch in Frankfurt sofort in die klare Bergwelt des Karwendels zurück versetzt.

Herzlich

Andrea Tichy

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i Informationen

im InternetAn vielen Stellen von Quell weist das Symbol i auf wei-terführende Informationen im Internet hin. Dahinter fin-den Sie den so genannten Quell-Code. Geben Sie diesen 7stelligen Code auf den Sei-ten von www.quell-online.de einfach in das Quell-Code-Feld ein. Sie werden dann sofort zu der von Ihnen gewünsch-ten Hintergrundinformation weitergeleitet. Fo

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Dinge, die uns begeistern: Turitellaschnecke als Anti-Stress-Stein.

Car-Sharing: Stressfreie Mobilität.

Ökostrom: Keine Versorgungslücke zu befürchten.

New York: Landwirtschaft auf Wolkenkratzern - Love und Veggies.

Kolumne Dr. Christian Schneider: Was Deutschland bewegt.

Was in der Luft liegt: Studien – Trends – Prognosen.

Die Kunst der Reinigung durch Entsäuerung.

Erntedank-Reisen:Die Fülle der Naturgenießen.

Rechts-Regulat: Neue Hoffnung für Diabetiker.

Je frischer und je naturbelassener die Nahrungsmittel sind, desto hoch-wertiger ist der Anteil an Nährstoffen. So frisch wie möglich, am besten aus dem eigenen Garten und sofort zubereitet, lautet die Devise für gesunde Er-nährung. Ebenfalls wichtig: Auf Lebensmittel mit dem Biosiegel achten, das heißt ohne zusätzliche Belastung durch künstliche Dünge- und Spritzmittel. Das garantiert eine optimale Nährstoffaufnahme.

Das Essverhalten: mit allen Sinnen wählenTiere in freier Natur fressen stets das Richtige und immer nur soviel, wie nö-tig. Dabei haben sie einen festgelegten Rhythmus der Nahrungsaufnahme. Bereits beim Haustier ist dieser natürliche Rhythmus gestört. Oft sieht der Mops aus wie sein Herrchen. Auch wir Menschen sollten unsere Nahrung mit Hilfe unserer Sinne auswählen – durch Sehen, Riechen und Schmecken. Wich-tig ist auch, sich für die Mahlzeiten genügend Zeit zu nehmen. Nur durch kräftiges Kauen ohne Eile und Stress können genügend Verdauungssäfte pro-duziert werden. Übermäßiger Genussmittelkonsum ist die Hauptursache für eine schlechte Nährstoffversorgung. Alkohol bremst nicht nur die Fettver-brennung, er stört auch die Verwertung von Vitaminen aus dem Darm. Koffe-in in Kaffee und Tee erhöht die Ausscheidung von wichtigen Mineralien.

Kohlenhydrate – die HungermacherKohlenhydrate sind der Brennstoff für unseren Körper. Sie sind die wich-tigsten Energielieferanten für unsere Zellen, unsere Muskulatur und unser Gehirn. Durch den Verzehr von Kohlenhydraten gelangen Zuckermoleküle in die Blutbahn und der Blutzuckerspiegel steigt an. Da meist der Anteil an Koh-lenhydraten in der täglichen Nahrung viel höher als nötig ist, muss der Kör-per ständig auf Hochtouren arbeiten, um den Zucker in „richtige Bahnen“ zu lenken. Starke Schwankungen im Blutzuckerspiegel sind für Heißhungeratta-cken zwischen den Mahlzeiten verantwortlich. Um diesen Teufelskreis zu durchbrechen, gibt es nur die Möglichkeit, sich so zu ernähren, dass der Blut-zucker und die damit verbundene Insulinausschüttung ins Gleichgewicht kommen. Unser Körper ist nur dann im Gleichgewicht und gesund, wenn der Stoffwechsel funktioniert. In jeder Sekunde werden „Stoffe“ gewechselt, da-zu ist eine optimale Nährstoffversorgung erforderlich. Wichtig ist in diesem Falle nicht, wie viel man isst, sondern was man isst und wie man isst. Siehe „Die zehn goldenen Ernährungsregeln".

Mit sauberem Wasser gegen die Cholera.

Volksmedizin Augenwasser.

Gegen den Strom zu den Quellen finden.

Bio-Bierhefe und Spätburgunder.

Die zehn goldenen Ernährungsregeln

1: Fünf Hände voll Obst und Gemüse jeden Tag. Mit genügend Gemüse, Obst und vollwertigen Getreideprodukten, vor allem Rog-gen und Hafer, sowie mit Kartoffeln und Vollkornreis bekommt der Körper die Nährstoffe, die er für einen ausgewogenen Stoffwechsel benötigt. Immer dann, wenn Sport angesagt ist, kommen mehr Kohlenhydrate in Form von Kartoffeln, Vollkornnudeln oder Reis dazu. 2: Drei Mal täglich essen, nicht mehr und nicht weniger.Drei Mahlzeiten müssen eingehalten werden, damit der Körper nicht in eine „Notsituation“ gerät. Immer dann, wenn zu wenig gegessen wird, wird der „innere Ofen“ heruntergeschaltet. Jede Diät wirkt daher kontraproduktiv auf den Stoffwechsel und führt zum JoJo-Effekt.3: Zwischen den Mahlzeiten fünf Stunden Pause einlegen. Fünf Stunden Pause zwischen den Mahlzeiten wirken sich positiv auf den Stoffwechsel aus, weil etwa eine Stunde nach einer vollwertigen, ballaststoffreichen Mahlzeit der Blutzucker so weit absinkt, dass kein weiteres Insulin im Körper mehr benötigt wird. Jetzt beginnt die Zeit für den Stoffwechsel, in dem alle wichtigen Aufbau-, Umbau- und Abbauprozesse ablaufen, alle wichtigen Hormone akti-viert werden. 4: Nach 21.00 Uhr nichts mehr essen. Die lange Nachtruhe garan-tiert beste Fettverbrennung. Dabei ist die Leber besonders aktiv: Da sie im Liegen um bis zu 40 Prozent mehr als tagsüber durchblutet ist, kann sie den Körper in dieser Zeit optimal entgiften.5: Genügend Wasser trinken. Als Faustregel fürs Trinken gelten 0,35 ml Wasser pro kg Körpergewicht pro Tag. Das Wasser sollte am besten reines Quellwasser ohne Kohlensäure sein. Es wird gebraucht um Nährstoffe zu transportieren, Stoffwechselschlacken aufzunehmen und über Blut und Lymphe wieder auszuscheiden.6: Nur „gute“ Fette verwenden. Neben den Kohlenhydraten bil-den die „guten“ Fette unseren Super-Brennstoff. Sie sind notwendig für viele Stoffwechselvorgänge. Der Körper kann die ungesättigten

Fettsäuren nicht selbst herstellen und benötigt wertvolle Unterstüt-zung in Form von Raps-, Oliven-, Walnuss- und Leinöl, sowie Fisch.7: Hochwertige Eiweiße verzehren. Ein weiterer Grundpfeiler gesunder Ernährung ist das Eiweiß, auch Protein genannt. Der menschliche Körper, wie Haut, Muskeln, Haare und Knochen, besteht zu einem Großteil aus Protein. Deshalb ist Eiweiß ganz wichtig für Wachstum und Wiederherstellung von Gewebe. Eier und Milchprodukte, Fisch und Geflügel liefern uns hochwertige Proteine.8: Jede Mahlzeit mit einem Bissen Eiweiß beginnen. Sobald Eiweiß mit dem ersten Bissen in den Magen gelangt, wird sofort das Hormon Glucagon ausgeschüttet. Glucagon ist ein natürlicher Gegenspieler vom Insulin, aktiviert die Fettverbrennung und dros-selt nach einer proteinreichen Nahrung die Insulinproduktion.9: Nur eine Eiweißart pro Mahlzeit essen. Das bedeutet, wir sol-len zu einer Mahlzeit entweder Fisch oder Käse oder Geflügel oder jeweils nur eine andere Sorte Eiweiß essen. Bei einem Eiweiß-Mix kommt es zu einem Überhang an Aminosäuren und einer daraus resultierenden Übersäuerung des Körpers. Der Grund: Unser Orga-nismus zerlegt die über die Nahurung aufgenommenen Eiweiße in ihre einzelnen Bausteine, die Aminosäuren. Um später daraus kör-pereigenes Eiweiß zu bilden benötigt er davon eine ausreichende Menge. Wenn Eiweiß-Sorten gemischt werden, ist die kleinste der acht Aminosäuren das Maß und mehr wird nicht verstoffwechselt. Die nicht verwerteten Aminosäurenreste übersäuern den Körper. Nicht die Eiweißmenge trägt also zur Übersäuerung bei, sondern der Überhang, der durch die Mischung entsteht.10: Am Tag drei verschiedene Sorten Eiweiß einplanen. Zu den drei täglichen Mahlzeiten sollten immer unterschiedliche Eiweiß-Sorten gegessen werden. Also Käse, Geflügel und Eier oder Quark, Fleisch und Fisch. Durch diese über den Tag verteilten unterschied-lichen Eiweißsorten bekommt der Körper über die Nahrung genü-gend Eiweißbaustoffe geliefert, um damit später wiederum körper-eigenes Eiweiß zu produzieren.

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Die Autorin Margret Jamin. In ihrer Praxis für Naturheilkunde bie-tet die Heilpraktikerin die „Klassische Homöo-pathie“ als naturheil-kundliche Therapieform an. Ihr Motto ist dabei die Eigenverantwortung der Patienten. Das bedeutet, sein „Haus“ selbst in Ordnung zu hal-ten – durch regelmäßige Bewegung, Entspannung und bewusste Ernäh-rung. Mit metabolic-balance hat sie das dazu passende Ernährungspro-gramm gefunden.

www.heilpraktiker-jamin.com

Entenbrust auf grünem SpargelZutaten: Entenbrust, grüner Spar-gel, Öl, Salz, Pfeffermischung.Zubereitung: Spargel am hin-teren Drittel schälen, in große Stücke schneiden und in Rapsöl anbraten. Mit Salz und Pfeffer würzen und bei geschlossenem Deckel leise schmoren. Die Enten-brust in Streifen schneiden. Mit Salz und Pfeffer kräftig würzen. In heissem Rapsöl anbraten. Die Entenbruststreifen auf den Spar-gel geben und bei geschlossenem Deckel noch eine Minute ziehen lassen. Mit Olivenöl servieren.

PutenrouladeZutaten: Putenfleisch, Sauer-kraut, Lauch, Karotte, Paprika, Öl, Salz, Pfeffermischung.Zubereitung: Fleisch in dünne Schnitzel schneiden. Sauerkraut „färben" mit Gemüsestückchen. Schnitzel würzen und mit Sauer-kraut füllen. Zu Rouladen drehen und in Öl anbraten. Bei geschlos-senem Deckel gar ziehen lassen.

Rezepte von Bernd Meyer, pro-biert und fotografiert beim Koch-kurs im Balance-Resort Ifenblick. Die Rezepte basieren auf dem metabolic balance-Prinzip. www.balance-resort-ifenblick.de

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Zwei Rezepte nach den goldenen Regeln finden Sie hier:

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Feuer&

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Eine Welt Festival

35 Jahre Bio aus Liebe.

Bio-Pionier seit 1974

18.-19. September 2010in Legau/Allgäu

Eröffnungskonzert Freitag, 17. September ab 22 UhrEin internationales Fest mit Gästen aus aller Welt

Bio-Messe, Musik, Ausstellung und großes Kinderprogramm

Messe und Kulturprogramm: Samstag und Sonntag 10 - 18 UhrAbendprogramm: Freitag 22 Uhr, Samstag ab 18 Uhr

Weitere Informationen unter www.rapunzel.de

Eintritt 3,- € pro Tag

Kinder bis

14 Jahre frei

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Buchtipp

Rund um den ChiemseeDer Chiemsee ist ein ideales Urlaubsparadies, denn das „bayerische Meer" hat für jeden Geschmack etwas zu bieten. Der Fahrradführer von Manfred Hummel nimmt den Nutzer mit auf eine nicht all-tägliche Entdeckungsreise. Denn die spannend beschrie-benen Hintergründe der Tou-ren bieten auch für Insider durchaus Neues: Warum bei-spielsweise Chieming den Schriftsteller Sten Nadolny zu seinem Bestseller „Die Entde-ckung der Langsamkeit" inspiriert hat. Verlag Berg & Tal, ISBN 978-3939499213, Preis 12,90 Euro

Dinge, die uns begeistern

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Buchtipp

Mehr tun, als man tun mussFür Georg Sedlmaier ist es seit jeher eine Selbstverständ-lichkeit, mehr zu tun, als von ihm erwartet wird. Seit 25 Jahren engagiert sich der Lebensmittelkaufmann ehrenamtlich für SOS-Kinderdorf. In dieser Zeit sind durch seine Initiative weltweit acht SOS-Familienhäuser entstanden. 1997 beschloss er, die Interessengemein-schaft FÜR gesunde Lebensmittel – kurz IG FÜR – zu gründen. Er wollte nicht länger die Augen davor ver-schließen, wie die Konsumenten zunehmend in ihrem Ernährungsverhalten fehlgesteuert werden. Was als

Arbeitskreis mit 25 Experten unterschiedlicher Professionen begann, hat sich in der Zwischenzeit zu einem aufstrebenden Verein mit mehr als 650 Mitgliedern entwickelt. Nun hat Georg Sedlmaier 18 ungewöhnliche Menschen aus seinem Bekanntenkreis gebeten, über ihr Bürgerengagement zu berichten. Herausgekom-men ist ein lesenswertes Buch, das Mut macht, selbst aktiv zu werden. Und wie könnte es anders sein: Der Erlös des Buchverkaufs kommt dem SOS-Kinderdorf und der IG FÜR zugute. ISBN 978-3-8391-5615-5, Preis: 16,80 Euro.

Fahrräder mit Zusatznutzen

Käsealternative für VeganerFür Vegetarier, die auch auf Milchprodukte verzichten möchten, hat die Pural Vertriebs GmbH schon seit längerem ihre „Cheezly"-Brotbelag im Programm. Nun hat der tradi-tionsreiche Anbieter von gesunder Ernährung die drei Cheezly-Varianten „Mozzarella-Style", „Cedar-Style" und „Knoblauch und Kräuter" auf Bio-Qualität umgestellt. Die Zutaten dieser Brotaufstriche bestehen überwiegend aus Tofu, ungehärteten, pflanz-lichen Fetten und Ölen, Sojamehl und Weizenstärke. Sie sind damit milchfrei, choleste-rinfrei und kommen ohne gehärtete Fette, künstliche Farb- und Konservierungsstoffe aus. Die Käsealternative eignet sich über die Verwendung als Brotbelag oder Salatzutat hinaus auch zum Überbacken von Toast, Aufläufen oder Pizza. Auch für Nicht-Vegeta-rier, die auf ihre Gesundheit achten wollen, bietet es sich an, die schmackhaften Cheez-lys einfach mal auszuprobieren.

Turitella-Schnecke als Anti-Stress-SteinDer Name erinnert an einen spanischen Tanz und um Schwin-gungen geht es hier auch: Der Jaspis besteht aus versteiner-ten Schneckengehäusen und hat eine harmonisierende Wir-kung auf die negativen Schwingungen im Körper. Das funktio-niert wie ein Blitzableiter, der frei macht von negativen äußer-lichen Einflüssen durch Personen, Situationen oder Umweltbelastungen.

Der Heilsteine-Anbieter „Mineralien Consulting Tewes" (MCT) hat Turitella-Schnecken bereits seit längerem im Sorti-ment und darüber bereits eine Reihe positiver Rückmeldungen erhalten, wie etwa: „Ich bleibe auch in Stress-Situationen ru-hig und gelassen und lasse mich nicht von meinen Emotionen mitreißen." Die Steinheilkunde erklärt diese Wirkungen fol-gendermaßen: Jaspis besteht hauptsächlich aus Ton und Ton ist wasserundurchlässig. Werden aufwallende Gefühle mit Wasser verglichen, dann wirkt der Ton wie eine Barriere und die Schneckengehäuse, die sich vor Jahrmillionen im Sedi-ment abgelagert haben, erlauben den inneren Rückzug.

Die Turitella-Schnecke gibt es als gebohrten Stein oder als Stein mit Hänger, jeweils zum Preis von 30 Euro. Die Steine sind individuell und können in Farbe und Form variieren. Da-zu passt ein schwarzes, besonders geschmeidiges Ziegenle-derband zum Preis von 8 Euro.

