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www.osram.de www.osram.de Mai 2009 QUICKTRONIC ® DALI/DIM Technische Fibel . Dimmbare Elekronische Betriebsgeräte für Leuchtstofflampen. DALI/1…10 V Grundlagen Produktübersicht und Eigenschaften Installations- und Betriebshinweise

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  • www.osram.dewww.osram.de Mai 2009

    QUICKTRONIC® DALI/DIM Technische Fibel.Dimmbare Elekronische Betriebsgeräte für Leuchtstoffl ampen.

    • DALI/1…10 V Grundlagen• Produktübersicht und Eigenschaften• Installations- und Betriebshinweise

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    Inhalt

    1 Einleitung .....................................................................41.1 Dimmbare Beleuchtungsanlagen .....................................41.1.1 Wirtschaftlichkeit .............................................................41.1.2 Lichtkomfort ....................................................................51.1.3 Zuverlässigkeit/Sicherheit ................................................61.1.4 Für jede Anwendung das richtige Steuergerät .................6

    2 Dimmbare Vorschaltgeräte im Überblick ...................72.1 Blockschaltbilder eines digital/analog dimmbaren EVG ....72.2 DALI im Vergleich zu 1...10 V und EIB/LON .....................82.2.1 DALI und 1…10-V-Eigenschaften ....................................82.3 DALI Installation & Features ...........................................102.3.1 Vereinfachte Installation .................................................102.3.2 Baustellenbetrieb ..........................................................102.3.3 Vorteile mit DALI-EVG bei Gruppenzuordnung ...............102.3.4 Integrierter Szenenspeicher ...........................................102.3.5 Statusbericht vom EVG .................................................102.3.6 Kein Schaltrelais mehr nötig ..........................................112.3.7 Adressierung ist kein Muss ............................................112.4 Installations- und Verdrahtungshinweise ........................112.4.1 Einbrennhinweise/Leitungsisolation ...............................112.4.2 Sicherheitshinweise .......................................................132.4.3 Funkentstörung dimmbarer Leuchten ............................142.4.4 Betrieb mehrerer EVG in einer Leuchte ..........................162.4.5 Verdrahtungsbeispiele dimmbarer Vorschaltgeräte: .......172.5 Die DALI-Schnittstelle – Technische Details ...................182.5.1 Das DALI-Systemprinzip................................................182.5.2 DALI-Topologie .............................................................192.5.3 DALI-Parameter im EVG ................................................192.5.4 Anforderungen an die Übertragungsleitung....................202.5.5 Anschlussschema für die DALI-EVG ..............................202.6 DALI Datenübertragung .................................................222.6.1 Verhalten im Fehlerfall ....................................................232.7 Die DALI-Dimmkurve .....................................................232.7.1 Kurzüberblick über die wichtigsten Dimmwerte .............242.8 Leistungsmerkmale der digitalen Schnittstelle ................252.9 Eigenschaften der 1…10-V-Schnittstelle .......................262.9.1 Die 1...10-V-Dimmkurve ................................................28

    3 Zusätzliche Eigenschaften dimmbarer Vorschalt-geräte von OSRAM ....................................................29

    3.1 OSRAM DALI/1…10-V-EVG: Mehrwert durch intelligente Features .......................................................29

    3.2 OSRAM DALI EVG und TouchDIM-Schnittstelle .............303.2.1 Verdrahtung und Leitungskompensation .......................313.2.2 Betriebsparameter für TouchDIM ...................................323.2.3 Kompensation von Störungen .......................................323.2.4 TouchDIM-Bedienung ...................................................33

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    3.2.5 Betriebsarten mit TouchDIM ..........................................333.2.6 Asynchronität/Verselbständigung der Anlage .................363.2.6.1 Vermeidung/Behebung von Asynchronitäten .................363.2.6.2 Synchronisation .............................................................363.2.7 Verhalten nach Netzspannungsunterbrechung ..............373.3 OSRAM DALI EVG in Notlichtanwendungen ..................373.3.1 Netzausfall an Unterverteiler (UV) ...................................393.3.2 Netzausfall an Hauptverteiler (HV) ..................................403.3.4 Notlichtbetrieb DC ohne Überwachungsmodul ..............403.3.5 QTi DALI: Vorteile in Notlichtanwendungen ....................403.4 OSRAM DALI LUMINAIRE TOOL (DLT) ..........................403.5 Basisschaltungen von 1…10-V-Vorschaltgeräten ..........423.5.1 1…10 V: Treppenhaus-Betriebsarten .............................433.5.1.1 Anwendungen ...............................................................433.5.1.2 Ansteuerung über Analogausgang ................................453.5.1.3 Anpassungsschaltung ...................................................453.5.1.4 Ansteuerung über instabus EIB .....................................463.6 Sonderschaltbilder, Tipps und Tricks .............................463.6.1 Temperaturabhängige Steuerung ..................................463.6.2 Begrenzung der Steuerspannung ..................................473.6.3 Leitungslänge der 1…10-V-Steuerleitung ......................483.6.4 1…10 V DIM EVG und Notbeleuchtung .........................483.7 Klemmen/Leitungsquerschnitte/Abisolierlängen .............493.7.1 Eindrücken und Lösen der Anschlussleitungen ..............503.7.2 Leitungsquerschnitte ....................................................513.7.3 Basis-Isolation ...............................................................513.7.4 Fassungen ....................................................................513.7.5 Mutter-Tochter-Schaltung ..............................................513.7.6 Mindestreflektorabstände ..............................................513.8 Temperaturverhalten dimmbarer EVG von OSRAM ........523.8.1 Intelligentes Thermomanagement in heißen Leuchten ....523.8.2 Farbtemperatur .............................................................563.8.3 Außenanwendungen .....................................................563.8.4 Funktionsprüfung von Leuchten ....................................573.9 Dimmen von Amalgamlampen .......................................573.9.1 Dynamische Dimmvorgänge mit Amalgamlampen .......... 603.9.2 Die Vorteile der Amalgamtechnik ...................................61

    4 Systemenergieverbrauch und Dimmstellung ..........63

    5 Dimmen von Kompaktleuchtstofflampen ...............645.1 Alleinstellungsmerkmale der neuen OSRAM-KLL-EVG ..65

    6 Die Activity Group DALI (AG DALI) ...........................67

    7 Ausschreibungstexte .................................................68

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    8 Häufig gestellte Fragen (FAQ) ..................................728.1 Teil DALI ........................................................................728.1.1 TouchDIM .....................................................................728.1.2 DALI Allgemein ..............................................................738.1.3 DALI auf 1…10-V-Konverter ..........................................768.1.4 Fehlersuche TouchDIM Mode ........................................768.1.5 Fehlersuche DALI-Vorschaltgeräte .................................778.1.6 DALI auf 1…10-V-Konverter ..........................................778.2 Teil 1…10-V-DIM-EVG ...................................................778.2.1 Fehlersuche 1…10 V .....................................................79

    9 Anhang ........................................................................809.1 Einschaltströme und max. EVG Anzahl bei

    Sicherungsautomaten ..................................................809.1.1 Auslöseschwellen B-/C-Charakteristik ...........................809.2 DALI Fade Time und Fade Rate ....................................819.3 Lampenverdrahtungen ..................................................819.4 Betriebsparameter der EVG-Lampenkombinationen ......849.5 Energieklassifizierungen.................................................859.6 Der DALI Standard (IEC 62386) im Überblick .................86

    Stichwortverzeichnis .................................................................87

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    1.1 Dimmbare Beleuchtungsanlagen In allen Anwendungsgebieten der modernen Beleuchtungstechnik

    spielen dimmbare elektronische Vorschaltgeräte (DIM EVG) eine im-mer wichtigere Rolle. Die in ein Gebäudemanagement eingebette-ten dimmbaren EVG von OSRAM bilden das Herzstück intelligenter Beleuchtungssysteme, mit denen bis zu 80 % Energie gegenüber Lösungen mit konventionellen Vorschaltgeräten gespart werden kann. Der Grund hierfür liegt darin, dass sich viele Anforderungen an eine Beleuchtungsanlage mittels Lichtsteuerung leichter und eleganter verwirklichen lassen. Wirtschaftlichkeit, Lichtkomfort, Zuverlässigkeit und Sicherheit sind dabei die treibenden Kräfte.

    1.1.1 Wirtschaftlichkeit Intelligente Energieeinsparkonzepte im Gebäude-Management sen-

    ken die Beleuchtungskosten um ein Vielfaches: • Bis zu 50 % geringere Leistungsaufnahme gegenüber dem Betrieb

    mit magnetischen, konventionellen Vorschaltgeräten (KVG) • Mehr als 50 % höhere Lampenlebensdauer ggü. dem Betrieb mit

    KVG und verlustarmen Vorschaltgeräten (VVG) durch lampenscho-nenden Betrieb ‡ Niedrigere Wartungskosten

    • Senkung der Energiekosten für Klimaanlagen durch Reduzierung der Kühllast

    Abbildung 1: Weltweites Energieeinsparungspotenzial mit dimmbaren

    Vorschaltgeräten

    1 Einleitung

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    1.1.2 Lichtkomfort Abrufbereite Lichtsituationen (Lichtszenen), auch mit integrierter An-

    wesenheitserkennung und tageslicht-/zeitabhängiger Regelung, er-höhen den Lichtkomfort. Zu den Eigenschaften eines hochwertigen dimmbaren EVG zählen u.a.:

    • Flackerfreie Zündung • Angenehmes, stufenlos dimmbares (1(3)…100 %) und flimmer-

    freies Licht ohne Stroboskopeffekte • Nahezu geräuschfrei, kein lästiges Brummen von Drosseln (KVG/

    VVG) • Kein Blinken defekter Lampen • Automatisches Wiedereinschalten nach Lampenwechsel • Einfache Bedienbarkeit, Rückmeldungen an die Steuereinheit und

    das Einstellen persönlicher Beleuchtungswerte schaffen Individua-lität

    Abbildung 2: Energieeinsparung und erhöhter Lichtkomfort durch

    integrierte Anwesenheitserkennung mit tageslicht-/zeitabhängiger Regelung

    Möglich wurde dies vor allem dank technischer Entwicklungen. Mo-derne dimmbare EVG mit digitaler (DALI = Digital Addressable Lighting Interface) oder analoger (1...10 V) Schnittstelle in Kombination mit ent-sprechenden Bedienelementen, Steuergeräten und Sensoren schaf-fen die Voraussetzungen für eine einfache und preisgünstige Realisie-rung effizienter und komfortabler Beleuchtungsanlagen.

  • 6

    1.1.3 Zuverlässigkeit/Sicherheit Zuverlässigkeit und Sicherheit spielen beim Einsatz von elektro-

    nischen Vorschaltgeräten eine entscheidende Rolle. Wesentliche Eigenschaften bei hochwertigen dimmbaren EVG sind u.a.:

    • Vorheizung beider Lampenwendeln • Zuverlässige Lampenzündung bis -20 °C Umgebungstemperatur1

    • Zuverlässiger Lampenbetrieb im Temperaturintervall -20 °C bis 75 °C

    • Zuverlässige Abschaltung des EVG im Fehlerfall und beim „End of Life“ (EoL)

    • Einhaltung aller aktuell gültigen EVG-Normen: •• Sicherheit (EN61347) •• Arbeitsweise (EN60929) •• Netzstrom-Oberwellen (EN61000-3-2) •• Funkentstörung von 9 kHz bis 300 MHz (EN55015: 2006

    + A1:2007)/CDN-Messung •• Immunität (EN61547)

    1.1.4 Für jede Anwendung das richtige Steuergerät Der Einsatz von dimmbaren EVG gestaltet sich sehr vielfältig. An-

    wendungen sind beispielsweise Büros und Industriehallen mit tages-lichtabhängiger Steuerung, Konferenz- und Versammlungsräume mit situationsgerechter Beleuchtung oder CAD-Räume und Schaltwarten mit individuell anpassbaren Lichtniveaus. Kernstück der Beleuch-tungsanlage sind die dimmbaren EVG QUICKTRONIC Intelligent® von OSRAM mit DALI oder 1...10-V-Schnittstelle (QTi DALI/DIM) zum Be-trieb von Kompakt- und Leuchtstofflampen. Gesteuert werden diese über ein Steuergerät, einen Sensor oder einfache Taster/Drehdimmer. Die Auswahl der richtigen Dimmkomponenten zur Steuerung der Be-leuchtung hängt von der gewünschten Anwendung ab. Das Anforde-rungsprofil an die dimmbare Beleuchtungsanlage muss daher genau definiert sein.

    1 Bei 100 % Dimmstellung → max. Leistungsabgabe EVG an Lampe

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    2.1 Blockschaltbilder eines digital/analog dimmbaren EVG2

    a) digital dimmbares EVG mit DALI-Schnittstelle

    b) analog dimmbares EVG mit 1…10-V-Schnittstelle

    Abbildung 3: EMV-Filter und Sicherheitsabschaltung sind wichtige

    Bestandteile eine hochwertigen dimmbaren Vorschaltgeräts.

    2 • EMV-Filter für HF-Störungen von 9 kHz bis 300 MHz • Power Factor Correction: Korrektur der Netzstromoberwellen • HF-Halbbrückengenerator (40 kHz-120 kHz) mit Resonanzkreis • Sicherheitsabschaltung incl. „End of Life“-Detektion • Cs: Speicherkondensator

    2 Dimmbare Vorschaltgeräte im Überblick

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    2.2 DALI im Vergleich zu 1...10 V und EIB/LON Was moderne Beleuchtungstechnik benötigt, ist ein ebenso flexibles

    wie einfaches System, das sich mit wenigen, kostengünstigen Kom-ponenten, geringem Verdrahtungsaufwand und anwenderfreund-lichem Bedienkonzept auf die raumbezogene Lichtsteuerung kon-zentriert. Dafür hat die lichttechnische Industrie den neuen digitalen Kommunikationsstandard für Lichtsysteme entwickelt:

    DALI schließt die Lücke zwischen der bisherigen 1...10-V-Technik und komplexen Bussystemen. DALI ermöglicht sowohl eine sehr ein-fache lokale Lösung, kann aber auch als Subsystem in ein Gebäude-management eingebunden werden.

    Abbildung 4: 1…10 V, DALI und EIB/LON im Überblick

    Mit den Mitteln der traditionellen Elektroinstallation und selbst mit der weit verbreiteten analogen 1...10-V-Schnittstelle lassen sich diese Anforderungen nur sehr schwer und mit hohem Aufwand realisieren. Eine Vielzahl von Komponenten muss eingesetzt werden, um eine programmierte Szene zu verändern, gleichzeitig eine flexible Gruppeneinteilung zu ermöglichen und evtl. noch in eine tageslichtab-hängige Regelung zu integrieren.

    2.2.1 DALI und 1…10-V-Eigenschaften Grundlage eines jeden Steuerungssystems bilden die definierten

    physikalischen Eigenschaften an der Schnittstelle sowie die Eigen-schaften der Schnittstellenkabel als Übertragungsmedium. Bei DALI ist durch einen großzügig ausgelegten Störspannungsabstand und zusätzlich durch die weiten Bereiche für digital „Low“ und „High“ eine Störung der Datenübertragung weitgehend ausgeschlossen. Aufgrund dieser Voraussetzungen ist eine Verwendung von abgeschirmten Steuerleitungen nicht erforderlich. Wie bei der 1...10-V-Schnittstelle

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    sind Netz- und Steuereingang in den EVG galvanisch getrennt. Bewusst wurde auf die Verwendung von Schutzkleinspannung (SELV) verzich-tet, um eine kostengünstige Installation ohne zusätzlich zu verlegende spezielle Leitungen und Kabeldurchführungen zu ermöglichen. So kann z. B. ein 5 x 1,5 mm2 NYM für Netzzuleitung und DALI verwendet werden.

    1…10 V DALI

    Potenzialfreier Steuereingang Potenzialfreier Steuereingang

    Zweidrahtleitung (mit Polarität +/-) Zweidrahtleitung (polaritätsfrei)

    Dimmkurve lichtstromlinear Dimmkurve optisch linear(= logarithmisch), entsprechendder Augenempfindlichkeit

    Nicht adressierbar• Verdrahtung nach Gruppen nötig

    Adressierung möglich:• Einzeln (max. 64 Adressen)• In Gruppen (max. 16)• Alle zusammen‡ keine Verdrahtung nach Gruppen

    Nicht möglich Szenenspeicher (max.16)

    Nicht möglich Individuelles Ansprechen des DALI EVG

    Nicht möglich Statusmeldungen von den DALI Betriebs-geräten• Lampenfehler• Betriebsdauer• Dimmstellung

    Nicht möglich Individuelle Dimmoptionen• Speichern des letzten Dimmwerts als Startwert

    Externer Netzspannungsschalter (z. B.: Relais)

    Integrierter Netzspannungsschalter (Aus-schalten des EVG über DALI Schnittstelle,kein Relais erforderlich)

    Gemeinsame Netz- und Steuerleitungmöglich durch: Basisisolation

    Gemeinsame Netz- und Steuerleitung möglich durch:TouchDIM Schnittstelle• Steuerung mit Netzspannung ohne Beachtung der Netzspannungsphase‡ Keine separate Busleitung• Herkömmlicher handelsüblicher Taster

    Tabelle 1: DALI und 1…10-V-Schnittstelle im Vergleich

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    2.3 DALI Installation & Features

    2.3.1 Vereinfachte Installation Die DALI-Installation erfolgt mit handelsüblichem Installationsmateri-

    al für 230 V Netzspannung. Die beiden nicht benötigten Adern bei fünfadrigen Leitungen (z. B. NYM 5 x 1,5 mm²) können für die DALI-Schnittstelle verwendet werden – ohne Beachtung der Polarität. Eine separate Busleitung ist somit nicht notwendig! EVG und Steuergerät können an unterschiedlichen Netzspannungsphasen betrieben werden.

    2.3.2 Baustellenbetrieb Das Ein-/Ausschalten der EVG (auch ohne installiertes/programmier-

    tes Steuergerät) ist jederzeit über die Sicherung möglich (DALI Grund-funktion). Die Beleuchtung wird bei fabrikneuen EVG immer mit 100 % Lichtstrom gestartet.

    2.3.3 Vorteile mit DALI-EVG bei Gruppenzuordnung Jedes EVG im DALI-System ist einzeln, digital adressierbar. Jedem

    EVG wird bei der Inbetriebnahme die Adresse und Gruppenzuge-hörigkeit zugewiesen. Jedes EVG kann bis zu 16 Gruppen – auch mehreren Gruppen gleichzeitig – angehören. Die EVG können ein-zeln, gruppenweise oder alle zusammen angesprochen werden. Die Gruppeneinteilung kann jederzeit – ohne Eingriff in die Verdrahtung – verändert werden.

    2.3.4 Integrierter Szenenspeicher Jedes EVG kann bis zu 16 Lichtwerte speichern, unabhängig von un-

    ter Umständen programmierten Gruppenzugehörigkeiten. Die Über-blendung zwischen den Szenen verläuft synchron. Das bedeutet, dass alle EVG zugleich mit der Überblendung auf die neue Szene beginnen und diese auch gleichzeitig beenden (durch Variation der Dimmgeschwindigkeit).

    2.3.5 Statusbericht vom EVG Das Steuergerät kann den Zustand eines jeden EVG abfragen. Somit

    können gezielt z. B. ein Lampenfehler (bzw. -ausfall) oder die Hellig-keit einer Lampe ermittelt werden. Entscheidend ist die Rückmelde-fähigkeit der OSRAM DALI EVG im Zusammenhang mit komplexen Bussystemen (EIB, LON) in Gebäudemanagementanlagen (z. B.: das OSRAM BASIC überprüft Lampenfehler und kann diese über einen potenzialfreien Meldekontakt weitergeben; das OSRAM Advanced bietet die Möglichkeit der Analyse mittels des HPT (Hand Program-ming Tool, siehe www.osram.de/evg-lms).

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    2.3.6 Kein Schaltrelais mehr nötig Die EVG werden über die Schnittstelle ein- und ausgeschaltet. Das

    bisher notwendige externe Relais zum Schalten kann daher entfallen.

    2.3.7 Adressierung ist kein Muss DALI kann auch ohne jede Adressierung (Gruppen oder individuelle

    Adressen) verwendet werden. Hier wird mit dem sogenannten Broad-cast Mode gearbeitet, wobei alle Betriebsgeräte gemeinsam ange-sprochen werden.

    2.4 Installations- und Verdrahtungshinweise

    2.4.1 Einbrennhinweise/Leitungsisolation • Zur Formierung und Grundstabilisierung sind neue Lampen

    100 Stunden bei 100 % Dimmstellung (ungedimmt) einzubrennen. Unterbrechungen während des Einbrennens sind zulässig. Ohne Einbrennen kann es im Dimmbetrieb bei den Lampen zu Flackern, vorzeitigen Endenschwärzungen und geringerer Lebensdauer kommen. Für Messungen gemäß IEC 60081 müssen die Lampen ebenfalls entsprechend eingebrannt werden, um max. Lichtstrom und optimale Lampenstabilität zu erreichen.3

    • Dimmen ist generell nur mit Wendelvorheizung möglich. Die Wen-deltemperatur muss durch Zusatzheizung konstant gehalten wer-den, da es sonst zu Effekten, wie Wolframabtrag (Sputtering) oder zu erhöhtem Verdampfen von Emittermaterial kommen kann.

    • Der Steuereingang (DALI wie auch 1...10 V) ist durch Basisisolation (nicht SELV) vom Netz getrennt (230 V Spannungsfest). Netz- und Steuerleitung dürfen deshalb gemeinsam in einer 5-adrigen NYM-Leitung geführt werden4.

    3 Die Elektroden einer Niederdruck-Entladungslampe sind mit einem Emitter (Barium,- Strontium- und Calciumoxid) beschichtet, um die Austrittsarbeit der Elektronen aus dem Wolframwendel-draht zu reduzieren. Diese Oxide sind stark hygroskopisch und wechselwirken mit der Luftfeuch-tigkeit (Folge: relativ niedrige Lichtausbeute, hohe Lampenspannung und kurze Lebensdauer der

    Lampe) g Lösung: Zwischenreaktion über Carbonatverbindungen aus denen bei Temperaturen größer

    600 °C die Oxide entstehen. Zur eigentlichen Reduktion der Austrittsarbeit der Wendel ist atomares Barium an der Emitteroberfläche nötig, was nur bei max. Dimmstellung (100 % Licht-strom) und hohen Temperaturen (1900 K Elektrodentemperatur) in einer Zeit von 100 h zur vollen Ausbildung kommt. Wird dies nicht eingehalten, ergibt sich eine höhere Kathodenfallspannung, die zu Materialausschlag an der Wendel führt: Lebensdauerverkürzung

    4 Nach DIN VDE 0100 Teil 520 Abschn. 528.11 dürfen Hauptstromkreise und zugehörige Hilfsstrom-kreise gemeinsam verlegt werden, auch wenn die Hilfsstromkreise eine geringere Spannung führen als die Hauptstromkreise.

  • 12

    Hinweis (gem. DIN VDE 0100/11.85, T 520, Abschn. 528.11): •• Es müssen Kabel oder Leitungen verwendet werden, die ent-

    sprechend der höchsten vorkommenden Betriebsspannung isoliert sind, oder jeder Leiter eines mehradrigen Kabels/einer mehradrigen Leitung ist für die nächste in dem Kabel/in der Leitung vorkommende Spannung isoliert.

    •• Bei Verlegung von Aderleitungen in Elektro-Installationsrohren oder -kanälen dürfen nur die Leiter eines Hauptstromkreises ein-schließlich der zugehörigen Hilfsstromkreise gemeinsam verlegt werden

    •• In einem Kabel oder einer Leitung dürfen auch mehrere Haupt-stromkreise einschließlich der zugehörigen Hilfsstromkreise ver-einigt sein

    • Zur Installation sind Kabel und Klemmen zu verwenden, die für Netzspannung (230 V) zugelassen sind

    • Die Installation ist so auszuführen, dass bei abgeschalteter Netz-spannung gleichzeitig auch alle Signal- und Steuerleitungen abge-schaltet sind

    • Alle Komponenten der Hauptstrom- und Steuerstromkreise sind für 250 V Arbeitsspannung gegen Erde auszulegen

    • Alle Leuchten dürfen, soweit UOUT von 430 Veff nicht überschrit-ten wird, in Verbindung mit OSRAM DALI/DIM EVG mit H05-Leitungen verdrahtet werden – zusätzlich geprüft durch einen Isolationstest (lt. VDE). OSRAM QUICKTRONIC DALI/DIM EVG überschreiten 430 Veff auch für T5-Ø 16 mm-Leuchtstofflampen HE und HO nicht.

  • 13

    2.4.2 Sicherheitshinweise

    Installation und Wartung von Elektronischen Vorschaltgeräten nur

    durch Elektrofachkräfte

    Vor Wartungsarbeiten Elektronisches Vorschaltgerät von der Netz-

    spannung trennen

    Nur im Innenraum betreiben

  • 14

    2.4.3 Funkentstörung dimmbarer Leuchten Der Einsatz von Dimmbaren EVG ist nur in Leuchten der Schutzklasse I

    (SK I) zugelassen, da nur hier eine ausreichende Erdung gewährleistet ist.

    Hinweis: Beim Dimmen steigt die Betriebsfrequenz der Lampe und gleich-

    zeitig die Lampenbrennspannung, was zu erhöhten Ableitströmen führt. Von der Lampe ausgehende Ableitströme fließen immer zu-rück ins EVG, da der Stromkreis geschlossen sein muss. Um die Leitungsgebundenen Störungen gering zu halten, wird dem Ableit-strom ein anderer Rückweg angeboten, der Schutzleiter (=Gehäuse) und der PE-Anschluss des EVG.