Zu bestellen unter T 069 - 24 79 57 27 oder im Quell-Shop unter www.quell-online.de

„additive bikes" ist der Name einer aufstrebenden Fahrrad-Manufaktur in Prien am Chiemsee und für die engagierten Firmengründer Christian Hef-ter und Franz Mayer ist der Name Programm: Sie möchten ihren Kunden möglichst viel Zusatznut-zen bieten und ihnen unbeschwerte Freude am Fahrradfahren verschaffen. Ausgehend von ihren Erfahrungen als passionierte Mountainbiker ha-ben sie bei ihren Fahrrädern einen Ersatz für lä-stige Rucksäcke eingebaut. Gepäck wird in einer Tasche verstaut, die sich am doppelten Unterrohr des Rahmens durch leichten Druck einklinken lässt. Das entlastet nicht nur den Rücken sondern sorgt auch durch den optimalen Schwerpunkt des Fahrrads für verbessertes Fahrverhalten. Die Rah-mentasche mit einem Fassungsvermögen von bis zu 15 Litern gibt es sowohl für Mountainbikes als auch für Stadträder. Besonderer Tipp: Die Fahrrä-der gibt es in Prien und darüber hinaus in 40 Ho-tels rund um den Chiemsee für grandiose Touren auszuleihen. Siehe Buchtipp Randspalte.

i QC17F01Die Räder von additive bikes bieten ungetrübtes Fahrvergnügen.

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Preisliste der Firma cambio Tarif „Start“

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Das Auto als Statussymbol gehört mittlerweile der Vergangenheit an. Heutzuta-ge geht es darum, die Möglichkeiten des automobilen Zeitalters intelligent zu nut-zen ohne deswegen ein Auto sein eigen nennen zu müssen. Ich wohne in der Stadt und fahre meist mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, brauche keinen Parkplatz, keine Garage, keine Versicherung, muss keine Steuern für mein eigenes Auto zahlen und brauche nie zum TÜV. Trotzdem benötige ich ab und an ein Auto. Dieses Wunsch-Auto teile ich mir mit 20 anderen Nachbarn.

Heute gehe ich ein paar Straßen weiter zu einem großen Parkplatz, schlendere zu meinem gebuchten Auto und schließe es mit meiner Kundenkarte auf. Den Schlüs-sel zum Starten finde ich wie immer im Handschuhfach. Ich muss heute einkaufen, meine Mutter im Krankenhaus besuchen und ein paar große Pakete zur Post brin-gen. Um 18.00 Uhr bin ich wieder am Parkplatz und verriegele das Auto mit meiner Kundenkarte. Das kommt so zwei bis drei Mal im Monat vor, denn viele Erledigungen für die ich ein Auto brauche, lege ich einfach auf einen Termin. Am Monatsende bekomme ich dann eine Sammel-Rechnung der Carsharing Firma. Übrigens, das Tan-ken erledige ich auch mit meiner Kundenkarte, ganz üblich bei einer Tankstelle.

Was vor mehr als 20 Jahren als soziale Innovation in der Schweiz begann, zieht mittlerweile auch hierzulande immer größere Kreise: Rund 158.000 Menschen in Deutschland haben 2009 Carsharing als Alternative zum eigenen Auto genutzt. Nach einer Studie im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums kommen allerdings rund 2,5 Millionen Menschen für Carsharing in Frage. Ein großes Potential.

Für wen lohnt sich Carsharing?Interessant ist Carsharing für alle, die für den täglichen Arbeitsweg nicht auf ein Auto angewiesen sind, die nicht mehr als 7.000 km im Jahr mit dem Auto zurückle-gen (müssen) und die in größeren Orten relativ zentral wohnen. Viele Alltagswege sollten gut mit Bus und Bahn, mit dem Fahrrad oder zu Fuß zu erledigen sein. Beson-ders attraktiv ist Carsharing für FreiberuflerInnen, Unternehmen, Verwaltungen, Institutionen und Vereine, weil die Kosten für einen eigenen Fuhrpark oft erheblich über den Kosten für die zeitweise Nutzung von Carsharing-Fahrzeugen liegen.

Je nach Größe der Carsharing-Organisation teilen sich zwischen 15 und 20 Men-schen ein Auto. Im Durchschnitt werden durch ein Carsharing-Auto vier bis acht private PKW ersetzt. Das Verkehrsverhalten verändert sich durch die Teilnahme am Carsharing gewaltig. Ehemalige AutobesitzerInnen reduzieren ihre PKW-Fahrlei-stung im Schnitt um 50 bis 60 Prozent. Die laufenden Kosten werden auf ein Mini-mum reduziert. Die Umwelt wird wesentlich weniger belastet. Viele unbeliebte Tä-tigkeiten wie den Werkstattbesuch, die Autowäsche oder den Termin beim TÜV braucht der Nutzer nicht selbst zu erledigen – das übernimmt die Carsharing-Orga-nisation, bei der er Mitglied ist. Weiterer Vorteil: Man muss sich nicht auf einen Au-totyp festlegen, sondern kann je nach Anlass wählen. Etwa zwischen Stadtflitzer, Kombi, Limousine oder Transporter. Durch diese Wahlmöglichkeiten hat man Zu-griff auf einen Fuhrpark, den sich ein Normalverdiener selbst gar nicht leisten könnte. Je nach gewähltem Autotyp verändern sich jedoch Tagespreis und Kilome-terpreis, der im Übrigen gleich die Spritkosten enthält. Beim Tanken gilt es statt des eigenen Portemonnaies die Kundenkarte des Carsharing-Unternehmens zu zücken.

Die Nachteile des Auto-TeilensDie Carsharing-Stationen sind hauptsächlich in größeren Städten vorhanden, in de-nen die Ausleihstationen gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht werden kön-

nen. Wer am Stadtrand oder in einem Dorf mit schlechter öffentlicher Verkehrsan-bindung wohnt, wird diesen Service kaum in Anspruch nehmen können. Gelegent-lich kann es durchaus auch mal vorkommen, dass nicht immer zum Wunschzeit-punkt ein Fahrzeug frei ist. Dies geschieht allerdings eher selten. Durch ausgeklügelte Buchungssysteme und vorausschauendes Planen können sich die Carsharing-Unternehmen gut auf die Bedürfnisse ihrer Kunden einstellen. Wer sich für Carsharing interessiert, muss zudem wissen, dass das Auto-Teilen nur bis zu ei-ner Fahrleistung von maximal 7.000 Kilometer billiger ist als ein eigenes Auto. Wer längere Fahrten ab 300 bis 400 km machen möchte und den Wagen in einer anderen Stadt zurückgeben will, sollte sich lieber einen Mietwagen leisten. Wer allerdings das Auto nur stundenweise bis tageweise nutzen möchte, der sollte sich für ein Carsharing-Unternehmen entscheiden.

Die Pflichten der NutzerAuch wenn die Carsharing-Firma für die technische und optische Wagenpflege zu-ständig ist, muss sich der Nutzer dennoch an Grundregeln in Sachen Sauberkeit halten. Wenn die Kinder mit Keksen krümeln oder schmutzige Waren transportiert wurden, erwartet das Carsharing-Unternehmen, dass der Nutzer den Wagen selbst säubert. Wenn das Scheibenwischwasser aufgebraucht wurde, dann muss es wieder aufgefüllt werden – im Winter entsprechend mit Frostschutzmittel. Bei Fahrten über 500 km ist es Pflicht, sich um Reifendruck, Ölstand und Kühlwasser zu kümmern. Im Versicherungsfall beträgt die Eigenbeteiligung je nach Schaden und Unternehmen zwischen 1.000 Euro und 1.500 Euro. Viele Carsharing-Unternehmen bieten spezielle Sicherheitspakete an, die eine Reduzierung der Selbstbeteiligung auf z.B. 200 Euro möglich machen, natürlich gegen Extrakosten. Der Carsharing-Nutzer muss seit mindestens zwei Jahren einen Führerschein besitzen.

Privates Auto-TeilenEs gibt allerdings auch die Möglichkeit, die Vorteile des Carsharings mit den Vortei-len eines eigenen Autos zu verbinden: indem man sein Auto dauerhaft mit Freun-den oder Nachbarn teilt. Um Streit bei ungeplanten Ereignissen wie etwa Unfällen vorzubeugen empfiehlt sich dabei jedoch eine vertragliche Regelung der Nutzungs-bedingungen. Das Modell funktioniert dann gut, wenn das Auto für unterschied-liche Zwecke benötigt wird oder die Beteiligten nicht täglich darauf angewiesen sind. Zum Beispiel nutzt es einer für den Arbeitsweg, die anderen überwiegend abends oder am Wochenende. Der VCD (Verkehrsclub Deutschland) hält einen Mustervertrag zum nachbarschaftlichen Auto-Teilen bereit, der für alle wesentlichen Punkte Erläuterungen und Vorschläge anbietet. Das private Auto-Teilen kann so auch am Stadtrand oder in einem Dorf funktionieren.

Intelligente AutonutzungDie Autoindustrie wird sich in den nächsten Jahren mit dem Kundenwunsch nach intelligenter Autonutzung konfrontiert sehen. Sie wird ihre Kunden beim Kauf eines sparsamen Stadtmobils die Garantieleistung anbieten müssen, das gekaufte Modell für den Urlaub oder zu Transportzwecken gegen einen größeren Wagentyp eintau-schen zu können. Ein derartiges Konzept würde einen Trend zu kleineren, schwach-motorisierten PKW unterstützen, von denen nicht nur die NutzerInnen, sondern auch die Umwelt und die ganze Gesellschaft profitieren. Es liegt an jedem Einzel-nen, mit einer intelligenten Autonutzung jetzt zu beginnen..

Carsharing: Stressfreie Mobilität Um grüner Auto zu fahren und Kosten zu sparen gibt es mehrere Alternativen: Ein Öko-Auto kaufen, gelegent-lich einen Wagen mieten oder sich ein Auto mit anderen teilen. Quell-Autor Ralf Perey hat letzteres ausprobiert.

Je nach Größe der Carsharing-Organisation teilen sich zwischen 15 und 20 Menschen ein Auto. i QC17F07

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Was Carsharing kostetDie Preise des Carsharings sind schwer zu vergleichen. Einige Anbieter verlangen eine Kaution, andere nicht. Eine Anmeldegebühr fällt bei fast allen Unternehmen an (zwischen 30 und 90 Euro); ebenso eine monatliche Grundgebühr (zwischen drei und 25 Euro). Die Ausleih-Preise setzen sich zusammen aus Zeitpreis und Kilometer-preis in Abhängigkeit vom Autotyp.

Infos gibt es bei:- Verkehrsclub Deutschland www.vcd.org

- Bundesverband CarSharing www.carsharing.de

- ADAC www.adac.de- Cambio Carsharing www.cambio-carsharing.de

- Carsharing der Bahn www.dbcarsharing.de

- stadtmobil carsharing www.stadtmobil.de

- Greenwheels www.greenwheels.de

- teilAuto www.teilauto.net

Einmalige Anmeldegebühr

30,00 Euro

Monatliche Grundgebühr

3,00 Euro

Zeitpreise

z.B. Smart z.B. Astra Kombi

Stunde (7 – 23 Uhr)

1,90 Euro 2,90 Euro

Nachtstunde (23 – 7 Uhr)

0,00 Euro 0,00 Euro

Tag (24 Std. Beginn jederzeit)

22,00 Euro 34,00 Euro

Woche (7 Tage, Beginn jederzeit)

132,00 Euro 204,00 Euro

Kilometerpreise

z.B. Smart z.B. Astra Kombi

Bis 100 km inkl. Benzin je km

0,31 Euro 0,35 Euro

Ab 101 km inkl. Benzin je km

0,21 Euro 0,22 Euro

Stand 19.07.2010

Die Kundenkarte ist der Schlüssel

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Feuer

Von der Vision zur Wirklichkeit: „In Deutschland und Europa sind die Potenziale an erneuerbaren Energien deutlich höher als der Energie-bedarf“, so schreiben Wissenschaftler, die im Forschungsverbund Er-neuerbare Energien (FVEE) kooperieren. Bis zum Jahr 2050 soll es mög-lich sein, eine zuverlässige und kostengünstige Energieversorgung aus erneuerbaren Quellen wie Sonnenenergie oder Wind aufzubauen.

Ermutigt wurde der Forschungsverbund Erneuerbare Energien zur Formulierung seines Konzepts durch das Bundesumweltministerium. Die Wissenschaftler, zu denen beispielsweise Vertreter der renom-mierten Fraunhofer-Gesellschaft gehören, sollten nicht nur der Frage nachgehen, ob es prinzipiell möglich sei, das deutsche Energieversor-gungssystem zu 100 Prozent auf erneuerbare Energien umzustellen. Auch nach dem „Wie“ wurde gefragt. Die Forscher kamen zu dem Ergeb-nis: Es gibt eine ganze Palette von Schlüsselfaktoren für die erfolgreiche Einführung einer grünen Energieversorgung. Beispielsweise intelligente Stromnetze, leistungsfähige Energiespeicher oder die Kraft-Wärme-Kopplung. Eine zentrale Rolle spielt aber auch die Energiepolitik. Ihr kommt die Aufgabe zu, notwendige Transformationen, die nicht von selbst ablaufen, zu beschleunigen sowie Maßnahmen zur Energieeffizi-enz zu stimulieren. Das setzt von Seiten der Politik die konsequente Entschlossenheit voraus, „dass die erneuerbaren Energien den Haupt-teil an der Energieversorgung übernehmen“ sollen.

Die Nachteile der Laufzeitverlängerung Derzeit senden die Politiker bezüglich des Ausbaus regenerativer Ener-gien jedoch widersprüchliche Signale. Beispiel Erneuerbare-Energie-Ge-setz (EEG): Obwohl die Einspeiseverordnung von Strom bislang die größten Erfolge bei der Markteinführung erneuerbarer Energien er-zielte, beschloss die Bundesregierung im Mai 2010 dennoch eine Sen-kung der Photovoltaik-Einspeisevergütung. Ein anderes Beispiel ist der Ausstieg vom Atomausstieg: Derzeit konzentriert sich die Stromerzeu-gung zu 80 Prozent auf vier große Unternehmen. Diese vier Kernkraft-werk-Betreiber sind die hauptsächlichen Profiteure einer Laufzeitverlän-gerung für Atomkraftwerke. Das zeigt eine Studie der Stadtwerke-Koo-peration 8KU unter Leitung des ehemaligen Präsidenten des Bundeskar-tellamts Dr. Ulf Böge. Sowohl die Konsumenten als auch der Ausbau der erneuerbaren Energiequellen kämen dabei jedoch zu kurz. Denn nach den Ergebnissen der Studie ist nicht damit zu rechnen, dass der Kosten-vorteil durch die Verlängerung „beim Verbraucher in Form niedrigerer Preise ankommen“ würde. Eine Laufzeitverlängerung würde lediglich die Vormachtstellung der Konzerne verfestigen. Ursprünglich sollte das schrittweise Auslaufen der Stromerzeugung aus Kernkraftwerken po-tenziellen Wettbewerbern neue Spielräume eröffnen. Eine Laufzeitver-längerung der Kernkraftwerke eröffnet den „großen Vier“ jedoch erheb-liche wettbewerbliche und finanzielle Spielräume – selbst wenn die Re-gierung, wie kürzlich beschlossen, durch eine Brennelemente-Steuer von den Atomkraftwerk-Betreibern rund 2,3 Milliarden Euro jährlich vom Gewinn abschöpft. Laut Gutachten besteht die Gefahr, dass die

Hohe Investitionen der Wegbereiter

Für Stromversorger wie die HSE ist der Ausbau der rege-nerativen Energien „absolut notwendig, um unsere natür-lichen Lebensgrundlagen zu erhalten“, so formuliert deren Vorstandsvorsitzender Albert Filbert. Über eine Milliarde Euro will die HSE bis 2015 investieren, um den Ausbau der regenerativen Energieer-zeugung voranzutreiben.

Gasturbinen für die Versorgungs-sicherheit

Weil die Energiegewinnung aus Wind, Wasser oder Sonne natürlichen Schwankungen unterliegt, braucht es flexible Kraftwerke, die bei Windstille oder wolkenverdeckter Sonne einspringen, um die Verbrau-cher zuverlässig mit Strom versorgen zu können. Zu die-sem Zweck investiert die HSE derzeit rund 55 Millionen Euro in eine Gasturbinenan-lage in Darmstadt. Die beiden Gasturbinen sollen vom Früh-jahr 2012 an Strom mit einer Gesamtleistung von rund 100 Megawatt ins Netz ein-speisen können. Damit gehört die HSE mit ihrer Ökostrom-Tochter Entega zu den Wegbe-reitern eines Energiekonzepts auf Basis von 100 Prozent erneuerbaren Energien, wie es namhafte Forschungsinstitute für möglich halten (siehe Text). Denn der Bedarf an der-artiger „Regelenergie“, die in Minutenschnelle natürliche Schwankungen von Strom aus erneuerbaren Energiequellen ausgleichen kann, wird in Zukunft durch den Ausbau der regenerativen Energien stark steigen.

www.hse.agwww.entega.de

Modernisierung des Kraftwerk-Parks und der Bau hocheffizienter, klima-freundlicher und regenerativer Anlagen auf Jahre hinaus verschoben werden. „Alle Akteure in der Energiewirtschaft – mit Ausnahme der vier großen Kernkraftwerk-Betreiber – haben sich auf den Ausstieg ein-gerichtet und ihre Investitionsentscheidungen entsprechend geplant und getätigt“, beschreibt Albert Filbert, Vorstandsvorsitzender der HSE AG die Situation: „Sie werden nun von den Nachteilen der Laufzeitver-längerung getroffen.“

Umfassender HandlungsbedarfDabei gilt es viel zu bewegen, damit die Vision eines ökologischen Energiekonzepts Realität werden kann. Das betrifft nicht nur den Bau von Anlagen, die auf erneuerbaren Energiequellen basieren. So muss beispielsweise auch „die Flexibilität des Kraftwerkparks erheblich ge-steigert werden“, wie eine Studie über die Entwicklungsperspektiven des deutschen Energiemarktes fordert. Damit durch den Einsatz von Sonnen- und Windenergie keine Versorgungslücken auftreten können, braucht es flexibel einsetzbare Kraftwerke, die sich schnell an das schwankende Angebot anpassen können, wie die Autoren der Studie „Entwicklungsperspektiven des deutschen Elektrizitätsmarktes“ Profes-sor Dieter Schmitt und Hans Helmut Forsbach analysieren. Das setzt jedoch von den Wegbereitern einer grünen Energiewirtschaft Investiti-onen in beträchtlicher Höhe voraus (siehe auch Randspalte „Gasturbi-nen für die Versorgungssicherheit“). Damit die Lichter auf dem Weg zur ökologischen Energieversorgung niemals ausgehen, bleibt eine ganze Menge zu tun.

Ökostrom: Keine Versorgungslücke

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Eine zuverlässige und kostengünstige Energieversorgung aus erneuerbaren Quellen ist möglich, zeigt eine aktuelle Studie. Auf dem Weg zu einer grünen Stromversorgung gilt es allerdings eine Reihe von Hindernissen und Herausforderungen zu bewältigen.

Der Windenergie attestieren Experten hierzulande die größten Chancen unter den grünen Stromerzeugungs-Technologien.

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Mit sauberem Wasser gegen die CholeraIn Kooperation mit der Keep the World Foundation möchten wir mit unseren Lesern ein Projekt der Hilfsorganisation CARE in Simbabwe unterstützen.

Unsere Erde besteht zu 70 Prozent aus Wasser und dennoch steht nicht allen Menschen dieser Erde sauberes Wasser in ausreichender Menge zur Ver-fügung. Den Hahn aufzudrehen und das sprudelnde Nass im Überfluss zu genießen, ist in den Industrieländern längst eine Selbstverständlichkeit ge-worden. Nur einige Flugstunden entfernt kämpfen hingegen Menschen in der sengenden Hitze um jeden einzelnen Tropfen, als rühre das Glitzern des Was-sers von Diamanten her. Dennoch können Mütter den Durst ihrer Kinder nicht stillen, ganz zu schweigen von menschlichen Grundbedürfnissen wie Körper-pflege. Während an dem einem Ort ein ausgiebiges Bad mit 200 Litern Wasser pro Wanne eine Selbstverständlichkeit ist, vertrocknen auf der anderen Seite der Welt kleine Kinder weil sie nicht genug zu trinken haben oder sterben an Krankheiten, die durch einen Mangel an sauberem Wasser ausgelöst werden.

So sterben weltweit jährlich Tausende von Menschen an Cholera. Cholera entsteht immer dort, wo viele Menschen auf engem Raum zusammen leben und es an sanitären Anlagen und sauberem Trinkwasser mangelt. Deshalb ist Cholera heute ausschließlich eine Krankheit der Armen. In vielen Entwick-lungsländern sind die Trinkwasser- und Abwassersysteme nicht hinreichend voneinander getrennt, was das Infektionsrisiko zusätzlich vergrößert und zu einer rasanten Ausbreitung der Krankheit führt. Dabei ist die Bekämpfung von Cholera relativ einfach: Sauberes Trinkwasser und sanitäre Einrichtungen

Sauberes Wasser ist die Voraussetzung für ein menschen-würdiges Leben.

geben dem Cholera-Bakterium keine Chance. Wo Cholera auftritt, kann die Aufklärung über Hygiene Leben retten. Regelmäßiges Händewaschen und der saubere Umgang mit Lebensmitteln gehören dazu. Sind Menschen mit Chole-ra infiziert, muss der Flüssigkeitsverlust gestoppt werden. Glukose und Elek-trolyte sind dafür notwendig. Die Weltgesundheitsorganisation WHO emp-fiehlt so genannte Rehydrationssalze. Sie bestehen unter anderem aus Gluko-se und Natrium.

Quell unterstützt Projekt in Simbabwe Im August 2008 wurde der afrikanische Staat Simbabwe von einer noch nie in dieser Form aufgetretenen Cholera-Epidemie besonders hart getroffen. Die Auswirkungen waren so schlimm, dass Ende des Jahres der nationale Not-stand ausgerufen werden musste. Bis April 2009 hatten sich mehr als 95.000 Menschen mit der lebensbedrohlichen Krankheit infiziert und circa 4.100 Menschen waren an der Durchfallerkrankung gestorben.

In Kooperation mit der Keep the World Foundation möchten wir mit un-seren Lesern ein Projekt der Hilfsorganisation CARE (siehe Kasten) in Simbab-we unterstützen. Im Jahr 1992 eröffnete CARE dort ein Länderbüro und wur-de in den Distrikten Mwenzi und Masvingo aktiv. Als dringende Sofortmaß-nahme steht derzeit die Bekämpfung der Cholera durch die Bereitstellung von sauberem Wasser im Vordergrund. CARE hilft dabei, alte Brunnen und Wasserpumpen wieder instand zu setzen und zusätzliche Wasserstellen zu installieren. Außerdem werden neue sanitäre Anlagen errichtet. Um in Zu-kunft möglichen Epidemien vorzubeugen, wird in den Projekten ein Wasser-komitee gegründet, das für die ständige Wartung der sanitären Einrichtungen verantwortlich ist. „Wir alle, die Gemeinden, die Regierung und die Hilfsorga-nisationen, müssen alles tun, um mehr sichere Wasserquellen und Toiletten zu errichten, und die hygienischen Bedingungen allgemein zu verbessern,“ sagt Michael Chiramba, der als einer der vielen freiwilligen Helfer gegen die Cholera ankämpft. Dank des Einsatzes von Freiwilligen aus den Dörfern zu-sammen mit dem medizinischen Personal konnte die weitere Verbreitung von Cholera in dieser Provinz bereits verlangsamt werden. Nun geht es da-rum, den gefährlichen Cholera-Bakterien die Lebensgrundlage zu entziehen.

Cholera entsteht immer dort, wo viele Menschen auf engem Raum zu-sammen leben und es an sanitären An-lagen und sau-berem Trinkwasser mangelt.

Sauberes Wasser wurde am 28. Juli 2010 von den Vereinten Nationen als Menschenrecht anerkannt.

Jeder Euro zählt

Schon mit überschaubaren Beträgen lässt sich in Simbabwe eine ganze Menge erreichen. So hilft Ihre Spende und ermöglicht für:• 15 Euro die Reinigung von

1000 Litern Trinkwasser • 20 Euro einen 100-Liter-Was-

sercontainer für Familien• 36 Euro Tabletten zur Wasser-

aufbereitung pro Familie für drei Monate

• 80 Euro eine zehn Meter lange Wasserleitung

• 84 Euro die Instandsetzung eines Brunnens, der ein ganzes Dorf mit Trinkwasser versorgt

• 100 Euro fünf Toiletten-schüsseln.

Helfen Sie helfen für sau-beres Wasser in Simbabwe. Wir freuen uns über jeden Betrag: Keep the World FoundationBank für Sozialwirtschaft, Köln Konto 11 323 11, BLZ 370 205 00, Stichwort: Quell. Ab einer Spende von 20 Euro erhalten Sie eine Spendenquit-tung. Bitte geben Sie dazu auf der Überweisung Ihre Adresse an.

Keep the World FoundationDie gemeinnützige Stiftungs-gesellschaft Keep the World Foundation unterstützt Unter-nehmen bei der Planung, Aus-wahl und vor allem bei der professionellen Organisation und Durchführung sozialer, kultureller und ökologischer Projekte. Neben Kontinuität sind dabei Transparenz, Glaubwürdigkeit und Erleb-barkeit der Projekte das oberste Gebot.www.keeptheworld.com

Zu „CARE“ haben viele Menschen, die den zweiten Weltkrieg erlebt haben, einen unmittelbaren Bezug, denn die 100 Millionen in Europa verteilten CARE-Pakete haben bei den Begünstigten einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. In der Zwischenzeit ist CARE zu einer internatio-nalen Hilfsorganisation angewachsen, die sich weltweit für Not lei-dende, arme und benachteiligte Bevölkerungsgruppen einsetzt – unab-hängig von politischer Anschauung, religiösem Bekenntnis oder ethnischer Herkunft. Die CARE-Projekte setzen an den Wurzeln der Armut an: Sie verändern die Lebensbedingungen der Ärmsten nachhal-tig, indem sie ihnen Zugang zu Schul- und Berufsausbildung erleich-tern, neue Einkommensmöglichkeiten schaffen, ihre Ernährung und Gesundheit verbessern. Das Prinzip Mitbestimmung wird dabei groß geschrieben: Um zu vermeiden, dass Hilfsmaßnahmen an den tatsäch-lichen Bedürfnissen der Menschen vorbeigeplant werden, bindet CARE seine Projektteilnehmer und lokalen Partner von Anfang an in Planung und Durchführung der Projekte ein. Durch diese langfristige Zusam-menarbeit mit verlässlichen Partnern vor Ort kann CARE in Krisen- und Katastrophensituationen schnell und wirksam handeln. Die Nothilfe wiederum führt in vielen Fällen über Projekte des Neubeginns und Wie-deraufbaus zu nachhaltiger Entwicklungszusammenarbeit. www.care.de

Vom CARE-Paket zur Partnerschaft

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Augenwässer in Flaschen

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Volksmedizin AugenwasserImmer mehr Menschen leiden unter Augenproblemen durch Computerarbeit, Klimaanlagen oder Luftverschmutzung. Ein altbewährtes Mittel der Volksmedizin kann dabei auf erstaunliche Weise Abhilfe schaffen. Von Andrea Tichy.

Es war ein Selbstversuch aus Verzweiflung. Weil meine überanstrengten Augen den Dienst am Computer zu boykottieren begannen, besann ich mich auf ein Mittel, von dem ich im Laufe meiner Recherchen schier Unglaubliches gehört hatte: So ge-nanntes Augenwasser sollte angeblich bei Augenkrankheiten wahre Wunder wirken. In einem Glasflakon hatte ich Wasser aus der Leonhardsquelle abgefüllt und das sprühte ich mir nun in meine brennenden Augen. Zunächst verspürte ich ein kühles, angenehmes Gefühl. Ich wiederholte diese Augendusche fortan mehrmals täglich, bis mir die Wasserkur zur Gewohnheit wurde. Nach einiger Zeit erholten sich meine Augen so sehr, dass ich auch bei anstrengender Computerarbeit keine Beeinträchti-gungen mehr empfand.

Die segensreichen Wirkungen von Augenwasser auf ihre Sehkraft war den Men-schen zu früheren Zeiten sehr bewusst, schließlich hatten sie durch offene Feuerstel-len mit ihrer Ruß- und Rauchentwicklung häufig mit Augenleiden zu kämpfen. Sie nutzten jede Gelegenheit, um ihre Augen mit derartigen Wässern zu spülen und gleichzeitig einen kräftigen Schluck von dem frischen Quellwasser zu trinken. Im österreichischen Altersberg beispielsweise schreibt die über 80jährige Mesnerin der dortigen Wallfahrtskirche ihre unvermindert scharfe Sehkraft der Quelle zu, die sich unterhalb eines Seitenaltars der Kirche befindet. Die den Augenheiligen Luzia und Odilie geweihte Wallfahrtskirche wird von vielen Pilgern besucht. Denn das Augen-heilwasser von Altenberg genießt einen besonderen Ruf. So führt ein noch tätiger Schmied die Heilung seiner Augenerkrankung auf das kostbare Nass zurück.

Nicht weniger als 39 Quellen, die gegen Augenleiden helfen sollen, beschreibt Herbert H. Kölbl in seinem Buch „Heilige und heilsame Quellen zwischen Isar und Salzach“. Darunter beispielsweise die Kirchwaldquelle in Nussdorf, der Marienbrun-nen in Birkenstein oder die Leonhardsquelle in Bad St. Leonhardspfunzen. Häufig befinden sich diese Quellen in oder bei kirchlichen Bauten, denn das Christentum wusste geschickt die oft vorchristlichen Quellenheiligtümer für eigene Zwecke zu nutzen. Noch immer pilgen viele ältere Menschen nach Bad St. Leonhardspfunzen, um sich an dem neben der Leonhardkapelle gelegenen Brunnen die Augen zu wa-schen und einen großen Schluck aus der kühlen Quelle zu trinken.

Die Zellverfügbarkeit macht‘sExperten begründen das Phänomen der Augenwässer mit ihrer besonderen Beschaf-fenheit. Stichwort „Zellverfügbarkeit“: Aufgrund seiner feinen Struktur kann das Wasser auch in die feinsten Kapillaren der Augen eindringen, dort Ablagerungen ausspülen und die Zellen mit Sauerstoff und den notwendigen Flüssigkeiten versor-gen. Auch die Wirkung von Quellen, die gegen Kreuz- oder Gelenkschmerzen helfen, lassen sich durch die Zellverfügbarkeit erklären. Ihr Wasser dringt in die feinen Ka-pillaren der Bandscheibe und Gelenke ein und regeneriert diese wieder.

Konkret lässt sich dies durch die Größe so genannter „Cluster" im Wasser erklä-ren. In seinem Buch „Wasser und Homöopathie" schreibt der renommierte Physiker Dr. Wolfgang Ludwig, dass „im Wasser bei Zimmer-Temperatur etwa 400 Einzelmole-küle zu größern Haufen (englisch „Cluster") vernetzt sind, also Großmoleküle bil-den. Generell kann man sagen: Die Art der Cluster ist ein Ausweis für die Qualität eines Wassers. Kleine Wasser-Cluster schaffen es, in die Körperzelle einzudringen. Dies geschieht über spezifische Wasserkanäle, die so genannten Aquaporine (und nicht durch Osmose, wie man lange vermutete). Für diesen Nachweis erhielt der amerikanische Wissenschaftler Peter Agre im Jahr 2003 den Nobelpreis für Chemie. Große Cluster hingegen gelangen nach Aussage des Komplementär-Mediziners Dr. Karl Maret gar nicht in die Zelle.

Tägliches Trinken bringt den größten EffektDamit Augenwässer ihre größtmögliche Wirkung erzielen können, ist das Trinken des Wassers fast noch wichtiger als seine äußere Anwendung. „Im Grunde sind wir wandelnde Wassersäcke“, bringt die Münchner Heilpraktikerin Margret Jamin den Umstand auf den Punkt, dass der menschliche Körper bis zu zwei Dritteln aus Wasser besteht, das Gehirn sogar aus bis zu 90 Prozent. Weniger Wasser im Körper zu haben,

An dem aus der Römerzeit stammenden Brunnentrog der St. Leonhards-quelle in Bad St. Leonhardspfunzen nutzen immer wieder Menschen die Gelegenheit, sich dort die Augen auszuwaschen. Als gesundheitsför-derndes Trinkwasser wird die frische Quelle ohnehin häufig genutzt. Oft bilden sich dort lange Schlangen von Menschen, die das bekannte Wasser in Flaschen oder Kanister abfüllen.