    Kurz: Ohne Schutzleiter kein Dimmen möglich. Dimmbare EVG funk-tionieren nur in SK I Leuchten und nicht in SK II Leuchten, da diese keinen Schutzkontakt haben. Der Anschluss des dimmbaren EVG an Funktionserde ist nicht zulässig.

    R

    L N

    R

    L N

    Lampe EVG

    Geerdete Metallplatte bzw. Reflektor

    Funkentstörung mit SK I

    PE

    Abbildung 5: Schutzklasse-I-Leuchten

    Der maximale 50-Hz-Ableitstrom des EVG über den Fehlerstrom-schutzschalter (FI-Schalter) beträgt 0,5 mA.

    • Netz- und Steuerleitungen dürfen gemeinsam geführt und sollten eng an der Leuchtenwand verlegt werden

    • Netz- und Steuerleitungen dürfen nicht nahe an den Lampenlei-tungen verlegt werden

    • Sind Kreuzungen von Netz- und Lampenleitungen nicht vermeid-bar, so sollten sie sich senkrecht kreuzen

    • PE-Leiter nicht zusammen mit den Lampenleitungen verlegen • Keine geschirmten Lampenleitungen verwenden (Reduzierung ka-

    pazitiver Ableitströme) • Das OSRAM DALI/DIM EVG muss immer in der Nähe der Lampe(n)

    montiert werden, um kurze Lampenleitungen zu ermöglichen und damit einen guten Funkschutz zu erreichen

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    Hinweise: • • Max. Lampenleitungslänge des „heißen Endes“ (höheres Poten-

    zial gegen Erde): T5, T8: 1 m/T4: 0,5 m • • Zu lange Lampenleitungen verursachen folgende Probleme: ß Schlechte Funkentstörung ß Unsichere Lampenerkennung (nicht bei T8) ß Am 2-lampigen OSRAM DALI/DIM EVG schlechter Gleich-

    lauf • Lampenleitungen eng aneinander und nahe bei der Lampe verle-

    gen • Lampenleitungen dürfen weder in Metallrohren verlegt werden,

    noch geschirmte Leitungen sein • Die Leitungen der verschiedenen Lampenenden getrennt führen • Bei mehrlampigen OSRAM DALI/DIM EVG müssen die Leitungen

    zu den jeweiligen Lampenenden gleich lang sein, um Helligkeits-unterschiede zu vermeiden

    • Beim Dimmen mit Leuchtstofflampen wird das Maximum der Lampenbrennspannung aufgrund der negativen Strom-Span-nungskennlinie im unteren Dimmbereich (3 %-10 %) erreicht

    Maximale Leitungslängen zwischen dimmbaren EVG (QTi DALI/DIM) und Lampen

    kalte Enden* heiße Enden*1-lampig 21, 22 1-lampig 26, 272-lampig 21, 22, 23 2-lampig 24, 25, 26, 27

    T5 1,5 m 1,0 mT8 1,5 m (2 m HF DIM) 1,0 m (1,5 m HF DIM)DULUX D/E, T/E alle 0,5 m

    Tabelle 2: Maximale Leitungslängen zwischen dimmbaren EVG und Lampen

    * „Heiße Enden“ sind die Lampenleitungen, die gegenüber Schal-tungsmasse oder Schutzerde das höchste Potenzial haben. Die anderen Lampenleitungen „kalte Enden“ besitzen ein niedrigeres Potenzial gegenüber Erde.

    Hinweis: • Maximale Kapazität eines Wendelleitungspaares gegen Erde: T5: 75 pF T8/DL: 150 pF • Maximale Kapazität zwischen „heiß“ und „kalt“: T5: 15 pF T8: 30 pF

  • 16

    2.4.4 Betrieb mehrerer EVG in einer Leuchte Der Betrieb mehrerer dimmbarer EVG in einer Leuchte kann bei

    ungünstigem Aufbau zu Interferenzerscheinungen und damit zu Flimmern, stufigem Dimmen oder auch zur Abschaltung der EVG führen. Die Ursache dafür sind Kopplungen zwischen den Lampen-stromkreisen mehrerer EVG: Wenn eine Lampe, die mit 100 % läuft, nur 1 % ihres Stroms in die benachbarte, auf 1 % gedimmte Lampe einkoppelt, stellt das einen Fehler von 100 % dar. Ähnliches gilt für Kopplungen zwischen einem Heizstromkreis, also Hin- und Rücklei-tung zu einer Lampenseite und dem benachbarten Lampenstrom-kreis.

    Es wird deshalb empfohlen, zwischen den Lampenstromkreisen (Lampe und Leitungen) verschiedener EVG einen Mindestabstand von 12 cm einzuhalten. Wo das nicht möglich ist muss durch eine besonders sorgfältige Verdrahtung die Kopplung zwischen den Lam-penstromkreisen auf ein Minimum reduziert werden:

    • Lampenleitungen dicht an den zugehörigen Lampen verlegen, da-

    mit die Fläche, die der Lampenstromkreis umschließt, möglichst klein wird. Die Lampenstromkreise zweier EVG dürfen sich nicht überlappen. Das ist besonders wichtig bei der Farbsteuerung, wenn benachbarte EVG unterschiedlich gedimmt werden.

    • Zwischen den Lampenleitungen zweier EVG sollten mehrere Zenti-meter Abstand eingehalten werden

    • Die „kurzen“ (heißen) Lampenleitungen (siehe auch EVG-Aufdruck), sollten zu einer Lampenseite führen und möglichst kurz sein. Die „langen“ (kalten) Lampenleitungen zur anderen Lampenseite (s. Tab. 2)

    • Netz- und Steuerleitung dürfen nicht nahe an den Lampenleitungen verlegt werden (Vermeidung unerwünschter Einkopplungen in die Steuerleitung)

    • Alle Netz- und Steuerleitungen dürfen gemeinsam geführt werden. Damit die Funkentstörung nicht beeinträchtigt wird sollten sie aber mehrere Zentimeter Abstand zu den Lampenleitungen haben.

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    Je besser es gelingt diese Empfehlungen umzusetzen, desto ruhiger ist das Licht in der untersten Dimmstellung auch bei sehr geringem Lampenabstand und desto eher kann der volle Temperaturbereich der EVG genutzt werden.

    • Im „worst case“ Leitungen der Heizkreise miteinander verdrillen und dafür sorgen, dass sie eng zusammenliegen. Bei 1-lampigen EVG sind das die Leitungen 21-22 und 26-27, bei 2-lampigen EVG 21-22 und 21-23, 24-25 und 26-27. Das ist besonders wichtig wenn benachbarte EVG in der untersten Dimmstellung (1(3) %) betrieben werden.

    Falls noch immer Probleme auftreten: Alle Lampen entfernen bis auf die am „problematischsten“ EVG – damit wird der Fehlereinfluss der anderen Lampen ausgeschlossen. Wenn die Lampe dann einwand-frei im ganzen Dimmbereich arbeitet reichen die Entkopplungsmaß-nahmen zu den anderen Lampen(-leitungen) noch nicht aus.

    2.4.5 Verdrahtungsbeispiele dimmbarer Vorschaltgeräte

    Abbildung 6: Drei 1-lampige EVG

    Richtig: Falsch:

    Die Lampenleitungen sind dicht bei den jeweiligen Lampen verlegt.Es gibt keine überlappenden Lampenstromkreise. Die „heiße“ Seite ist oben, die „kalte“ unten.

    Die Lampenleitungen aller EVG sind zusammenverlegt, außerdem bilden sie so überlappende Lam-penstromkreise.

  • 18

    Abbildung 7: Drei 2-lampige EVG

    Richtig: Falsch:

    Die Lampenleitungen sind dicht bei den jeweiligen Lampen ver-legt. Die Überlappung der drei rechten Lampenstromkreise ist minimiert.

    Die Lampenleitungen aller EVG sind zusammenverlegt, außerdem bilden sie so überlappende Lampenstromkreise.

    Hinweis: T5-Leuchtstofflampen müssen so eingesetzt werden, dass die Lam-

    penstempel auf der gleichen Seite sind. Bei senkrechter Brennstellung muss der Lampenstempel unten sein (Cold Spot). Bei Nichteinhaltung fluktuieren die Lampenparameter, was zu instabilem Brennverhalten der Lampe führen kann.

    2.5 Die DALI-Schnittstelle – Technische Details DALI definiert die digitale Kommunikation zwischen einem Steuer-

    gerät mit DALI-Schnittstelle und einem DALI-Betriebsgerät (EVG). Die detaillierten Angaben zur DALI-Schnittstelle, finden Sie in der IEC 62386.

    2.5.1 Das DALI-Systemprinzip Jedes Steuergerät arbeitet als „Master“ und kontrolliert die Kommuni-

    kation auf der Steuerleitung. EVG dürfen als „Slave“ dagegen nur auf Anfrage des „Masters“ antworten.

    DALI setzt konsequent auf ein System verteilter Intelligenz, ein intelli-gentes Steuergerät kommuniziert mit intelligenten Komponenten. Das Steuergerät gibt z. B. nur den Befehl: „Szene 1“ und der Prozessor im EVG übernimmt den gewünschten Lichtwert. Dabei erreichen alle EVG gleichzeitig den Zielwert.

  • 19

    2.5.2 DALI-Topologie Die DALI-Betriebsgeräte werden parallel miteinander verdrahtet, ohne

    jegliche Beachtung von Gruppen. Auch eine sternförmige Verdrah-tung ist möglich. Nicht erlaubt ist eine ringförmige Verdrahtung (im Bild durch das X gekennzeichnet). Abschlusswiderstände an der Kommunikationsleitung werden nicht benötigt.

    Abbildung 8: DALI Topologie

    2.5.3 DALI-Parameter im EVG Bei der Inbetriebnahme eines DALI-Systems können folgende Daten

    in den DALI-EVG gespeichert werden:

    • Gruppenzugehörigkeit des DALI-EVG (max. 16 Gruppen, mehr-fache Zuordnung möglich)

    • Einzeladresse zum direkten Ansprechen jedes EVG (max. 64) • Lichtwerte für die einzelnen Szenen (max. 16) • EVG-Parameter, die das Geräteverhalten bestimmen: • • Dimmgeschwindigkeit • • Verhalten bei Ausfall der Spannung an der Schnittstelle (System

    Failure Level) • • Verhalten bei Netzspannungswiederkehr (Power On Level)

    Zusätzlich zu den o. g. Optionen ist es immer möglich, alle Geräte gemeinsam anzusprechen, auch ohne vorherige Programmierung der Geräte (Baustellenfunktion).

  • 20

    2.5.4 Anforderungen an die Übertragungsleitung Bei der Kabelauswahl ist darauf zu achten, dass der Spannungsabfall

    auf der Leitung 2 V bei 250 mA nicht überschreitet. Netzversorgung und Steuerleitung dürfen, wie auch bei 1...10 V, im gleichen Kabel geführt werden, somit ist z. B. ein 5-adriges NYM-Kabel zum An-schluss der DALI EVG problemlos einsetzbar. Die maximale Gesamt-leitungslänge zwischen Steuergerät und den angeschlossenen EVG beträgt 300 m.

    Querschnitt der Versorgungsleitung:

    A = L x I x 0.018

    A = Leitungsquerschnitt in mm2, L = Kabellänge in Meter,I = max. Strom der Versorgungsspannung in A,

    0.018 = spezifischer Widerstand von Kupfer

    Aus dieser Formel folgt als Anhaltspunkt für den Leitungsquerschnitt (Übertragungs- und Versorgungsleitung):

    Leitungslänge bis 100 m 100 bis 150 m 150 bis 300 m

    Leitungsquerschnitt 0,5 mm2 0,75 mm2 1,5 mm2

    Hinweis: Aufgrund der unterschiedlichen technischen Beschaffenheit der

    DALI-Schnittstelle bei den am Markt befindlichen Steuergeräten und den unterschiedlichen örtlichen Gegebenheiten der Installation wird empfohlen, die gesamt im System verwendete Leitungslänge auf 300 m zu begrenzen.

    2.5.5 Anschlussschema für die DALI-EVG Aus Gründen der Übersichtlichkeit empfiehlt es sich, das schwarze

    und das graue Kabel für DALI zu verwenden.

    Abbildung 9: Anschlussschema für DALI Steuergeräte

  • 21

    Steuer- und Vorschaltgeräte dürfen an unterschiedlichen Netzphasen angeschlossen werden.