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Glasflakon für die AugenduscheWer Augenwasser im hei-mischen Badezimmer fürs Augenspülen benutzen möchte, dem sei der Quell-Glasflakon zu empfehlen. Im Gegensatz zu Kunststoffbe-hältnissen, die Weichmacher abgeben können, verhält sich der Glasflakon auch bei den energiereichen Augenwässern völlig neutral und bietet neben dem Komfort seines Sprühkopfes bestmöglichen Schutz für das Wasser.

Glasflakon zum Selberbefül-len für 100 ml Augenwasser(bitte kein Leitungswasser verwenden und nicht aufs geschminkte Auge sprühen)* Preis: 9,90 Euro zzgl. 2,50 Euro VersandkostenBestellung an:Redaktion Quell, Saalgasse 12, 60311 Frankfurt oderT 069 -21 99 49 40 oderF 069 – 21 99 49 42 oder beiwww.quell-online.de* kein medizinischer

Ratschlag

zieht fatale Folgen nach sich. Schon ein Wasserverlust von zwei Prozent des Körper-gewichts führt zu verminderter körperlicher und geistiger Leistungsfähigkeit. Auch das Auge, das zu einem Großteil aus Wasser besteht, reagiert sehr sensibel auf Flüs-sigkeitsverlust. Es wird trocken und juckt, bei starkem Wasserverlust können sich Sehstörungen einstellen. Rund zwei Liter Augenwasser sollte ein Erwachsener täg-lich trinken, um seine Augen bestmöglich mit Flüssigkeit zu versorgen.

Schutz vor krankmachenden KeimenAufgrund der Sensibilität des Auges in Bezug auf Bakterien sollten Gesundheitsbe-wusste auf die Qualität des verwendeten Wassers größten Wert legen. Augenwässer zeichnen sich durch keimvermindernde Wirkung aus. In seinem Buch „Heilige und heilsame Quellen zwischen Isar und Salzach“ beschreibt Herbert H. Kölbl diesen Umstand folgendermaßen: „Solche Quellen haben in der Regel ‚reifes‘ Wasser, das heißt, es kommt durch eigenen Druck und seine eigenen Kräfte an die Erdoberflä-che. Man nennt diese Quellen auch artesische Brunnen. Reifes Wasser isoliert Keime und verhindert deren Wachstum. Dies erklärt, warum Wasser, das an heiligen Quel-len abgefüllt wird, länger frisch bleibt als solches aus der Leitung.“

Wer in seiner unmittelbaren Umgebung kein Augenwasser kennt oder keine Zeit hat, sich selbst Augenwasser abzuzap-fen, der kann sich im Getränke- oder im Naturkost-handel Augenwasser in Flaschen kaufen. Alle sieben Sorten der St. Leonhards-Ver-triebs GmbH – Quelle St. Leonhard, Lichtquelle, Son-nenquelle, Mondquelle, Voll-mondabfüllung, Quelle St. Georg und Aqua Sola – ent-sprechen den Kriterien von Augenwässern: Sie zeichnen sich durch hohe Zellverfüg-barkeit und keimtötende Wir-kung aus.

Gegen den Strom„Wer zur Quelle will, muss gegen den Strom schwimmen“ formulierte schon Hermann Hesse. Und das tun immer mehr Menschen auf unterschiedliche Weise: per Fahrrad oder per Pedes machen sie sich auf, um sich ein Bild von den Ursprüngen ihrer Flüsse zu machen.

Dem Ursprung entgegen: Es ist noch gar nicht lange her, dass Flüsse hierzulande ein Schattendasein im Bewusstsein der Bevölkerung führten. Denn Flüsse waren noch vor wenigen Jahrzehnten oftmals übelriechende, in Beton eingezwängte Wasserwege, die man gerade einmal wahrnahm, wenn man über eine Autobahnbrücke fuhr oder wenn Hochwasser drohte. Diese Wahrnehmung hat sich in den vergangenen zwanzig, dreißig Jahren ins Gegenteil verkehrt. Seitdem Flüsse von Seiten der Stadt- und Landes-planer wieder als Lebensadern von Regionen angesehen werden und Flüs-se wieder so sauber geworden sind, dass sogar Wildfische wie Lachse zu-rückkehren, seither ändert sich auch wieder die Wahrnehmung und Wert-schätzung von Seiten der Anwohner. Flüsse werden als Naherholungsge-biet oder als Weitwanderweg in die Freizeitplanung mit einbezogen und immer mehr Menschen folgen im Urlaub dem Lauf von Flüssen – manch-mal bis hin zur Quelle. Anleitung bei diesem Freizeitvergnügen gibt es mittlerweile zu hauf. So beschreibt beispielsweise der Führer „Lahntal-Radweg – von der Quelle zum Rhein“ eine knapp 245 Kilometer lange Rad-route, die bei der Quelle im Rothaargebirge beginnt und über weitgehend verkehrsarme Straßen bis hin zur Mündung in Lahnstein am Rhein führt. Als einer der ersten Radwege in Deutschland wurde der Lahntal-Radweg

vom ADFC, dem Allgemeinen Deutschen Fahrradclub, mit vier Sternen aus-gezeichnet. Bewertet wurden dabei von den Routeninspektoren Kriterien wie die Qualität der Befahrbarkeit, Sicherheit, Wegweisung oder die Quali-tät der Unterkünfte und Gastronomie und die Erreichbarkeit mit der Bahn. Tatsächlich lässt sich die Quelle der Lahn über die Bahnhöfe Feudingen, Rudersdorf oder Lützel bis auf wenige Kilometer leicht erreichen.

Anders sieht es bei Quellen aus, die in den Alpen entspringen. Die Isar-Quelle im Karwendel beispielsweise ist nur über eine mehrstündige Wan-derung zugänglich. Und auch die Rhein-Quelle will sich nur langsam den Blicken öffnen. Die etwa dreistündige Wanderung vom Oberalppass bietet als Ausgleich für die körperliche Betätigung atemberaubende Ausblicke auf die Bündner Alpen.

Gleichgültig ob mit dem Fahrrad angefahren oder erwandert: die Quel-len der Flüsse sind oftmals magische Orte mit einer besonderen Ausstrah-lung, die Geist und Seele gleichermaßen erfrischt. An diesen Orten lässt es sich gut verweilen und die Gedanken beginnen zu fließen. Und nicht zu-letzt sind Quellen der sichtbare Beweis dafür, dass auch der imposanteste Strom aus kleinen Rinnsalen entsteht, die sich zu einem großen Ganzen vereinen. i QC17W08

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Tipp

Zu Fuß über die Alpen

Mit seinem Wanderführer „Zu Fuß über die Alpen“ landete der oberbayerische Landes-pfleger Ludwig Graßler einen Bestseller, der Jahr für Jahr immer noch viele Menschen dazu motiviert, per Pedes die vierwöchige Alpenüberque-rung von München bis Vene-dig in Angriff zu nehmen.

Die erste Woche dieser Weit-wanderung folgt dem Fluss-lauf der Isar bis zu ihrer Quelle – eine Wanderung, die Mitglieder der Quell-Redak-tion im vergangenen Sommer (zum wiederholten Mal) unter-nahmen. Besonderes High-light war das zufällige Zusam-mentreffen mit Ludwig Graßler in Wolfratshausen.

Der mittlerweile 85Jährige macht sich an Sonntagen einen Spaß daraus, am Isar-Hochufer bei Wolfratshausen mit seinem Fahrrad entlang zu radeln und dabei Rucksack-träger nach ihrem Ziel zu be-fragen. Häufig trifft er dabei auf Fans seiner Route, die mindestens ins Inntal, oft aber auch weiter marschieren.

Mit seiner Tourenbeschrei-bung gehört Graßler zu den Pionieren einer Bewegung, die mittlwerweile auf ein ganzes Netz an Weitwander-Wegen zurückgreifen kann.

Buchtipp:

Ludwig Graßler Zu Fuß über die Alpen Der Traumpfad von München nach Venedig Bruckmann Bildband mit Kurzführer 144 SeitenISBN-13: 978-3765437571Preis: 29,95 Euro

Isaria „die Wilde“ nannten die Kelten diesen Gebirgsfluss, der sich ungezähmt über weite Strecken von seiner Quelle im Karwendel-Gebirge bis zu seiner Mündung in die Donau bewegt. Das Wasser der Isar ist so sauber, dass man selbst in der bayerischen Landeshauptstadt darin baden kann; ei-nen halben Tagesmarsch von ihrer Quelle entfernt ist es al-lerdings auch im Hochsommer so kalt, dass man ledigleich seine Beine hineinstrecken möchte. Die Wanderung von München bis zur Isarquelle dauert sieben Tage und bietet eine Reihe von Attraktionen: Das Kloster Schäftlarn zum Bei-spiel, das zu den Spitzenleistungen des bayerischen Barocks gehört und einen malerischen Höhepunkt des ersten Wan-dertags bildet. Am zweiten Tag geht es per Pedes nach Bad Tölz, dessen malerischer Marktplatz zum Einkehren einlädt. Der die Stadt überragende Kalvarienberg bietet einen über-wältigenden Ausblick in den Isarwinkel, dessen dschungel-artige Wildnis beim Durchwandern die Phantasie anregt. Der Post-Gasthof in Vorderriß lässt mit seinem roman-tischen Ambiente die Erinnerung an die bayerischen Könige aufleben, die hier gerne zur Jagd gingen. Nach einem an-strengenden Tagesmarsch lädt der charmante Touristenort Mittenwald zum Verweilen ein. Der vorletzte Wandertag von der österreichischen Grenzstation Scharnitz bis zur Isar-

Quelle ist eine Tour wie aus dem Bilderbuch. Immer wieder gibt der Weg den Blick auf Attraktionen frei. Auf die so ge-nannten „Stoamandl“ zum Beispiel, Steinmännchen, die von vorbeikommenden Wanderern aufgetürmt wurden. Bis zur Kastenalm teilen sich Radfahrer und Wanderer den Weg. Von hier aus geht es in etwa anderthalb Stunden steil bergan bis zur Halleranger Alm, wo die Isarquelle entspringt. Die Quelle besteht aus vielen kleinen Wasserstellen, an denen das Wasser einfach aus dem Erdreich herausquillt und die so seicht sind, dass sie gerade mal die Fußsohle benetzen. In einem überschaubaren Areal vereint sich das Wasser dieser Pfützen zu einem munteren Bächlein, das zwar nicht die al-leinige, aber die offizielle Quelle der Isar ist. Vor allem am Morgen – nach der Übernachtung im gemütlichen Halleran-gerhaus (gehört dem Alpenverein) oder in der Halleranger-alm (privat geführt) – herrscht hier eine geradezu spirituelle Atmosphäre, in der die Frische des Tages und die Frische des Wasses Alltagssorgen gar nicht aufkommen lassen. Der „Genius Loci“ lädt zum Verweilen und Auftanken.Wer mag, der kann von der Halleranger Alm ins österrei-chische Inntal nach Hall oder Wattens absteigen oder sogar die Alpenüberquerung von München nach Venedig weiter verfolgen (siehe Randspalte).

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Ungezähmter Gebirgsfluss

Die Isarquelle besteht aus Was-serstellen, an denen das Wasser einfach aus dem Erdreich he-rausquillt und die so seicht sind, dass sie gerade mal die Fußsohle benetzen.

„Stoamandl“ Steinmännchen im Hinterautal nahe der Isarquelle

Die Schönheit der Elbe ist bekannt, man denke nur an das Elbflorenz Dresden oder die wunderbare Natur der Mittelelbe rund um das UNESCO Biosphären-Reservat Tangermünde. Immer mehr Menschen zieht es daher zum Ursprung „ihres“ Flusses. Bevor der prächtige Fluss Deutschland erreicht, hat die zu den größten Strömen Mitteleuropas zählende Elbe bereits 364 km durch Tschechien zurückgelegt. Die Quell-Region im tschechischen Riesengebirge ist heute ein streng geschützter Nati-onalpark und deshalb auch nur per Pedes zu erreichen. Die weite, raue und wasser-reiche Gebirgsnatur erinnert an Nord-Skandinavien. Wer sich den Weg dahin etwas erleichtern will, kann auch von „Spindleruv Mlyn“ aus (deutsch Spindlermuehle) den Sessellift bis zum Gipfel des Berges „Medvedin“ auf 1.235 m Höhe nutzen und von der Gipfelstation rund fünf Kilometer zur Elbquelle wandern (Höhenunter-schied: 150 m). Spindlermühle hat eine ähnlich lange Wintersport-Tradition wie

St. Moritz. Der Name des heute 1.300 Bewohner zählenden Ortes rührt übrigens von der Mühle der Müllers Spindler, der für die Region im 18. Jahrhundert von zen-traler Bedeutung war. Josef Zeleny, der wohl bekannteste und erfahrenste Wander-führer im Riesengebirge, empfiehlt seinen Gästen, auf dem Rückweg von der Quelle dem Laufe der Elbe auf ihren ersten 8 bis 9 km bis Spindlermühle zu folgen. Kurz hinter dem Quellgebiet befindet sich der Elb-Wasserfall, dann wandert man weiter durch den so genannten. „Elbegrund“. Zeleny: „Die absolute Mehrheit der Leute, die ich dabei begleite, sind von der Gebirgsnatur rund um die Quelle und die An-fänge dieses Stromes in wilder Natur begeistert.“ Das 1993 neu erbaute Berghotel „Start“ in Spindlermühle bietet aufgrund seiner Lage einen idealen Ausgangspunkt für die Wanderung zur Elbquelle. In dem traditionsreichen Haus wird bis heute noch alt-böhmische Küche gepflegt.

Donau Quell 17.2010 09

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Drei Gewinne für Quell-Leser

• A KolmenhofZwei Übernachtungen für zwei Personen inklusive Früh-stücksbuffet plus ein Tag Ausleihe von Elektrobikes, dazu einen Picknickkorb für ein romantisches Picknick im Grünen.www.kolmenhof.dewww.donauquelle.de r

oder

• B RheinquelleZwei Übernachtungen für zwei Personen im Doppelzim-mer inkl. Frühstücksbuffet im Hotel Rheinquelle (gültig Sommer 2011 auf Anfrage).www.rheinquelle.ch www.disentis-sedrun.ch

oder

• C SpindlermühleEine Woche für zwei Personen im Hotel Start mit Frühstücks-buffet und eine geführte Wan-dertour mit Josef Zeleny zur Elb-Quelle.www.hotelstart.czwww.CzechTourism.com

Preisfrage Wie lang ist die Donau?

Füllen Sie das Gewinnspiel-Formular unter www.quell-online.de aus oder schreiben Sie uns: Redaktion Quell, Saalgasse 12, 60311 Frankfurt, Kennwort: Donau. Bitte geben Sie zugleich den Buchstaben der Reise an, die Sie gewinnen möchten.Einsendeschluss ist der 15. Oktober 2010.

Wo genau der zweitlängste Strom Europas entsteht, darüber wird seit der Antike philosophiert und spekuliert: Bereits Plinius der Ältere (24 - 79 n.Chr.) spricht von einer Quelle, die „neben dem Flussbett gelegen“ ist, was aus heutiger Sicht die Si-tuation des Donau-Ursprungs treffend beschreibt: Die Donaueschinger Quelle liegt 150 m vom Lauf der Brigach entfernt, ein wenig flussabwärts vereinen sich die Was-ser mit der Breg und „bringen“ die junge Donau „zu Weg“. Diese – seit dem 13. Jahrhundert historisch belegte – Donauquelle ist dadurch fast schon zu einem Wallfahrtsort für Donau-Liebhaber und Quellen-Fans geworden. Deren Bekanntheit ist dem „Donauquellen-Marketing“ der Grafschaft zu Fürstenberg zu verdanken, die schon Ende des 15. Jahrhundert vor Beginn des Tourismuszeitalters „Events“ mit ih-ren adligen Gästen an der Donauquelle abhielt. Die Grafen zu Fürstenberg haben sich bei der Auswahl ihres Bauplatzes für ihr Schloss nämlich für den Standort di-rekt neben der Donauquelle – und nicht für den Standort auf dem Hügel – ent-schieden, weil sie deren „Potential“ richtig einzuschätzen wussten.

Wem es nach dem Rummel direkt an der Quelle nach Ruhe zu Mute ist, der sollte sich ein wenig flussabwärts zum Zusammenfluss von Brigach und Breg im idyl-lischen Donauschinger Stadt-Park zurückziehen oder flussaufwärts Richtung Furt-wangler Martinskapelle zur natürlichen Breg-Quelle auf 1.078 m Höhe fahren: Aus hydrologischer und geographischer Sicht ist die Breg der längste Haupt-Quellfluss der Donau, und damit kann ihre Quelle auch als „Donauquelle“ bezeichnet werden. Von hier aus sind es genau 2.888 Kilometer bis zur Donaumündung und rund 50 m bis zur Wasserscheide zwischen Donau und Rhein, die den einen Fluss ins Schwarze Meer und und den anderen Fluss in die Nordsee lenkt. Mitten in diesem herrlichen Naturschutzgebiet und nur einen Katzensprung von der Quelle entfernt liegt der Kolmenhof. Das kleine Höhen-Hotel ist ein Paradies für Wanderfans und bietet Schwarzwälder Gastlichkeit. Und: Das Hoteliers-Paar Dold, das das Haus in dritter Generation führt, steht im wahrsten Sinne „über den Din-gen“, was die Diskussion um die Donau-Quelle angeht. i QC17W09

Der größte, wohl berühmteste und verkehrsreichste Strom Deutschlands mit einem der größten Wasserfälle Europas ist der Rhein. Er durchbricht als einziger Fluss die Mittelgebirgsschwelle und verknüpft das Herz Europas mit der Nordseeküste, ver-bindet und trennt gleichzeitig vier Nationen: die Schweiz, Deutschland, Frankreich und die Niederlande. Nicht zuletzt ist er aber auch sicher der Fluss, um den sich die meisten Mythen und Sagen ranken – vom Rheingold bis zur Loreley. „Unser“ Rhein? Nein. Er ist das Geschenk der Schweizer Alpen. Im Osten des Gotthard-Massivs in den Bündner Alpen speisen unzählige kleine Gebirgsbäche die drei Quellflüsse des Rheins (Vorderrhein, Hinterrhein und Valser Rhein). Auch wenn es sich bei der Quelle am Toma-See im Disentis nicht um die mündungsfernste des Rheins handelt – die im Tessin liegende Quelle des Rein de la Medel übertrifft sie noch um 5 km – gilt der Toma-See als sein eigentlicher Ursprung. Toma-Quelle und -See könnten nicht malerischer liegen: auf 2.345 m über dem Meer, unterhalb des Biz Badus.

Vom Oberalppass, den man mit dem Zug gut erreicht, wandert man auf einem atemberaubenden, leichten Weg in rund 3 Stunden zur Rheinquelle hin – und wie-der zurück. Oder man startet beim Hotel Rheinquelle, dem „ersten“ Haus am Rhein: Das 1850 erbaute Hotel blickt auf eine bewegte Geschichte von Naturgewalten und prominenten Gästen zurück und durch seine Bildergalerien hat es fast musealen Charakter. Der Wanderweg vom Hotel dauert etwa doppelt so lange, überwindet knapp 800 Höhenmeter und führt in rund 3 Stunden über schöne Wiesen und Wei-den bis zur Rheinquelle. Die Stille, die Ruhe und die Kraft des Toma-Sees werden je-den verzaubern. Nahe des Toma-Sees startet der 1.400 km lange, landschaftlich aus-gesprochen reizvolle Rhein-Radweg. Er bietet Schweizer Hochgebirge, Bodensee und Schwarzwald, die malerischen Rheinauen und die ländliche Idylle am Niederrhein bis hin zu den absolut flachen Niederlanden. Sehenswerte Städte liegen direkt an der Route, etwa Basel, Straßburg, Speyer, Mainz, Köln oder Nijmwegen. i QC17W10

Rhein

Elbe

Mysterium seit der Antike

Ein Strom der Superlative

Geboren von wilder Natur

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Elb-Quelle: Die gefasste „symbolische Elbquelle“, die im Naturpark für Wanderer zugänglich ist.

Toma-See: Er gehört zum Einzugsgebiet des Vorderrheins und wird als Rheinquelle angesehen.

Breg-Quelle: Hier entspringt der Hauptquellfluss der Donau, die Breg.

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Moderne Ernährungswissenschaftler und Mediziner bestätigen: Bierhefe ist reich an B-Vitaminen und Mineral-

stoffen, unterstützt die Darmtätigkeit, beugt Krankheiten vor und kann bestimmte Beschwer-den lindern. Der Darm ist ein Schlüsselorgan für die Ge-sundheit des Menschen. Er beherbergt die Darmflora, die aus unzähligen Mikroorganismen besteht. Sind diese im Gleichgewicht, leisten sie lebenswichtige Aufgaben bei der Abwehr von Krankheitserregern und der Versorgung mit Vitaminen und Energie. Die moderne Lebensweise mit Stress, zuwenig Bewegung und unregelmäßigem, un-ausgewogenen Essen schadet jedoch dieser Darmflora. Die flüssige Bierhefe-Zubereitung nach Dr. Ehrnsperger steckt voller wertvoller Inhaltsstoffe, die die Darmflora bei ihrer wichtigen Arbeit unterstützen. Die Liste der In-haltsstoffe reicht vom Vitamin B1 bis zu essentiellen Aminosäuren, die vom Körper nicht selbst hergestellt werden können und Mangelerscheinungen verhindern.

Die kleinsten Diener des Menschen – bei uns werden sie umsorgt wie Könige Hefen sind winzige Pilze und damit Lebewesen. Man könnte auch sagen, dass sie zu den kleinsten Helfern zählen, die dem Menschen gute Dienste erweisen. Bier-hefe gilt als besonders wertvoll, weil sie den Glukose-To-leranz-Faktor (GTF) enthält. Dieser ist für die korrekte Insulin-Funktion unerläss-lich. Während Sekundärhefe auf Abfallprodukten der Industrie produziert wird, wird die Primärhefe auf reinem Malz gezüchtet und nach dem ersten Gärdurch-

gang aus dem Jungbier geerntet. Sie enthält nur frische, vollaktive Hefezellen. Diese werden in der ökologischen Brauerei von Dr. Ehrnsperger, der Neumarkter Lamms-bräu, ausschließlich mit Bio-Malz gefüttert. Damit sind sie frei von chemisch-synthetischen Stoffen sowie Pestizi-den und nicht durch Gentechnik manipuliert.

Handlich, praktisch und köstlich – so gab es flüssige Bierhefe noch nie Unser Körper kann Hefe am besten in flüssiger Form auf-nehmen. Die Bio-Primärhefe wird in handliche Sticks ab-gefüllt und ist so jederzeit griffbereit und leicht zu öff-nen. Sie muss nicht im Kühlschrank gelagert werden, um ihre Frische zu behalten und passt in jede Hosentasche. Durch die Abrundung mit Fruchtsaftextrakten bekommt die Bio-Primärhefe einen angenehmen, leicht fruchtigen Geschmack.

Für jeden das RichtigebioVerum bietet sechs Varianten der Bio-Primärhefe an. Sie unterscheiden sich in der jeweiligen Menge der In-haltsstoffe voneinander und sind dadurch auf Ihre indivi-duellen Bedürfnisse abgestimmt: BasisAktiv, ZellAktiv, Anti-Stress, Immunsystem, Haare, Haut. Die Menge in einem Stick ist so konzipiert, dass sie die tägliche Ernäh-rung auf ideale Weise ergänzt. Im Normalfall genügt es,

einen Stick am Tag zu genießen. In Zeiten eines erhöhten Bedarfs können Sie bis zu drei Sticks einnehmen. Zum Start einer Kur mit Bio-Primärhefe empfiehlt es sich, zwei Sticks täglich zu sich zu nehmen. Zu bestellen bei www.bioverum.de.i QC17W13

Das steckt in der Bio-Primärhefe: Vitamin B1: Fördert den Stoff-wechsel, stärkt die Nerven. Vitamin B2: Verbessert den Stoffwechsel der Kohlenhy-drate und beugt vor.Vitamin B6: Baut Homocy-stein ab und fördert die Gefäßgesundheit.Vitamin B12: Ist wichtig für die Blutbildung.Biotin und Folsäure: Gut für Haut, Haar und Nägel.Eisen: Verbessert die Sauer-stoff-Versorgung des Blutes. Niacin: Stärkt die Nerven.Panthotensäure: Fördert Zell-erneuerung und Wundheilung. Essentielle Aminosäuren: Gegen Mangelerscheinungen und für den Muskelaufbau.Chrom: Verbessert die Insulinfunktion und erleich-tert die Aufnahme von Trau-benzucker.Zink: Fördert gesunde Haut und Wundheilung.Selen: Kann vor freien Radi-kalen schützen.Magnesium und Kalium: Stärkt Nerven und Muskeln. Cholin: Gut für die Leberfunk-tion.Lecithin: Unterstützt den Fett-stoffwechsel. Beta-Glucane: Fördern das Gleichgewicht der Darmflora und die Immunabwehr. Pangaminsäure: Erleichtert die Sauerstoff-Aufnahme im Blut.

Schon Hippokrates schwor auf Bierhefe – und er hatte Recht damitVieles, was unsere Vorfahren zu wissen glaubten, gilt heute als überholt. Doch manche Erkenntnisse aus alter Zeit verblüffen Experten sogar heute noch. So war der Arzt Hippokrates (460 bis 375 v. Chr.) zu seinen Lebzeiten überzeugt von den positiven gesundheitlichen Effekten der Bierhefe. Später beschäftigten sich unter anderem Hildegard von Bingen (1098 bis 1179) und Paracelsus (1493 bis 1541) mit der wohltuenden Wirkung von Bierhefe auf den Menschen. Und sie hatten Recht!

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Die Königin aus BurgundDer Spätburgunder gilt als König der Rotweine. Doch jeder Winzer weiß auch, dass das Bild letztlich falsch ist. Denn Spätburgunder – Pinot noir – ist in Wirklichkeit eine Königin: zarter als je ein Mannsbild sein kann – und eine absolute Diva. Nicht zuletzt, weil die Traube das ist, was häu-fig die Begabten und Extravaganten auszeichnet: sie ist dünnhäutig. Das macht die Arbeit mit dieser herausragenden Rebsorte von allem Anfang an schwer. Von Dr. Christian Schneider.

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Die rote Diva fordert einen sehr feinfühligen Umgang, da ihre zarte Schale an-fällig für Verletzungen ist. Sie reagiert empfindlich auf Klimaschwankungen und akzeptiert, wie die legendäre Prinzessin auf der Erbse, nur feinste Unterlagen: Beste südseitige Hanglagen mit warmen, hinreichend kalkdurchsetzten Böden sind ihr ge-rade gut genug. Ihre aristokratische Anfälligkeit für den Mehltau macht die Sache nicht leichter. Um einen großen Spätburgunder zu produzieren, müssen also schon im Weinberg viele Faktoren zusammenkommen.

Aber das Schicksal der Diva entscheidet sich im Keller. Das Sprichwort sagt: Einen guten Weißwein macht der liebe Gott, einen guten Rotwein der Kellermeister. Das gilt für den Jahrgang 2009 besonders, denn der liebe Gott hat uns durchaus proble-matisches Wetter beschert: Bei einigen spätreifenden Sorten kam es zu Ertragsredu-zierungen von 50 Prozent. Was manchmal indes der Qualität zugute kam. So auch bei unserer Burgunderkönigin.

Die Trauben wurden in sehr gesundem, hochreifen Zustand bei ca. 105 ° Oechsle geerntet – einem absoluten Grenzwert bei dieser Sorte. Nach der Entrappung, das heißt nach dem Trennen der Trauben von den Stielen, wurden sofort 40 Prozent des Safts abgezogen, um möglichst viel Schale im Verhältnis zum Saft zu bekommen: einer der Gründe, warum dieser Tropfen eine so immense Dichte hat. Klar, dass für ein solches Rotweinkaliber nur eine offene Maischegärung in Frage kam.

Nach dem privilegierten Weinbergsquartier im üppigen, kalkdurchsetzten Ton-mineral des Elsheimer Bockstein fand unsere Königin nach ihrer Verwandlung von Traube zu Most nun mit dem Hefelager für vier Wochen ein neues Fauteuil. Und sie-he: sie fühlte sich prächtig im kerngesunden, hellvioletten, zauberhaft riechenden Hefebett. Es entwickelte sich in der Folge ein Wein von wunderschöner, reintöniger Frucht und großem Körper. Man hätte ihn einfach so lassen – und einen herrlichen, feinfruchtigen Wein gewinnen können. Jedoch: Genug für eine Königin?

Genau mit dieser Frage beginnen die wirklichen Entscheidungen. Spätburgunder bringen ihre wahren Qualitäten erst zum Vorschein, wenn man ihre Tannine wach-küsst, ihre abgründigen Geschmackskomponenten freilegt, ihre sensorische Binnen-

struktur zur Geltung bringt. Dazu bedarf es Holz. Und zwar in fein temperiertem Einsatz. Ich hasse die breiten Barriquebomben, die letztlich die Frucht erschlagen genauso wie die alkoholisierten Muskelprotze, die jeder Struktur entbehren. Für un-sere Königin suchte ich nach der Balance von Frucht, Fass und Boden. Die Entschei-dung fiel im Dezember: Um die raffinierten toasted Aromen hervorzulocken, die Tannine zum Sprechen zu bringen, wanderte ein Viertel der Erntemenge in eine Barrique-Drittbelegung, die nurmehr sehr zarte Eichentöne abgibt. Die dritte Ruhe-stätte der Königin, ihr Hochzeitsbett, hatte einen Holzrahmen. Es ist der Rahmen für die finale Vereinigung von Frucht und Terroir. Nach acht Wochen Liegezeit und einer Reihe separater Proben entschieden wir uns schließlich zur endgültigen Zusammen-führung beider Anteile. Das Ergebnis können Sie jetzt probieren.

Es ist überraschend genau das geworden, was uns vorschwebte: Die klare reife Frucht mit ihrer hohen Transparenz und der präsenten Mineralität wird umrahmt von einer zarten, die Tannine zur Geltung bringenden Limousinnote.

Verkostungsnotizen. Bukett: Volle, sortentypische Frucht, flüchtige Erdbeer-, stabile facettenreiche Waldbeernoten, Kräuter, Orangenschale. Gaumen: Enorme Dichte, wuchtig, gut eingebundene Säure, klare Tanninstruktur, angenehme toa-sted Aromen, großer Abgang mit überraschender Beerigkeit. Voila: Ein Wein von internationaler Klasse.

Bestellung: Einfach Postkarte mit den gewünschten Produkten an: Redaktion Quell, Saalgasse 12, 60311 Frankfurt oder T 069 - 21 99 49 40 oderF 069 - 21 99 49 42 oder oder direkt im Internet-Shopunterwww.quell-online.de/shop

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Die Kunst der Reinigung durch EntsäuerungWir müssen die Folgen unseres modernen Lebensstils nicht tatenlos ertragen. Durch regelmäßige Entsäuerung kann sich jeder Mensch von kleineren und größeren Beschwerden befreien, seine Zellen verjüngen und durch gezieltes Auffüllen der körpereigenen Mineralstoffdepots die Alterungsprozesse verlangsamen. Die Methoden, die dies bewirken, hat der erfahrende Drogist Dr. Peter Jentschura in der Detoxkur Regenata zusammengefasst. Das Bio-Vitalhotel Falkenhof und der Hotel-Gasthof Mauthäusl bieten diese Detoxkur mit Zusatznutzen.

Der Name ist Programm: Als Peter Jentschura nach einem Begriff für sein gesammeltes Gesundheitswissen suchte, verfiel er auf den Namen „Rege-nata". Er setzt sich zusammen aus „regenerata, die Regenerierte" und aus „renata, die Wiedergeborene". Denn Menschen, die seine Methode durch-geführt haben, fühlen sich nach Aussage von Peter Jentschura „regene-riert, wie neugeboren." Mit dem Thema Entschlacken beschäftigt sich Pe-ter Jentschura bereits seit langem. Sein Buch „Gesundheit durch Entschla-ckung", das er zusammen mit seinem Kollegen Josef Lohkämper Ende der 1990er Jahre verfasste, wurde ein Bestseller: mehr als 165.000 mal haben die erfahrenen Drogisten ihre Entschlackungsbibel mittlerweile verkauft und damit dem basischen Lebensstil zu neuer Blüte verholfen.