    EVG Quicktronic DALILampe

    1

    2

    3

    4

    DA

    DA

    ~

    ~

    EVG Quicktronic DALILampe

    1

    2

    3

    4

    DA

    DA

    ~

    ~

    EVG Quicktronic DALILampe

    1

    2

    3

    4

    DA

    DA

    ~

    ~

    L3

    N

    PE

    L2

    L1

    L1NPEDA L2 L3DA

    DALISteuergerät

    L N PE DA DA

    Abbildung 10: Anschlussschema für DALI-Steuergeräte

  • 22

    2.6 DALI Datenübertragung Bei DALI werden Datentelegramme durch Kurzschließen und Frei-

    geben der Leitung zur Erzeugung der entsprechenden „Low“- bzw. „High“-Logikzustände eingeprägt. Dies kann sowohl durch das EVG als auch durch das Steuergerät erfolgen. Der Stromfluss wird im Kurz-schlussfall von der Versorgung der Schnittstelle auf 250 mA begrenzt. Im Ruhezustand (keine Datenübertragung) liegen ca. 16 VDC am EVG an. Folgende Abbildungen veranschaulichen die Datenübertragung via DALI:

    nicht definiert

    nicht definiert

    Empfänger „Low Level“ Bereich

    22.5 V max.

    9.5 V min.

    20.5 V max.

    11.5 V min.

    16 V typ.

    0 V typ. Sender„Low Level“ Bereich

    Empfangseinheit Sendeeinheit

    6.5 V max.

    -6.5 V min.

    4.5 V max.

    -4.5 V min.

    8 V typ. nicht definiert

    Sender„High Level“ Bereich

    Empfänger„High Level“ Bereich

    Abbildung 11: Spannungspegel auf der DALI-Schnittstelle

  • 23

    Spannung

    'Biphase' codiertesDatenbit mit

    Wert "1"

    'Biphase' codiertesDatenbit mit

    Wert "0"

    Highpegel (=Ruhezustand)

    Lowpegel

    Strom

    Stromaufnahme < 2 mA

    Stromaufnahme

  • 24

    Die Abhängigkeit des relativen Lichtstroms X (n) vom Digitalen 8-Bit Wert n ist durch folgenden Zusammenhang beschrieben:

    3253

    1

    10)(

    =n

    nX ‡ .%8 ,2)()1()(

    ConstnX

    nXnX ==+−

    Daraus ergibt sich folgender grafischer Zusammenhang:

    Abbildung 13: DALI-Dimmkurve

    2.7.1 Kurzüberblick über die wichtigsten Dimmwerte

    Tabelle 3: Werte Digitaler Dimmwert vs. Prozentualer Lichtrom

    Da nicht alle DALI-Betriebsgeräte bei Lichtstrom 0,1 % beginnen, ist z. B. für DALI-EVG 85 der kleinste Wert (entspricht 1 % Lichtstrom). Alle Werte unter 85 (außer 0 = aus) werden als minimales Lichtniveau interpretiert. Damit keinerlei Übergänge beim Dimmen zwischen den einzelnen digitalen Stufen erkennbar sind, haben die DALI-EVG von OSRAM eine digitale „Glättung“ (zusätzliche Funktion der QTi zur Er-höhung des Lichtkomfort, kein Bestandteil des DALI-Standards).

    Prozentualer Lichtstrom 0 0,1 0,5 1,0 3 5 10 20

    Digitaler Dimmwert 0 1 60 85 126 144 170 195

    Prozentualer Lichtstrom 30 40 50 60 70 80 90 100

    Digitaler Dimmwert 210 220 229 235 241 246 250 254

    Prozentualer Lichtstrom 0 0,1 0,5 1,0 3 5 10 20

    Digitaler Dimmwert 0 1 60 85 126 144 170 195

    Prozentualer Lichtstrom 30 40 50 60 70 80 90 100

    Digitaler Dimmwert 210 220 229 235 241 246 250 254

  • 25

    2.8 Leistungsmerkmale der digitalen Schnittstelle • IEC 62386 – Dadurch ist die Kombination von Geräten verschie-

    dener Hersteller möglich. Als Besonderheit ist zu bemerken, dass die in der AG DALI6 vertretenen Hersteller ihre Geräte gemeinsam überprüfen, um eine hohe Funktionssicherheit zu gewährleisten.

    • Physikalische Nutzdatenrate von 1200 bit/s ermöglicht einen stö-rungssicheren Betrieb7

    • Sicherer Störspannungsabstand – Durch den großzügig ausge-legten Störspannungsabstand der High- und Lowpegel wird ein sicherer Betrieb gewährleistet

    • Datencodierung – Es wird der Manchester-Code verwendet; dieser lässt durch seine Struktur eine Erkennung von Übertragungsfeh-lern zu

    • Maximaler Systemstrom – Der maximale Strom, den eine zen-trale Schnittstellenversorung8 liefern darf, liegt bei 250 mA. Je-des Betriebsgerät darf max. 2 mA aufnehmen. Dies muss bei der Auswahl der Schnittstellenversorgung berücksichtigt werden.

    • Begrenzte Systemgröße – maximal 64 Betriebsgeräte mit einer individuellen Adresse können in einem System unterschieden werden

    • Rückmeldung von Informationen – EIN/AUS, aktueller Helligkeits-wert der angeschlossenen Lampen, Lampenstatus usw. sind möglich

    • Zweidrahtsteuerleitung – Zwischen zwei Adern sollten sich zwei Basis-Isolationen befinden. Die einlagige Isolation einer Ader ist somit ausreichend. Steuer- und Versorgungsleitungen können zu-sammen verlegt werden; dabei ist ein Mindestquerschnitt der Lei-tung zu beachten. Die maximale Leitungslänge zwischen zwei ver-bundenen Systemteilnehmern darf 300 Meter nicht überschreiten

    • Potenzialfreier Steuereingang – Der Steuereingang ist galvanisch von der Netzspannung getrennt. Die EVG dürfen somit an unter-schiedlichen Außenleitern (Phasen) betrieben werden

    • Keine Abschlusswiderstände notwendig – Die Schnittstellenlei-tungen müssen nicht mit Widerständen abgeschlossen werden

    6 Jeder EVG-Hersteller, der das DALI Logo auf dem EVG abgebildet hat, ist Mit-glied der AG DALI

    7 40 Befehle/s und 16 bit ‡ 640 bit/s 8 DALI-Schnittstelle am Steuergerät: Die DALI-Schnittstelle des Steuergerätes versorgt gleichzeitig die DALI-Schnitt-

    stelle der angeschlossenen DALI-Komponenten. Damit der bei DALI max. zuläs-sige Summenstrom von 250 mA nicht überschritten wird, dürfen keine weiteren DALI-Versorgungen oder DALI-Steuergeräte an dieses System angeschlossen werden. Um den max. zulässigen Spannungsabfall auf den Schnittstellenlei-tungen von 2 V nicht zu überschreiten, ist der Leitungsquerschnitt entsprechend der Tabelle in den technischen Details (2.5.4) zu wählen.

  • 26

    • Dimmbereich 1 %…100 % (die untere Grenze ist lampen- und her-stellerabhängig). Der Verlauf der Kennlinie ist standardisiert und der Augenempfindlichkeit angepasst (logarithmische Kennlinie). Durch die Standardisierung ergibt sich beim Einsatz von Betriebsgeräten verschiedener Hersteller ein gleichartiger Helligkeitseindruck

    • Programmierbare Dimmzeiten – Spezielle Einstellungen wie Licht-änderungsgeschwindigkeiten (z. B. von 1 % auf 100 % Dimmstel-lung) sind möglich

    • Unterbrechung der Datenleitung – Die festgelegten Lichtwerte wer-den automatisch eingenommen

    • Speicherung von Lichtszenen (unterschiedliche gruppenabhängige Dimmzustände) – Es ist die Speicherung von bis zu 16 Szenen möglich

    • Anbindung über Umsetzer an Gebäudemanagementsysteme – Die Schnittstelle ist in erster Linie für Raumanwendungen konzipiert; sie kann über Gateways in Gebäudemanagementsysteme einge-bunden werden

    • Einfache System-Neukonfiguration – Wenn das System einmal ein-gerichtet und konfiguriert ist, sind Änderungen der Systemfunktion, der Beleuchtungsszene und der Beleuchtungsfunktionen nur eine Sache der Konfigurierung und bedürfen keiner Änderung der Hard-ware. Beispiel: Umgruppierung von Leuchten in einem Großraum-büro

    • Einfache Einbindung neuer Komponenten – Soll ein vorhandenes Beleuchtungssystem erweitert werden, können neue Komponen-ten überall innerhalb des Systems hinzugefügt werden. Auf ausrei-chende Dimensionierung der Systemversorgung muss dabei ge-achtet werden

    • Polaritätsfreiheit der Schnittstelle

    2.9 Eigenschaften der 1…10-V-Schnittstelle Hinweis: Dieses Kapitel bezieht sich auf OSRAM EVG der Typen, QTi DIM und

    HF DIM, im Folgenden abgekürzt mit OSRAM DIM EVG

    • Die Ansteuerung erfolgt über ein störungssicheres Gleichspan-nungssignal von 10 V (maximale Helligkeit; Steuerleitung offen) bis 1 V (minimale Helligkeit; Steuerleitung kurzgeschlossen)

    • Die Steuerleistung wird vom EVG erzeugt (max. Strom: 0,6 mA pro EVG)

    • Die Spannung auf der Steuerleitung ist potenzialgetrennt von der Netzleitung (Basisisolation), jedoch keine Schutzkleinspannung (SELV)

    • EVG an verschiedenen Phasen können über das selbe Steuergerät gedimmt werden

  • 27

    Hinweis: Aufgrund der Eigenschaften der 1...10-V-Schnittstelle ist folgendes zu

    beachten:

    • Alle Steuerleitungen einer EVG-Installation müssen mit richtiger Polarität (+/-) angeschlossen werden

    • Die Steuerleitung ist potenzialgetrennt von der Netzleitung, jedoch keine Schutzkleinspannung (SELV). Zur Installation sind deshalb Kabel und Klemmen zu verwenden, die für 230 V zugelassen sind

    • Die Steuerspannung lässt sich einfach mittels Widerstand nach oben bzw. unten begrenzen; mehrere Steuergeräte lassen sich miteinander kombinieren

    • Ein Test des EVG auf korrekte Funktion ist auf folgende Weise möglich:

    •• Einschalten des EVG mit offener Steuerleitung. Die Lampe muss zünden und mit max. Lichtstrom brennen

    •• Einschalten des EVG mit kurzgeschlossener Steuerleitung (Drahtbrücke). Die Lampe muss mit min. Lichtstrom brennen

    • Jedes OSRAM DIM EVG lässt sich als normales nicht dimmbares EVG verwenden, wenn man kein Steuergerät an die Steuerleitung anschließt

    • Über die 1…10-V-Schnittstelle werden die dimmbaren EVG nur gedimmt, geschaltet wird über die Netzleitung

    • Die maximale Belastbarkeit des Steuergeräts (Schaltausgang und 1…10-V-Ausgang) ist zu beachten

    • Das jeweils angeschlossene Steuergerät muss in der Lage sein, den von den EVG in die Steuerleitung gelieferten Strom aufzuneh-men (Stromsenke) und die Steuerspannung zu verringern. Diese Vorgabe wird von entsprechend dimensionierten Potenziometern sowie allen OSRAM-Steuerkomponenten erfüllt. Normale Netzge-räte, Wandlerkarten, etc. haben nicht unbedingt diese Eigenschaft! Zur Überprüfung Steuergerät anschließen, auf niedrigste Helligkeit stellen und Spannung an der Steuerleitung nachmessen. Der Soll-wert ist 1 V oder weniger

    • OSRAM DIM EVG sind nicht über die Netzleitung (z. B. mit Pha-senanschnitt, Rundsteuerimpulsen o.ä.) dimmbar

  • 28

    2.9.1 Die 1...10-V-Dimmkurve Die 1…10-V-Schnittstelle ist in der IEC 60929 definiert. Im Bereich

    3 V bis 10 V Steuerspannung besteht ein weitgehend linearer Zu-sammenhang zum relativen Lichtstrom. Bei der 1...10-V-Schnittstel-le wird logarithmisches Verhalten (analog den DALI Geräten) durch ein logarithmisches Potenziometer nachgestellt.

    Abbildung 14: Die 1…10-V-Kennlinie: Lichtstrom gegen Steuerspan-nung

    Der Steuerstrom sinkt bei der 1…10-V-Schnittstelle mit steigender Steuerspannung. Im Gegensatz zur DALI Schnittstelle bleibt dieser also nicht konstant.