Im Bad Füssinger Bio-Vitalhotel Falkenhof und im oberbayerischen Hotel-Gasthof Mauthäusl werden Gäste unter fachkundiger Beratung in den basischen Lebensstil eingeführt. Von der basischen Ernährung bis hin zu entgiftenden Behandlungen lernen die Gäste dort all das kennen, was das Leben leichter und durch Entschlacken unbeschwerter macht.

Die drei Gebote eines gesunden LebensstilsDie von Peter Jentschura entwickelte Kunst der Reinigung und Entsäue-rung basiert auf drei Geboten. Das erste Gebot lautet: „Meide Schädliches" und damit gemeint ist der weitgehende Verzicht auf die verbreiteten Ge-nüsse unserer Zeit wie Süßigkeiten und Bohnenkaffee, Fleisch- und Wurst-waren, Kochsalz und Alkohol. Mit seinem zweiten Gebot „Iss, trink, tue Nützliches" meint Jentschura eine überwiegend vollwertig-vegetarische Ernährung.

Die Kost, die das Bio-Vitalhotel Falkenhof und der Hotel-Gasthof Maut-häusl im Rahmen ihres Regenata-Programms anbieten, basiert auf viel Ge-müse, Salat und Sprossen. Ein wichtiger Bestandteil der Detoxkur ist das Trinken von 7x7-Kräutertee zur Lösung der Schlacken aus dem Gewebe. 49 Kräuter, Samen, Gewürze, Wurzeln und Blüten enthält dieser Zellspüler und birgt damit eine Fülle von Spurenelementen und Mineralstoffen. Die durch den Kräutertee freigesetzten Schlacken werden durch das Nahrungs-ergänzungsmittel „Wurzelkraft" neutralisiert, so dass diese aus dem Kör-per abtransportiert werden können. Geschieht dies nicht, vagabundieren die Säuren im Körper, führen zur so genannten Fastenkrise mit Kopf-schmerzen und anderen unangenehmen Begleiterscheinungen. Von ent-scheidender Wichtigkeit beim Entschlacken ist aber auch das Trinken von viel gutem, reinen Wasser. Sowohl das Bio-Vitalhotel Falkenhof als auch der Hotel-Gasthof Mauthäusl bieten ihren Gästen das lebendige Quellwas-ser der St. Leonhardsbetriebe. Denn „lebendiges Wasser" kann vom Körper besser als stark verarbeitetes Wasser aufgenommen werden und fördert die Ausscheidung von Schadstoffen und Giften. Im Alltag sollte die täg-

Bewegung und Entspannung wie in

der Therme des Falkenhofs spielen

bei der Detoxkur Regenata eine wichtige Rolle.

Mauthäusl – regenerierendes UmfeldAllein schon durch seine Lage an der oberbayerischen Weiß-bachschlucht empfiehlt sich der Hotel-Gasthof Mauthäusl als entgiftendes Ambiente für die Detoxkur Regenata. Denn es gibt in der Natur für den Körper kaum etwas Entstres-senderes als einen Wildbach; er produziert en masse ent-säuernde Elektronen. Dazu kommt die Trinkkur mit lebendigen Wässern der St. Leonhardsbetriebe, mit der sich Abfallstoffe aus dem Kör-per effektiv ausspülen lassen.

Hotel-Gasthof MauthäuslWeißbach an der AlpenstraßeD - 83458 SchneizlreuthT +49 - 8665 - 98 [email protected]

liche Trinkmenge eines Erwachsenen rund zwei Liter betragen; bei Fa-stenkuren liegt der Bedarf sogar noch höher.

Durch das konsequente Lösen und Abtransportieren der Säure und Schlacken wird das dritte Gebot der Jentschura-Gesundheitsphiloso-phie erfüllt: „Scheide Schädliches aus".

Zusatz-Nutzen durch Thermalwasser und regenerierendes UmfeldDiesem Gebot lässt sich im Falkenhof und im Mauthäusl auf höchst angenehme Weise nachkommen. So verfügt der Falkenhof über eine Open-Air-Therme, die mit dem einzigartigen Bad Füssinger Thermal-wasser gespeist wird. Dieses Thermalwasser kann durch seine Mine-ralienzusammensetzung den Organismus umstimmen, den Stoffwech-sel des Körpers anregen und die Entgiftung unterstützen.

Das Mauthäusl befindet sich bereits durch seine Lage in einem rege-nerierenden Umfeld. Die Weißbachschlucht bietet ein natürliches Ent-stressungsprogramm für den Körper und herrliche Wanderwege führen direkt vom Hotel weg in die wohltuende Bergwelt Oberbayerns.

Unterstützt wird das Los-Lassen in beiden Häusern durch ein ausgie-biges Wellnessprogramm mit basischen Fußbädern, Bürstenmassagen oder basischer Kosmetik. Jentschura-Detoxkuren gibt es zum Rein-schnuppern und als ausgeprägtes Kurpaket. In drei Tagen lassen sich die Grundzüge eines basischen Lebensstils kennenlernen; wer zwei Wo-chen bleibt, wird das neuerworbene Lebensgefühl nicht mehr missen wollen.

Vom Einführungs- gespräch bis zur

Ernährungsberatung wird auf die

individuelle Betreuung der Gäste im Falkenhof

und im Mauthäusl größten Wert gelegt.

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Falkenhof: entschlackendes ThermalwasserDas Bad Füssinger Biovital-Hotel Falkenhof bietet für die Jentschura Detoxkur Regenata die besten Voraussetzungen, denn es verfügt über Thermal-wasser, das die Entschlackung wirkungsvoll unterstützen kann. Das Thermalwasser, das im Falkenhof in der hauseige-nen Therme sprudelt, ist hin-sichtlich seiner Mineralienzu-sammensetzung in Europa einzigartig: das schwefelhal-tige Wasser kann die körperei-genen Abwehrkräfte wieder herstellen, zu Stoffwechselan-regung und Entsäuerung füh-ren, es regeneriert bei Stress, ist hilfreich bei Erschöpfungs-zuständen und beugt Zivilisa-tionskrankheiten vor.

Bio-Vitalhotel FalkenhofParacelsusstraße 4D - 94072 Bad FüssingT +49 - 8531 - 97 [email protected]

Ostsee: Sanddorn-Kreationen schaffen im Strandhotel OstseeblickDie dornigen, weitverwurzelten Büsche des Sanddorns bilden an vielen Küstenstrichen der Ostsee die Befestigung der Sanddü-nen. Genauso wie der Sanddornbusch den Stürmen des Meeres trotzt, machen seine dunkel-orange leuchtenden, von Vita-min C strotzenden Früchte den Genießer beerenstark gegen Angriffe auf das Immunsystem. Sanddornbeeren sind Scheinbeeren. Sie wachsen direkt am Ast des Sanddornstrauches und beim Versuch, sie mit bloßen Hän-den zu ernten, zerplatzen sie meist in der Hand. Der Könner „melkt“ deshalb die „Zitrone des Nordens“ im Spätherbst direkt am Strauch, indem er entweder die Beeren mit speziellen Handschuhen auf einem Leintuch auspresst oder aber die Scheinbee-ren abbürstet. Auch die Weiterverarbeitung von Sanddorn setzt Know-How voraus und wer es ausprobieren möchte, der sollte sich Tipps vom Fachmann holen. Wie man die wohlschmeckende Frucht über den Brotaufstrich oder Saft hinaus genießen kann, das vermittelt an der Ostsee kaum einer so gut wie der Gault-Millau-Hauben-Träger Arjan Mensies vom Strandhotel Ost-seeblick im Seebad Heringsdorf. Wenn der 38 Jahre junge Chefkoch des Restaurants Bernstein Gäste in sein Reich für Schnup-per-Kochkurse einlädt, geht es unglaublich innovativ und spontan zu. So entstehen Kreationen von Sanddorn in Kombination mit Obst, Gemüse, Fisch, Fleisch oder Käse. Das Hotelierspaar Sibylle und Uwe Wehrmann verwöhnt seine Gäste im kleinen, feinen 4-Sterne Haus aber nicht nur kulinarisch mit Sanddorn: In der hauseigenen MEERness Spa macht man sich die Schätze des einzigartigen aerosolen Mikroklimas zwi-schen Meer und üppiger Vegetation zu Nutze: So können die Gäste beispielsweise Wellness-Anwendungen mit dem Frucht-fleisch und Kernöl der Sanddorn-Beere genießen. www.strandhotel-ostseeblick.de Fo

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ErdEErntedank-Reisen: Die Fülle der Natur genießenDie Ernte zum Anlass eines Dankesfestes zu nehmen, ist in vielen Kulturen ein uralter Brauch. Wer in dieser fruchtbaren Phase des Jahres eine Auszeit nimmt, kann in Sachen Genuss und Wohlbefinden aus dem Vollen schöpfen. Von Martina Guthmann.

Chinesisches Sprichwort:

„Gib einem Mann eine Flasche Wein, und er ist einen Tag lang glücklich. Gib ihm eine Frau, und er ist ein Jahr lang glücklich. Gib ihm einen Gar-ten, und er ist ein Leben lang glücklich“.

Wilde Ernte

Löwenzahn, Gänsefuß oder Holunder: wilde Früchte und Kräuter werden von immer mehr Menschen geschätzt und in ihrer Küche verwendet. Bei Streifzügen durch die Natur kann man wahre Schätze entdecken. Aus zarten Blättern, jungen Trieben, duf-tenden Blumen und knackigen Beeren lassen sich kulina-rische Köstlichkeiten zuberei-ten. Und manchmal lassen sich diese wilden Zutaten sogar in der Großstadt entde-cken.

Südtirol: Kräuterwissen sammeln auf Südtiroler Bauernhöfen Die Mischung aus Alpenklima und südländischer Wärme gibt nicht nur Früchten eine ganz beson-dere Geschmacksintensität. Auch Kräutern bekommt die Südtiroler Luft so gut, dass sie an Intensi-tät in Sachen Geschmack und Wirkung hinzugewinnen. Auf dem Häuslerhof bekommen Hofgäste und Ausflügler einen Eindruck, wie viel Arbeit in der Produktion von frisch gepressten Fruchtsäften und leckeren Marmeladen steckt. Doch Apfel, Marille & Co. lassen sich auch anders genießen. Tro-ckenobst hat in Südtirol eine ganz besondere Tradition. 300 Sonnentage im Jahr schaffen die Voraussetzung für einen aromatischen und gesunden Pausensnack. Auf dem Obergostnerhof in Klausen bleibt der fruchtige Geschmack sonnengereiften Obstes durch schonende Trocknung erhal-ten. Bäuerin Elisabeth weiß um die Finessen der Herstellung und teilt sie gern mit ihren Gästen. Wie aus Früchten Hochprozentiges wird, vermittelt die hofeigene Brennerei vom Weinhof St. Urban in Girlan. Die Früchte aus den eigenen Obst- und Weingärten werden hier zu edlen Apfel-, Trauben-, Quittenschnäpsen und Grappas verarbeitet. All diese Höfe gehören zur Qualitätsmarke „Roter Hahn", der mit seinen 1.400 Ferien-Höfen den Gästen ein Stück bäuerlicher Südtiroler Lebensart näherbringen möchte. Eine(n) Quell-Leser(in) mit Begleitung lädt der Bauernbund herzlich zum Wochenendurlaub auf einem Hof ein. Noch ein Tipp: Das jährliche Erntedank-Fest in Bozen findet heuer am 23. Oktober statt. www.roterhahn.it

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Bis in den April Nachtfröste, Dauerregen im Ju-ni, dann viel Hitze, dazu jede Menge feindliche Schnecken und sicherlich zu wenig Zeit und Ge-duld für die Beete – die diesjährige Ernte in meinem kleinen Gärtchen fällt mager aus. Und doch ist die Freude bei jeder selbst geernteten Frucht nicht zu vergleichen mit dem Einkauf auf dem Markt oder im Supermarkt.

Das Einbringen der Ernte ist bei Griechen, Rö-mern, Juden und auch bei den heidnischen Vor-fahren immer ein Grund zu Freude und zum Dan-ken gewesen. Am 15. August begann beispiels-weise früher im Alpenraum der so genannte "Frauendreißiger", die Tage der Kräuterernte und Kräuterweihe, die noch im Erntedankfest und in der christlichen Kräuterweihe an Maria Himmel-fahrt erhalten blieben.

Die guten Gaben der Natur sind alles andere als selbstverständlich – selbst in Zeiten, in denen die Menschen die Natur nach ihren Vorstellungen zu steuern und zu überlisten versuchen. So ist die Zeit der Ernte auch eine Zeit des Erkennens un-serer eigenen Grenzen. Denn kein Mensch hat auf das, was die Natur hervorbringt, vollständigen Einfluss. Zur Überheblichkeit besteht kein Anlass.

In den Zeiten der Fülle gilt es, mit allen Sin-nen zu genießen. Wer seiner Nase folgt, der wird betört sein von den intensiven und feinen Gerü-chen, die sich fortan tief in seinem Gedächtnis verankern. Wer einmal zur Zeit der Heuernte an einer sonnendurchwärmten Wiese die würzige Luft einatmete, der wird sich immer an dieses ol-faktorische Naturwunder erinnern. Doch neben dem Riechen werden zur Zeit der Ernte auch die anderen Sinne aufs Angenehmste stimuliert: Der Seh-Sinn beispielsweie durch das satte Orange des Sanddorns, wie er an vielen Küstenstrichen der Ostsee reift. Der Geschmackssinn erhebt sich zu einzigartigen Gaumenfreuden durch das Aro-ma der Trüffel, wie sie ab Oktober im italienischen Piemont gesucht und in vielerlei Variationen ver-arbeitet werden. Von der Ostsee bis zum Pie-mont, vom Karwendel bis zum Waldviertel gibt es in vielen Regionen Europas zur Erntezeit unge-wöhnliche Sinnes-Eindrücke zu sammeln. Wer von der Fülle der Natur bewusst kostet, der gewinnt nicht nur urprüngliche Lebensqualität, sondern empfindet Ehrfurcht und den Wunsch, die reichen Schätze von Mutter Erde auch für künftige Genera-tionen erhalten zu wollen.