    Abbildung 15: Sinkender Steuerstrom bei steigender Steuerspan-nung

  • 29

    3 Zusätzliche Eigenschaften dimmbarer Vorschaltgeräte von OSRAM9

    3.1 OSRAM DALI/1…10-V-EVG: Mehrwert durch intelligente Features • Automatische Lampenerkennung durch intelligenten Multilampen- betrieb (Reduzierung der EVG-Typenvielfalt) Lampen gleicher Länge und verschiedener Leistung an einem EVG

    betreibbar. Darüber hinaus existieren Sonderfreigaben für bestimm-te EVG-Lampenkombinationen10

    • Dimmbereich bis 1 % des Nennlichtstroms (3 % bei KLL) • Zündung der Lampe bei -25 °C Umgebungstemperatur • Optimierter Lampenwarmstart innerhalb von 0,6 s [auch HF DIM] • Temperaturabhängiger „Cut-Off“ bei Dimmstellungen > 80 % Die Abschaltung der Wendelheizung bei Dimmstellungen > 80 %

    vermeidet einen permanenten Heizstrom durch die Lampenelekt-roden im Betrieb. Dadurch reduziert sich die Belastung der Wen-deln und die Verlustleistung um ca. 2 W

    • Leistungsrückregelung durch das EVG bei zu hohen Umge-bungstemperaturen zum Schutz der Elektronik ‡ Einsatz in sehr engen, heißen Leuchten möglich (Lebensdauer, Steigung der Licht-ausbeute, Vereinfachte Sicherheitszulassung)

    • Hohe Tc-Punkt Werte (Tc < 80 °C) ermöglichen Betrieb bei hohen Umgebungstemperaturen (Ta-Werte)

    • Stabiler Dimmbetrieb auch bei Amalgam-Lampen (KLL (IN) und OSRAM T5 CONSTANT Lampen) ‡ besondere Eignung für den Einsatz in Bereichen mit tiefen Umgebungstemperaturen (z. B. Kühlräume, Außenbereich): relativer Lichtstrom > 90 % von 0 °C bis 70 °C

    • Intelligente Leistungsregelung beim Erkennen von Instabilitäten im Lampenkreis (Amalgamlampenstart) – Schont Lampe/EVG

    • Permanent Heat Mode (PHM) für Lichteffekte (Dauerhafte Wendel-heizung, Einschaltung der dauerhaften Lampenvorheizung durch digitales Kommando, nicht DALI Standard): Der PHM sorgt dafür, dass bei Lichtwert = 0 (ausgeschaltete Lampe(n)) die Lampene-lektroden bereits geheizt werden. Somit ist ein verzögerungsfreier Lampenstart möglich

    •• > 1 s on/off – Schaltzyklus im PHM ‡ keine Einschrän-kungen

    •• 0,5 s < t < 1 s on/off – Schaltzyklus im PHM ‡ 30 k Schal-tungen mit T5, 100 k Schaltungen mit T8

    •• < 0,5 s on/off – Schaltzyklus im PHM ‡ 15 k Schaltungen mit T5, 50 k Schaltungen mit T8

    • Optimierte Wendelheizung und Lampenbetrieb bei Netzunterspan-nung (keine Schädigung der Lampen)

    9 Gültig für OSRAM QUICKTRONIC Intelligent (QTi) DALI/DIM EVG, Ausnahmen in […] angegeben

    10 Sonderfreigaben EVG-Lampe für QTi DALI/DIM, HF DIM Typen

  • 30

    • EoL-Abschaltung nach Test 2 Asymmetrischer Leistungstest zur Detektion von defekten Lam-

    penelektroden oder hochohmigen Lampenstrecken durch Undich-tigkeiten im Glasrohr

    • Chip ID (CIN = Chip Identification Number, Seriennummer) zur ein-fachen Anlageninstallation ‡ OSRAM DALI Luminaire Tool (DLT): Adressvergabe über CIN möglich

    • EEPROM zur Sicherung von Einstellungen/Parametern auch bei Netzausfall

    • Lampenwechsel ohne Netzreset (automatische Lampenwiederein-schaltung nach Lampenwechsel) [auch HF DIM]

    • DC Betrieb im Eingangsspannungsbereich von 154-276 V/Lam-penstart oberhalb von 198 V [auch HF DIM]

    • Optimierte Funkentstörung: Einhaltung der geforderten EMV Grenz-werte mit einem komfortablen Sicherheitsmargin zur Erleichterung des Leuchteneinbaus [auch HF DIM]

    • DALI-Standard gemäß IEC 62386 -101/-102/-201 • 1…10-V-Standard gemäß IEC 60929

    3.2 OSRAM DALI EVG und TouchDIM-Schnittstelle Um einfache Lichtsteuerungen kostengünstig realisieren zu können,

    haben die DALI EVG von OSRAM zusätzlich die integrierte TouchDIM-Funktion11. Damit ist es möglich, DALI-EVG direkt mit Netzspannung an den DALI-Steuerklemmen (TouchDIM-Schnittstelle = TouchDIM In-terface = TDI) zu dimmen und zu schalten. Nur ein handelsüblicher Taster ist nötig, die Steuerung übernimmt das EVG.

    Die Umstellung zwischen beiden Betriebsmodi – TouchDIM- bzw.

    DALI-Betrieb – kann nur nach einer Netzspannungsunterbrechung erfolgen. Während des Betriebs ist damit die Umschaltung zwischen den Betriebsmodi durch eine integrierte Sicherheitsverriegelung nicht möglich. Zwischen den beiden Betriebsarten kann beliebig oft ge-wechselt werden. TouchDIM darf niemals gleichzeitig mit einem DALI-Steuerungssystem verwendet werden.

    Mit TouchDIM ergeben sich alle Funktionen eines Komfortdimmers:

    • Softstart der Lampe (Lampenstart in der untersten Dimmstellung (1 % (3 %), geringster Lichtstrom)

    • Kurz drücken: Ein/Aus • Lang drücken: Dimmen • Memoryfunktion (Lichtwertspeicherung mit Doppelklick) • Alle Einstellungen bleiben auch bei Netzausfall erhalten

    11 TouchDim ist kein Bestandteil des DALI Standards

  • 31

    3.2.1 Verdrahtung und Leitungskompensation • Die Leitungslänge zwischen Taster und dem am weitesten ent-

    fernten DALI-EVG sollte nicht größer als 25 Meter sein. Für benöti-gte Leitungslängen über 25 Meter müssen Kompensationsmetho-den (Klingeltrafo, Widerstand) angewendet werden

    • Nicht mehr als 6 DALI-EVG in einer TouchDIM-Anwendung verwenden (bis zu 6 EVG können durch einen Taster gesteuert werden, die Anzahl der Bedienstellen ist auf 2 begrenzt)

    • Verschiedene Lampen-Familien sollten aufgrund unterschiedlicher Vorheizzeiten nicht gemischt werden (z. B. HO-Lampen (500 ms Startzeit) vs. HE-Lampen (700 ms Startzeit))

    • Sind mehrere Bedienstellen erforderlich, können max. 2 Taster pro TouchDIM Anwendung parallel geschaltet werden

    • Die TouchDIM Verdrahtung muss netzspannungsfest sein (230 V)

    L a m p e

    1

    2

    3

    4

    D A

    D A

    ~

    ~

    L a m p e

    1

    2

    3

    4

    D A

    D A

    ~

    ~

    L a m p e

    1

    2

    3

    4

    D A

    D A

    ~

    ~

    L 3

    N

    P E

    L 1 N P E T

    B e d i e n t a s t e r

    L 2 L 3

    L 2

    L 1

    DALI EVGmit Touch Dim Funktion

    DALI EVGmit Touch Dim Funktion

    DALI EVGmit Touch Dim Funktion

    Abbildung 16: Bedienung über Taster. Ein weiterer Taster kann parallel zum ersten geschaltet werden. Bis zu 6 EVG können durch einen Taster gesteuert werden, die Anzahl der Bedienstellen ist auf 2 begrenzt.

  • 32

    Hinweis: • Nur Taster ohne Kontrolllampe und mit 230-V-Schließkontakt ver-

    wenden, da der permanente Strom über die Glimmlampe zu Funk-tionsstörungen führen kann

    • TouchDIM ist kein Bestandteil des DALI-Standards (IEC 62386), sondern eine OSRAM Zusatzfunktion

    3.2.2 Betriebsparameter für TouchDIM Für den Betrieb von TouchDIM können Wechselspannungen von

    10...230 V (Effektivwert) mit einer Frequenz von 46...66 Hz verwendet werden – keine Gleichspannung.

    3.2.3 Kompensation von Störungen Ab einer Gesamtleitungslänge von 25 m bis 100 m vom Taster zu

    den EVG muss ein Steuertrafo gemäß folgenden Abbildungen und Werten eingesetzt werden, um Störungen (z. B. durch kapazitive Einkopplungen) zu verhindern:

    Primär 230 V/Sekundär 12 V, erforderliche Trafoleistung: 25 mW je angeschlossenem EVG (d. h. 150 mW bei 6 EVG, 2 mA Steuerstrom pro EVG)

    DA DA

    ~ ~

    L N

    PE DALI EVG

    Installationsleitung

    Taster

    12V Trafomin. Leistung: 25 mW x EVG Anzahl

    Abbildung 17: Steuertrafo zur Kompensation nahe dem EVG (z.B. in einer Leuchte)

    DA DA

    ~ ~

    L N

    PE DALI EVG

    min. Leistung: 25 mW x EVG Anzahl12V Trafo

    Taster

    Installationsleitung

    Abbildung 18: Steuertrafo nahe dem Taster (z. B. im UV (Unterverte-iler) oder in einer UP (Unterputz-Dose)

  • 33

    Des Weiteren gibt es die Möglichkeit, einen herkömmlichen Wider-stand (150 kΩ, 1 W) zur Kompensation von Störungen (Bedämpfung der Leitung) zwischen Phase und Neutralleiter zu schalten. Der Wider-stand kann auch bei DALI-Betrieb in der Steuerleitung verbleiben, der Betrieb wird nicht beeinflusst (< 2 mW Verlustleistung).

    Max. 50 m Gesamtleitungslänge bei Kompensation der Anschlussleitung

    L

    N R: 150kOhm, 1W

    Abbildung 19: Kompensation der Anschlussleitung durch einen Wi-derstand (150 kΩ, 1 W)12

    3.2.4 TouchDIM-Bedienung • Lampe Ein-/Ausschalten: Kurzer Tastendruck (< 0,5 s) • Dimmen: Langer Tastendruck (> 0,5 s), (Dimmrichtung wechselt

    bei jedem Tastendruck) • Referenzwert im eingeschalteten Zustand speichern: „Doppelklick“

    (2 x innerhalb von 0,4 s kurz drücken) • Referenzwert löschen: Doppelklick bei ausgeschalteter Lampe

    (EVG startet mit 100 % Lichtstrom beim Wiedereinschalten)

    Hinweis: Langer Tastendruck bei ausgeschalteter Lampe: Lampe wird auf mi-

    nimaler Dimmstellung eingeschaltet und so lange hochgedimmt bis der Taster losgelassen wird.

    3.2.5 Betriebsarten mit TouchDIM Mit den QTi DALI bietet OSRAM für TouchDIM zwei Betriebsarten

    (Modus 1, Modus 2) an, die sich im Einschaltverhalten unterscheiden (damit ist das durch die Software gesteuerte Ein-/Ausschalten ge-meint, nicht das Wegschalten der Versorgungsspannung):

    Modus 1: Das Vorschaltgerät schaltet mit dem letzten Dimmwert, den es vor

    dem Ausschalten hatte ein. Dabei gilt:

    Kurzdruck: Schalten Langdruck: Dimmen/Einschalten auf minimaler Dimmstellung

    12 z. B.: Vishay Beyschlag: MBA/SMA 0204, MBB/SMA 0207, MBE/SMA 0414 -Professional

  • 34

    Modus 2: Das Vorschaltgerät schaltet mit dem vorher durch Doppelklick ge-

    speicherten Dimmwert (Preset Wert) ein. Dabei gilt:

    Kurzdruck: Schalten Langdruck: Dimmen/Einschalten auf minimaler Dimmstellung

    Folgende Abbildung veranschaulicht dem Nutzer die Möglichkeiten in den beiden Betriebsarten:

    Abbildung 20: Betriebsarten und Bedienkombinationen durch Taster

    Ein

    Aus

    LP DC SPSP

    Ein

    Aus

    LP SP SP

    LP LP

    DC

    DC

    DC

    Modus 1 Modus 2

    SP = Short Push = KurzdruckLP = Long Push = LangdruckDC = Double Click = Doppelklick

    Ein

    Aus

    LP DC SPSP

    Ein

    Aus

    LP SP SP

    LP LP

    DC

    DC

    DC

    Modus 1 Modus 2

    SP = Short Push = KurzdruckLP = Long Push = LangdruckDC = Double Click = Doppelklick

  • 35

    Folgende Tabelle verdeutlicht noch einmal das Verhalten des EVG bei verschiedenen Tasteraktionen:

    Aktion TouchDIM

    Kurzdruck(Zustand: ausgeschaltet)

    TDI Mode I: schaltet Ein auf letzten Wert vordem Ausschalten TDI Mode II: schaltet Ein auf letzten Doppelklick-Wert

    Kurzdruck(Zustand: eingeschaltet)

    Ausschalten und bei TDI Mode I Wert für nächstes Einschalten speichern

    Langdruck(Zustand: ausgeschaltet)

    Einschalten und von Min nach aufwärts Dimmen, solange Taster betätigt wird

    Langdruck(Zustand: eingeschaltet)

    Auf- bzw. Abwärts- Dimmen (je nach anstehen-der Toggle- bzw. Logikfunktion)

    Doppelklick(Zustand: ausgeschaltet)

    Wechsel in TDI Mode I ( = Automemory des Einschaltwerts), Bestätigung : Einschalten und dimmen auf maximale Helligkeit

    Doppelklick(Zustand: eingeschaltet & Dimmen in den letzten 3 s)

    Wechsel in TDI Mode II ( Einschaltwert = Dop-pelklickwert), Bestätigung : Blinken und auf Doppelklickwert dimmen

    Doppelklick(Zustand: eingeschaltet & kein Dimmen in den letzten 3 s)

    Holiday-Schaltung; nur in Kombination mit LMS Sensoren (siehe www.osram.de/evg-lms)

    Netzunterbrechung(Zustand ausgeschaltet)

    Bleibt ausgeschaltet

    Netzunterbrechung(Zustand eingeschaltet)

    Schaltet Ein auf ... TDI Mode I : letzter Wert vor NetzunterbrechungTDI Mode II : letzter Wert vor Netzunterbrechung

    Tabelle 4: Verhalten des EVG bei verschiedenen Tasteraktionen, TDI = TouchDIM Interface = TouchDIM-Schnittstelle

  • 36

    3.2.6 Asynchronität/Verselbständigung der Anlage Der verstärkte Einsatz von DALI-EVG im Tasterbetrieb zeigt, dass es

    immer wieder bei Anlagen mit

    • Nicht ganz sinusförmiger Netzspannung (z. B. elektronische Dim-mer auf gleicher Netzversorgung),

    • Zu großen Leitungslängen oder • Hoher DALI-EVG-Anzahl (mehr als 6 EVG pro TouchDIM Anwen-

    dung)

    zu Asynchronitäten der angeschlossenen DALI-EVG kommt. Um asynchron laufende Beleuchtungsanlagen in der Praxis konsequent zu vermeiden, ist die zulässige Anzahl von DALI-EVG auf max. 6 Stück begrenzt.