Buchtipp

Beate SlipherNatur satt! Wilde Kräuter, Beeren und Pilze sammeln und genießen144 Seiten, 250 Abbildungenlaminierter Pappband mit SchutzumschlagVerlag: Kosmos ISBN: 978-3440118177Preis: 19,95 Euro

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Piemont: Trüffel suchen im MondscheinTrüffel zählen zu den edelsten und verborgensten Schätzen der Natur. Ebenso auserlesen ist dieser Reisetipp, den wir jedem Genießer ans Herz legen möchten: Sapio – in Persona Firmengründer Philipp Boecker – lädt zu einer kulinarischen Entdeckungsreise ins Piemont ein. Ausgangspunkt ist das Castello di Verduno, 65 km von Turin entfernt. Wenn im Herbst die Nebel vom Tanaro aufsteigen und die Täler verzaubern, haben die Winzer in Barolo und Barbaresco ihre Ernte eingebracht und empfangen zur Wein-probe. Dann ist auch die beste Zeit, um mit dem Trüffelbauern Gianni Monchiero und seiner Hündin Lila auf ihre nächtliche Suche nach dem wei-ßen Gold des Piemont zu gehen. Vorher lädt auf dem Gut der Trüffelbau-ern-Familie Mama Maria zum großen Trüffelessen in herzlich-persönlicher Atmosphäre – ein unbeschreibliches Sinnenfest. Philipp Boecker von Sapio ist Connaisseur und Perfektionist in Sachen Genuss. Mit dieser edlen und besonderen Reise hat er 2009 nicht ohne Grund die Goldene Palme der Zeitschrift Geo Saison gewonnen. Denn die Reise bietet die besondere Chance, auch ohne Italienisch-Kenntnisse in die Wein- und Esskultur der Region einzutauchen und ungewöhnliche Einblicke in die piemontesische Lebensart zu gewinnen. Nicht nur das Abenteuer bei der Trüffel-„Jagd“ im Mondschein wird unvergessen bleiben. Die Reisesaison beginnt mit der Trüffelernte im Oktober. Reisetermine: 17. - 23. Oktober 2010 und 16. - 21. Oktober 2011. www.sapio.deWeinstraße: Den Winzern über die Schulter schauen

In der wärmsten Gegend Deutschlands an der südlichen Weinstraße gedeihen auf tief-gründigen, sandigen Lehmböden kräftige und fruchtige Weine. An diesem von der Natur begünstigten Flecken Erde führen Margot und Stefan Kuntz mit ihren Kindern und Mitarbeitern die ökologische Weinanbau-Tradition ihrer Vorfahren fort. In dem gesunden Ökosystem wachsen wilde Blumen und Kräuter zwischen den Weinstöcken. Bei der Vorernte wird noch handgelesen. Besonders gelungene Gewächse werden mit dem Barrique veredelt. Nach altbewährter Methode werden die roten Trauben auf der Maische vergoren und weiße mit dem Kaltgärverfahren weiterverarbeitet. Und für einen öchslestarken Eiswein von feinster Qualität liest das engagierte Winzer-Team den Silvaner bei eisigen zehn Grad Minus im Dezember vor dem Morgengrauen. Diese intensive Handarbeit widerspricht nicht der Tatsache, dass das 17 ha große Bioland-Weingut über modernste Kellerwirtschaftstechnik verfügt. Es macht Spaß, hier zu sein und mitzuerleben, wie ein wunderbarer Wein entsteht. Auch für die Gäste gibt es viel zu tun: durch die Weinberge radeln, hier und da eine Traube naschen, zwischendurch an den sonnigen Hängen sogar mal eine Kiwi, Feige oder Zitrone ernten. Unweit des Weinguts liegt ein kleines Ferienhäuschen mit genug Platz für fünf Personen. Dort kann man sich nach einem erfüllten Tag und ausgiebiger Weinprobe entspannt in die Betten fallen lassen. www.weingutkuntz.de

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Waldviertel: Mohn in allen VariationenGrau, Blau- und Weiß-Mohn lieben die speziellen Klima- und Bodenbedingungen des österreichischen Waldviertels: den sandigen Untergrund, der die Wärme und die Kraft der Sonne so gut speichert; das Silizium im Granit, das die Sonnenstrah-len herrlich reflektiert; das eher trockene Klima und die sanften Tauniederschläge. Nicht nur Mohn in allen Variati-onen gedeiht glücklich auf dem ökologisch geführten Gut der Steinböcks. Bereits seit 1734 bewirtschaftet die Familie eige-nen Grund und Boden in Frauenhofen bei Horn im Waldvier-tel. Die gelernte Diplomingenieurin Andrea Steinböck erklärt: „Schon unsere Vorfahren wussten, wie man mit der Natur arbeitet und nicht gegen sie. Jeden Tag lehrt uns die Natur Neues.“ Nach dem Prinzip „Vielfalt statt Einfalt" wird die Fruchtfolge auf den Feldern gestaltet, ob beim Getreide (von Dinkel über Weizen, Roggen bis zum Kukuruz), bei Legumino-sen (Luzerne, Platterbsen und Sojabohnen), bei Gemüsen, Kräutern und Obst. Mit Mohn und Kräutern ist der Demeter-Betrieb auch einer der „Hoflieferanten“ von Sonnentor, der bekannten Naturkost-Marke aus dem Waldviertel – der Region Österreichs, die unaufdringlich still und tief verwurzelt in sich selbst zu ruhen scheint. Graumohn, die öligste Mohnsorte mit weiß-roten Blüten, hat in dieser Region schon durch die Mönche seit dem 11. Jahrhundert Tradition. Die bei der Reife sich öffnenden Kronen können leicht ausgeschüttet werden. Durch diese schonende Ernte ist seine Haltbarkeit sehr lang. Sein nussiger mild-aromatischer Geschmack harmoniert nicht nur mit Mehlspeisen himmlisch: Streuen Sie mal Mohn über Ihre Pastasauce oder Ihr Gemüse. www.biohof-steinboeck.at; www.sonnentor.at

Karwendel: Beeren, Blüten, Kräuter in der Alpenwelt sammelnNeugier auf Sirup aus Mädesüß, auf Gelee aus Rotklee, Johanniskraut oder Gänseblümchen, auf Marmelade aus Komelkirschen, auf Likör aus Fichtenspitzen oder Buchenblättern? Wer Freude an solch ungewöhnlichen Geschmackserlebnissen hat, dem sei die urwüchsige Alpenwelt des Kar-wendels ans Herz gelegt. Im Luftkurort Mittenwald befindet sich die kleine Feinkostmanufaktur Mary‘s MarmeLaden. Die Besitzer Udo und Mary Schönthaler sammeln in der umliegenden Land-schaft ihre Zutaten und stellen daraus in ihrer offenen Laden-Küche vielfältige Spezialitäten her. „Wildblüten, Wildkräuter und Wildfrüchte sind altbewährte naturreine Hausmittel, jedes auf seine Art kann bei Wehwehchen, Unpässlichkeiten und chronischen Beschwerden helfen", so Udo Schönthaler. Man schmeckt förmlich die klare Luft und die satten Almwiesen und diese Gelegenheit nutzen auch die Gäste des Hotels Kranzbach in Krün. Das Refugium mit einem unvergleichlichen Hochgebirgspanorama ist ein ganz besonderer Ort der Ruhe und Kraft. Die Öko-Philosophie des Hauses hat viele Facetten. Gastgeberin Petra Barta: „Da ist es auch selbstver-ständlich, dass auf unserer Speisekarte vornehmlich regionale Produkte stehen.“ Die Gäste des Kranzbach nimmt Udo Schönthaler mit auf seine botanische Wanderungen, schärft den Blick für die Vegetation, erklärt die Heilwirkungen der Pflanzen und gibt Tipps, wie man selbst die Schätze der Natur verarbeiten kann. www.marysmarmeladen.de; www.daskranzbach.de i QC17E16i QC17E15

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Sechs Gewinne für Quell-Leser

• A Südtirol2 Übernachtungen mit Bau-ernfrühstück für 2 Personen auf einem Hof des Südtiroler Bauernbundes Roter Hahnwww.roterhahn.it oder• B Ostsee2 Übernachtungen inkl. Well-fit-Frühstück im Strandhotel Ostseeblick, 1 mal MEERness-Menü, 1 mal Milch-Honig-Bad mit Sanddornöl, www.strand-hotel-ostseeblick.deoder • C WeinstraßeEin langes Wochenende (Frei-tag bis Sonntag) während der Erntezeit mit 2 Übernach-tungen im Ferienhaus des Weinguts Kuntz, inklusive Führung im Weinberg und Weinprobe.www.weingutkuntz.deoder• D Karwendel2 Übernachtungen für 2 Per-sonen im Kranzbach, Früh-stück mit Marmeladen und Sirupen aus der Karwendelre-gion sowie eine Kräuterwan-derung mit Udo Schönthaler. www.marysmarmeladen.de; www.alpenwelt-karwendel.de; www.daskranzbach.deoder• E PiemontEin kulinarisches Wochenende im Piemont für 2 Personen mit einer Übernachtung im Real Castello di Verduno. Besuch und Probe bei einem großen Barolo-Winzer sowie Trüffelsuche und -essen mit einem berühmten Trüffelsu-cher. Verlängerung möglich. www.sapio.de oder• F Waldviertel 2 Übernachtungen mit Biofrühstück und diversen Kostproben rund um den Mohn auf dem Biobauernhof Steinböck. Dazu eine Besichti-gung bei Sonnentor.www.biohof-steinboeck.at; www.sonnentor.at

Preisfrage Wann beginnt der Frauendreißiger?

Füllen Sie das Gewinnspiel-Formular unter www.quell-online.de aus oder schreiben Sie uns: Redaktion Quell, Saalgasse 12, 60311 Frankfurt, Kennwort: Erntedank-Reisen. Bitte geben Sie zugleich den Buchstaben der Reise an, die Sie gewinnen möchten.Einsendeschluss ist der 15. Oktober 2010.

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Wie so oft in der Vergangenheit geschehen auch heute noch viele medizinische Entdeckungen zufällig: Ende der 1990er Jahre sorgte sich das Ehepaar Niedermaier aus dem oberbayerischen Hohenbrunn sehr um seinen Yorkshire Terrier, der unter unerklärlichen Lähmungserscheinungen litt und sein Körbchen nicht mehr verlassen konnte. Tochter Cordula – damals als Apothekerin in München tätig – machte den Vorschlag, dem Tier doch etwas von dem pharmazeutischen Mittel zu verabreichen, an dem ihr Vater Dr. Hans Niedermaier gerade in seinem Labor arbeitete. Mit einer Spritze flößten die Niedermaiers die Lösung ins Hundemaul – und es geschah so etwas wie ein Wunder: Nach zwanzig Minuten erhob sich der Hund aus seinem Körb-chen und lief munter umher.

Motiviert von diesem Erfolg entschloss sich Dr. Cordula Niedermaier kurzerhand, das Mittel auf den Markt zu bringen und stieg in das elterliche Unternehmen ein. Die Dr. Niedermaier Pharma GmbH hatte seit ihrer Gründung im Jahr 1939 bereits verschiedene Gesundheitsprodukte, wie etwa den Stärkungsklassiker Galama auf den Markt gebracht. Dr. Cordula Niedermaier feilte an der Rezeptur des milchsauern Getränks, das sie „Rechts-Regulat“ nannte und ließ die ersten 1000 Liter herstellen.

Praxisstudie Diabetes: Laborwerte normalisiert „Rechts-Regulat“ wird mittlerweile von Tausenden von Ärzten und Heilpraktikern in ihren Therapien eingesetzt. Die Wirkung der speziell für Diabetiker entwickelten Variante „Regulat Spezial Diabetic“ wurde kürzlich in einer Anwendungsbeobach-tung über neun Monate bei 13 Patienten untersucht. Dabei befanden sich unter den Probanden sowohl anerkannte Diabetiker als auch übergewichtige Patienten mit Fettstoffwechselstörungen und erhöhten Blutdruckwerten.

Das Ergebnis: Alle Laborwerte der an der Praxisstudie teilnehmenden Patienten verbesserten sich in Richtung des Normalbereichs. Bereits innerhalb der ersten drei Monate waren diese normalisierenden Wirkungen bei der Blutglukose, den Triglyze-riden, dem Gewicht und den Blutdruckwerten festzustellen und sie verbesserten sich in den folgenden drei Monaten noch einmal deutlich. Nach sechsmonatiger Einnahme von Regulat Spezial Diabetic (morgens und abends je 10 ml) verbesserten sich darüber hinaus die Cholesterin-Werte, die auch das individuelle Herzinfarkt- oder Schlaganfall-Risiko stark beeinflussen. Die Patienten, die das Mittel weitere drei Monate einnahmen, konnten damit eine weitere Verbesserung in Richtung Normal-wert bewirken; wer das Mittel jedoch absetzte, der fiel wieder hinter das Erreichte zurück.

Neue Hoffnung für DiabetikerNach den kürzlich im Fachblatt Lancet veröffentlichten, ernüchternden Ergebnissen der so genannten Accord-Studie mit mehr als 10.000 Diabetikern, wird die schulme-dizinische Diabetes-Therapie zunehmend schwieriger. Laut dieser Untersuchung können durch eine intensivierte Diabetes-Therapie zwar Spätfolgen der Zucker-krankheit (wie Gefäß- und Nierenschäden oder verminderte Sehschärfe) verzögert werden. Jedoch wird die Wahrscheinlichkeit an Herz-Kreislaufkrankheiten zu sterben erhöht. Zusätzlich, so die Studie, bringe die Intensivtherapie weitere Nachteile mit sich, etwa Gewichtszunahme und Unterzuckerung. Regulat® Spezial Diabetic von Dr. Niedermaier Pharma könnte einen Ausweg aus diesem Dilemma bieten.

Der Blutzucker kann mit Regulat Spezial Diabetic auf natürliche Weise normali-siert werden, ohne unerwünschte Begleiterscheinungen zu verursachen. Die Wir-kungsrichtung ist nicht auf eine Verbesserung des Glukosewertes fokussiert, son-dern auf die Regulation des Gesamtsystems. Darin liegt das Geheimnis der Regulat-Wirkung. Besonders bei chronisch Kranken führt der ganzheitliche Therapieansatz der Naturheilkunde zu einer Heilung durch Selbstheilung und nicht nur zur Besse-rung einzelner Laborwerte.

Kaskadenfermentation: Die Formel aus der NaturDie patentierte Kaskadenfermentation "Cascade Fermentation"(TM) ist eine dyna-misierende Gärungs formel. Sie dient zur Herstellung der Regulate. Hierbei werden frische Früchte, Nüsse und Gemüse aus ökologischem Anbau in mehreren, nachei-nander folgenden Fermentationsstufen aufgespalten. Deshalb verursachen die Re-gulate keine allergischen Reaktionen. Dieser Prozess löst wertvolle Stoffe, die zum Schutz der Pflanze gegen Bakterien, Viren, Pilze, UV-Bestrahlung und andere Bela-stungen ausgebildet wurden, heraus, schließt diese auf und konzentriert sie. Essen-tielle Aminosäuren, Oligopeptide (Enzymbausteine), sekundäre Pflanzenstoffe und probiotische Komponenten sind in rechtsdrehender Milchsäure, welche bei der Kas-kadenfermentation entsteht, gelöst. So aufbereitet kann der Organismus die wert-vollen Schutz- und Vitalstoffe leicht und schnell aufnehmen, die enzymaktivierende, immunmodulierende und anti oxidative Kraft kann sich entfalten. Sowohl die Grund-lagenforschung an der Technischen Universität München, als auch eine Humanstu-die im Rahmen umweltmedizinischer Forschung bestätigten eine synergistische re-gulierende Immunkompetenz der Regulate. Für die rund acht Millionen in Deutsch-land lebenden Diabetiker bedeutet dies neue Hoffnung.

Schon heute leben in Europa zehn Prozent der Bürger mit der Diagnose Diabetes mellitus. Die neue Regulationsmedizin kann dabei helfen, der Volkskrankheit wirkungsvoll vorzubeugen und den Folgen der Zuckerkrankheit entgegenzusteuern.

Neue Hoffnung für Diabetiker

Ausgangsstoffe für die Kaskaden-Fermentation sind ökologisch angebaute Früchte, Nüsse und Gemüse.

Türöffner für die Körperzellen

Gesunde Zellen verfügen über die nötige Energie und die nötige Kommunikationsfähig-keit, um den Stoffwechsel des Menschen in einem ausbalan-cierten Zustand halten zu kön-nen. Bei Raubbau am Körper – durch ein Zuviel an raffinierten Kohlenhydraten, durch Bewegungsmangel oder negativen Stress – sinken Nährstoffaufnahme und Ener-gieniveau der Körperzellen und die Zellen können sich nicht mehr richtig austau-schen und die Fähigkeit zur Körperregulation nimmt mehr und mehr ab. Auch wenn sich die Auswirkungen reduzierter Regulationskräfte von Mensch zu Mensch anders zeigen, tre-ten in der Folge häufig Über-gewicht, Bluthochdruck und Diabetes auf.

Die Produkte der Kaskadenfer-mentation („Rechts-Regulat“, „Regulat Spezial Diabetic“ oder der „Regulat Cosmetic Luxusschaum") sind in führen-den Naturkostfachgeschäften erhältlich.

Infos unter www.niedermaier-pharma.de

„So etwas gibt’s nur in New York“, staunte Hausmeister Jesus Rojas, während er seine Augen über das Hochhausdach am Northern Boulevard schweifen ließ. Nicht die fantastische Aussicht auf die Skyline von Manhattan war gemeint. Sondern die jungen Leute, die mit Feuereifer, Kompost und Schaufeln dabei waren, das Dach in einen Gemüsegarten zu verwandeln. Von Quell-Autorin Christine Mattauch.

Die Dachfarm, nur durch den East River getrennt von Midtown Manhattan, ist der bislang spektakulärste Erfolg einer Bewegung, die zehntausende Flachdächer von New York City zu Hochhausgärten umfunktionieren will. Rund 5000 Hektar Dachfläche besitzt die Stadt, und wenn man dort überall Gemüse anbauen würde, müsste New York kein Grünzeug mehr importieren, haben Experten ausgerechnet. Soweit die Theorie. Doch immerhin, die ersten Schritte sind getan.