    3.2.6.1 Vermeidung/Behebung von Asynchronitäten Mit Hilfe des DALI Repeaters, der im Rahmen des LMS (Light

    Management Systeme) Portfolios näher beschrieben ist (siehe www.osram.de/evg-lms), lassen sich bis zu 64 EVG komfortabel in TouchDIM Funktion betreiben, ohne auf Asynchronitäten achten zu müssen. Ohne den Repeater ist die TouchDIM-Anwendung allerdings nur auf Stehleuchten oder kleine Büros begrenzt.

    3.2.6.2 Synchronisation Aus physikalischen Gründen kann eine TouchDIM-Anlage asynchron

    arbeiten, d.h. Schaltzustand und Dimmrichtung der einzelnen Leuch-ten sind unterschiedlich. Folgende Schritte helfen bei der Synchroni-sierung einer TouchDIM-Anlage:

    1. Schritt: Langdruck (> 0,5 s) ‡ alle Leuchten schalten ein 2. Schritt: Kurzdruck (< 0,5 s) ‡ alle Leuchten schalten aus 3. Schritt: Langdruck (> 0,5 s) ‡ alle Leuchten schalten ein und dimmen 4. Schritt: Doppelklick ‡ Dimmstellung speichern (sofern gewünscht)

    Nach diesen vier Schritten – lang–kurz–lang–Doppelklick – verhalten sich die EVG wieder synchron.

    Hinweis: TouchDIM wurde für die manuelle Steuerung entwickelt und ist nicht

    für eine Automatisierung, z. B. zum Anschluss an eine SPS geeignet.

  • 37

    3.2.7 Verhalten nach Netzspannungsunterbrechung Wird die Leuchte vom Netz getrennt, speichert das EVG alle einge-

    stellten Werte. Wurde der Lichtwert vor dem Abschalten verändert, so wird dieser Wert wieder eingestellt. D. h. nach einer Spannungs-unterbrechung wird exakt der letzte Zustand wieder herge-stellt (sofortiges Einschalten auf den vorher vorhandenen Lichtstrom, kein „Zwischenweg“ über 100 % Lichtstrom und anschl. Dimmen). Alle Einstellungen (Dimmwerte, Lampe Ein/Aus,…) bleiben auch bei längerem Netzausfall erhalten. Der mit Doppelklick gespeicherte Referenzwert bleibt auch nach Netzspannungsunterbrechung im EVG gespeichert und kann, falls gewünscht, mit Leuchte Aus/Ein wieder abgerufen werden. Wenn die Leuchte bei Netzspannungsunterbre-chung abgeschaltet war, bleibt sie bei Netzspannungswiederkehr ebenfalls aus. Aus diesem Grund ist der Betrieb im TouchDIM Mode nicht geeignet für zentralversorgte Notlichtanwendungen.

    3.3 OSRAM DALI EVG in Notlichtanwendungen Aufgrund der Vielfalt der Notlichtsteuerungssysteme und Anwen-

    dungen kann dieses Thema in dieser technischen Fibel nicht umfas-send beschrieben werden.

    Die Integration und der Test des Notlichtgesamtsystems nach VDE 0108 muss immer vom Gesamtsystemverantwortlichen durchgeführt werden, da das EVG nur ein Bestandteil des Gesamtsystems ist. Die VDE 0108 ist eine Anlagennorm und keine EVG-Norm. Für lokale Notlichtanwendungen mit integrierter Batterie in der Leuchte gibt es spezielle Elektronische Betriebsgeräte am Markt. Die hier beschrie-benen Hinweise zur Verdrahtung und Programmierung der DALI-Be-triebsgeräte sind ausschließlich auf Zentralbatterieanwendungen und somit auf Standard DALI-Betriebsgeräte (EVG) bezogen.

    QUICKTRONIC INTELLIGENT DALI-EVG sind für Notbeleuchtungs-anlagen gemäß VDE 0108 geeignet. Alle OSRAM DALI-Betriebs-geräte erkennen den Notbetrieb (System Failure Level) an der feh-lenden Spannung am DALI-Eingang (16 V DC im Normalbetrieb). Diese Funktion ist Bestandteil des DALI-Standards und wird von allen Herstellern unterstützt.

    Für Notlicht/Spannungsunterbrechung13 in den DALI-Betriebsgeräten können zwei Werte individuell für jedes Gerät eingestellt/programmiert werden (z. B. durch OSRAM DALI Luminaire Tool DLT).

    13 • Bei Netzunterbrechungen < 200 ms bleibt das Licht an (keine Lichtunterbre-chung), da die EVG nicht neu vorheizen.

    • Bei Netzunterbrechungen > 200 ms durchfährt das EVG die komplette Vor-heizung. Für die QTi DALI/DIM und HF DIM Familie gilt: Die Startzeit bei HO Lampen beträgt 0,5 s, bei HE Lampen 0,7 s. DALI EVG brauchen 0,5 s zu-sätzlich zur Initialisierung.

  • 38

    • System Failure Level: Notbetrieb (1...100 % Licht), erkannt durch Abschalten der Steuerleitung

    • Power On Level: Lichtwert nach Netzspannungsrückkehr (1...100 % Licht)

    Der System Failure Level hat immer Vorrang vor dem Power On Level,

    insbesondere beim Umschalten (mit kurzer Netzspannungsunterbre-chung, dadurch ist der Notbetrieb sichergestellt). Werkseinstellung für beide Werte ist 100 % Licht.

    Typische Daten für die QUICKTRONIC INTELLIGENT DALI-Familie die für Notlichtanlagen von Bedeutung sind*:

    Startzeit der Lampe (max.) 0,6 s

    Zulässiger Spannungsbereich (DC) 154...276 V

    Min. Spannung für Lampenstart (DC) 198 V

    Zulässiger Spannungsbereich (AC) 198...264 V

    Netzfrequenz 0, 50...60 Hz

    Tabelle 5: Daten OSRAM EVG für den Notlichtbetrieb

    *Weitere technische Daten des jeweiligen EVG-Typs sind dem ent-sprechenden Datenblatt oder unserer Homepage www.osram.de/qti zu entnehmen.

    Die DALI- oder Dimmfunktion der QTi DALI ... DIM ist bei AC- und

    DC-Betrieb identisch.

  • 39

    Im Folgenden wird der Einsatz von OSRAM DALI Vorschaltgeräten im Notlichtmanagement verdeutlicht.

    DA

    ~~

    DA

    Zentralbatterieanlage

    X .

    OSRAMDALIEVG

    ~

    DA

    ~

    DA

    12

    34

    12

    34

    X .

    Leuchte Allgemeinbeleuchtung

    Leuchte Notbeleuchtung

    ZB-S

    Überwachungsmodul

    UU

    00

    LN

    Dimmtaster

    DALISteuergerät

    NL

    ININ

    UV Allgemeinbel.

    Phasen-überwachung

    DD

    N

    L

    von HV

    D1D2

    D1D2

    max. 1m

    OSRAMDALIEVG

    1

    3

    2

    4

    Abbildung 21: Schaltungsbeispiel Überwachungsmodul und OSRAM DALI EVG im Notlichtmanagement

    Das Überwachungsmodul (2) ermöglicht eine Einzelüberwachung und Steuerung von DALI-EVG (1).

    Für den Normalbetrieb gilt: Das Notlicht OSRAM DALI EVG (1) wird über die Zentralbatterie-

    anlage mit AC-Spannung versorgt. Alle Vorschaltgeräte lassen sich herkömmlich dimmen und werden vom DALI Steuergerät (3) ange-steuert. Für Wartungsfunktionen (z. B. für Servicefälle, Hausmeister-schaltung) kann das Notlicht OSRAM DALI EVG (1) über das Überwa-chungsmodul (2) auf 100 % geschaltet werden, die Befehle des DALI Steuergeräts (3) (z. B. Dimmstellung) werden ignoriert.

    Beim Umschalten des Beleuchtungssystems in den Notlichtbetrieb sind nun zwei Fälle zu unterscheiden:

    3.3.1 Netzausfall an Unterverteiler (UV) Gem. VDE 0108 darf bei anstehendem AC-Netz an der Zentralbat-

    terieanlage (ZB) im Notbetrieb nicht auf Batterie umgeschaltet wer-den, die Sicherheitsleuchten (1) müssen aber in Dauerlicht geschaltet werden. Das externe DALI-Steuergerät wird ignoriert, das Notlicht OSRAM DALI EVG (1) wird vom Überwachungsmodul (2) über einen DALI-Befehlssatz auf 100 % gedimmt.

  • 40

    3.3.2 Netzausfall an Hauptverteiler (HV) Die Zentralbatterieanlage (ZB) stellt DC-Versorgungsspannung bereit.

    Das externe DALI-Steuergerät (3) wird ignoriert, das EVG wird vom Überwachungsmodul (1), welches DC tauglich ist, über einen DALI-Befehlssatz auf einen vorher definierten Wert gedimmt. Das Notlicht-niveau wird vorgegeben. OSRAM DALI EVG (1) können bei Anliegen einer DC-Spannungsversorgung DALI kommunizieren und sind somit individuell dimmbar.

    3.3.4 Notlichtbetrieb DC ohne Überwachungsmodul Das DALI-Steuergerät (3) wird mit dem Umschalten auf den Notlicht-

    betrieb abgeschaltet, die DALI-Betriebsgeräte (4) erkennen durch das Fehlen der DALI-Spannung (ca. 16 V DC, die im Normalbetrieb immer an den Klemmen der DALI-Betriebsgeräte anliegen), dass der „Sys-tem Failure Level“ eingestellt werden muss.

    Hinweis: Der „System Failure Level“ hat Vorrang vor dem Power On Level. D.h.

    wenn beim Anlegen der Netzspannung an das EVG die DALI-Span-nung fehlt, wird somit der System Failure Level eingestellt.

    Der „System Failure Level“ kann für jedes EVG individuell eingestellt werden – von 0...100 % Licht.

    3.3.5 QTi DALI: Vorteile in Notlichtanwendungen • Uneingeschränkte DALI-Kommunikation zum EVG auch im Not- lichtbetrieb • Lichtstromverhältnis im Batteriebetrieb frei einstellbar, dadurch auf

    Beleuchtungssituation abstimmbar • Effiziente Ausnutzung der Batteriekapazität durch reduzierte Licht-

    stromverhältnisse • Einfache Installation in die Leuchte • Einsatz von DALI-EVG als Notlicht EVG mit freier Lichtstrom-

    absenkung auch ohne Bus möglich

    3.4 OSRAM DALI LUMINAIRE TOOL (DLT) Das OSRAM DALI LUMINAIRE TOOL (OSRAM DLT) ist ein Test- und

    Programmiertool für Leuchten mit DALI-Betriebsgeräten. Alle Funkti-onen (bis auf die individuelle OSRAM Seriennummer (Chip Identifica-tion Number (CIN)) entsprechen dem DALI-Standard und sind damit herstellerunabhängig.

  • 41

    Die Funktionen des OSRAM DLT sind: • Leuchtenfunktionstest (für die Produktion) • Auslesen aller DALI-Parameter (z. B. bei Reklamationen) • Vorprogrammierung aller DALI-Parameter (z. B. für Projekte) • Auslesen und Druck der einmaligen OSRAM Betriebsgeräte-

    adresse (OSRAM-ID ‡ CIN (Chip Identification Number)) eines jeden QUICKTRONIC INTELLIGENT EVG und Druck auf Barcode (128 Bit) zur vereinfachten Anlageninbetriebnahme

    o Label auf Leuchte aufbringen o Max. 4 EVG in einer Leuchte o Zweck/Vorteil ß Vereinfachte Installation eines DALI-Systems

    (kein Blinken, Inbetriebnahme von Außerhalb) ß Keine vordefinierte Position der Leuchte

    (Position festgelegt mit ID im Leuchtenplan) ß Systemintegrator: Zuordnung ID zur Position

    Abbildung 22: Auslesen und Druck der einmaligen OSRAM Betriebs-geräteadresse auf Barcode

    Folgender Ausschnitt der Softwareoberfläche zeigt die DALI-Parame-ter, die sich durch das DLT einstellen lassen. Insbesondere sei hier auf die Werte „System Failure Level“ und „Power On Level“ hingewiesen, die für den Einsatz in Notlichtanlagen zum Tragen kommen:

  • 42

    Abbildung 23: Veränderbare DALI-Parameter durch das DLT

    3.5 Basisschaltungen von 1…10-V-Vorschaltgeräten Die einfachste Art der Lichtsteuerung lässt sich über ein entsprechend

    logarithmisch dimensioniertes Potenziometer (im Elektrohandel er-hältlich) ausführen. Da die Steuerleistung des OSRAM DIM EVG vom EVG selbst erzeugt wird, ist der Widerstandswert von der Zahl n der angeschlossenen EVG abhängig. Er lässt sich nach folgender Formel berechnen:

    n k

    RPoti log 100 Ω=

    Ist der errechnete Wert in der Widerstandstabelle nicht enthalten, sollte ein ähnlicher Wert gewählt werden, da ansonsten die Vollaus-steuerung der Lampen nicht möglich ist (Diese Überdimensionierung führt eventuell dazu, dass nicht der ganze Drehwinkel des Potis für die Helligkeitssteuerung ausgenutzt wird). Das Poti muss mindestens für eine Leistung von PPoti = 2,8 mW · n ausgelegt sein.

    Zum Schalten der Beleuchtungsanlage ist zusätzlich ein Netzschal-ter erforderlich. Beim Anschließen des Potenziometers ist darauf zu achten, dass beim Drehen nach rechts das volle Beleuchtungsni-veau erreicht wird. Beim Anschluss von mehr als 2 OSRAM DIM EVG empfiehlt sich die Verwendung eines Handsteuergeräts DIM MCU. Detaillierte Infos hierzu sind den einschlägigen Dokumentationen

  • 43

    (LMS-Portfolio siehe www.osram.de/evg-lms) zu entnehmen. Fol-gende Abbildung verdeutlicht die Ansteuerung über ein Potenziome-ter:

    Ein-/Aus-Schalter

    NL – +

    NL

    NL

    NL

    NL

    +

    +

    + 43

    2

    1

    4321

    4321

    DIMM-EVGLampe

    Lampe

    Lampe

    DIMM-EVG

    DIMM-EVG

    Potenziometer

    R = 100 kΩ log. n

    n: Zahl der angeschlossenen EVG

    Abbildung 24: Potenziometeransteuerung der 1…10-V-Schnittstelle

    3.5.1 1…10 V: Treppenhaus-Betriebsarten Häufiges Schalten ist für Leuchtstofflampen und Kompaktleuchtstoff-

    lampen grundsätzlich nicht ideal. In Anwendungen mit extrem hoher Schalthäufigkeit werden daher trotz des hohen Energieverbrauchs im-mer noch Glühlampen eingesetzt. OSRAM DIM EVG dimmen im Trep-penhaus-Betrieb das Licht herunter (1 % Lichtstrom) wenn es nicht benötigt wird. So werden unnötige Schaltvorgänge vermieden und Energie gespart. Weitere Vorteile der Treppenhaus-Schaltung: Da das Licht nicht komplett abgeschaltet wird steht immer noch ein gewisser Rest als Orientierungslicht zur Verfügung. Bei Bedarf ist das volle Licht sofort da, ohne dass eine Vorheizzeit abgewartet werden muss. Typische Einsatzgebiete der Bereitschafts-Schaltung sind alle An-wendungen mit hoher Schalthäufigkeit, wie Treppenhaus, Flur oder Tiefgarage, insbesondere wenn das Licht mit Bewegungsmelder oder Zeitschaltuhr gesteuert wird.

    3.5.1.1 Anwendungen a) Treppenlicht Zeitschaltuhr Hier sorgt ein spezieller Treppenlicht-Zeitschalter (z. B. Siemens: Typ

    5TT1 303, s. Siemens Katalog) für die Bereitschafts-Schaltung des OSRAM DIM EVG. Funktionsweise: Auf Tastendruck schaltet der Trep-penlicht-Zeitschalter das OSRAM DIM EVG ein (100 % Licht). Nach max. 10 min (Zeit ist einstellbar) wird das Licht auf ein vorwählbares Niveau ohne Zwischenstufen abgesenkt. Nach insgesamt 30 min wird ganz abgeschaltet. Dieser 30 min-Zyklus kann durch Tasterbetä-tigung jederzeit neu gestartet werden. So kommt in den Abendstun-den, wenn das Treppenhaus oft betreten wird, der lampenschonende Betrieb zum Tragen. Das Licht wechselt nur zwischen den Dimm-

  • 44

    stellungen, die echten Schaltungen sind selten. Nachts, wenn das Treppenlicht längere Zeit nicht benötigt wird, werden auch noch die restlichen 13 % Energieverbrauch in der untersten Dimmstellung ein-gespart.

    Abbildung 25: Treppenlicht Zeitschaltuhr

    b) Treppenlicht Zeitschaltuhr und Bewegungsmelder Da der Taster die Netzspannung (L) zuschaltet, kann er durch einen

    Bewegungsmelder ersetzt werden. Parallelschaltung mit dem Taster ist ebenfalls möglich. Weil die Einschaltzeit am Treppenlicht-Zeitschal-ter eingestellt wird, kann und soll die Einschaltzeit des Bewegungs-melders auf Minimum gestellt werden.

    Abbildung 26: Treppenlicht Zeitschaltuhr und Bewegungsmelder

  • 45

    3.5.1.2 Ansteuerung über Analogausgang Die externe Ansteuerung mit einem Analogausgang 0…10 V (z. B.

    PC-Karte) ist grundsätzlich möglich. Dieses Steuermodul muss in der Lage sein, den vom EVG in die Steuerleitung gelieferten Strom aufzunehmen und die Steuerspannung auf wenigstens 1 V zu verrin-gern. Der Analogausgang muss dafür jedoch zwei Voraussetzungen erfüllen: Er muss potenzialfrei sein, er darf also nicht galvanisch mit berührbaren Teilen oder Schaltungen, die SELV-Anforderungen un-terliegen, verbunden sein (Prüfspannung 2500 V, zu geerdeten Tei-len beträgt die Prüfspannung 1500 V). Der Analogausgang muss als Stromsenke wirken können, da er den Steuerstrom des OSRAM DIM EVG aufnehmen muss. Meist ist nicht bekannt ob und wie viel Strom ein Analogausgang aufnehmen kann, man kann sich jedoch immer durch eine Anpassungsschaltung behelfen.

    3.5.1.3 Anpassungsschaltung Bei bis zu drei OSRAM DIM EVG wird empfohlen, die Steuereingän-

    ge der EVG direkt mit dem Analogausgang (z. B. PC-Karte) zu ver-binden, bei vier und mehr OSRAM DIM EVG einen Signalverstärker zwischenzuschalten. Im Anschluss die Anlage in Betrieb nehmen, die Steuerspannung 0 V einstellen und mit einem Multimeter direkt am Analogausgang kontrollieren. Wenn der Messwert unter 1 V liegt, ist die Sache in Ordnung, die Anlage kann so in Betrieb gehen. Ist die Steuerspannung dabei größer als 1 V, kann der Analogausgang nicht genügend Strom aufnehmen und es ist eine zusätzliche Stromsenke in Form eines parallel geschalteten Widerstands R notwendig. Der erforderliche Wert wird wie folgt ermittelt: Bei 0 V Steuerspannungs- vorgabe wird zusätzlich ein Potenziometer (ca. 5 kΩ linear) an den Analogausgang, und damit 1 V Steuerspannung eingestellt. Poten-ziometer abklemmen und den Widerstandswert messen (muss grö-ßer als 680 Ω sein), entsprechenden Festwiderstand (Bauform 0207, Belastbarkeit 0,25 W, evtl. nächst kleineren Widerstandswert) besor-gen und anschließen.

    Analogausgangz.B. PC

    +

    +

    Dimm-EVG

    +

    +

    InSignal

    verstärkerDIM SA

    Out

    falls erforderlich

    R

    Abbildung 27: Ansteuerung über PC

  • 46

    3.5.1.4 Ansteuerung über instabus EIB Dimmbare EVG mit 1…10-V-Schnittstelle lassen sich einfach in In-

    stallationen mit der Gebäudesystemtechnik instabus EIB einbinden. Das Bindeglied zwischen EIB und der dimmbaren Beleuchtungsanla-ge ist ein Schalt-/Dimmaktor. Pro Beleuchtungsgruppe ist ein Schalt-/Dimmaktor notwendig. Das digitale Bussignal wird vom Schalt-/Dimmaktor in die analoge 1…10-V-Steuerspannung für OSRAM DIM EVG umgesetzt. Durch einen eingebauten Relaiskontakt wird das EVG ein-/ausgeschaltet. Verschiedene Funktionen sind parametrierbar: ein, aus, heller, dunkler, sowie Vorgabe einer definierten Steuerspan-nung. Sensoren für Tageslichtsteuerung etc. werden im Normalfall auf der instabus-Ebene angeschlossen. Detailliertere Informationen erhal-ten Sie von Herstellern des instabus EIB.

    3.6 Sonderschaltbilder, Tipps und Tricks

    3.6.1 Temperaturabhängige Steuerung Die bekannten Temperaturprobleme bei gedimmten Leuchtstofflam-

    pen lassen sich lösen, indem die Dimmstellung temperaturabhängig nach unten begrenzt wird.

    Die neueste Generation der QTi DIM (ab Ende 2008) macht dies automatisch. Für ältere Versionen gilt folgende Ausführung:

    Die Stabilitätsgrenze (Stabiler Dimmbetrieb bei tiefen Temperaturen (< 10 °C)) hängt stark von Lampentoleranzen ab. Bei Steuerungs-arten, bei denen die Lampe mit 100 % startet (z. B. Treppenhaus-Schaltung), kann die Temperaturgrenze tiefer liegen. Deshalb sollte bei einer automatischen Steuerung sowohl Ansprechtemperatur als auch Steuerspannung einstellbar sein. Folgende Schaltung wird vor-geschlagen:

    Hauptsteuergerät

    Hilfssteuergerätca. 4V, z.B. DIM MCU

    Temperaturregler

    ++

    +

    ––

    1

    2

    Abbildung 28: Temperaturabhängige Steuerung

  • 47

    Der Temperaturregler kann z. B. ein Raumtemperaturregler für Heizungssteuerung sein. Die Schalttemperatur (z. B. 0 °C) sollte möglichst genau einstellbar sein. Der Schalter muss ein Schließer sein, also bei hohen Temperaturen geschlossen sein. Solche Geräte werden mit Bimetallkontakt (z. B. 2NR9 090-1, Spannungsversor-gung nicht erforderlich) oder mit Temperaturfühler (z. B. 2NR9 078, Spannungsversorgung erforderlich) angeboten. Eventuell vorhandene Heizwiderstände für thermische Rückführung (RF) oder Nachtabsen-kung (NA) werden nicht angeschlossen. Der einzige Netzanschluss ist die eventuell erforderliche Spannungsversorgung. Je nach Einsatz sind unterschiedliche Schutzarten erforderlich. Weitere Einzelheiten sind beim Fachpersonal für Heiz- und Klimageräte erhältlich.

    3.6.2 Begrenzung der Steuerspannung Für bestimmte Anwendungen ist es erforderlich die Steuerspan-

    nung für die OSRAM DIM EVG nach oben bzw. unten zu begrenzen. Gründe hierfür können beispielsweise Lampen-EVG-Sonderkombina-tionen, Flackererscheinungen bei tieferen Temperaturen sein.

    a) Begrenzung nach oben Die einfachste Möglichkeit dies zu bewerkstelligen, ist ein Paral-

    lelschalten einer Zenerdiode mit dem entsprechenden Wert. Bei Be-grenzung auf z. B. 7 V ist eine Zenerdiode mit dem Nennwert 7 V bzw. einem in der Nähe liegenden Wert zu verwenden. (Zenerdioden sind aus der Reihe E24 erhältlich. Es ist der Typ Bzx 55C xVx zu empfeh-len. Für xVx ist beispielsweise 7V5 = 7,5 V zu nehmen. Mit diesem Typ lassen sich mindestens 20 EVG steuern.) Grundsätzlich gibt bei einer Parallelschaltung mehrerer Steuergeräte das Steuergerät mit dem ge-ringsten Wert die Vorgabe für das OSRAM DIM EVG. Dies gilt für alle passiven Steuergeräte, d.h. Geräte, die eine Stromsenke darstellen.