„Brooklyn Grange“, Hof von Brooklyn, nennt sich das Projekt, das Hausmeister Rojas auf seinen Patrouillen überwacht. Der Name ist irreführend, denn das Haus steht im Stadtteil Queens. Er rührt daher, dass der Gründer, Ben Flanner, im Nach-barviertel Brooklyn lebt. Er wollte das Projekt dort auch starten, doch es ist gar nicht so einfach, Hauseigentümer zu finden, die ihr Dach ein paar Öko-Visionären zur Verfügung stellen. Deshalb griff Flanner zu, als ihm die Immobilienfirma Acu-men Capital Partners das Dach des früheren Fabrikgebäudes in Queens anbot. Es umfasst stolze 4000 Quadratmeter und ist damit so groß wie ein Fußballfeld. Mit der ersten Fuhre Setzlinge waren Flanner und seine Helfer tagelang beschäftigt – es waren 9000 Stück.

Dachfarmen: Schwieriger Weg durch den BehördendschungelFast wäre das Projekt in letzter Minute gescheitert, denn die Baubehörde der Stadt New York verhängte kurzerhand einen Stopp über das Projekt. In ihrer Begeisterung hatten die Großstadtfarmer den Nachweis vergessen, dass ihr Vorhaben das Gebäu-de nicht zum Einsturz bringen kann. Eine berechtigte Sorge – allein die Erde wiegt 500 Tonnen. Doch ein Statiker gab grünes Licht, und nachdem die Granger ein Buß-

Feuer und Flamme für Hochhausgärten

Nicht nur in New York ist die Begeisterung über Dachgär-ten entbrannt, die Bewegung gewinnt in immer mehr ame-rikanischen Städten Anhän-ger. In Chicago etwa wird bio-logische Landwirtschaft auf dem Dach eines Jugendzen-trums betrieben, und vor kurzem hat sich mit der „Sky High Harvest Rooftop Farm“ dort auch das erste kommerzi-elle Projekt gegründet. Seine Initiatoren wollen auf mindes-tens 1000 Quadratmetern Gemüse produzieren. Weitere Dachfarmen operieren etwa in San Francisco und Sarasota (Florida). Kürzlich gründete sich mit der „Cornerstone Rooftop Farm“ in Richfield auch der erste Höhen-Bauern-hof in Minnesota. Die Gründer müssen inzwischen nicht mehr bei Null anfangen – mehrere Firmen haben sich auf die Konstruktion und Aufstellung von Dachgarten- Systemen spezialisiert.

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geld von 5537 Dollar gezahlt hatten, dürften sie mit dem Anlegen der Beete begin-nen. Das war Ende Mai.

Der 29jährige Flanner arbeitete früher als Marketingexperte bei der Online-Han-delsfirma E-Trade. Eigentlich wäre er gern Farmer geworden, konnte sich aber nie vorstellen, auf dem Land zu leben. Als er von den luftigen Großstadt-Gärten hörte, war das für ihn die Lösung. Er schmiss seinen Bürojob. Mit Unterstützung der Firma Goode Green, die in Manhattan Dachgarten-Systeme herstellt, baute er im vergan-genen Jahr zunächst eine Test-Farm auf einem Lagerhaus in Brooklyn, auf rund 550 Quadratmetern. Das Projekt war ein Erfolg. Es läuft nach wie vor und produziert neben Tomaten und Zwiebeln auch Dach-Honig, mit vier Bienenstöcken. Die Pro-dukte werden auf Wochenmärkten verkauft und an Lokale in der Nachbarschaft ge-liefert.

Reich werden Flanner und seine Partner – darunter einige Restaurantbesitzer – mit den Dachgärten vorerst nicht. Die Projekte funktionieren zurzeit überhaupt nur, weil die Dächer nichts kosten, ein Großteil der Arbeit von enthusiastischen Freiwilli-gen geleistet wird und die Investition für die Geldgeber eher eine Liebhaberei ist als eine ernst gemeinte Kapitalanlage. Doch mit steigender Lernkurve und verbesserter Technik könnte sich das ändern. Zumal der eine oder andere Immobilienbesitzer zu Subventionen bereit sein könnte – immerhin senkt ein Dachgarten den Energiebe-darf des Gebäudes und kann die Lebensdauer eines Flachdachs sogar erhöhen.

Luftig-grünes Ambiente für Yoga-KurseWährend Flanner und seine Helfer die Pflanzen auf einer speziellen Kompostmi-schung ziehen, die besonders gut Regenwasser speichert, will ein anderes Projekt ganz ohne Erde auskommen. Viraj Puri, Gründer der Initiative Gotham Greens (Go-tham ist ein Spitzname für New York), plant eine Dachfarm allein auf Hydrobasis. Er will die Pflanzen mit Regenwasser füttern, dem Nährstoffe beigefügt werden. Rund 30 Tonnen Gemüse im Jahr will Puri so produzieren und an die Bioladenkette Whole Foods liefern. Puri hat den Projektstart allerdings schon mehrfach verschieben müs-sen; mal gibt es technische Probleme, mal fehlen Genehmigungen. Im Spätsommer soll es nun endlich soweit sein, sagt er.

Dass die Technik prinzipiell funktioniert, haben ihre Macher schon vor Jahren bewiesen – auf einem Boot im Hudson, der so genannten Science Barge (Quell 4/2007). Fans haben die Idee aufgegriffen. So entstand zum Beispiel ein „Green-house Lab“ auf dem Dach einer Grundschule in der 93. Straße von Manhattan, in dem die Großstadtkinder praktische Biologie lernen, so wie früher im Schulgarten. Auch kommerzielle Immobilienentwickler sind dabei: So plant die Firma Blue Sea Developments auf einem achtstöckigen Wohnprojekt in der South Bronx ein Treib-haus, das den Gemüsebedarf von 450 Leuten deckt.

Bei den gartenvernarrten New Yorkern sind die Dachfarmen überaus populär. Auf Flanners Erstprojekt in Brooklyn werden inzwischen Yoga-Kurse veranstaltet und Vorträge über biologische Pflanzenzucht gehalten. Beim Zweitprojekt Brooklyn Grange nahm der Andrang von Journalisten kein Ende, selbst die New York Times schickte Reporter auf das Dach. Vorübergehend geben die Initiatoren überhaupt keine Interviews mehr: „Wir haben zuviel zu tun mit Pflanzen und Gießen.“ Die Fangemeinde erfährt durch Kurzbriefe im Internet, was es Neues gibt. Grußformel am Ende des Texts: „Love and Veggies“.

Love and Veggies

Das erste Projekt

Während die neuen Gärten viel Wirbel machen, fristet das vermutlich erste Projekt die-ser Art ein Schattendasein. Schon seit fast 15 Jahren zieht der Kaufmann Eli Zabar an der Upper East Side von Manhattan Gemüse auf dem Dach einer alten Essig-Fabrik. Insgesamt fünf Gewächshäu-ser hat er angelegt, ein großes und vier kleine, die er im Winter mit Abwärme aus einer Bäckerei beheizt. „Es war so viel Raum dort oben, ich wollte ihn für etwas Sinn-volles nutzen“, sagt er. Die einstige Fabrik hat Zabar inzwischen zur Markthalle umgebaut – und verkauft dort auch Tomaten und Salat aus seiner Höhen-Produktion.

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Was in der Luft Liegt

GewinnerDie Lösungen und Gewinner der Preisrätsel in Quell 16:• Strömen: Jiro Murai. Dagmar S., Freiburg; Heinz D., Wiesbaden; Petra J.-G., Coburg; Antje I., Neuss; Andrea P., Bremen.• Traumschloss: Hans Carl von Carlowitz. A: Klaus F., Essen; Christine R., Bichl; B: Georg B., Pähl; C: Apollonia L., Weyarn; D: Gerd M., Hoye; E: Karina S., Sarzbüttel; F und G siehe QC17L02• Alter Wirt: Isartal. Martina B., Neumarkt.

Impressum Quell Kundenzeitung für nachhaltige Produkte, Unternehmen und LebensweiseAusgabe 17 Herbst 2010 Quell Verlag GmbH

Was war das für ein Sommer der Gegensätze! Der – fast – vollendete Fußballtraum im vuvuseeligen Südafrika – und der ölige Alptraum vor Amerikas Küste. Die Wahl einer Abiturientin aus Hannover zur besten Schlagersängerin Europas – und die ih-res, ach, so farblosen Mitbürgers zum ersten Mann des Staates. Angesichts solcher Wechselbäder des Gefühls verpuffte die wirklich sensationelle Som-mermeldung: die Neuverschuldung Deutschlands werde im nächsten Jahr 20 Milliarden Euro weni-ger betragen als vermutet. 20 Milliarden! Doch das löste kaum mehr als Achselzucken aus. Was sind schon 20 Milliarden angesichts der Summen, die täglich medial durch unsere Köpfe geschleust wer-den? 750 Milliarden Euro als „Schutzschild“ für den Euro etwa. Tatsache ist: Das Geld verliert an Wert, je astronomischer die Zahlen werden.

Denn uns ist längst die Vorstellung über den Realwert solcher Geldsummen abhanden gekom-men. Ein gigantisches Loch klafft zwischen dem, was man abschätzig common sense nennt, und den finanziellen Dimensionen in Wirtschaft und Politik. Das ist dramatisch. Denn der „gesunde Menschenverstand“ ist ein Maß für die Einholbar-keit einer immer abstrakter werdenden Welt in den Erlebnishorizont ihrer Bewohner; ein Maß, ohne das Demokratien ihre Lebensgrundlage verlieren. Vor 40 Jahren hat Franz Josef Strauß in einer viel-belächelten Rede versucht, die damalige inflatio-näre Neuverschuldung des Staates von 35,5 Milliar-den DM anschaulich zu machen: Türme man die Summe in 1oo-Markscheinen aufeinander, dann entstünde ein Berg von 35 Kilometer Höhe; man benötige 120 Güterzüge mit 1.860 Waggons, um ihr Gewicht von 280.000 Tonnen zu transportieren. Das ist zwar quantitativ anschaulich. Aber es geht um Qualitäten, wenn wir uns ein Bild der Finanzla-ge machen wollen, das nicht in der Abstraktion der Zahlen versinkt. Die gefährlichste Form der Geld-

entwertung findet nicht in den Portemonnaies, sondern in unseren Köpfen statt. Wenn der Konnex solcher Geldmassen zu dem, was damit möglich wäre, verloren wird, kommt es zur gleichzeitigen Erosion des Realitäts- wie des Möglichkeitssinns.

Versuchen wir deshalb einfach mal folgende Rechnung: In Umfragen haben 10 Prozent der Bun-desbürger erklärt, ihr Lebenstraum sei, einmal Südafrika, das Land der Fußball-WM, kennenzuler-nen. Zweiwöchige Rundreisen durchs Land werden – all inclusive – zu 2.500 Euro angeboten. Das kön-nen Sie sich nicht leisten? Dann teilen Sie doch mal 20 Milliarden durch 2.500. Ergebnis: 8.000.000. Ergo: Die gesparte Neuverschuldung ist identisch mit der Summe, mit der dieser Traum für jeden, der ihn träumt, zu realisieren wäre. Eine Milchmäd-chenrechnung? Sicher. Aber auch ein Gedanken-spiel, um die phantastischen Megazahlen auf den Boden der Vorstellung zu holen. Und damit ein ers-ter Schritt, darüber nachzudenken, wofür es sich lohnen könnte, Geld auszugeben. Es ist nicht die schlechteste Idee, sich einmal – jenseits aller Sach-zwänge – vorzustellen, was Sie mit 20 Milliarden als Souverän machen würden. Denken Sie über die Verwirklichung Ihrer Träume nach! Diskutieren Sie darüber mit Freunden. Und führen Sie danach ein Gespräch mit Ihrem örtlichen Bundestagsabge-ordneten. Denn letztendlich sind es nur die Träu-me, die wirklich etwas wert sind – und der Souve-rän unserer Demokratie ist niemand anders als Sie.

Im alpenländischen Dreiländereck, unweit der Schweiz und Österreich, eingebettet in die roman-tische Bergwelt des Obervinschgaus, liegt das Bio-hotel Panorama. Das Restaurant des zu 100 Prozent auf regionale, saisonale und biologisch angebaute Produkte setzenden Hotels bietet einen wunder-baren Panoramablick auf die Bergwelt des unbe-

rührten Stilfserjoch-Nationalparkes mit Ortler, Königspitze und Cevedale. Beim Frühstück auf der Sonnenterrasse laden die sanften Hügel und die sich abzeich-nenden Wanderwege dazu ein, die Gegend mit all ihren Schönheiten kennen zu ler-nen. Gleich unter der Sonnenterrasse liegt auch das Feld, auf dem die Kräuter und das Gemüse wachsen, die tagfrisch geerntet und abends fein abgeschmeckt auf dem Teller zu finden sind. Die Vorfreude auf das feine Nachtessen wird den Gast während des ganzen Tages begleiten. Wenn er nachts sein vom Wandern erschöpf-tes Haupt auf sein Lager bettet, dann kommt die natürliche Behaglichkeit des

Hauses voll zur Geltung. Bereits beim Anbau des Hotels war Familie Steiner klar, nur natürliche, baubiologische Materialien zu verwenden. Holzständerbauweise, Lehm-ziegelwände mit eingebauter Wandheizung, Flachs als Dämmstoff, Netzfreischal-tung oder Einrichtungsgegenstände aus naturbelassenen Rohstoffen sind den enga-gierten Hoteliers eine Selbstverständlichkeit. Biohotel Panorama, I - 39024 Mals, Staatsstr. 5, T +39 0473 - 83 11 86, F +39 0473 - 83 12 15, www.biohotel-panorama.itFrage: In welcher Region liegt das Biohotel Panorama? Der Gewinner darf sich auf zwei Tage für zwei Personen mit Halbpension freuen. Lösung: unter www.quell-online.de ins Gewinnspiel-Formular eintragen oder per Post an: Redaktion Quell, Saalgasse 12, 60311 Frankfurt, Kennwort: Panorama. Einsendeschluss ist der 15. Oktober 2010.

Das Biohotel Panorama ist Mitglied beim Verein der Bio Hotels. In über 60 Häusern in fünf Ländern ge-nießt man unbeschwerten Urlaub 100 Prozent biologisch. www.biohotels.info i QC17L04

Gewinnen Sie ein Wochenende im Biohotel Panorama

Rapunzel wird 35Mit ihrem langen, blonden Zopf ist die Rapunzel aus dem Märchen vermutlich ein junges Mädchen. Dass aber auch eine 35-jährige Rapunzel viel zu bieten hat, das belegt das Firmenjubiläum, das der Legauer Na-turkosthersteller gleichen Namens im September be-geht: Rapunzel gehört heute zu den führenden Erzeu-gern, Herstellern und Vertreibern von biologischen Lebensmitteln in Europa. Der von Joseph Wilhelm und Jennifer Vermeulen gegründete Naturkostladen ist zu einem Unternehmen mit etwa 300 Mitarbeitern und einem Umsatz von rund 107 Millionen Euro herange-wachsen. Wie alles Große begann auch die Geschichte von Rapunzel im Kleinen. Für Joseph Wilhelm stand damals die Produktion von Müsli und Nussmusen so-wie die Beschaffung und Verteilung von gesunden Lebensmitteln im Vordergrund.

Heute vermarktet Rapunzel jährlich 12.000 t Le-bensmittel und über 450 Produkte, die zur Hälfte in Legau hergestellt werden.

Anlässlich seines Geburtstags feiert Rapunzel vom 17. bis 19. September 2010 gemeinsam mit Gästen aus aller Welt das große internationale "Eine Welt Festi-val". Es war einmal: Die Zeiten, als Joseph Wilhelm das von ihm verkaufte Müsli in der Badewanne mischte, sind lange vorbei. www.rapunzel.de

Seismograph – Was Deutschland bewegt

Kopfgeldentwertung

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Hotel-Gasthof Mauthäusl T 08665 - 9860 - 0

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Dr. Christian Schneider ist

Soziologe und Psychologe

in Frankfurt am Main. Für

Quell beobachtet er die

Trends in der Gesellschaft.

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Kunstmesse in schönem AmbienteDer Postpalast – ein denkmal-geschützter Bau in der Nähe des Münchener Hauptbahn-hofs – beherbergt vom 15. bis 24. Oktober 2010 erneut die Kunst-Messe München und bil-det damit im Vergleich zu her-kömmlichen Messehallen einen architektonisch span-nenden Rahmen für Dinge, die die Menschen seit jeher an die göttliche Vollkommenheit erinnern. Von antiker Kunst bis hin zur klassischen Moderne reicht das Spektrum dieser zum 55. Mal durchgeführten ältesten deutschen Kunst-messe. www.postpalast.de

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1976: Joseph Wilhelm füllt Nüsse in die Mühle zur Herstellung von Nussmus.