    DIMM-EVG

    DIMM-EVG

    Steuergerät

    weitere EVG+–

    +

    +

    +

    Zenerdiode

    Abbildung 29: Begrenzung der Steuerspannung nach oben

  • 48

    b) Begrenzung nach unten Eine wirkungsvolle Begrenzung nach unten lässt sich durch eine Se-

    rienschaltung von 2 Steuergeräten realisieren. Die Summe der beiden Geräte ist wirksam. Mit einem Gerät kann die Steuerspannungsvor-gabe des anderen Geräts nicht unterschritten werden. Achtung: Bei Serienschaltung zweier Steuergeräte (z. B. DIM MCU) beträgt die kleinste erreichbare Steuerspannung ca. 2 V (~= 4 % Lichtstrom). Die Anschlüsse sind gemäß Skizze vorzunehmen.

    Abbildung 30: Begrenzung der Steuerspannung nach unten

    3.6.3 Leitungslänge der 1…10-V-Steuerleitung Die Steuerleitungslänge wird nur durch Spannungsabfall begrenzt.

    Pauschal lässt sich sagen, dass 100 m Leitungslänge vollkommen unkritisch sind. Für eine genauere Abschätzung kann man folgende Formel nehmen:

    Z. B. bei 1,5 mm², Leuchtenband, Einspeisung am Anfang:

    Lmax = 35 km/Anzahl EVG = 350 m bei 100 EVG = 700 m bei 50 EVG

    Mit Signalverstärkern DIM SA sind beliebig große Anlagen realisier-bar.

    3.6.4 1…10 V DIM EVG und Notbeleuchtung QUICKTRONIC DIM ist geeignet für Notbeleuchtungsanlagen gemäß

    VDE 0108. Beim Einsatz von QUICKTRONIC® DIM in Notbeleuch-tungsanlagen sollte durch geeignete Maßnahmen die Steuerleitung im Notfallbetrieb am Plus-Pol unterbrochen werden. Entsprechende, einfach zu verdrahtende Umschaltkonverter, die eine voreinstellbare

  • 49

    Steuerspannung an das OSRAM DIM EVG weitergeben und damit einen batterieschonenden Notbeleuchtungsbetrieb bei weniger als 100 % Lichtstrom ermöglichen, sind im Handel erhältlich.

    Abbildung 31: Notbeleuchtung mit 1…10-V-DIM-EVG

    Es ist zu beachten, dass einige Zubehörkomponenten (z. B. Signal-verstärker DIM SA) nicht für Batteriebetrieb zugelassen sind. Es ist daher dafür zu sorgen, dass diese Komponenten auf keinen Fall an Gleichspannung geschaltet werden. Der Signalverstärker beispiels-weise stellt in diesem Fall einen Festwiderstand dar, der an der Steu-erleitung angeschlossen ist. Die Dimmstellung eines EVG ist dann etwa 20 %, bei mehreren entsprechend höher.

    3.7 Klemmen/Leitungsquerschnitte/Abisolierlängen Für die bei den QTi DALI/DIM eingesetzten Kombiklemmen für T5 und

    T8 Leuchtstofflampen sind sowohl Massivleitungen als auch flexible zulässig. Die Klemme kann oben über einen sogenannten Schneid-Klemm-Kontakt (Insulation Displacement Contact) und über einen Steckkontakt (Abisolierlänge 8,5-11 mm) kontaktiert werden. Bei EVG mit Steckklemmen (HF DIM, QTi T/E DALI/DIM) sind ebenso sowohl Massivleitungen (Abisolierlänge 8,5-9,5 mm) als auch flexible zulässig, sofern diese verzinnt, Schallverschweißt oder mit Aderendhülse ver-sehen sind.

  • 50

    3.7.1 Eindrücken und Lösen der Anschlussleitungen Manuelle Kontaktierung der Schneidklemme (oben) mit dem Ein-

    drückwerkzeug, z. B. Bestellnummer: WAGO 206-831

    Abbildung 32: Wago Eindrückwerkzeug

    Lösen der Steckkontakte (unten) mit dem Lösewerkzeug WAGO 206-830.

    1. Lösewerkzeug oberhalb des Leiters in die Leitereinführung einführen2. Leiter herausziehen

    Abbildung 33: Wago Lösewerkzeug

    Alternativ kann der Steckkontakt durch gleichzeitiges Drehen und Zie-hen gelöst werden.

    Lösen durch Drehen und ZiehenLösen durch Drehen und Ziehenoder mit Hilfe des LösewerkzeugesBestell-Nr. 0206-0830

    Abbildung 34: Lösen des Steckkontakts

    Die Abisolierlängen und Leitungsquerschnitte sind dem Geräteauf-druck zu entnehmen.

  • 51

    3.7.2 Leitungsquerschnitte Eindrahtiger Leiter Mehrdrahtiger Leiter

    Schneid-Klemm-Kontakt (IDC-Kontakt)

    max. 0,5 mm² max. 0,75 mm²

    Steckkontakt 0,5...1,0 mm² 0,5...1,0 mm² (mit Aderendhülse)

    Steckklemme 0,5…1,5 mm² 0,5…1,5 mm²

    (mit Aderendhülse)

    Tabelle 6: Typ. Leitungsquerschnitte von Steck- und Schneid-Klemm-Kontakten

    3.7.3 Basis-Isolation Die IEC 61347 fordert für Steuereingänge eine Basis-Isolation zwi-

    schen Steuerkreis und Netz. Der DALI-Standard (IEC 62386) bezieht sich darauf. Somit ist die DALI-Leitung „nur“ basisisoliert und darf da-her wie Netzspannung behandelt werden. Ebenso verhält es sich mit der 1...10-V-Schnittstelle.

    3.7.4 Fassungen Die Lampen müssen festen Sitz und Kontakt in den Lampenfassungen

    haben. Die Fassungen sind je nach verwendetem EVG/Lampentyp auszuwählen.

    3.7.5 Mutter-Tochter-Schaltung (2-lampiges EVG zum Betrieb von 2 Einzelleuchten) Ein Mutter-Tochter-

    Betrieb mit mehrlampigen Dimmgeräten ist nicht erlaubt. Grund hierfür sind kapazitive Ableitströme, die zu Unsymmetrien, unterschiedlichen Leuchtdichten und instabilem Dimmbetrieb (Flickern) führen können.

    3.7.6 Mindestreflektorabstände Der Reflektor darf nie an der Lampe anliegen, da es sonst zu Vibra-

    tionen und Geräuschentwicklung kommen kann. In allen Leuchten ist ein Mindestabstand von 6 mm zwischen der Lampe und dem Reflektor einzuhalten. Ist der Abstand geringer, kann es wegen der kapazitiven Ableitströme zu ungleichmäßiger Helligkeit längs der Lampe führen. Auch Flackererscheinungen können auftreten.

  • 52

    3.8 Temperaturverhalten dimmbarer EVG von OSRAM Zulässige Richtwerte für minimale Leuchtenumgebungstempera-

    turen:Lampentyp Min. Temperatur

    bei 1 % (3 % KLL) Dimmstellung

    Min. Dimmstellung von-20 °C bis +10 °C

    T8/26 mm-Lampe*** -20 °C* 1 %*

    T5/16 mm-Lampe*HE 14…35 HO 49HO 24…80

    +10 °C 60 %****50 %30 %

    DULUX L* +10 °C 30 %

    DULUX D/E, T/E, FC +10 °C** 50 %

    Tabelle 7 * nur mit QTi…DIM ** 3…100 % *** L18 W, L36 W, L58 W, nicht

    L70 W ****; Der kritische Punkt, ab dem bei Kälte die Brennspan-nung exzessiv ansteigt, liegt bei HO-Lampen knapp unterhalb der 30 %-Dimmstellung. Bei HE-Lampen wird dieser Punkt bei der glei-chen Leistungsdichte erreicht. Wegen der nur etwa halb so hohen 100 %-Leistung ist das hier aber die Dimmstellung 60 %. Die HO49 liegt zwischen HE 14…35 W und HO 24…80 W/ Dimmen von Amal-gamlampen T5 HO CONSTANT (24 W, 39 W, 54 W, 80 W), KLL (DL CONSTANT 40 W, 55 W, 80 W und T/E IN PLUS 26 W, 32 W, 42 W, 57 W) ist möglich.

    Durch Anheben der untersten Dimmstellung kann der Temperatur-bereich der Leuchte nach unten erweitert werden, bis die Leuchte eine höhere innere Temperatur erreicht hat, sonst sind Flackererschei-nungen oder/und Startprobleme der Lampe zu erwarten. Geräte ab Ende 2008 machen dies automatisch.

    3.8.1 Intelligentes Thermomanagement in heißen Leuchten Intelligentes Thermomanagement ermöglicht den Betrieb in weitem

    Umgebungstemperaturbereich durch Leistungsrückregelung.

    Die QTi DALI/DIM EVG von OSRAM verfügen ab der Generation Ende 2008 über die Eigenschaft der intelligenten Temperaturregelung.

    Eigenschaften

    • Deutliche Steigerung der Lichtausbeute (lm/W) heißer Leuchten • Fast kein Lichtstromverlust (lm) gegenüber ungeregeltem Betrieb • Innerhalb des Regelbereichs keine Reduzierung der EVG-Lebens-

    dauer • Vereinfacht die Sicherheitszulassung heißer Leuchten • Entlastet Leuchtenkomponenten

  • 53

    Hinweis: • Begrenzt die Tc-Temperatur auf < 80 °C (je nach Einbaubedingung),

    jedoch schaltet das EVG niemals wegen Übertemperatur ab • Thermisch problematische Leuchten werden auch mit diesen EVG

    nicht zwangsläufig zu normkonformen Einheiten • Leistungsrückregelung erfolgt bis zu 50 % des Volllastbetriebs

    Funktionsweise

    Das EVG misst 1x pro Minute die EVG Temperatur. Bei der eingestell-ten Grenztemperatur fängt es an die Leistung zu reduzieren um die Leuchten Temperatur zu senken und die EVG Temperatur nicht weiter ansteigen zu lassen. Die Tc-Temperatur liegt dabei zwischen 75 °C und 80 °C, je nach Einbaubedingungen (z.B. Wärmeeinkopplung in das EVG von oben oder unten).

    Bei 25 °C Umgebungstemperatur reicht meist auch in heißen Leuch-ten eine Reduzierung der Systemleistung um 10 %-20 %, man ver-liert aber nur ca. 1 %-2 % Licht weil der Wirkungsgrad des Systems steigt.

    Dimmen ist jederzeit möglich, die Temperaturregelung begrenzt ggf. minimal die obere Dimmstellung.

    Die Rückregelung der Lampenleistung kompensiert den Ver-lust an Lichtausbeute in heißen Leuchten.

    Abbildung 35: Dimmbare QTi-EVG von OSRAM halten in weiten Grenzen ihre Temperatur am Tc-Messpunkt konstant und damit auch die Temperatur in der Leuchte. Dadurch werden sowohl das EVG als auch alle anderen Leuchtenkomponenten entlastet.

    !

    0102030405060708090

    100110120

    0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55

    Tc-T

    emp

    erat

    ur

    [°C

    ]

    Tohne emperaturbegrenzungmit Temperaturbegrenzung

    Abszisse: Leuchtenumgebung [°C]

  • 54

    Abbildung 36: Erreicht wird dies durch eine Reduzierung der Sys-temleistung.

    Abbildung 37: Trotzdem geht der Lichtstrom der Leuchte kaum zurück weil der Wirkungsgrad des Systems durch die Temperaturbe-grenzung steigt.

    Abbildung 38: Der deutliche Anstieg der relativen Lichtausbeute zeigt, dass sich die Temperaturbegrenzung bei heißen Leuchten energetisch positiv auswirkt.

    Ta [°C] Tc [°C] Telko [°C] Licht [%] Pn [W]

    0 68 70 110 165 110 1105 73 75 115 165 115 115

    7,5 75,5 77,5 116 165 11610 78 80 115,0 165,0 115,0 115,0 11515 78 80 109,5 152,9 106,5 109,7 11020 78 80 104,0 140,7 98,1 104,4 10525 78 80 98,5 128,6 89,6 99,1 10030 78 80 92,9 116,5 81,2 93,8 9535 78 80 87,4 104,3 72,7 88,5 9040 78 80 81,9 92,2 64,3 80,6 8545 78 80 76,4 80,1 55,8 71,8 8050 83 85 71,4 80,1 55,8 66,8 7555 88 90 66,4 80,1 61,80

    102030405060708090

    100110120

    0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55

    rel.

    Lei